Apokalypse & Filterkaffee: Pekings Barbie (mit Markus Feldenkirchen und Veit Medick)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 7/11/23 - Episode Page - 38m - PDF Transcript

Diese Folge wird er präsentiert von, ja, Vodafone seit über 30 Jahren.

Für dich da.

Es ist Dienstag der 11. Juli.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Markus Feldenkirchen.

Einen wunderschönen guten Morgen.

Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé,

dem Nachrichtenmüsli am Dienstag.

Es ist eine bewegte Woche politisch, aber auch sonst in der Welt.

Alles, was thematisch ansteht, wird hier heute, wie gewohnt,

wieder seziert.

Das mache ich heute zusammen mit einem Mann,

der lange mein Kollege beim Spiegel war.

Vor ein paar Wochen ist er ihrerweise zum Stern gewechselt.

Das muss er mit sich selbst ausmachen.

Ich persönlich vermisse ihn jedenfalls.

Deshalb habe ich ihn eingeladen.

Guten Morgen, Feid Medik.

Hallo, Markus.

Ja, also Feid Medik erkennt sich wirklich gut aus in der Berliner Politik

und erkennt auch die geheimen Sehnsüchte von Alice Weidel.

Vermutlich besser als sie selbst,

nachdem er sie neulich für den Stern interviewt,

hat ein kontroverses Interview.

Auch darüber reden wir gleich.

Wir beginnen aber erstmal hiermit.

Die Schlagzeile des Tages.

Erdogan sagt Unterstützung für schwedischen NATO-Beitritt zu.

So steht es im Spiegel.

Lange hat Ankara den Schweden den Gang in die NATO verwährt.

Dann überraschte der türkische Präsident mit einer neuen Forderung,

um nun wiederum einzulenken.

Erdogan gibt seine Blockadehaltung zum schwedischen Bündnis-Beitritt auf.

Der türkische Präsident habe bei einem Treffen mit dem schwedischen

Regierungschef Ulf Christasson zugestimmt, das Beitrittsprotokoll,

sobald wie möglich dem türkischen Parlament vorzulegen,

sagte NATO-Generalsekretär Stoltenberg am Montagabend

auf einer Pressekonferenz in Vilnius.

Kurz zuvor hatte Erdogan nochmal ordentlich für Verwirrung gesorgt.

Als erforderte, ich zitiere,

öffnet erst den Weg für den Beitritt der Türkei zu Europäischen Union

und dann öffnen wir den Weg für Schweden.

Es war wirklich eine höchst interessante Verknüpfung.

Man fühlte sich kurzzeitig wie auf einem Istanbul-Abasar

und dachte, wenn das Modell Erdogan Schule macht,

ja, da sind ganz neue Verknüpfungen möglich, auch für Deutschland,

nach dem Motto, okay, ihr könnt in die NATO,

wenn wir dafür die olympischen Sommerspiele 2036 bekommen,

oder, hey, Spanien, ihr dürft in die G7,

wenn wir dafür Mallorca kriegen, oder wenigstens Fomentäre,

also kurzer Blick zurück.

Was war das denn bitte für ein Stand von Erdogan?

Also, ich habe mich auch wirklich sehr gewundert,

als ich das heute gelesen habe.

Mir scheint ehrlich gesagt, er gefällt sich in dieser Rolle, ja.

Erdogan ist eben Erdogan, ja, auch ein klassischer Autokrat, ja.

Er stört natürlich gerne, ja.

Spielt sich da sozusagen als geopolitischer Faktor auch gern auf und so.

Und das wird, glaube ich, ganz interessant da beim NATO-Gipfel in Vilnius.

Ja, Erdogan hat dann, wie gesagt, gestern Abend doch noch eingelenkt.

In der Schweiz kann nun Mitglied der NATO werden.

Aber blicken wir nach vorn auf den heutigen Tag und auf die Ukraine,

die ebenfalls Mitglied der NATO werden will.

Um diese für die Ukraine wirklich existenzielle Frage,

wird es auch gehen bei diesem Gipfel.

Und die NATO-Staaten, die tun sich ganz offensichtlich

sehr schwer mit einer Antwort.

Bis gestern Abend stand deshalb nichtmals fest,

ob Volodymyr Zelensky nach Vilnius kommen wird.

Ja, die Ukraine geht da mit einer eindeutigen Erwartung in diesen Gipfel.

Das ist eine Garantie für einen NATO-Beitritt geben wird.

Zumindest für den Zeitpunkt, wo der Krieg einmal beendet ist.

Was meinst du, Fallt, wäre das gut und richtig,

der Ukraine diese Garantie jetzt zu geben?

Also, man muss ja sehen, das ist ziemlich umstritten in der NATO,

wie man da jetzt vorgeht in diesem Fall, ja.

Also klar ist, dass man die Ukraine irgendwie stärker an die NATO binden will

und binden möchte.

Und es gibt da dann ein NATO-Ukraine-Rat, der jetzt geschaffen wird,

um das auch ein bisschen stärker zu institutionalisieren.

Aber klar ist eben auch, dass man die Ukraine im laufenden Krieg

sozusagen nicht wird aufnehmen können,

weil dann ja sofort der Bündnis freigreifen würde, ja.

Und dann quasi auch die restlichen NATO-Partner,

die neuen Partner der Ukraine verpflichtet werden,

auch eigene Truppen dorthin zu schicken.

Das scenario kennen wir dann alle.

Aber selbst das fordert ja die Ukraine gar nicht.

Sie wollen eine Garantie für den Zeitpunkt,

wo der Konflikt der Krieg beendet ist.

Sie wollen eigentlich ein politisches Signal haben von diesem Gipfel,

von allen Beteiligten, dass, wenn eben es zum Ende dieser Kampfhandlung,

zum Ende dieses Krieges kommt, dass dann auch klar ist,

die Ukraine wird aufgenommen oder die Beitrittsverhandlungen,

die starten dann sofort.

