Inside Austria: Operation Luxor (1/2): Ein Terrorist und 100 falsche Fährten

DER STANDARD DER STANDARD 3/18/23 - Episode Page - 37m - PDF Transcript

Wir haben als Polizei gemeinsam mit der Justiz in den frühen Morgenstunden einen entscheidenden

Schlag gegen die Muslimbruderschaft und gegen die Hermas in Österreich geführt.

Im November 2020 tritt Österreichs damaliger Innenminister und heutiger Bundeskanzler Karl

Nehammer vor die Presse und verkündet, es hat eine Großratia gegen mutmaßlich extremistische

Islamisten gegeben. Über 100 Verdächtige wurden monatelang abgehört und überwacht. Es ist

eine der größten Ermittlungsaktionen in der Geschichte des Landes. Ziel ist es, die Wurzeln des

politischen Islam, der zur Radikalisierung Hass und Intoleranz führt, zu bekämpfen. Also im

Grunde glauben die Ermittler, dass sie so ein kleines Dienstnetzwerk aus Terroristen und Extremisten

in Österreich aufgedeckt haben, samt ihrer Strukturen und Vereine, die eigentlich im

Endziel vorhaben, ein weltwertes Kalifat zu errichten, also auch in Österreich. Gigantische

Summen sind in die Überwachung dieser sogenannten Muslimbruderschaft geflossen. Die Ermittlungen

werden später als Operation Luxor bekannt. Zur selben Zeit bereitet ein Mann in Wien einen

Terroranschlag vor. So im Frühjahr 2020 beginnt er eigentlich sehr, sehr schnell, eigentlich nach

der Haftentlastung, damit sich für eine Waffe zu interessieren. Der Mann ist den Behörden

eigentlich als Islamist bekannt, aber keiner scheint ihn im Visier zu haben. Alle Augen der

Verfassungsschützer sind auf die Muslimbrüder gerichtet. Bis... Der Wiener Innenstadt läuft

nach Schüssen, ein Großeinsatz der Polizei. Mehrere Personen sind verletzt. Am 2. November

2020 fühlt sich ein jener Mann, den die Behörden scheinbar übersehen, vier Menschen in Wien.

Und wir haben nur gehofft, dass der jetzt hier reinkommt. Weil wenn der jetzt reinkommt,

sitzt man in einer Falle. Das ist auch mal der Tod.

Über die Verdächtigen der Operation Luxor, die Muslimbrüder, will in der Politik heute

keiner mehr sprechen. Was auch spannend ist, dass die zwei Jahre später allesamt auf

freiem Fuß sind und man ihnen einfach nach zwei Jahren nicht wirklich was nachweisen kann.

Ist diese beispiellose Operation Luxor schuld daran, dass der Atemzitter in Wien nicht gestoppt wurde?

Es stand eigentlich alles nur noch spitz auf Kopf für diese Hausdurchsuchungen. Jeder war

einfach damit beschäftigt im Verfassungsschutz oder sehr, sehr große Teile. Und man eigentlich

nichts anderes mehr im Kopf gehabt. Und was ist heute vom großen Schlag gegen die Muslimbruderschaft

geblieben? Wenn wir jetzt mit Terrorexperten international sprechen und ihnen sagen, dass

in Österreich die Muslimbruderschaft im Zentrum des Interesses des Staatsschutzes steht, dann

schütteln die unglaubig den Kopf. Ich bin Lucia Heisterkamp vom Spiegel und ich bin

Margits Ehrenhöfer vom Standard. In dieser und der nächsten Folge von Inseld Ausstrahre

beschäftigen wir uns mit Österreichs größter Anti-Terror-Mission, der Operation Luxor.

Wir zeigen, wie die Behörden über Monate eine Ratia gegen Muslimbruder vorbereiten,

während gleichzeitig der spätere Wien-Attentäter ein Anschlag plant. Wir erklären, wer hinter

der Muslimbruderschaft steckt und wie die Bewegung in den Fokus der Politik gerät. Wir wollen wissen,

was aus der Mission gegen die Bruderschaft geworden ist und ob die Behörden falsche

Prioritäten gesetzt haben und ob das am Ende womöglich sogar Menschenleben gekostet hat.

Also, wann der konkrete Nullpunkt der Geschichte ist, das recherchieren wir bis heute eigentlich.

Also, das ist eine ganz, ganz große Frage, warum es die Operation Luxor überhaupt gab.

Das ist unser Kollege Jan-Michel Machert vom Standard. Er recherchiert seit Jahren zur Operation Luxor

und kennt den Ermittlungsakt beinahe auswendig. Was er heute sagen kann,

wann die Ermittlungen damals offiziell beginnen. Der erste Akten-Eintrag war am 30. August 2019,

wo auch die ersten Schritte unternommen worden sind. Damals laufen die Ermittlungen noch unter

einem anderen Namen, nämlich Operation Ramses. Um die Sache nicht noch komplizierter zu machen,

als sie bereits ist, bleiben wir in diesem Podcast aber bei der Bezeichnung Operation Luxor.

In dieser Operation nimmt der Verfassungsschutz mutmaßliche Anhänger der sogenannten Muslimbruderschaft ins Visier.

Die Muslimbruderschaft, das ist eine islamistische Bewegung, die ihren Ursprung in Ägypten hat.

