Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (27.08.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 8/27/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Sonntag, der 27. August. Guten Morgen. Im Journalstudio ist Martha Georgiv. Und das sind einige

der Themen. Schwere Unwetter sind wieder übers Land gezogen, besonders Oberösterreich und

Salzburg waren betroffen. In der gesamten Ukraine gilt Luftalarm, das Militär bereitet die nächste

Mobilmachung vor. Und in Schottland geht die Suche nach dem vermeintlichen See umgeheuer Nessi

weiter. Zuerst aber der Blick aufs Wetter mit Daniel Schlager. Mit einer Luftmassengrenze

genäuber Österreich wird das heute ein Tag der großen Unterschiede. Vor allem östlich von

Linz und Villach scheint längere Zeit die Sonne, auch wenn jetzt noch ein paar Wolkenfelder durchziehen.

Dazu hier meist trocken und zum Teil heiß, mit 27 bis 34 Grad. Anders in der Westhälfte,

hier hat sich die kühlere Luft durchgesetzt mit maximal 16 bis 26 Grad. Dazu ziehen immer

wieder Regenschauer und später auch Gewitter durch, vor allem in Vorarlberg. Im Außerfern

und im Tiroler Oberland kann es auch anhaltend und kräftig regnen. Bis morgen Abend werden es hier

recht verbreitet um 100 Liter auf den Quadratmeter. Außerdem heute auf den Bergen starker Südföhn,

ab Mittag dann auch im Osten windig. Und momentan in Wien und Eisenstadt um 21 Grad,

St. Bölten und Linz melden 18, Salzburg 17 Grad, in Innsbruck und Bregenz bei Regen 16 bzw. 15 Grad,

Grad 21 und Klagenfurt 19 Grad. Morgen dann in der gesamten Westhälfte tels intensiver Regen samt

eingelagerten Gewittern, im Osten noch ein paar Sonnenstunden und erst zum Abend hingewitrig.

Dazu weiterhin große Temperaturunterschiede von West nach Ost, 12 bis 30 Grad.

Vielen Dank. Und wir bleiben beim Wetter, das hat am Abend und vergangenen Nacht in

einigen Teilen Österreichs für schlaflose Stunden gesorgt. Jenes Unwetter, das am Freitag

in Bayern schwere Schäden angerichtet hat, ist auch über den Norden Österreichs gezogen.

Vor allem Oberösterreich und Salzburg waren betroffen. Anselm pear fasst zusammen.

Heftige Regenfälle, Hagelgewitter und Sturmböen von bis zu 125 Stundenkilometern haben die Feuerwehren

in Salzburg und Oberösterreich stark gefordert. Es wurden Keller überflutet, Dächer abgedeckt

und Stromleitungen beschädigt. Mehr als 700 Mal musste die Feuerwehr in Oberösterreich

ausrücken. In den Bezirken Braunau und Scherding mussten Personen aus ihren Fahrzeugen befreit werden.

Mehrere Autolenker waren laut Landesfeuerwehrkommando in überfluteten Unterführungen eingeschlossen.

Auch das Netz kam an seine Grenzen. Zeitweise sind so viele Anrufe bei der Feuerwehr eingegangen,

dass man auch per Notruf nicht mehr durchkam. In mehr als 35.000 Haushalten ist

der Strom ausgefallen. Aktuell sind noch 5.500 betroffen. In Salzburg war insbesondere der

nördliche Flachgau betroffen. In Bürmos musste ein Wohngebäude evakuiert werden,

Bäume trotend darauf zu stürzen. Auch in Niederösterreich und in Wien wurden im

Sekundentakt Blitze registriert. Vom Waldviertel bis in den Norden Wien hat es gehagelt.

