Apokalypse & Filterkaffee: Pekings Barbie (mit Markus Feldenkirchen und Veit Medick)
Micky Beisenherz & Studio Bummens 7/11/23 - Episode Page - 38m - PDF Transcript
Diese Folge wird er präsentiert von, ja, Vodafone seit über 30 Jahren.
Für dich da.
Es ist Dienstag der 11. Juli.
Apokalypse und Filtercafé.
Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.
Mit Markus Feldenkirchen.
Einen wunderschönen guten Morgen.
Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé,
dem Nachrichtenmüsli am Dienstag.
Es ist eine bewegte Woche politisch, aber auch sonst in der Welt.
Alles, was thematisch ansteht, wird hier heute, wie gewohnt,
wieder seziert.
Das mache ich heute zusammen mit einem Mann,
der lange mein Kollege beim Spiegel war.
Vor ein paar Wochen ist er ihrerweise zum Stern gewechselt.
Das muss er mit sich selbst ausmachen.
Ich persönlich vermisse ihn jedenfalls.
Deshalb habe ich ihn eingeladen.
Guten Morgen, Feid Medik.
Hallo, Markus.
Ja, also Feid Medik erkennt sich wirklich gut aus in der Berliner Politik
und erkennt auch die geheimen Sehnsüchte von Alice Weidel.
Vermutlich besser als sie selbst,
nachdem er sie neulich für den Stern interviewt,
hat ein kontroverses Interview.
Auch darüber reden wir gleich.
Wir beginnen aber erstmal hiermit.
Die Schlagzeile des Tages.
Erdogan sagt Unterstützung für schwedischen NATO-Beitritt zu.
So steht es im Spiegel.
Lange hat Ankara den Schweden den Gang in die NATO verwährt.
Dann überraschte der türkische Präsident mit einer neuen Forderung,
um nun wiederum einzulenken.
Erdogan gibt seine Blockadehaltung zum schwedischen Bündnis-Beitritt auf.
Der türkische Präsident habe bei einem Treffen mit dem schwedischen
Regierungschef Ulf Christasson zugestimmt, das Beitrittsprotokoll,
sobald wie möglich dem türkischen Parlament vorzulegen,
sagte NATO-Generalsekretär Stoltenberg am Montagabend
auf einer Pressekonferenz in Vilnius.
Kurz zuvor hatte Erdogan nochmal ordentlich für Verwirrung gesorgt.
Als erforderte, ich zitiere,
öffnet erst den Weg für den Beitritt der Türkei zu Europäischen Union
und dann öffnen wir den Weg für Schweden.
Es war wirklich eine höchst interessante Verknüpfung.
Man fühlte sich kurzzeitig wie auf einem Istanbul-Abasar
und dachte, wenn das Modell Erdogan Schule macht,
ja, da sind ganz neue Verknüpfungen möglich, auch für Deutschland,
nach dem Motto, okay, ihr könnt in die NATO,
wenn wir dafür die olympischen Sommerspiele 2036 bekommen,
oder, hey, Spanien, ihr dürft in die G7,
wenn wir dafür Mallorca kriegen, oder wenigstens Fomentäre,
also kurzer Blick zurück.
Was war das denn bitte für ein Stand von Erdogan?
Also, ich habe mich auch wirklich sehr gewundert,
als ich das heute gelesen habe.
Mir scheint ehrlich gesagt, er gefällt sich in dieser Rolle, ja.
Erdogan ist eben Erdogan, ja, auch ein klassischer Autokrat, ja.
Er stört natürlich gerne, ja.
Spielt sich da sozusagen als geopolitischer Faktor auch gern auf und so.
Und das wird, glaube ich, ganz interessant da beim NATO-Gipfel in Vilnius.
Ja, Erdogan hat dann, wie gesagt, gestern Abend doch noch eingelenkt.
In der Schweiz kann nun Mitglied der NATO werden.
Aber blicken wir nach vorn auf den heutigen Tag und auf die Ukraine,
die ebenfalls Mitglied der NATO werden will.
Um diese für die Ukraine wirklich existenzielle Frage,
wird es auch gehen bei diesem Gipfel.
Und die NATO-Staaten, die tun sich ganz offensichtlich
sehr schwer mit einer Antwort.
Bis gestern Abend stand deshalb nichtmals fest,
ob Volodymyr Zelensky nach Vilnius kommen wird.
Ja, die Ukraine geht da mit einer eindeutigen Erwartung in diesen Gipfel.
Das ist eine Garantie für einen NATO-Beitritt geben wird.
Zumindest für den Zeitpunkt, wo der Krieg einmal beendet ist.
Was meinst du, Fallt, wäre das gut und richtig,
der Ukraine diese Garantie jetzt zu geben?
Also, man muss ja sehen, das ist ziemlich umstritten in der NATO,
wie man da jetzt vorgeht in diesem Fall, ja.
Also klar ist, dass man die Ukraine irgendwie stärker an die NATO binden will
und binden möchte.
Und es gibt da dann ein NATO-Ukraine-Rat, der jetzt geschaffen wird,
um das auch ein bisschen stärker zu institutionalisieren.
Aber klar ist eben auch, dass man die Ukraine im laufenden Krieg
sozusagen nicht wird aufnehmen können,
weil dann ja sofort der Bündnis freigreifen würde, ja.
Und dann quasi auch die restlichen NATO-Partner,
die neuen Partner der Ukraine verpflichtet werden,
auch eigene Truppen dorthin zu schicken.
