Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (15.09.2023)
ORF Ö1 9/15/23 - Episode Page - 21m - PDF Transcript
Guten Morgen aus dem Journalstudio. Begrüßt die Franz-Rena Freitag, der 15. September.
Darum geht es gleich unter anderem. Das einen freut, das anderen leut, die erneute Leutzinserhöhung
durch die EZP freut zwar die Börsen, andere fürchten aber negative Auswirkungen auf die
Wirtschaftsentwicklung. Wir analysieren live im Studium mit der Börsen-Expertin Monika Rosen.
Über den weltweit größten Börsegang heuer berichten wir auch, so wie über den heutigen
insgesamt 14. Klima-Streik von Fridays for Future. Und in der EU wird gerade über eine
Neuregelung für ukrainische Getreideexportigerungen die alte Regelung ist um Mitternacht ausgelaufen,
vor allem aber die Wetterprognose von und mit Nikola Biermeier.
Der Sommer lässt nicht locker. Auch die kommenden Tage sind an den Nachmittagen sehr warm und
oft sonnig. Sonne, jetzt auch schon in Wien, in Eisenstadt, St. Paulten, Linz und Salzburg
bei Temperaturen zwischen 11 Grad in Salzburg und 16 in Klagenfurt.
In ganz Österreich scheint heute für einige Stunden die Sonne Nebel oder Hochnebel in
den Tee-Lern, im Alpenvorland oder im Waldviertel lockern am Vormittag auf. Im Süden können
sich Nebel und Wolken bis über Mittag halten. Am Nachmittag bilden sich dann ein paar Quellwolken
aber nur ganz vereinzelt über den Bergen Regenschauer. Im Donorraum ist es windig und die Temperaturen
reichen 18 bis 26 Grad. Am Wochenende noch etwas wärmer, mit meist 20 bis 28 Grad. Zudem erneut
Sonne, teilweise Nebel und höchstens einzelne Schauer.
Und sie hat es wieder getan. Die Europäische Zentralbank ECB hat gestern die Erhöhung des
Leitzinses um weitere 0,25 Prozent verkündet, auf nunmehr 4,5 Prozent. Das ist der Zinssatz,
zu dem sich Bankengeld bei der ECB ausborgen können. Diese nunmehr zehnte Leitzinserhöhung
in Folge freut nicht alle in der Wirtschaft, schon gar nicht Kreditnehmer mit variablen
Zinsen. Die Börsen aber haben höchster Freude reagiert, wie Max Nikols berichtet.
Seit dem Juli des vergangen Jahres hat die Europäische Zentralbank 10 Zinsschritte gesetzt.
10 Mal ging es dabei nach oben, auf nun eben 4,5 Prozent. Das Signal der EZB ist klar,
Kredite sollen teurer, die Nachfrage gedämpft und die Inflation so weiter bekämpft werden.
Aus österreichischer Sicht die richtige Entscheidung, sagt Thomas Url, Ökonom am Wirtschaftsforschungsinstitut
im Zeit-im-Bild-Interview.
Vor allem aus österreichischer Perspektive muss man sagen, wir sind doch unter den drei
Ländern innerhalb des Eurogebietes, die die höchste Inflationsrate aufweisen. Und daher
ist aus österreichischer Sicht dieser Schritt besonders vorteilhaft.
Leicht gemacht haben sich die Währungshüter diese Entscheidung allerdings nicht. Das zeigt
auch die Tatsache, dass es Gegenstimmen gegen diese zehnte Erhöhung gegeben hat.
Denn die EZB will zwar die Inflation bekämpfen, die Kredite sollen aber nicht zu teuer werden,
damit die schon bereits schwächelnde Wirtschaftsleistung nicht noch weiter zurückgeht. Besorgt nach
der Zinsentscheidung zeigt sich etwa Johannes Kopf, Chef des Arbeitsmarktservice im ZIP2-Interview.
