Apokalypse & Filterkaffee: Özelbrözel & Ić retten die Welt (mit Jagoda Marinić und Cem Özdemir)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 7/13/23 - Episode Page - 49m - PDF Transcript

Diese Folge wird er präsentiert von ...

Ja, Vodafone seit über 30 Jahren.

Für dich da.

Es ist Donnerstag, der 13. Juli.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Jakuda Marienitsch.

Willkommen bei Apokalypse und Filtercafé.

Die Newscafé am Donnerstag.

Es gibt viel zu besprechen.

Die Hitze, das Wetter, die Weltpolitik oder auch die Frage,

was wir essen sollten und wie wir dafür werben dürfen.

Um all das zu sortieren, um die Weltlage zu verstehen,

um die kleinen Fragen der Ernährung,

aber auch die großen Fragen zu sortieren,

habe ich mir einen geschätzten Gast eingeladen.

Von dem ich mich sehr freu, dass er sich die Zeit genommen hat.

Er ist der beliebteste Fahrradfahrer im Regierungsviertel.

Er ist außerdem für viele der inoffizielle Außenminister der Herzen.

Und definitiv ist er der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.

Herzlich willkommen bei Apofika Cem Özdemir.

Grüß Gottle, freut mich sehr.

Grüß Gottle, das war schon meine erste Angst,

dass ich ins Urschwebische verfallen werde.

Nicht gerne.

Ich erinnere mich sogar in meiner Kindheit an Ludwigsburg.

Und die ersten Plagate, wo ich so nach dachte, oh, cool.

Da ist ein Cem, der in der Politik ist,

dachte ich damals, freu mich, dass er heute Minister ist.

Jetzt wissen auch alle, was ich für ein Alterssagt bin.

Oder ich?

Nein, nein.

Also, wir haben viel zu tun.

Und Sie haben außerhalb noch sehr viel mehr zu tun.

Deswegen fangen wir doch direkt mal an mit den großen Fragen des Tages.

Die Schlagzeile des Tages.

Die Tat meldet, es droht vielleicht die Hitze-Diktatur.

Debatten über extreme Wärme.

60.000 Menschen pro Sommer sterben aufgrund der Hitze.

Die Debatten sind hitzig.

Manche Leute wollen jetzt schon in der Sonne schwitzen

gegen eine mögliche Hitze-Diktatur.

Droht uns jetzt nach den Querdenkern die Zeit der Querschwitzer.

Wie ernst müssen wir das reden über Hitze und Gesundheitssorgen nehmen?

Erst mal Corona ist eine Pandemie.

Und Pandemie kommen, Pandemie gehen.

Da kann vielleicht auch eine neue irgendwann mal kommen.

Das wissen wir nicht.

Aber bei der Klimakrise haben wir es ja mit etwas zu tun,

was bleiben wird, was auf Dauer, die Art, wie wir leben, verändert.

Und es ist aber gleichzeitig auch ein Symptom

für die Zeit, in der wir leben.

Weil wir streiten uns ja nicht mehr darüber,

welche Konsequenzen aus gemeinsam festgestellten Fakten zu ziehen sind.

Wir müssen sich ja trefflich streiten,

ob die Antworten der Grünen richtig sind,

ob sie angemessen sind, für die einen zu schnell,

für die anderen zu langsam.

Das kann man ja alles unterschiedlich sehen.

Was wir heute machen, ist, dass wir uns über die Fakten streiten.

Gibt es überhaupt eine Klimakrise?

Ist die Hitze, die wir gerade spüren, real?

Oder bilden wir sie uns nur ein?

Vielleicht ist es in Wirklichkeit total kalt.

Es wird nur behauptet, dass es heiß ist.

Das diskutieren einfach wahnsinnig schwer.

Wenn man in der Zwischensitzung ist, ist ein Auto,

dann wird es schwer, darüber zu diskutieren.

Was will man denn dann diskutieren?

Das ist die Zeit, in der wir gerade leben,

dass die Fakten als solche infrage gestellt werden.

Stimmt, ist ein Teil dessen, wir haben ja Fakten.

Und wie Trump das pervers eingeführt hat,

alternative Fakten, die es natürlich nicht gibt.

Man hat Fakten und Unwahrheit und Lügen.

Aber ich glaube, es ist ein bisschen komplexer,

weil auch bei Corona gab es ja schon Fakten,

über die man sich einig war.

Absolut, das ist auch legitim.

Ja, und ich glaube manchmal, selbst bei so Fragen wie Hitze Klima

und so, dass wir ganz schnell auf die Ebene kommen,

jetzt sind wir die Fakten Leugner versus die Fakten Ernstnehmer.

Aber ist es nicht doch auch, gerade als Sie,

als Politiker in Verantwortung,

ein bisschen auch ein Vermeiden von dem harten Streit,

um welche Maßnahmen braucht es jetzt wirklich?

Nein, das nicht, aber halt vielleicht so reden und so formulieren,

dass es auch normale Menschen verstehen können.

Das ist ja auch ein bisschen was, was der Politik leider manchmal

zu Recht kritisch zugeschrieben wird,

dass wir so ein bisschen selbst referenziell sind

und zu uns selber sprechen

und auch eine Fachsprache glauben, benutzen zu müssen.

Weil das eben besonders kompetent wirkt.

Da kann ich nur abraten dazu,

weil das hat auch ein bisschen was mit dieser Entfremdung im Land zu tun.

Also erstens, wie wir über die Probleme sprechen,

zweitens, dass das manchmal nicht anknüpft

an die Lebenswirklichkeit von Menschen,

dass wir manchmal nicht sehen,

dass das eine Thema auf dem Land sich etwas anders darstellen kann

wie in der Stadt, dass es noch mal eine Ost-West-Dimension gibt

und dass es natürlich auch eine Gerechtigkeitsdimension gibt.

Also wenn ich eben über ein geringeres Einkommen verfüge,

dann ist die Debatte beispielsweise jetzt aus meinem Bereich

über Lebensmittel und dass die eben eine gewisse Wertigkeit haben,

diskutiert man das natürlich ein bisschen anders,

wie wenn ich halt was weiß ich über ein ganz anderes Einkommen verfüge.

Das blenden wir oft aus.

Und ich glaube, dass das aber ganz wichtig ist,

dass wir an die Erfahrungswelt von Menschen anknüpfen.

Wir haben das bei der Heizungsdebatte, glaube ich, ganz gut gemerkt,

die im Osten nochmal anders geführt wurde wie im Westen,

weil die Menschen halt mit der Wiedervereinigung

schon einiges an Veränderung erfahren haben

und ein bisschen allergisch reagieren, wenn sie das Gefühl haben,

da schreibt uns der Staat vor, was richtig und was falsch ist.

Und wenn dann noch dazukommt, eine bewusste Falschinformation,

eine bewusste Desinformation, kann man sich vorstellen,

auf welch fruchtbaren Boden es knüpft.

Sie gelten aber als einer der Politiker, die das können.

Ich glaube, es gab sogar mal beliebtheitswerte,

jetzt fantasier ich sie mal herbei,

aber im Schwäbischen und im Baden-Württembergischen waren sie gefühlt,

Winfried Kretschmann extrem nah.

Also sie sind ein Politiker, der, wenn er bei Markus Land sitzt,

eine Sprache hat, die viele verstehen

und auch wo viele sagen, ich komme da mit.

Natürlich, jetzt haben sie ein Feld über das Leute

gerne Streiten, Essen und Verbote.