Das scenario kennen wir dann alle.
Aber selbst das fordert ja die Ukraine gar nicht.
Sie wollen eine Garantie für den Zeitpunkt,
wo der Konflikt der Krieg beendet ist.
Sie wollen eigentlich ein politisches Signal haben von diesem Gipfel,
von allen Beteiligten, dass, wenn eben es zum Ende dieser Kampfhandlung,
zum Ende dieses Krieges kommt, dass dann auch klar ist,
die Ukraine wird aufgenommen oder die Beitrittsverhandlungen,
die starten dann sofort.
Aber auch das ist interessanterweise umstritten.
Ganz besonders die Bundesregierung, Olaf Scholz,
sperrt sich da interessanterweise, ja.
Weil so interpretiere ich, dass er fürchtet,
dass das dann so ein Automatismus in Gang setzen würde
und vielleicht doch irgendwie nochmal die Debatte anheizen würde,
ob man die Ukraine nicht im laufenden Krieg aufnimmt und so.
Also er zeigt sich da doch ziemlich als Bremser.
Übrigens ja auch, was den EU-Beitritt der Ukraine angeht, ja.
Gleiches Spiel.
Scholz als Bremser?
Was ist denn das jetzt für eine...
Es ist eine ganz neue Seite an ihm, ne?
Ganz neue Seite.
Ob Zelenski kommen wird...
Ist immer noch offen.
Immer noch offen.
Du wirst auf jeden Fall kommen.
Nicht ganz so spektakulär, wie Zelenski.
Für alle, die das, sagen wir mal, nicht beruflich machen,
wie läuft das ab als journalistischer Begleiter des Bundeskanzlers?
Also wie ist das dann so im Trost des Bundeskanzlers dabei zu sein?
Also ein bisschen absurd ist das Ganze ja eigentlich schon.
Man ist dann im Flugzeug schon irgendwie erstmal dabei auf der Reise.
Man reist da sozusagen gemeinsam hin
und dann hat man auch ein bisschen Facetime mit dem Bundeskanzler.
Er erzählt ein bisschen, das ist ein sogenanntes Hintergrundgespräch.
Da darf man nicht draus zitieren.
Und so ist aber natürlich interessant, weil man sozusagen mal so ein bisschen
direkt vom Bundeskanzler hört, wie er eigentlich die Dinge sieht.
Und das geht dann auch über den NATO-Gipfel hinaus.
Man kann ihn da...
Man sitzt dann in so einer glücklichen Sofa-Ecke im Flieger?
Ja, genau.
So kann man sich das vorstellen.
Dann, wenn man dann vor Ort ist, ist es aber ernüchternd da, ehrlich gesagt.
Man kommt nicht mehr so richtig ans Geschehen ran.
Man ist eigentlich ziemlich außen vor.
Ja, das ist üblich bei diesen Gipfeln, dass man eigentlich nichts...
Wartet stundenlang, dass es eine fünfminütige Pressekonferenz gibt?
So ungefähr.
Also man wird dann so hingekart, wenn mal was passiert.
Aber ansonsten sitzt man in so einem Pressezentrum und so.
Also das ist ehrlich gesagt, da ist man dann gar nicht so viel näher dran,
als wenn man das Ganze zu Hause im Stream verfolgen würde.
Ja, das ist so ein... auch ein etwas merkwürdiges Biotop,
in dem man dann da unterwegs ist.
Deine Prognose wird es ein klares Signal an die Ukraine geben.
Ihr werdet bald NATO Mitglied sein?
Ich glaube, ehrlich gesagt, eher nicht, dass das so klar formuliert wird.
Weil wenn das umstritten ist und das ist umstritten,
wenn es keinen Konsens gibt, dann gibt es das auch einfach nicht.
Da hat ja dann letztlich die Bundesregierung hat Scholz theoretisch auch ein Veto-Recht,
wenn man so will.
Aber man wird irgendwie einen Formelkompromiss im Abschlussdokument finden müssen,
das zumindest signalisiert, ihr gehört irgendwie zu uns.
Wir wollen euch schon irgendwie, aber ohne eben ganz konkret zu sagen,
wann das passieren wird.
Ich dachte, du wärst längst tot.
Ein etwas zynische Überschrift hier.
Bund und Länder einigen sich auf Eckpunkte für Krankenhausreform.
So steht es bei tagesschau.de.
Das C-Ringen hat ein Ende.
Bund und Länder haben sich auf Eckpunkte verständigt,
wie sie das Krankenhaussystem reformieren wollen.
Gesundheitsminister Lauterbach von der SPD sprach diesbezüglich von einer Revolution.
Also quasi Revolution sozusagen.
Inhaltlich geht es unter anderem um das Schlagwort Spezialisierung.
Gemeint ist komplizierte Behandlungen sollen künftig in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden.
Kleine Krankenhäuser sollen dagegen für die Grundversorgung zuständig sein.
Auf diese Weise soll die Qualität der Behandlung gesteigert werden.
Also man muss sich das so vorstellen, letztlich will Lauterbach das nicht mehr,
was weiß ich, eine komplizierte Darmkrebsoperation oder eine Hüft-OP
in irgendeinem Krankenhaus Kleckersdorf durchgeführt wird,
sondern in den Orten, wo man darauf spezialisiert ist,
wo so eine Darmkrebs-OP von mir aus, was weiß ich, fünfmal am Tag durchgeführt wird
und nicht fünfmal im Jahr.
