Alles auf Aktien: Profiteure der Ölpreis-Rallye und Zins-Klatsche für die Banken

WELT WELT 9/19/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript

Wir alle wissen ja, dass man sein Geld nicht einfach so rum liegen lassen sollte.

Deswegen stellen wir euch heute etwas vor, mit dem ihr euer Portfolio noch weiter diversifizieren

könnt.

Die Private Finance Police der Allianz.

Hier zahlt ihr einen Einmalbetrag ab 10.000 Euro ein.

Damit habt ihr die Chance, in alternative Anlageklassen zu investieren, zu denen Privatinvestoren

normalerweise keinen Zugang haben.

Dazu gehören Infrastrukturprojekte wie Mautstraßen, Häfen, Strommnetze und Metrolinien, aber

auch Logistikimmobilien oder erneuerbare Energien.

Das Besondere daran, ihr könnt doppelt profitieren, denn diese sogenannten alternativen Anlagen

zeichnen sich durch laufende Erträge aus, zum Beispiel Maut, Miet oder Zinseinnahmen.

Und zusätzlich können die Marktwerte der Anlagen steigen und am Ende der Laufzeit könnt

ihr zwischen einer normalen Kapitalauszahlung, einer monatlichen Rente oder einer Kombination

aus beiden Wellen.

Wenn die Private Finance Police der Allianz, was für euch sein könnte, schaut sie euch

gerne genauer an.

Auf allianz.de slash dein Leben findet ihr ausführliche Informationen und könnt einen Termin für

eine persönliche Beratung vereinbaren.

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über enttäuschte Hoffnungen bei Societe Generale, Startschuss für die

nächsten IPOs und dem Moderner Plus.

Im Thema des Tages geht es um kluge Tipps für Sins-Hopping und Sins-Logging und in der

AAA-ID präsentieren wir die wahren Profiteure der aktuellen Ölpreis-Rallye.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen

dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung

der Gedanken oder Ideen entstehen.

Heute ist Dienstag der 19.

September und wir wünschen euch einen entspannten Start in den Tag.

Und ziemlich ruhig ging es gestern an den Börsen zu, zumindest in den USA.

An der Wall Street mehr anderten die Kurse im Grunde den ganzen Tag zwischen leichtem

Gewinn und Verlust hin und her, um dann schließlich doch Hauchzahl im Plus zu schließen.

Der S&P 500 legte um 0,07% zu, der Nasdaq 100 um 0,15%.

Im Grunde hält die Börse gerade den Atem an bis zum Ergebnis der Fettsitzung am Mittwoch,

also die amerikanischen Notmarkt-Gitarre der heute und morgen und die Ergebnisse der Sitzung

werden morgen bekannt gegeben.

Genau, da sind wir alle schon ganz gespannt.

An der deutschen Börse ging es deutlich ungewöhnlich dazu, nichts mit Atempause.

Hier belastete vor allem der hohe Ölpreis und damit verbunden die Sorge von einer steigenden

Inflation.

Und dabei hatten ja viele Börsianer nach der jüngsten Zinserhöhung der EZB am vergangenen

Donnerstag auf ein Ende des Strafungskurses gehofft und steigende Inflationsaussichten

durch den hohen Ölpreis, die kontrokarieren diese Hoffnung natürlich wieder.

Der DAX schloss dann 1,05% im Minus bei 15.727 Punkten und zu den größten Verlierern gehörten

MTU Aero, Satorius und Infinien mit Verlusten jeweils zwischen 3,5 und 2,9% und zu den

wenigen Gewinnern im DAX gehörten Fresinius mit einem Plus von einem Prozent nach einer

Kaufstudie der DZ Bank und Rheinmetall mit plus 1,7% wegen der Hoffnung auf steigende

Verteidigungsausgaben in Deutschland, nämlich genau das hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg

am Wochenende wieder mal angemahnt.

Drastisch runter ging es an der Börse in Paris für Société Générale.

Die Erwartung an den Chef der Société Générale, das ist eine französische Großbank, die waren

schon nicht sehr groß auf dem gestrigen Capital-Market-Stay.

Dazu liegt in dem drittgrößten französischen Bankhaus im Moment nach Jahren des Missmanagements

einfach zu viel im Argen.