Aber auch das ist interessanterweise umstritten.

Ganz besonders die Bundesregierung, Olaf Scholz,

sperrt sich da interessanterweise, ja.

Weil so interpretiere ich, dass er fürchtet,

dass das dann so ein Automatismus in Gang setzen würde

und vielleicht doch irgendwie nochmal die Debatte anheizen würde,

ob man die Ukraine nicht im laufenden Krieg aufnimmt und so.

Also er zeigt sich da doch ziemlich als Bremser.

Übrigens ja auch, was den EU-Beitritt der Ukraine angeht, ja.

Gleiches Spiel.

Scholz als Bremser?

Was ist denn das jetzt für eine...

Es ist eine ganz neue Seite an ihm, ne?

Ganz neue Seite.

Ob Zelenski kommen wird...

Ist immer noch offen.

Immer noch offen.

Du wirst auf jeden Fall kommen.

Nicht ganz so spektakulär, wie Zelenski.

Für alle, die das, sagen wir mal, nicht beruflich machen,

wie läuft das ab als journalistischer Begleiter des Bundeskanzlers?

Also wie ist das dann so im Trost des Bundeskanzlers dabei zu sein?

Also ein bisschen absurd ist das Ganze ja eigentlich schon.

Man ist dann im Flugzeug schon irgendwie erstmal dabei auf der Reise.

Man reist da sozusagen gemeinsam hin

und dann hat man auch ein bisschen Facetime mit dem Bundeskanzler.

Er erzählt ein bisschen, das ist ein sogenanntes Hintergrundgespräch.

Da darf man nicht draus zitieren.

Und so ist aber natürlich interessant, weil man sozusagen mal so ein bisschen

direkt vom Bundeskanzler hört, wie er eigentlich die Dinge sieht.

Und das geht dann auch über den NATO-Gipfel hinaus.

Man kann ihn da...

Man sitzt dann in so einer glücklichen Sofa-Ecke im Flieger?

Ja, genau.

So kann man sich das vorstellen.

Dann, wenn man dann vor Ort ist, ist es aber ernüchternd da, ehrlich gesagt.

Man kommt nicht mehr so richtig ans Geschehen ran.

Man ist eigentlich ziemlich außen vor.

Ja, das ist üblich bei diesen Gipfeln, dass man eigentlich nichts...

Wartet stundenlang, dass es eine fünfminütige Pressekonferenz gibt?

So ungefähr.

Also man wird dann so hingekart, wenn mal was passiert.

Aber ansonsten sitzt man in so einem Pressezentrum und so.

Also das ist ehrlich gesagt, da ist man dann gar nicht so viel näher dran,

als wenn man das Ganze zu Hause im Stream verfolgen würde.

Ja, das ist so ein... auch ein etwas merkwürdiges Biotop,

in dem man dann da unterwegs ist.

Deine Prognose wird es ein klares Signal an die Ukraine geben.

Ihr werdet bald NATO Mitglied sein?

Ich glaube, ehrlich gesagt, eher nicht, dass das so klar formuliert wird.

Weil wenn das umstritten ist und das ist umstritten,

wenn es keinen Konsens gibt, dann gibt es das auch einfach nicht.

Da hat ja dann letztlich die Bundesregierung hat Scholz theoretisch auch ein Veto-Recht,

wenn man so will.

Aber man wird irgendwie einen Formelkompromiss im Abschlussdokument finden müssen,

das zumindest signalisiert, ihr gehört irgendwie zu uns.

Wir wollen euch schon irgendwie, aber ohne eben ganz konkret zu sagen,

wann das passieren wird.

Ich dachte, du wärst längst tot.

Ein etwas zynische Überschrift hier.

Bund und Länder einigen sich auf Eckpunkte für Krankenhausreform.

So steht es bei tagesschau.de.

Das C-Ringen hat ein Ende.

Bund und Länder haben sich auf Eckpunkte verständigt,

wie sie das Krankenhaussystem reformieren wollen.

Gesundheitsminister Lauterbach von der SPD sprach diesbezüglich von einer Revolution.

Also quasi Revolution sozusagen.

Inhaltlich geht es unter anderem um das Schlagwort Spezialisierung.

Gemeint ist komplizierte Behandlungen sollen künftig in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden.

Kleine Krankenhäuser sollen dagegen für die Grundversorgung zuständig sein.

Auf diese Weise soll die Qualität der Behandlung gesteigert werden.

Also man muss sich das so vorstellen, letztlich will Lauterbach das nicht mehr,

was weiß ich, eine komplizierte Darmkrebsoperation oder eine Hüft-OP

in irgendeinem Krankenhaus Kleckersdorf durchgeführt wird,

sondern in den Orten, wo man darauf spezialisiert ist,

wo so eine Darmkrebs-OP von mir aus, was weiß ich, fünfmal am Tag durchgeführt wird

und nicht fünfmal im Jahr.

Da will man in Wahrheit natürlich als Patient auch hin zu jemandem, der der Übung hat.

Stimmt, wobei ich sagen würde, das kann schon auch in Kleinkleckersdorf theoretisch sein,

wenn die so einen Darmkrebszentrum da aufbauen und das zu so einem Hub wird,

sozusagen für Patienten mit entsprechenden Problemen,

dann glaube ich, wäre das auch denkbar, dass das in solchen Orten platziert wird?

Wenn sich das so herausgearbeitet hat, aber die meisten Kreiskrankenhäuser

sind eben nicht darauf spezialisiert, für die soll es künftig die Grundversorgung geben

und sie sollen allerdings trotzdem, bisher gab es so ein Anreizsystem für Krankenhäuser,

dass selbst wenn sie auf gewisse Operationen oder Behandlungen nicht spezialisiert waren,

dass sie es trotzdem gemacht haben, weil sie das zur Finanzierung des eigenen Hauses brauchten,

da soll es jetzt quasi nicht mehr die sogenannten Fallpauschalen geben,

sondern eine Vorhaltepauschale, also das soll die ökonomische Sicherheit

auch für die kleineren Kliniken gewährleisten.