Und gerade in Österreich ist die Situation, würde ich sagen, noch mal verzweigter. Wir
haben eine höhere Inflation. Wir haben gleichzeitig eine schwache Auslandsnachfrage nach unseren
Produkten in der Industrie. Und das ist jetzt verbunden mit relativ einer gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit,
weil ja auch die Löhne höher steigen bei höhere Inflation. Also insgesamt macht es mir Sorgen,
auch der Bau läuft nicht gut wegen der hohen Kreditkosten und wieder auch einem hohen,
ich sage jetzt Anteil an flotenden Kreditzinsen und so weiter. Alles in allem, ja, es macht
mir Sorgen.
Das heißt die Reaktion der Börsen. Die europäischen Aktienmärkte haben den gestrigen Tag mit
Zugewinnen abgeschlossen. Dort geht man offenbar davon aus, dass die EZB nun die Zinsen für
längere Zeit auf diesem Niveau lässt. Es ist allerdings das höchste Niveau seit über
20 Jahren.
Und live bei mir im Studium begrüße ich Monica Rosenbörsen, Expertin und Vizepräsident
in der österreichisch-amerikanischen Gesellschaft. Guten Morgen.
Guten Morgen. Danke, dass ich da sein darf.
Frau Rosen, Sie kennen sich auch aus mit den Börsen. Erklären Sie es uns bitte, wenn
Sie sich die Börsen über eine Entscheidung freuen, die doch, wir haben es gehört gerade,
allgemein hin auch als weiterer Dämpfer für die Konjunktur angesehen wird.
Ich würde sagen, in dem Fall kommt zum Tragen, dass die Börsen vorausschauen. Zumindest mit
50 Prozent war dieser Schritt erwartet worden. Jetzt steht schon sehr stark im Raum, dass
wir da dem Ende der Fahnenstange zumindest nahe sind und dass Sicherheit wird immer
positiv eingepreist von den Börsen. Also Unsicherheit mag die Börse gar nicht. Wenn
Sicherheit oder ein Maß an Sicherheit geschaffen wird, ist das auf jeden Fall nicht schlecht
für die Aktienkurse.
Ein bisschen ironisch zusammengefasst. Die Börsen freuen sich nicht über das, was
ist, sondern womit möglicherweise nicht mehr zu rechnen ist.
Sie freuen sich, wenn ich das so aufgreifen darf, über das, was kommt.
Vor dieser gestrigen Zinsentscheidung gab es ja, soweit man das beobachten konnte,
wirklich zwei Lager. Das eine Lager hat gesagt, bitte noch eine Zinserhöhung, dass die Inflation
ist noch immer zu hoch. Und das zweite Lager, das gesagt hat, bitte keine mehr, weil wir
merken schon, wie die Konjunktur wegbröselt ein bisschen. Deutschland, Österreich, wir
Maschinenrichtung, Rezession, welchem Lager haben Sie angehört?
Weiß nicht, ob ich einem Lager angehöre, aber man hätte vielleicht jetzt auch, oder
der Markt hat das ein bisschen auch erwartet, einen Kompromiss machen können, der dergestalt
aussieht, dass man jetzt einmal pausiert und sich einen Schritt noch für später im Herbst
aufhebt. Es ist ja ausgewiesenermaßen so, dass Zinsanhebungen mit einer Zeitverzögerung
wirken. Also es gibt schon Stimmen, die sagen, wir sollten jetzt mal abwarten. Ich glaube,
Lagarde hat das in einem Statement selber gesagt, bis alle diese Anhebungen jetzt mal Wirkung zeigen
und dann die Lage noch einmal neu bewerten. Aber man hat sich jetzt doch noch für diesen
zusätzlichen Schritt entschieden. Die zwei Lager, die ich angesprochen habe, und das haben wir
jetzt an den Wortmeldungen im Beitrag davor gehört, bedeuten ja insbesondere für Österreich ein
großes Dilemma. Wir haben eine über die Maßen hohe Inflation, verglichen mit dem Euro-Raum und
merken jetzt aber auch, Johannes Kopf vom AMS hat es angesprochen, dass wir Richtung Rezession
