Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (18.03.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 3/18/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Ö1 – Journal um acht Mit Rainer Hasse war gutmorgens im Journalstudio.

Die Koalition in Niederösterreich schlägt natürlich weiter in hohe Wellen.

ÖVP und FPÖ haben ja gestern ihre Zusammenarbeit verkündet.

Dazu nachrichten aus der Steiermark, die sich ausweiten könnten.

Dort wird Energie billiger, das könnte sich eben ausweiten,

aber quasi auch sehr dramatische Nachrichten aus der Steiermark, die sich hoffentlich nicht ausweiten.

In der Steiermark gibt es nämlich einen Engpass an gefärbten Ostereiern.

Zuerst aber mal zum Wetter, die Aussichten von Daniel Zeilinger.

Einige Sonnenstunden bringt uns das Wochenende, der sonnigere Tag ist der heutige Samstag

und es wird meistens warm.

Jetzt in der Früh hat es in den Landesaugstätten zwischen zwei Grad in Graz und Klagenfurt

und sieben Grad in Salzburg und in Innsbruck.

Am wärmsten wird es am Nachmittag dann von Fadelberg bis zum Salzkammergut mit bis zu 20 Grad.

Hier gibt es in den nächsten Stunden aber noch teilweise dichte Wolken,

je dann die Sonne durchkommt.

Überwiegend Sonnig haben wir es jetzt bereits nach Osten und Süden hin.

Ein paar Wolken tauchen aber auch hier auf dem Lauf des Tages

und hier warten uns Temperaturen zwischen 11 und 18 Grad.

Im Osten wird es sehr frischer Wind, im Weinfiertel vor allem, im Wiener Raum und im Nordburgenland.

Morgen der Sonntag bringt dann weniger Sonne, die Frühnebelfelder werden mehr,

auch die Wolken werden mehr und im Bergland kommen im Tagesverlauf da und dort auch Regenschauer.

Waren bleibt es aber mit 10 bis 19 Grad, die höchsten Werte warten uns morgen in Kärnten und in der Steiermark.

Wir beginnen am Balkan.

Serbien und Kosovo wollen heute erneut über die Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen verhandeln.

Der serbische Präsident Wucic und der kosovarische Prämie Kurze werden im Nordmazedonischen Ochrid

über die Umsetzung eines Grundsatzplans zur Normalisierung der Beziehungen sprechen,

dem sie am Ende Februar unter EU-Vermittlung zugestimmt haben.

In Belgrad haben aber schon mehrere Tausend Menschen gegen dieses Abkommen protestiert, berichtet Ernst Kernmeier.

Begleitet von Lautsprecherwagen und nationalistischen Liedern

ziehen gestern mehrere Tausend Menschen durch die Belgrader Innenstadt.

Nein, zur Kapitulation steht auf einem großen Transparent, das an der Spitze des Demonstrationszugs getragen wird.

Sie würden hier zeigen, dass Kosovo ihr Territorium, ihr heiliges Land sei,

das sie niemals aufgeben würden, sagt ein Demonstrant.

Der serbische Präsident Alexander Wucic und der kosovarische Prämie-Minister Alvin Kurte

haben sich auf Druck der EU und der USA im Februar auf die Förderung

gut nachbarlicher Beziehungen geeinigt.

Über die konkrete Umsetzung soll heute weiter verhandelt werden.

Serbien erkennt die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an. Die Normalisierung der Beziehungen

ist aber Voraussetzung für die Annäherung zur EU.

Nach etwas mehr als einwöchigen Verhandlungen steht in Niederösterreich also das schwarz-blaue Arbeitsübereinkommen.

Landeshauptfrau und ÖVP-Chefin Johanna Mikkeleitner hatte gemeinsam mit FPÖ Landespartei-Schiff Udo Landbauer

zum Beispiel Maßnahmen im Bereich Pflege und gegen die Teuerung vorgestellt.

Und es wird aber auch ein 30 Millionen Euro schwerer Corona-Fonds eingerichtet, wie Gerhard Eisinger berichtet.

Aus diesem Corona-Fonds sollen, wie es heißt, verfassungswidrige Covid-Strafen,

amtsfähig und unbürokratisch zurückgezahlt werden.