Und dann gibt es noch einen interessanten Punkt aus dieser Reform, der auch für viel Ärger sorgt.

Es soll nämlich ab dem nächsten Jahr online digital abrufbare Qualitätsinformationen

für die Patienten geben über die einzelnen Kliniken.

Also wenn ich dann eben meine Knie-OP habe, dann kann ich mal gucken in dem und dem Krankenhaus.

Wie ist das denn so? Ist es spezialisiert auf Knieoperationen?

Was sagen die Statistiken? Sind die eher gut oder eher schlecht?

Und so kann ich da natürlich vergleichen.

Es klingt für mich ehrlich gesagt sehr, sehr sinnvoll aus den Ländern dagegen.

Die Kritik, das sei rufschädigend für manche Kliniken.

Genau, das ist ja auch die Idee.

Wenn eine Klinik einen schlechten Ruf bei einer gewissen medizinischen Leistung hat,

dann soll das doch endlich transparent werden.

Ja, und ehrlich gesagt, unser Krankenhaussystem ist ja jetzt auch nicht das absolute Non-Plus-Ultra bisher.

Also das ist ja gerade das Kernproblem, dass wir wahnsinnig viele schlechte Krankenhäuser auch haben.

Und ein Kernpunkt der Reform, wenn ich das richtig verstanden habe,

ist ja auch die Reduzierung der Anzahl der Krankenhäuser.

Kann man jetzt sagen, warum sollen wir denn jetzt weniger Krankenhäuser eigentlich haben?

Aber das macht ja schon auch Sinn, weil du kennst das vielleicht auch aus,

so wie ich aus der eigenen Erfahrung.

Also man geht ja nicht gerne ins Krankenhaus, weil man eigentlich davon ausgeht,

dass da gibt es irgendwie Keime, da ist die Versorgung schlecht, sind überbelegt,

man kriegt irgendwie ein Mehrbettzimmer und so weiter.

Aber meistens ist der Anlass auch nicht so schön.

Und der Anlass ist auch nicht so schön, genau.

Und da ist dann weniger, manchmal vielleicht mehr.

Insofern verspreche ich mir da schon sozusagen eine gewisse Qualität,

die nach dieser Reform rauskommt, wobei ich sagen würde,

es ist natürlich schon so viel verbockt worden im Gesundheitsreform

über die vergangenen Reformen in den letzten zehn, zwanzig Jahren,

dass ich mit Prognosen diesbezüglich doch eher vorsichtig bin.

Kleine Pollante am Ende, die mittlerweile verhassten Fallpauschalen,

die sehr zur Ökonomisierung des Klinikwesens beigetragen haben,

waren eine Erfindung des damals noch Gesundheitsexperten Karl Lauterbar.

Aber ich sehe nicht.

Werbung.

Mein heutiger Werbepartner ist Bubble.

Wieder mal in einem anderen Land unterwegs und plötzlich fällt euch ein,

ich spreche die Sprache ja gar nicht, das ist natürlich blöd

und das steht man dann wie Leux vom Berge.

Aber man kann da ja Abhilfe schaffen.

Denn mit Bubble, der preisgegründeten Sprachlernepp,

da kann man sehr, sehr schnell aufholen und richtig Strecke machen,

gibt es auch Kurzen für 14 Sprachen wie Englisch, Spanisch, Italienisch,

Französisch, Portugiesisch und Türkisch.

Da holt ihr mächtig auf und könntet in einem anderen Land,

in eurem Urlaubsland, vielleicht am Ende des Urlaubs schon als,

naja, fast schon als Native Speaker durchgehen.

Die Lektion von Bubble behandeln alltagsrelevante Themen

und erhalten kurze realistische Dialoge,

so kann man das Gelernte direkt im echten Leben anwenden

und sich gezielt auf zum Beispiel mögliche Situationen

auf Reisen jetzt im Sommer vorbereiten.

Da kann man zum Beispiel was, was ich auf Französisch Sachen sagen,

wie wo bin ich denn hier, wo komme ich denn mal an einen Platz,

wo es nicht 40 Grad sind oder ich bin gerade im Wald der Brent,

wie komme ich hier raus, solche Sachen halt.

Alle Lerninhalte werden von einem Team aus mehr als 150 SprachexpertInnen erstellt.

Die Kurse sind individuell auf die Erstsprache der Lernenden,

sowie verschiedene Lernziele beispielsweise für den Beruf

oder auch für die Reise ausgerichtet

und es für jedes Sprachlevel verfügbar.

Die Lektion dauern ca. 15 Minuten und passen wirklich, wirklich

in jedem Terminkalender auf dem Weg zur Arbeit,

in der Bahn, in der Mittagspause, Flughafen oder Hop-on, Hop-off, Bus,

wann und wo, wie oft man lernt.

Das entscheidet jeder selbst von Lektionen über Podcasts und Spiele

bis hin zum Onlinegruppenunterricht.

Man kann aus einer Vielzahl an Lernmethoden wählen,

so bleibt das Lernen abwechslungsreich und effektiv.

Die App enthält Spracherkennungssoftware,

Lernerinnerungen und viele weitere hilfreiche Features.

Das ist doch fantastisch.

Also bitte, da muss man jetzt zulangen.

Vor allen Dingen gibt es ja auch extra für die HörerInnen

mit dem Code Filtercafé, also F-I-L-T-E-R-K-A-F-F-I-E.

Haltet ihr ein Babliaris-Abo zum Preis

von nur sechs Monaten, sechs Monate zahlen,

ein ganzes Jahr lernen und wichtig.