Aber dass CEO Slavo Mier-Cruppa die Erwartung dann sogar noch unterboten hat, das kam dann

überhaupt nicht gut an.

Die Investoren hatten sie nämlich eine klare Strategie erwartet, oder die hatten sich

richtig eine klare Strategie endlich gewünscht, wie Société Générale aus dem Schlamassel

wieder herauskommt und zum Rest der Branchengrößen aufschließen will.

Stattdessen kürzte Gruppa die Umsatz- und Gewinnprognose und stellte auch noch eine geringere

Ausschüttungssumme an Aktionäre in Aussicht.

Gerade Letztes kam natürlich überhaupt nicht gut an.

Die Ausschüttungssumme soll jetzt zwischen 40 und 50 Prozent des Netto-Gewins ausmachen

und laut Gruppa am unteren Ende dieser Range angesiedelt sein.

Jetzt muss man wissen, üblicherweise beträgt die Ausschüttungsquote von Börsen- notierten

Firmen rund 50 Prozent des Gewinns und wer drunter liegt, der ist da echt mit einem

Malus versehen.

Underwhelming.

Also wenig überzeugend sei das Update gewesen, urteilten dann auch Flugs, die Analysten

Thomas Herlert und Andrew Stimson von Key, Fruyette und Woods und sie schreiben,

Zitat, die langfristigen, strukturellen Baustellen, die bleiben.

Und an der Börse ging es dann für die Aktie rund 12 Prozent runter und einen guten Teil

der Kursgewinne, die das Papier seit dem Abendsantrieb von Gruppa Ende Mai gemacht hat.

Gruppa ist übrigens ein alter Kumpel von Ex-Uni-Gredit-Chef Jean-Pierre Mystier, den haben Holger und ich

mal getroffen.

Diese ganzen Gewinne, die sind damit wieder nah zu futsch.

Underwhelming, da war es wieder.

Genau.

Aber verpuffte Hoffnung, davon können die Aktionäre von Moderna, Pfizer und Biontech ebenfalls

ein Lied singen.

In dem Fall noch nicht mal total unerwartet, denn der CFO von Pfizer hat gestern erklärt,

dass der Konzern von einer deutlich geringeren Nachfrage nach Covid-19-Impfungen ausgeht.

Ja und damit war nach der extrem starken Nachfrage in den Pandemiejahren 21 und 22

Jahren nun wirklich zu rechnen.

Genau, also davon konnte jetzt eigentlich niemand so wirklich überrascht sein.

Dave Denton, so heißt der Finanzchef, der hat also im Grunde nur das wiederholt, was

Pfizer so ähnlich schon mal gesagt hat und trotzdem gab es noch mal eins auf den Deckel

an der Börse, vielleicht auch weil Denton gleichzeitig einen Kostensparprogramm angekündigt

hat, falls die Impfstoffverkäufe erneut hinter den Erwartungen zurückbleiben sollten.

In jedem Fall hat die Börse seine Borte mit einem Minus von 3,6 Prozent bei Biontech quittiert.

Bei Pfizer viel das Minus 1,1 Prozent hoch oder tief aus, wie man es nimmt.

Und für den Konkurrenten Moderna ging es sogar kräftige 9 Prozent runter.

Die Aktie von Moderna hat in der vergangenen Woche über 8 Prozent gewonnen und in dem

Papier geht es ja gerne mal hin und her.

Aber für zusätzliche Unsicherheit dürfte gesorgt haben, dass Moderna-Mitgründer Nuba

Aferyan kürzlich Aktien im Wert von 1,65 Millionen Dollar verkauft hat.

Das kam nun wirklich nicht gut an und deswegen ging es kräftig runter.

Tja, richtig viel Fantasie ist an der Börse dafür Moment mit Blick auf die nächsten APOs.

Über den erfolgreichen Börsengang von ARM haben die Kollegen ja ausführlich berichtet.

Als nächstes steht nun Instacart in den Startlöchern und das Unternehmen hat gestern die Preisspanne

kurzerhand erhöht und zwar um 2 Dollar auf 28 bis 30 Dollar hier Aktie.

