Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (11.03.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 3/11/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Ö1, Journal um 8.

Samstag der 11. März, guten Morgen.

In den USA ist eine Bank in Kalifornien zusammengebrochen.

Es ist die größte Pleite seit der Finanzkrise.

Im Streit um Subventionen sind sich die USA und Europa näher gekommen.

Konsumentenschützer zeigen wenig Verständnis dafür,

wie der Energieversorger EVN mit seinen Bestandskunden umgeht.

In Niederösterreich verhandelt die ÖVP jetzt mit den Freiheitlichen.

Diese müssen jetzt überlegen,

wie sie mit einer Bedingung aus dem Wahlkampf umgehen.

Und die Trockenheit macht sich zunehmend auch bei der Wasserversorgung

der Bergbauern in Kärnten bemerkbar.

Die Wetteraussichten hat Gerhard Holzinger.

Nach einer größten Teil stürmischen Nacht

ist es im Westen Österreichs mittlerweile wieder ruhiger geworden.

Im Osten bleibt die Sturmwarnung heute aber noch bis Mittag aufrecht.

Die Temperaturen der Landeshauptstädte liegen aktuell durchwegs in Plus.

Es hat zwischen 2° in Bregen und 7° in Graz.

Langsam heute also weniger Wind, am Nachmittag auch im Osten.

Dazu generell wechselhaft mit den meisten Schauern von Vorarlberg

bis zum Salzkammergut.

Schnee meist bis in tiefe Lagen bei maximal 1 bis 9°,

nur im Süden nach Nebelviel Sonne und bis zu 12°,

in 2000 m um minus 8°.

Morgen Sonntag weniger Wind und meist 5 bis 11°,

in 2000 m um minus 5°.

Im Westen feucht im Osten und Süden recht sonnig.

Sie ermildern vorübergehend am Montag.

In den USA ist eine auf die Finanzierung von Startups

und Technologieunternehmen spezialisierte Bank zusammengebrochen,

die Silicon Valley Bank.

Das Institut wurde von der kalifornischen Bankenaufsicht geschlossen

und unter staatliche Kontrolle gestellt.

Das US-Finanzministerium bemüht sich nun die Öffentlichkeit zu beruhigen,

dass dies nicht der Beginn einer neuen, großen Finanzkrise sei.

Christian Leninger berichtet.

Fast die Hälfte aller US-Technologie- und Gesundheitsunternehmen,

die letztes Jahr online begeben haben,

seien ihre Kunden, rühmt sich die Silicon Valley Bank auf ihrer Website.

Doch seit gestern Mittag sind die Türen der Filialen der Kalifornischen Bank geschlossen.

Die US-Behörden haben sie unter staatlicher Aufsicht gestellt,

nachdem alle Bemühungen der Bank gescheitert waren,

zusätzliches Geld zur Abdeckung von Verlusten aufzutreiben.

Der Institut ist die sechzehntgrößte Bank der USA

und ihr Zusammenbruch ist der Größte seit der Wirtschaftskrise von 2008,

die ja ebenfalls mit dem Kollab seiner Bank damals von Lehman Brothers begonnen hat.

Die US-Regierung versucht nun aber zu beruhigen,

dass ähnliches diesmal nicht so befürchten sei.

Unser Bankensystem hat sich seit 2008 fundamental verändert.

Die Banken haben mehr Kapital, es gibt Stresstests.

Socialan der Young, die Leiterin des Budgetbüros des Weißen Hauses.

Begonnen hatten die Probleme der Silicon Valley Bank

mit dem Anstieg der Zinsen in den letzten Monaten.

Die Silicon Valley Bank hatte groß in Anleihen investiert

und deren Preise fallen ja bei einer Zinserhöhung.

Als dann die Kunden der Bank aber ebenfalls mehr Liquidität benötigen

und begannen ihre Einlagen abzusehen,

musste die Silicon Valley Bank die Anleihen in ihrem Besitz mit Verlust verkaufen.

Ob die Bank nun durch einen staatlichen Eingriff gerettet wird, ist noch unklar.

Im schon länger schwelenden Streit um Subventionen für die Industrie

sind sich die USA und die EU einen Schritt näher gekommen.

Es geht um Milliarden Investitionen für den Klimaschutz

und der anderen bei Elektroautos.

