Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (21.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/21/23 - Episode Page - 21m - PDF Transcript

Mit Julia Schmuck im Studio, guten Morgen.

Unsere Themen heute.

Polen will keine Waffen mehr in die Ukraine liefern, wie reagiert die UNO, wie reagieren

die UNO-Mitglieder auf den Auftritt des ukrainischen Präsidenten gestern in New York im UN-Sicherheitsrat.

Außerdem, Großbritannien legt eine Vollbremsung in der Klimapolitik ein, verschiebt zentrale

Maßnahmen nach hinten.

Was steckt dahinter?

Wir schalten gleich nach London zu unserem Korrespondenten Jörg Winter.

Dem Blick aufs Wetter hat jetzt Jörg Stiebauer.

Das wird heute noch im Großteil Österreich sein rechtssonniger und warmer Tag, auch wenn

es derzeit in einigen Regionen noch nicht nach Hause sieht.

In Wien und Eisenstadt gibt es jetzt vielorts Hochnebel bei 17 Grad, St. Pölten Hochnebel

15, Linz-Heiter 15, Salzburg-Wolkig 13, Innsbruck-Wolkig 14, Pregens-Wolkig 16, Graz-Hochnebel

17 und Gaggenfurt-Heiter-Nebelschwaden und 14 Grad.

In der nächsten Stunden gibt es noch ein paar Nebel- und Wolkenfelder, sie lösen sich

am Vormittag auf und dann überwiegt in weiten Teilen Österreichs der Sonnenschein.

Dazu bietet es wieder sehr warm.

Allerdings kommt im Osten und im Bergland lebhafter bis starker vöniger Südwind auf.

Vor allem am Alpenhauptkam in Ostia und Oberkärnten halten sich heute dagegen einige Dichtere Wolken

und hier kann es vereinzelt auch ein wenig regnen.

Höchstwerte meist 23 bis 29 Grad im Südwesten um 21.

Der russische Angriff auf die Ukraine, unser erstes Thema.

Polen war bisher ein trauer Verbündeter der Ukraine, hat viele Geflüchtete aufgenommen

und Waffen geliefert, doch Polen wendet sich jetzt ab und will keine Waffen mehr an die

Ukraine liefern.

Das kündert Polens Ministerpräsident am Abend im Fernsehen an.

Hintergrund ist die Ausfuhr von ukrainischem Getreide.

Polen sieht dadurch den eigenen Markt gefährdet.

Susanna Reneva klar berichtet.

Polen will keine Waffen mehr an die Ukraine liefern, das kündigt Polens Ministerpräsident

Mateusz Morawiecki an und warnt die Ukraine davor, den Konflikt um die Getreideimporte

aus der Ukraine weiter zu eskalieren.

Es waren es Dichtmens des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenski vor der

UNO-Vollversammlung und eine ukrainische Beschwerde bei der Welthandelsorganisation

WTO, die Polens Unmut erregt haben, macht der polnische Vizeaußenminister Pawele Blonski

klar.

Zelenski will Polens Widerstand gegen die ukrainische Ausfuhr von Getreide über Polen

brechen und kritisierte Polen offen vor der UNO-Vollversammlung.

Die Unterstützung für die Ukraine scheint gerade zu bröckeln, das war auch vor der

UNO-Vollversammlung ein Thema.

Staaten aus dem globalen Süden sorgen sich etwa, dass ihre Probleme zu wenig Aufmerksamkeit

bekommen.

In Washington erhofft sich der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenski heute mehr Unterstützung,

er wird im weißen Haus empfangen vom US-Präsidenten.

Zuvor hat Zelenski an der UNO-Gerneraldebatte und der Sitzung des UNO-Sicherheitsrates

teilgenommen, berichtet aus New York, in Kapi.

Es sind viele Staaten, die Russlands Angriff auf die Ukraine hier aufs Schärfste verurteilen

und wie Österreichern Ende des Krieges fordern.

Der ukrainische Präsident Zelenski wendet sich persönlich an den UNO-Sicherheitsrat.

Es sind bereits 574 Tage voller Schmelz, Russland hat 10.000 der Ukrainer getötet und Millionen

zu Flüchtlingen gemacht.

