Apokalypse & Filterkaffee: Pöbel dir einen (mit Jagoda Marinić und Vassili Golod)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 9/14/23 - Episode Page - 44m - PDF Transcript

Diese Folge wird er präsentiert von ...

Ja, Vodafone seit über 30 Jahren.

Für dich da.

Es ist Donnerstag, der 14. September.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Jakuda Marinic.

Herzlich willkommen bei Apokalypse und Filtercafé,

dem Newscafé am Donnerstag.

Wir wollen für euch die Nachrichten des Tages sortieren.

Was ist interessant, was löst Alarm aus

und was ist unnötig lärmig?

Dafür habe ich mir einen Gast eingeladen, der selten schreit,

sondern meistens besonnen und klug aus Krisengebieten berichtet.

Er hat zwei Nominierungen für den deutschen Preiserhalten.

Er berichtet aus Kiew, Kharkiv, Odessa und ist heute zu Gast in Berlin.

Ich freue mich sehr, dass er da ist.

Herzlich willkommen.

Ich freue mich, dass du in Berlin bist.

Ich freue mich auch.

Es hat einen Anlass.

Es hat einen Anlass und es ist immer schön, hier zu sein.

Ich habe gehört, es gab einen Crossover-Gipfel-Treffen

für deinen Podcast, den du machst.

Du hattest Olaf Scholz zu Gast, ohne Piratenbinde.

Genau, ohne Piratenbinde.

Er hat hinterher erzählt, er hatte sie in der Sackotasche.

Du hast doch Attrappe.

Ich denke, die ganze Zeit, es war Attrappe.

Die hat er herkömmlich in der Apotheke gekauft.

Da gibt es wohl Piratenaugenklappen.

Für den nächsten Karneval kann man sich das vielleicht merken.

Ich glaube, er hat einen neuen PR-Berater gesagt.

Herr Scholz, stehen Sie mal zu Ihren Schwächen.

Das kommt heute gut, Vulnerability und Verletzlichkeit.

Die Schlagzeile des Tages.

Es muss aufhören.

Scholz fordert, in Halbzeitbilanz Ende des lauten Ampelstreits,

ist zu hören im Machiavelli-Podcast von WDR Cosmo.

Erzähl mal, wie kam er rein, wie war's, what did he do?

Es war eines seiner ersten Wahlversprechen,

vielleicht sogar das Erste, was er gegeben hat.

Wir hatten ihn 2020 im Herbst,

damals noch als Kanzlerkandidat,

als Finanzminister im Machiavelli-Podcast.

Ich sagte damals, wenn du Kanzler wirst,

wir duzen uns im Machiavelli-Podcast.

Jetzt für Freundschaftskumpellei mit der Politik.

Nein, keine Kumpellei, aber Rappersiezen wäre auch schräg.

Deshalb haben wir uns auf das du geeinigt.

Er sagte mit 15 Prozent in den Umfragen,

ich werde Kanzler, dann komm ich vorbei.

Das Versprechen hat er gehalten, hat sich Zeit genommen,

70 Minuten zusammen mit dem Rapper Rin,

der ja nicht so oft in Formate geht

und auch nicht so viel über sich erzählt,

dafür viel und coole Musik macht, aber sehr politisch ist.

Ich merke schon, dass der Rapper mehr gefesselt hat als der Kanzler.

Der Kanzler ist nicht der fresheste Mensch,

um mal diese Bezeichnung zu verwenden.

Er hat sich darauf eingelassen, seine Politik zu erklären.

Er war selbstbewusst, aber auch bemüht zu erklären.

Er hat ja manchmal einen leichten Hang zur Arroganz,

zur Überheblichkeit, aber er scheint verstanden zu haben,

dass er in der Zeit von Klimakrise und Angriffskrieg

auch als Kommunikator gefordert ist.

Dass er auch verschiedenen Zielgruppen,

auch jungen Menschen seine Politik erklären muss.

Er sieht ja auch die Umfragen, auch wenn er immer sagt,

das spielt alles keine große Rolle.

Er sieht, dass die Ampel da nur noch auf 36 Prozent Zustimmung kommt,

die AfD bei 22 Prozent liegt.

Und auch wenn er die Spaltung der Gesellschaft klein redet

oder sagt, die gibt es eigentlich gar nicht und es vereint mehr als uns trennt,

merkt man, doch, er ist gerade sehr bemüht.

Das merkt man aber auch so, dass du sozusagen von der,

ich sage es mal nicht, Mindestleistung, aber es ist immerhin Kanzler.

Und dann bist du doch irgendwie begeistert,

dass er endlich, nach zwei Jahren, die Problemanalyse verstanden hat.

Und klingst, also hätte er, man hat ja schon auch viel Kritik an ihm geübt

über die Art und Weise, wie er kommuniziert hat,

gerade auch in der Ukraine, dieses Ja, Nein,

dieses, was manche ja auch gut fanden, dass er zaudert oder eben.

Aber auch unklar, irgendwie habe ich das Gefühl,

das Gespräch hat dir doch ein paar Punkte näher gebracht.

Da interessiert mich natürlich welche und was?

Es hat mir ein paar Punkte näher gebracht.

Er hat einerseits auch selbstkritisch über die Koalition gesprochen,

hat gesagt, Streit gehört natürlich dazu.

Streit ist wichtig, aber es kann nicht sein,

dass man den so offen austrägt und auch in dieser Härte,

das macht nach außen natürlich den Anschein,

dass da überhaupt gar nichts funktioniert,

obwohl das zeigt ja gerade eine aktuelle Studie,

diese Koalition durchaus Dinge abarbeitet,

durchaus Dinge bewegt und anstößt.

Und das würde ich an seiner Stelle auch sagen,

wenn was klappt, kann man darauf auch stolz sein und das kommunizieren.

Aber wenn dann irgendwie ein Habeck und ein Lindner ständig streiten,

dann kriegt man von den guten Dingen eben nicht so viel mit,

aber das liegt in seiner Verantwortung als Kanzler,

dafür zu sorgen, dass die da geeinter rüberkommen und...

Was er aber zu wenig gemacht hat.

Also ich finde auch, er sagt das dann so ein bisschen väterlich

und dafür, dass er so selbst wusste, fehlt mir manchmal auch so,

dass er seine Kompetenz nutzt, um zu sagen,

hey, es schadet dem Land. Wir haben einen AfD hoch,

wir haben den Eindruck, dass eine Ampel anscheinend

die Bilanz, die jetzt rauskommt, ist, dass sie schon viel abgearbeitet haben

und trotzdem das Gefühl haben, die Menschen haben das Gefühl,

es ist unkonstruktiv, man kommt nicht voran, die Gesetze,

die Kommunikation stimmt ja nicht. Also wieso greift er nicht durch?

