Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (15.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/15/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Sondag der 15. Oktober im Journalstudio begrüßt sie Martina Kovler, das sind die Schlagzeilen.

Banges warten auf Einmarsch Israels im Gaserstreifen, Lage für die Menschen dort wird immer unerträglicher.

Richtungswahl heute in Polen, 29 Millionen Menschen entscheiden über möglichen Machtwechsel

und ab morgen wieder Zugausfälle und Behinderungen im sogenannten deutschen Eckgrund sind neue Bauarbeiten.

Wir beginnen mit dem Wetter. Daniel Schlager, bitte.

Zur Monatsmitte wechselte Oktober jetzt von Spätsommer auf Herbst.

Für die kommende Woche bedeutet das nur noch zeitweise Sonnenschein,

vor allem aber spürbar tiefere Temperaturen als zuletzt.

Heute reicht das etwa nur noch für maximal 7 bis 16 Grad in 2000 Meter Höhe für minus 3 bis plus 3 Grad.

Die aktuellen Temperaturen, Wien, Eisenstadt und St. Polken um 11 Grad, Linz 10, Salzburg 9 Grad,

Innsbruck und Bregenz 8, Graz 11 und Klagen vor 12 Grad und in Innsbruck und Graz regnet es zurzeit leicht.

Außerdem kommt im Bergland und im Donorraum lebhafter bis kräftiger Wind aus West bis Nordwest auf

und auch in Osttirol und Oberkärnten kann Nordfön durchgreifen, damit hier gute Chancen auf Sonne,

länger Sonne ist es auch entlang und nördlich der Donau.

Dagegen kann es im Südosten noch eine Zeit lang regnen und auch an der Alpen-Nordseite ziehen weitere Schauer durch.

In den Nordalpen sinkt die Schneefallgrenze dann bis zum Abend sogar gegen 1200 Meter.

Morgen Montag aber trocken, nur noch schwachwindig und überall auch einige Sonnige Stunden,

dazu allerdings noch eine Spur frischer als heute.

Eine Woche nach den verheerenden Angriffen der Terrororganisation Hamas in Israel

dürfte der angekündigte Einmarsch der israelischen Armee im Gaserstreifen immer näher rücken.

Die Vorbereitungen seien vor dem Abschluss, hieß es am Abend aus Tel Aviv.

Dass die israelische Großoffensive bisher noch nicht begonnen hat, könnte auch am schlechten Wetter liegen.

Zumindest meldete das heute Früh die New York Times und bezieht sich dabei auf ranghohe israelische Offiziere.

In der Nacht hat Israel jedenfalls seine Luftangriffe auf Stellungen der Hamas im Gaserstreifen fortgesetzt,

berichtet aus Tel Aviv, ORF-Korrespondent Tim Kupal.

Auch in der Nacht bombardiert Israels Luftwaffe Ziele der Terrororganisation Hamas in Gaza

in Vorbereitung auf den Angriff, der laut Armeeangaben mit Bodentruppen Luftangriffe

und über das Meer Zitat aggressiv durchgeführt werden soll.

Seid ihr bereit für die nächste Phase, fragt Regierungschef Benjamin Netanyahu,

israelische Soldaten im Grenzgebiet zum Gaserstreifen.

US-Präsident Joe Biden ruft am Abend den israelischen Regierungschef telefonisch

einbringlich dazu auf, Opfer in der Zivilbevölkung zu vermeiden.

Wer kann der Flüchtet in Gaza Richtung Süden?

Dort herrscht Chaos.

Unerausreichend Wasser, Nahrungsstrom oder Treibstoff.

Zehntausende Menschen sind dem Evakuierungsaufruf Israels gefolgt,

weg von einer möglichen Kampfzone in Gaserstadt, darunter auch mehr als 30 Palästinenser

mit österreichischen Pass und ihre Angehörigen.

Sie hoffen, mit anderen Ausländern und Doppelstaatsbürgern

heute über den Grenzübergang Grafach nach Ägypten zu kommen.

In Israel verläuft die Nacht ruhig, erst in der Früh heulen die Sirenen im Norden.

Die Angst von einer weiteren Front im Norden wächst,

davor, dass die vom ihrer angestützten Terror Milizispola ernsthaft in den Konflikte einsteigt.

