Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (09.09.2023)
ORF Ö1 9/9/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Mit Julia Schmuck im Studio. Guten Morgen. In Marokko mussten tausende Menschen die Nacht
auf der Straße verbringen, dass Erdbeben in der Nacht fordert hunderte Todesopfer. In
Indien hat der G20-Gipfel begonnen, ohne zweimächtige Player Putin und Xi Jinping kommen nicht zum
Treffen. Den Wetterbericht für das Wochenende hat Jörg Stibborn. Da bleibt uns das ruhige
Sommerwetter vorerst erhalten. Im westlichen Bergland können sich morgen zum Abendhin aber
erste vereinzelte Schauer bilden. Sie werden hier zu Wochenbeginn an den Nachmittagen langsam ein
bisschen mehr und breiten sich am Mittwoch samt Gebittern vorübergehend auf ganz Österreich
aus. Derzeit aber ist es in fast allen Landeshauptstädten heit oder wolkenlos. In Klagenfurt
gibt es noch Hochnebel. In Wien und Eisenstadt hat es 16° in Sankt Pölten 13°, Linz und Salzburg
15°, Innsbruck und Bregen 17° und Klagenfurt 14°. Auch heute scheint wieder in ganz Österreich
die Sonne. Nur vereinzelt gibt es noch für kurze Zeit Nebel oder Hochnebel, etwa in Kärnten,
im Nordtyroler Stanzertal oder auch in der Murmürzfuhrche. Am Nachmittag entstehen dann in
Voradelberg und Nordtyrol einige Quellwolken. Im Osten kommt ein Milchteilslebhafter Südostwind
auf, höchstwert heute 24 bis 30°. Morgen sogar bis zu 31°, dazu wieder viel Sonne. Zum Abendhin im
Westen aber einzelne Schauer. Hunderte Tote gibt es in Marokko nach einem Erdbeben heute Nacht.
Die Behörden sprechen von mindestens 296 Todesopfern. Das Epizentrum lag 70 km südlich der Stadt
Marrakesch berichtet Markus Müller. Tausende Menschen in Marokko haben die Nacht auf der Straße
verbracht. Am Abend habe er gesehen, wie Häuser in seiner Nachbarschaft eingestürzt sind. Jetzt
habe er Angst, wieder in sein eigenes Haus zurückzukehren, erzählt er nahm. Das volle
Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar. Das Beben der Stärke 7,1 ereignete sich um
23 Uhr Elfortszeit. 20 Minuten später folgte ein etwas schwächeres Nachbeben. Der Generalsekretär
des Marokkanischen Innenministeriums Rashid Al-Halfi sprach in der Nacht von 296 Toten und 153
Verletzten. Das Epizentrum lag südlich von Marrakesch in den Ausläufern des Atlasgebirge.
Schäden gebe es in einer ganzen Erholfung an Regionen.
In Alhus, Marrakesch, Ursasat, Asilal und anderen Orten. Er rufe die Bevölkerung auf, die Ruhe zu
bewahren und nicht in Panik zu verfallen, sagte Vertreter des Innenministeriums. Dabei dürften
die Rettungsmannschaften bei Weiten noch nicht alle betroffenen Gebiete erreicht haben. Viele Straßen
in der gebiergigen Region sind beschädigt oder zerstört. In ersten Berichten ist die Rede
davon, dass Dorfbewohner mit bloßen Händen in den Trümmern nach Überlebenden suchen. Darüber
ob auch Ausländer unter den Opfern sind, liegen vorerst noch keine Informationen vor. In Indien hat
heute das G20-Treffen der mächtigsten Wirtschaftsmächte begonnen. Wobei man diesmal auch G18 sagen
könnte, denn es gibt zwei abwesende Russlandspräsident Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping. Er ist
ebenfalls nicht nach Indien zum Gipfeltreffen gekommen. Was viele Spekulationen ausgelöst
hat, brichtert aus Peking unser China-Korrespondent Josef Dollinger.
Die Abwesenheit Xi Jinpings beim G20-Gipfel in Neu-Deli führt zu zahlreichen Spekulationen.
