Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (15.04.2023)
ORF Ö1 4/15/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Samstag der 15. April, guten Morgen. In Frankreich ist die umstrittene Pensionsreform jetzt beschlossene
Sache. Präsident Macron hat das Gesetz in der Früh unterschrieben. In der Ukraine sind bei
einem Raketenangriff in der Stadt Loviansk neuen Zivilisten getötet worden. In Deutschland werden
die letzten Atomkraftwerke endgültig vom Netz genommen und heute endet in Österreich die
Winterreifenpflicht. Die Wetteraussichten hat Simon Kulldorfer. Auch das Wochenende bringt
häufig Regen und Schneefall, allerdings keine allzu grossen Mengen mehr und auch Niederschlagspausen.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt Regen 5 Grad, St. Pölten Regen 4, Linz und
Salzburg Leichterregen 5 Grad, Innsbruck stark bewölkt 4, Bregenz heiter 4, Graz leichter Regen 6
und Klagenfurt stark bewölkt 7 Grad. Auch in Vorarlberg ziehen bald dichte Wolken auf,
damit ist es in ganz Österreich trüb und häufig nass. Von Salzburg bis Eisenstadt kommen häufig
weitere 20 Liter pro Quadratmeter dazu. Es bleibt kalt bei maximal 3 bis 13 Grad, auch morgen Sonntag
frisch mit ein paar Regenschauern, vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich, sonst nur wenige
Regentropfen und vereinzelt Sonnenfenster. In Russland können Männer ab sofort leichter
zur Militär eingezogen werden. Einberufungsbefehle müssen nicht mehr persönlich überreicht werden,
es reicht eine E-Mail-Verständigung. In der Ukraine selbst sind heute Nacht bei einem Raketenangriff
auf die Stadt Slowiansk 9 Zivilisten getötet und 21 Menschen verwundert worden,
berichtet Fabio Poli. Die Rettungsaktionen in Slowiansk sind im Gang, erklärte ukrainische
Präsident Zelenski, in seiner nächtlichen Videobotschaft. Den Angehörigen spricht Zelenski
sein Mitgefühl aus und sagt dann, nicht eine Stunde dieser Woche ist vorbei gegangen ohne
russischen Mord und Terror, das ist ein teuflischer Staat und er wird verlieren. Es ist unsere Pflicht,
im Namen der Menschlichkeit den Krieg zu gewinnen. Nach ukrainischen Angaben haben sieben russische
S 300 Raketen, fünf Apartmentblocks und fünf Privathäuser beschädigt, unter den Trümmern
der Gebäude wird noch nach Überlebenden gesucht. Die Stadt Slowiansk liegt im ukrainisch kontrollierten
Teil der Region Donetsk, rund 45 Kilometer nordwestlich, der seit Monaten heftig umkämpften
Stadt Bachmut. In Frankreich hat der Verfassungsrat am Abend grünes Licht für die umstrittene
Pensionsreform gegeben und Präsident Emmanuel Macron hat das Gesetz vor kurzem unterschrieben.
Damit steigt das gesetzliche Pensionsantrittsalter in Frankreich von 62 auf 64 Jahre. In vielen
Landesteilen ist es noch am Abend und in der nachzuspundanen Demonstrationen gekommen
aus Paris Cornelia Primoz. Erst spät in der Nacht kehrt Ruhe ein in Paris. Brennende Mistkübel
und Ausschreitungen sind die Reaktionen auf die Entscheidung des Verfassungsrates, der
trotz monatelanger Proteste die Anhebung des Pensionsantrittsalters belicht.
Wir hatten schon eine gewisse Hoffnung, das ist jetzt ein Drama, klagt Lehrerin Aurélie
Duvandel. Anstatt zu weiteren Streiktagen aufzurufen, fügen sich die Gewerkschaften
der Entscheidung. Es gibt Institutionen in dieser Republik, die Entscheidung des Verfassungsrates
setzt sich durch, erklärt Laurent Berger, der Chef der größten Gewerkschaft CFDT.
Präsident Emmanuel Macron will das Gesetz noch an diesem Wochenende unterschreiben,
damit die Pensionsreform ab September in Kraft treten kann.
In der Diskussion um eine Arbeitszeitverkürzung in Österreich meldet sich jetzt auch Burgenlandslandes
Hauptmann Hans-Peter Doskotzil zu Wort. Sein Konkurrent um die SPÖ-Parteiführung der
30 Kirchner Bürgermeister Andreas Babler hatte eine schrittweise Einführung der 32-Stunden-Woche
vorgeschlagen. Hans-Peter Doskotzil sagt, derzeit sei die Anhebung der Mindestlöhne
deutlich wichtiger.
Unsere Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass sie mit dem, was sie verdienen, auskommen.
Daher ist der Druck, dahingehend zu richten, dass wir die Mindestlöhne raufbringen. Wir
können schon über Arbeitszeitverkürzung reden. Aber erst dann zu einem Zeitpunkt,
wenn die Löhne so entwickelt sind, dass man davon leben kann. Das ist der wichtigste
Aspekt für mich.
Sagt der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskotzil von der SPÖ. Das gesamte Interview
hören sie dann im Ö1 Mittagsschonal ab 12 Uhr.
Der Kommunikationswissenschafter Josef Trappl von der Universität Salzburg sieht angesichts
der Spaßmaßnahmen bei österreichischen Medien einen Strukturwandel. Die Digitalisierung
habe das Nutzungsverhalten verändert. Werbeeinnahmen würden zu digitalen Plattformen wandern, die
selbst keinen Journalismus produzieren. Dazu komme eine Vertrauenskrise.