Und mich interessiert aber natürlich, du berichtest aus der Ukraine,

er ist der Kanzler der Zeitenwende, wie er das selber gesagt hat,

was wir hören geständig, immer noch die ganzen Nachrichten.

Also das hört ja Gott sei Dank nicht auf.

Also wie du sagst, auch deine Nominierungen sind ein schönes Zeichen

oder ein wichtiges Zeichen, dafür, dass das weiter Interesse hoch ist.

Aber was glaubst du, wo hat er sich jetzt,

wie blickt die Ukraine auf ihn?

Ist er jetzt für die Ukraine der Kanzler der Zeitenwende?

Vertrauen Sie ihm, wie sieht er das?

Wie siehst du ihn auch im Vergleich zu Baerbock?

Ich sehe einen Prozess.

Ich sehe einen klaren Prozess und Scholz steht da sinnbildlich,

vielleicht auch für Deutschland, von 5.000 Helmen zu Leopard-Panzern,

zu einem verlässlichen Partner aus ukrainischer Sicht.

Beim Besuch von Annalena Baerbock in Kirch hat Präsident Zelenski

in 50 Sekunden, glaub ich, sechsmal Danke gesagt.

Danke an Olaf Scholz, danke an die Bundesregierung,

danke an Annalena Baerbock, danke an alle, die die Ukraine unterstützen.

In der Ukraine ist angekommen, dass Deutschland das ernst meint,

dass das eine nachhaltige Unterstützung ist.

Es sind sehr, sehr viele Ukraine-Rinnen und Ukraine,

die in Deutschland sind, die aufgenommen wurden

für die es Solidarität gibt.

Es gibt finanzielle Unterstützung, es gibt militärische Unterstützung.

Das ist der Punkt, wo es am meisten hinter den Kulissen

noch so ein bisschen knirscht.

Das kriegt man ja immer wieder mit, wenn es um Tauros geht,

weil die Ukraine natürlich sagt, ihr habt die Dinger,

wir brauchen die, wir kämpfen jeden Tag an der Front,

wir verteidigen uns und um voranzukommen,

brauchen wir alles, was geht.

Und der Kanzler kommt aber mit seinen Erklärungen inzwischen weiter.

Es wird verstanden, dass er sagt,

ich knüpfe gewisse Schritte an Schritte der USA und anderer verbündet haben.

Also, ich würde sagen, dass Verhältnis zwischen Deutschland und der Ukraine

ist gerade sehr, sehr gefestigt.

Und Olaf Scholz und Zelenski haben auch einen guten Draht zueinander gefunden.

Interessante Entwicklung, ne?

Wenn ihr sieht so, von einem halben Jahr,

auch wie ihr da im Bundestag saß, Zelenski in einfach das Gefühl hatte,

dass Deutschland verspricht und nicht weiß,

dann ist das ja schon eine erstaunliche Leistung von Scholz

und gleichzeitig hat er ja eine ganz andere diplomatische Kultur

als Annalena Baerbock.

Du hast ja auch immer wieder gesagt, dass sie oft, na ja, einerseits Klartext spricht

und er eben versucht mit diesen langsameren Bündnissen.

Was ist aus deiner Sicht die erfolgsversprechendere Strategie?

Es ist ja eine Koalition, ne?

Die beiden arbeiten zusammen und vielleicht wirkt das ein bisschen wie Good-Cop,

Bad-Cop, auch wenn es hinter den Kulissen

auch Unverständnis vielleicht für den Kurs, das jeweils anderen gibt, ne?

Also sowohl Baerbock als auch Lindner als auch andere aus der Koalition

haben sich ja zum Beispiel für Lieferungen von Taurus ausgesprochen.

Und Scholz hat aber seinen eigenen Kurs, sein eigenes Verständnis,

sein eigenes Tempo und setzt sich da als Kanzler auch durch.

Ich glaube, dass die Partner wie die Ukraine das inzwischen auch differenzieren können,

dass sie wissen, mit wem sie wie sprechen können,

bei wem sie was fordern können, einfordern können.

Und ich glaube, dass es an dieser Stelle innerhalb der Koalition,

wo es ja viele Streitigkeiten gibt,

vielleicht sogar die wenigsten Probleme gibt,

weil alle, die jeweils andere Perspektive verstehen.

Du meinst Harmonie, und dann kriegen wir das wiederum nicht mit,

weil die unharmonischen Momente so groß sind.

Eine Sache interessiere ich mich noch von dir zu hören,

es gab die Meldung, die Vereinten Nationen

bieten Russland Erleichterung von Sektionen an, die Welt meldete das.

Und wie geht denn Kiew mit so einer Nachrichtung?

Jetzt haben wir uns so hart geeinigt,

wir haben alles Mögliche getan, um unabhängig zu werden von Russland

in vielerlei Hinsicht.

Und jetzt kommen die Vereinten Nationen und bieten Russland

Erleichterung von Sektionen an.

Kiew tut sich insgesamt schwer mit dem,

was die Vereinten Nationen sagen, machen beziehungsweise nicht machen.

Es gibt erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit, es gibt Zweifel

an der Art, wie die internationale Weltgemeinschaft funktioniert

oder nicht funktioniert.

Das hören wir immer wieder aus dem Präsidialamt,

das hören wir aber auch immer wieder aus der ukrainischen Zivilgesellschaft,

die sagt, was ist das denn für eine Welt,

die dieses Unrecht geschehen lässt?

Und gerade beim Thema Sanktionen

ist ein großer Punkt, der immer wieder jetzt auch zur Sprache kommt.

Wie kann es sein, dass Russland weiterhin technische Komponenten hat

und bekommt und importiert, die aus westlichen Staaten kommen?

Wie kann es sein, dass Russland die bestehenden Sanktionen umgeht?

Also, das heißt, die Frage geht nicht nur,

die Kritik geht nicht nur in Richtung Vereinten Nationen,

die da jetzt an anderer Stelle Sanktionserleichterung fordern,

sondern es ist eine grundsätzliche Frage an alle.

Wenn ihr das ernst meint mit den Sanktionen,

wenn ihr der Ukraine helfen wollt,

warum setzt ihr dann die bestehenden Dinge nicht schon um?