Der Onlinegruppenunterricht ist nicht im Angebot enthalten,

aber dafür vielen anderen tollen Dingen.

Ist doch fantastisch.

Infos und Code einlösen auf www.bubblebel.com.

Filtercafé, der Code ist bis zum 31.10.2023 gültig.

Wie praktisch, denn bis genau dahin

wolltet ihr ja auch Sommerurlaub machen.

Alle Infos findet ihr auch noch mal in den Show-Notes.

Robert Habeck nennt Verhältnis

zu Christian Lindner, Suppi.

So steht es im Spiegel.

Ja, die Ampel trat ursprünglich als Fortschrittskoalition an,

doch seit längerem behaken sich vor allem Grüne und FDP.

Die FDP ist bekanntlich mit dem Grünen Heizungsgesetz

lange unzufrieden gewesen.

Das Grüne Familienministerium

beklagt sich über Sparzwänge aus dem Haus

von FDP-Finanzminister Lindner.

Deshalb soll es jetzt Einschränkungen beim Elterngeld geben.

Für die armen Kinder ist angeblich nicht genug Geld da.

Doch trotz all der Streitereien

beteuert der Grüne Wirtschaftsminister Habeck

ein gutes Verhältnis zu Lindner zu haben.

Persönlich laufe es, wie gesagt, Suppi.

Das sagte Habeck in der Sendung Frühstart von RTL und NTV.

Er ist der Finanzminister.

Er muss das Geld zusammenhalten.

Ich bin der Wirtschaftsminister

und würde gerne Initiativen für die Wirtschaft geben.

Habeck weiter.

Das klingt jetzt alles nach Friede, Freude, Käsekuchen.

Sind das Habeck und Lindner?

Nicht die beiden, die sich vor Kurzem noch öffentlich Briefe geschrieben haben.

Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister,

sehr geehrter Herr Finanzminister.

Und Lindner dann unter anderem so sagte,

er sei sehr, sehr froh,

dass die Grünen das Grundgesetz nach wie vor anerkennen würden.

Eine Spitze nach der anderen, das Ganze an die Öffentlichkeit geliegt.

Glaubst du das mit dem Suppi?

Nein, natürlich nicht.

Man fragt sich so ein bisschen, ob man diese Koalition eigentlich ...

Suppi.

Suppi, Hammer, hätte er auch sagen können, oder?

Hammer.

Habeck, deutsche Suppi.

Man fragt sich so ein bisschen,

ob man diese Koalition eigentlich noch ernst nehmen kann im Moment.

Weil es ist so offenkundig,

dass die sich nicht verstehen,

dass die sich zoffen,

dass die irgendwie mit Mühe und Notgesetze irgendwie nur noch hinkriegen.

Dass sowas ja fast wie Satire wirkt.

Also du hast von Lauterbach ja eben gesprochen,

der seine Krankenhausreform als Revolution verkauft.

Kleiner geht's nicht.

Kleiner geht's nicht.

Man hört auch den Bundeskanzler, der neulich,

was die Asylreform, die europäische angeht,

gesagt hat, das ist die weltbeste Einwanderungspolitik,

die wir jetzt hier machen.

Also es werden immer superlativen Momenten rausgeholt,

wo man eigentlich denkt, Moment mal ganz kurz.

Also das Gegenteil ist doch eigentlich der Fall.

Das war ein Supi-Heizungsgesetz, gab's aber noch nicht.

Supi-Heizungsgesetz, genau.

Das hat er sich verkniffen.

Supi-Wärmepumpe.

Ja, man hat in den vergangenen Wochen und Monaten

schon so den Eindruck bekommen,

wir werden hauptsächlich von Eierbeeren regiert.

Ich meine jetzt kennen wir die alle, die sind ja alle nicht doof.

Warum ist denn dieser Eindruck entstanden?

Sind die Differenzen dann doch zu groß

oder ist das Ego von einzelnen Beteiligten zu groß?

Na, ich glaub, es gibt schon ein strukturelles Problem

in so einer Dreierkoalition.

Es sind halt einfach drei Partner.

Das ist schwieriger, als wenn man so zweit ist.

Da sind die Abstimmungsprozesse langwieriger.

Es sind mehr unterschiedliche Charakteren,

die miteinander zu tun haben.

Auch die Egos natürlich spielen die eine Rolle.

Jeder will irgendwie ein Stück vom Kuchen haben

und so, das sind eben drei Partner.

Insofern habe ich ein gewisses Grundverständnis dafür,

dass das irgendwie nicht so richtig rundläuft.

Aber gerade eben hat der SPD-Positioneller,

das klingbar ja immer wieder ein Vorschlag gemacht,

will das Ehegattensplitting abschaffen

und da sagt die FDP, das ist die größte Mogelpackung

des Jahres dieser Vorschlag.

Man kann das ja schlecht finden.

Aber dass man sofort sozusagen wie so eine Opposition

in der Regierung das Ganze kommentiert,

muss man sich nicht wundern.

Also viel schärfer hätte es Alice Weidel

auch nicht auf den Punkt bringen können.

Also es ist ja so, ich glaube,

dass es schon eine wirklich sehr klug inszenierte Illusion gab.

Das nämlich die beiden, die sich zumindest im demokratischen Spektrum

lange Zeit quasi als die Hauptgegner betrachtet haben.

Grüne und FDP, die auch wirklich mit Spitzen

und Ressentiments gegeneinander gearbeitet haben über Jahrzehnte.

Das alles sollte quasi im Moment des Selfies,

des Berühmten, wo Christian Lindner, Volker Wissing,

Annalena Baerbock und Robert Habeck zusammen,

dieses, wir sind jetzt hier, das neue frische Tech-Team,

sich da quasi präsentiert haben.

Und das war doch der Versuch, etwas zu überkleisteln,

was sich wahrscheinlich nachhaltig nicht überkleistern lässt.