Da will man in Wahrheit natürlich als Patient auch hin zu jemandem, der der Übung hat.
Stimmt, wobei ich sagen würde, das kann schon auch in Kleinkleckersdorf theoretisch sein,
wenn die so einen Darmkrebszentrum da aufbauen und das zu so einem Hub wird,
sozusagen für Patienten mit entsprechenden Problemen,
dann glaube ich, wäre das auch denkbar, dass das in solchen Orten platziert wird?
Wenn sich das so herausgearbeitet hat, aber die meisten Kreiskrankenhäuser
sind eben nicht darauf spezialisiert, für die soll es künftig die Grundversorgung geben
und sie sollen allerdings trotzdem, bisher gab es so ein Anreizsystem für Krankenhäuser,
dass selbst wenn sie auf gewisse Operationen oder Behandlungen nicht spezialisiert waren,
dass sie es trotzdem gemacht haben, weil sie das zur Finanzierung des eigenen Hauses brauchten,
da soll es jetzt quasi nicht mehr die sogenannten Fallpauschalen geben,
sondern eine Vorhaltepauschale, also das soll die ökonomische Sicherheit
auch für die kleineren Kliniken gewährleisten.
Und dann gibt es noch einen interessanten Punkt aus dieser Reform, der auch für viel Ärger sorgt.
Es soll nämlich ab dem nächsten Jahr online digital abrufbare Qualitätsinformationen
für die Patienten geben über die einzelnen Kliniken.
Also wenn ich dann eben meine Knie-OP habe, dann kann ich mal gucken in dem und dem Krankenhaus.
Wie ist das denn so? Ist es spezialisiert auf Knieoperationen?
Was sagen die Statistiken? Sind die eher gut oder eher schlecht?
Und so kann ich da natürlich vergleichen.
Es klingt für mich ehrlich gesagt sehr, sehr sinnvoll aus den Ländern dagegen.
Die Kritik, das sei rufschädigend für manche Kliniken.
Genau, das ist ja auch die Idee.
Wenn eine Klinik einen schlechten Ruf bei einer gewissen medizinischen Leistung hat,
dann soll das doch endlich transparent werden.
Ja, und ehrlich gesagt, unser Krankenhaussystem ist ja jetzt auch nicht das absolute Non-Plus-Ultra bisher.
Also das ist ja gerade das Kernproblem, dass wir wahnsinnig viele schlechte Krankenhäuser auch haben.
Und ein Kernpunkt der Reform, wenn ich das richtig verstanden habe,
ist ja auch die Reduzierung der Anzahl der Krankenhäuser.
Kann man jetzt sagen, warum sollen wir denn jetzt weniger Krankenhäuser eigentlich haben?
Aber das macht ja schon auch Sinn, weil du kennst das vielleicht auch aus,
so wie ich aus der eigenen Erfahrung.
Also man geht ja nicht gerne ins Krankenhaus, weil man eigentlich davon ausgeht,
dass da gibt es irgendwie Keime, da ist die Versorgung schlecht, sind überbelegt,
man kriegt irgendwie ein Mehrbettzimmer und so weiter.
Aber meistens ist der Anlass auch nicht so schön.
Und der Anlass ist auch nicht so schön, genau.
Und da ist dann weniger, manchmal vielleicht mehr.
Insofern verspreche ich mir da schon sozusagen eine gewisse Qualität,
die nach dieser Reform rauskommt, wobei ich sagen würde,
es ist natürlich schon so viel verbockt worden im Gesundheitsreform
über die vergangenen Reformen in den letzten zehn, zwanzig Jahren,
dass ich mit Prognosen diesbezüglich doch eher vorsichtig bin.
Kleine Pollante am Ende, die mittlerweile verhassten Fallpauschalen,
die sehr zur Ökonomisierung des Klinikwesens beigetragen haben,
waren eine Erfindung des damals noch Gesundheitsexperten Karl Lauterbar.
Aber ich sehe nicht.
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ich spreche die Sprache ja gar nicht, das ist natürlich blöd
und das steht man dann wie Leux vom Berge.
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Wie praktisch, denn bis genau dahin
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Robert Habeck nennt Verhältnis
zu Christian Lindner, Suppi.
So steht es im Spiegel.
Ja, die Ampel trat ursprünglich als Fortschrittskoalition an,
doch seit längerem behaken sich vor allem Grüne und FDP.
Die FDP ist bekanntlich mit dem Grünen Heizungsgesetz
lange unzufrieden gewesen.
Das Grüne Familienministerium
beklagt sich über Sparzwänge aus dem Haus
von FDP-Finanzminister Lindner.
Deshalb soll es jetzt Einschränkungen beim Elterngeld geben.
Für die armen Kinder ist angeblich nicht genug Geld da.
Doch trotz all der Streitereien
beteuert der Grüne Wirtschaftsminister Habeck
ein gutes Verhältnis zu Lindner zu haben.
Persönlich laufe es, wie gesagt, Suppi.
Das sagte Habeck in der Sendung Frühstart von RTL und NTV.
Er ist der Finanzminister.
Er muss das Geld zusammenhalten.
Ich bin der Wirtschaftsminister
und würde gerne Initiativen für die Wirtschaft geben.
Habeck weiter.
Das klingt jetzt alles nach Friede, Freude, Käsekuchen.
Sind das Habeck und Lindner?
Nicht die beiden, die sich vor Kurzem noch öffentlich Briefe geschrieben haben.
Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister,
sehr geehrter Herr Finanzminister.