Es handelt sich um eine umfassende Entschädigung, so Landbauer.

Mikkeleitner sieht in dem Fonds ein Instrument dafür, die Covid-Greben zu schließen.

Für die Pflege zu Hause wurde ein eigener Pflegecheck angekündigt.

In Kürze vorgestellt werden soll auch ein neues Modell für den Heizkostenzuschuss.

Nach den Verlusten bei der Landtagswahl muss die ÖVP ja Ressorts in der Landesregierung abgeben.

Bereiche wie Finanzen, Bildung, Personal und Wirtschaft bleiben bei der Volkspartei,

Mobilität, Arbeitsmarkt und Sportwandern von der ÖVP zur FPÖ, die unter anderem weiterhin für Asyl verantwortlich ist.

Über die Zuständigkeiten der ebenfalls in der Propaz-Regierung vertretenen SPÖ sollen am Montag Gespräche geführt werden.

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor einem Jahr ist der Gaspreis ja massiv gestiegen.

Für die Haushalt in Österreich hat das eben deutliche Preisehunger gebracht.

Die Energiesteiermark hat aber nun als erster große Energieversorger angekündigt,

den Gaspreis für bestehende Kundinnen und Kunden um ein Drittel senken zu wollen.

Die Regierungsbehörde E-Control erwartet nun, dass andere Versorger bald nachziehen werden, wie Fabian Graber berichtet.

Seit einigen Monaten ist der Gaspreis im Großhandel wieder deutlich gesunken.

Die Energiesteiermark gibt ihr Spanis ab Mai zumindest teilweise an bestehende Kundinnen und Kunden weiter

und senkt den Gaspreis um bis zu 34 Prozent, hieß es in einer Aussendung am Freitag.

Wolfgang Urbancic, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control, erwartet jetzt für ganz Österreich mehr Bewegung bei den Gaspreisen.

Wir erwarten als E-Control nun, dass auch weitere Unternehmen diesen Beispiel folgen und ihre Endkundenpreise absenken.

Die Energiesteiermark ist laut E-Control der erste große Versorger, der die Preise für Bestandskunden senkt.

Bei neuen Gasverträgen gab es seit Jahresanfang bereits Preisenkungen, etwa seitens Wien-Energie und der Energie AG Oberösterreich.

Urbancic schritt daher, die Preise der Energielieferanten regelmäßig zu vergleichen, etwa mit dem Tarifkalkulator der E-Control.

Wenn man die Möglichkeit hat, aus seinem Vertrag auszukommen, dann lohnt es sich schon, zumindest einen Tarifvergleich anzustellen

und zu schauen, ob man nicht durch einen Lieferantenwechsel sich verbessern kann.

Der E-Controlvorstand geht davon aus, dass die Gaspreise im Großhandel auch stabil bleiben.

Die Großhandelspreise haben sich nun eingependelt auf einem Niveau, das erheblich niedriger ist als noch vor einem Jahr.

Das ist auch gut so und wenn man sich die Markterwartungen anschaut, dann wird es einigermaßen in diesem Korridor verbleiben.

Und das sollte bis zur Jahresmitte weitere Versorger dazu veranlassen, die Preise zu senken.

Nicht nur bei Gas, sondern auch bei Strom, so Urbancic.

Den Unternehmen sei auch bewusst, dass der Regulator ein Auge auf die Preisentwicklung hat.

Gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde prüfe man derzeit etwa, wie schnell Preisenkungen von den Versorgern weitergegeben werden

und ob die Strompreisbremse der Regierung auch bei den Kundinnen und Kunden ankommt.

Hier gebe es erste positive Ergebnisse.

Was man, was die Stromkostenbremse betrifft, sagen kann, dass zumindest was die Teilbetragsvorschreibungen anbelangt, dass hier Anpassungen vorgenommen worden sind, sagt Urbancic.

Einen endgültigen Bericht werden die von E-Kontrol und BWB eingesetzte Taskforce bis Ende Juni vorlegen.

Heuer zu Ostern könnte es einen Engpass an gefärbten Eiern geben.