Ein anderer Punkt kommt aber, glaube ich, noch hinzu.

Die beiden waren natürlich sehr lange jetzt nicht an der Regierung,

FDP und Grüne, waren sehr lange in der Opposition

und das prägt einen natürlich auch,

in der Sicht auf Politik, in der Art und Weise, wie man spricht.

Man hat ein bisschen das Oppositionsgehen noch irgendwie drin.

Vielleicht auch nicht alles bis ins Letzte zu durchdenken,

Stichwort Heizungsgesetz,

dass man dann irgendwie in eine Falle tappt und so.

Also das scheint mir auch so ein Grund dafür zu sein,

dass es einfach überhaupt nicht läuft.

Ich würde der Ampel empfehlen, einfach mal ein Klausurwochenende

jetzt in den Sommerferien nutzen,

vielleicht draußen bei Wolfgang Kubicki,

an der Kieler Förder in Stade

und da gucken, ob es doch noch so ein paar Gemeinsamkeiten gibt.

Also Urlaubstreif sind die auf jeden Fall jetzt erstmal.

Was ist denn da schief gelaufen?

Wie der Film Barbie in den Strudel der Geopolitik geraten ist.

Das beschreibt die NZZ.

Am 21. Juli kommt er endlich in die Kinos, ein Film,

dem auch du seit Monaten entgegen fieberst.

Lieber Pfeid, schätze ich mal Barbie.

Ja, total.

Ich war neulich mit meinen Kindern im Kino,

im Film Avatar, nicht weiter erzählen,

auch ein bisschen seltsamer Film,

aber wir saßen dann mit unseren 3D-Brillen

vor diesen Filmen, gibt es ja mal wahnsinnig langen

Kinoverbung, Filmwerbung für die Filme, die bald anlaufen

und ein Film war Barbie.

Und es war so rosa und quitschig und langweinig,

dass ich am liebsten wieder rausgelaufen wäre aus dem Kino.

Es war also einfach eine ästhetische Zumutung

schon in dieser 2-minütigen Kurzzusammenfassung dieses Films.

Ich bitte Dich.

Dass ich gewisses Verständnis habe,

dass man diesen Film jetzt in manchen Teilen der Erde verbieten will,

wenn auch aus ganz anderen Gründen.

Margot Robbie spielt mit Ryan Gosling,

die Regie von Greta Gerwig,

die wirklich anspruchsvolle Filme,

wie Lady Bird und Little Woman, schon gefilmt hat.

Also ich erwarte sehr viel von dem Film.

Wie gesagt, am 21. Juli kommt er raus,

im Prinzip überall auf der Welt,

nur nicht in Vietnam.

Dort wird er verboten, ausgelöst hat,

das Verbot eine Weltkarte, die kurz im Film zu sehen ist,

darauf ein blauer Klecks,

der als Asia Asia bezeichnet wird

und neben dem Klecks eine gestrichelte Linie

und die vietnamesischen Behörden

erkennen in dieser Linie die sogenannte Nein-Dash-Linie.

Mit dieser Nein-Dash-Linie

umreist China seinen Anspruch

auf einen Großteil des südchinesischen Meeres.

2016 hat ein internationales Gericht schon entschieden,

dass der chinesische Anspruch

mit dem modernen Seerecht nicht vereinbart ist.

Das ist also quasi eine Form der Einverleibung,

die vor allem Nachbarstaaten wie Vietnam nicht richtig finden.

Und ich frage mich, was ist denn da los

bei den Machern von Barbie?

Hat sich die kommunistische Partei

da in den Barbie-Film eingekauft?

Weil das ist ja chinesische Propaganda dann quasi.

Du hast dich da richtig eingelesen auch in diesen Fallen,

das finde ich interessant.

Ich dachte, wenn man mal einen lustigen Film

so ein bisschen Barbie-Zeitgeist-Messi,

plötzlich hast du da so einen geopolitischen Konflikt.

Absolut.

Wie gesagt, ich finde, es gibt durchaus Gründe,

diesen Film zu verbieten.

Die sehe ich aber eher im ästhetisch,

vielleicht auch gesellschaftspolitischen Bereich,

nicht so sehr, was das angeht.

Das finde ich persönlich, auch wenn ich jetzt

vielleicht kein Experte für die asiatische

oder vietnamesische Psyche bin,

doch ein kleines bisschen kleinkariert.

Im Vietnam ist man halt besonders sensibel,

muss man wissen, wenn es um chinesische Ansprüche geht.

Klar.

Es war schon zweimal 74 und 1988

kam es zu militärischen Zusammenstößen

rund um

gewisse Inselgruppen

im südchinesischen Meer

mit China.

Jedes Mal starben mehrere Dutzend Vietnamesen

und die Volksrepublik

setzte sich beide Male durch

und kontrollierte die entsprechenden Felsen

und Inseln bis heute.

Was ich aber tatsächlich interessant finde,

wurden jetzt hier auch dann direkt gefragt.

Irgendwie die Macher von Warner Brothers

und sie sagten, also nein,

also da hielte es sich bei der Karte,

die da zu sehen sei, um eine kindliche Zeichnung,

da seien überhaupt keine Absichten dahinter.

Klar ist aber auch,

dass große Hollywood-Studios

darauf achten, nicht ins Visier

der chinesischen Kinogänger

und Sensoren zu geraten, weil

da gibt es hier eine Statistik der chinesische

Kinomarkt, war größer

im Jahr 2021

als der von USA,

Japan, Kanada und Großbritannien

zusammen.

Die gehen noch ins Kino die Chinesen.

Es ist ja auch Wahnsinn, also das trägt

natürlich jetzt auch schon wieder zur

Aufmerksamkeit bei,

überhaupt was sie für ein mega

Marketing rund um den Film machen.