Und Lindner dann unter anderem so sagte,
er sei sehr, sehr froh,
dass die Grünen das Grundgesetz nach wie vor anerkennen würden.
Eine Spitze nach der anderen, das Ganze an die Öffentlichkeit geliegt.
Glaubst du das mit dem Suppi?
Nein, natürlich nicht.
Man fragt sich so ein bisschen, ob man diese Koalition eigentlich ...
Suppi.
Suppi, Hammer, hätte er auch sagen können, oder?
Hammer.
Habeck, deutsche Suppi.
Man fragt sich so ein bisschen,
ob man diese Koalition eigentlich noch ernst nehmen kann im Moment.
Weil es ist so offenkundig,
dass die sich nicht verstehen,
dass die sich zoffen,
dass die irgendwie mit Mühe und Notgesetze irgendwie nur noch hinkriegen.
Dass sowas ja fast wie Satire wirkt.
Also du hast von Lauterbach ja eben gesprochen,
der seine Krankenhausreform als Revolution verkauft.
Kleiner geht's nicht.
Kleiner geht's nicht.
Man hört auch den Bundeskanzler, der neulich,
was die Asylreform, die europäische angeht,
gesagt hat, das ist die weltbeste Einwanderungspolitik,
die wir jetzt hier machen.
Also es werden immer superlativen Momenten rausgeholt,
wo man eigentlich denkt, Moment mal ganz kurz.
Also das Gegenteil ist doch eigentlich der Fall.
Das war ein Supi-Heizungsgesetz, gab's aber noch nicht.
Supi-Heizungsgesetz, genau.
Das hat er sich verkniffen.
Supi-Wärmepumpe.
Ja, man hat in den vergangenen Wochen und Monaten
schon so den Eindruck bekommen,
wir werden hauptsächlich von Eierbeeren regiert.
Ich meine jetzt kennen wir die alle, die sind ja alle nicht doof.
Warum ist denn dieser Eindruck entstanden?
Sind die Differenzen dann doch zu groß
oder ist das Ego von einzelnen Beteiligten zu groß?
Na, ich glaub, es gibt schon ein strukturelles Problem
in so einer Dreierkoalition.
Es sind halt einfach drei Partner.
Das ist schwieriger, als wenn man so zweit ist.
Da sind die Abstimmungsprozesse langwieriger.
Es sind mehr unterschiedliche Charakteren,
die miteinander zu tun haben.
Auch die Egos natürlich spielen die eine Rolle.
Jeder will irgendwie ein Stück vom Kuchen haben
und so, das sind eben drei Partner.
Insofern habe ich ein gewisses Grundverständnis dafür,
dass das irgendwie nicht so richtig rundläuft.
Aber gerade eben hat der SPD-Positioneller,
das klingbar ja immer wieder ein Vorschlag gemacht,
will das Ehegattensplitting abschaffen
und da sagt die FDP, das ist die größte Mogelpackung
des Jahres dieser Vorschlag.
Man kann das ja schlecht finden.
Aber dass man sofort sozusagen wie so eine Opposition
in der Regierung das Ganze kommentiert,
muss man sich nicht wundern.
Also viel schärfer hätte es Alice Weidel
auch nicht auf den Punkt bringen können.
Also es ist ja so, ich glaube,
dass es schon eine wirklich sehr klug inszenierte Illusion gab.
Das nämlich die beiden, die sich zumindest im demokratischen Spektrum
lange Zeit quasi als die Hauptgegner betrachtet haben.
Grüne und FDP, die auch wirklich mit Spitzen
und Ressentiments gegeneinander gearbeitet haben über Jahrzehnte.
Das alles sollte quasi im Moment des Selfies,
des Berühmten, wo Christian Lindner, Volker Wissing,
Annalena Baerbock und Robert Habeck zusammen,
dieses, wir sind jetzt hier, das neue frische Tech-Team,
sich da quasi präsentiert haben.
Und das war doch der Versuch, etwas zu überkleisteln,
was sich wahrscheinlich nachhaltig nicht überkleistern lässt.
Ein anderer Punkt kommt aber, glaube ich, noch hinzu.
Die beiden waren natürlich sehr lange jetzt nicht an der Regierung,
FDP und Grüne, waren sehr lange in der Opposition
und das prägt einen natürlich auch,
in der Sicht auf Politik, in der Art und Weise, wie man spricht.
Man hat ein bisschen das Oppositionsgehen noch irgendwie drin.
Vielleicht auch nicht alles bis ins Letzte zu durchdenken,
Stichwort Heizungsgesetz,
dass man dann irgendwie in eine Falle tappt und so.
Also das scheint mir auch so ein Grund dafür zu sein,
dass es einfach überhaupt nicht läuft.
Ich würde der Ampel empfehlen, einfach mal ein Klausurwochenende
jetzt in den Sommerferien nutzen,
vielleicht draußen bei Wolfgang Kubicki,
an der Kieler Förder in Stade
und da gucken, ob es doch noch so ein paar Gemeinsamkeiten gibt.
Also Urlaubstreif sind die auf jeden Fall jetzt erstmal.
Was ist denn da schief gelaufen?
Wie der Film Barbie in den Strudel der Geopolitik geraten ist.
Das beschreibt die NZZ.
Am 21. Juli kommt er endlich in die Kinos, ein Film,
dem auch du seit Monaten entgegen fieberst.
Lieber Pfeid, schätze ich mal Barbie.
Ja, total.
