Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (19.03.2023)
ORF Ö1 3/19/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Sonntag der 19. März, guten Morgen im Studio Utterbergmann mit diesen Themen.
Unter Hochdruck wird in der Schweiz über die Rettung der Kreditswiss beraten für eine
Notübernahme, fordert die Großbank UBS, Milliarden hohe Staatsgarantien.
In Österreich prüft das Innenministerium ein Verbot von TikTok auf Diensthandys.
Foodwatch fordert ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel und Präsidentenwahlen in Montenegro.
Ein Machtwechsel könnte eingeläutet werden.
Zuerst hier doch zum Wetter.
Michael Mattham.
Heute und morgen ist es vorübergehend wechselhaft, aber weiterhin frühlungshaften Milkt und
die überdurchschnittlichen Temperaturen bleiben uns wahrscheinlich bis zum nächsten Wochenende
erhalten.
Aktuelle Meldungen wie 1.000 Stadthalter, 5° Sankt-Polten, Volkig 3, Linz- und Salzburg
Volkig 6°, Innsbruck Volkig 7, Prägenz stark bewölkt 9°, Graz stark bewölkt 3, sowie
Glagenfurt stark bewölkt 4°.
Heute wechseln Sonnenschein und ausgedehnte Wolkenfelder samt Zahara-Staub, die sich im
Lauf des Tages immer weiter ausbreiten.
Die meisten Sonnenstunden gehen sich im Osten aus, nur wenige westlich von Innsbruck.
Von Fadelberg bis in die Obersteiermark bilden sich also dem allmählich einzelne, eventuell
gewittrige Regen oberhalb von 1.400 bis 2.000 m Schneeschauer.
Beide als Leber auf dem Südwestwind erreichen die Temperaturen heute Mitte 11 bis 19 in 2.000
m um 3°.
Morgenmittag 1, 2° weniger und zunächst oft bewölkt mit einzelnen Schauern am Nachmittag
dann auch größere Sonnenfenster.
Das Schweizer Finanzinstitut Kreditswiss steht trotz Milliarden Stützung des Bundes weiter
unter Druck.
Um einen Kollaps zu verhindern, sind Regierung und Finanzaufsicht an die größte Schweizer
Bank UBS herangetreten, seit gestern wird nun intensiv über eine mögliche Notübernahme
verhandelt.
Doch die Gespräche verlaufen zäh, die UBS soll staatliche Garantien in Milliardenhöhe
erwarten.
Karin Koller
Seit Drenkt bis Montag früh wollen die Schweizer Bank auf Sichtbehörden eine Lösung für die
angeschlagene Kreditswiss erreichen.
Als Plan A steht eine Übernahme durch die größte Schweizer Bank UBS im Raum.
Laut Insidern sollen die Gespräche darüber auch schon weit fortgeschritten sein.
Für eine Übernahme verlangt die UBS, aber hohe Garantien vom Schweizer Staat, kultortiert
werden bis zu 6 Milliarden Dollar.
Um bisher unbekannte Risiken abzudecken, wie es heißt.
Noch am Abend hat sich in Bern die Schweizer Regierung zu einer Trinklichkeitssitzung
zusammengefunden, Kommentare danach gab es aber keine.
Als größte Stolpersteine für einen Zusammenschluss der zwei größten Schweizer Banken gelten
Wettbewerbsfragen und der drohende massive Personalabbau.
Die Kreditswiss gehört zu den weltweit 30 größten Banken, die als too big to fail eingestuft
werden.
Eine Insolvenz hätte verheerende Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft.
Themenwechsel – immer mehr Regierungen verbieten die Video-App Tiktok auf den Diensthandys ihrer
Mitarbeiter.
Nach Großbritannien, Kanada, den USA und Neuseeland hat auch das EU-Parlament und die EU-Kommission
ein Verbot auf Diensthandys in Politik und Verwaltung angekündigt.
Und auch in Österreich prüft das Innenministerium aktuell entsprechende Maßnahmen und ein Verbot
scheint durchaus möglich.