Instacart bietet in Summe 22 Millionen Aktien an und strebt eine Bewertung von 10 Milliarden

Dollar an den Ersteggern.

Der Lebensmittelkonzern PepsiCo hat bereits zugestimmt im Rahmen einer Platzierung, die

zeitgleich von Stadten geht, insgesamt 175 Millionen Dollar zu erwerben.

Es soll also so wenig wie möglich dem Zufall oder der Börsenlaune überlassen bleiben,

wenn jetzt der Handel mit dem Papier losgeht.

Und um das nochmal nachzutragen, gestern hat ARM kräftig federn lassen müssen, die

Aktiebüste nach ihrem fulminanten Start in der Vorwoche rund 4 Prozent ein.

Ja, Neuigkeiten gab es auch von Shot Farmer und dessen Börsengang, die Farmersparte des

Spezialglasherstellers Shot, die will nämlich am 28.

September 34,6 Millionen Aktien in einer Spanne von 24,50 bis 28,50 Euro anbieten.

Und das würde ein Börsenwert von 3,7 bis 4,3 Milliarden Euro entsprechen.

Und der Emissionserlös von 849 bis 987 Millionen Euro, der geht komplett an den Mutterkonzern,

das hatten wir ja schon mal berichtet.

Shot will das Geld für Investition und Übernahmen nutzen, so heißt es.

Und der Börsengang der Shot Farmer-Sparte ist hierzulande das größte IPO in diesem Jahr.

Immerhin.

Ja, dann mache ich mal noch schnell die Termine.

Da gibt es auch nur ein paar wenige und das ist vollkommen okay, muss ja nicht immer voll hier sein.

Das städtische Bundesamt, das verrät uns heute, wie es um den Auftragsbestand im verarbeiten Gewerbe steht.

Da kommen die Zahlen für den Juli.

Und an der Wall Street, da legt Otto Sohn Zahlen vor.

In Großbritannien kommen Zahlen von Kingfisher und Astra Seneca lädt zum Investorentag.

Das Thema des Tages.

Anja, weißt du noch, wie die Banken und Sparkassen vor gar nicht allzu langer Zeit plötzlich Minuszinsen von uns verlangt haben?

Oh ja, das weiß ich noch sehr gut und das hat damals auch viele zurecht auf die Palme gebracht.

Es gab sogar Klagen dagegen.

Ja, das Witzige jetzt.

Damals haben die Kreditinstitute argumentiert, liebe Kunden, wir müssen euch ein Verwar entgelt.

So ist das ja berechnen.

Wir haben gar keine andere Wahl.

Ja, und die Begründung der Geldhäuser war, die EZB berechnet uns für unsere Einlagen bei der Zentralbank Minuszinsen.

Also müssen wir die Minuszinsen an euch Wertekunden weitergeben.

Nur jetzt, zwei, drei Jahre später berechnet die EZB keine Negativzinsen mehr.

Im Gegenteil, auf ihre Einlagen bei der Zentralbank bekommen Kreditinstitute seit September stolze 4% Zinsen.

Ja, sonst muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Und nach der gleichen Logik, die damals viele Institute bemüht haben,

müssten ja jetzt eigentlich gerade die Bankensparkassen und Volksbanken, die vorher Verwar entgelt genommen haben,

Tages- und Festgeldkonditionen in Höhe der EZB-Einlagenzinsen bieten.

Ja, vielleicht nicht ganz in Höhe dieser 4%.

Banken müssen ja auch eine gewisse Marge nehmen, um ihre Kosten zu decken.

Aber es könnte schon in die Richtung gehen.

In der Geschichte der Eurozone war der Einlagensatz tatsächlich noch nie so hoch.

Aber die meisten Banken und Sparkassen in Deutschland fichten das überhaupt nicht an.

Nach einer Untersuchung des Internetvergleichsbottels Verivox bietet ein Drittel der Institute 0,25% oder sogar noch weniger.

Und jedes zehnte Geldhaus hat auch gut ein Jahr nach der Zinswende noch immer null.

Millionen Spare in Deutschland haben also gar nichts von der Zinswende.

Das sind nicht nur aber auch treue Kunden bei örtlichen Sparkassen und Volksbanken.