Also mein Highlight ist ein Haus

in Malibu,

das gerade auf Airbnb

zu mieten ist,

und zwar das Barbies Dreamhouse

und hier ist alles,

wirklich alles in Rosa.

Dieses Haus gibt es echt,

wunderbar mit Pool in bester Lage

von Malibu

und...

Das ist Kenz, also

Barbie geht auf große Kino-Tour,

er vermietet jetzt das Haus

und weiß nicht was man zahlen muss,

aber da werde ich doch mal gucken,

ob da noch eine Woche frei ist.

Viel Spaß kann ich nur sagen.

Bürgergeld, jeder dritte Arbeitslose

für AfD.

So steht es

bei der Westen.

Bei keiner Wählergruppe ist die AfD so erfolgreich

wie bei den Arbeitslosen.

Das ergibt eine Insa-Umfrage, so würden

aktuell 30% aller Arbeitslosen

die AfD wählen zum Vergleich

bei den Menschen im Ruhestand,

sind es nur 14%,

bei den Azubis sogar nur 13%.

Allerdings, die AfD-Fraktion

im Bundestag hält nichts

vom Bürgergeld für Arbeitslose,

dass die Ampel zum Jahreswechsel eingeführt hat,

damit auch die Konditionen für Arbeitssuchende

verbessert hat.

Das Bürgergeld bezeichnete

der sozialpolitische Sprecher der AfD

als eine riesengroße soziale Hängematte

und der

Vizefraktionchef,

ein gewisser Norbert Kleinwächter,

der

sagt sogar, es solle lieber

eine Umstellung auf Sachleistungen

bei Regelverletzungen

und die Einführung von Bürgerarbeit.

Da setzt er drauf.

Wer Ärger mit dem Jobcenter hat,

bekommt laut AfD-Vorstellung

nur noch Sachleistungen.

Außerdem wird man als Bürgergeldempfänger zur Zwangsarbeit verdonnert.

So übersetzt das hier

der Westen Kleinwächter.

Drückt das noch stammtischkonformer aus.

Die Leute sollten nicht

verlernen, in der Früh aufzustehen,

damit sie nicht lernen,

auf der Couch zu liegen.

Hier gibt es jetzt doch den bösen Verdacht.

Dass ein Teil der Leute,

die aktuell sagen,

also die AfD, die ist gut,

dass die mit der Programmatik gar nicht

so rundum betraut sind.

Ich vermute selbst

funktionäre der Partei

mit der eigenen Programmatik.

Das gibt es doch nicht so richtig vertraut.

Ich glaube aber auch, dass die AfD glückert,

dass sich viele Sympathisanten und Anhänger

bisher noch nicht mit der Programmatik

groß auseinandergesetzt haben,

weil sie dann erkennen würden,

dass sie möglicherweise in großen Teilen

gegen ihr eigenes Klientelpolitik macht.

Also nehmen wir mal ein Beispiel.

Die AfD will ja die EU abschaffen.

Was würde dann passieren?

Der Binnenmarkt Werfutsch,

der Wohlstand, den wir jetzt die letzten Jahrzehnte hatten.

Werfutsch, wir werden so eine Stecknadel

auf der Landkarte, Deutschland.

Wir hätten große Sicherheitsproblemen und so weiter.

Das kann ja eigentlich nicht

im Interesse eines AfD-Wählers sein.

Anderes Beispiel, Energiewende.

Neue AKWs sollen gebaut werden.

Da frage ich mich natürlich.

Moment mal, die versuchen doch schon jedes Windrad

zu verhindern.

Auf welche Wiese wollen die denn bitte Atomkraftwerke stellen?

Wie wollen sie das denn

bei ihrer eigenen Klientel durchsetzen und umsetzen?

Das ist doch vollkommen illosorisch.

Also man kann nur hoffen,

dass sich irgendwann mal die Anhänger

und Sympathisanten wirklich mit der Programmatik

dieser Partei auseinandersetzen.

So, und da sind wir bei der Frage,

ob es dann nicht auch die Aufgabe von uns Journalisten ist,

über diese ganzen Widersprüche

oder auch zum Teil einfach gar nicht vorhandenen Antworten

der Partei zu berichten.

Und sie nicht, wie ihr es beim Stern neulich gemacht habt,

eine der Anführerinnen Alice Weidel

mit einem großen Interview

auf den Titel sogar zu heben.

Es gab viel Kritik daran,

dass das zu einer Form

der Ikronisierung

zumindest von Alice Weidel beitragen würde.

Wichtig auch das Argument,

dass die AfD

eben, sie wird vom Verfassungsschutz

zum Teil beobachtet.

Sie hat wirklich rechtsextreme Tendenzen.

Es gibt

Antisimiten in dieser Partei.

Sie ist keine ganz normale Partei.

Also sollte man sie auch nicht

wie eine ganz normale Partei behandeln

und eben auch nicht deren Führungspersonal.

Ja, das sehen wir tatsächlich anders.

Sie auch ich persönlich anders

aus unterschiedlichen Gründen.

Also einmal glaube ich, dass wir ja so eine

Tendenz auch in der Berichterstattung haben,

eher wegzusehen

als hinzusehen, was das Führungspersonal angeht.

Wir gucken schon sehr, sehr genau hin,

wenn es so in den Gliederungen

und so weiter rechtsextreme Umtriebe gibt.

Das ist auch absolut richtig.

Das muss auch so sein.

Aber irgendwie haben wir, glaube ich,

doch noch das Gefühl,

diese Partei geht schon irgendwann wieder weg.

Und deswegen müssen wir uns auch

mit den Protagonisten nicht so auseinandersetzen.

Müssen die auch nicht interviewen.

Sondern können so tun, als wären sie

eigentlich gar nicht so richtig da.

Das halte ich für den falschen Ansatz, ehrlich gesagt.