Machen sie irgendwas anders als ihre Partei?

Beziehungsweise machen sie sich richtig unbeliebt?

Und gibt es was, wo sie ihre Partei sagen würden?

Mensch, da müssen wir vielleicht doch mal auch selber anders reden.

Die Kritik an den Grünen ist nicht nur das,

was von außen negativ geredet wird, sondern wir müssen lernen.

Also lernen sollte man prinzipiell immer.

Und auch sie selber vielleicht nicht zu ernst nehmen.

Und manchmal auf sie selber mal blicken und sagen,

ich habe jetzt in mir auch einen Quatsch erzählt

oder das Hedge-Besser machen können.

Das macht einem, also mir zumindest meine Mitmenschen eher sympathisch,

wenn sie auch mal Fehler einräumen.

Das finde ich bei Robert Habeck, zum Beispiel Klasse,

wie der das macht.

Eigentlich müsste in jedem Ministerium,

das muss ich gleich zusagen, bei mir ist es auch noch nicht

so richtig der Fall und in jeder Parteizentrale

müssen eigentlich Sozialpsychologen sitzen,

die immer noch mal das, was wir vorhaben,

unter dem Aspekt bewerten und uns zu tun,

uns Rat geben, wie wird das verstanden?

Also wie kommt das an?

Auf was trifft es vor Ort?

Und dann würde man wahrscheinlich das ein oder andere

ein bisschen anders formulieren

oder vielleicht auf der Zeitachse etwas strecken.

Und ich glaube, ein Problem, das sage ich jetzt selbstkritisch

in die eigenen Reihen ist,

wir sind angetreten mit dem Wunsch,

dass wir die 16 Jahre Stillstand, die wir in der Republik hatten,

insbesondere beim Klimaschutz, aber auch bei anderen Themen,

dass wir die nach Möglichkeit in einer Legislaturperiode abräumen.

Das ist aber gar nicht leistbar.

Das ist schon mal nicht leistbar,

weil wir halt mit 14,x Prozent nicht 50 Prozent haben.

Das ist nicht leistbar, weil wir in einer Dreierkoalition sind,

in der nicht alle Partner alles zu sehen wie wir.

Was wir für richtig achten, achten die anderen als falsch

oder als anders.

Und dann kommt natürlich dazu, dass es dazu führen kann.

Das haben wir erlebt bei einigen Debatten.

Das ist die andere Seite eher triggered.

Und dazu führt, dass es eine Gegenbewegung auslöst.

Und dann erreichen wir nicht mehr, sondern eher weniger.

Das heißt, Klimaschutz und die Dinge, die wir uns vorgenommen haben,

setzen gerade zu zwingend voraus,

dass es auch eine gesellschaftliche Mehrheit dafür gibt.

Der NGO muss das nicht beachten.

Der NGO kann das völlig egal sein.

Der NGO kann sich auf einen Punkt konzentrieren und sagen,

das ist für uns der nabelte Welt.

An dieser Frage entscheidet sich alles, richtig oder falsch.

Wir dagegen dürfen das gerne als einen wesentlichen Treiber betrachten.

Das aber dann in Verhältnissätzen zu allen anderen Aspekten,

zum Rest der Gesellschaft.

Und diese Rollenklarheit, was ist eigentlich eine NGO

und was ist eine Partei, die verwischt mir manchmal ein bisschen.

Ich glaube, das wäre vieles einfacher,

wenn diese Rollenklarheit einfacher wäre.

Und dann vielleicht noch einen Punkt für die weitere Diskussion.

Ich lese dir auch gerne Slavoi Cizek und höre ihn auch gerne.

Ich bin auch ein bisschen auf der anderen Seite.

Ich bin auch ein bisschen auf der anderen Seite.

Ich bin auch ein bisschen auf der anderen Seite.

Ich muss sagen, nicht alles teile ich natürlich,

aber es lohnt sich immer, sich damit auseinanderzusetzen.

Und gerade auch was zum Migrationsthemen sagt.

Das sage ich jetzt auch,

weil wir beide eine unterschiedliche Migrationsgeschichte haben.

In meinem Fall so ein Ötzelbrötzel mit den Öl im Namen.

Und nicht so nicht.

Genau.

Vielleicht formuliert es jetzt eine andere Demut in dem Thema,

wie manche meiner bio-deutschen Freunde,

die eine Leichtigkeit bei dem Thema haben, die wir da abgeht.

Weil ich weiß ja, was Migration zumutet, denen die migrieren.

Zumal, wenn du geflohen bist,

das ist ja dann auch nicht eine freiwillige Flucht.

Also, es ist eine wahnsinnige Zumutungverein,

diese Veränderung der Lebensumstände, eine andere Sprache.

Da muss dich zurechtfinden.

Es ist ja Deutschland auch nicht gerade ein Land,

das über viel Erfahrung verfügt, dass dich da gut vorbereitet.

Am ersten Tag an der Hand, dem tut die erklärt,

das sind die Spielregeln, das musste man erst langsam lernen.

Wir sind immer noch mittendrin.

Es mutet aber auch der Mehrheitsgesellschaft was zu.

Darüber reden wir nie.

Man hat ja in den 50er-60ern,

als die ersten Anwerbeabkommen geschlossen sind,

ja auch nicht mit der Mehrheitsgesellschaft geredet.

Was kommt da auf euch zu, was heißt es?

Die werden wahrscheinlich nicht alle in ein paar Jahren wieder gehen,

sondern die haben Familien, die haben Kinder,

die haben eigene Wünsche, die haben vielleicht auch eine Religion,

die haben andere Sprachen.

Das wird jetzt Bestandteil dieses Landes

und wir müssen gemeinsam das ausverhandeln,

wie wir das zusammenleben machen.

Darüber haben wir nie richtig geredet.

Von daher geht mir das nicht so leicht von der Hand,

wie das vielleicht manchen von der Hand geht.

Das muss sofort jede kritische Nachfrage brandmärkt und sagt,

nee, darauf darf man nicht reden, wir müssen drüber reden.

Das heißt, wir sind längst schon erprobt.

Ich hab mich auch gefreut, ich glaub,

Sie sind auf jeden Fall der erste Bundesminister,

die ersten Eltern aus der Türkei eingewandert sind.

Sie sind aber urschwabe.

Und ich hab mich auch damals es outig mich,

ich hab mir wahnsinnig gefreut, aber ich hab jetzt kein Statement

über die Außenministerin,

aber sie wären natürlich auch ein spannender Außenminister gewesen.

Ich wollte noch eine Umfrage.

Aber die jetzt gemacht ist auch super.

Sie haben eine Verletzung, die wir als Fach- und Führungskräfte

auch wiedergehen, weil sie sagen, es ist uns zu hart hier,

wie die Leute sind und die eigentlich selber noch nicht so bereit sind

für die Einwanderungsgesellschaft, die sie letztlich brauchen,

um hier die Wirtschaft und alles im Laufen zu haben.

Deswegen finde ich den Gedanken,

dass die Menschen, die die Einwanderungsgesellschaft

und die Menschen, die sie als Fach- und Führungskräfte wollen,

auch wiedergehen, weil sie sagen, es ist uns zu hart hier,

wie die Leute sind und die eigentlich selber noch nicht so bereit sind,

die Gedanken, denen sie gerade gesagt haben, ganz schön,

dass alle, egal ob mehr oder minderheitsgesellschaft

oder ob es es überhaupt noch gibt,

immer noch in einem gemeinsamen Lernprozess sind.

Und jetzt gehen wir ein Stück weiter.