Die hohen Energiekosten und die exportierenden Kosten für Hühnerfutter sorgen nämlich bei vielen Landwirten für leere Ställe.

Aber auch die Betriebe, die Ostereier färben, kämpfen mit hohen Produktionskosten berichtet mit Hinatz Eiersch.

Es sind drei Aspekte, die für weniger gefärbte Ostereier sorgen. Allein das Futter kostet derzeit um ein Drittel mehr.

Futter ist sehr teuer geworden, Energie ist sehr teuer geworden, das merkt auch jeder, der selber einen Haushalt hat. Und dann natürlich haben sehr viele Landwirte gesagt, okay, unter diesen hohen Produktionskosten kann ich mir das nicht leisten, oder das ist kein Geschäft mehr.

Sagt der Geflügel-Experte der Landwirtschaftskammer Anton Koller. Die Eierbauern lassen ihre Ställe oft leer stehen.

Deswegen gebe es am gesamten europäischen Markt weniger Hennen und dazu gesellte sich in den vergangenen Monaten noch die Vogelgrippe.

Die jetzt Österreich nur ein bisschen erwischt hat, aber vor allem in Europa war sie sehr massiv, also da fehlen 40 Millionen Hennen.

Und weil da jetzt so viele Hennen fehlen, gibt es auch eine Verknappung von diesen Eiern.

Auch in den Ostereier-Ferbeanlagen explodieren laut Koller von der Landwirtschaftskammer die Kosten.

Die Firma Schlügelei im Burgenland zum Beispiel, die viele steirische Produzenten und Kunden hat, mit heuer auch um 10 bis 20 Prozent weniger Ostereier-Ferben.

Wir haben in Burgenland die Nüte-Österreichen, Obe-Österreich, Quer-Durch-Österreich diese Ostereier-Ferbeanlagen.

Die sind aber derzeit nicht voll ausgelastet. Sehr hohe Energiekosten in diesem Kochprozess, auch diese Ferbemitteln, die kosten sehr viel Geld.

Die realen Kosten würden laut Koller am Markt nicht bezahlt werden.

Eier dürfen nur mit zugelassenen Lebensmittel Farbstoffen gefärbt werden und sie unterliegen den verschiedensten Kennzeichnungsvorschriften.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von gekochten gefärbten Ostereiern bedruck vor der Pandemie acht Stück, Tendenz sinkend.

Heuer könnten die hohen Energiekosten ein Appetit verderben, wenn es um gefärbte Ostereier geht.

Nach großer Themenwechsel kann man sich noch gut an das Erdbeuben in der Türkei und in Syrien erinnern und wie sehr rasche Hilfe da wirkt.

Die Salzburger Feuerwehren bauen jetzt eine Spezialeinheit als Luftbrücke für einen weltweiten Erdbebeneinsatz aus, berichtet Peter Obermüller.

Husa Heavy Urban Surgeon Rescue, die Spezialeinheit des internationalen Katastrophenhilfszuges der Salzburger Feuerwehr, besteht aus 50 Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen mit Fahrzeugen und Anhängern verschiedener Feuerwehren.

Sie sind so organisiert, dass sie in einem Radius von 1500 Kilometern in Erdbebengebiete und zu eingestützten Häusern fahren können.

Einsatz auf Achse, das war nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien nicht möglich, daher wird das verschütteten Suchmodul jetzt auch zur Luftfracht.

Landesfeuerwehrkommandant Günther Trinker.

Für das Ereignisse in der Türkei war die Entfernung zu groß und angedacht ist, dass wir dieses Modul auch reifenwochen und bei Luftfracht in den Einsatz gebracht zu werden.

Rollkontäner werden angekauft, Schallortungsgeräte, Spezialkameras, Betonsägen, hydraulisches Rettungsgerät und vieles mehr wird so zusammengestellt, dass es jederzeit mit den Freiwilligen in alle Teile der Welt abfliegen könnte.

Berichtet aus Salzburg, Peter Obermühle und das war auch schon das kurze Journal im 8. Samstag.

Das war jetzt eine Technik mit einer Pechiller Regie und andere sind ihr Journalteam heute.

Wir wünschen Ihnen allen einen interessanten Vormittag mit Ö1.

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