Wir haben es tatsächlich mit einer Erosion von Vertrauen zu tun, die im Wesentlichen
im Bulwasegment angesiedelt ist und dieses Bulwasegment reist jetzt gewissermaßen auch
alle anderen Zeitungen mit. Das Image, die Reputation der Zeitungen, hat massiv gelitten
unter der Inseratenaffäre, leidet weiter jetzt mit den neuen Enthüllungen der letzten
zehn Tage, die wir erleben müssen. Und das Vertrauen ist langfristig aufgebaut und sehr
schnell zerstört.
Sagt der Kommunikationswissenschafter Josef Trappl in der Zeit in Bild 2.
In Deutschland endet heute, nach mehr als 60 Jahren, die Stromgewinnung aus der Atomkraft,
die verbliebenen drei Reaktoren sollen endgültig heruntergefahren werden, Markus Langer berichtet.
Die Meiler ISAR II in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckar Westheim II in Baden-Württemberg
hätten eigentlich schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Wegen des Ukrainekrieges
und einer drohenden Energiekrise beschloss die Regierung jedoch die Dreikraftwerke über
den Winter weiterlaufen zu lassen. Der Abschaltvorgang funktioniere wie bei den regelmäßigen
Überprüfungen, teilte die Kraftwerksleitung von ISAR II mit. Nach der Netztrennung werde
der Reaktor heruntergefahren, das dauere etwa eine Viertelstunde. Die Abschaltung des
letzten Werks wird kurz vor Mitternacht erwartet. Welches der drei das letzte sein wird, wurde
im Vorfeld nicht bekannt.
In den USA bleibt der Einfluss der Waffenlobby NRA groß. Das lässt sich an diesem Wochenende
wieder gut beobachten, denn da hält die NRA ihre Jahrestagung ab, berichtet aus den USA
Christoph Kohl.
Über 12.000 Menschen sind alleine dieses Jahr in den USA bereits durch Schusswaffen ums
Leben gekommen. Die Lösung dieses Problems seien mehr Waffen nicht weniger. So sind das
zumindest viele bei der Jahrestagung der Waffenlobby-Organisation NRA. Deren Präsident Wayne
LaPierre droht allen die strengere Waffengesetze beschließen wollen.
Waffenhassen der Politiker sollen stets fürchten, was diese Organisation und ihre Millionenmitglieder
ihrer Karriere antun können.
So ist es nicht überraschend, dass all jene Republikaner, die sich Hoffnungen auf den
Job als nächster US-Präsident oder Präsidentin machen, hier einstellig eingeben.
Statt gefährliche Mörder einzusperren, verdrehen sie das Gesetz, um Konservative wie mich zu
verfolgen, gibt Donald Trump den Demokraten die Schuld an der Waffengewalt im Land.
Im AKH Wien gibt es ein neues Terminservice in allen Ambulanzen. Die Bestätigung und
die Erinnerungen für Termine können jetzt automatisiert per SMS zugesendet werden. Damit
lassen sich auch ambulante Termine in Zukunft leichter verschieben. Alpha-Farber mit den
Einzelheiten.
Das Online-Service unterstützt die Patientinnen und Patienten nicht nur die Termine einzuhalten
oder auch rechtzeitig zu verschieben. Die SMS-Benachrichtigung gilt gleichzeitig auch
als Zutrittsberechtigung in das AKH. Für das Spitalspersonal in den verschiedenen Ambulanzen
reduziert sich mit diesem neuen Informationssystem die administrative Tätigkeit bei der Terminvergabe.
Ein weiterer Pluspunkt ist, es entfallen die Kosten für den Briefversand von Terminbestätigungen.
Vom neuen Service können jährlich rund 500.000 Personen profitieren, den den Ambulanzen und
Spezialambulanzen des AKH Wien betreut werden. Voraussetzung für die Terminzusendung mittels
SMS ist die Zustimmung der jeweiligen Patientin oder des Patienten. Im Sinne der Datensicherheit
werden keine Namen und keine Details zur betreuernden Klinik mitgesendet.
Das Wetter würde es ja nicht vermuten lassen, aber heute endet die sogenannte situative
Winterreifenpflicht und das bedeutet, man braucht ab heute keine Winterausrüstung mehr
beim Autofahren. Umgekehrt ist man aber nicht verpflichtet, jetzt auf Sommerreifen zu
wechseln, berichtet Barbara Chandler.
Es sei unproblematisch, noch ein paar Monate mit Winterreifen weiterzufahren, vor allem
wenn sie ohnehin schon an der 4 mm Grenze für die Profiltiefe kratzen, heißt es seitens
das ÖAMTC, allerdings nicht allzu lange.
Betestens dann Mitte Mai, Ende Anfang Juni können unbedingt die Sommerreifen drauf,
weil da wird es dann zum Sicherheitsfaktor.
So ÖAMTC-Techniker Stefan Kerbel. So genannte Ganzjahresreifen zu verwenden sei schon eine
Option, sie seien allerdings eher ein Kompromiss, so Kerbel.
Die sind auf winterlichen Fahrbedingungen nicht ganz so gut und unter sommerlichen Bedingungen
leidet oft der geradene Auslauf, sehr oft die Haltbarkeit und auch beim Bremsweg kann
es Probleme geben.
Vom Reifenwechsel in Eigenregie rät der ÖAMTC ab, da die Reifen immer größer und schwerer
werden. Fehler beim Aufbocken könnten schäden am Fahrzeug und schwere Verletzungen nach
sich ziehen, heißt es.
Das war das Morgen schon allum 8, dann diesem Samstag, Bernhard Ortmeier, Franz Reiner und
Paul Schiefer sagen danke fürs Zuhören, jetzt ist es gleich 8 Uhr und 10 Minuten.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.