Teils wurden Hagelkörner in Tennisballgröße gefunden. Für den Westen Terurs und vor Alberg

ist außerdem eine Hochwasserwarnung ausgegeben worden. In der Nacht von heute auf morgen werden

laut Landeswahnsinn treien große Regenmengen erwartet. In der gesamten Ukraine ist in

der Nacht Luftalarm ausgelöst worden. Russland hat nach ukrainischen Angaben die Hauptstadt

Kiev mit Raketen angegriffen. Sie konnten aber abgewährt werden. Gleichzeitig setzt die

Ukraine im Osten und Süden des Landes ihre Gegenoffensive fort, um russisch besetzte Gebiete

zu befreien. Birgit Schwarz berichtet. Für ihren Abwehrkampf gegen Russland bereitet

die ukrainische Führung weitere Einberufungen vor. Die Militärführung habe darum gebeten,

mehr Soldaten zu mobilisieren, sagt der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung,

Olexei Danilov, im ukrainischen Rundfunk. Die Gegenoffensive der ukrainischen Armee im Süden

und im Osten des Landes läuft schleppend mit kleinen, verlustreichen Erfolgen. Ein nicht

namentlich genannter ukrainischer Kommandant, berichtete Agentur Reuters, im Süden sei die

schwierigste russische Verteidigungslinie durchbrochen worden. Deshalb kämen die

ukrainischen Streitkräfte jetzt schneller voran. Schon am Freitag sind im Nordwesten des Landes

zwei Übungsflugzeuge der ukrainischen Luftwaffe kollidiert und dabei drei Piloten ums Leben

gekommen. Das ist ein schwerer Rückschlag für die Ukraine, die ihre westlichen Verbündeten seit

Monaten und moderne Kampfjets bittet. Zurück nach Österreich. Missstände in Behörden und

großen Unternehmen können jetzt einfacher gemeldet werden. Seit vorgestern sind im öffentlichen

Sektor Meldeplattformen zum Schutz anonymer Hinweisgeber in Betrieb. Dass es solche Meldestellen gibt,

schreibt die sogenannte Whistleblower-Richtlinie auf EU-Ebene vor. Das gilt auch für Gerichte

und Gefängnisse und das Justizministerium hat doch schon erste Meldungen erhalten,

berichtet Victoria Waldegger. Vom obersten Gerichtshof über die Bezirksgerichte bis zur

Justizwache. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Justiz können seit 10. Juli auf das interne

Meldesystem des Justizministeriums zugreifen und dort Missstände bekannt geben. Sexuelle

Belästigung kann dort genauso gemeldet werden wie Fälle von Korruption oder Gesundheitsgefährdung

am Arbeitsplatz. Bisher seien neuen Meldungen eingegangen, sagt Ruth Stragans-Schröfel,

Leiterin der Compliance-Abteilung im Justizresort. Diese Meldungen werden auf Stichhaltigkeit

geprüft. Handelt es sich um einen begründeten Verdacht einer strafbaren Handlung,

werde Anzeige erstattet. Ansonsten liegt es an der zuständigen Fachabteilung der Meldung

nachzugehen. Damit sollen Fehler schneller erkannt werden und so auch die Justiz verbessert

werden, heißt es aus dem Ministerium. Schlechte Nachrichten für Autofahrer. Tanken ist über

den Sommer wieder deutlich teurer geworden. Von Juli bis Ende August sind die Spritpreise

in Österreich angestiegen, Niklas Wager mit den Einzleiten. 21 Cent mehr als noch im

Juni zahlt man mittlerweile an der Zapfsäule pro Liter Diesel. Beim Benzin ist es nicht

ganz so dramatisch, hier steht nur ein Plus von 11 Cent pro Liter. Die Schwankungen bei

den Spritpreisen haben momentan vor allem zwei Gründe, sagt Christian Grazer vom Verkehrsklub

Österreich. Die Spritpreise hängen ganz wesentlich davon ab, wie sich der Rohölpreis entwickelt.

Dieser ist in den vergangenen Wochen gestiegen. Zusätzlich ist die Nachfrage nach Benzin und

Diesel aufgrund der Urlaubsreisezeit auch in die Höhe getrieben worden.

Verantwortlich für den Ölpreis sind die OPEC-Staaten. Das führende OPEC-Lern Saudi-Arabien

hat Anfang Juli begonnen, die tägliche Fördermenge um eine Million Barrel zu reduzieren. Im August

sind diese Maßnahmen fortgesetzt worden und nach Russland liefert zurzeit weniger Öl

und wird es auch im September weiter tun.

Heute startet das europäische Forum Alpbach in die zweite Woche. Seit Jahren ist der Ort

Treffpunkt für führende Köpfe aus Wissenschaft, Politik und auch für Studierende. Heuer geht

es um die Themen Energiewende und Klimawandel. In dieser Woche liegt der Schwerpunkt auf

politischen Themen. Mehr von Paul Sihorch.