Ich war neulich mit meinen Kindern im Kino,
im Film Avatar, nicht weiter erzählen,
auch ein bisschen seltsamer Film,
aber wir saßen dann mit unseren 3D-Brillen
vor diesen Filmen, gibt es ja mal wahnsinnig langen
Kinoverbung, Filmwerbung für die Filme, die bald anlaufen
und ein Film war Barbie.
Und es war so rosa und quitschig und langweinig,
dass ich am liebsten wieder rausgelaufen wäre aus dem Kino.
Es war also einfach eine ästhetische Zumutung
schon in dieser 2-minütigen Kurzzusammenfassung dieses Films.
Ich bitte Dich.
Dass ich gewisses Verständnis habe,
dass man diesen Film jetzt in manchen Teilen der Erde verbieten will,
wenn auch aus ganz anderen Gründen.
Margot Robbie spielt mit Ryan Gosling,
die Regie von Greta Gerwig,
die wirklich anspruchsvolle Filme,
wie Lady Bird und Little Woman, schon gefilmt hat.
Also ich erwarte sehr viel von dem Film.
Wie gesagt, am 21. Juli kommt er raus,
im Prinzip überall auf der Welt,
nur nicht in Vietnam.
Dort wird er verboten, ausgelöst hat,
das Verbot eine Weltkarte, die kurz im Film zu sehen ist,
darauf ein blauer Klecks,
der als Asia Asia bezeichnet wird
und neben dem Klecks eine gestrichelte Linie
und die vietnamesischen Behörden
erkennen in dieser Linie die sogenannte Nein-Dash-Linie.
Mit dieser Nein-Dash-Linie
umreist China seinen Anspruch
auf einen Großteil des südchinesischen Meeres.
2016 hat ein internationales Gericht schon entschieden,
dass der chinesische Anspruch
mit dem modernen Seerecht nicht vereinbart ist.
Das ist also quasi eine Form der Einverleibung,
die vor allem Nachbarstaaten wie Vietnam nicht richtig finden.
Und ich frage mich, was ist denn da los
bei den Machern von Barbie?
Hat sich die kommunistische Partei
da in den Barbie-Film eingekauft?
Weil das ist ja chinesische Propaganda dann quasi.
Du hast dich da richtig eingelesen auch in diesen Fallen,
das finde ich interessant.
Ich dachte, wenn man mal einen lustigen Film
so ein bisschen Barbie-Zeitgeist-Messi,
plötzlich hast du da so einen geopolitischen Konflikt.
Absolut.
Wie gesagt, ich finde, es gibt durchaus Gründe,
diesen Film zu verbieten.
Die sehe ich aber eher im ästhetisch,
vielleicht auch gesellschaftspolitischen Bereich,
nicht so sehr, was das angeht.
Das finde ich persönlich, auch wenn ich jetzt
vielleicht kein Experte für die asiatische
oder vietnamesische Psyche bin,
doch ein kleines bisschen kleinkariert.
Im Vietnam ist man halt besonders sensibel,
muss man wissen, wenn es um chinesische Ansprüche geht.
Klar.
Es war schon zweimal 74 und 1988
kam es zu militärischen Zusammenstößen
rund um
gewisse Inselgruppen
im südchinesischen Meer
mit China.
Jedes Mal starben mehrere Dutzend Vietnamesen
und die Volksrepublik
setzte sich beide Male durch
und kontrollierte die entsprechenden Felsen
und Inseln bis heute.
Was ich aber tatsächlich interessant finde,
wurden jetzt hier auch dann direkt gefragt.
Irgendwie die Macher von Warner Brothers
und sie sagten, also nein,
also da hielte es sich bei der Karte,
die da zu sehen sei, um eine kindliche Zeichnung,
da seien überhaupt keine Absichten dahinter.
Klar ist aber auch,
dass große Hollywood-Studios
darauf achten, nicht ins Visier
der chinesischen Kinogänger
und Sensoren zu geraten, weil
da gibt es hier eine Statistik der chinesische
Kinomarkt, war größer
im Jahr 2021
als der von USA,
Japan, Kanada und Großbritannien
zusammen.
Die gehen noch ins Kino die Chinesen.
Es ist ja auch Wahnsinn, also das trägt
natürlich jetzt auch schon wieder zur
Aufmerksamkeit bei,
überhaupt was sie für ein mega
Marketing rund um den Film machen.
Also mein Highlight ist ein Haus
in Malibu,
das gerade auf Airbnb
zu mieten ist,
und zwar das Barbies Dreamhouse
und hier ist alles,
wirklich alles in Rosa.
Dieses Haus gibt es echt,
wunderbar mit Pool in bester Lage
von Malibu
und...
Das ist Kenz, also
Barbie geht auf große Kino-Tour,
er vermietet jetzt das Haus
und weiß nicht was man zahlen muss,
aber da werde ich doch mal gucken,
ob da noch eine Woche frei ist.
Viel Spaß kann ich nur sagen.
Bürgergeld, jeder dritte Arbeitslose
für AfD.
So steht es
bei der Westen.
Bei keiner Wählergruppe ist die AfD so erfolgreich
wie bei den Arbeitslosen.
Das ergibt eine Insa-Umfrage, so würden
aktuell 30% aller Arbeitslosen
die AfD wählen zum Vergleich
bei den Menschen im Ruhestand,
sind es nur 14%,
bei den Azubis sogar nur 13%.
