Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (16.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/16/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Im Studio begrüßt sie Barbara Schieder.

Angesichts der völligen Überlastung der Insel Lampedusa richtet Italiens Ministerpräsident

in Georgia Melonia einen weiteren dringenden Appell an die EU.

Mit den Einschränkungen für Getreideimporte aus der Ukraine ist es seit Mitternacht

vorbei, einige ausdeuropäische Länder müssen davon aber erst überzeugt werden.

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un hat Russlands Verteidigungsminister Sergei Shoigu getroffen.

Der Alpenverein und SS-Kinderdorf können es nicht fassen, dass sie von der FPÖ mit

den rechtsextremen Identitären gleichgesetzt werden.

Die Vorarlberger Grünen können die jüngsten Erkenntnisse in der sogenannten Inseratenaffäre

nicht fassen und zumindest auf der internationalen Raumstation ISS arbeiten die USA und Russland

vorerst weiter zusammen.

Das Wetter bleibt spätsommerlich, Verena Schöpfer.

Bei Temperaturen knapp unter 30 Grad lässt dieses Wochenende fast vergessen, dass wir

Mitte September haben.

Einziger Herbst hinweist die morgendlichen Nebelfelder, etwa im Waldviertel im oberösterreichischen

Alpenvorland, im Lunger oder am Boden oder Wörtersee.

Die aktuellen Meldungen in Wien und Eisenstadt ist es seit aber 15 Grad in St.

Pölten bei 14, in Linz bei 13 Grad.

Salzburg mädelt Nebelschwaden und 13 Innsbruckheite und 14 Grad, in Pregens Nebelschwaden bei 14,

in Graznebelschwaden bei 15 und in Klagenfurt Hochnebel bei 13 Grad.

Nebel und Hochnebel lösen sich meist noch am Vormittag auf, dann ist es überwiegend

sonnig, vor allem wieder im Bergenwachsen im Laufe des Tages ein paar größere Quellwolken,

einzelne davon können vor allem in Nordtoro auch einen Schauer bringen.

Im Bergland ist es leicht vönig, lebhafter Südostwinkel kommt im Osten auf.

Temperaturen steigen auf 20 bis 28 Grad.

Immer weitere Flüchtlingsbote sorgen auf der Insel Lampe-Dusa für immer unbewältigbarere

Zustände.

Ministerpräsidentin Georgia Meloni kommt ihnen politisch immer stärker unter Druck

und diesen gibt sie jetzt an die EU weiter.

In einer Videobotschaft fordert sie die Union auf, entschlossener zu handeln, um die Boote

aus Nordafrika zu stoppen, notfalls auch mit einem Marine-Einsatz Fabio Polly berichtet.

Italians-Ministerpräsidentin Meloni hat einen Appell in den sozialen Medien veröffentlicht.

Die EU sagt sie dort soll notfalls mit einem Marine-Einsatz verhindern, dass Migranten

im Boden versuchen, von Nordafrika aus das Mittelmeer zu überqueren.

In Abstimmung mit den Behörden in nordafrikanischen Ländern setzt sie hinzu.

Meloni lud EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein sich selbst ein Bild von

der Lage in Lampe-Dusa zu machen.

Außerdem will Meloni das Migrationsthema am EU-Gipfel im Oktober besprechen.

Italien stehe unter unglaublichem Druck, sagte sie, deshalb werden die Aufnahmezentren

vergrößert und der Zeitraum erweitert, in dem illegale Migranten dort festgehalten

werden können.

Meloni verlangt auch, dass bereits in Afrika festgestellt wird, wer in Europa Asyl bekommen

kann und wer nicht.

Weil die Situation auf Lampe-Dusa inzwischen kritisch ist, befindet sich auch eine Delegation

der EU dort, um die nächsten Schritte zu Entlastung zu setzen.

Italien wird von der EU derzeit mit 14 Millionen Euro Nothilfe unterstützt.

Viele Länder warten dringend auf Getreide aus der Ukraine.

