Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (17.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/17/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Sonntag der 17. September aus dem Journalstudio begrüßt sie Arthur Trinacher.

Guten Morgen, das sind einige der Themen.

Der Klimabonus für 2023 ist weitgehend ausbezahlt, etwas länger dauert es noch beim Gutscheinerversand.

Nachdem es offenbar zu Handgreiflichkeiten bei einer Sitzung der Ärztekammer Wien gekommen ist,

meldet sich nun Präsident Steinhard zu Wort.

Erstmals seit der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland sind jetzt zwei Frachter in einem ukrainischen Hafen angekommen.

Und zum EU-Wahlkampfauftakt der rechtsnationalen Partei Lega in Italien kommt ein prominenter Gast aus Frankreich.

Vor allem ein Blick aufs Wetter. Verena Schöpfer weiß, wie es wird.

Bis jetzt war der September extrem warm im Vergleich zum langjährigen Mittel ist es um fast 4 Grad zu warm

und auch wenn die nächsten Tage in Temperatur auf und ab für uns bereithalten in Summe dürfte auch die zweite Monathefte zum Mehl bleiben.

Schauen wir auf die Akte in Temperaturen in den Landeshauptstätten, da hat es zwischen 13 Grad in St. Pölten und 17 Grad in Pregens.

Und dazu gibt es auch heute wieder viel Sonne, Nebel und Hochnebelfelder wie aktuell noch im Waldviertel, dem Mürztal

oder auch in Unterkärnten lösen sich im Laufe des Vormittages auf.

Es ziehen auch ein paar Wolken durch, so wie jetzt gerade in Voralberg oder Nordtirol.

So gut wie überall bleiben die Wolken aber harmlos einzelne Gewittrige Schauer sind im Bereich der Berge nicht ganz ausgeschlossen.

Der Wind schwächer als zuletzt die Temperaturen absolut spätsommerlich, mit 22 bis 29 Grad.

Als das Mehl doch auf den Bergen, so hat es in 2000 Meter Höhe meist 14 bis 17 Grad.

Morgen am Montag zum Teil heiß und fönig, dazu Sonne zunächst aber auch ein paar Stunden nebelig,

dann seitweise Wolken ab Mittagabhaus, Westen, Regenschau und teils heftige Gewitter.

Die meisten Überweisungen des Klimabonos 2023 sollten bereits abgeschlossen sein.

Für diejenigen, die ihn als Gutschein per Post bekommen, kann es noch etwas dauern.

Der Klimabonos wird in unterschiedlicher Höhe ausbezahlt,

je nachdem wie gut oder schlecht der eigene Wohnort an den öffentlichen Verkehr angebunden ist.

Peter Daser berichtet.

Insgesamt bekommen laut Klimaschutzministerium heuer mehr als 8,5 Millionen Menschen den Klimabonos

bzw. sollten ihn in den letzten Tagen bereits überwiesen bekommen haben,

wenn dem Staat das jeweilige Bankkonto bekannt war, zum Beispiel vom Steuerausgleich oder von der Pension.

Die Höhe liegt zwischen 110 Euro für Menschen, die in Gegenden mit gut ausgebauten öffentlichen Verkehr leben,

wie in den meisten Bezirken in Wien.

Der maximale Betrag liegt bei 220 Euro, wenn jemand am Land lebt und vor allem aufs Auto angewiesen ist.

Im Vorjahr gab es mehr Geld, denn damals wurde zusätzlich zu einem erhöhten Klimabonos

auch noch ein Antitäuerungsbonus ausbezahlt.

Für rund eine Million Menschen gibt es den Klimabonos nicht aufs Bankkonto,

sondern wie im Vorjahr als Gutschein, der eingeschrieben per Post zugestellt wird.

Das sollte in der Regel bis Ende Oktober geschehen sein.

Die Gutscheine können dann wie schon im Vorjahr in verschiedenen Geschäften und Supermärkten

zum Einkaufen verwendet oder gegen Bargeld eingetauscht werden.