Unbegrenzte Unmöglichkeiten.

Warntag am 14. September.

Die Kommunen fordern mehr Geld für Sirenen- und Warnsysteme.

Worum es geht, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz

und Katastrophenhilfe testet heute gegen 11 Uhr

Warnsysteme für den Ernstfall.

Warnungen laufen dann über Fernseher, Radios, Smartphones

und 38.000 Sirenenheulen auf, hoffentlich.

Im vergangenen Jahr gab es einige Pannen am Wahltag.

Ist dieses ständige Warnen, Sirenenprüfen,

gucken, wie gut unsere Systeme funktionieren?

Ist das für dich auch eine Symbol dieser Zeitenwender?

Das Gefühl, wir versuchen, für den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Ich hab jedenfalls den Eindruck, dass ich die ganze Zeit lese,

wie kriegen wir diesen Katastrophenschutz gut kommuniziert?

Wie können wir das hinkriegen?

Ich fühl mich langsam schon von diesen Alarmüben so alarmiert,

dass ich mir denke, für was üben wir in die ganze Zeit

und ist unser System zuverlässig, wie siehst du das?

Es ist wichtig, das zu üben, und zwar nicht nur,

weil wir den Krieg gegen die Ukraine haben

und in der Ukraine dieses Sirenengeräusch, dieses Alarmgeräusch,

seit dem 24. Februar 2022 für viele Menschen zum Alltag

dazugehört, das Leben prägt.

Es ist auch bei einem anderen Thema wichtig, bei der Klimakrise.

Wir erinnern uns an die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz.

Auch da haben viele Systeme nicht funktioniert, wie sie sollen.

Und wir haben diese Krisen, wir haben diese Probleme

und darauf muss man vorbereitet sein.

Und nicht nur in dieser herkömmlichen Form,

wenn du z.B. durch KF läufst und da so eine Sirene hörst,

sondern auch über Apps.

Also Deutschland kann da, glaube ich, digital auch viel mehr tun.

Das ist ja auch dieses Cell Broadcasting,

was verbessert werden soll, was getestet werden soll.

Aber auch in der Entwicklung von Apps sollte man nachdenken.

Es gibt ja auch Menschen, die an Orten leben,

die vielleicht ein bisschen weiter weg sind als eine Stadt,

wo so was ausgebaut ist.

Ich wär jetzt gern mit dir in so einem Raum,

und dann eine Hände hoch, weil er noch nie so einen Alarm bekommen hat.

An manchen geht das komplett noch vorbei, ich weiß nicht, wie.

Ich bin gespannt, ob wir das schaffen.

Manchmal frage ich mich mal, du kennst diese Alarmsysteme

jetzt natürlich auch aus deiner Zeit in Kiew.

Dann frage ich mich, kommen die Geflüchteten aus der Ukraine

und auch aus anderen Teilen der Welt?

Und haben diese Alarme, wie empfinden denn Ukraine jetzt so,

diesen Alarmmodus, dem sie ja eigentlich entkommen sind?

Ich hab auch von Freunden und KollegInnen in der Ukraine gehört.

Die haben das alle schon mitbekommen,

dass das heute getestet wird in Deutschland.

Das ist auch sehr, sehr wichtig, dass sie es mitbekommen haben,

weil das kann für diejenigen, die Schutz finden in Deutschland,

sehr retraumatisierend sein.

Deshalb ist es wichtig, da zu informieren.

Und dieses Gefühl, was du hast, wenn du dieses Geräusch hörst,

da zieht sich alles in dir zusammen erst recht,

das ist der Fall von vielen Ukrainerinnen und Ukrainern,

wenn du erlebt hast, was danach oft passiert,

nämlich Explosionen, Einschläge und Zerstörung.

Gucken mal, wer da spricht.

Die Lage der Union.

Was Ursula von der Leyen für die EU plant, das berichtet das ZDF.

Wie soll's mit der EU weitergehen?

In ihrer Rede zur Lage der Nation

hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

verschiedene Punkte skizziert.

Die Durchdinge aus der Ukraine

sollten nach dem Willen von der Leyen mindestens bis 2025

problemlos in der EU bleiben können.

Außerdem sprach sie unter anderem davon,

die Windkraft weiter ausbauen zu wollen.

Im Netz, zumindest auf Twitter, gab es viel zu Mut darüber,

dass sie Chinas starke Subvention von E-Autos

auf dem europäischen Markt überprüfen lassen möchte.

Ich fand interessant, dass sie an den Menschenhandel ran will,

dass sie an Frauenrechte ran will,

dass sie Nein heißt, Nein durchbringen will.

Es ist aber ein komisches Format,

das man eigentlich eher aus den USA kennt.

Man übt in Europa die präsidiale Struktur

vereinte United States of Europe.

Die Rede an die Nation, hast du's gesehen?

Ich hab's nur gelesen, ehrlicherweise.

Zeigt aber auch, wie viel Glamour das Ganze hat.

Ja, natürlich.

Aber von der Leyen weiß es natürlich, sich zu inszenieren.

Weiß es auch, ihre Themen zu setzen.

Und es zeigt aber ehrlicherweise auch,

dass uns dieser europäische Diskurs fehlt.

Ja, sie hält die Rede, aber sie ist nicht die Bundeskanzlerin

in Deutschland, sie ist nicht die französische Präsidentin.

Es ist am Ende leider so, dass unser Diskurs

in unserem jeweiligen Land

sehr von den nationalen Interessen geprägt ist.

Und diese Struktur oder diese Parallelstruktur

ist, glaube ich, das schwierigste Problem.

Und deshalb hilft es auch nicht,

zwangsläufig sich so eine kreative, glamouröse Form auszudenken.

Damit kann man auch nicht alle erreichen.

Ja, interessant, wenn du schon so ein Format hast,

wo teilweise sogar in Deutschland die Leute,

immer wenn du sagst, das interessiert uns nicht,

aber eigentlich sitzen sogar Leute in Deutschland

und gucken sich die Rede der Nation in den USA an.

Oder gucken CNN, um zu sehen, was da passiert.

Und natürlich sind die Europäischen Union

nicht das mächtigste Land der Welt.

Aber dass wir nicht ihn bekommen.

Nicht mal mit diesen Formaten

so eine europäische Diskursöffentlichkeit zu schaffen.

Die Fragen sind zentral für uns.

Hier Kartell in Kartellfragen oder Subventionsfragen,

Wettbewerbsfragen für E-Autos.

Weil eigentlich wollen wir die.