Geht's noch?

Türkische Außenpolitik, sagt die Tagesschau,

sei verstörend und erratisch.

Wir müssen noch mal über den Naturgipfel in Vilnius sprechen,

der gestern zu Ende ging.

Da ist viel passiert.

Es ging zum Beispiel um einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine.

Wir müssen später noch mal drüber reden.

Aber natürlich ist vor allem eins hängen geblieben,

dass der türkische Präsident Erdogan

endlich sein Okay für den NATO-Beitritt Schwedens gegeben hat.

Aber er hat auch hin und her labiert.

Er wollte, glaube ich, kurz wieder doch selber EU-Beitrittsgespräche führen

und dann wieder nicht.

Herr Özemir, Sie sind sehr gut vertraut mit dem Thema.

Sie haben auch eine klare Sprache in all diesem Belangen.

Wie bewerten Sie denn gerade,

dass das, was in Vilnius passierte,

das Verhalten Erdogans, ist es erratisch und verstörend?

Wie die Tagesschau schreibt?

Für uns ja, für seine Anhänger leider nicht unbedingt.

Weil das ist jetzt wieder das Thema von vorhin mit dem Populismus.

Für seine Anhänger ist der Unterschied zwischen EU und NATO

eher ein marginaler, sondern das sind die anderen.

Das ist der West, das sind die, die ein belehren wollen.

Also, ich zitiere jetzt quasi, das ist nicht meine Position.

Und Erdogan zeigt es denen quasi

und führt sie am Nasenring durch die Manege, so nehmen sie es wahr.

Die Schweden ändern ihre Gesetze für die Türkei.

Also, wie gesagt, das ist die türkische Darstellung

oder die Erdogansche Darstellung.

Und er bekommt, was er will.

So stellt er es dar, dass natürlich wir der Türkei jetzt nicht

wegen dieser Breschungsversuch

die Beitrittsverhandlungen auf dem silbernen Tablet servieren.

Das erfahren seine Anhänger ja gar nicht,

weil fast alle Medien gleichgeschaltet sind

und diejenigen, die noch nicht zu ihm gehören,

die müssen entweder ins Ausland, kommen zu uns nach Deutschland,

erleben ja viele türkische Exiljournalisten,

darunter einige gute Freunde von mir

oder sitzen in der Türkei im Gefängnis.

Oder müssen Selbstsensur begehen,

damit sie nicht einen ähnlichen Weg gehen müssen.

Also, da ist eine völlig unterschiedliche Erzählung im Gange.

Für uns ist das eben erratisch, man schüttelt den Kopf und denkt furchtbar.

Teil seiner Anhänger wiederum sieht das so, wir sind wieder wer,

wir sind eine Großmacht, wir sind im Chor der Großen,

Putin, beiden, Olaf Scholz, alle müssen mit Erdogan reden.

Und er spielt in dieser Liga mit.

Und das ist so ein bisschen auch die Crux für uns.

Wie gehen wir damit um?

Sie erinnern sich in der letzten Regierung.

Frau Merkel hat ja sehr oft Erdogan besucht.

Ich glaube, die war in der Zeit häufig in der Türkei,

wie ich als Kind im Urlaub in der Türkei.

Wobei, ich glaube, meine Offenthalte waren angenehmer wie ihre.

Dann gab es auch die große Charme-Offensive von Sigmar Gabriel,

der immer hingging und sich auch nicht ...

Richtig, mit dem Tee, mit dem türkischen Ausminister.

Wie hätten Sie es dann gemacht?

Ich habe gerade gesagt, es wären sehr viele auch neugierig gewesen,

wie Sie dieses Amt ausführen, wie würden Sie ihm gegenüber auftreten?

Man muss wissen, es gibt im türkischen einen Çayji.

Es kommt von Çay, also von Tee,

eines der meist benutzten Worte auf unserem Planeten.

Und der Çayji ist derjenige, der den Tee serviert.

Es gibt in jeder Behörde quasi auf dem Stockwerk eine Çayji.

Der ist aber dann nicht nur für Teezuschließen,

sondern auch für Kaffee, für Kaltgetränke.

Und wenn man in der Türkei z.B. zu einem Ministerkollegen gehen würde

oder zu einem Abgeordneten oder auf irgendeine Behörde,

dann fragt er erst mal Frau Marinic, was trinken Sie?

Oder, liebe Ergoda, was trinkst du?

Und dann sagen sie, ich hätte gern, was weiß ich,

einen Tee und ein Wasser dazu.

Und dann ruft er, drückt auf den Knopf und sagt,

Achmed, kannst du bitte zwei Tee und zwei Wasser brechen?

Und dann kommt er.

So, die türkische Presse hatte damals den Sigma Gabriel zum Çayji gemacht.

Also, die Bundeswick Deutschland serviert dem türkischen Außenminister den Tee.

So, und das ist die Erzählung.

Jetzt kann man natürlich sagen, das wusste der Sigma Gabriel nicht,

das war nicht seine Absicht.

Aber ich frag mich manchmal,

wissen eigentlich alle in Deutschland,

dass die Türkei Mitglieder der Europäischen Union werden möchte

und nicht die Bundeswick Deutschland Mitglieder Türkei werden möchte.

Und folgt dann daraus, wer sich wem anpassen muss,

folgt dann daraus, dass wir uns nicht türkischen Menschenrechtsstandards anpassen,

türkischer Presse-Sensur, türkischer Folter,

türkischer Gewalt gegen Frauen, Kinderin,

sondern umgekehrt, dass die Türkei um Mitglieder Europäischen Union werden zu dürfen,

sich den Werten anpassen muss, von denen ich mir wünschen würde,

dass sie auch in jedem europäischen Mitgliedsland Wirklichkeit sind.

So, und das ist doch der Weg.

Und das würde ich mir als Auftreten wünschen, dass wir da klar sind.

Das gesagt haben, heißt es ja nicht,

dass wir nicht mit der Türkei reden müssen,

beispielsweise über ein Getreideabkommen mit der Ukraine,

weil da braucht man halt die Türkei.

So wie wir mit China reden müssen über Klimaschutz.

Ja, man braucht sie auch bei den Geflüchteten.

Und dann nehmen sie uns ganz viel Arbeit ab.

Das ist leider so und führt dazu,

dass viele türkische Oppositionelle sagen,

ihr habt euch für weniger Flüchtlinge

und gegen die türkische Demokratie entschieden.

Ich zitiere das nur, wenn ich mit vielen intellektuellen Freunden

aus der Türkei rede, dann sagen die, wir zahlen den Preis dafür,

dass ihr weniger Flüchtlinge bekommen habt.

Auch das wäre mal eine spannende Debatte.

Auch übrigens für die Progressiven in Deutschland.

Ist das so, ist das nicht so?

Ich gehe jetzt wieder zu Slavoj Sicek,

der das ja auch schon mal angedeutet hat,

dass wir ein Teil der Offenheit,

ich pauschalisiere jetzt ein bisschen für einfache,

ein Teil der Offenheit quasi eigentlich voraussetzt,

dass wir davon ausgehen, dass sich das nie materialisieren wird,

weil die Mehrheiten das nicht hergeben.

Aber wir fühlen uns gut, wissen aber,

dass da draußen welche für uns quasi die Tracksarbeit machen.

Das hat mich auch ein bisschen gestört an der Debatte,

wie wir sie gerade geführt haben, über die Frage,

müssen wir nicht an den europäischen Außengrenzen wissen,

wer ins Land kommt, müssen wir die Leute nicht erfassen.