Victoria Waldecker
Von EU-Ministerin Karolina Etstadler bis zu Bundeskanzler Karl Nehammer, sechs Regierungsmitglieder
nutzen Tiktok mehr oder weniger häufig und versuchen so junge Menschen zu erreichen.
Sicherheitsexperten sehen die Plattform aber sehr kritisch, die Befürchtungen sind groß,
dass sich die chinesische Regierung via Tiktok Zugriff auf Daten verschafft und damit Überwachung
oder Erpressung möglich werden, sagt auch die Expertin für Digitalisierung Ingrid Brodnig.
Weil man davon ausgehen kann, dass z.B. IP-Adressen, die gesammelt werden, sagen, wo sich ein Handy
befunden hat und dadurch lassen sich womöglich Bewegungsprofile erstellen, z.B. wer hat wen
getroffen.
Nachdem immer mehr Regierungen Tiktok auf Diensthandys verbieten, prüft jetzt auch das
Innenministerium in Österreich ein Verbot.
Das würde dann etwa für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ministerien, aber auch für
Polizistinnen und Polizisten gelten.
Brodnig begrüßt das.
Ich glaube, das ist ein guter Zeitpunkt, um Tiktok auf Regierungshandys zu verbieten,
weil man damit auch zeigt, Europa meint es ernst.
Ein Verbot sei ein klares Zeichner in China, das Datenschutz einen hohen Stellenwert habe,
meint die Expertin.
Das Ergebnis der Prüfung im Innenministerium soll kommende Woche vorliegen, dann könnte
etwa Beamtenminister Werner Kogler ein Tiktokverbot für die Diensthandys in Politik und Verwaltung
Beweisung erlassen.
Damit müssten dann aber wohl auch die Regierungsmitglieder ihre Tiktokauftritte überdenken.
Betrüger werden immer kreativer, aktuell müssen Gebrauchtwaren Verkäufe im Internet
aufpassen.
Die Masche, ein Bote kommt mit dem Geld nach Hause und holt die Ware ab, allerdings kommt
dann niemand, denn das eigentliche Ziel ist Datenklau.
Paul Seehorch
Die Betrüger geben vor, aus dem Ausland zu kommen, daher müssen sie einen Paketdienst
beauftragen, der das Geld in Bar bringt und die Gebrauchtware abholt.
Es handelt sich allerdings um Fishing, also um Datenklau.
Irgendwann kommt nämlich eine Webseite ins Spiel, auf der man seine Daten eingeben
soll, inklusive Kontoinformationen und TAN-Codes für Überweisungen, seit Jakob Kaliner vom
Konsumentenschutz der Arbeiterkammer.
Paul Seehorch
Was passiert, wenn ich das alles anflos eingebe, haben Kriminelle meine Daten, die können damit
Überweisungen tätigen und mir so Geld stehen.
Die sichere Variante ist laut Kaliner, ibern angeben, selbst bei der Bank prüfen, ob das
Geld am Konto ist und erst dann die Ware versenden und Nieddaten auf externen Webseiten
angeben.
Paul Seehorch
Ungesunde Lebensmittel für Kinder sollen nicht mehr beworben werden, das fordert Foodwatch
Österreich.
Die Organisation hat jetzt eine E-Mail-Protest-Aktion an Supermärkte gestartet, mit der entsprechenden
Forderung Barbara Pfeiffer mit den Details.
Barbara Pfeiffer
Falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, jedes dritte Kind im Alter von acht Jahren wiegt
zu viel.
Foodwatch Österreich nimmt nun die Supermärkte in die Pflicht.
Die Werbung für ungesundes Essen für Kinder soll verboten werden, sagt Heidi Pausten
von Foodwatch Österreich.
Pfeiffer
Schluss mit Comicfiguren auf jenen Lebensmitteln, die ungeeignet sind für die tägliche Ernährung
der Kinder, sprich Lebensmittel, die entweder zu viel Zucker enthalten, zu viel Fett enthalten
oder zu viel Satz enthalten.