Offiziell wurde nämlich kein Grund für die Absage verlautbart. Eine Inspektion
Xi Jinpings im Überschwemmungsgebiet im Nordosten Chinas könnte ein Hinweis darauf sein, dass
er sich internen Problemen widmen muss. Auch die Wirtschaft muss neu angekurbelt werden. Andererseits
ist die Absage Xi Jinpings an sich schon eine Botschaft. Die westlich inspirierte Idee der
G20 scheint er für ein Auslaufmodell zu halten, während er zuletzt die Bricksgruppe nach seinen
Wünschen erweitern konnte. Mit anderen Worten, Xi Jinping sucht sich neue Freunde für sein
Weltmachtstreben.
Die deutsche Wirtschaft schleppt sich durch das horige Jahr. Statt eines erhofften Wachstums
schrumpft die Wirtschaft in die Rezession und jetzt schwankt auch die Industrie mit
einem massiven Einbruch. Für Wirtschaftsvertreter ein Wegruf nicht nur für Deutschland, denn
Deutschland gilt als Wirtschaftslokomotive in Europa. Andreas Jolli berichtet.
Die bisher ziemlich robuste deutsche Industrie schwächelt gewaltig nach einem passablen
ersten halbjahr sind die Aufträge weggebrochen. Im Juli um 11,7 Prozent bei den Neugeschäften.
Wir haben eine richtige Wirtschaftskrise. Sagt Volker Dreier von der deutschen Industrie
und Handelskammer. Der Außenwirtschaftschef spricht von einer dramatischen Lage und einem
Wegruf vor der den dringenden Ausbau der Infrastruktur, also von Straße und Schiene
mehr Digitalisierung, bessere Bildung und Qualifikation, vor allem aber billigeren Strom.
Wo kommt die Energie her und zu welchem bezahlbaren Preis?
Industrie 4.0 dieses Schlagwort bemüht der Industrie und Handelskammer. Denn diese Krise
betreffe nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa.
Wenn die deutsche Industrie wegbricht, dann bedeutet das für Nachbarländer auch an erheblichen
Schaden vielleicht auch stärker, als das immer auch in Brüssel und von Nachbarländern
wahrgenommen wird. Wirtschaftlich besonders eng verfluchten
mit Deutschland ist Österreich. Nach umstrittenen Grundstücksgeschäften
hat vor wenigen Wochen der Gravenwörter Bürgermeister Alfred Riedl seine Funktion
als Präsident des österreichischen Gemeindebundes ruhen gestellt. Jetzt zeichnet sich ein kompletter
Rückzug ab, wie Stefan Kappacher berichtet. Alfred Riedl hat sein Amt als Gemeindebund
Präsident Ende Juli ruhen gestellt, bis zur nächsten Vorstandssitzung im März 2024,
wie es hieß. Das Land Niederösterreich und die Bezirkshauptmannschaft dullen prüfen
die Vorwürfe rechtlich. Der Fall Riedl ist aber vor allem eine politische Frage und das
Präsidium des Gemeindebundes hat das auch erkannt. Bei einem Treffen in Aussee ist vor
wenigen Tagen vereinbart worden, die Vorstandssitzung vom Frühjahr auf diesen Herbst vorzuziehen.
Alfred Riedl hat intern signalisiert, dass er als Präsident nicht zurückkommen wird,
wie dem ORF Radio von mehreren Präsidiumsmitgliedern bestätigt worden ist.
In der vorgezogenen Vorstandssitzung will man jetzt reinen Tisch machen. Ob Riedl dann
auch als Ortschef von Grafenwörth zurücktreten wird, ist offen. Auf Interviewanfragen hat
er nicht reagiert. Anfang der Woche hat Kanzler Nehammer in Sachen Kinderbetreuung für
Überraschungen beim Sommergespräch gesorgt. Die ÖVP will jetzt deutlich mehr Geld als
bisher in den Ausbau der Kinderbetreuung stecken, und zwar 4,5 Milliarden Euro bis 2030. Damit
sollen 50.000 neue Kinderbetreuungsplätze vor allem für die Kleinsten geschaffen werden.