Wollen wir die dann nicht, weil China sie subventioniert,

weil sie dieser alte Kampfwehr gewinnt.

Wie kriegst du das Interesse?

Weil eigentlich ist die EU schon spannend genug,

dass wir reden über unseren nationalen Vorhaben,

und wir reden schon auch über uns als Europäer reden.

Du hast ja die Frontex, du hast sehr viel bedeutender,

als wir manchmal wahr haben wollen.

Diese Ignoranz schreckt mich manchmal auch ab,

dass wir es schaffen, soll die mal reden.

Wir sind eh Deutschland und wir verhandeln mit Frankreich,

und wir verhandeln mit Spanien.

Aber weißt du, dass EU so ein bisschen unter dem Radar läuft?

Ja, aber nimm doch jeden EU-Gipfel,

die verhandeln dann irgendwie die ganze Nacht über Stunden.

Und dann gehen sie zeitgleich

in ihre Pressekonferenzräume

und erklären nicht, warum das eine großartige Einigung

für die Europäische Union ist,

sondern jeder erklärt, warum das für das jeweilige Land

das beste Ergebnis ist.

Und das ist eigentlich die Schwierigkeit.

Man müsste viel mehr Kreativität da reinstecken und überlegen,

wie kriegen wir einen europäischen Diskurs?

Wie kriegen wir das hin trotz der unterschiedlichen Sprachen?

Dass es mehr Leidenschaft, mehr Interesse für Europa,

für dieses Konstrukt auch gibt.

Jetzt haben Sie ja, man muss ja nicht zurückdenken,

das war ja eine Wirtschaftsunion.

Mario Draghi dazu bestimmt,

die Wirtschaftszukunft der EU zu erstellen.

Das heißt, der Chef der Europäischen Zentralbanks

soll jetzt ein Bericht entwerfen,

wie wir als Europäische Union

unsere wirtschaftlichen Chancen und Risiken betrachten können.

Und ja, wird natürlich viel Glaubt.

Draghi als größter Wirtschaftsexperte Europas.

Siehst du da wieder so eine Möglichkeit, zu sagen,

dass wir uns klarmachen über die Marktlogik,

dass man diese europäische gemeinsame Stärke braucht.

Weil ich finde, wir vergessen ja auch,

dass wir in Zeiten, in denen es Brexit gab,

also wo Europa desintegriert hat, wo du Parteien wie auch die AfD hast,

die man in Europa braucht es nicht.

Also eigentlich ist schon der Moment,

wo von der Leyen und auch die EU rüberkriegen müssen,

we're winning team irgendwie.

Absolut. Es geht ja um Einigkeit auf allen Ebenen

und um Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Da sind wir wieder im Bereich der Sanktionen.

Wenn du merkst, dass jemand anderes,

jemand undemokratisches an deiner Grundstruktur,

an deine Werte ran will, dass alles angreift,

dann musst du es hinbekommen, mit einer Stimme zu sprechen.

Und wenn wir in dieser multipularen Weltordnung sehen,

es gibt irgendwie die USA als Pol, es gibt China als Pol,

es gibt Russland, dass diese Ordnung gefährdet, auch mitgefährdet,

dann muss die Europäische Union viel mehr zusammenwachsen,

viel selbstbewusster werden.

Es ist für meine Verhältnisse, ist die europäische Politik

immer noch zu sehr an den USA orientiert,

zu sehr an den USA dran

und zu wenig selbstbewusst, zu wenig eigenständig an vielen Stellen.

Ich finde es superinteressant, dass du sagst,

mein letztes Jahr G20-Gipfel war bei Modi,

was man ja eh noch mal kritisch beleuchten muss,

was wir hier nicht machen, aber da waren die meisten Meldungen,

oh Gott, Deutschland hat Angst, den vierten Platz zu verlieren,

an Indien und gleichzeitig denkst du,

geht es jetzt eigentlich so um den Platz, den Deutschland hat?

Oder geht es darum, dass wir als Europäische Union

weiterhin starke, gemeinsame Player sind?

Also, da ist noch viel zu tun.

Und hast du jetzt nach diesem Tag das Gefühl,

dass es für die Ukraine-Konsequenzen,

die warten immerhin auf den EU-Beitritt?

Die warten auf den EU-Beitritt, die arbeiten daran.

Von der Leyen hat ja in dieser Rede zumindest betont,

es gibt große Fortschritte.

Ich habe aber auch jetzt in dieser Rede

nicht mit großen Äußerungen gerechnet,

denn bei ihrem letzten Besuch in Kiev hat sie angekündigt,

dass es im Oktober einen schriftlichen Bericht geben wird.

Die EU-Kommission, sie bereiten einen schriftlichen Bericht vor,

mit einer Einschätzung für den Rat.

Und das ist dann die Grundlage

für die mögliche Aufnahme von Beitrittsverhandlungen.

Und wir sehen ja, was gerade in der Ukraine passiert.

Es gibt einen massiven Druck der Zivilgesellschaft

auf Präsident Zelenski, auf die Regierung.

Noch aktiver, noch schneller bei den Reformen vorzugehen,

was Antikorruptionsarbeit angeht, was Rechtsstaatlichkeit angeht.

Also, es ist ja genau das, wofür die Ukraine seit Jahren kämpft.

Und da passiert sehr, sehr viel.

Trotzdem ist es, glaube ich, wichtig, der realistisch drauf zu gucken.

Das ist ein Prozess, der lange dauern wird,

nicht zuletzt, weil die Ukraine sich weiterhin im Krieg befindet

und es umso schwieriger ist, in dieser Zeit Reform durchzuführen.

Das heißt, das ist auch Europa von der Leyen,

die natürlich in die Ukraine fliegt und Bilder mit Zelenski macht

und auf der anderen Seite, die den langen Arm der Bürokratie walten lassen wird.

Es ist mehr als nur Bilder.

Also, die Treffen, die ich auch selber gesehen habe zwischen den beiden,

zeigen mir, da ist ein großes Verständnis füreinander

und ich nehme von der Leyen auch ein ehrliches Interesse ab,

dass sie wirklich versucht, der Ukraine zu helfen,

dass sie die Ukraine wirklich als Teil der Europäischen Union sieht

und dass sie auch wirklich will, dass dieser Prozess schnell geht.

Aber, und das betont sie auch, die realistische Seite ist eben,

dass es da noch einiges zu tun gibt in Sachen Annäherung,

denn Brüssel ist kompliziert

und die Ukraine muss dafür noch einiges leisten.