Länger dauern kann es mit dem Klimabonos in Sonderfällen,

wer zum Beispiel in den vergangenen Monaten umgezogen ist und an einer neuen Adresse wohnt,

der bekommt den Klimabonos voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr.

Die Querelen in der Ärztekammer nehmen kein Ende.

Nachdem es bei einer Sitzung der Kurier der niedergelassenen Ärzte in der Wiener Ärztekammer

am Freitag zu Handgreiflichkeiten gekommen sein soll,

hat sich am Abend der Präsident der Ärztekammer Johannes Steinhardt zu Wort gemeldet.

Er habe den Vorfall nicht mitbekommen, sagt er, will ihn aber jetzt aufklären.

Max Nikolls informiert.

Das Bild der Ärztekammer nach außen sein, Unglückliches, sagt Johannes Steinhardt.

Präsident der Ärztekammer, angesprochen auf die Handgreiflichkeiten

bei der Kuriensitzung der niedergelassenen Ärztete der Wiener Ärztekammer am vergangenen Freitag.

Andreas Schindl, der an der Sitzung teilgenommen hat, hat ja berichtet,

dass er von einem anderen absichtlich heftig gestoßen wurde,

nachdem es zuvor im Raum zu verbalen Streitigkeiten über den weiteren Ablauf der Sitzung gekommen sei.

Ich wurde von einem Kollegen stark gestoßen.

Sind Sie sicher, dass der Kollege das absichtlich gemacht hat?

Ja.

Er selbst habe den Vorfall nicht mitbekommen.

Er sei in einem anderen Raum gewesen, sei es Steinhardt im Interview mit der Zeit im Bild.

Er wolle die Sache jetzt aber aufklären und mit allen Betroffenen reden,

angesprochen auf Konsequenzen, sagt er.

Ich glaube, man muss erst einmal herausarbeiten,

inwiefern das ein tätlicher Angriff war.

Da gibt es unterschiedliche Darstellungen.

Der Betroffene Person sagt, es war ein tätlicher Angriff, sie ist gegen den Mauer gefallen.

Ja, ich habe auch schon andere Personen gehört, aber man muss es aufarbeiten.

Der Oppen der Kurie, Eric Randl-Huber, hat angekündigter Montag

die Aufsichtsbehörden in Wien einschalten zu wollen.

Wir kommen ins Ausland.

Die Ukraine soll in der Nacht Russland und die Halbinsel Krim mit Drohnen angegriffen haben.

Man habe mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen,

zwei davon über Moskau, so das russische Verteidigungsministerium.

Unterdessen sind erst mal seit der Kündigung des Getreideabkommens

zwischen Russland und der Ukraine wieder zwei Handelsschiffe

in einen ukrainischen Hafen eingelaufen.

Russland hatte das im letzten Jahr geschlossene Abkommen im Juli nicht verlängert.

Seither haben mehrere Schiffe die Ukraine verlassen.

Jetzt ist der Schiffsverkehr erstmals auch wieder in die andere Richtung gegangen,

die Unsicherheit bleibt.

Ernst, Kernmeier.

Die beiden Schiffe Africa und Arojad seien sicher im Hafen von Chornomorsk,

südlich von Odessa eingelaufen, sagt die Ukraine.

Sie sollten jeweils 20.000 Tonnen Getreide für den Transport nach Afrika und nach Asien laden.

Nach der Kündigung des Getreideabkommens hatte Russland im Juli angekündigt,

jedes Schiff an der ukrainischen Küste als potentielles Kriegsziel anzusehen.

Die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer und an der Donau sind verstärkt beschossen worden.

Dennoch sind seit her fünf Handelsschiffe ausgelaufen,

die seit Kriegsbeginn nur deshalb festgesessen sind.

Im August hat die Ukraine einen sogenannten humanitären Korridor eingerichtet,

der den Schiffsbarkehre entlang der Küsten Rumäniens und Bulgariens ermöglichen soll.

Die Sicherheit dieses Korridors ist allerdings nicht garantiert.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen besucht heute die kleine Mittelmeerinsel Lampedusa,

um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Dort sind seit Montag mehrere tausend Bootsmigranten angekommen.