Wir gehen später nochmal genauer darauf ein. Es gibt aber Ableger in vielen europäischen Städten,

so auch in Wien. Die Muslimbruderschaft war eigentlich schon in Jahren davor,

zweifelsohne Thema, vor allem für die ÖVP spannenderweise und da unter anderem schon im Projekt Ballhausplatz.

Das Projekt Ballhausplatz, das ist jener am Masterplan, mit dessen Hilfe Sebastian Kurz 2017

an die Macht kommt. Zuerst innerhalb der ÖVP und schließlich auch als Bundeskanzler.

Wie kurz uns seine Leute dafür Intrigen in der eigenen Partei spinnen und mutmaßlich gefälschte

Studien veröffentlichen lassen, darüber haben wir bei Inside Austria schon oft gesprochen.

Und all das wissen wir unter anderem aus den Akten zum Projekt Ballhausplatz.

Aus denen erfahren wir aber noch mehr. Daraus geht hervor, wie wir dann ein

paar Jahre später über den Urschuss erfahren haben, dass Sebastian Kurz und sein Team damals

eine Muslimbruderschaftsstudie in Auftrag geben wollten und wie wir heute wissen, gab sie dann auch.

Diese Studie geben Kurz und seine Leute 2016 in Auftrag, also drei Jahre bevor die

Ermittlungen zur Muslimbruderschaft tatsächlich starten. Sie wird später die Grundlage für

die große Anti-Terror-Operationen-Luxor sein. Aber bevor wir dazu kommen, warum interessieren

sich Kurz und seine Vertrauten zu diesem Zeitpunkt überhaupt so sehr für die Muslimbruderschaft?

Und wer genau steckt eigentlich hinter dieser islamistischen Bewegung?

Die Muslimbruderschaft ist die bedeutendste älteste politische Organisation von Muslimen,

dem wir heute Islamisten nennen. Sie hören hier unsere Kollegin Gudrun Harra. Sie ist

leitzende Redakteurin beim Standard- und Nah-Ostexpertin. Die Muslimbruderschaft beschäftigt

sie schon seit Studientagen. Sie ist 1928 in Ägypten gegründet worden und typischerweise

in der Stadt Ismailia am Suez-Kanal. Warum typischerweise? Das war eben die Stadt,

wo sich am deutlichsten die Präsenz der britischen Colonisatoren gezeigt hat, also

und da Anführungszeichen jetzt natürlich, also die britischen Ingenieure, die eben den Suez-Kanal

gebaut haben. In der Muslimbruderschaft verbinden sich damals eher bürgerliche Leute, also Lehrer,

Beamte oder Ingenieure. Und die hatten die britischen Colonial-Herren satt. Und die Frage war eben

immer mit der Fremdherrschaft verbunden, in dem Sinne, was müssen wir tun, damit wir die Fremdherrschaft

abschütteln? Und da gab es verschiedene Antworten und eine dieser Antworten und die war die der

Muslimbruderschaft, war wir müssen unsere Gesellschaft reislamisieren. Reislamisieren, das heißt die

Religion, also der Islam, soll alle Bereiche der Gesellschaft auch drängen. Deshalb will die

Bruderschaft auch in der Politik mitmischen. Diese Gruppe hat sich organisiert wie politische

Parteien damals, wie faschistische Parteien, aber auch kommunistische Parteien weltweit eben von sehr

kleinen Strukturen bis zu sehr großen. Das hat zu einer sehr schnellen Ausbreitung geführt.

In Ägypten, aber dann auch schon bald in anderen Ländern auch. In Ägypten haben die Muslimbrüder

auf politischer Ebene aber lange Zeit keinen richtigen Erfolg. Sie kommen in den 50ern kurz

an die Macht. Da gibt es im Zuge der Revolution gegen die Monarchie eine Allianz mit dem Militär.

Aber davon abgesehen bleibt die Muslimbruderschaft in der Opposition. Sie war deshalb auch für viele

Menschen glaubwürdig, weil sie nicht angepatzt waren. Uns, es ist ja auch immer gelungen so ein

bisschen eine soziale Funktion zu übernehmen. Also sie war in Ägypten wirklich präsent,

wenn der Staat versagt hat. Also ich denke zum Beispiel an das Erdbeben oder wirklich die

sozialen Strukturen in den Moscheen ganz allgemein. Die Muslimbrüder hatten in Ägypten in den früheren

Jahren allerdings auch einen bewaffneten Zweig. Der Attentate verübte. Etwa gegen die Briten

oder missliebige Politiker oder gegen egyptische Juden. Juden gelten in der Ideologie der Muslimbruderschaft

als Feindbild. Der Israel-Palestiner-Konflikt wird bis heute als eine Art stellvertretter

Konflikt instrumentalisiert. Seit den 70er Jahren lehnt die Muslimbruderschaft gewalt als Mittel ab.

Es sei denn, es geht um Widerstand gegen die in Anführungszeichen Besatzer, also Israel.

Natürlich sind im Laufe der Geschichte eben verschiedene Organisationen daraus geworden,

die natürlich je nach Schicksal und je nach Geschichte des Landes andere Wege genommen sind.

Da gibt es zum Beispiel die AKP in der Türkei, also die Partei des derzeitigen Machthabers Erdogan.

Die AKP ist seit über 20 Jahren an der Macht und steht den Grundwerten der Muslimbruderschaft sehr nah.