Ich höre, wenn ich das so sagen darf, bei dir schon aber auch ein bisschen heraus,

aber korrigier mich, wenn ich falsch liege,

dass auch jemand, wie du, sich dann abfindet,

ein bisschen mit, dass es halt alles länger gehen wird,

dass wir ein Stück weit diesen Krieg akzeptieren müssen,

dass es langsamer geht.

Also, ist jetzt so hart, das klingt,

ich hatte zu viel von einem Jahr, also wir müssen ganz schnell,

ist jetzt sozusagen eine Versachlichung passiert,

eine Normalisierung, dass man einfach sagt,

ja, es ist so und wir müssen warten lernen.

Ist Scholz Strategie jetzt quasi die Gesamtstrategie?

Von einem Jahr bis zu hier haben wir gedrängt

und jetzt scheint es mir doch, dass wir alle sagen,

besonnen, langsam, ruhig, auch von dir höre ich so Töne,

als wäre so ein bisschen eine Normalisierung

und dass wir lernen müssen, dass es dauern wird

und dass auch diplomatische Wege dauern werden.

Ich habe das Gefühl, dass wir vom Jahr gab es mehr Druck,

auch in der Erwartungshaltung, wie wir da rauskommen.

Oder wie die da rauskommen.

Es ist aber seit einem Jahr auch sehr, sehr viel passiert.

Deutschland ist gerade an zweiter Stelle hinter den USA,

was die Unterstützung der Ukraine angeht.

Aus ukrainischer Sicht ist das zu wenig,

ist das weiterhin zu wenig, nicht nur bezogen auf Deutschland,

sondern aus ukrainischer Sicht stellen sich viele Fragen,

erstellen sich die Fragen, warum nicht viel schneller,

viel mehr militärische Unterstützung kommt.

Es stellt sich natürlich auch in der ukrainischen Gesellschaft

die Frage, warum F-16-Flugzeuge nicht schon längst im Land sind.

Es stellt sich auch die Frage, warum Sanktionen weiter umgangen werden,

warum Russland immer noch so viele Raketen bauen kann.

Das alles sind Fragen, die sind da.

Das alles sind Fragen, an denen einige Menschen arbeiten.

Das sind Fragen, auf die die ukrainische Regierung

auch immer wieder drängt.

Aber die Realität der internationalen Politik ist,

wir beobachten einen Abnutzungskrieg.

Wir wissen nicht, wie lange dieser Abnutzungskrieg andauert.

Und deswegen ist die realistische und auch wahrscheinlich richtige

Einstellung, sich darauf einzustellen.

Und die Ukraine profitiert ja davon, wenn sie weiß,

Deutschland steht langfristig an der Seite der Ukraine

und gleichzeitig steht im kommenden Jahr ein Jahr an,

in dem in Deutschland viele Wahlen im Land stattfinden,

in dem die US-Wahl stattfindet, Europawahl.

Also es wird für die Ukraine nicht leichter.

Und deswegen hofft sie weiter, dass diese Solidarität anhält.

Ich finde es interessant, dass du langfristig sagst,

weil das sagt genau das, was ich meine.

Wir haben uns schon auf diese Langfristigkeit eingestellt.

Find jetzt so, wie du beschreibst und du hast recht,

dass wir im letzten Jahr auch in der Öffentlichkeit

viel öfters Perspektiven hatte, wo man, du sagst,

die Ukraine fordern und man dachte, man muss sich solidarisch erklären,

weil das braucht es, um den Krieg zu gewinnen.

Also es scheint sich doch auch so, dass man in Europa,

aber vielleicht auch Europa, USA, einen eigenen Weg findet,

die Ukraine ernst zu nehmen, aber eben, dass das eben nicht heißt,

wir können euch alles geben.

Und langfristig, da muss ich grad dran denken,

im Sommer eben in Kroatien, die sind ja auch sehr erfahren,

die Kriegsberichterstatter,

haben gesagt, dass eigentlich sie denken,

dass das Ganze bis zum Wahlkampf irgendwie zu Ende gebracht werden muss.

Also viele schätzen das so ein,

dass eigentlich beiden noch mal eine große Offensive machen sollte

oder würde, um die Ukraine zu unterstützen,

weil das ein großer Punkt wäre für ihn und seine Wiederwahl,

auch wenn manche das hier anders einschätzen,

aber die dort sagen eben, dass er, wenn er der Ukraine helfen würde,

jetzt noch mal, bevor seine Wiederwahl ist,

noch mal so einen großen Kampf eben um diese globale Absicherung

des liberalen Denkens, so wie dieses Ausdrück.

Hörst du solche Analysen oder wie schätzt du das ein?

Ich bin zurückhaltend mit Prognosen, das hat mich dieser Krieg gelehrt,

aber es ist ganz eindeutig,

so dass die Ukraine in diesem Krieg, in diesem Verteidigungskrieg

angewiesen ist auf Unterstützung,

angewiesen auf europäische Unterstützung,

aber natürlich maßgeblich auf die Unterstützung

der Vereinigten Staaten und weil dort die Situation so ist,

wie sie ist, ist jetzt, glaube ich, eine Zeit,

wo die Europäische Union sich auch Gedanken machen sollte,

wie es möglich ist, die Ukraine auch unabhängig

von einem möglichen US-Wahlausgang weiter zu unterstützen.

Denn das Interesse der USA kann sich unter einem anderen Präsident

möglicherweise verschieben, aber das Interesse der Europäischen Union

mit Blick auf die eigene Friedens- und Sicherheitsordnung,

das wird gleich bleiben.

Und auch da, wir waren vorhin bei Eigenständigkeit,

auch da braucht es mehr Eigenständigkeit und eigene Konzepte.

Werbung.

Mein heutiger Werbepartner ist Babbel.

Ja, Babbel, das weiß man mittlerweile,

ist eine preisgegrönte Sprachlern-App mit Sprachkursen für 14.

Sprachen wie Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch,

Portugiesisch und Türkisch.

Ja, und das ist vielleicht gar nicht verkehrt,

denn wir kriegen ja möglicherweise das erste Mal einen DFB-Trainer

aus dem Ausland.

Und da ist es ja ganz gut, weil wir wissen ja gar nicht,

kommt der Mann vielleicht aus Spanien, kommt er aus Italien,

kommt er aus Frankreich, da müssen die Spieler sich ja irgendwie

auch darauf einstellen, möglicherweise jetzt bald noch Portugiesisch lernen.