Nach seiner Rede verlässt Zelenski den Raum, erst dann tritt Russlands Ausminister Lavrov

ein und reagiert auf Zelenski mit schweren Vorwürfen an den Westen, der globale Konflikte

schüren würde.

Im Sicherheitsrat zeigt sich, wie weit die Ukraine und Russland von Gesprächen entfernt

sind.

Auch Fortschritte, um die Kollateralschäden des Krieges abzudämpfen, sind bis bei der

UNO-Gerneraldebatte nicht erzielt worden.

Klimapolitik jetzt schon 2030, also in sieben Jahren wollte Großbritannien den Verkauf

von Benzin- und Dieselfahrzeugen verbieten.

Jetzt ist der konservative Regierungschef Rishi Sunak deutlich zurückgerudert.

Er verwässert zahlreiche Klimaziele und geplante Maßnahmen.

Am langfristigen Ziel bis 2050 klimaneutral zu werden, will der britische Premierminister

aber festhalten.

Kann sich das ausgehen und warum gerade jetzt diese Vollbremsung in der Klimapolitik, dazu

bin ich jetzt mit unserem Korrespondenten Jörg Winter verbunden.

Guten Morgen.

Guten Morgen.

Einen pragmatischen Ansatz nennt der konservative Premier Sunak seine Wände in der Klimapolitik.

So müssen etwa Gas kesseln, nicht so schnell wie geplant, gegen Wärmepumpen getauscht

werden, das Ausfond von Verbrennern soll erst später kommen.

Trotzdem will er kniemlerneutral sein bis 2050.

Kann sich das ausgehen?

Wie bewerten das Fachleute in Großbritannien?

Ja, die Fachleute sind skeptisch, das Climate Change Committee, das ist ein unabhängiges

Kremium.

Es hat nun Experten, dass die Regierung in Klimafragen berät hat, schon vor Monaten

gesagt, dass Großbritannien zwar deutliche Fortschritte in den vergangenen Jahren gemacht

hat, Stichwort Ausbau, der Windenergie oder Umstieg zur E-Mobilität, aber dass man eben

immer noch zu langsam unterwegs ist und bis 2050 wirklich klimaneutral zu sein.

Und das Zurückrudern vom Premierminister Sunak bei den selbst gesteckten Klimazielen wird

diese Fortschritte jetzt natürlich noch verlangsamen.

Die Regierung und der Premierminister haben dieses ihr eigenes Kremium übrigens nicht

konsultiert, bevor gestern die neuen Klimaziele bekanntgegeben wurden und die Experten und

Expertinnen sagen, dass sie jetzt alles neu berechnen müssen, um wissenschaftlich klar

sagen zu können, was dieser Schritt bedeutet.

Aber andere Stimmen von Klimaforschen etwa an der Universität Oxford haben sich gestern

weiter nach vorne getaut und schon klar gesagt, dass Großbritannien mit den neuen Zielen,

aber auch dem späteren Ausführverbrennungsmotoren, die Klimaneutralität bis 2050 verfehlen wird.

Stellt euch die Frage, warum gerade jetzt also dieser Kurswechsel, was steckt denn da dahinter,

ist das viel Parteitaktik, geht da um die schlechten Umfragewerte seiner Partei, wie

argumentiert Sunak diesen Schwenk?

Großbritannien ist für weniger als ein Prozent der Emissionen global verantwortlich, tut

aber mehr als alle anderen und das sei unverhältnismäßig, sagt der Premierminister.

Er sagt auch, dass Großbritannien im Club der G7-Staaten am schnellsten seine Treibhausgas-Emissionen

reduziert hat, um knapp 50 Prozent übeligen seit 1990 und dass man eben Fortschritte machen

und Ziele erreichen kann, ohne die Bevölkerung unnötig wirtschaftlich zu quälen.

Also das sind im Wesentlichen seine drei Hauptargumenten.

Und ja, natürlich steckt dahinter auch politisches Kalkül ein Premierminister, der meilenweit

in den Umfragen hinter der Opposition zurückliegt mit einer Wahl, die sich am Horizont bereits

abzeichnet.

Der kann und muss auch ein Risiko eingehen, denn es gibt natürlich viel Kritik am gestrigen

Schwenk.