Aber das heißt natürlich nicht, dass sie jeden anderen Staat zum islamischen Staat machen wollen.

Also die Islamisierung der Gesellschaft in der Türkei, das hat man ja gesehen,

also die Türkei ist unter der AKP und Erdogan viel, viel islamischer geworden. Aber selbst da wird

ja der Staat nicht in einem Sinn islamisiert, wie im Iran oder wie es früher in Saudi-Arabien war.

Dann gibt es aber auch Gruppierungen, die der Muslimbruderschaft entsprungen sind

und heute international als terroristisch eingestuft werden.

Ein extremes Beispiel ist der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft. Das ist die Hamas,

die schon wirklich Muslimbrüder sind, auch wenn sie sich in der letzten Seite etwas distanziert haben.

Aber natürlich eine ganz eigene Geschichte haben eben die mit der Geschichte der Palästinenser

und der Geschichte Israels zusammenhängt, also eine wirkliche Terrororganisation.

Die militante Hamas verübt immer wieder Selbstmordanschläge hauptsächlich gegen israelische

Zivilistinnen und Soldaten. Sie greift Israel mit Raketen an, leugnet den Holocaust. Sie ist ein

extremes Beispiel dafür, wie gefährlich Organisationen sein können, die sich auf die

Ideologie der Muslimbruderschaft berufen. Von einer einzigen weltweit organisierten

Muslimbruderschaft zu sprechen oder alle Sympathisantinnen als Terroristen zu bezeichnen,

das wäre aber falsch. Ohne die Attentate der Hamas verharmlosen zu wollen,

aber mit Terrorgruppen wie Al Qaeda oder dem IS lässt sich die Muslimbruderschaft als solche

nicht vergleichen. Also es ist einfach nicht das große terroristische Problem, dass wir haben auf

der Welt die Muslimbruderschaft. Auch in den USA ist sie keine Terrororganisation. Im Ursprungsland

Ägypten wurde die Muslimbruderschaft über die Jahrzehnte immer wieder politisch verfolgt.

Das hat wiederum ihre Ausbreitung im Ausland gefördert, weil ihre Anhänger mitunter das Land

verlassen mussten. Sie sind allerdings nicht nur in islamische Länder ausgewandert, sondern auch

in westliche Staaten, Großbritannien, Deutschland oder eben Österreich. Aber auch hier ist ja nicht

die Muslimbruderschaft organisiert, dass da ein Verein ist und alle wollen jetzt Österreich zu den

islamischen Staat machen. Das funktioniert einfach anders. Man muss sich die Muslimbruderschaft in

europäischen Ländern eher als eine Art verzweigtes Netzwerk vorstellen. Wie groß dieses Netzwerk

genau ist und welche Ziele die Mitglieder verfolgen, darüber wissen wir als Außenstehende nur wenig.

Gerade in Europa agieren Anhänger der Muslimbruderschaft hauptsächlich im Verborgenen. Es gibt

keine Mitgliedsausweise oder sowas. Kaum ein Verein bekennt sich offiziell zur Muslimbruderschaft,

eben aus Angst mit Extremismus in Verbindung gebracht zu werden. Wenn man jemanden damit

konfrontiert, sind sie Muslimbruder, würde diese Person niemals sagen, ich bin Muslimbruder oder ich

gehört zur Muslimbruderschaft, eben aufgrund dessen, dass es ein Geheimbund ist, aufgrund dessen,

dass man eben auch selbst einmal Klangestienen agieren möchte. Im Kern geht es den Anhängen der

Muslimbruderschaft in Ländern wie Österreich wohl darum, hier ihre Ideologie zu verbreiten. Also die

Vorstellung einer Gesellschaftsordnung auf Grundlage der Charier. Eine Ideologie, die, das muss man

schon ganz klar sagen, gegen jedes demokratische Weltbild verstößt. Diese Vorstellungen werden

einerseits innerhalb der Familie weitergegeben, andererseits predigen Anhänger der Muslimbruderschaft

zum Beispiel in Moscheen oder islamischen Zentren. Das heißt aber nicht, dass sie tatsächlich konkrete

Umsturzpläne verfolgen und schon gar nicht, dass so etwas in allen Moscheen stattfindet.

In Deutschland leben schätzungsweise 1.400 Anhänger der Bewegung. Für Österreich gibt es lange Zeit

gar keine genaueren Zahlen. Bis jene Studie erscheint, die von Kurz und seinen Leuten beauftragt wurde.

Die Studie zur Muslimbruderschaft wird im August 2017 veröffentlicht. Also ungefähr 1,5 Jahre,

nachdem die Kurztruppe sie in Auftrag gegeben hat. Und mitten im Wahlkampf zur Nationalratswahl.

Ich persönlich glaube, dass vorgezogene Wahlen der richtige Weg wären,

um in Österreich Veränderungen möglich zu machen. Wir erinnern uns. Sebastian Kurz,

inzwischen ÖVP-Chef, hat die bestehende Regierung platzen lassen. Deshalb gibt es Neuwahlen.

Die Studie zur Muslimbruderschaft kostet satte 90.000 Euro. Das Geld kommt vom Verfassungsschutz

und vom österreichischen Integrationsfonds, also indirekt aus dem Innen- und Integrationsministerium.