Laute Kritik an der kurz bevorstehenden Bodenoffensive kommt nur von Angehörigen,

der bis zu 200 Geiseln in der Gewalt der Hamas-Theoristen,

die vor dem Verteidigungsministerium hier in Tel Aviv protestieren.

Die Tochter von Shira Al-Bagh wird vermisst.

Sie müssen sie nach Hause bringen, sagt sie. Jetzt.

Berichtet ORF-Korrespondent Tim Kupal.

Österreich hat unter dessen eine partielle Reisewarnung für Israel ausgegeben.

Es geht um jene Gebiete, die an den Gaserstreifen den Libanern und Syrien grenzen.

Berina Sophie Meier berichtet.

Das österreichische Außenministerium warnt ausdrücklich davor,

sich im Grenzgebiet zum Gaserstreifen aufzuhalten

oder in den Norden an die libanesische und syrische Grenze zu reisen.

Angesichts der weiteren Verschärfung der Lage in Israel

wurde die Sicherheitsstufe 4, hohes Risiko,

auf Stufe 5 also die teilweise Reisewarnung erhöht.

Israel könnte jederzeit mit einer Offensive im Gaserstreifen beginnen.

Die Armee hatte Gebiete nahe der Grenze

nach dem Überfall der Hamas großräumig geräumt.

Sie gelten jetzt als militärisches Sperrgebiet.

Österreicherinnen und Österreicher in den von der Warnung betroffenen Regionen

sollen den Anweisungen der israelischen Behörden folgen,

heißt es vom Außenministerium.

Ihnen wird empfohlen, sich bei der österreichischen Botschaft

in Tel Aviv zu melden und laufend die Nachrichten zu verfolgen.

Themenwechsel jetzt.

In Polen finden heute Parlamentswahlen statt.

Stimmberechtigt sind 29 Millionen Menschen

und ein Machtwechsel scheint möglich.

Die regierende PiS-Partei

und der Viz-Regierungschef Jaroslav Kaczynski

liegt zwar laut Umfragen vorne.

Der Opposition und der Donald Tusk

werden aber bessere Chancen auf eine Regierungsbildung

mit kleineren Parteien eingeräumt.

Aus Warschau Karin Koller.

Dieser Wahltag ist vielleicht der wichtigste Tag

in der Geschichte der polnischen Demokratie seit 1989.

Sagt Donald Tusk bei der Abschlussveranstaltung

seiner Oppositionellen Bürgerkoalition.

Scharfe Worte hat er für die regierende PiS, sie sei korrupt,

eine Mafia, die alles unter ihre Kontrolle gebracht habe.

Ähnlich hart auch die Angriffe von Seiten der PiS.

Tusk sei das böse Schlecht hin, Kaczynski.

Und er schürt die Angst, dass Tusk den Menschen

alle Sozialleistungen der letzten acht Jahre wegnehmen werde.

Zwischen 30 und 35 % der Stimmen könnte die PiS erhalten.

Die Bürgerkoalition von Tusk kommt den Umfragen nach auf Platz 2.

Alleine wird wohl keine der beiden regieren können.

Wenn aber die Linke und die proeuropäische Partei

der dritte Wege es ins Parlament schaffen,

hat Tusk die besseren Chancen, eine Regierung zu bilden.

Der PiS bleibt als potenzieller Koalitionspartner

nur die Konfiderazie.

Doch diese hat bis seine Zusammenarbeit mit der PiS ausgeschlossen.

Die Wahllokale in Polen schließen heute um 21 Uhr

erste verlässliche Auszählungsergebnisse werden für die Nacht erwartet.

Wir kommen nach Österreich.

Nach der tödlichen Hundeattacke auf eine Joggerin in Oberösterreich

wird weiter über gesetzliche Verschärfungen

bei der Haltung sogenannter Listenhunde diskutiert.

Weil der Tierschutz aber Ländersache ist,

fehlt es an einheitlichen Regeln in Österreich

und an Statistiken über die Wirksamkeit der Maßnahmen.

Veronica Mauler berichtet.

Ob Leinen- und Maulkorbpflicht- oder Sachkundekurs-

und Hundefürschein für Listenhunde,

ob sich diese Maßnahmen auf die Zahl der angezeigten Hundebisse

ausgewirkt hat, ist nicht in Erfahrung zu bringen.

Ein Problem, sagt Jonas von einem Sprecher von Tierschutzaustrah.