Das ist eine Kontroverse mit denen zu suchen.

Wir müssen auch den Mut haben,

uns mit denen zusammenzusetzen

und sie versuchen zu stellen.

Das klappt mal besser, mal schlechter.

Aber man kann ja nicht nur dann

ein Interview führen als Journalist,

wenn man von vornherein weiß,

dass man da als Sieger rausgeht.

Also das finde ich auch ein etwas

schwieriges journalistisches Verständnis.

Man muss auch sagen,

das Interview, was du mit deinem Kollegen

Jan Rosenkranz dort geführt habt,

oder welchen Film gucken Sie gerne?

Wo man dann schon sagen kann,

ist das nicht eine Form auch des Verniedlichens?

Ja, wobei, ich glaube,

es waren sechs Seiten oder sieben Seiten

Interview und das waren zwei, drei Fragen

zum persönlichen Hintergrund dieser Frau.

Ich glaube schon, dass auch ein gewisses

Grundinteresse da ist.

Wie passt das eigentlich zusammen,

dass diese Frau mit ihrem Hintergrund,

sie ist ja

Ökonomin, lebt

in der Schweiz größtenteils

oder einen Teil jedenfalls

ihres Lebens. Sie hat in China ganz lange

gelebt, sprich

Mandarinen angeblich und

ist also eigentlich was, was man so

als ja vielleicht fast Kosmopoliten

normalerweise bezeichnen würde.

Und gleichzeitig ist sie aber vorsinst

dieser in Teilen rassistischen

und rechtsextremen Partei.

Wie passt das eigentlich zusammen?

Da will man doch eigentlich mehr Wissen

über diese Figur, das war auch so ein Treiber

dafür, dass wir dieses Interview geführt haben.

Das ist mehrere Alice Weidels gibt,

also

einmal die, die ja

durchaus einen ganz

interessanten Lebenslauf auch hat

und Hintergrund. Sie lebt mit einer Frau

zusammen in der Schweiz, hat zwei Kinder,

also hat eigentlich einen sehr liberalen

Hintergrund

und eine liberale persönliche

Situation und progressive

und gleichzeitig dann aber

diese, wie soll ich sagen,

diese Radikalität

in ihren politischen Positionen

und diese Unerbittlichkeit

und auch teilweise

natürlich diesen Hass, den

sie in sich trägt und die in diese gesamte

Partei in sich trägt. Und das kriegt man

einfach sehr, sehr schwer übereinander.

Euch wurde auch vorgeworfen, dass sie in Wahrheit

gar keinen, also den

journalistischen Umgang mit der AfD haben wollte

den du jetzt gerade auch beschrieben hast,

zumindest Alice Weidels zu Titelfigur

zu machen, sondern dass es euch da natürlich

um Klicks und Auflage ging. Hat er sich

denn gut verkauft?

Das weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht so richtig.

Ich finde den Vorwurf insofern ganz

lustig, weil also

hast du schon mal Journalismus gemacht, damit

niemand wahrnimmt? Also das

fände ich auch schräg. Natürlich

wollen wir, dass dieses Interview

gelesen wird und wir wollen auch, dass es

wahrgenommen wird. Ja und ich

fand es auch eine richtige Entscheidung, das

zum Titel zu machen, weil ich glaube,

hätten wir dieses Interview so...

Ein bisschen so der rechtsextreme Nazi-Grusel,

mit dem da gespielt wird.

Nee, ich finde, wenn wir dieses Interview

im normalen Programm so hätten

laufen lassen, ohne dass es

auf dem Titel gewesen wird, dann wäre es

eine Form der Normalisierung gewesen.

Problematisieren und kontextualisieren

kannst du diese Figur, diese

Partei im Grunde genommen in dem Fall

nur, wenn du sie auch auf den Titel plaktiert.

Wir haben das ja mit einer Frakturschrift

versehen, was können sie

eigentlich außer Hass und das Wort Hass war

in Frakturschrift und natürlich war das

eine Form der Kontextualisierung.

Hier ist die Vorsitzende

einer Partei, die definitiv nicht normal

ist. Was ich mir schon problematisch

vorstelle, ist, dass bei einem solchen

Printinterview auch noch autorisiert

wird und jetzt mal ganz ehrlich, hat sie

da viel

verändert und sich schöner gemacht,

rhetorisch als es war? Nein, überhaupt

nicht, weil auch wir uns natürlich

relativ intensiv vorbereitet hatten

auf das Interview

in dem Wissen, dass wir

sehr, sehr eng am Wortlaut bleiben

müssen, weil wir auch nicht gefahr

laufen wollten, dass sie am Ende sagt

Moment mal das Interview ist ja ganz anders gelaufen

öffentlich vielleicht. Insofern

haben wir das sehr, sehr Wortgetreu

am Ende auch transkribiert und dann auch

abgedruckt und so ist das entstanden.

Das ist ja doch auch nicht.

EZB startet

Umfrage zu Themen für

neue Euro-Banknoten. So berichtet

ist der Bayerische Rundfunk. Die Europäische

Zentralbank hat die Bevölkerung dazu

aufgerufen, bei der Gestaltung neuer

Euro-Banknoten mitzuwirken.

Bis Ende August kann man seine Meinung

über das Thema der nächsten Serie von

Euro-Scheinen äußern. Wie die

Zentralbank mitteilt, stehen auf ihrer Webseite

bereits verschiedene Themen zur

Auswahl unter anderem Vögel,

als Symbol für uneingeschränkte Mobilität,

Flüsse oder Hände.

Die aktuelle Euro-Banknote

zeigt Bauwerke, die es

in Wirklichkeit nicht gibt. Auch das

ist sehr lustig. Die neuen Scheine

werden vermutlich erst gegen Ende

dieses Jahrzehnts in Umlauf

kommen. Ja also

an was denkt man dieser Tage,

wenn man an Europa

denkt und was könnte dann auf diese

Scheine? Wie wäre es zum Beispiel mit

einem untergehenden Flüchtlingsschiff?