Der Autor der Studie ist ein US-Extremismusforscher, namens Lorenzo Vidino. Er schlüsselt in dem Bericht

namentlich auf, wer in Österreich angeblich Teil eines mutmaßlichen islamistischen Netzwerkes,

eben der Muslimbruderschaft sein soll. Was auffällig ist an dieser Studie ist,

dass sie eigentlich schon sehr, sehr konkret ist. Also dass einfach sehr, sehr viele Namen

von späteren Beschuldigten vorkommen oder auch von Vereinen bzw. Moscheen. Vidino stützt sich in

seiner Arbeit auf Zeitungsartikel, auf Gerichtsprotokolle und Social-Media-Beiträge. Außerdem gibt er an,

dass er Österreich ein paar Mal besucht hat und hier mit Behörden und Mitgliedern der muslimischen

Community gesprochen hätte. Da kann man natürlich fragen, hätten die österreichischen Wissenschaftler

ihnen nicht viel bessere Einblicke in die Szene vor Ort? Wieso wurde ausgerechnet jemand aus

den USA beauftragt, über die Muslimbruderschaft in Österreich zu forschen? Kritik an Vidinos Arbeit

bleibt deshalb nicht aus. Einige angebliche Anhänger der Muslimbruderschaft, die in der

Studie beschuldigt werden, melden sich später zu Wort und sprechen sogar von frei erfundenen

Anschuldigungen. Aber trotz Kritik in der österreichischen Regierung schlägt der Bericht

hohe Wellen. Der damalige Innenminister Wolfgang Sobotka von der ÖVP scheint plötzlich in erhöhter

Alarmbereitschaft. Damals, so rund um die Zeit, sieht man dann so im September 2017, hat Sobotka

damals das Innenminister darüber nachgedacht, über einen neuen Inlandsgeheimdienst und explizit

die Muslimbruderschaft genannt, die man dedektieren sollte, die man ausforschen sollte. Sobotka kommen

dann aber die Neuwahlen dazwischen. Und ihr alle habt es möglich gemacht, dass das unmöglich

der heute eingetreten ist. Wir sind Nummer eins geworden. Nur wenige Monate später wird

Sebastian Kurz Bundeskanzler. Neuer Innenminister ist jetzt Herbert Kickel von der FPÖ und der setzt

Sobotkas Plan in die Tat um. Er richtet eine eigene Analyse-Einheit im Verfassungsschutz ein,

die sich einzig und allein mit der Muslimbruderschaft befasst. Was nachträglich gesehen im Verfassungsschutz

viele Verfassungsschützer skeptisch gemacht hat und das kritisch betrachtet wurde, weil eben

Ressourcen abgeflossen sind, nur um sich auf die Muslimbruderschaft zu fokussieren.

Was wir uns an dieser Stelle schon fragen, warum schießt sich die Regierung damals so sehr auf

die Muslimbruderschaft ein? Das hat vermutlich mehrere Gründe. Einerseits denken wir mal kurz

zurück an diese Zeit. Selbstmordanschlag in Manchester, mindestens 22 Tote und 59 Verletzte.

Die Terroristen von Paris schlugen an sechs Orten zu. Dabei töteten sie mindestens 128 Menschen.

In Pakistan hat es eine schwere Explosion mit 28 Toten gegeben. Nach der Todesfahrt eines

Lastwagens auf dem Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gehen die ermittler von

einem vermutlich terroristischen Anschlag aus. Eine Welle von Anschlägen erschüttert 2016 und

2017 die Welt. Verübt von Anhängern der Terrorgruppe islamischer Staat, kurz IS. Die Gefahr des Islamismus ist zu dieser Zeit also sehr präsent, auch in Österreich.

Das nun ausgerechnet die Muslimbruderschaft ins Visier der Ermittlergerät, das liegt aber wahrscheinlich noch an einer anderen Entwicklung.

Und für die müssen wir noch etwas in der Zeit zurückgehen.

Ausnahmezustand in Thunesien. Immer wieder ufernfriedliche Demonstrationen in Gewalt aus wie heute in Thunes.

Präsident Sine El Abidine, Ben Ali, ist daraufhin die Regierung auf.

Zehntausende Menschen strömen in Cairo zum Tahrirplatz. Sie demonstrieren gegen das Regime.

Trotz des Ausnahmezustands haben im Jemen erneut Zehntausende den Rücktritt des Staatschefs Ali Abdullah Saleh gefordert.

Ich glaube ein wichtiger Moment in der Geschichte der Muslimbruderschaft war der sogenannte Arabische Frühling 2011.

Der Arabische Frühling. So wird die Protestwelle bezeichnet, die seit 2010 durch die Arabische Welt ging.

Tausende Menschen gehen damals gegen die Diktaturen in Thunesien, Libyen oder Jemen auf die Straße und stürzen ihre Machthaber.

So auch in Ägypten. Anschließend gewinnt dort die Partei der Muslimbruderschaft zum ersten Mal die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.

Auch in anderen arabischen Ländern, Libyen oder Jemen, werden Parteien, die zur Muslimbruderschaft gehören, immer stärker.

Nach 2011 gibt es so den Eindruck, auch zum Entsetzen vieler Menschen in der arabischen Welt,

dass die Muslimbruderschaft eben die führende politische arabische Partei oder Ideologie ist.

Doch mit dem zunehmenden Einfluss der Muslimbrüder setzt auch eine Gegenbewegung ein.

In Ägypten wird etwa der islamistische Präsident 2013 gestürzt und von einer Militärregierung ersetzt.