Wir hätten dann einmal belastbares Datenmaterial,

wo man überhaupt sehen könnte.

Bei welchen Hunden gibt es denn besonders häufig solche Vorfälle,

auch sich Maßnahmen dann anzuschauen,

wie haben sie gewirkt, nachdem sie eingeführt worden sind?

Die Zahlen, die es gibt, würden aber zeigen,

dass nur ein kleiner Anteil der angezeigten Bisvorfälle

von sogenannten Listenhunden stammt.

Das belegen auch die Zahlen vom letzten und heurigen Jahr

von Landespolizeidirektion Wien.

Besser als in Listen könne man Hunde etwa nach Beißkraft,

Gewicht oder Größe kategorisieren, sagt von einem.

Dass wir dann zum Beispiel sagen,

an öffentlichen Orten oder in bestimmten Bereichen

Leinendpflicht und Maulkorbpflicht,

das wären wir sofort dabei.

Dann gibt es quasi ein doppeltes Sicherungssystem,

auch wenn die Leinemahl sich löst oder der Maulkorb sich löst,

dass jeweils das andere dann funktioniert.

Aber dann für alle Tiere einer gewissen Kategorie

und nicht nach Wahllos zusammengestellten Listen,

warum soll der Schäferhund dann nicht

diesen Maulkorb und nicht diese Leine tragen?

Für sinnvolle Entscheidungen braucht es jedenfalls belastbare Zahlen.

Gute transparente Bisstatistiken

gebe es etwa im Deutschen Bundesland Berlin oder in der Schweiz.

Der heimische Sporthandel hat von der Corona-Pandemie stark profitiert,

denn viele Menschen hatten sich damals

mit neuen Sportgeräten eingedeckt.

Bei den Fahrrädern etwa verzeichnete man noch im vergangenen Jahr ein Plus.

Doch jetzt tun sich die Händler zunehmen schwerer,

ihre Rede an den Mann oder an die Frau zu bringen,

denn die Teuerung drückt auch hier auf die Kauflaune.

Fabian Graber berichtet.

Die Radsaison geht langsam dem Ende zu,

auch wenn es zuletzt untypisch warm war.

Der Fahrradhandel in Österreich rechnet heuer,

trotzdem mit deutlich weniger Umsatz als im Vorjahr,

so Hans-Jürgen Schoder,

Sprecher der Branchenvertretung Arge Fahrrad.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind ja grundsätzlich positiv.

Die Inflation ist hoch, die Lebenserhaltungskosten sind gestiegen.

23 und 24 kaufen wir nicht unbedingt noch ein teures E-Bike

oder noch ein teures Rennrad oder wie auch immer.

Heuer werde der Radumsatz wahrscheinlich auch 1 Milliarde Euro übersteigen,

aber laut Schoder deutlich unter 2021 und 2022 liegen.

Im Vorjahr waren es rund 1,4 Milliarden Euro.

Diese starken Jahre hätten auch dazu geführt,

dass die Menschen in Österreich jetzt mehr Rad fahren

und dadurch mehr Reparaturen anfallen, sagt Schoder.

Ab morgen müssen Bahnreisende über das sogenannte Deutsche Eckkont

weiter nach München wieder mit Einschränkungen

und Zugausfällen rechnen.

Grundsind Bauarbeiten der Deutschen Bahn,

die bis Ende November dauern.

Gebaut wird im Bereich zwischen Salzburg und Rosenheim

die Auswirkungen bekommen, aber alle zu spüren,

die mit dem Zug übers Deutsche Eck wollen.

Das sind fast 30 Personenzüge pro Tag.

Betroffen sind aber auch die Verbindungen über Salzburg nach München

und weiter nach Frankfurt oder Retour.

Bis 26. November wird hier auf der Strecke

vor allem an den Oberleitungen gearbeitet

und in diesen sechs Wochen sollte man sich

gut über die Verbindungen informieren.

Vereinzelt fahren zwar Züge, aber der Großteil,

etwa der Railjet-Verbindungen,

wird entweder zwischen Salzburg und Tirol

von Bussen ersetzt oder Großräume über Zell am See umgeleitet.

Hier gibt es dann bis zu 90 Minuten längere Reisezeiten.

Wolfgang Böhmer hat berichtet,

das war das Morgenjournal am Sonntag.

Martina Kofler wünscht noch einen angenehmen Tag mit Ö1.

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