schlittern. Was bedeutet das jetzt für Österreich? Naja, wie gesagt, also ich würde schon sagen,
dass gerade in Österreich diese hohe Inflation ein präsentes Thema ist und dass die bekämpft
werden sollte. Natürlich geht das einher mit einem Abdämpfen der Konjunktur, wenn ich es einmal so
sagen darf und Deutschland ist er ja noch stärker betroffen. Die Rede ist ja immer vom
Krankenmann Europas. Das wird so sehr oft nicht ausgesprochen, aber eine Konjunktur abdämpfen,
ohne sie in die Rezession zu drücken, das ist die hohe Konstantontenbanken. Man muss es ehrlicher
Weise sagen, die auch nur relativ selten gelingt. Nicht einmal in den USA ist es 100% klar, ob ihnen das
wirklich gelingen wird. Und auch jetzt ist es fraglich zumindest. Ich gehe jetzt mit der nächsten
Frage gewissermaßen weit hinaus aufs glatte Eis, weil die Frage ein bisschen naiv ist. Angetrieben
wurde die derzeit hohe Inflation ja nicht durch eine hohe Nachfrage, sondern vor allem durch die
hohen Energiekosten, also angebotsseitig. Und man sagt ja, dass Mittel der Zinserhöhung der
Notenbanken greift bei einer Nachfrageseite in die Inflation, also wenn eine Wirtschaft
überhitzt. Das ist diesmal nicht der Fall und bei den Energiepreisen kann die ZB überhaupt nichts
mitreden. Ist das überhaupt das richtige Instrument? Diese Frage wird immer wieder diskutiert, kein
Thema. Aber man muss natürlich schon sagen, nichts zu tun ist auch keine Option. Also sozusagen
hier die Zinsen anzuheben, ist sicher das richtige Mittel der Wahl. Dem würde ich absolut zustimmen.
Aber diese Einschränkung muss man gelten lassen, dass die im gestiegenen Energiepreise Kriege in
der Ukraine Lieferketten, Auswirkungen von Covid, dass auf das alles diese Geldpolitik natürlich
eigentlich keinen Einfluss hat. Das ist ja auch, das Instrument passt nicht wirklich für diese
Situation, aber wir haben kein anderes. Ja, das ist etwas zugespitzt formuliert, ich verstehe
schon. Frau Rosen, wohin geht die Reise jetzt? Frau Lagarde hat angekündigt, naja das könnte
es jetzt einmal gewesen sein mit den Zinserhöhungen. Woran werden wir erkennen, dass das der
verletzte Zinsschritt war? Welche Wirkung müssten wir sehen? Und bis wann? Die zweite Frage
halte ich für nahezu unbeantwortbar, muss ich darauf sagen, bis hoffentlich bald. Erste Frage,
weiter sinkende Inflationsraten, besonders in der Beobachtung die Sockelinflation, also ohne
Nahrungsmittel und Energie, weil da eben sozusagen der Teil dokumentiert ist, wo sich die Inflation
verfestigt und der entsprechend auch schwerer zu bekämpfen ist. Also das muss weiter zurückgehen,
auch in den besonders betroffenen Ländern, damit die EZB dann jetzt auch endgültig Entwarnung
geben kann. Und über den Zeitraum werden wir dann Bescheid wissen, wenn sich die Frau Lagarde dazu
das nächste Mal äußert. Vielleicht kommen Sie dann wieder zu uns in den Studien. Ich danke Ihnen heute
für Ihre Expertise, Monika Rosen war das Börsen-Expertin. Einen guten Tag noch. Dankeschön. Bei der
Finanzwirtschaft bleiben wir noch kurz mit einem Programmhinweis auf unser Wirtschaftsmagazin
Saldo, in dem es heute um die Finanzkrise vor 15 Jahren geht, am Ende ausgelöst durch die Pleite
der US-Großbank Lehman Brothers. Die Ursache für diese Finanzkrise aber lag viel tiefer in den
Malvassationen am US-Immobilienmarkt. Der frühere Notenbank-Gouverneur Ewald Novotny sieht zwei