Weil wir tun so, als ob es eine dritte virtuelle Alternative geben.

Aber die Alternative ist ja nicht das, was da gemacht wird

und ein Idealzustand, sondern die Alternative ist das,

was jetzt gerade ist, mit Pushbacks,

mit Leuten, die mittelmehr elendig verrecken.

Das ist doch die Alternative.

Und sich dafür wegdrücken und sagen,

damit beschäftigen wir uns nicht,

sondern der Status quo ist uns lieber,

wie das, was jetzt in Brüssel diskutiert wurde.

Kann man sich fragen, ob das nicht eine sehr wohlfeile Position ist.

Aber wer bin ich schon, das zu sagen?

Was mich trotzdem interessiert ist,

dieses bei der Türkei, viele sagen so radikal sind sie nur geworden,

weil die Europäische Union ihn verschmät hat.

Ich weiß, es ist eine riesen Debatte, das können wir nicht lösen,

aber vielleicht ganz kurz, was gäbe es denn in Zukunft,

wo, wenn er sagt, er redet über EU-Beitritt

oder wirft es einfach mal wieder so in den Raum,

um so polemisch den Westen wieder vor seinen eigenen Leuten

da stehen zu lassen.

Aber gäbe es denn irgendeine Idee,

wie man sich da je wieder annähern könnte?

Ja, wenn die Türkei sich für die Demokratie entscheidet,

die Gefängnisse lehrt, die Folter abschafft,

Frauenrechte akzeptiert und Pluralität,

übrigens auch religiöse Minderheiten, ethnische Minderheiten,

respektiert, die wenigen Urchristen, die es in der Türkei noch gibt,

die Aramea beispielsweise, die Sprache Christi sprechen,

das älteste christliche Volk auf der Erde,

also, wo der Staat das Christentum gewählt hat,

die Aramea alle zu Bürgern erster Klasse macht,

dann können wir gerne drüber reden.

Aber das sehe ich bei dieser Regierung nach der letzten Wahl

nicht nur nicht, so die sehs Gegenteil,

die wenigen Christen, die es noch gibt, verlassen das Land.

Und die Türkei wird nicht etwa liberaler, so ein eher autoritärer.

Sie, die jüngsten Gerichtsentscheide in Sachen Osman Kavala beispielsweise,

dass ein einziges Vergehen ja ist, dass er eine andere Meinung hat

und dass er die Opposition unterstützt hat,

und sofern sehe ich das nicht, was ich eher sehe ist,

dass wir uns hier überlegen sollten,

wie wir diese hybride Konfliktführungsstrategie bei Putin

haben wir es jetzt erendlich verstanden.

Es hat lang genug gebraucht.

Manche brauchten erst die schreckliche Kriegseskalation

in der Ukraine, um zu verstehen,

dass Putin nicht irgendwie ein freundlicher Zeitgenosse ist,

der halt eine etwas robuste Ausdrucksweise sei,

einfach ein Verbrecher ist, nichts anderes als ein Verbrecher,

der auch noch Präsident ist nebenher,

neben dem, dass er Verbrecher ist.

Wobei in der Visitenkarte steht erst Verbrecher,

und dann kommt bitte Präsident und nicht umgekehrt,

wie es manche sich schön gewünscht oder schön getrunken haben bei viel,

was auch immer man da in Moskau bei den Empfängen getrunken hat.

Ich war da nie dabei.

Und das gilt bitte schön jetzt,

ab jetzt für das Zusammenleben in Deutschland.

Also, wie können wir dazu beitragen,

dass Menschen, die hier leben, Teil unserer Gesellschaft sind,

dass wir uns da verständigen über gemeinsame Spielregel?

Z.B. eine Spielregel heißt,

wenn John Dündar, der aus der Türkei hierher geflohen ist,

der ehemalige Schiffredakteur der JUMULIET,

weil er darüber berichtet hat,

dass die Regierung in Ankara illegalerweise Waffen

an die Islamisten in Syrien geliefert hat

und dafür mit lebenslänglich bedroht wird.

Wenn der in Deutschland ins Taxi steigt

und Taxifahrer ihn bedroht,

dann erwartigt, dass es eine klare Ansage gibt,

ein solcher Taxifahrer, der verliert die Lizenz,

weil der möglicherweise gar nicht geeignetes Menschen zu transportieren

und nicht John Dündar gesagt, von unseren Sicherheitsbehörden,

dann nimmt halt kein Taxi.

Da muss sich was in den Köpfen ändern.

Ich will dieses Appeasement in unsere DNA löschen.

Ja, das verstärk ich mal.

Ich will unser Appeasement in der DNA löschen.

Das sagt der Demokrat Cem Özdemir.

Werbung.

Mein heutiger Werbepartner ist Babbel.

Na, wieder mal in einem anderen Land unterwegs

und plötzlich fällt euch ein.

Huch, ich spreche die Sprache ja gar nicht.

Das ist natürlich blöd.

Und da steht man dann wie Le Ox, vom Berge.

Aber man kann da ja Abhilfe schaffen.

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wie, wo bin ich denn hier?

Wo komme ich denn mal an einen Platz, wo es nicht 40 Grad sind?

Ich bin gerade im Wald der Brent, wie komme ich hier raus?

Solche Sachen halt.

Alle Lerninhalte werden von einem Team

aus mehr als 150 Sprachexpertinnen erstellt.

Die Kurse sind individuell auf die Erstsprache der Lernenden

sowie verschiedene Lernziele beispielsweise für den Beruf

oder auch für die Reise ausgerichtet.

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ca. 15 Minuten und passen wirklich, wirklich in jeden Terminkalender

auf dem Weg zur Arbeit, in der Bahn, in der Mittagspause,

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Das entscheidet jeder selbst von Lektion über Podcasts und Spiele

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Es gibt sie noch.

Die gute Nachricht.

Elektroflugzeuge in Norwegen.

Der Spiegel meldet,

Norwegen wird zum Pionier der grünen Luftfahrt.

Bis 2040 sollen 100 Prozent der Kurzstreckenflüge elektrisch sein.

Ist das nicht ein tiefgrünes Thema,

dass man auch bei uns irgendwie besprechen sollte?

Oder kann Norwegen hier Beispiel sein für Deutschland?

Ich glaube, die Situation mit der Klimakrise ist so weit fortgeschritten,

dass wir fast nix verzichten können, was uns hilft.

Aber wir können ja im Moment sogar auf eine funktionierende

deutsche Bahn verzichten.

Also, wenn die Norwegen reden, jetzt hier überfliegen,

ich denke, wir schaffen ja nicht mal fahren.

Ich fahr fast jede Woche nach Stuttgart.

5 Stunden und 40 Minuten dauert es normalerweise.

Von Berlin nach Sturgart.

Und ich bin froh, wenn es klappt und oft fällt der eine Zug aus,

der Nächste bleibt mitten in der Strecke stehen

oder hält zwischendrin irgendwo und da muss aussteigen.

Warum kann man da nix machen?

Doch, da kann man schon was machen, indem man die Bahn priorisiert

und aufhört, Verkehrsminister von der CSU in Bayern zu nehmen,

deren Erfolgskriterium vor allem ist,

wie bei der Maut Geld zu verbrennen,

um bei den Wahlen für die CSU zu helfen,

aber den Rest der Republik quasi in den Mittelfinger zeigt.

Damit kann man aufhören.

Wir haben jetzt kurz herangemacht.