Wer der Muslimbruderschaft nahesteht, muss sie jetzt mit politischer Verfolgung rechnen.

Ebenso in den Golfstaaten, allen voran den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Machthaber dort befürchten, dass die Muslimbrüder und ihre Anhänger auch sie stürzen könnten.

Und natürlich schlägt sich das auch in der geheimdienstlichen Zusammenarbeit mit westlichen Staaten nieder.

Also in Österreich wurde bestimmt gesagt, ihr müsst ihr es nicht aufpassen, da sind diese Muslimbrüder und die haben das und das und das vor.

Und die sind die große Gefahr.

Der Regierung in Österreich spielt das in die Karten.

Dort regiert ja jetzt die ÖVP mit der FPÖ, eine Koalition, die das Land weit nach rechts rückt.

Den politischen Islam als Feindbild zu instrumentalisieren, das passt hier gut ins Konzept.

Hat Österreichs Politik ein Korruptionsproblem?

Wie wird der Ukraine-Krieg enden?

Und warum wird alles immer teurer?

Ich bin Tobias Holub.

Und ich bin Margit Ehrenhöfer.

Wir stellen die brennenden Fragen unserer Zeit und die Standardredaktion liefert Antworten.

Ein Thema des Tages, Montag bis Freitag um 17 Uhr, überall, wo es Podcasts gibt.

Über 100 Einzelpersonen und Vereine, die im Bericht genannt werden, sind nun offiziell Verdächtige.

Im Grunde glauben die Ermittler, das ist ein kleines Dienst-Netzwerk aus Terroristen und Extremisten in Österreich aufgedeckt haben.

Es sind ihre Strukturen und Vereine, die eigentlich im Endziel vorhaben, ein weltwertes Kalifahrt zu errichten, also auch in Österreich.

Der Vorwurf Terrorismus und Terrorfinanzierung.

Es geht um Geldwäscherei, wo man eben auch den Verdacht hängt, dass über diverse Vereine, möglicherweise der Organisationen wie die Hamas, mitfinanziert wurden,

über Umwege.

Was die Ermittler allerdings nicht haben, eindeutige Belege, dass die Muslimbruderschaft in Österreich tatsächlich einen islamischen Staat errichten will.

Aber um ihren Verdacht zu erherten, ermitteln sie in unterschiedlichste Richtungen.

Man hat das wirklich sehr, sehr ernst genommen, man wollte die Muslimbruderschaft wirklich setzieren, sozusagen, man wollte diese Strukturen aufdecken,

man wollte die Personen aufdecken, man hat dann eigentlich alles getan, was halt im Staat der Österreich möglich ist, als Nachrichtendienst.

Der Verfassungsschutz überwacht Telefone, fängt Nachrichten und Anrufe ab und beschattet sogar Personen.

Unser Kollege Jan Macher hat sich angesehen, wie die Ermittlungen sich über die Monate entwickelt haben.

Und je mehr Zeit vergeht, desto mehr fällt ihm auf?

Dass das ein irrsinniger Ressourcenaufwand war, dem man eigentlich nicht hatte, oder an anderer Stelle nicht hatte,

oder immer wieder betont, wir können Moscheen eigentlich nie durchgängig beobachten, immer nur tageweise frequentieren oder Stichbaumatik.

Und da hat man sich aber das wirklich geleistet, im breitesten Form.

Eine halbe Million Euro fließen allein in die Abhöraktionen gegen mutmaßliche Muslimbrüder.

Das hat unser Kollege anhand der Rechnungen im Ermittlungsakt rekonstruiert.

Er hat auch eine Anfrage bei den zuständigen Ministerien gestellt, wie viel die Operation Luxor insgesamt verschluckt hat.

Die Antwort lautete, man könne das nicht genau aufschlüsseln.

Fakt ist, die Operation Luxor ist eine der größten Überwachungsaktionen in der Geschichte Österreichs überhaupt.

Es gibt wenig andere Ermittlungen, in die so viele Ressourcen geflossen sind.

Die Daten, auf deren Grundlage ermittelt wird, die sind dagegen schon fast dubios.

Der Ermittlungsakt selbst umfasst mittlerweile über 10.000 Seiten.

Das sind einfach zum Teil BDF-Dokumente, die wirklich hunderte Seiten lang sind, die sich zum Teil doppeln.

Dann kommen dazwischen elends lange Wikipedia-Artikel, die man einfach wirklich aus Wikipedia rausgenommen hat,

einfach einmal so seitenweise reinkobiert hat in den Akt.

Es ist tatsächlich eine ganz, ganz wilde Mischung aus allem möglichen, was man irgendwie gefunden hat, was man so einander reiht.

Aus dem Akt schließt unser Kollege eine echte Grundlage für die umfangreichen Ermittlungen.

Eindeutig Indizien, dass von den Muslimbrüdern eine Gefahr für Österreich ausgeht, die gab es von Anfang an nicht.

Also es ist eine totals selbstbewusste Sprache, aber man hat immer das Gefühl, man hat eigentlich so ein bisschen auf Zufallstreffer gehofft,

sobald man einfach die Türen aufgetreten hat.

Weil mir kommt vor, davor hatte man eigentlich nicht wahnsinnig viel.