Aber Sunak schielt einfach auch auf Wählerinnen und Wähler, die mit teuren Klimazielen gerade

jetzt in Zeiten von Rekordteuerung und wirtschaftlichen Problemen wenig anfangen können und diese

Gruppe, sagen uns die Meinungsforscher, diese Gruppe, die wächst.

Das wird hier in Großbritannien nichts anders sein als anderswo und es erlaubt Sunak eben,

einen klaren Trennungsstrich zu machen gegenüber der oppositionellen Leberpartei.

Manche meinen, er habe da eine regelrechte taktische Falle ausgelegt.

Ist davon auch zu gehen, dass das alles wirklich so kommt, wie Sunak will?

Es gibt ja auch schon Medienberichte, wonach es auch Parteikollegen gibt, die mit dem Kurs

nicht zufrieden sind.

Ich glaube nicht, dass ihm dieser Klimaschwenk in seiner eigenen Partei nachhaltig beschädigen

wird.

Es gibt Diskussionen, aber dass dein Misstrauensvotum durchgehen könnte, das ist wirklich unwahrscheinlich.

Es gibt bei den Tories viele Strömungen.

Was Sunak gemacht hat, das bringt ihm die Sympathie vom rechten Parteiflügel ein.

Auch in den ehemals roten Hochburgen in Nordengland, wo die Tories bei den letzten Wahlen massiv

punkten konnten.

Und es gibt Kritik beim gemäßigten EU-Urbanenflügel und nicht zu vergessen auch von Boris

Johnson, dem ehemaligen Premierminister, wo es aber eher um eine persönliche Vendetta

geht und Johnson als Architekt, der bis gestern prokresiven Klimapolitik in Großbritannien

da schon auch um sein politisches Vermächtnis kämpft.

Aber mittelfristig viel wichtiger ist, was sagt die Opposition, die Leberpartei, die

Leberbis aussieht, beste Chancen hat, die nächste Wahl zu gewinnen.

Und da gibt es ein nicht ganz klares Bild.

Der Sprecher für Umwelt- und Klimapolitiker, Gemeindas Leber, ein Aus für Verbrennungsmotoren

2030 durchsetzen wird.

Also diese Maßnahme von Sunak rückgängig machen wird.

Gleichzeitig bleibt es aber auf einen Stil, etwa beim Thema Aus für Gasthermen bis 2035.

Diese Frist ist gefallen und es sieht nicht danach aus, dass Leber das rückgängig machen

will.

Für Punkt für Punkt eine Auseinandersetzung im Wahlkampf gehen.

Die Konservativen werden versuchen, Leber als eine Partei von Klimafonatikern hinzustellen,

die Politik auf Kosten der in der Teirungskrise strauchelnden Bürgerinnen und Bürger macht.

Wenn wir jetzt wegkommen von der Parteitaktik, wie reagiert denn die Wirtschaft und die Bevölkerung

darauf?

Die Bevölkerung ist gespalten, wobei wie gesagt eine wachsende Gruppe der Meinung ist, dass

man etwas langsamer in der Klimapolitik voranschreiten sollte, vor allem eben, wenn es persönlich

etwas kostet, wirklich auffallend und spannend wütend ist man bei der britischen Automobilindustrie.

Man darf nicht vergessen, dass man sich hier längst auf den kompletten Umstieg auf E-Fahrzeuge

2030 vorbereitet hat.

Ford hat etwa in Großbritannien bereits mehr als 500 Millionen Euro dafür investiert und

jetzt wird man vor den Kopf gestoßen.

Wie es aussieht, hatten die Managerinnen und Managerinnen noch zu Wochenbeginn keine Ahnung,

dass ein echter Game-Changer kommt und die Chefin von Ford in Großbritannien hat es gestern

klar ausgedrückt.

Wir brauchen von der Regierung Ambition, Planbarkeit und Verlässlichkeit hat sie gesagt und diese

Änderung untergrabe alle drei Dinge gemeinsam.

Jörg Winter war das aus London über die Kehrtwänder in der britischen Klimapolitik.

Danke für Ihre Einschätzung.

Sehr gerne, vielen Dank.

Bergkara Bach, unser nächstes Thema.

