Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (26.08.2023)
ORF Ö1 8/26/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Gestaltung Bernhard Fellinger
Ö1, Journal um acht
Mit Paul Schief im Studio Guten Morgen.
EZB-Chefin Christine Lagarde zeigt sich entschlossen im Kampf gegen die Inflation, mittelfristig
müsse diese wieder auf den Wert von zwei Prozent sinken, sagt sie in Jackson Hole in den USA.
Der Rechnungshofbericht zum Gewaltschutz in Österreich ruft gemischte Reaktionen hervor.
Die hohen Gehälter für Spitalsärzte im Burgenland zeigen Wirkung, die Landeskrankenhäuser
sprechen von 70 Neuanstellungen.
Und in Spanien bleibt Fußballverbandspräsident Rubiales nach seinem übergriffigen Verhalten
unter Druck, die spanischen Weltmeisterinnen wollen streiken, bis er zurücktritt.
Die Wettausichten hat Daniel Schlager.
Schon jetzt ist es in den Landeshauptstädten warm, mit 18 Grad in Innsbruck bis in zu 25
in Wien.
Die erste Regen- und Gewitterstaffel hat heute aber schon den Westen überquert und liegt
jetzt vor Salzburg und Oberösterreich.
Zwar kommt tagsüber auch im Westen und Norden zeitweise die Sonne heraus, trotzdem werden
es hier meist nur noch um 25 Grad.
Im Osten und Süden sind dagegen mit mehr Sonne bis zu 34 Grad möglich, hier bilden sich
vorerst nur einzelne Gewitter.
Ab dem späteren Nachmittag steigt die Unwettergefahr dann von Westen her erneut an, auch Sturmwöhn
sind dann am Abend im Donneraum wieder möglich.
Und auch absetzter Gewitter wird im Osten zeitweise lebhafter Nordwestwind auf den Bergentels
kräftiger Südföhn, das bei 14 bis 19 Grad in 2000 Meter Höhe.
Morgen Sonntag dann ganz im Westen deutlich kühler und einiges an Regen, meist hält
der starke Südföhn die Schauer aber noch zurück, damit in der Osthälfte noch einmal
überwiegend Sonne, schwül und heiß.
Der Kampf gegen die Inflation beschäftigt die Notenbanken in Europa und in den USA und
das ist auch das Hauptthema in Jackson Hole in den Rocky Mountains, dort findet derzeit
eine der wichtigsten Geldpolitischen Konferenzen statt.
Und EZB-Chef in Christine Lagarde sagt, dort man werde den Kampf gegen die Inflation weiterführen,
aus den USA berichtet in Kp.
Am Fuße der Rocky Mountains sieht man die wichtigsten Notenbänker und Notenbänkerinnen
der Welt spazieren gehen, wandern und über Geldpolitische Strategien diskutieren.
Im Zentrum des Treffens stehen die Preißzuwächse und die Frage, wann im Kampf gegen die Teuerung
der Zinsgipfel erreicht ist.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, stellt klar, dass der Kampf
erst vorbei sei, wenn man den Optimalwert von 2% Inflation erreicht habe.
Es ist kritisch wichtig, dass wir in der Mitte 2% Inflation bringen, das machen wir.
Ob bei der anstehenden Zinssitzung im September der Zinssatz neulich angehoben wird oder wie
manche Insider meinen, eine Zinspause eingelegt wird, dazu hat die EZB-Präsidentin kein Wort verloren.
Mit Zinssenkungen sollte man aber wohl nicht rechnen.
Auch der Chef der US-Notenbank hat die Tür für weitere Leitzhinserhöhungen offen gelassen.
Die steigenden Zinsen haben Folgen für Kreditnehmer mit einem variablen Kredit, wir haben diese
Woche ausführlich berichtet.
Die gestiegenen Kreditraten sind für manche kaum mehr zu stemmen und daher haben die Banken
am Mittwoch gemeinsam mit dem Finanzminister ein Maßnahmenpaket vorgestellt.
Erste Bankchef und Bankenvertreter in der Wirtschaftskammer Willy Balchenko beteuert,
jedem werde geholfen.
Das kann gehen in Richtung Laufzeitverlängerung, das kann gehen in Richtung Dillgungsunterbrechung,
das kann bedeuten, dass man nur auf Zinssenzahlungen ein Zeit lang abstellt.