Wir werden die Arbo-Figa zuhörer bitten,

dass sie das Ressort rausziehen und zu ihm schicken,

damit sie eine Bahn organisieren,

mit der man auch wirklich von Stuttgart nach Berlin kommt.

Das wäre jetzt auch kein Schaden,

wenn man Verkehrsminister aus der Land kommt.

Dann wird zum Beispiel hoffentlich die Strecke Stuttgart-Berlin

mal etwas priorisiert und nicht nur München-Berlin.

Die Republik besteht ja aus vielen Wunderbahnstätten,

die man alle gut anbinden darf, aber etwas ernsthafter.

Ich finde das gut, dieser Vorschlag oder dieses Projekt aus Norwegen,

weil realistischerweise müssen wir doch sehen,

die Leute entscheiden selber,

mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind.

Viele wollen fliegen, gerade in den ärmeren Ländern.

Ist für sie, das Fliegen auch eine Art Wunsch, eine Art Projektion,

hat was mit Freiheit, hat was mit Aufstieg zu tun.

Nur wenn wir das alles so machen, wie wir es gerade in Europa

und in den USA machen,

dann kriegt man ein fettes Klimaproblem noch größer als das Bestehende.

Also müssen wir dafür sorgen, dass wir hier in Deutschland

mit gutem Beispiel und in Europa vorangehen

und zeigen, dass ein kleinerer CO2-Fußabdruck bis 45 auf Null

und gleichzeitig hohe Lebensqualität, Jobs, Wohlstand, Wachstum,

dass das möglich ist.

Und wenn wir das nicht schaffen, wird es auch keine Nachahme geben.

Herr Höselmehr, Sie sitzen jetzt so schön,

das sehe ich zwischen Europa-Fahnen und Deutschland-Fahnen

und in den Regierungsbildern.

Ihr Wort in Gottes Ohr, wie es so schön heißt.

Aber im Moment habe ich das Gefühl,

wir kriegen es ja nicht mal hin, die Bahn zum Laufen zu kriegen.

Solche utopischen Ideen wie Norwegen,

warum kriegt unsere Regierung, Sie haben vorhin die Probleme gesagt,

warum kriegt unsere Regierung eigentlich nicht glaubwürdig hin,

dass sie uns wirklich mit spannenden Projekten

ein paar so Zukunftsideen durchs Land jagt.

So ein Ruck durchs Land, wie das damals hieß.

Wer hat das gesagt, dieser Einministerpräsident Herzog?

Der Bundespräsident.

Also, da muss ich jetzt einen Kollegen von Volker Wissing

in Schutz nehmen.

Der macht ja da schon einiges investiert in die Bahn.

Wir haben jetzt ja auch beschlossen,

dass die künftigen Einnahmen aus der LKW-Mode

überwiegend in die Bahn fließen,

dass da in der Infrastruktur sich was tut.

Das Problem ist nur, wenn man jahrelang mehr Verkehr bekommt

und gleichzeitig weniger Schienkilometer hat,

wenn man stillgelegt hat,

gibt es nach Adam, Riese und Eva kleine gewisse Diskrepanz.

Das heißt, es wird noch einige Jahre dauern,

bis wir in Deutschland eine Bahn haben,

die dementspricht wie die viertgerischte Volkswirtschaft,

der Welt sich eigentlich sehen sollte.

Deswegen mit der Verteidigungsrede für Volker Wissing,

der, glaube ich, ihm auf Twitter zumindest viel abkriegt,

zumal er ja nicht mehr seine Ziele erfüllen

laut den letzten Nachverhandlungen.

Gerade Verkehrssektor muss jetzt nicht mehr die Klimaziele erreichen.

Er hat sich da irgendwie rauslavieren können.

Ist es nicht letztlich tragisch, dass gerade so ein Bereich wie Verkehr,

wie in Frankfurt, in Frankfurt, mit Tempolimit 130,

ein Beispiel, doch was tun könnte,

sich rauslavieren können aus der Umsetzung der Klimaziele?

Also die Verteidigungsrede ist auch kollegial,

aber müsste man nicht gerade im Bereich Verkehr viel mehr tun?

Ja, aber es ist halt nun mal so, in der Koalition gibt es drei Parteien.

Die haben beim Tempolimit eine sehr unterschiedliche Sicht.

Ich würde sagen, wir stellen uns beim Tempolimit ein bisschen so an,

wie die Amerikaner beispielsweise beim Thema National Rifle Association,

wenn ich mit amerikanischen Freunden und Amerikanern

was machen, recht diskutieren, dann hört es irgendwie auf.

Du denkst, was passiert mit denen da gerade?

Es sind doch ganz normale Menschen.

Da kannst du nicht mehr rational diskutieren.

Ein ähnliches Thema haben die Amerikaner, wenn sie zu uns kommen

und sagen, ihr Deutsche seid da sonst so ein relativ rationales Volk,

aber wenn es ums Rasen auf der Autobahn geht,

dann wird irgendwas ausgeschaltet.

Da sind immer alle latten am Zaun, irgendwas passiert da.

Das ist übrigens geändert.

Ich sehe das so, wie Sie es andeuten in der Frage,

aber in der Koalition haben wir das leider nicht geeint bekommen.

Okay. Bis so.

Unbegrenzte Unmöglichkeiten.

Zelenskis Auftritt beim NATO-Gipfel, schreibt der Tagesspiegel.

Der ukrainische Präsident lässt sich von Zuschauern feiern.

Weltweit gibt es Bilder von ihm fast wie ein Rockstar,

wurde Empfang von der letauischen Bevölkerung.

Es gab das Versprechen, die NATO will die Ukraine irgendwann aufnehmen

unter bestimmten Bedingungen.

Bundeskanzler Scholz hat sich am Rande des NATO-Gipfels mit Zelenski getroffen,

hat ihm weitere Raketen zugesichert fürs Patriot-Luftabwehrsystem.

Es ist für mich immer so ein bisschen, da ist der Rockstar Zelenski

manchmal gebrochen in seinem T-Shirt.

Und auf der anderen Seite diese ganzen Versprechungen,

einerseits die Hilfe, die endlich kommt von Scholz,

dann diese NATO-Versprechungen irgendwann.

Sie sind ja ein Transatlantiker,

also einer, der die USA auch sehr gut kennt und versteht und viel macht.

Wie ist es einzuordnendes Versprechen?

Also klar, wenn der Krieg vorbei ist,

aber wird man die Ukraine so an der langen Hand da letztlich träumen lassen?

Oder wie sehen Sie gerade die letzten Ereignisse in Vilnius?

Ich mein, das Beste wäre,

dass der Krieg so schnell wie möglich endet,

während wir hier reden, sterben junge Menschen in der Ukraine,

die sich wahrscheinlich auch was anderes vorgestellt haben,

dass sie studieren, dass sie das Land voranbringen, modernisieren.

Und jetzt müssen sie in den Krieg ziehen.

Die russische Seite, Menschenleben, nicht beachtet,

die sind nix wert, die werden dort verheizt.

Und auf der ukrainischen Seite

stirbt vielleicht die bestausgebildetste Generation,

die die Ukraine eh hatte.

Insofern sage ich auch mit tiefer Überzeugung,

je mehr wir die Ukraine helfen,

so schnell wie möglich den Krieg siegreich zu beenden,

umso besser für die Ukraine, umso besser übrigens auch für Russland,

umso besser für uns alle.

Das muss jetzt die erste Priorität sein.