Oder Türkisch, weiß man's?

Ja, und da ist natürlich Babbel sehr praktisch.

Die Lektionen von Bubble behandeln alltagsrelevante Themen

und enthalten kurze, realistische Dialoge.

Ist ja auch gar nicht verkehrt, denn aufgrund des schönen Wetters,

da kommt er jetzt im Grunde die ganze Welt nach Berlin,

nach München oder sogar nach Hamburg, weil die sagen,

das ist ja im Grunde so ein bisschen das neue Kalifornien hier.

Und da muss man ja vorbereitet sein auf die ganzen Touristinnen

aus aller Welt, da muss man doch fit sein sprachlich.

Und man kann das Gelernte direkt im echten Leben anwenden

und sich gezielt auf, zum Beispiel, mögliche Situationen

oder Begegnungen auf Reisen, auch jetzt im Herbst vorbereiten.

Alle Lerninhalte werden von einem Team aus

mehr als 150 Sprachexpertinnen erstellt.

Die Kurse sind individuell auf die Erstsprache der Lernenden,

sowie verschiedene Lernziele beispielsweise für den Beruf

oder auch für die Reise ausgerechnet

und für jedes Sprachlevel verfügbar.

Die Lektionen dauern circa 15 Minuten

und passen wirklich in jeden Terminkalender.

Und das Lernen, das bleibt damit abwechslungsreich

und effektiv die App enthält.

Spracherkennungssoftware, Lerneränderungen

und viele weitere hilfreiche Features.

Das ist, glaube ich, die App, wenn es um das Lernen von Sprache geht.

Und es gibt einen extra für die Hörerinnen

mit dem Code Filtercafé F-I-L-T-E-R-K-A-F-F-E-E.

Haltet ihr ein Bubblejahres-Abo zum Preis

von nur sechs Monaten, sechs Monate Zahlen ein ganzes Jahr?

Lernen wichtig, der Onlinegruppenunterricht,

ist nicht im Angebot enthalten.

Infos und Code einlösen auf bubbleba-bbel.com.

Filtercafé, der Code ist bis zum 31.10.2023 gültig.

Wie praktisch, denn bis genau da ein,

wolltet ihr ja auch Sommerurlaub machen.

Alle Infos findet ihr auch noch mal in den Show-Notes.

Bitte empören Sie sich jetzt.

Iran's Geheimdienst nimmt multmaßliche Protestführer fest.

Schreibt die Frankfurter Rundschau.

Kurz vor dem Jahrestag der Protester im Iran

meldet der iranische Geheimdienst,

dass er Anführer verhaftet haben will.

Die Männer seien in der Vergangenheit in den USA,

Deutschland und Großbritannien als Anführer

in Anführungsstrichen von Demonstrationen erscheinend getreten.

Wann und wo der Geheimdienst die Männer festnahm,

wurde jedoch nicht gesagt.

Die Echtheit der Geständnisse lässt sich noch nicht unabhängig verifizieren,

aber dennoch, ich finde, es ist wichtig,

es ist ein bisschen auch aus der Öffentlichkeit verdrängt worden,

schon wieder das Thema, nachdem es eine Zeit lang sehr präsent war.

Der Tod von Jina Masa Amini löste die schwersten Proteste

seit Jahrzehnten aus im Iran.

Und jetzt kommst du in diesen Zeiten zu dem Punkt,

dass Leute, die im Ausland Demonstrationen organisieren,

dann festgenommen werden.

Wie sicher sind die Menschen bei uns im Land, frage ich mich da,

wenn sie sich demokratisch äußern wollen.

Und man weiß ja auch von vielen Aktivisten,

dass sie eben nicht so sicher sind.

Und wie schwer es ist,

kannst du natürlich auch mit deinen Erfahrungen aus der Ukraine sagen,

uns in Deutschland, die wir so beschäftigt sind mit unseren Themen

und manchmal auch überfordert sind mit unseren Themen,

für solche großen internationalen Fragen offen zu halten.

Also für das Leid der anderen.

Also erst mal ist das brutal zu sehen,

wie so eine Regime vorgehen kann.

Wir haben ja auch über Jahre den langen Arm Russlands gesehen,

mit Menschen, die vergiftet wurden,

mit Menschen, die aus Fenstern gefallen sind,

die auch die Regierung zuvor kritisiert haben.

Und es ist, wie du sagst, es ist unglaublich wichtig,

darüber zu sprechen, Iran nicht zu vergessen,

Menschen, die sich damit befassen,

eine Stimme zu geben, Raum zu geben.

Und politisch braucht es einen harten Kurs.

Dieses Regime muss sanktioniert werden.

Und gleichzeitig müssen demokratische Kräfte im Ausland

unterstützt werden.

Sie müssen sich sicher fühlen,

sie müssen die Möglichkeit haben, frei ihre Arbeit nachzugehen.

Weil das sind am Ende diejenigen,

die irgendwann in einer anderen Phase dazu beitragen können,

dass dieser Staat und diese Menschen und diese Gesellschaft

in der Freiheit leben können,

die ihnen zustätig sie verdient haben.

Das ist sie jetzt. Die Wende.

Der Spiegel schreibt Gerhard Schröder,

SPD will nun doch Jubiläumsfeier für Exkanzler ausrichten.

Also, ich dachte, ich hätte mich verlesen,

denn es ging in meiner Erinnerung zuletzt darum,

ob Schröder überhaupt noch Teil der SPD sein kann.

Plötzlich sollen ihm noch ein wunderbarer,

60-jähriger Jubiläumstag gestaltet werden,

seine Mitgliedschaft gefeiert werden.

Irgendwie ursprünglich hätte sein Ortsverein,

auch sehr lustig, Hannover, Oststadt zu,

hätte ihm diese Ehrung ausrichten müssen oder sollen oder wollen.

Machen sie ihn nicht. Jetzt macht es der SPD-Bizirk Hannover.

Also, ich finde, ja, interessant auch wieder,

wir haben sie gerade schon ein bisschen gehabt,

es normalisiert sich was, vor kurzer Zeit war er fast Persona non grata.

Man hieß es nicht, er sollte auch seinen Büro oder seine ...

Das verlieren, was er als Exkanzler, was ihm zustand.

Und jetzt, auf einmal, wird er geärzt, war nicht öffentlich,

aber er ist jetzt schon öffentlich, indem wir es wissen und darüber reden.

Wie ist das? Wie blickst du drauf?

Auch und wie blickt man aus der Ukraine drauf?