2030, das ist aber erst in sieben Jahren und Eltern, die jetzt einen Platz brauchen,
haben dann längst Schulkinder. Katja Adhofer hat Familienministerin Susanne Raab von der
ÖVP deshalb gefragt, was die konkreten Ausbaubläne für die nächsten zwei Jahre sind.
Der konkrete Stufenplan, der wird jetzt von EcoAuster noch erstellt, was wir in welchem Jahr
schaffen können und das hängt natürlich auch von den Rahmenbedingungen in den Bundesländern
ab. Weil natürlich sind die Kinderbetreuungsquoten auch in den Bundesländern total unterschiedlich.
Man kann nicht eine Schablone über ganz Österreich leben, sondern man muss gemeinsame realistische
Ziele setzen. Und ja, die Wahrheit ist, das geht nicht von heute auf morgen.
Noch mal in Oberösterreich und Niederösterreich, da ist gerade mal ein Viertel vollzeittaglich.
Wird es da Verbesserungen im nächsten, im übernächsten Jahr geben?
Ja, es wird sich jetzt laufend etwas verbessern. Das Stufenplan sieht vor, dass die neuen Plätze,
die geschaffen werden, eben auch mit einer Vollzeittätigkeit vereinbar sind. Und wie gesagt,
mir ist wichtig, dass man hier nicht alle Familien und Kinder über einen Kamm scheren kann.
Denn es gibt Unterschiede auch im Bedarf, wenn wir von den einjährigen Kindern sprechen,
im Vergleich zu dreijährigen Kindern. Und das muss man alles mit einbeziehen.
Das ganze Interview mit Familienfrauen und Integrationsministerin Susanne Raab gibt es
im Mittagsschinal, da ist die ÖVP-Politikerin im Journalzugast. 8 Uhr und 8 Minuten jetzt,
nach dem digitalen Führerschein sollen bald auch andere Ausweise digitalisiert werden.
Ab nächstem Jahr soll es auch einen digitalen Personalausweis geben, wie Marisi Engelmeyer berichtet.
Die Ausweise sollen von der Geldbörse ins Handy wandern, das sei das Ziel von ÖVP-Staatssekretär
Florian Turski. In den kommenden Monaten werden gleich mehrere Ausweise digital, sagt Turski
gegenüber dem ORF. Dann werden wir noch dieses Jahr den digitalen Zulassungsschein präsentieren
und zum Beginn des kommenden Jahres den digitalen Personalausweis, also den Identitätsnachweis.
Dann haben wir innerhalb von 1,5 Jahren fünf Ausweise digitalisiert.
Für Reisen ins EU-Ausland soll der digitale Personalausweis aber vorerst nicht gültig sein,
dann muss wieder ein analoger Checkkarten-Personalausweis oder Reisepass mitgeführt werden.
Wer die neuen digitalen Ausweise dennoch nutzen möchte, der braucht die Vollversion
von ID Austria und die sogenannte E-Ausweise-App.
Im Linzartonabag geht am Abend wieder die visualisierte Klangwolke über die Bühne.
Erwartet werden bis zu 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Inhaltlich steht das Open-Air-Event,
diesmal ganz im Zeichen des Klimawandels, berichtet Jürgen Freimuth.
Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens, dass nach einer Apokalypse die einzige Überlebende ist
und nach Wegensucht die Welt wieder aufzubauen, auf drei Bühnenschiffen agieren dazu Musiker,
Akrobaten und Darsteller.
Die amerikanische Opern- und Musikle-Regisseurin Francesca Sampello möchte mit ihrer Inszenierung
aber nicht nur unterhalten, sondern die Menschen auch zum Nachdenken bringen.
It is called Mother Earth. And hopefully the audience, I want them to have a great time,
but I want them to go away thinking about the world a little bit. That's all.
Für die Stadt Linz ist die Klangwolke mittlerweile seit 44 Jahren eine Visitenkarte, die nicht mehr wegzudenken ist,
so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.
Natürlich hat das auch für unseren Tourismus einen enormen Effekt. Wir sind de facto völlig ausgebucht an diesen Wochenenden.
Die visualisierte Klangwolke beginnt um 20.30 Uhr im Linzer Dona Park.
Das war das Journal um acht. Vielen Dank fürs Zuhören.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.