Man wusste, okay, es dürfte die Muslimbruderschaft in Österreich geben, also es gibt unter dem Verdächtigen sicherlich Sympathisanten und Sympathisanten der Muslimbruderschaft,

aber man kann auf jeden Fall nicht sagen, dass jeder oder jede unter dem Verdächtigen automatisch eine Terrorist oder eine Terrorist ist.

Wenn wir uns die Methoden ansehen, die bei der Überwachung eingesetzt wurden, dann klingt das schon ziemlich nach Geheimdienst-Thriller.

Abgefangenen Nachrichten, abgehörte Telefonate, Beschattung.

Die Behörden greifen für die Beobachtung der Muslimbrüder auf Mittel zurück, die normalerweise selbst bei amtsbekannten Gefährdern nur selten angewendet werden,

also bei Menschen, die schon mal wegen eines Extremismusvorfalls verurteilt worden sind.

Aber unter den Verdächtigen ist gar kein offiziell eingestufter Gefährder.

Aber jemand, der in Österreich sehr wohl als Gefährder gilt, der bewegt sich genau zur selben Zeit unbehelligt durch die Straßen von Wien.

Der Mann wird später unter den Initialen KF bekannt.

Während der Verfassungsschutz die Operation Luxor vorantreibt, bereitet sich KF auf einen Tag vor, der Österreich für immer verändern wird.

Der Atemtizer KF wird am 2. November 2020 einen Terroranschlag auf die österreichische Hauptstadt verüben.

Er wird vier Menschen töten und 23 weitere teils schwer verletzen.

KF ist zum Zeitpunkt der Tat 20 Jahre alt. Er ist österreicher. Seine Eltern kommen aus Nordmazedonien.

Im September 2018, zwei Jahre vor dem Anschlag, reist KF in die Türkei. Sein Ziel ist allerdings ein anderes.

Da wollte er damals mit einem guten Freund von ihm nach Syrien ausreisen, um sich die MES anzuschließen.

Doch der Plan geht schief. KF wird von türkischen Behörden festgenommen und schließlich wieder nach Österreich überstellt.

Er landet dort im Gefängnis.

Von einem Kindheitsfreund und mit ihm saßen, wissen wir heute, dass er bereits damals über einen Anschlag fantasiert haben soll.

Die österreichischen Behörden haben ihn nun als potenziellen Gefährder auf dem Schirm.

Im Dezember 2019 wird KF aus der Haft entlassen. Er bekommt eine Gefährderansprache, also ein Hinweis der Polizei.

Man habe ihn weiter im Visier.

Man hat gesagt, dass er sich kooperativ gezeigt hat. Das heißt, man kann annehmen, dass er da nicht den Eindruck gemacht hat, dass er eben so etwas in einen Anschlag plant.

Außerdem muss KF an einem Deradikalisierungsprogramm teilnehmen.

Das heißt, er wird über eine gewisse Bewährungszeit von einem Verein betreut, der auf radikal islamistische Straftäter spezialisiert ist.

Dazu gehören regelmäßige Treffen mit den dort tätigen Expertinnen. Grundsätzlich ist er aber auf freiem Fuß.

Ungefähr zur selben Zeit fangen die Ermittler der Operation Luxor damit an, die mutmaßlichen Muslimbrüder zu beschatten.

Politisch trägt die Verantwortung dafür übrigens schon wieder ein anderer.

Die FPÖ ist wegen des Ibiza-Skandals aus der Regierung geflogen. Die ÖVP regiert jetzt mit den Grünen.

Das Innenministerium führt Karl Nehammer von der ÖVP, der heutige Bundeskanzler.

Der setzt die Operation Luxor weiter fort. Dutzende mutmaßliche Anhänger der Muslimbruderschaft stehen nun unter Beobachtung.

Verdächtige, aber bisher unbescholtene Personen.

Wer allerdings nicht überwacht wird, ist KF.

So im Frühjahr 2020 beginnt er sehr schnell nach der Haftentlastung, damit sich für eine Waffe zu interessieren oder will unbedingt eine Waffe kaufen.

KF kontaktiert einen Kindheitfreund, der sich zu dieser Zeit gerade in Haft befindet. Dieser soll ihm dabei helfen, eine Waffe zu besorgen.

Der Freund aus Kindheitstagen vermittelt ihm über einen anderen Mittelsmann im Gefängnis den Kontakt zu einem chichenischen Waffenhändler.

Der besorgt quasi über einen weiteren Waffenverkäufer zu sagen, dann die Waffe.

Das ist dem Behörden eigentlich gar nicht bekannt gewesen, also das ist einfach unbehelligt passiert.

Wenn wir uns den zeitlichen Ablauf der Aktivitäten des späteren Haftentäters und der Operation Luxor anschauen, dann ergeben sich zum Teil Überlappungen.

Zeitliche Überschneidung, die ihm nach hinein fast absurd wirken.

Also wie der Haftentäter sich die Waffe geholt hat, waren die unter anderem gerade dabei jetzt nicht ganz zeitgleich, aber am selben Tag einen verdächtigen der Operation Luxor bei einem Bankbesuch zu beschatten.

Es ist total spannend, wenn man betrachtet quasi was einfach so nebenher passiert, der Arthentäter, der amtsbekannte Arthentäter, das muss man betonen.

Kann sich in Wien über zwielichtige Kreise sozusagen einen Sturmgewehr holen und das am helllichten Tag sozusagen eigentlich abholen.

