Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (10.04.2023)
ORF Ö1 4/10/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Journal um acht.
Ostermontag, heute der 10. April.
Guten Morgen im Studio Uterbergmann.
Und das sind die Themen.
Im südkinesischen Meer übt China-Angriffe auf Taiwan.
Jetzt schicken auch die Amerikaner ein Kriegsschiff in die Region.
In Washington sorgt sich die Regierung
nach der Veröffentlichung geheimer Dokumente im Internet.
IWF und Weltbank starten ihre Frühjahrs-Tagung.
Und wie geht es weiter mit der Matura nach Corona?
Österreichs Schülervertretung ist uneins.
Zuerst jedoch zum Wetter Nikola Biermeier.
Der Ostermontag ist recht sonnig und milder als zuletzt.
Aktuell aber noch recht frisch,
stellenweise sogar leicht frostig wie etwa in Klausen-Leopoldsdorf
oder in Kufstein.
In Wien und Eisenstadt jetzt Heiter bei sieben Grad,
St. Paulten, Nebel 3, Linz, Hochnebel 5, Salzburg, Heiter 2,
Innsbruck, Heiter 1 Grad, Pregens und Graz, Heiter 2
und Klagenfurt bewölkt 4 Grad.
Restwolken und Nebelfelder lockern langsam auf
und dann scheint heute verbreitet für einige Zeit die Sonne.
Zwar sind am Nachmittag auch noch Wolken dabei.
Im Ostenquellwolken, im Westen Schleierwolken.
Meist überwiegt aber der Sonnenschein.
Teils leb auf der Nordwind und am Nachmittag 10 bis 16
in Vorarlberg und Tirol, stellenweise bis etwa 19 Grad.
In 2000 Meter Höhe, minus 2 bis plus 2 Grad.
Morgen Dienstag, von Westen her,
dann einige Regenschauer, windig und etwas kühler.
Hohe Anspannung herrscht weiter
im südkinesischen Meer vor Taiwan.
Es ist der dritte Tag eines groß angelegten Militärmanövers
durch China, nach dem Besuch von
Taiwan-Präsidentin Tsai Ing-Wen in den USA.
Washington hat nun auch den Lenkwaffen zerstören,
USS-Miliers in die Region geschickt,
um militärische Stärke zu zeigen, so seine Nürburgring berichtet.
Mit spannender Filmmusik unterlegt,
zeigen chinesische Medien Chinas Militärmanöver vor Taiwan
heute Tag 3.
59 chinesische Kampfflugzeuge und 11 Kriegsschiffe,
sowie Langstreckenraketen, simulieren einen Angriff auf Taiwan.
Nach Angaben Taiwan sind 39 chinesische Flugzeuge
in die Pufferzone zwischen Taiwan und China eingedrungen.
Das groß angelegte Militärmanöver ist die Reaktion Chinas
auf den Besuch der taiwanesischen Präsidentin
Tsai Ing-Wen in den USA.
Mit dem Militärmanöver wolle China klar signalisieren,
dass es sich allen Aktivitäten entgegenstellt,
die das Potenzial haben,
Chinas Autorität über Taipei zu untergraben,
sagt der Kinerexperte Benjamin Ho.
Weiter angespannt hat sich die Lage heute
durch die vorübergehende Präsenz eines amerikanischen Kriegsschiffes
in einem umstrittenen Seegebiet im südkinesischen Meer.
In Washington bereitet die veröffentlichunggeheimer US-Dokumente,
die seit Wochen im Internet kursieren,
die Regierung zunehmend sage.
Pentagon und Justizministerium haben Ermittlungen eingeleitet,
um den Urheber der Leaks zu suchen.
Die Dokumente beinhalten Informationen
zur US-Unterstützung der Ukraine,
aber auch zu China, Asien und der Lage im Nahen Osten.
Aus Washington berichtet Christoph Kohl.
Wer ist der Maulwurf?
Wie sind die teils streng geheimen Dokumente
an die Öffentlichkeit geraten?