Hauptgründe. Zum einen eine starke Politik der Deregulierung des Bankensektors und zum
zweiten eine auch sehr stark ideologisch bestimmte Politik, dass man für die armen
Bevölkerungsschichten Eigenheim schaffen wollte, allerdings eben nicht durch öffentliche Hilfe,
sondern durch Kredite von den Banken. Das hat dazu geführt, dass es eine Fülle von Krediten
gegeben hat an Leute, die sicher einfach die Rückzahlung nicht leisten konnten. Solange der Wert
der Immobilien im Rahmen eines Immobilien-Booms gestiegen ist, ist das überdeckt gewesen. In dem
Moment, wo dieser Immobilien-Boom nicht mehr vorhanden war, ist das ganze System massiv
zusammengebrochen. Mehr zur großen Finanzkrise vor 15 Jahren, heute ab 49 im Ö1-Wirtschaftsmagazin
Saldo. Die Pensionen steigen dieses Jahr wie gesetzlich vorgesehen um 9,7 Prozent. Außer
natürlich gewissermaßen plant die Regierung eine sogenannte Inflationsschutzklausel. Und
zu verhindern, dass all jene, die regulär erst nächstes Jahr in Pension gehen, ihren
Pensionsantritt auf heuer vorziehen, denn sie hätten im kommenden Jahr hohe Einkommensverluste
zu befürchten. Die Arbeiterkammer fordert wie auch das Seniorenrat diese Schutzklausel
bis 2025, Nikas Lercher berichtet. Die Anpassung des Pensionskontos sinkt der hohen Inflation
hinterher. Zwar steigen die Beiträge für das Pensionskonto auch jährlich, jedoch ist
die Basis dafür immer die Lohnsteigerung vor zwei Jahren deutlich weniger als die aktuelle
Teuerung und ein Problem für jene Menschen, die nächstes Jahr in Pension gehen. Sie müssten
Einbußen hinnehmen. Die Regierung will mit einer Schutzklausel gegen steuern. Wolfgang
Panhölzel von der Arbeiterkammer begrüßt das grundsätzlich. Wenn die Schutzklausel
nicht kommen würde, würde das bedeuten, dass alle rund 100.000 Menschen, die nächstes
Jahr in Pension gehen, ein Pensionsminus von acht Prozent hätten. Ob die Schutzklausel
auch für das Jahr 2025 gilt, hat die Koalition offen gelassen. Das sei dringend notwendig,
findet Panhölzel. Denn die hohen Abschlüsse würden sich erst 2026 positiv bemerkbar machen.
In der Ukraine jubelt Präsident Zelenski über die erfolgreichen Angriffe auf Kriegsschiffe
und ein modernes Raketenabwehrsystem auf der russisch besetzten Krim. Aber sind diese
Angriffe der Ukraine mehr als die vielbeschworenen Nadelstiche? Das habe ich im Morgen schon allum
sieben, den Militär-Experten Franz-Stefan Gardi gefragt. Ich würde sagen, in gewisser
Weise ist es eine neue Qualität, was diese Angriffe betrifft. Es ist aber Teil einer
Gesamtstrategie der Ukraine der Abnutzung, die sie eben schon seit mehreren Monaten während dieser
Offensive durchführt. Und ich würde auch jetzt nicht diese einzelnen Angriffe überbewerten.
Letztendlich findet die meiste Abnutzung, das heißt also die disproportionellen hohen Verluste
an Menschenmaterial direkt an der Frontstadt und nicht zu sehr in der Tiefe des Gefechtsraums. Ich
würde also sagen, es ist wichtig natürlich, dass diese Angriffe in der Tiefe gelingen,
ob sie aber dann mangelnde Durchbrüche an der Front kompensieren können. Das wage ich zu bezweifeln.
Nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen stehen die Rettungsteams vor
gewaltigen logistischen Herausforderungen. Die Fluten haben Zufallstrasse zu besonders
schwer betroffenen Hafenstadt Darnau weggeschwemmt. Nach Einschätzung des Nothilfebüros der
Vereinten Nationen brauchen hunderttausende Menschen dringend Hilfe. Birgit Schwarz informiert.