Und währenddessen sind eigentlich quasi schon ein Mittler in meinem wichtigen Punkt eigentlich der ganzen Geschichte damit beschäftigt, eben in der Operation Luxor Verdächtige in einem Hotel zu observieren.

Verdächtige von denen kein einziger als Gefährder eingestuft ist.

Klar kann man jetzt sagen, im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer.

Und Ermittlungen laufen oft ins Leere, während Verbrecher unbehelligt Straftaten planen.

Doch dann gibt es einen Punkt, an dem diese Erklärung nicht mehr gelten kann.

Im Sommer 2020.

Da nimmt der amtsbekannte und mittlerweile bewaffnete KF an einem internationalen Jihadisten Treffenteil.

Eine Versammlung militanter, extremistischer Islamisten.

Mit den Schweizerinnen und mit den deutschen Jihadisten und ein paar Leuten aus Wien und St. Burton.

Und das ist eigentlich den Behörden bekannt.

Also da wissen sie, okay, der späteren Detail ist quasi wieder in seinen Gefilden unterwegs und sogar noch schlimmer als eine sogar mit international vernetztem Jihadisten unterwegs.

Die Ermittler haben dieses Treffen auf dem Schirm.

Sie wissen, wer in diesen Kreisen verkehrt, der ist potentiell gefährlich.

Und trotzdem unternehmen die Behörden nichts, um KF zu überwachen.

Und auf der anderen Seite in der Operation gegen die Muslimbrüder werden in dieser Zeit über 20 Verdächtige in Wien und Graz observiert.

KF treibt seinen Plan nach dem Jihadisten Treffen offensichtlich weiter voran.

Am 21. Juli 2020 versucht er, gemeinsam mit einem Bekannten in der Slowakei Munition für seine Waffe zu kaufen.

Die Ladenbesitzer haben die zwei Burschen für so gefährlich gehalten vom Aussehen her.

Und sie haben gesagt, das passiert nicht oft, dass sie Sachen melden.

Und die beiden sind dann sogar so aufgefallen, dass sie gesagt haben, okay, das müssen wir melden, weil sie mir irgendwie das Gefühl gehabt, okay, wenn die Munition kaufen, das kann ich mir nicht ganz gut gehen.

Es ist also schon mal ungewöhnlich, dass von Händler Seite eine Warnung an die Behörden eingeht.

Noch ungewöhnlicher ist, dass sich dort scheinbar erst mal niemand dafür interessiert.

Einen Tag darauf sitzen die Ermittler der Operation Luxor in einem Wiener Restaurant, um dreimutmaßliche Muslimbrüder zu beobachten.

Die Warnung des Slowakischen Ladenbesitzers landet zwar beim österreichischen Verfassungsschutz.

Es gibt sogar Bilder, auf denen KF beim Versuchten Munitionskauf zu erkennen ist.

Aber die Hinweise bleiben dort monatelang unbehandelt liegen.

Am 21. Juli 2020 war der Versuchten Munitionskauf und im Oktober erst wurde er auf hohes Risiko gestellt.

Man merkt, er ist einfach eine ganz, ganz lange Zeitspanne dazwischen, wo man eigentlich früh hätte eingreifen müssen.

Die Operation gegen die Muslimbrüder läuft währenddessen auf Hochtouren.

Echte Ergebnisse gibt es zu diesem Zeitpunkt aber nicht.

Am 24. August erstellen die Ermittler einen Antrag, um die bestehenden Observationen um einige Monate zu verlängern.

Die Verfassungsschützer sind zu diesem Zeitpunkt vollkommen auf die Muslimbrüder fokussiert.

Denn sie bereiten sich auf den großen Schlag vor.

Am 3. November 2020 soll eine groß angelegte Ratia bei zahlreichen mutmaßlichen Muslimbrüdern stattfinden.

Die soll dann endlich den Durchbruch bringen.

Also das heißt, es stand eigentlich alles nur noch spitz auf Kopf für diese Hausdurchsuchungen.

Jeder war einfach damit beschäftigt im Verfassungsschutz, oder sehr, sehr große Teile.

Und man hat eigentlich nichts anderes mehr im Kopf gehabt.

Während die Verfassungsschützer diese Großratia planen, wird der zukünftige Attentäter Kf von den Behörden endlich auf hohes Risiko eingestuft.

Monate nach dem Waffenkauf, nach dem Jihadisten treffen und nach dem Hinweis des versuchten Munitionskaufs.

Bei Kf soll nun eine weitere Gefährderansprache stattfinden.

Aber es kommt etwas dazwischen.

Wegen der Operation Luxor haben sie es dann auf nach 3. November verschoben.

An diesem 3. November 2020 sollen die großen Hausdurchsuchungen bei der Muslimbruderschaft stattfinden.

Ratia, auf die die Behörden monatelang hingearbeitet haben.

Die endlich entscheidende Beweise dafür liefern sollen, dass man ein Netzwerk aus Terroristen in Österreich entslaft hat.

Und für die massive Ressourcen eingesetzt wurden, die an anderer Stelle fehlten.

In Wien sind am Tag vor den geplanten Hausdurchsuchungen deshalb bereits zahlreiche Polizistinnen und Polizisten aus den Bundesländern versammelt.

Aber ihr Einsatz wird nicht so verlaufen wie geplant.

Am 2. November, in den Abendstunden, das war eben kurz vor dem Lockdown in Österreich, hat sich der spätere Attentäter eben auf den Weg gemacht.