Dem gehen sowohl das US-Verteidigungsministerium Pentagon
als auch das Justizministerium fieberhaft nach.
Die Dokumente beinhalten unter anderem Details
zu Waffenlieferungen, Truppenstärken, Soldatenausbildung
und sie lassen laut Experten teilweise auch Spionageaktivitäten
der US-Geheimdienste erkennen.
Ein Teil der Dokumente seien manipuliert worden,
erklärt der ehemalige US-Botschafter in Russland John Sullivan.
Die Zahl der ukrainischen Opfer wurde erhöht,
während jene auf russischer Seite verringert wurde.
Die Ukraine wird schlecht dargestellt und Russland gut.
Die Informationen sind zum Teil schon vor Wochen
auf pro-russischen Kanälen verbreitet worden.
Von wem und zu welchem Zweck ist vollkommen unklar.
Es unterminiert das Vertrauen zwischen den USA,
der NATO und der Ukraine und es lenkt die US-Regierung ab,
wenn sie sich eigentlich vollkommen
auf die Unterstützung der Ukraine konzentrieren soll.
Meint John Sullivan.
Unter den Dokumenten sind auch Informationen über China,
die militärische Lage im Indo-Pacific
sowie über die Situation im Nahen Osten.
Die amerikanische Regierung prüft nun,
ob noch weitere Informationen durchgesäkert sind.
Überschattet von den Folgen des Ukrainekriegs
und auch der hohen Inflation beginnt in Washington heute
die Frühjahrs-Tagung von internationalem Währungsfonds und Weltbank.
Beide Institute stehen angesichts weltweiter Umbrüche
und auch des Klimawandels von neuen Herausforderungen.
Entsprechend pessimistisch dürfte auch der aktuelle Konjunkturausblick
des IWF für das kommende Jahr ausfallen.
Manuel Marold mit den Details.
Das weltweite Wirtschaftswachstum bleibt auch
als Folge von Krieg und Inflation historisch schwach.
Das hat Kristalina Georgiewa,
Chef in des internationalen Währungsfonds
erst vergangene Woche betont.
Das globale Wachstum wird in den kommenden Jahren
bei etwa 3% liegen, heuer wohl darunter.
Motoren des Wachstums sind derzeit Staaten wie Indien und China.
Während sich in 90% der Industriestaaten die Konjunktur abschwecht,
so auch im Euroraum, wo hohe Zinsen die Nachfrage belasten.
Aktualisierte Zahlen zur Konjunktur und Inflation
wird der IWF morgen vorlegen.
Bei der Frühjahrs-Tagung in Washington geht es darüber hinaus
auch um die künftige Rolle der Weltbank.
Viele ihrer Kreditgeber drängen ja auf eine Umstrukturierung,
um globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel besser begegnen zu können.
Themenwechsel und nach Österreich.
Die Matura wird heuer wieder nach den Regeln
der Vorpandemiezeiten ablaufen.
Die Regeln werden also wieder strenger.
Sehr zum Unwählen von Teilen der Schülervertretungen
viele fordern weiter Erleichterungen.
Bildungsminister Martin Polaszek bleibt jedoch bei seiner Entscheidung
und erhält Unterstützung von der Bundesschulvertretung.
Niklas Lacher.
Der diesjährige Matura-Jagang sei noch stark
von den Corona-Einschränkungen betroffen gewesen,
sagt die Wiener Landesschul-Sprecherin Sarah Akters
von der SBO Nahenaktion kritischer Schülerinnen jüngst in der ZIP3.
Wir waren schon von Schulschließungen betroffen.
Wir haben über 150 Tage im Homeschooling verbracht
und wir haben einfach enorme Defizite.
Deshalb müsse die Matura wie in den Corona-Jahren ablaufen,
so die Forderung.
Mündliche Prüfung nur freiwillig, ein eingeschränkter Prüfungsstoff,
mehr Zeit für die schriftliche Prüfung.