Oder ist es jetzt zu düster gedacht?

Ich bin ja doch traditionalist,

ehrlich gesagt, ein bisschen. Also

ich bin so ein Fan von Bauwerken

oder Politikern, aber warum eigentlich nicht

mal Sportler zum Beispiel?

Jedes Land kann auf den Scheinen

kommen. Jetzt kommen die Hintergründe dafür,

warum es jetzt zur Zeit

auch gar keine echten Bauwerke,

sondern virtuell zusammen.

Weil bei diesen 27

oder 26 ist natürlich, also die

wären ja jahrelang beschäftigt,

wenn sie sich darauf einigen müssten,

ob jetzt die ungarische Brücke

oder eine Seilbrücke

aus Paris da drauf kommen.

Da zeigt sich ja dann die wahre Einigkeit

Europas. Sie können sich nicht

auf für Europa

stehende Symbole oder

auch Figuren oder auch Sportler.

Welchen Sportler würdest du als europäischen

Sportler dahinten? Ja, da ticken

wir dann doch sehr national natürlich

und ich glaube Boris Becker auf so einer

Geldnote, auf so einer Bargeldnote, das wäre

irgendwie auch ein bisschen schräg, ne?

Ja, also

Tennispieler, also ich weiß nicht,

ich würde der Roger Federer nehmen,

der ist aus der Schweiz und die sind nicht

dabei. Ja, ist schwierig.

Ja, da wird schon schwierig, genau.

Jemand von Gladbach geht natürlich immer.

Das wäre sehr gut, oder wie wäre es

hier ein bisschen in die Geschichte gehen,

die Eurofalter, Mike Büskens

und Jury Mölder.

Nicht schlecht, finde ich persönlich gut.

Aber ob Aubern dazu stimmen?

Ja, ich sehe, du hast auch keine Idee.

Nee, ich habe überhaupt keine Idee.

Okay.

Alte weiße Männer.

Erste Schoko-Weihnachtsmänner

bei Edeka.

So steht es in der BZ.

Ja, während ganz Deutschland

in der Sonne schwitzt, wurde

in Zehlendorf Mitte bereits

die Weihnachtssaison eingeleutet.

Lebkuchen, Weihnachtsmänner,

Rotkohl, alles, was der Mensch in Weihnachtstimmung

begehrt,

steht dort in Zehlendorf Mitte

in der Edeka-Filiale,

gut sortiert, nebeneinander

und wartet auf Kundschaft. Die Erklärung

in dieser Woche wurde

bereits das Weihnachtssortiment

für die Edeka-Prospekte der Weihnachtszeit

fotografiert

und eine Werbung gedreht

und da hat einfach der Ladenbesitzer danach gesagt,

naja, wenn es hier schon mal alles

da ist, dann lassen wir es auch stehen

und es geht in den Verkauf.

Warst du schon da, Veit?

Nee. Obwohl ich ein riesen Spekulatius-Fan

zum Beispiel bin.

Ich könnte das ganze Jahr Spekulatius setzen.

Dann jetzt hier nicht nach Vilnius,

sondern in Zehlendorf Mitte

in den Edeka.

Ich meine, dieses Geschrei, es wird jedes Jahr

früher die Weihnachtsmänner kommen,

also früher im September

und das passt jetzt natürlich schon

im Juli, regst du dich da auch immer drüber auf.

Null, ehrlich gesagt.

Weil du machst es einfach und bist froh,

dass es länger haben kann.

Ich mag auch Weihnachten, ehrlich gesagt.

Von mir aus kann ich auch 2-mal im Jahr Weihnachten haben.

Völlig okay.

Das ist völlig in Ordnung, ne? Total.

So mit dieser Überflussgesellschaft

und so weiter und einer gewissen Konsumkritik

und so.

Ich bin da, ehrlich gesagt, relativ entspannt.

Das Sortiment ist ja eigentlich

seit Jahren

ähnlich, Lebkuchen, Spekulatius,

Weihnachtsmänner.

Das hat auch was Unschuldiges, finde ich.

So, und jetzt kommen wir noch

zu unseren Zeiten von Kulturpolitik.

Entscheidende Frage.

Warum heißt das Ding eigentlich immer noch Weihnachtsmann

und nicht Wintermann

oder Winterfrau?

Schreib deine nächste Kolumne drüber.

Das wäre eigentlich eine Geschäftsidee

für jeglichen AfD-nahen

Schokoladenproduzenten,

wenn der statt dem Weihnachtsmann

eine Winterfrau auf den Markt bringen würde.

Mehr Konjunktur könnte es

für die Partei ja kaum geben.

Hast du recht?

Gut. Du fährst über Vilnius

nach Berlin-Zehlendorf

in den Edeka.

Du holst dir dein Spekulatius

und ich danke dir sehr,

dass du heute mit mir so einfach spekuliert hast.

Schön, dass du da warst

und eine gute Reise dir.

Vielen Dank, Markus. Tschüss.

Tschau.

Diese Folge wurde dir na klar

präsentiert von Vodafone

seit über 30 Jahren für dich da.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Die Themen: Erdoğan sagt Unterstützung für schwedischen Nato-Beitritt zu; Einigung bei der Krankenhausreform; Barbie-Film löst geopolitischen Shitstorm aus; 30% aller Arbeitslosen würden AfD wählen und schneiden sich damit selbst ins Fleisch; Robert Habeck bezeichnet Verhältnis zur Christian Lindner als ‘supi’; EZB ruft Bevölkerung dazu auf, bei der Gestaltung neuer Euro-Banknoten mitzuwirken und trotz Hitzewelle jetzt schon Schoko-Weihnachtsmänner im Supermarkt

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!