Der Notstand wurde ausgerufen.

Wegen der Lage auf Lampedusa zieht Bundeskanzler Nehammer offenbar Grenzkontrollen zu Italien in Betracht.

Das macht er in Interviews mit der Krone und der kleinen Zeitung deutlich.

Wir bleiben in Italien.

In Pontida, in der Lombardei findet heute das alljährliche Treffen der Lega statt.

Das ist heuer gleichzeitig als EU-Wahlkampfauftakt zu sehen.

Lega-Chef Matteo Salvini hat dazu einen prominenten Gast aus Frankreich eingeladen.

Die Parteichefin des Rassemble Mont National Marine Le Pen.

Aus Rom Cornelia Vospanik.

Lega-Chef Matteo Salvini hat den EU-Wahlkampf bereits eröffnet

und das ist für seine Koalitionspartner in Rom nicht einfach.

Zum einen lässt seine Parteien der Migrationsfrage wissen,

als Salvini in einem Ministervase alles besser gelaufen.

Zum anderen werbt er um ein Rechtsbündnis in Europa.

Das erste Mal in der Geschichte können sich Europa ändern.

Es ist die erste Mal in der Geschichte, dass Europa nicht mehr kann.

Die Forza Italia unter Antonio Teiani gehört aber zur Europäischen Volkspartei

und dort sagt man nein zu einem Bündnis mit einer Fraktion,

zu der auch der Rassemble Mont National und auch die AfD gehören.

Die haben Werte, dem Widerspruch zu unseren Stehen, sagt Teiani.

Regierungchefin Giorgio Meloni wiederum ist mit ihren Fratelli d'Italia

in einer Fraktion mit der PiS.

Da ist die Bruchlinie vor allem das Verhältnis zu Russland.

Kann auf europäischer Ebene gelingen, was wir in Italien gemacht haben, fragt sich Meloni.

Undenkbar, aber wer weiß?

Impensabile, Machissa.

Der Europawahlkampf werde hart, prognostiziert sie.

Hart auch für die Befindlichkeit der Koalition in Rom muss hinzugefügt werden.

Werden die Parteien doch gleichzeitig gemeinsam regieren

und sich gegeneinander positionieren, der Legerchefer damit schon begonnen.

Waldviertler Strickwarn oder Ischlerhüter sind künftig in der EU rechtlich geschützt,

damit genießen nicht nur Lebensmittel einen Schutz vor Fälschungen,

sondern auch handwerklich oder industriell hergestellte Produkte.

Aus Brüssel Benedikt Veichtner.

Burgenländische Indigo Handblau-Drucke, immerhin ein immatrielles Unesco-Weltkulturerbe,

Gmundner Keramik oder Wiener Schneekugeln.

Hersteller von traditioneller Handwerkskunst können künftig um ein EU-Qualitätssiege ansuchen.

Eine Maßnahme, die als Kampfansage an Billigfälschungen zu verstehen ist,

sagt die EU-Abgeordnete Marion Wallsmann von der Europäischen Volkspartei.

Etwa ein Förder der Hersteller erleiden einen deutlichen Verlust ihres Umsatzes

aufgrund der als angeblich authentisch hergestellten Produkte, die in Wahrheit in Austrittsstaaten stammen.

Rund 300 handwerkliche und teils auch industriell hergestellte Produkte sind vom neuen EU-Gütesiegel umfasst.

Das Gütesiegel auf Produkte wird nicht nur den Ursprungsregionen zu mehr Bekanntheit verhelfen,

sondern auch einen fairen Wettbewerb für die Erzeuger gewährleisten,

da Nachahmungen endlich erschwert werden.

Die österreichische Wirtschaftskammer begrüßt die neue Regelung.

Vor allem Klein- und Mittelbetriebe dürften davon profitieren.

Sie sollen das neue EU-Gütesiegel kostengünstig beantragen können.

Berichtet unser Brüssel-Korrespondent Benedikt Weichtner.

Und das war das erste Journal am Sonntag.

Auf Wiederhören sagt Arthur Drainacher.

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