Wie man heute weiß, ohne Komplizen, also einfach alleine zu Fuß.

Keine öffentlichen Verkehrsmittel, niemand hat ihn dort hingefahren zum 22. in den 1. zum Schwedenplatz und hat sich dann dort bereit gemacht.

Schüssehallen durch die Wiener Innenstadt, Menschenrennen um ihr Leben, Chaos bricht aus.

In der Nähe einer Synagoge in der Wiener Innenstadt läuft nach Schüssen ein Großeinsatz der Polizei.

Wenn man ihn auch beobachtet, also wenn man sich die Videosequenzen anschaut oder die Ausschnitte, war er extrem nervös.

Er hat auch ewig lange gebraucht, bis er wirklich begonnen hat.

Also die Waffe, die in so einer, glaube ich, so eine DM-Tasche gehabt.

Und hat dann irgendwann mal wieder die Positionen gefunden hat, die er dann ein paar Mal gewechselt hat.

Weil ein paar Leute im Umkreis waren, also das deutet eben darauf hin, dass er eben nervös war, hat er dann eben das Feuer eröffnet.

Österreichs Hauptstadt Wien ist anscheinend Ziel eines Terroranschlags.

Die Polizei ist seit mehr als zwei Stunden im Großeinsatz.

Bei einem mutmaßlichen Terrorangriff in der Wiener Innenstadt hat es Tote und Verletzte gegeben.

Am 2. November 2020, ein Tag vor der geplanten Großratia der Operation Luxor, tötet KF vier Menschen in der Wiener Innenstadt.

23 weitere werden zum Teil schwer verletzt.

Nach neun Minuten erschießt die Polizei den Attentäter.

Österreich befindet sich nach diesem Abend in Schockstarre.

Die groß angelegten Hausdurchsuchungen der Operation Luxor sind kurzfristig auf Eis gelegt.

Dass der Terroranschlag ausgerechnet einen Tag vor dem geplanten Schlag gegen die Muslimwoderschaft passiert,

das ist nach allem, was wir wissen, tatsächlich Zufall.

Doch es dauert nicht lange, bis sich der damalige Innenminister Karl Nehammer diesen Zufall zu Nutze macht.

Wir haben als Polizei gemeinsam mit der Justiz in den frühen Morgenstunden einen entscheidenden Schlag gegen die Muslimwoderschaft und gegen die Hamas in Österreich geführt.

Das waren fast 1000 Exekutivbeamte, was in Österreich tatsächlich seinesgleichen sucht.

Das war irre. Also sowas gibt es eigentlich in Österreich sehr selten.

Die Operation Luxor wird als großer Durchbruch im Kampf gegen Terrorismus inszeniert.

Aber wie kann es sein, dass Kf unbehelligt sein Anschlag plante, während der Verfassungsschutz 100 mutmaßliche Islamisten überwacht?

Und was passiert nach der großen Ratze bei den Muslimbrüdern?

Darüber sprechen wir in der nächsten Folge von Inzert Austria.

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Alle Links und Infos stehen wie immer auch in den Show-Notes dieser Folge.

Danke fürs Zuhören und allen, die auch hinter den Kulissen an diesem Podcast mitwirken.

Das waren diesmal vor allem Antonia Raut, Scholdt Wilhelm, Ole Reismann und Christoph Grubitz.

Ich bin Lucia Heisterkamp, ich bin Margit Ehrenhöfer, wir sagen tschüss und baba.

Ich bin die Franziska, ich bin der Martin und wir wollen besser leben.

Lohnt sich 10.000 Schritte zugehen jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf?

Spoiler Ja, bringt zwar das Intervall zu Fasten.

Wir fragen die, die es wirklich wissen und probieren es auch gleich selber aus.

Bei besser leben, jeden Donnerstag eine neue Folge.

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Während sich die Behörden auf die Ausforschung der sogenannten Muslimbrüder fokussieren, bereitet der Wien-Attentäter unbemerkt seinen Anschlag vor

Die Operation Luxor gilt als eine der größten Polizei- und Ermittlungsaktionen Österreichs. Seit dem Jahr 2019 wird gegen rund 100 verdächtige Personen und Vereine ermittelt, die der sogenannten Muslimbruderschaft, einer islamistischen Gruppierung mit Ursprung in Ägypten, nahestehen sollen.
Bis heute gibt es jedoch keine handfesten Beweise gegen die Verdächtigen, immer mehr Verfahren werden laufend eingestellt. Besonders im Jahr 2020 flossen enorme Ressourcen des österreichischen Verfassungsschutzes in die Überwachung mutmaßlicher Muslimbrüder – Ressourcen, die an anderer Stelle fehlten. Heute wissen wir, dass sich zeitgleich der amtsbekannte Gefährder und spätere Attentäter K. F. auf seinen Anschlag in der Wiener Innenstadt vorbereitete. Doch die Hinweise dazu blieben unbeachtet.

In dieser Folge von "Inside Austria" erklären wir, wer hinter der Muslimbruderschaft steckt und wie die Bewegung in den Fokus der Politik geriet. Wir zeigen, wie die österreichischen Behörden über Monate eine Razzia gegen mutmaßliche Muslimbrüder vorbereiteten, während gleichzeitig der spätere Wien-Attentäter seinen Anschlag plante.

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