Genau, aber wer wechselbereit ist, also bereit ist Geld auf ein Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto bei einer anderen Bank zu deponieren,

der kann deutlich höhere Zinsen erwarten, zumindest wenn er oder sie Online-Kontoführung in Kauf nimmt, das muss man dazusagen.

Jetzt gibt es einen neuen Zinsschritt, sogar einen Riesenzinsschritt und den macht Trade Republic.

Ab Oktober will der Neoproker das Geld auf dem Verrechnungskonto mit 4% verzinsen, bisher waren es nur 2%.

Ja, mit den 4% ab Oktober steht Trade Republic nicht allein, da auch andere Anbieter haben diese Zahl vor dem Komma.

Allerdings richten sich die Angebote meistens nur an Neukunden oder sind zeitlich befristet.

Wir kennen das nur für Zinshopper.

Für Trade Republic Kunden soll es keine solche Einschränkung geben.

Insofern dürfte die Offerte den Markt für Zinsprodukte kräftig aufmischen.

Es ist damit zu rechnen, dass einige nachziehen müssen.

In der Breite, also landesweit, gibt es da in der Tat wirklich noch einiges an Nachholbedarf,

insbesondere bei den Zinssträgen, Sparkassen oder Genossenschaftsbanken.

Allzu häufig speisen die ihre Kunden sogar noch mit 0% ab.

Und die Begründung der Institute sind lauwarm.

Aber die Zahlen aus dem aktuellen Bundesbankbericht, die weisen da schon in eine ganz andere Richtung und sind wirklich aufschlussreich.

Ja, du sagst es, demnach haben nämlich die Sparkassen schon 2020, also zu Beginn der Zinswende,

einen Zinsüberschuss von 23 Milliarden Euro ausgewiesen.

Das war ein Sage und schreibe 16% mehr als im Vorjahr.

Ende 2022 lag der EZB Einlagensatz bei 2% und die Zinsen für Kunden häufig bei 0% oder nur ganz knapp darüber.

Ein ähnliches Bild bei den Genossenschaftsbanken, da waren es 2022 fast 18 Milliarden Euro.

Und diesem Jahr dürfte es noch deutlich mehr bei den Instituten sein, was da hängen bleibt.

Ja, nochmal zur Erinnerung, das Angebot von Trade Republic gilt zeitlich unbefristet sowohl für Neujahr als auch für Bestandskunden,

allerdings nur, und das ist die Einschränkung, bis zu einem Guthaben von 50.000 Euro.

Trade Republic behält sich aber vor, die Zinsen jederzeit an die Marktlage anzupassen

und die Zinserträge sollen monatlich gut geschrieben werden.

Der Wettbewerber Scalable Capital hat ebenfalls einen 4% Angebot im Programm.

Das gilt jedoch lediglich für neue Kunden.

Außerdem müssten Kunden das Produkt Prime Broker Plus für monatlich 4,99 Euro abonnieren

und bis Ende Dezember mindestens 4 Wertpapiertransaktionen tätigen.

Ja, und wer außerdem beiden genannten bietet noch ähnlich attraktive Konditionen,

das haben Holger und Nando für Weltmal recherchiert und sie nennen die Renault Bank C24,

IKB und Bank 11 mit 4% Tagesgeldzins.

Hier dürfen sich allerdings nur neue Kunden angesprochen fühlen

und die guten Konditionen gelten auch nur für drei Monate.

Wer nicht aufpasst, der steht danach schnell mit weniger dar.

Wer davon ausgeht, dass der Zinsgipfel bereits erreicht ist, für den kommt auch Festgeldenfrage.

Da lockt ihr über die Kondition für einen längeren Zeitraum die Kondition ein.

Für einjähriges Festgeld liegen die besten Konditionen deutlich über 4%.

Da ist die Litauische Saldo Bank, die Bulgarische TBI Bank oder die italienischen Banken Cherry und Illimiti.

Die bieten nämlich 4,5%. Allerdings nur über die Vermittlungsplattform Weltsparen.

Im Direktgeschäft ist bei einjährigen Festgeld die deutsch-türkische IS Bank mit 4,15% vorn

und bei zweijährigen Festgeld liegen die besten Konditionen, die über Weltsparen zu bekommen sind, bei rund 4,6%.