Auch Tage nach der Katastrophe fällt es den Rettungshelfern schwer, auch nur in die Nähe der
Opfer zu kommen. Das bestätigt Mathieu Chantrell von Ärzte ohne Grenzen. Sein Team arbeitet sich
langsam in Richtung der besonders betroffenen Hafenstadt Darnau vor. Chantrell ist in Kontakt
mit den Teams vom Roten Halbmond in Darnau. Es fehle an allem erste Hilfe, Unterkünfte,
psychologische Betreuung. Die größte Herausforderung sei es, die unterschiedlichen Hilfsteams und
Lieferungen zu koordinieren. Zuallererst müsse die Bergung der Leichen abgeschlossen werden.
Es gebe keine Leichensäcke mehr, sagt Chantrell. Der Bürgermeister von Darnau warnt
inzwischen vor dem Ausbruch von Epidemien. Das UN-Büro für humanitäre Hilfe bittet in
einem Dringlichkeitsappell, um Soforthilfen in Höhe von rund 71 Millionen Dollar. Das sei
notwendig, um den dringendsten Bedarf der 250.000 im Nordosten von Libyen am stärksten
betroffenen Menschen zu decken. Getreide für die Welt wäre ein Stichwort dazu. Wir kommen noch einmal
zurück zu Ukraine, aber auch zur EU, in Polen, Ungarn und anderen EU-Staaten, die da Ukraine
nahe sind, gab es und gibt es, die Sorge, dass ukrainisches Getreide die heimischen Märkte flutet
und so zu einem weiteren Preisverfall führt. Vor dem Sommer hatte die EU-Kommission fünf
Länderner Laubzeugeimporte bis 15. September zu stoppen. Diese Regelung ist um Mitternacht
ausgelaufen, wie es weitergeht, weiß man noch nicht. Aus Brüssel berichtet Robert Sigmund.
Heute Mitternacht läuft, so in der Zwischenzeit keine anderen Schritte gesetzt werden, eine
Vereinbarung aus, die den direkten EU-Nachbarn der Ukraine, also Polen, Ungarn, der Slowakei,
Bulgarien und Rumänien, vorübergehende Einverbeschränkungen für ukrainisches Getreide erlaubt,
um einen Preisverfall zu vermeiden. Das hatte die EU-Kommission im Juni diesen Ländern erlaubt.
Regelmäßig treffen sich seitdem die Interessensgruppen, doch noch immer ist nicht klar,
wie es mit dieser Ausnahme nach dem heutigen Tag weitergeht. Wer der Sprecherin der Europäischen
Kommission in Brüssel bereits gestern Abend bestätigte? Bislang gibt es keine Entscheidung.
Die Maßnahmen laufen heute Mitternacht aus, ein bisschen Zeit ist also noch. Wir brauchen
nun eine Lösung, die allen weiter hilft. Daran arbeiten wir bis zur letzten Minute.
Neben Polen hat Ungarn bereits angekündigt, weiterhin an diesen Einverbeschränkungen
festzuhalten. Bulgarien widderum spricht sich dagegen aus, auch weil dort große Agrarproduzenten
etwa für Sonnenblumenöl auf günstigere Ware hoffen. Landwirtschaftsminister Totschnick
spricht sich in dess auch gegen Importstops für einzelne Länder aus, vielmehr brauche
es Wege, ukrainisches Getreide in die Entwicklungsländer zu bekommen.
So schnell vergeht die Zeit auch schon wieder fünf Jahre alt ist die Klimaschutzbewegung
Fridays for Future und sie rieft heute zum mittlerweile 14. Klimastreik in Österreich
auf in insgesamt elf Städten von Wien bis Prägens, mehr von Berthet Thomasowitsch.
Die Politik müsse die Menschen schützen, davor, dass Überschwemmungen wie heuer immer
öfter passieren, sagt Johanna Friewald, Sprecherin von Fridays for Future.