Die Europäer hatten befürchtet, durch ein neues US-Gesetz benachteiligt zu werden.

Doch bei einem Gespräch zwischen US-Präsident Joe Biden

und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen im Weißen Haus

hat man Fortschritte gemacht, berichtet aus Washington in K.P.

Monate lang haben EU und US-Vertreter im Hintergrund gearbeitet.

Als einen handfesten Handelskrieg wollen wir der Brüssel nach Washington.

Jetzt soll unverzüglich, wie es heißt,

ein Abkommen für Mineralien für E-Auto-Batterien ausverhandelt werden.

Darauf haben sich US-Präsident Joe Biden

und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

bei ihren Verhandlungen hier in Washington geeinigt.

Das angestrebte Abkommen soll es ermöglichen,

dass auch in Europa abgebaute oder verarbeitete Mineralien

für E-Autos wie Lithium oder Nickel

für Steuergutschriften und Subventionen der USA infrage kommen.

Die USA gehen im Subventionsstreit also einen Schritt auf die EU zu.

Die Details müssen allerdings erst ausverhandelt werden.

Gestern hat der niederösterreichische Landesenergieversorger EVN

für einiges Aufsehen gesorgt.

Dort wird man die Verträge von 300.000 Bestandskunden kündigen

und ihnen in weiterer Folge einen neuen Vertrag anbieten

mit einer zwölfmonatigen Preisbindung.

Das alles passiert über einen eingeschriebenen Brief,

auf dem man reagieren muss.

Ansonsten droht das Ende der Strom- und Gaslieferungen.

Konsumentenschützer Thomas Hirnke sieht unter anderem die Preisbindung

kritisch und verweist auf die Großhandelspreise,

die schon seit einiger Zeit nach unten gehen.

Zumindest im Moment schaut es für die nächsten Monate so aus,

dass es eher sinkt.

Es ist daher auch zu erwarten,

dass es durchaus auch interessante alternative Angebote

am Markt geben könnte.

Man wird schauen müssen, die schreiben,

kann man Ende März bis Mitte April etwa raus,

was dann dort am Markt vorhanden ist.

Wenn man in den Tarifkalkulator der EU-Kontrolle schaut,

war bereits gestern so, dass es bessere Angebote gab.

Das heißt, Sie raten als Konsumentenschützer den Bestandskunden,

die diese Briefe bekommen, ganz genau hinzuschauen

und zu überlegen, nehme ich das Angebot an oder gibt es günstigere Angebote?

Genau, also genau den Preis anschauen,

schauen, ob vor allem beim Preis auch ein günstigeres Angebot ist.

Man muss die sonstigen Änderungen anschauen,

das werden wir auch dann machen, wenn diese schreiben

und Informationen da sind.

Und diese Bindung muss man bewerten,

auch wieder, wie die Marktaussicht etwa dann in einem Monat sein wird.

Um es auf den Punkt zu bringen, nach allem, was wir bisher wissen,

ist das jetzt ein gutes Angebot oder eher nicht?

Auf den ersten Blick ist es kein gutes Angebot.

Sagt Thomas Hirmke vom Verein für Konsumenteninformation VKI

im Morgen schon an um sieben das gesamte Gespräch,

können Sie wie immer in unseren Onlineangeboten nachhören.

In Niederösterreich könnte es nun tatsächlich zu einer Regierungskoalition

zwischen ÖVP und FPÖ kommen,

zuvor hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

die Koalitionsverhandlungen mit der S-Böö gestoppt.

Seit gestern laufen nun eben Verhandlungen mit der FPÖ.

Obwohl die Freiheitlichen eigentlich eine Bedingung gestellt haben,

eine Landesregierung ohne Mikl-Leitner an der Spitze.

Doch davon dürfte die FPÖ jetzt abrücken, berichtet Niklas Lercher.

Noch am Donnerstag hat FPÖ-Landeschef Udo Landbauer der ÖVP einmal mehr ausgerichtet.

Dass wir versprochen haben,

Johanna Mikl-Leitner als Person nicht mehr zur Landeshauptfrau zu wählen.

Eine klar gezogene Linie hinter die Landbauer normalerweise nicht mehr zurück kann.

Nun sagt der FPÖ-Chef nach der ersten Verhandlungsrunde.