Längere Zinsbindung gibt es ebenfalls bis zu zehn Jahren.

Da sind allerdings die jährlichen Zinsen niedriger als beim ein- oder beim zweijährigen Festgeld.

Und das ergibt dann wirklich nur Sinn, wenn ihr davon ausgeht, dass die Inflation langfristig deutlich niedriger ausfällt.

Und, naja, da kann man ja auch Fragezeichen machen.

Die Triple-AID des Tages.

Ein Sektor der ähnlich krasse Kursgewinnenschaft wie Nvidia und Co.

und der trotzdem nichts mit dem aktuellen KI-Hype zu tun hat.

Das klingt ja fast so schön und wahr zu sein, aber tatsächlich gibt es eine Branche, die zuletzt von vielen Investoren nur relativ wenig Beachtung gefunden hat.

Obwohl der Preis, der sie antreibt, seit vielen, vielen Monaten sehr stark im Fokus steht.

Bevor ihr jetzt lange rumrätselt, sprechen wir lieber Klartext.

Es geht um die sogenannte Ölservice-Branche.

Klingt erst mal sperrig.

Meinte war einfach all die Firmen, die mit Produkten und Dienstleistungen rund um das Geschäft mit dem schwarzen Gold Geld verdienen.

Und da gilt nach wie vor, dass ein steigender Ölpreis das Geschäft dieser Firmen befeuert.

Denn ihr Erfolg hängt davon ab, dass kräftig in den Ausbau und die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder investiert wird.

Und natürlich, dass die vorhandene Infrastruktur kräftig gebucht wird.

Ja, Gradmesser für die Branche ist natürlich der Ölpreis und bei dem geht es ja schon seit Juni wieder kräftig nach oben.

Gestern kletterte der Preis für die Sorte Brand in Europa-Zeitweise auf über 95 Dollar je Barrel.

Und das war der höchste Stand seit vergangenen November.

Öl nimmt damit wieder Kurs auf die magische 100-Dollar-Marke.

Und beschleunigt hatte sich der Anstieg zuletzt durch den unheilvollen Pack zwischen Saudi-Arabi und Russland,

über den wir hier ja schon mehrfach berichtet haben.

Und beide Staaten hatten mit ihren Maßnahmen zeitgleich dazu geführt,

dass sich das Angebot aus den Weltmärkten verknabbt und entsprechend rasant steigen die Preise seitdem.

Ihr wisst ja, neue Ölvorkommen auszuloten und zu erschließen, das kostete richtig viel Geld.

Insbesondere dann, wenn es sich um schwer zu erreichen, fällt da mitten auf dem Ozeanhandel,

sogenannte Offshore-Vorkommen, für die man an teure Boarplattform braucht.

In einem Umfeld wie diesem, wo der Preis an der 100-Dollar-Marke kratzt,

sind die Staaten und Firmen, die das betrifft, natürlich viel eher bereit, in solche Vorhaben zu investieren.

Aber das ist längst nicht der einzige Grund, warum die Ölservice-Aktien boomen.

Ja, und interessanterweise fliegen diese Papiere sogar, obwohl die Internationale Energieagentur

vergangene Woche eine denkbar düstere Prognose veröffentlicht hat.

Demnach werde die Nachfrage für alle drei fossilen Brennstoffe, also Öl, Gas und Kohle,

noch in dieser Dekade und damit noch vor 2030 ihren Höhepunkt erreichen.

Es sei der Anfang vom Ende der fossilen Ära, so hat das der IAA-Exekutivedirektor Fatih Birol ausgedrückt

und man muss sagen, düsterer geht es eigentlich kaum.

Allerdings hat man ja auch gesehen, dass andere Energieträger z.B. Atomkraft oder auch Windkraft

im Moment mit eigenen Problemen kämpfen. Nando und Philipp haben über die Schwierigkeiten

mancher Windkraftanbieter letzte Woche ausführlich gesprochen.

Und genau das, das scheint die Börsianer darin zu bestätigen, dass das Ende von Offshore- und

Ölservice dann eben doch nicht so nah ist, wie das im Moment häufig proklamiert wird.