Der aserbajanische Präsident hat nach den heftigen Angriffen seiner Armee auf das von

Armenien bewohnte Gebiet Bergkara Bach den Sieg erklärt.

In der eintägigen Operation habe Aserbajan seine Herrschaft über das Gebiet im Südkaukasus

wiederhergestellt, sagte er, Mittwochabend in einer Fernsehansprache in Bako.

Bei dem Einsatz wurden 200 Menschen getötet.

Susanne Nevarkler berichtet.

Nach dem Aserbajan den Sieg und die vollständige Kontrolle über die Region Bergkara Bach erklärt hat,

herrschte in der Region derzeit große Unsicherheit.

Hundert bis 120.000 Menschen lebten zuletzt in der von Armenien bewohnten Enklave.

Russland, das eine Friedensgruppe vor Ort stationiert hat, meldet, dass seit Dienstag

mehr als 3.000 Menschen das Gebiet verlassen haben.

Viele Menschen versuchen derzeit offenbar noch aus Bergkara Bach rauszukommen.

Es wird befürchtet, dass eine gewaltsame Vertreibung der Armenier aus Bergkara Bach bevorsteht.

Aserbajanspräsident Ilham Aliyev spricht von der Wiedereingliederung der seit Jahrzehnten

umstrittenen Enklave und verspricht den Menschen dort eine baldige Besserung ihrer Situation.

In Armenien gab es wieder wütende Demonstrationen.

Der Regierung wird vorgeworfen, den Armenien in Bergkara Bach nicht beigestanden zu haben.

Nach Österreich jetzt keine guten Nachrichten gibt es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

bei Steier Automotive, dem früheren MAM-Werk.

360 Arbeitsplätze dürften Wackeln beim LKW-Bauer, Lieferschwierigkeiten dürften den Betrieb

zuletzt in Bedrängnis gebracht haben.

Auch Kurzarbeit steht im Raum berichtet, Daniela Dalke.

Ende September läuft der letzte MAN-LKW in Steier vom Band.

Bei der damit verbundenen Neuaufstellung des Unternehmens durch Investor Siegfried Wolf

droht jetzt der nächste große Stellenabbau.

260 Mitarbeiter sind beim Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet worden.

Eine Vorsichtsmaßnahme heißt es aus dem Unternehmen.

Wie viele wirklich gehen müssen, sei noch offen.

Treffen soll es zudem 100 Leiharbeitskräfte.

Laut Medienberichten sei auch Kurzarbeit im Gespräch.

Die aktuellen Turbulenzen dürften durch Lieferschwierigkeiten verursacht worden sein.

Steier Automotive produziert für eine schwedische Marke Elektrolastwagen.

Bei der Lieferung der Batterien dafür gibt es Probleme.

Vorerst sollen Mitarbeiterunternehmens intern umgeschichtet werden

oder in Bildungskarenz geschickt werden.

Gesundheitspolitik, unser nächstes Thema.

Das Zentrum für Suchtmedizin im LKH Graz 2 am Standort Süd am Grazer Wagner-Jorekplatz

besteht mittlerweile seit 1986.

Der Primar der Fachklinik Johann Seiler schlägt jetzt Alarm.

Die Umstände für Patientinnen und Patienten und für das Personal seilen durch steigende

Patientenzahlen und einer Zunahme an Aggressivität der Suchtkrankung zu wenig Betten

und auch zu wenig Fachpersonal äußerst kritisch.

Gregor Waldl hat mit dem Leiter der Spezialklinik gesprochen.

Der Psychiater und Psychotherapeut Johann Seiler ist Primar am Zentrum für Suchtmedizin.

Vor allem bei Durchdrogenmissbrauch ausgelösten Akutfällen stoße das System an seine Grenzen,

so der erfahrene Mediziner.

Diese hohe Aggression oft, da kommt bei Menschen alles raus in der Aufnahme,

beschimpfen bis auf die Leitste, also es tut mir leid, es ist so.

Und die Leute wollen akut nicht mehr arbeiten, was machen wir jetzt?

Ärzten fehlen vor allem die doppelte Ausbildung hinsichtlich psychotherapeutischer und medizinischer

Fähigkeiten, um für solche Extremfälle auch gerüstet zu sein.