Das sind individuelle Lösungen und da gibt es das Versprechen und auch mein ganz persönliches
Versprechen, dass wir alles tun werden, um den Kunden hier entgegenzukommen.
Jetzt haben Sie mehrere Lösungsvarianten skizziert.
Die Arbeiter kam erfordert, dass die Spesen für Vertragsänderungen erlassen werden sollen.
Meistens kostet das ja was, wenn man einen Vertrag ändert.
Sind Sie bereit dazu?
Wir sind nicht bereit, zu generellen Regelungen zu kommen, wir sind bereit, individuelle Regelungen
zu treffen.
Sagt Willy Balchenko im Gespräch mit Nadja Hahn das ausführliche Interview mit ihm hören
sie dann im ÖAns Mittagsschonal.
Der Rechnungshof hat den Gewalt- und Opferschutz für Frauen unter die Lupe genommen und eine
Reihe von Verbesserungen vorgeschlagen ist, brauche eine Gesamtstrategie, mehr Prävention
und eine bessere Datenlage.
Während Neos und Sozialdemokraten mehr Tempo einfordern, sehen sich die Regierungsparteien
auf einem guten Weg berichtet, Tanja Malle.
Aus Sicht des Rechnungshofs fehlt vor allem eine Gesamtstrategie gegen Gewalt an Frauen.
SPÖ-Frauen-Sprecherin Eva-Maria Holzleitner fordert.
Da müssen wir einfach hin und diese Kritik müssen sich auch die Grünen gefallen lassen
zu einem nationalen Aktionsplan.
Ein Aktionsplan Gewaltschutz seien Koalitionsabkommen mit der ÖVP vereinbart, sagt die grüne Frauensprecherin
Mary Disoski.
Sie sieht Familienministerin Susanne Raab ÖVP am Zug.
Hier auch eine Regel mit Köpfen zu machen und dieses Dach auch endlich zu bauen, damit
auch hier nachvollziehbar wird unter welchen Prämissen mit welchen Zielen die Arbeit passiert.
Raab unterstrich in einer ersten Reaktion auf den Bericht, dass der Rechnungshof darin
den Ausbau des Beratungs- und Gewaltschutzangebots positiv hervorhebe.
Und laut Innenministerium sind einige Empfehlungen bereits umgesetzt bzw. sollen es bald werden.
Das Gesundheitssystem in Österreich ist in manchen Bereichen deutlich am Limit des
Fehlens niedergelassene Ärzte, aber auch in den Spitälern gibt es oft zu wenig Personal.
Das Burgenland versucht seit Jahresbeginn ganz offensiv gegenzusteuern und man setzt
auf mehr Geld in den Landeskrankenhäusern.
Seit Jahresbeginn bietet man dort den Ärztinnen und Ärzten das österreichweit höchste Gehalt
und das mit Erfolg sagt man in den burgenländischen Spitälern.
Hören Sie mehr von Victoria Wadega.
140.000 Euro brutto pro Jahr erhalten neue Fachärztinnen und Fachärzte seit Jahresbeginn
an den Landeskrankenhäusern in Burgenland.
Zuvor lag ihr Einstiegsgehalt bei rund 115.000 Euro.
Das höhere Gehalt lockt offenbar neues Personal an.
Seit Jahresbeginn gab es bei den burgenländischen Krankenanstalten 70 Neuanstellungen.
Für die kommenden Monate gewisse außerdem 50 weitere Zusagen von Ärzten und Ärzten,
die zum Teil noch in anderen Dienstverhältnissen sein.
Damit wirke das Ärztepaket des Landes, zeigt man sich zufrieden.
Woher die neuen Ärztinnen und Ärzte kommen, wollten die burgenländischen Krankenanstalten
nicht sagen, aus anderen Bundesländern aber auch aus dem nahen Ausland hieß es.
Im größten burgenländischen Krankenhaus, dem Krankenhaus der barmherzigen Brüder
in Eisenstadt, wollte man keine Zahlen nennen.
Es sei aber zu erkennen, dass die finanziellen Anreize und die neu geschaffenen Rahmenbedingungen
attraktiv sein, um eine medizinische Karriere in Burgenland zu beginnen, hieß es dort.