Allerdings, die AfD-Fraktion
im Bundestag hält nichts
vom Bürgergeld für Arbeitslose,
dass die Ampel zum Jahreswechsel eingeführt hat,
damit auch die Konditionen für Arbeitssuchende
verbessert hat.
Das Bürgergeld bezeichnete
der sozialpolitische Sprecher der AfD
als eine riesengroße soziale Hängematte
und der
Vizefraktionchef,
ein gewisser Norbert Kleinwächter,
der
sagt sogar, es solle lieber
eine Umstellung auf Sachleistungen
bei Regelverletzungen
und die Einführung von Bürgerarbeit.
Da setzt er drauf.
Wer Ärger mit dem Jobcenter hat,
bekommt laut AfD-Vorstellung
nur noch Sachleistungen.
Außerdem wird man als Bürgergeldempfänger zur Zwangsarbeit verdonnert.
So übersetzt das hier
der Westen Kleinwächter.
Drückt das noch stammtischkonformer aus.
Die Leute sollten nicht
verlernen, in der Früh aufzustehen,
damit sie nicht lernen,
auf der Couch zu liegen.
Hier gibt es jetzt doch den bösen Verdacht.
Dass ein Teil der Leute,
die aktuell sagen,
also die AfD, die ist gut,
dass die mit der Programmatik gar nicht
so rundum betraut sind.
Ich vermute selbst
funktionäre der Partei
mit der eigenen Programmatik.
Das gibt es doch nicht so richtig vertraut.
Ich glaube aber auch, dass die AfD glückert,
dass sich viele Sympathisanten und Anhänger
bisher noch nicht mit der Programmatik
groß auseinandergesetzt haben,
weil sie dann erkennen würden,
dass sie möglicherweise in großen Teilen
gegen ihr eigenes Klientelpolitik macht.
Also nehmen wir mal ein Beispiel.
Die AfD will ja die EU abschaffen.
Was würde dann passieren?
Der Binnenmarkt Werfutsch,
der Wohlstand, den wir jetzt die letzten Jahrzehnte hatten.
Werfutsch, wir werden so eine Stecknadel
auf der Landkarte, Deutschland.
Wir hätten große Sicherheitsproblemen und so weiter.
Das kann ja eigentlich nicht
im Interesse eines AfD-Wählers sein.
Anderes Beispiel, Energiewende.
Neue AKWs sollen gebaut werden.
Da frage ich mich natürlich.
Moment mal, die versuchen doch schon jedes Windrad
zu verhindern.
Auf welche Wiese wollen die denn bitte Atomkraftwerke stellen?
Wie wollen sie das denn
bei ihrer eigenen Klientel durchsetzen und umsetzen?
Das ist doch vollkommen illosorisch.
Also man kann nur hoffen,
dass sich irgendwann mal die Anhänger
und Sympathisanten wirklich mit der Programmatik
dieser Partei auseinandersetzen.
So, und da sind wir bei der Frage,
ob es dann nicht auch die Aufgabe von uns Journalisten ist,
über diese ganzen Widersprüche
oder auch zum Teil einfach gar nicht vorhandenen Antworten
der Partei zu berichten.
Und sie nicht, wie ihr es beim Stern neulich gemacht habt,
eine der Anführerinnen Alice Weidel
mit einem großen Interview
auf den Titel sogar zu heben.
Es gab viel Kritik daran,
dass das zu einer Form
der Ikronisierung
zumindest von Alice Weidel beitragen würde.
Wichtig auch das Argument,
dass die AfD
eben, sie wird vom Verfassungsschutz
zum Teil beobachtet.
Sie hat wirklich rechtsextreme Tendenzen.
Es gibt
Antisimiten in dieser Partei.
Sie ist keine ganz normale Partei.
Also sollte man sie auch nicht
wie eine ganz normale Partei behandeln
und eben auch nicht deren Führungspersonal.
Ja, das sehen wir tatsächlich anders.
Sie auch ich persönlich anders
aus unterschiedlichen Gründen.
Also einmal glaube ich, dass wir ja so eine
Tendenz auch in der Berichterstattung haben,
eher wegzusehen
als hinzusehen, was das Führungspersonal angeht.
Wir gucken schon sehr, sehr genau hin,
wenn es so in den Gliederungen
und so weiter rechtsextreme Umtriebe gibt.
Das ist auch absolut richtig.
Das muss auch so sein.
Aber irgendwie haben wir, glaube ich,
doch noch das Gefühl,
diese Partei geht schon irgendwann wieder weg.
Und deswegen müssen wir uns auch
mit den Protagonisten nicht so auseinandersetzen.
Müssen die auch nicht interviewen.
Sondern können so tun, als wären sie
eigentlich gar nicht so richtig da.
Das halte ich für den falschen Ansatz, ehrlich gesagt.
Das ist eine Kontroverse mit denen zu suchen.
Wir müssen auch den Mut haben,
uns mit denen zusammenzusetzen
und sie versuchen zu stellen.
Das klappt mal besser, mal schlechter.
Aber man kann ja nicht nur dann
ein Interview führen als Journalist,
wenn man von vornherein weiß,
dass man da als Sieger rausgeht.
Also das finde ich auch ein etwas
schwieriges journalistisches Verständnis.
Man muss auch sagen,
das Interview, was du mit deinem Kollegen
Jan Rosenkranz dort geführt habt,
oder welchen Film gucken Sie gerne?
Wo man dann schon sagen kann,
ist das nicht eine Form auch des Verniedlichens?