Wir haben so wenige Ärztinnen, die jetzt noch die doppelte Ausbildung haben, die Anturnis

haben, die sind alles eine reine Fachärzte, die haben die ganze Nachbarnnacht ist angst.

Aufgrund fehlender Betten kommt vor allem die wichtige therapeutische Arbeit viel zu kurz.

Oft werde, Salop formuliert, nur ruhig gestellt.

Es gibt jetzt viel mehr Persönlichkeitsstellen, viel mehr Mischindoxikationen, also es ist

so schwer nachzuverziehen, dass wir in der Resignation auf die Person gehen, wenn wir

mal mal anfangen, mal eine Ziprex.

Ein schweres Antipsychotiker.

Eine wirksame Therapie, dauerende Wochen oder Monate, dafür sehr einfach keine Zeit,

ein Ausweichen auf andere Abteilungen, auf Grundfälle in der Betten sei, so Primaseiler

auch keine Lösung.

Und längst halt so nochmal intensiv rein, irgendwo auf der Medizin, wo die Oma im Herzinfarkt

liegt.

Das geht ja alles auch nicht.

Manseiler sucht nun das Gespräch mit den Verantwortlichen der Politik, um eine rasche

Lösung der seiner Sicht untragbaren Zustände zu finden.

Acht oder 14 Minuten gerade, wir haben aber auch gute Nachrichten in diesem ÖEinjournal.

Wer nicht dement werden möchte, kann einiges tun.

Bis zu 40 Prozent des Alzheimer-Risikos können durch einen gesunden Lebensstil vermieden

werden, so die Botschaft der Wissenschaft am heutigen Welt-Alzheimer-Tag.

Das bedeutet für den Alltag Risikofaktoren vermeiden, also sagen Fachleute, nicht rauchen,

sportlich aktiv sein und Krankheiten wie hohen Blutdruck behandeln lassen.

Aber auch eine neue Therapie gibt Hoffnung, Barbara Reichmann berichtet.

Die positiven Effekte des eigenen Lebensstils rücken bei der Alzheimer-Vorbeugung zunehmend

in den Vordergrund.

Aus der Forschung sind zahlreiche Faktoren bekannt, die das Risiko verringern können,

was man an Alzheimer erkrankt, sagt, die Demenzforscherin Elisabeth Stögmann von der

Universitätsklinik für Neurologie an der Medizin-Uni Wien.

Das beginnt mit Bildung im jungen Lebensalter, das geht über das vermeiden von kleinen, schädelhirn

Traum im mittleren Lebensalter, die sozusagen körperliche Aktivität, also das Ausüben

von Sport.

Auf Alkohol und Nikotin verzichten ist auch hier empfehlenswert und bereits vorhandene

Erkrankungen sollte man unbedingt behandeln.

Wie eben Bluthochdruck, Blutzucker-Erkrankung.

Das sind auch wesentliche Faktoren, die die Hirngesundheit verbessern können.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist gutes Höhen.

Mögliche Höherstörungen sollten behandelt werden.

Auch ein entscheidender Punkt, guter Schlaf.

Es ist eine neuere Erkenntnis und ja, es stimmt, wir glauben, dass sozusagen sechs bis acht

Stunden ruhiger, gesunder Schlaf das Gehirn so auf eine Art, also ein bisschen beruhigen

können und ein bisschen reinigen können.

Man glaubt, dass in einem gesunden Schlaf das Gehirn die Fähigkeit hat, sich ein bisschen

zu regenerieren.

Und zwar besser als bei jemandem, der nur sehr kurz schläft und nie in eine Ruhephase

kommt, so die Medizinerin.

Auch die neuen Therapien setzen dabei an, das Gehirn sehr vereinfacht, gesagt zu reinigen.

Neues sind sogenannte monoklonale Antikörper gegen Amyloid Beta.

Das sind Eiweiße, die sich im Gehirn von Alzheimer-Betroffenen ablagern.

Und hier gibt es eben Antikörper, die dieses Eiweiß abräumen und aus dem Gehirn entfernen

können.

Und man hat jetzt gefunden, dass dieses Abräumen dieser Amyloid Beta-Plax auch mit einer klinischen

Verbesserung in den Patientinnen einhergeht.