Ja, einige Analysten argumentieren sogar, dass sie den drohenden Nachfrage peek beim Öl zwar nicht

grundsätzlich anzweifeln, aber eben weil sie damit rechnen, dass ESG immer stärker um sich

greift und gerade weil es bei den übrigen Energieerzeugern eben auch nicht rosig läuft,

setzen sie darauf, dass die Nachfrage nach Ölservice sogar noch steigen könnte.

Das klingt zwar erstmal kontraintuitiv, aber der Gedanke dahinter ist gar nicht so abwirklich,

denn wenn wegen des drohenden Nachfragepeaks nur noch wenig in neue Ölfelder und Equipment

für deren Erschließung investiert wird, dann wird der Preis für diejenigen Unternehmen,

die auf dem Sektor überhaupt noch etwas zu bieten haben, perspektivisch steigen.

Also diejenigen, die zum Beispiel eine vergleichsweise junge Flotte oder ausreichend Flota, also schwimmende

Bohrplattform haben. Der Ökonom Rupert Mitchell, der sich intensiv mit der Branche befasst,

formuliert das so. Anbieter von Ölausrüstung nur Dienstleistung mit Flotten mit niedrigem

Durchschnittsalter werden zunehmend zu Preismachern bestimmen, also die Preise.

Ja, das Zauberwort heißt auch hier Energie-Sicherheit und so lange es da Bedenken geführt man,

so geht eben die Überlegung. Auch weiterhin Geld in diejenigen Branchen stecken, die sich darum kümmern,

dass das Geschäft rund ums Öl reibungslos läuft, zumindest bis zur endgültigen Wachablösung durch

Windkraft, Sonne und Co. Und die Börser hat das teilweise natürlich schon vorweggenommen.

Der Faneck Oil Services ETF ist im Grunde der einzige nennenswerte ETF für diesen sehr speziellen

Sektor. Der ist seit seiner Auflage im März um über 30 Prozent gestiegen, deutlich mehr als der

S&P 500 in diesem Zeitraum, der hat nämlich nur rund 10 Prozent geschafft.

Der ETF besteht aus 25 Werten, versammelt also die wichtigsten Anbieter dieser Branche und hat

einen Volumen von 6,1 Millionen Dollar, also relativ klein. Größte Positionen sind Schlumberger,

Alli Burton, Baker Huge, Teneris und Championix, wobei kein Wert im ETF mehr als 10 Prozent

Anteil am Gesamtvolumen haben darf. Unter den Einzeltiteln ist vor allem die Ölausrüster Firma

Weatherford International rasant gelaufen mit über 204 Prozent plus seit September 2022.

Das ist dann gar nicht mehr soweit weg von der NVIDIA Performance. Die Chip-Aktie mit KI-Fantasie

hat in diesem Zeitraum 228 Prozent gewonnen. Weatherford hat eine bewegte Geschichte,

wurde in Texas gegründet, hatte lange den Hauptsitz in der Schweiz und firmiert mittlerweile

als Gesellschaft unter irischem Recht. 2019 reichte die Firma nach fünf schwierigen Jahren

wegen des damals extrem niedrigen Ölpreises Antrag auf Insolvenz ein und ging aus dieser Phase

später reorganisiert hervor und man kann im Nachhinein sagen, gestärkt hervor. Ja, man muss aber

auch ganz klar sagen, das ist wirklich ein Zickzackpapier. 2020 notierte die Aktie noch bei 1,75 Dollar

und damit auch wirklich nur was für sehr, sehr nervenstärke Gemüter. Denn das Rückschlagpotenzial

ist nach dem jüngsten Run natürlich hoch. Immerhin die Zahlen, die Weatherford zuletzt

veröffentlicht hat, die haben gepasst. Von den sieben Analysten, die das Papier aktuell beobachten,

empfiehlt die Mehrzahl den Kauf. Das durchschnittliche Kurs liegt bei 105 Dollar, also ungefähr 8-10 Prozent

über dem aktuellen Wert. Der optimistische Experte rechnet sogar mit einem weiteren Kurspotenzial

von rund 30 Prozent. Aber wie gesagt Vorsicht, das Rückschlagpotenzial wird momentan ähnlich

hoch eingeschätzt. Auch TransOcean und Tidewater waren in den vergangenen Wochen stark gefragt.