Und es ist gut, dass wir klargemacht haben,

dass die Ukraine gehört in die NATO,

die Ukraine gehört in die Europäische Union.

Bei der Europäischen Union gibt es übrigens auch keinen Hindrucksgrund,

jetzt loszulegen mit Beitrittsverhandlungen.

Mein bescheidener Beitrag als Agrarminister ist,

dass ich mit meinem ukrainischen Kollegen Mikola Solskir

und mit seinem Ministerium und meinem Ministerium

sehr eng zusammenarbeitet.

Wir konferieren regelmäßig und nutzen jetzt schon die Zeit,

während des Krieges so krass sich das anhört,

uns über die Fragen zu unterhalten,

wie kann Deutschland der Ukraine auf dem Weg

in die Europäische Union helfen?

Das ist mein Beitrag als Agrarminister,

um die Ukraine näherzuholen an die Europäische Union, an den Westen.

Und was die Frage Waffenliefungen angeht,

haben wir in Deutschland ja auch eine gewisse Debatte hinter uns gebracht.

Es ist gut, dass Deutschland da mittlerweile sehr klar steht.

Ich sage aber auch noch mal,

weil wir jetzt ja vor kurzem den Jahrestag Srebrinitza hatten.

Der Völkermord, das wissen Sie auch,

in Bosnien hat nicht ins Srebrinitza angefangen.

Der hat schon davor angefangen.

Srebrinitza war dann der Punkt, wo viele endlich verstanden haben,

dass wir nicht länger zuschauen müssen.

In der Ukraine war es leider genauso.

Das Sterben in der Ukraine, das Verbrechen hat nicht begonnen,

als mit der russischen Invasion.

Es hat schon davor begonnen, in der Grimm,

es hat in der Ostukraine bekommen,

und wenn man noch weiter zurückgeht,

es hat bei den Zweitschidchenienkriegen begonnen.

Und da hätte ich mir gewünscht,

dass wir endlich auch schadenklug werden und lernen.

Und jetzt lernen wir es jetzt endgültig,

dass ein Kuscheln mit Diktatoren am Ende nur die Diktatoren stärker macht.

Wobei ich, ich habe sie damals 92 und früher natürlich sehr mitbekommen,

als in Grubbigsburg agierende Politiker,

und weiß, dass sie sehr schnell damals kapiert haben, wie ernst es ist.

Und dass sie auch damals vor Ort waren.

Ich habe Videos gesehen.

Und das ich glaube, als Letztes dazu,

dass tatsächlich die Haltung der Grünen heute sehr viel mit Srebrinitza

und dem Krieg damals zu tun hat.

Und insofern glaube ich, dass da schon viel gelernt worden ist.

Ich meine uns ganz, ich rede es ja nicht nur über die Grünen.

Ich bin ja schließlich auch nicht der grüne Minister nur,

sondern Bundesminister und ich rede fürs ganze Land.

Diese Lernprozess hatten die Grünheit 92.

Und ich glaube, es war schon ganz gut, dass jetzt 2022 dann ...

da letztlich eine andere Kenntnis war

und dieser einfache Pazifismus schon allen deutlich wurde,

dass es in einer Welt voller Despoten nicht so einfach ist

über Frieden und Pazifismus zu reden.

Im Sinne von, wir müssen einfach nicht ...

Das ist aber jetzt ja keineswegs so, wenn wir ehrlich sind,

dass das überall so geteilt wird.

Das gibt ja auch ...

Und das ist ja Teil der Strategie von Putin,

dass er neben dem Einsatz von Flüchtlingen als Druckmittel,

neben dem Einsatz von Hunger als Druckmittel eben auch darauf setzt,

dass er auch natürlich mit bewusster Desinformation,

mit hybrider Kriegsführung, aber eben halt auch darauf setzt,

dass er an den Rändern bei der AfD auf der einen,

bei Teilender Linkspartei auf der anderen Seite,

es gibt ja auch ehemalige sozialemokratische Bundeskanzler,

die sich für so was nicht zu schade sind, versucht eben,

ach, jetzt sollen die mal sich zusammensetzen,

Opfer und Täter sollen verhandeln

und sollen sich irgendwie in der Mitte einigen.

Sie kennt es noch aus der Bosnien-Debatte damals.

Dieser Teil der Gesellschaft, der hat die Lektion nicht gelernt.

Und es ist gut, dass die Mehrheit der Deutschen

und meine Partei ganz vorne da sehr klar aufgestellt ist.

Und das sollte auch so bleiben.

Jetzt kommen wir zu einem Thema, das absolut ihr Thema ist,

eine Meldung, Sie werden staunen.

Bitte empören Sie sich jetzt.

Kampf ums Werbeverbot.

Tagesspiegel schreibt,

Öztemir sucht medizinischen Beistand.

Klingt ein bisschen so,

als ob Sie psychologische oder ärztliche Hilfe bräuchten.

Vielleicht kommt ja bald noch der geistige Beistand zu.

Ich glaube auch so.

Aber was Sie eigentlich sagen wollen, ist,

dass Sie tatsächlich sich Hilfe auch bei der Adipositasambulanz

der Charité geholt haben, um Ihr Anliegen,

nämlich ein Werbeverbot zu machen,

um übergewichtigen Kindern in Deutschland zu helfen,

dass man sie nicht mit Werbung für Fettzucker

und salzhaltiger Lebensmittel ködert,

dass das sozusagen schon wieder so viele Gegner auf den Plan ruft.

Und es heißt, jetzt kommen die Grünen wieder

und wollen uns verbieten, dass es Katjesjesjes heißt.

Oder ich weiß nicht, was Sie jetzt wieder verbieten wollen.

Und Sie sind Betroffener.

Sie wollen zum Gesetz durchbringen.

Insofern kann ich es ja nicht fragen, finden Sie es gut.

Erstaunt es Sie, dass es bei solchen Anliegen,

wo ja eigentlich auch die meisten Eltern sagen müssten,

eigentlich doch gut, wenn mein Kind jetzt nicht denkt,

sie Fett machen der Essen,

wenn die Kinder sich heute eh weniger bewegen wollen,

muss jetzt nicht beworben werden.

Erstaunt Sie eigentlich der Gegenwind bei solchen Projekten?

Sie haben ja gesagt, die Eltern müssten, die tun es ja.

Die Mehrheiten sind klar, es gibt 85 Prozent,

kam mal bei einer Umfrage der Mehrheit der Menschen,

die wollen, dass sich da was ändert.

Und das ist ja auch so ein klassisches Beispiel dafür,

wie es eine Bevölkerungsmehrheit gibt, die das so sieht.

Und weil das so ist, versucht man einfach,

das Spielfeld zu ändern.

Das ist eine bewusste Strategie, funktioniert auch oft sehr gut.

Man redet einfach über abwegeige Dinge,

die gar nicht in dem Gesetz geregelt werden sollen.

Da gibt es ja auch eine große Tageszeitung in Berlin

mit vier Buchstaben, die da auch ganz gut mitspielt,

weil es natürlich auch um Werbeeinnahmen geht, verstehe ich schon.

Ich versuche eben jetzt auch ein bisschen zu testen,

was setzt sich durch?

Die Vernunft, die Mitte der Gesellschaft,

die Mehrheit, die das will, unterstützt durch die Adipositas-Gesellschaft,

durch betroffenen Organisationen, durch Erzieherinnen, Erzieher,

Lehrerinnen, Lehrer, die Zahnärzte, die Krankenkassen.

Viele andere in der Gesellschaft, die sagen, so kann es nicht weitergehen.