Ja, wobei, ich glaube,
es waren sechs Seiten oder sieben Seiten
Interview und das waren zwei, drei Fragen
zum persönlichen Hintergrund dieser Frau.
Ich glaube schon, dass auch ein gewisses
Grundinteresse da ist.
Wie passt das eigentlich zusammen,
dass diese Frau mit ihrem Hintergrund,
sie ist ja
Ökonomin, lebt
in der Schweiz größtenteils
oder einen Teil jedenfalls
ihres Lebens. Sie hat in China ganz lange
gelebt, sprich
Mandarinen angeblich und
ist also eigentlich was, was man so
als ja vielleicht fast Kosmopoliten
normalerweise bezeichnen würde.
Und gleichzeitig ist sie aber vorsinst
dieser in Teilen rassistischen
und rechtsextremen Partei.
Wie passt das eigentlich zusammen?
Da will man doch eigentlich mehr Wissen
über diese Figur, das war auch so ein Treiber
dafür, dass wir dieses Interview geführt haben.
Das ist mehrere Alice Weidels gibt,
also
einmal die, die ja
durchaus einen ganz
interessanten Lebenslauf auch hat
und Hintergrund. Sie lebt mit einer Frau
zusammen in der Schweiz, hat zwei Kinder,
also hat eigentlich einen sehr liberalen
Hintergrund
und eine liberale persönliche
Situation und progressive
und gleichzeitig dann aber
diese, wie soll ich sagen,
diese Radikalität
in ihren politischen Positionen
und diese Unerbittlichkeit
und auch teilweise
natürlich diesen Hass, den
sie in sich trägt und die in diese gesamte
Partei in sich trägt. Und das kriegt man
einfach sehr, sehr schwer übereinander.
Euch wurde auch vorgeworfen, dass sie in Wahrheit
gar keinen, also den
journalistischen Umgang mit der AfD haben wollte
den du jetzt gerade auch beschrieben hast,
zumindest Alice Weidels zu Titelfigur
zu machen, sondern dass es euch da natürlich
um Klicks und Auflage ging. Hat er sich
denn gut verkauft?
Das weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht so richtig.
Ich finde den Vorwurf insofern ganz
lustig, weil also
hast du schon mal Journalismus gemacht, damit
niemand wahrnimmt? Also das
fände ich auch schräg. Natürlich
wollen wir, dass dieses Interview
gelesen wird und wir wollen auch, dass es
wahrgenommen wird. Ja und ich
fand es auch eine richtige Entscheidung, das
zum Titel zu machen, weil ich glaube,
hätten wir dieses Interview so...
Ein bisschen so der rechtsextreme Nazi-Grusel,
mit dem da gespielt wird.
Nee, ich finde, wenn wir dieses Interview
im normalen Programm so hätten
laufen lassen, ohne dass es
auf dem Titel gewesen wird, dann wäre es
eine Form der Normalisierung gewesen.
Problematisieren und kontextualisieren
kannst du diese Figur, diese
Partei im Grunde genommen in dem Fall
nur, wenn du sie auch auf den Titel plaktiert.
Wir haben das ja mit einer Frakturschrift
versehen, was können sie
eigentlich außer Hass und das Wort Hass war
in Frakturschrift und natürlich war das
eine Form der Kontextualisierung.
Hier ist die Vorsitzende
einer Partei, die definitiv nicht normal
ist. Was ich mir schon problematisch
vorstelle, ist, dass bei einem solchen
Printinterview auch noch autorisiert
wird und jetzt mal ganz ehrlich, hat sie
da viel
verändert und sich schöner gemacht,
rhetorisch als es war? Nein, überhaupt
nicht, weil auch wir uns natürlich
relativ intensiv vorbereitet hatten
auf das Interview
in dem Wissen, dass wir
sehr, sehr eng am Wortlaut bleiben
müssen, weil wir auch nicht gefahr
laufen wollten, dass sie am Ende sagt
Moment mal das Interview ist ja ganz anders gelaufen
öffentlich vielleicht. Insofern
haben wir das sehr, sehr Wortgetreu
am Ende auch transkribiert und dann auch
abgedruckt und so ist das entstanden.
Das ist ja doch auch nicht.
EZB startet
Umfrage zu Themen für
neue Euro-Banknoten. So berichtet
ist der Bayerische Rundfunk. Die Europäische
Zentralbank hat die Bevölkerung dazu
aufgerufen, bei der Gestaltung neuer
Euro-Banknoten mitzuwirken.
Bis Ende August kann man seine Meinung
über das Thema der nächsten Serie von
Euro-Scheinen äußern. Wie die
Zentralbank mitteilt, stehen auf ihrer Webseite
bereits verschiedene Themen zur
Auswahl unter anderem Vögel,
als Symbol für uneingeschränkte Mobilität,
Flüsse oder Hände.
Die aktuelle Euro-Banknote
zeigt Bauwerke, die es
in Wirklichkeit nicht gibt. Auch das
ist sehr lustig. Die neuen Scheine
werden vermutlich erst gegen Ende
dieses Jahrzehnts in Umlauf
kommen. Ja also
an was denkt man dieser Tage,
wenn man an Europa
denkt und was könnte dann auf diese
Scheine? Wie wäre es zum Beispiel mit
einem untergehenden Flüchtlingsschiff?
Oder ist es jetzt zu düster gedacht?
Ich bin ja doch traditionalist,
ehrlich gesagt, ein bisschen. Also
ich bin so ein Fan von Bauwerken
oder Politikern, aber warum eigentlich nicht
mal Sportler zum Beispiel?