Hunderte Expertinnen und Experten sprechen und vernetzen sich in den zwei Veranstaltungswochen

des Forum Alpbach. Dazu kommen auch Studierende, die in Begehren die Stipendium erhalten haben

und an Vorträgen und Workshops eben zu den Themen Klimawandel und Energiewende teilnehmen

können.

Seit einer Woche läuft das internationale Event. Ab heute liegen die Schwerpunkte auf

politischen Themen rund um Europa und Österreich. Den Auftrag bildet heute eine Diskussionsrunde

zur geopolitischen Lage und zu Demokratie und Klima. Mit dabei zum Beispiel Svitlana

Cikhanouskaya, Oppositionsführerin im Belarus oder Außenminister Scheinberg. Unter den Teilnehmerinnen

und Teilnehmern am Forum Alpbach ist unter anderem noch Bundespräsident Alexander van der

Bellen, Luxemburgs Finanzministerin Juriko Backees und Österreichs erste Astronautin

Carmen Posnick.

Den eigenen Hund oder die eigene Katze als Pfund-Tier ausgeben und dann gratis loswerden.

Das passiert in letzter Zeit immer öfter in Tierheimen in Österreich. Besitzerinnen

und Besitzer werden überführt und aber auch angezeigt, berichtet Peter Obermöller.

Zum Beispiel bei der Pfundenhilfe in Lochnern der Landesgrenze Oberösterreich Salzburg.

Aktuell hat Tierschützer Jürgen Stadler drei Fälle aus Wien, Niederösterreich und dem

Inviertel bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Es ist vermehrt zu beobachten, dass Menschen nicht nur ihre Tiere aussetzen, sondern ihre

Tiere auch abgeben unter falschen Trazachenbehauptungen.

Besitzerinnen und Besitzer würden von weit her kommen, weil sie glauben, unerkannt zu

bleiben, so Stadler. Fotos von Hunden und Katzen in sozialen Medien überführen dann

die vermeintlichen Finderinnen und Finder als eigentliche Eigentümerinnen und Eigentümer.

Später stellt sich aber dann heraus, dass der angebliche Finder in Wirklichkeit der

Halter ist.

Was folgt, ist eine Betrugsanzeige, weil Tierheime bei Fundtieren, Kosten für Untersuchungen

und Impfungen übernehmen, finanziert aus Spenden und Steuergeld.

Das müssten sonst die Eigentümer tragen.

Und es bleibt tierisch.

In Schottland findet gerade die größte Suchaktion nach dem vermeintlichen See umgeheuer Nesse

im Seitjahrzehnten statt.

Dutzende Freiwillige suchen den größten See Großbritanniens, den Loch Ness, ab.

Der schottische Tourismus kann sich jedenfalls über eine gelungene PR-Aktion freuen, berichtet

Jagwinter.

Eine Riesenroppe, ein gigantischer Al, jedenfalls ein ungeheuer, weit über 1000 Berichte, zählt

das offizielle Register der Monstersichtung einem Loch Ness.

Dutzende Freiwillige an 17 Beobachtungsposten halten Ausschau nach merkwürdigen Wellenbewegungen

und der Wassermikrofone kommen zum Einsatz, Drohnen mit Wärmebildkameras, überfliegenden

größten und auch tiefsten See Großbritanniens.

Irgendetwas ist da in diesem See vielleicht ein Meeressaurier oder etwas anderes, sagt

Craig Gallifrey, der an der Suchaktion teilnimmt.

Kameras übertragen Live-Bilder der Beobachtungsmission online.

Ein Schelm, wer da einen Gag der schottischen Tourismuswirtschaft erkennen will.

Die Veranstalter der Suche verneinen die monitäre Absicht, es geht um die Wissenschaft heißt

es.

Die hat mittels DNA-Proben aber längst festgestellt, dass es im Loch Ness eines sicher nicht gibt,

ungewöhnliche Arten an Lebewesen und damit auch kein See und Geheuer.

Das war das Journal um 8, verbringen Sie noch einen angenehmen Sonntagvormittag mit Ö1.

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