Und in dieser Form ist dieser Ergebnis schon ganz neu, also sowas hat man die letzten 20

Jahre nicht gehabt.

Eine dieser Substanzen wurde bereits bei der europäischen Arzneimittelbehörde immer

eingereicht.

Wir erwarten eine Zulassung vermutlich Anfang des Jahres 2024.

Aber diese Therapien kommen nur für Patientinnen und Patienten in frühen Stadien der Erkrankung

in Frage.

Und man muss die Betroffenen engmaschig überwachen.

Weil es leider tatsächlich in 10 bis 20 Prozent Zunebenwirkungen kommt, nämlich zu Hirnschwellungen

bzw.

Hirnblutungen.

Als einfache Tablette wird man diese Medikationen also sicher nicht beziehen können, so die

Veterinerin, sondern man wird genau kontrollieren müssen, wie die Behandlung bei den Betroffenen

wirkt.

18.17 Minuten Zeit für den Nachrichtenüberblick.

Marta Georgiew, bitte.

Russland hat die Ukraine heute früh wieder mit Raketen und Drohnenangriffen überzogen.

In der Hauptstadt Kiev wurde Luftalarm ausgelöst, Gebäude wurden beschädigt, sieben Menschen

wurden verletzt, darunter Kinder, so der Bürgermeister.

Aus der Stadt Kerson im Süden werden zwei Todesopfer gemeldet, die russische Armee

habe Wohnviertel bombardiert, so der Gouverneur.

Hingegen hat die Ukraine nach russischen Angaben die Halbinsel Krim mit Drohnen angegriffen,

19 Flugkörper seien abgeschossen worden, so Russland.

Umweltministerin Leonore Gewessler kritisiert die Entscheidung Italiens, Österreich wegen

der Transitmaßnahmen in Tirol vor dem europäischen Gerichtshof zu klagen.

Dem italienischen Verkehrsminister Matteo Salvini seien die Menschen in Tirol offenbar, egal,

solange seine Lkw-Lobby Gewinnemacher, so Gewessler.

Auch Tirols Landeshauptmann Anton Matle verteidigt die Maßnahmen, der Schutz von Gesundheit und

Umwelt wie geschwerer als Italiens fossile Verkehrspolitik, so Matle.

Die Grünen drängen weiter auf eine Steuerbefreiung bei Langzeit Verhütungsmittel.

Verhütungsmittel wie die Spirale würden weiterhin dem Steuersatz für Medizinprodukte unterliegen

und werden mit 20 Prozent besteuert, kritisiert die grüne Frauensprecherin Mary Disoski.

Österreichs Verhütungspolitik zähle zu den schlechtesten und rückständigsten in ganz Europa.

67 Länder haben bei der UNO-Generalversammlung ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere unterzeichnet,

auch Österreich.

Damit könnte der Vertrag bald in Kraft treten.

30 Prozent der Ozeane sollen dann bis 2030 unter Schutz gestellt werden.

Die Weltmeere sind insbesondere durch den Klimawandel und Überfischung gefährdet.

Die US-Notenbank fett hebt den Leitzins nicht an.

Er bleibt also zwischen 5,25 und 5,5 Prozent.

Es ist dennoch der höchste Wert seit 22 Jahren.

Bei der Sitzung gestern haben sich die Währungshüter darauf geeinigt, die Zinsen nicht weiter zu erhöhen.

Elfmal hat die Notenbank in den vergangenen eineinhalb Jahren den Leitzins angehoben,

um der Inflation entgegenzuwirken.

Und jetzt zum Wetter.

Im Großteil Österreichs bleibt es überwiegend sonnig, teils kräftiger, vöniger Südwind.

Nach Südwesten hin gibt es dichtere Wolken, vereinzelt auch Regen und es ist etwas kühler.

Die Höchstwerte 23 bis 29 Grad.

Das war das Journal um 8.

Bernhard Ortmayer Technik, Paul Schieferischi und Julia Schmuck am Mikrofon

sagen für das gesamte Team Danke fürs Zuhören.

Sommerliche, sizilianische Klinge gibt es gleich hier im Pasticcio.

Einen schönen Vormittag mit Ö1.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.