Sie können davon ausgehen, dass das, was ich im Wahlkampf gesagt habe,

auch in Zukunft gelten wird.

Aber nur durch eine politische Verrenkung,

für die es bei der Wählerschaft der FPÖ wohl viel Fantasie braucht.

Bei der konstituierenden Sitzung des Landtags

könnten die Freiheitlichen einfach den Zahl verlassen.

Dann reichen auch die Stimmen der ÖVP,

um Mikl-Leitner als Landeshauptfrau zu wählen.

Wenn man mit der FPÖ Handelseins werde, meint Mikl-Leitner.

Dann wird das sicherlich keine Liebesbeziehung.

Bis kommenden Mittwoch soll eine Einigung stehen.

Der Grundwasserspiegel in Österreich ist so niedrig wie noch nie

in den letzten Jahrzehnten.

Der Hintergrund sind niederschlagsarme Jahre zuletzt.

Vor allem im Osten und Süden führt das zu Wasserknappheit besonders hart,

trifft das etwa Bergbauernhöfe derzeit in Kärnten,

deren Brunnen immer wieder uns zum Teil dauerhaft versiegen.

Jürgen Pettinger berichtet.

Schon seit über einem Jahr müssen Bauernhöfe im Lavantal in Kärnten

von den Feuerwehren künstlich versorgt werden.

Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Weißhaupt.

Die Brunnen, die versiegen, das heißt, die Schüttung passt nicht mehr.

Und wenn jetzt die Bauernhöfe mehrere Tiere haben,

die was am Tag natürlich sehr viel Wasser brauchen,

sind die Feuerwehren im Bezirk schon gefordert,

das Trinkwasser im Auge hinzubringen.

In den letzten Jahren hat es einfach zu wenig geregnet,

sagt Roman Neunteufel von der Universität für Bodenkultur in Wien.

Wir sehen an vielen Grundwassermeststellen,

dass es neue Tiefstände gibt.

So tief, wie wir sie eigentlich noch nie gesehen haben,

seit die Aufzeichnungen an diesen Messstellen laufen.

Das können teilweise 30, 40, 50 Jahre sein.

Österreichsseits war immer noch ein wasserreiches Landsack der Forscher.

Es brauche aber Pläne für die Verteilung von Grundwasser.

In Oosterösterreich wird nach wie vor ein starker Winter.

Er hat schon in der Nacht für Probleme gesorgt.

In Wien zum Beispiel ist der gesamte Schönbrunner Schlosspark gesperrt.

Ein Besuch des Tiergartens ist derzeit leider nicht möglich.

Probleme werden auch aus dem Nordburgenland gemeldet

und aus Oberösterreich.

Dort hat der stürmische Wind zahlreiche Schäden angerichtet.

Die Feuerwehr musste ausrücken,

um umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste wegzuräumen,

berichtet Stefan Schnabel.

Ein Baum dürfte vermutlich in die Oberleitung gestürzt sein.

Daher ging es für den Regionalzug nicht mehr weiter.

35 Fahrgäste mussten mithilfe der Feuerwehr aus dem Zug gebracht werden.

Feuerwehrmann Reinhold Rettenbacher

von der Feuerwehr Sankt Pankratz schildert.

Wir haben ihn beim Aussteigen über die Stufe ober.

Das sind 50, 60 cm.

Ein Stufe, wie ihn runtersteigen, haben wir einer geholfen.

Die waren eigentlich sehr gefasst.

Natürlich erfreut ist niemand.

Zudem mussten Sträucher und Gestrüpp

neben der Bahnstrecke weggeschnitten werden,

damit die Fahrgäste zum nächstgelegenen Güterweg gelangen konnten.

Dort ging es dann mit Taxis zum nächsten Bahnhof.

Laut der Oberösterreichischen Landesfeuerwehr

werden weiteren Landesteilen umgestürzte Bäume von Straßen wegräumen.

Das war das Morgenschinal um 8 Uhr.

Ich bin Heiner Technik, Reiner Hasebari-Schi

und der Mikrofon Paul Schiefer.

Aushöllige Informationen gibt es dann wie immer im Mittagsschinal.

Dort ist der Chef der SPÖ Niederösterreich, Sven Hergowich,

im Schinal zu Gast.

Es ist gleich 8 Uhr und 10 Minuten.

Österreich 1, heute.

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