Seit dieses aber nicht mehr über die Schwarze Meerhefme exportiert werden kann, ist es auf

den Nachbarländern hängen geblieben und hat dort sehr zum Ummut der betroffenen Landwerte

die Preise gedrückt.

Mehrere ausdeuropäische Länder haben daraufhin mit dem Sanctus der EU-Kommission Einfuhrbeschränkungen

erlassen.

Doch damit ist seit Mitternacht Schluss.

Die EU hat das Getreide-Embargo ersatzlos auslaufen lassen.

Erste Länder haben aber bereits Widerstand angekündigt, Robert Zickmund berichtet.

Fünf Stunden vor Zeitablauf, also gestern am frühen Abend, hat die Europäische Kommission

dann doch noch vorgelegt.

Gemeinsam mit der Ukraine habe man einen Kompromiss erzielt.

Die Ukraine stellt Maßnahmen in Aussicht, dass das exportierte Getreide gewissmassen

nicht in Polen, Ungarn, Rumänen und Bulgarien und der Slowakei hängen bleibt und dort zu

einem Preisverfall führt.

Im Gegenzug werden die Handels- und Einfuhrbeschränkungen, die diesen Ländern bis 15.

September erlaubt waren, von der EU-Kommission aufgehoben.

Die Ukraine verpflichtet sich gegen gleich, einen Aktionsplan bis spätestens Montag vorzulegen,

denn die Marktverzerrungen würden mittlerweile ein weniger großes Problem darstellen, so

die Kommission.

Fraglich ist noch, ob sich Polen und Ungarn, die noch Verstunden ankündigten, bei den

Einfahrstops zu bleiben, davon überzeugen lassen.

Rund um den Besuch des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un in Russland ist viel über wahrscheinlich

Waffendils spekuliert worden, mit denen Nordkorea Russland im Ukraine-Krieg unterstützen

könnte.

Heute hat Kim Jong-un den russischen Verteidigungsminister Sergei Shoigu getroffen, über den Inhalt

eines allfälligen Gesprächs herrscht freilich strenges Stillschweigen.

Fabio Poli berichtet.

Kim Jong-un und Sergei Shoigu sollen einander auf einem Flughafen von Vladivostok getroffen

haben.

Der nordkoreanische Diktator besichtigte drei strategische Armeeflugzeuge und soll sich

insgesamt von der russischen Luftfahrt-Technologie begeistert gezeigt haben.

Sie erlebe eine rassante Entwicklung, zitierte in die Amtliche Nachrichtenagentur Nordkoreas,

nachdem er gestern eine unter westlichen Sanktionen stehende Fabrik für Kampfjets besucht hat.

Bei seinem Besuch in Russland hat Kim Jong-un zahlreiche militärische Einrichtungen gesehen

und das nicht ohne Grund sehr öffentlichkeitswirksam.

Der Westen fürchtet, dass Russland von Nordkorea Rüstungsgüter für den Krieg gegen

die Ukraine kaufen könnte und dass Nordkorea im Gegenzug technisches Wissen und Hilfe für

sein Atombomben- und Raketenprogramm bekommen könnte.

Immer öfter verschwimmen die Grenzen zwischen den freiheitlichen und der als rechtsextrem

eingestuften identitären Bewegung.

Zuletzt wurde bekannt, dass der neue Stadtpartei-Chef der Salzburger FPÖ an einer demodellidentitären

teilgenommen hat.

Nach Kritik daran ist ein Parteikollege zu dessen Verteidigung ausgerügt und hat die

Identitären in einem Atemzug mit dem Alpenverein und SOS-Kinderdorf genannt.

Das wollen die nicht auf sich sitzen lassen und drohen mit rechtlichen Schritten.

Victoria Waldecker berichtet.

Mit seiner Aussage sorgt der Salzburger FPÖ-Politiker Dominic Meier für viel Kritik.

Die identitäre Bewegung ist eine Organisation wie der Alpenverein oder SOS-Kinderdorf und

nicht verboten.