Spielt er überhaupt eine Rolle?

Man ist ja so bedeutungsreich hingeflogen,

seine Frau hat so schön am Fenster gebetet, nee, das war ja Russland.

Aber immer was bedeutet er für die Ukraine?

Nimmt das jemand wahr, was wir da machen?

Gerhard Schröder ist aus ukrainischer Sicht ein Lobbyist,

der für Vladimir Putin im Sinne Putins seit Jahren arbeitet

und jemand, der auch über Jahre die Stimmungen in Deutschland

mit zu verantworten hatte.

Und wir haben ja die eine Zeitenwende von Bundeskanzler Olaf Scholz gesehen,

die er ausgerufen hat.

Vielleicht braucht es noch mal eine Zeitenwende rede

innerhalb der SPD, damit irgendetwas passiert

und keine Jubiläumsfeiern ausgerichtet werden.

Und ja, dieser Mann war Kanzler,

ja, die SPD hatte jetzt nicht so viele Kanzler,

aber es kann auch nicht ausgeblendet werden,

dass dieser Mann leider jede Würde verloren hat,

nicht in der Lage ist, Fehler einzugestehen

und eines Kanzlers oder Ex-Kanzlers nicht würdig ist.

Ich freu mich, wie feierst du mit so jemand?

Weißt du, wie feierst du mit jemandem,

der sich eigentlich schon so blamiert hat?

Und ich meine nicht diese Westen und diese Fotos mit seiner Frau,

moralisch, ethisch, er hat sicher irgendwie seine Verdienste

für dieses Land, aber wie du sagst, er hat das,

was man sozusagen am Altkanzler als Respekt entgegenbringen will,

für meine Sicht verwirkt.

Und dann feierst du mit dem Ortsverein so diese ganze Kumpellei,

weißt du, diese Händeschütteln der Aufstiegsjahre,

als ob du das nicht mehr beenden kannst.

Du musst man durchziehen, egal was passiert ist.

Es gibt ja Länder, die gerade solche Lobbyisten, wie du sagst,

auch wirklich schon hart ausschließen, sagen, nee, geht nicht.

Wir sind entschieden dagegen, dass man diese Dinge vertritt.

Und er macht sich ja immer noch hier als großer Russlandversteher

bemerkbar, jetzt hat er ja seine Große,

ich glaube, wir haben gestern an Ampophika drüber geredet,

seine Große, liebe jetzt wieder für Lafontaine entdeckt.

Also, wie kommt diese Persönlichkeit nicht aus dem öffentlichen Raum?

Was ist es, als würdest du dann festkleben,

wir haben ja auch genug Nachwuchs, warum schaffen Sie es immer wieder,

sich trotz solcher Verfehlungen in den Mittelpunkt von Debatten zu rücken?

Das frage ich mich auch, das liegt natürlich auch an der Machtstruktur

und auch an der Machtposition, die Sie über Jahre hatten,

an den Strukturen, auch an Parteistrukturen.

Aber ich glaube, es muss da auch einfach

ein vielleicht ignorierender Öffentlichkeit geben.

Also nicht ignorieren, wenn er auf Jubiläumsfeiern geht,

aber schon eine Schärfe in der Kritik

und diese Menschen, die damit ihm feiern wollen,

sollten sich darüber Gedanken machen, mit wem sie da feiern wollen.

Sie feiern mit einem Menschen,

der seine politischen Kontakte über Jahre ausgenutzt hat,

um im Sinne eines anderen Staates, eines verbrecherischen Staates,

politische Interessen und wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.

Und Russland hat auch dank Schröder viel Geld verdient

und Geld verdient, dass in einen brutalen Angriffskrieg

gegen die Ukraine gesteckt wird.

Das sollten sich die Menschen vor Augen führen

und sich dann noch mal die Frage stellen,

ob sie wirklich mit diesem Mann feiern wollen.

Ja, Pflicht oder Wahrheit, jetzt, wenn wir ehrlich sind,

das ist natürlich keine Lobbyistin, nichts dergleichen,

aber es wird ja schon auch nicht wenig Schuld

oder Verantwortung dafür gegeben, wie sich manche Dinge entwickelt haben.

Und selbst wenn sie selber das so einordnet,

dass sie da natürlich insgesamt für einen Kräfte Gleichgewicht

sorgen wollte, dass Frieden herstellt.

Aber ich habe gerade neulich wieder gelesen,

dass Gauck eigentlich immer schon gegen diese ganzen Geschäfte

mit Russland war.

Wir hatten schon einflussreiche politische Stimmen,

die es anders gesehen haben.

In dem Sinne eine kritische Beurteilung von Merkel.

Ich würde Merkel niemals auf eine Stufe mit Gerhard Schröder stellen.

Das wäre respektlos.

Aber es gibt viele Dinge, die man an ihrer Politik kritisieren kann.

Und ich glaube, wenn sie ehrlich zu sich selber wäre

und auch ehrlich zur deutschen Gesellschaft,

dann müsste sie zugeben,

dass sie auch falsche politische Entscheidungen getroffen hat.

Beispielsweise Nord Stream Verträge zu unterschreiben,

nachdem die Krim Völkerrechtswidrig von Russland annektiert wurde,

nachdem ein Krieg begonnen hat im Osten der Ukraine.

All das hat sie zu verantworten.

Ich nehme ihr durchaus die Intention ab,

dass sie Hoffnungen hatte,

durch diese wirtschaftliche Verbindung dafür zu sorgen,

dass kein größerer Krieg entsteht.

Aber aus heutiger Sicht wissen wir,

sie konnte das mit dieser Politik nicht verhindern.

Und aus heutiger Sicht müsste sie sich rückblickend

für einige politische Entscheidungen entschuldigen.

Das ist ja drollig.

Hier online berichtet ganz andere Dinge über Frau Merkel.

Nämlich, dass sie stundenlange Dampfwarten macht

für ihr Klassentreffen.

Tatsächlich genießt Angela Merkel ihren Ruhestand.

Man nimmt sie kaum mehr wahr, was ich für eine Ex-Bundeskanzlerin.

Wir sind es ja nur von Herren gewohnt,

einen erstaunlichen Stil finde.

Seit fast zwei Jahren ruht sie sich aus,

macht Italienurlaube, besucht Festspiele, Ehrungen.

Jetzt geht sie tatsächlich, ich halte das eigentlich für Akkordarbeit,

zum 50.Abi-Jubiläum im Jahr 1973

hat Angela Merkel ihr Abi geschafft.