Bis zu zwei Millionen unserer Kinder

sind betroffen von Übergewicht von Adipositas.

90 Prozent der Kinder, die Adipositas haben in der Kindheit,

behalten das hier ganzes Leben lang.

Das heißt Verlust an Lebensqualität,

das heißt kürzere Lebenserwartung.

Und vergessen Sie mal die humanitären Aspekte,

das sage ich jetzt an diejenigen,

die für so was nicht so empfänglich sind, wie es vielleicht sein sollten.

Auch volkswirtschaftlich ist das absurd.

Wir geben immense Milliardenbeträge aus.

Und die Zahlen, die wir haben, die sind ja alt,

die sind noch vor Corona.

Wir müssen davon ausgehen, dass das mit Corona noch schlimmer wurde,

weil die Kinder sich nicht bewegen konnten, zu Hause waren.

Also das ist doch absurd, was wir da machen.

Wir werden in einigen Jahren, ich gebe jede Wette dazu an,

weil ich sie gewinnen werde,

werden wir über dieses Thema so reden, wie wir heute reden,

darüber, dass wir den Sicherheitskurt eingeführt haben,

dass wir in den Kneipen nicht mehr rauchen.

Es hat ja schon mal jemand die Frage gestellt,

wäre der Sicherheitskurt und der Zwang,

dass wir den tragen müssen, heute noch durchsetzbar.

Heute würden doch Parteien an vorderster Stelle

Herr Söder in Bayern eine Kampagne machen und sagen,

mein Recht, durch die Glasscheibe zu fliegen.

Es ist doch absurd, dass die Rationalität,

wir sind das Land von Immanuel Kant,

wir sind das Land der Aufklärung.

Da hört man sich doch erst mal Argumente an.

Jetzt darf ich erst mal kurz in eine Gegenfrage stellen.

Weil es stimmt ja alles, gleichzeitig könnten wir aber trotzdem auch fragen,

wäre es nicht möglich,

wenn das Thema auch wieder Verbotspartei und so ist zu sagen,

Sie sind zuständig für Landwirtschaft und Ernährung.

Im Moment, wir haben immer noch eine Teuerung von Lebensmittelnpreisen.

Oft ist es ohnehin so, dass sich ärmere Familien

gute Lebensmittel nicht leisten können.

Und die Familien deswegen auch auf Fertig-Sachen greifen,

die schnell satt machen und günstig sind, wenn sie es nicht leisten können.

Also, was wäre, wenn diese Kampagne eigentlich eine Kampagne wäre,

dass gesunde Lebensmittel noch günstiger sein müssten?

Oder wird es nicht eine andere Möglichkeit, zu sagen,

man schiebt voran, dass Kinder tatsächlich immer dicker werden,

europaweit und weltweit, dass sie immer schlechter essen?

Dass man noch mal eine andere Kampagne macht

zu Gunstem von günstigerem, gutem Essen?

Man kann ja das eine tun, ohne das andere zu lassen.

Ich setze mich ja auch dafür ein,

gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsminister,

dass wir dringend mehr uns bewegen müssen.

Ich versuch selber, mit gutem Beispiel gelänglich voranzugehen.

Ich setze mich dafür ein, dass das Sportunterricht

in die Schule gestärkt wird.

Ich setze mich dafür ein, dass es in allen Schulen,

auch in den Kitas gesundes Essen gibt.

Am besten, dass es vor Ort eine Kantine gibt,

wo das Essen frisch zubereitet wird,

wo die Kinder vielleicht auch mal über die Schulter schauen können.

Weil das dann natürlich viel mehr Spaß macht,

wenn man das gemeinsam ist,

vielleicht dann auch das Wissen nach Hause trägt.

Ich setze mich dafür ein, dass die Eltern besser mitgenommen werden,

dass es auch im Unterricht vorkommt.

Ich hab manchmal so das Gefühl,

dass die neuste Finte von denjenigen, die wollen,

dass sich daran nichts ändert, dass sie sagen,

bei Eltern sollen sich drum kümmern.

Oder dass man so ein Verschiebebahnhof macht.

Natürlich sollen sich Eltern drum kümmern.

In einer idealen Welt würde ich mir wünschen,

das Mutti-Fati oder Mutti-Mutti-Fati-Fati, was auch immer.

Ich würde mir wünschen, die machen zu Hause

ein super leckeres Frühstück mit frischen Produkten.

Haben Sie eigentlich im Schwabenlindel diesen Tag gehabt,

wo man gelernt hat, zu essen?

Wir hatten so was, ich weiß nicht, wie ich Trauben halbieren musste

für ein Obstsalat zum Frühstück.

In der Schule? Ja, in der Schule.

Bei uns gab es das nicht.

Ich war aber auf der Realschule und war den Vormittag Schule.

Da gab es keine Kantine.

Ich kam mittags nach der fünften, sechsten Schule nach Hause.

Ich hatte genau einen, Mark sechzehn.

Das leinte in Wörter für die rote Wurst.

Oder für die Körerwurst oder für Pommes.

Davon habe ich mich jahrelang ernährt.

Das wünsche ich allerdings nicht den heutigen Kinder.

Das kann man schon auch mal essen,

aber nicht als Hauptbestandteil und als Grundnahungsmittel.

Auch Chips darf man gerne essen, auch Schokolad darf man essen.

Das esse ich auch selber gerne manchmal.

Aber bitte nicht als Hauptnahungsmittel

und nicht als Ersatz für vollwertiges Essen.

Darum geht es doch.

In jede Kampagne die Deutschen besseres Essen beibringt

immer sehr gut und genussvolleres Essen.

Und wenn Sie mit Ihrem Gesundheitsministerfreund

vielleicht noch für gutes leckeres Essen in Krankenhäusern was tun könnten.

Da wollte ich gerade hinaus,

weil das ist genau der Hebel,

wie man auch das Gerechtigkeitsargument noch aufgreifen kann.

Wir haben 16 Millionen Menschen,

die in Deutschland in der Hausverpflegung sichernähern.

Das ist die Kita, die Schule, das ist die Senioreneinrichtung,

das ist die Pflegeeinrichtung, das ist das Krankenhaus,

das ist die Fabrik.

Stellen Sie sich mal vor, wir würden da Alternativen anbieten

mit vollwertigem, saisonalen, regionalen,

stärker Pflanzenbeton dem Essen.

Und es schmeckt auch noch lecker.

Was wäre das für eine Veränderung?

Übrigens auch für unsere Landwirte,

deren großartige Produkte werden dadurch noch stärker

auch regional Zugang finden und eine Wertschätzung erfahren.

Also, dahin müssen wir gehen, dafür setze ich mich auch ein

und hoffe, dass die Kritiker jetzt mal ein bisschen abrüsten,

sich anschauen, was ich überhaupt vorschlage.

Und dann werden Sie nämlich feststellen,

dass das gut ist für unsere Kinder.

Schauen Sie, ich argumentiere mal ganz patriotisch,

dass die deutschen Nationalmenschaf ...

Ich schau' aber schon fast wie der Bayer, wie der Söder.

Schauen Sie, dass wir jetzt gucken, dass es nicht ...

Also, alles sind doch Fußballfans, oder zumindest die Mehrheit.

Und jetzt sehen wir den also gut ...

Aber fast einen.

Wenn Sie Fußballfan wären, würden Sie mir recht geben,

dass außerdem VfB Stuttgart, der macht's natürlich ...