TransOcean verdient sein Geld mit Offshore-Trilling-Dienstleistung für Öl und Gasvorkommen und die

Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 80 Prozent zugelegt. Tidewater ist seit Jahresanfang ebenfalls

stark gestiegen, rund 82 Prozent, auch weil Analysten damit rechne, dass das Geschäft des

Schiffsflottenanbieters weiterhin kräftig wachsen wird. Tidewater setzt seine Schiffe für beides ein,

die Offshore-Öl und die Windkraftindustrie. Das ist also ein Win-Win. Und ist somit potentiell

gut aufgestellt, ganz egal wann das Öl-Zeitaltern nun wirklich zu Ende geht.

Das war alles auf Aktien. Wir freuen uns immer über Feedback, deshalb schickt uns doch einfach

eine Mail an AAA-Edwelt.de, also AAA-Edwelt.de, oder hinterlasst uns eine Bewertung. Und Tobias hat

geschrieben, für ihn gehört AAA zum Frühstück dazu wie, Zitat, die Butter auf meinem Toast. Und

er hat noch einen Hinweis zur Eisenbahnfolge von gestern. Und zwar gilt es zu beachten, dass die

Canadian Pacific Railway Aktie jetzt Canadian Pacific Cancer heißt und die WKN sich entsprechend

geändert hat. Und seitdem ist das Papier in Deutschland auch nicht mehr so leicht zu handeln,

schreibt Tobias. Seine Erfahrung nach bleibt momentan neben den Brief- und Geldkursen bei

der Societe Generale im Moment nur der Handel in Toronto oder an der NICY.

Danke, danke Tobias für den Hinweis. Die AAA-Community erweist sich der Gesicht mal wieder als

Gold wert. Beim Manchen Brokern, ich habe danach geschaut, ist Canadian Pacific Cancer City bei

handelbar, bei anderen leider wiederum nicht. Das sind nun mal die Tücken der Einzelaktien,

wobei immer die Hoffnung besteht, dass die dann doch in den Handel aufgenommen wird.

Die neue WKN stellen wir auf jeden Fall schon mal in die Show-Notes. Und da könnt ihr dann mal

nachschauen. Markus hat uns ebenfalls geschrieben und zeigt sich verwundert, dass 2G-Energy bei

uns binnen weniger Wochen von einer AAA-Dee zu und einem Gewinner der Energiewende zu einem

Zockerpapier geworden sei. Was hat sich an den Rahmenbedingungen geändert, fragt er.

Also Markus, das ist ein Missverständnis. 2G-Energy wollten wir sicher nicht als Zockerpapier

darstellen. Es ist nur so, dass sich in dem Segment der MicroCaps gerade in Deutschland

viele Aktien finden, die spekulativ oder sogar hoch spekulativ sind. Bei Engagement in diesem

Bereich ist nun mal besondere Obacht gefragt. Apropos Obacht, das empfehlen wir auch mit Blick

auf die heutige Folge von Defner und Schäpitz. Die beiden, Bullo und Bär, kehren zu ihnen Wurzeln

zurück und fragen Boom oder Crash. Was erwartet uns in den nächsten Wochen an der Börse?

Solche Hinweise wollt ihr nicht verpassen? Daher abonniert uns, sprecht über uns und empfehlt

uns euren Freunden. Und wir hören uns dann morgen wieder ab 5 Uhr bei Welt und überall, wo es Podcast gibt.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

19.9.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Daniel Eckert und Anja Ettel über enttäuschte Hoffnungen bei Société Générale, Startschuss für die nächsten IPOs und den Moderna-Blues. Außerdem geht es um MTU Aero, Sartorius, Infineon, Fresenius, Rheinmetall, Biontech, Pfizer, ARM, Instacart, PepsiCo, Nvidia, Schlumberger, Halliburton, Baker Hughes, Tenaris und Championix, Van Eck Oil Services ETF (WKN: A3D42Y), Weatherford International, Transocean, Tidewater, Canadian Pacific Kansas (WKN: A3D9ZG) und 2G Energy.

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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