Erklärte in den Salzburger Nachrichten.

Der Präsident des Alpenvereins Andreas Ermakora weist das entschieden zurück.

Ich finde diesen Vergleich unmöglich.

Der Alpenverein steht für Weltoffenheit, Toleranz, Integration und die Identitären

wollen genau das Gegenteil.

Auch beim SOS-Kinderdorf ist man verärgert und hat einen Anwalt beauftragt, sagt Geschäftsführer

Christian Moser.

Dort waren jetzt sowohl Medienrechtlicher, aber auch Straf- und zivilrechtliche Ansprüche

geprüft und sollten die vorhanden sein, wenn wir auch davor nicht zurück schrecken, diesen

Schritt zu gehen.

Die Salzburger FPÖ wollte den Fall nicht kommentieren.

Beim Alpenverein will man es vorerst bei der medialen Distanzierung belassen.

Bei weiteren Vergleichen mit den Identitären werde man ebenfalls rechtliche Schritte prüfen.

Die Verarlberger Wirtschaftsbundaffäre ist wieder voll zurück.

Wie berichtet haben sich Inserenten der mittlerweile eingestellten Zeitung des ÖVP-Wirtschaftsbundes

offenbar Gegenleistungen von der Politik erwartet und anderenfalls mit Inseratenentzug gedroht.

Das haben zuletzt zwei Schreiben belegt.

Der handelsriese Schwarz soll demnach die Schaltung von Inseraten gestoppt haben, weil

vom Wirtschaftsbund zu wenig Unterstützung gekommen ist, etwa bei der umstrittenen Erweiterung

des Messeparks in Dornbirn.

Grünen Landessprecherin Eva Hammerer fordert die Landesregierung auf, sofort etwas zu

unternehmen.

Ich bin schockiert und vor allem eben über diesen Zusammenhang, diesen zeitlichen Zusammenhang

mit der Messepark Entscheidung jetzt und für mich ist eines Sonnen klar.

Eine Entscheidung über die Erweiterung des Messeparks darf erst fallen, wenn alle Fakten

auf dem Tisch sind, wenn wir ganz genau wissen, was hier gelaufen ist.

Der Direktor des Wirtschaftsbundes Christoph Thoma bezeichnet die jüngsten Vorwürfe als

haltlos.

Es sei völlig normal, wenn das Mitglied einer Interessensvertretung Unterstützung verlange.

Außerdem könne man Inserate aus dem Jahr 2015 nicht mit Entscheidungen der Landesregierung

von heute in Verbindung bringen, sagt er.

Zwei russische Kosmonauten und eine US-Astronautin haben die ISS erreicht, die Soyuz Raumkapsel

dockte am Abend an der internationalen Raumstation an.

Die Vereinbarung über gemeinsame Flüge Russland und der USA ins All konnte, könnte verlängert

werden, Markus Langer berichtet.

Russland ist nach offiziellen Angaben nun doch zur Verlängerung des Abkommens mit den

USA über gemeinsame Raumflüge zur internationalen Raumstation bereit.

Eine Zusatzvereinbarung für die Weiterführung, sogenannte Überkreuzflüge für die Jahre

2024 und 2025 werde vorbereitet, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Rass

Kosmos, Yuri Borisov laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Die ISS ist einer der wenigen Bereiche, in denen die USA und Russland nach Ausbruch

des Ukrainekrieges noch zusammenarbeiten.

Bisher fliegen Kosmonauten und Astronauten auch gemeinsam ins All.

Allerdings hatte Russland zwischenzeitlich aufgrund der Spannungen angekündigt, die

Kooperation nach 2024 einzustellen und eine eigene Orbitstation aufzubauen.

Später wurde mitgeteilt, Russland werde bis 2028 wohl doch an Bord der ISS bleiben.

Im Namen des gesamten Teams Paul Schiefer-Regier und Jali Svetsenny-Technik verabschiedet

sich Barbara Schieder.

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