Mit der 1,0 natürlich in der erweiterten Oberschule Templin.

Ich merke immer diese Namen, Templin.

Ansonsten Klassentreffen, 50 Jahre.

Und da geht sie dann hin.

Ich meine, die meisten Leute, die schon Kreissparkassen-Direktor werden,

gehen schon nicht mehr auf die Klassentreffen,

weil sie denken, sie sind jetzt zu höheren Berufen.

Aber Merkel geht dahin.

Wahnsinn, also ich frag mich vor allem,

ob diese alten Klassendynamiken da noch wirken.

Also du hast ja in der Klasse ...

Ja, vor allem, alles weiß.

Ja, genau.

Was ich tun macht Angela.

Ja.

Ja, oder du warst so die Streberin, wie sie mit 1,0,

war die beliebt, kommt sie dahin und dann sagen,

oh, die ist wieder da.

Also ich stelle mir das schon irgendwie ganz unterhaltsam vor,

oder sind dann alle dann ganz still und hören ihr zu.

Also das wäre schon so ein Event, da wäre ich gerne dabei gewesen.

Ich merke auch ihre jungen Bilder.

Sie hat eigentlich so was irre schalkiges,

was nachher teilweise wegging durch dieses müde Gesicht,

das Politik auch macht.

Aber dann hast du trotzdem, manchmal,

wenn sie die Augen drehte bei Putin,

diese kleinen Memes, die um die Welt gingen,

oder am Karneval, wenn sie so dastand.

Und du dachtest, man trägt sie gleich auf dem Blatt raus.

Aber irgendwie so ihre Forschung,

sie hockt auch im Schiff für mich so Worst Case-Klassenfahrt.

Du kannst ja eigentlich nicht mal gehen, wenn es dich nervt,

sondern du musst warten, bis die ganze Runde durch ist.

Ich dachte mir einfach, auch Menschen mögen da.

Wie sie in diese Supermärkte immer selber gehen wollte.

Ich kenn sie Leute, die Berlin, die auch immer gesagt haben,

sie kauft das Fleisch an der Theke da, ich hab sie schon mal gesehen.

Dass es ihre Art auch am Boden der Dinge zu bleiben, glaubst du nicht?

Vielleicht war es aber auch eine Recherche.

Sie arbeitet ja gerade an ihrem Buch.

Manchmal hat man schon ein bisschen ...

Sie wollte schon mal gucken, wer ihr Buch kaufen würde.

Nee, aber von den anderen zu hören, wie war ich eigentlich?

Sie hat zum Zettel einen Stift und notiert das alles so.

Guter Satz, ja, das ist ein gutes Adjektiv.

Stimmt, das sehen wir mal mit.

Man hat so einen Zoom-Talk mit ihrer alten Klasse.

Wie fandet ihr mich als Kanzlerin?

Ghostwriting mit der ehemaligen Stufe, wenn ich euch ganz witzig.

Alte, weiße Männer.

Der Bundestag, so schreibt der Westen, hat ein paar Schreihelse.

Und die Frage ist, wer ist eigentlich der oder die größte

dieser Schreihelse?

Ich bilanziere mal, es gab 48 gültige Ordnungsrufe,

die Bundestagspräsidentin Bärbel Bass tätigen musste.

Das heißt, es geht selbst im Deutschen Bundestag unflädig zu.

Ich hab ja mir gedacht, machen nur die Briten oder Italiener,

die so fast übereinander herfallen.

Die schlafen ja, ich mag immer die britischen Stimmungen.

Aber es gibt das tatsächlich auch im Deutschen Bundestag.

Die Hälfte, glaub ich, fast auf die AfD.

Aber wer ist, was glaubst du, der größte Schreiheiz?

Boah, das ist eine Frage.

Zwei Schüsse.

Oh, ich hätte irgendwie so Kubiki gesagt,

aber der kann ja es ja selber in der Funktion,

der kann nicht rumschreien.

Ähm ... Boah, nee, sag es mir, ich büch ...

Top-Pöblerin.

Ich kann so ein paar Assoziationen sagen, was sie gepöbelt hat.

Mauermörder, Kindermörderin, Vollidiot, Nazi.

Naja ...

Jetzt ist die Fallhöhe groß.

Los, Mauermörder.

Ich will halt niemand falsches nennen.

Dass die Fehlerquote ist legitim, stürzen ist allowed,

fallen ihren, alles darf sein.

Gut, aber AfD hast du ja schon gesagt.

Ich hab nicht gesagt,

dass deswegen nicht die Top-Pöblerin von der AfD sein kann.

Also, Alice Weidel könnte ich mir schon vorstellen.

Beatrix von Storch.

Yes, yes, yes.

Congratulations, confetti.

Beatrix von Storch, wer hätte es gedacht,

ist gingen zehn Ordnungsrufe an sie.

Ähm ...

Vergleichen mit Begriffen aus der nationalsozialistischen Zeit,

Nazi, wegen Kritik am Präsidium,

wegen unparlamentarischen Verhaltens und schließlich auch,

weil sie während Corona gegen die Maskenpflicht verstieß.

Ja, jetzt schützt du um der Maskenpflichtgegner,

aber so war's eben.

Beatrix von Storch ist der größte Streihals

und du, einer der angenehmsten Gäste.

Schön, dass du bei Apotheker warst.

Danke, Basilique Gullert. Danke dir.

Ich hoffe, du kommst mal wieder. Sehr gerne.

Apokalypse und Filtercafé ist eine Studio-Boomensproduktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion Adrian Breda.

Executive Producer Tobias Bauckhaage.

Produktion Hannah Marahil.

Ton und Schnitt Lara Schneider.

Neue Episoden gibt es täglich.

Überall, wo es Podcasts gibt.

Halt, halt, halt, halt, fast hätte ich's vergessen.

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Wir freuen uns auf euch, wir wissen noch nicht, was passiert,

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Also, wir sehen uns auf der Bühne und im Saal, bis denn.

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Die Themen: Olaf Scholz äußert sich selbstkritisch zur Halbzeitbilanz seiner Regierung; Guterres bietet Russland Erleichterung von Sanktionen an; Kommunen fordern mehr Geld für Sirenen und Warnsysteme; was Ursula von der Leyen für die EU plant; Irans Geheimdienst nimmt Protestführer fest; SPD will nun doch Jubiläumsfeier für Schröder ausrichten; Merkel mit dem Dampfer auf Klassentreffen und dieser Politiker ist der größte Schreihals im Parlament

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