Wir fordern ganz konkret einen Klimakatastrophengipfel, wo die Bundesregierung zusammenkommt
mit den Landeshauptleuten und den Bündnern sofort Maßnahmen beschließt.
Auf ein Klimaschutzgesetz kann sich die Regierung mittlerweile seit fast 1.000 Tagen
nicht einigen. Dabei müssten die Maßnahmen rasch gesetzt werden, meint die Aktivistin.
Problematisch sieht sie, dass manche Politikerin oder auch mancher Politiker unter anderem
von Klimaterroristen spricht und damit die gesamte Klimaschutzbewegung kriminalisiere.
Ich glaube, die Politik muss sich hier wirklich auch in die Verantwortung nehmen, hier nicht
ein gesellschaftliches Klima zu erzeugen, wo junge Leute Angst davor haben, sich demokratiepolitisch
zu engagieren.
Sprich, auf die Straße gehen für das Klima.
Bei den Börsen waren wir schon einmal, schauen wir noch hin. Im Praktisch jedem Handy steckt
ein Computership der politischen Firma ARM und die hat gestern ein ziemlich erfolgreiches
Comeback an der Wall Street gefeiert. Es war der weltweit bisher größte Börsengang
heuer. Max Nikols berichtet.
Von 51 US Dollar pro Aktie auf fast 64 Dollar am Ende des ersten Handelstages, dem Chip Designer
ARM, ist ein Börsengang wie aus dem Lehrbuch geglückt. Was vielleicht auch daran liegen
mag, dass das Unternehmen schon einmal an der Börse gelistet war, bevor es der Technologie-Investor
Softbank 2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft hat. Es könnte aber auch so hoffen, zumindest
einige Marktbeobachter und Anleger ein Zeichen dafür sein, dass sich die Stimmung innerhalb
der US-Wirtschaft nach einigen Krisenjahren verbessert hat. Andere wiederum sehen genau
diese Erwartungshaltung kritisch. ARM sei ein eigener Fall und stehe nicht stellvertretend
für die gesamte Wirtschaft. Ob der Erfolg von ARM auch für andere Branchen- und Geschäftsmodelle
gilt, wird man im Oktober sehen. Dann will der Schuhhersteller Birkenstock an die Börse
gehen.
Weiter aktuelle Meldungen jetzt noch. Auto 3, nachher bitte.
Im Erdbebengebiet von Marokko arbeiten sich Rettungskräfte weiter in entlegene Bergdörfer
vor. Hunderttausende Menschen warten auf Unterstützung. Trotz der verheerenden Auswirkungen des
Bebens nimmt Marokko nur wenig internationale Hilfsangebote an. Marokkanische Auflagen erschweren
zudem Hilfsflüge. UNICEF schätzt, dass allein etwa 100.000 Kinder von der Katastrophe betroffen
sind.
Der Sohn von US-Präsident Biden ist wegen Verstoßes gegen das Waffenrecht angeklagt
worden. Hunter Biden wird vorgeworfen, bei einem Waffenkauf im Jahr 2018 seine Drogenabhängigkeit
verschwiegen zu haben. Eine geplante Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft im US-Bundestadt
Delaware war zuvor geplatzt.
Drei junge Männer sind am Abend in Lyoben wegen versuchten Mordes, Raubes, schwerer
Körperverletzung und gefährlicher Drogen verurteilt worden. Sie sollen im Sommer 2022
in Kapfenberg eine optachlose Frau mehrmals brutal attackiert und ihre Taten auch gefilmt
haben. Sie wurden zu unbedingten Haftstrafen von 14, 16 und 17 Jahren verurteilt und werden
in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Das Wetter? Einiges an Sonne, Anfangs-Aberstellenweise Nebel oder Hochnebel, am Nachmittag ein
Backwell-Wolken. Höchstwerte 18 bis 26 Grad.
Das war's für heute mit den Morgenjournal für das Journalteam mit Christine Tönige-Frenkenberger
und Dieter Nürig verabschiedet sich Franz Renner. Genießen Sie den Tag. Jetzt gleich
auf E1 hilft Ihnen das Pasticcio dabei.
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