Internexion ist ja so bestens,

aber die deutsche Nationalmenschaf

lose gerade so ein bisschen Abwuchs, mal zurückhalten zu Formulieren.

Dann haben wir in der Zukunftsprognose

weniger Stadtmeerkinder durch die demografische Veränderung.

Wenn von denen wieder um zwei Millionen ausfallen,

wegen ernähungsbedingter Probleme,

dann hat's ja Hansi Flink, oder wer auch immer,

ihm mal nachfolgt, noch schwieriger.

Also, alle Fußballfans sollten schon was dem ihr folgen und sagen,

wir müssen was tun für unsere Kinder.

Sie werden's als Grüner beobachtet haben.

Heute stand das zentrale Naturschutzprojekt der EU auf dem Spiel.

Es gab Vorhaben, das Renaturierungsgesetz zu stoppen.

Es ist allerdings nicht gelungen.

Es wird kommen mit einer knappen Mehrheit.

Schon Anfang der Woche hatte Greta Thunberg in Straßburg

bei einer Demo für das Gesetz geworben.

Auf der Gegenseite waren Landwirte mit Traktoren

einem Aufruf des europäischen Bauernverbands gefolgt

und demonstrierten gegen den Gesetzesentwurf.

Da sitzen sie ja gefühlt mittendrin,

als deutscher Minister für Landwirtschaft und Ernährung.

Sind Sie froh über die Entscheidungen?

Und wie gehen Sie mit diesen, ich glaube, die Bauern,

die sollten Sie schon mögen.

Wie gehen Sie mit den Konflikten um bei so einem Gesetz?

Sind ja auch nicht die Bauern üblich.

Da gibt's ja auch eine Bandbreite an Positionen.

Und ich finde erst mal wichtig zu wissen,

dass die Nature-Restauration-Law von dem Entwurf zu dem,

was da beschlossen wurde, sich sehr deutlich verändert hat.

Es gibt ja auch Kritik von Umweltschützern,

die sagen, da wurden zu viele Kompromisse gemacht.

Erst mal finde ich, es ist gut, dass Kompromisse gemacht wurden,

dass man oft Kritik auch aus der Landwirtschaft,

übrigens auch aus Deutschland, reagiert hat.

Was ich schon bemerkenswert finde, ist, dass die Europäische Volkspartei,

also das, was die CDU, CSU in Deutschland ist,

auf europäischer Ebene,

sich gegen die eigene Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen,

die ja auch von der EVP ist und hier von der CDU ist, gestellt hat.

Insofern war das quasi ein Konflikt.

Schwarz gegen Schwarz, was macht der Cem Özdemir?

Das, was er am besten kann, er vermittelt, er baut Brücken

und versucht, eine Lösung mit Maß und Mitte zu finden.

Ich glaub, die ist heute verabschiedet worden.

Das sind auch wir Einwanderer-Kinder.

Wir wollen dann immer Brücken bauen.

So hat man es uns halt an und kann erzogen, all die Jahre,

während sich die Mehrheitsgesellschaft nicht umgeführt hat.

Ich hätte es nicht besser sagen können,

sobald ich die Wohnung verlassen hab,

dass sie sich an das denken, an das glauben,

an das ernähren sich anders und so wie ich glaub,

dass uns das gut ist, glauben die, dass ihr das gut ist,

also zusammenbringen.

Und davon braucht man, glaub ich, eher mehr als weniger.

Glaub ich auch.

Das gibt's doch gar nicht.

Der tschechisch-französische Schriftsteller Milan Kundeder

ist gestorben.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

ist eines seiner berühmtesten Werke auch verfümmt worden.

Sie haben vorhin Jujek zitiert.

Kanten Sie Kundeder und schätzen Sie ihn?

Leider nicht persönlich.

Ich hab nur ganz kurz mal Watzler-Favel kennenlernen dürfen.

Giri Dienstbier und andere Größen von 68 Prag.

Und dann eben später mit Kata 77.

Aber natürlich ein großartiges Buch und ein großartiger Film.

Und das zeigt, was wir durch den Fall des Eisenden Vorhangs

erstens vorher was uns gefehlt hat.

Und zweitens, was dieses Europa schöner und reicher gemacht hat.

Und vielleicht geht es ja auch noch weiter mit dem Erweiterungsprozess.

Ich würde westlicher Balkan.

Ich hoffe, dass die Regionen, die Sie ja auch kennen,

von früher das ehemalige Yugoslawien,

dass die Länder, die noch fehlen,

den Weg Richtung Demokratie und dann hoffentlich auch

Mitgliedschaft der Europäischen Union, alle noch gehen werden.

Da hab ich leider den Literatur-Lieber nicht aus Ihnen rauskitzeln können.

Deswegen sage ich noch drei schöne Sätze.

Holen Sie sich diesen Roman, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.

Oder gucken Sie den Film an.

Es ist so voller Poesie mit so viel ...

Ich hab's gemacht, ich hab beides gemacht.

Was mochten Sie denn an dem Buch? Oder was erinnern Sie denn?

Was würde jetzt jemand Lust machen, es zu lesen?

Wenn Leute sterben, muss man ihre Bücher kaufen.

Ich hab ein 17-jähriger Tochter und ein 13-jähriger Sohn.

Der 13-jährige Sohn ist nur ein bisschen weg.

Aber bei meiner 17-jährigen Tochter hab ich so schon das Problem,

dass so viel, was sich ereignet, hat seit meiner Schulzeit.

Dass das gar nicht alles vermittelbar ist.

Und ich mich die ganze Zeit frage, was sind die Bücher,

was sind die Filme, die sie lesen sollte,

die sie schauen sollte, damit sie das versteht.

Und da ist, glaub ich, der Film, der ein sehr guter Einstieg ist.

Insofern steht es auf meiner Liste von Filmen,

jetzt auch nach seinem Tod,

was ich mit meiner Tochter zusammenschauen möchte,

damit sie das, was mich geprägt hat, auch versteht.

Aber ich glaub, das ist so ein Vaterding,

dass man irgendwie möchte, dass das, was man selber cool fahnt,

oder was einen beeindruckt hat, auch die nächste Generation beeindruckt.

Aber wenn das keine schöne Empfehlung ist,

was sein Vater seiner Tochter geben würde.

Und ein schönes Ende für unsere Runde Apophika vor dem Sommer.

Unser Donnerstagskaviar, Lieber Cem Özdemir,

ich freu mich sehr, dass ich dieses offizielle Bild im Ministerium sehen durfte.

Und dass wir dieses Gespräch geführt haben,

dass sie sich ihre wertvolle Zeit genommen haben.

Ich weiß das nicht einfach.

Sehr gerne. Die Freude war meidersalz und die Ehre.

Alles Gute, bleibt mit sich gesund.

Sie auch, Sie auch.

Danke.

Apokalypse und Filtercafé

ist eine Studio-Bomance-Produktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion, Imre Balze.

Executive Producer, Tobias Bau-Kage.

Produktion, Hannah Marahil.

Ton und Schnitt, Niki Franking.

Neue Episoden gibt es täglich.

Überall, wo es Podcasts gibt.

Diese Folge wurde dir na klar.

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Die Themen:Debatten über extreme Wärme; Die Türkische Außenpolitik "Verstörend und erratisch"; Elektroflugzeuge in Norwegen; Selenskyjs Auftritt beim Nato-Gipfel; Kampf ums Werbeverbot - Özdemir sucht medizinischen Beistand; Zentrales Naturschutzprojekt der EU und Tschechisch-französischer Schriftsteller Milan Kundera gestorben

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