In diesem Sommer hat es in Österreich schon zahlreiche schwere Unwetter gegeben und die
Unwetterschäden übersteigen, die 100 Millionen Euro Marke in diesem Sommer jetzt schon deutlich
schätzt der Versicherungsverband.
In Österreich haben vor allem lokale Katastropheneignisse in den letzten Jahren stark zugenommen.
Die Versicherungen fordern deshalb gesetzliche Anpassungen, nach wie vor seien zu wenige etwa
gegen Starkregen oder Hochwasser versichert.
Jürgen Pettinger berichtet.
Eine Feuerversicherung hat quasi jeder und jede in Österreich.
Eine umfassende Hochwasserversicherung, aber nach wie vor nur wenige, sagt Christian
Elthner vom Versicherungsverband.
Es ist so, dass wir halt im Bereich der Hochwasserdeckung sicherlich eine Unterversicherung haben
und dadurch resultieren natürlich dann im nächsten Schritt relativ geringe Ersatzleistungen.
In Wirklichkeit braucht er es heutzutage eine umfassende Naturgefahrenversicherung.
Dazu bräuchte es aber eine entsprechende gesetzliche Änderung.
Eine flächendeckende Naturgefahrenversicherung plant die Bundesregierung allerdings vorerst
nicht, heißt es aus den zuständigen Ministerien.
ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner verweist etwa auf den Katastrophenfonds, der aus Steuergeldern
finanziert wird.
Der spanische Fußballverbandspräsident Luis Rubiales bleibt wegen seines sexuellen Übergriffs
unter Druck.
Nach dem Sieg bei der Frauenfußball-WM hat er einer Spielerin einen Kuss auf den Mund
aufgezwungen.
Die regierenden spanischen Weltmeisterinnen treten jetzt in den Streik, sie wollen erst
wieder spielen, wenn Rubiales geht.
Ernst, kein mehr erbrichtet.
Als feministische Hetzkampagne sieht der Präsident des spanischen Fußballverbandes
Luis Rubiales die Kritik an ihm.
Er werde nicht zurücktreten, ruft er bei einer außerordentlichen Verbandsversammlung gestern
den Delegierten zu.
Nach dem Siegreichen WM-Finale des spanischen Frauenteams letztes Wochenende hat er Rubiales
der Spielerin Jenny Hermoso einen Kuss auf den Mund gedrückt.
Einvernehmlich, sagt er, sie selbst bestreitet das und sieht sich als Opfer einer magistischen
Aggression.
Das gesamte WM-Frauenteam erklärt, dass es nicht mehr spielen werde, solange die Verbandsführung
im Amt ist.
56 weitere Fußballerinnen haben die Erklärung ebenfalls unterzeichnet.
Die spanische Sportbehörde will vom Sportgerichtshof klären lassen, ob Rubiales wegen schweren
Fehlverhaltens suspendiert werden kann.
Zu einem folgenschweren Busunfall ist es am Abend im Friaul in Norditalien gekommen.
Laut italienischen Medien sind bis zu 50 Menschen verletzt worden, drei Schweben in
Lebensgefahr.
Hören Sie mehr von Silvia Mises.
Auf der Autobahn A4 auf der Strecke zwischen Venedig und Trieste prallen am Abend bei
der Stadt La Tisana ein Reisebos und ein Lkw zusammen.
Die Rettungskräfte sind stundenlang damit beschäftigt, Menschen aus den Trümmern des
Buses zu befreien.
Italienische Medienberichten von Dutzenden verletzten, mehrere Menschen schweben noch
in Lebensgefahr.
An Bord des Reiseboses waren vor allem ukrainische Touristen darunter mehrere Kinder.
Neben Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen sind auch zwei Hubschrauber im Einsatz, um die
Verletzten in die umliegenden Spitäler zu fliegen.
Die dreispurige Autobahnstrecke wird gesperrt, was zu einem großen Verkehrschaus führt.
Wie es zu dem Unfall gekommen ist, wird noch untersucht.
Das war das Morgen schonalum 8.00 am Samstag.
Franz Renner, Karl-Zweckini und Paul Schiefer sagen Danke fürs Zuhören.
Ausführliche Informationen gibt es dann wieder im Mittag schonal ab 12 Uhr.
Jetzt ist es gleich 8 Uhr und 10 Minuten.
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