Pfeiffer
Bei den Eigenmarken wäre eine Änderung am schnellsten möglich.
Bis zum 29.
März haben die Supermärkte nun Zeit zu reagieren.
Foodwatch erwartet sich, dass die Supermärkte dann das Kindermarketing beenden.
Die Comicfiguren von den Verpackungen runterzugeben, aber auch keine ungesunden Lebensmittel in
ihren Flugblättern zu bewerben oder auf ihren Social Media-Kanäen zu bewerben oder auch
in ihrem Internetauftritt.
In Deutschland ist man schon einen Schritt weiter.
Ernährungsminister Özteme hat im Februar Pläne vorgelegt, wie Kindermarketing eingeschränkt
werden soll.
Diskutiert wird etwa ein Plakatwerbeverbot in der Nähe von Schulen.
Pfeiffer
Themenwechsel und nach Montenegro, wo heute die erste Runde der Präsidentschaftswahl
stattfindet.
Die Wahl könnte richtungsweisend sein, Amtsinhaber Milo Czukanovic bewirbt sich um eine zweite
Amtszeit.
Doch pro serbische Kandidaten finden immer mehr Zulauf, wie Christian Wehrschiz berichtet.
30 Jahre dominierte Milo Czukanovic Montenegro.
Doch dieses Mal ist seine Wiederwahl alles andere als sicher.
Gegen ihn treten heute fünf Männer und eine Frau an, doch nur zwei Politiker haben die
Chance, nimmt Czukanovic die Stichwahl in zwei Wochen zu erreichen.
Es sind, ist der serbische Nationalist Andrea Mandic und der 37-jährige Jakov Milatovic,
der auf eine kurze Karriere als Wirtschaftsminister im Jahre 2021 zurückblicken kann.
Nach Umfragen hätte Milatovic in der Stichwahl die besseren Karten gegen Czukanovic, doch
dazu muss er erst den Einzug schaffen.
Für Czukanovic wäre Andrea Mandic der angenehmere Kandidat, weil viele wähler dessen ultranationalistische
und pro-russische Positionen nicht vergessen haben.
Gewählt wird heute auch in Kasachstan 12 Millionen Menschen sind aufgerufen ein neues Parlament
zu wählen.
Am Sieg der Partei des autoritär regierenden Präsidenten Tokayev gibt es keine Zweifel,
auch wenn einige unabhängige Kandidaten antreten dürfen.
Papst Franziskus hat im Vatikan mehrere hunderte Flüchtlinge empfangen, die über humanitäre
Korridores sicher nach Europa gelangt sind.
Mit der vor sieben Jahren gestarteten Aktion haben 6.800 Menschen eine neue Heimat gefunden,
aus Rom berichtet Alexander Hecht.
Papst Franziskus ist voll des Lobes und des Dankes für all jene, die humanitäre Korridore
organisieren, allen voran die Gemeinschaftsante Gidio.
Seit 2016 engagiert sich die Leingemeinschaft gemeinsam mit der katholischen und evangelischen
Kirche für humanitäre Korridore, sagt Generalsekretär Cesare Tsukoni, die Flüchtlinge kämen
nach einer Identitätsüberprüfung mit Visa aus humanitären Gründen legal per Flugzeug
nach oben.
Am Beginn habe man der Regierung gesagt, wir kümmern uns um alles, wir finden Sponsoren,
aber gebt uns die Visa.
6.000 Menschen sind so, Krieg, Verfolgung und Elend bereits entkommen.
Die 25-jährige Jamer ist eine von ihnen, sie war zwölf, als der Krieg in Syrien begonnen
hat.
Seit Oktober ist sie in Italien, wo sie endlich wirklich leben könne.
Wir haben das Leben, das sie nennen.
Frankreich und Belgien beteiligen sich bereits an der Initiative, bei Santigidio hofft man
auf noch mehr aufnahmewillige Staaten.
Und so viel vorerst aus der Chanel-Redaktion, einen schönen und erholsamen Sonntag noch
wünscht denen Utter Bergmann.
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