Für nicht notwendig hält das hingegen
die Bundesschul-Sprecherin Flora Schmudermeier
von der ÖVP Nahenschüler-Union.
Denn im laufenden Schuljahr habe es keine Einschränkungen mehr gegeben.
Und dass dadurch etwas mehr Sicherheit Richtung Matura geschaffen worden ist.
Außerdem gibt es immer noch das Angebot der Förderstunden.
Damit ist sie auf einer Linie mit dem Bildungsminister.
Martin Polaszek von der ÖVP hat bereits im Herbst entschieden,
dass nur eine Erleichterung aus der Corona-Zeit aufrecht bleibt.
Für die Matura-Note wird auch die Jahresnote herangezogen.
Bundesschul-Sprecherin Schmudermeier begrüßt das.
Denn das schafft Objektivität ein bisschen mehr,
weil nicht alles mehr von einem Tag abhängt,
sondern sich Schülerinnen und Schüler auf ihre Leistungen
im ganzen letzten Jahr quasi verlassen können.
Für die Wiener Schülervertretung steht jedenfalls fest,
der Bildungsminister ignoriere, wie es Schülerinnen und Schülern geht.
Ein Vorwurf, den die Bundesschul-Sprecherin nicht teilt,
Schmudermeier betont.
Dass es uns dazu gehört wird, dass es versucht wird,
unsere Forderungen zu verstehen und so gut wie es geht, herumzusetzen.
An den strengeren Regeln bei der anstehenden Matura
will Minister Polaszek aber ohnehin nicht mehr rütteln.
Handwerken und selber renovieren,
das hat während der Corona-Lockdowns ziemlich gebohmt.
Doch damit ist es jetzt wieder vorbei.
Zwar verzeichnen die Baumärkte weiterhin steigende Umsätze.
Allerdings wegen der gestiegenen Preise in Lembergermitteln Details.
Vor den Corona-Lockdowns 2020 und 2021
sind die Baumärkte zum Teil regelrecht gestürmt worden.
Das habe sich letztes Jahr wieder geändert,
sagt Andreas Kreuzer vom Branchenrader Kreuzerfischer und Partner.
Im letzten Jahr gab es wieder deutlich mehr Umsatz,
in etwa so um 5%.
Allerdings war das prima, auf die steigenden Preise zurückzuführen
und weniger auf eine steigende Nachfrage.
Letztes Jahr haben die Baumärkte in Österreich
ungefähr 3,2 Milliarden Euro umgesetzt.
Kreuzer erwartet, dass die Nachfrage nach handwerklichen Produkten
weiter zurückgeht.
Wir hatten im vergangenen Jahr schon klare Anzeichen dafür,
dass alles, was Sanierung und Renovierung ist,
sich rückläufig entwickelt,
weil das einer der ersten Positionen ist, wo die Haushalte sparen.
Aus Kostengründen werden private Haushalte derzeit
nur notwendige Sanierungen und einfache Renovierungsarbeiten
wie ausmalend durchführen.
Auch heuer denken wir, dass es bei der Nachfrage eher Maus sein wird.
Trotzdem könnten die Umsätze wieder wachsen,
weil wir auch heuer mit deutlich steigenden Preise rechnen.
Ein wichtiges Geschäftsfeld für die Märkte
bleibt der Garten, sagt Kreuzer.
Hier machten die Menschen nach wie vor viele selbst
und kauften Blumen oder Zubehör, wie Rasenmeer oder Hochbete.
Dies noch zum Schluss.
In Tirol hat in der Frühe die Erde gebebt.
Genau um 6.15 Uhr betroffen die Region und Partizau
im Bezirk Schwarz.
Das Beben hat eine Stärke von 2,6
und war deutlich zu spüren, mit Schäden an Gebäuden ist,
nicht zu rechnen.
Das war das Morgenjournal. Es ist 8 Uhr und 10 Minuten.
Und verbringen Sie noch einen angenehmen Feiertag.
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