Jedes Land kann auf den Scheinen
kommen. Jetzt kommen die Hintergründe dafür,
warum es jetzt zur Zeit
auch gar keine echten Bauwerke,
sondern virtuell zusammen.
Weil bei diesen 27
oder 26 ist natürlich, also die
wären ja jahrelang beschäftigt,
wenn sie sich darauf einigen müssten,
ob jetzt die ungarische Brücke
oder eine Seilbrücke
aus Paris da drauf kommen.
Da zeigt sich ja dann die wahre Einigkeit
Europas. Sie können sich nicht
auf für Europa
stehende Symbole oder
auch Figuren oder auch Sportler.
Welchen Sportler würdest du als europäischen
Sportler dahinten? Ja, da ticken
wir dann doch sehr national natürlich
und ich glaube Boris Becker auf so einer
Geldnote, auf so einer Bargeldnote, das wäre
irgendwie auch ein bisschen schräg, ne?
Ja, also
Tennispieler, also ich weiß nicht,
ich würde der Roger Federer nehmen,
der ist aus der Schweiz und die sind nicht
dabei. Ja, ist schwierig.
Ja, da wird schon schwierig, genau.
Jemand von Gladbach geht natürlich immer.
Das wäre sehr gut, oder wie wäre es
hier ein bisschen in die Geschichte gehen,
die Eurofalter, Mike Büskens
und Jury Mölder.
Nicht schlecht, finde ich persönlich gut.
Aber ob Aubern dazu stimmen?
Ja, ich sehe, du hast auch keine Idee.
Nee, ich habe überhaupt keine Idee.
Okay.
Alte weiße Männer.
Erste Schoko-Weihnachtsmänner
bei Edeka.
So steht es in der BZ.
Ja, während ganz Deutschland
in der Sonne schwitzt, wurde
in Zehlendorf Mitte bereits
die Weihnachtssaison eingeleutet.
Lebkuchen, Weihnachtsmänner,
Rotkohl, alles, was der Mensch in Weihnachtstimmung
begehrt,
steht dort in Zehlendorf Mitte
in der Edeka-Filiale,
gut sortiert, nebeneinander
und wartet auf Kundschaft. Die Erklärung
in dieser Woche wurde
bereits das Weihnachtssortiment
für die Edeka-Prospekte der Weihnachtszeit
fotografiert
und eine Werbung gedreht
und da hat einfach der Ladenbesitzer danach gesagt,
naja, wenn es hier schon mal alles
da ist, dann lassen wir es auch stehen
und es geht in den Verkauf.
Warst du schon da, Veit?
Nee. Obwohl ich ein riesen Spekulatius-Fan
zum Beispiel bin.
Ich könnte das ganze Jahr Spekulatius setzen.
Dann jetzt hier nicht nach Vilnius,
sondern in Zehlendorf Mitte
in den Edeka.
Ich meine, dieses Geschrei, es wird jedes Jahr
früher die Weihnachtsmänner kommen,
also früher im September
und das passt jetzt natürlich schon
im Juli, regst du dich da auch immer drüber auf.
Null, ehrlich gesagt.
Weil du machst es einfach und bist froh,
dass es länger haben kann.
Ich mag auch Weihnachten, ehrlich gesagt.
Von mir aus kann ich auch 2-mal im Jahr Weihnachten haben.
Völlig okay.
Das ist völlig in Ordnung, ne? Total.
So mit dieser Überflussgesellschaft
und so weiter und einer gewissen Konsumkritik
und so.
Ich bin da, ehrlich gesagt, relativ entspannt.
Das Sortiment ist ja eigentlich
seit Jahren
ähnlich, Lebkuchen, Spekulatius,
Weihnachtsmänner.
Das hat auch was Unschuldiges, finde ich.
So, und jetzt kommen wir noch
zu unseren Zeiten von Kulturpolitik.
Entscheidende Frage.
Warum heißt das Ding eigentlich immer noch Weihnachtsmann
und nicht Wintermann
oder Winterfrau?
Schreib deine nächste Kolumne drüber.
Das wäre eigentlich eine Geschäftsidee
für jeglichen AfD-nahen
Schokoladenproduzenten,
wenn der statt dem Weihnachtsmann
eine Winterfrau auf den Markt bringen würde.
Mehr Konjunktur könnte es
für die Partei ja kaum geben.
Hast du recht?
Gut. Du fährst über Vilnius
nach Berlin-Zehlendorf
in den Edeka.
Du holst dir dein Spekulatius
und ich danke dir sehr,
dass du heute mit mir so einfach spekuliert hast.
Schön, dass du da warst
und eine gute Reise dir.
Vielen Dank, Markus. Tschüss.
Tschau.
Diese Folge wurde dir na klar
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seit über 30 Jahren für dich da.
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Die Themen: Erdoğan sagt Unterstützung für schwedischen Nato-Beitritt zu; Einigung bei der Krankenhausreform; Barbie-Film löst geopolitischen Shitstorm aus; 30% aller Arbeitslosen würden AfD wählen und schneiden sich damit selbst ins Fleisch; Robert Habeck bezeichnet Verhältnis zur Christian Lindner als ‘supi’; EZB ruft Bevölkerung dazu auf, bei der Gestaltung neuer Euro-Banknoten mitzuwirken und trotz Hitzewelle jetzt schon Schoko-Weihnachtsmänner im Supermarkt
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