Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (08.04.2023)
ORF Ö1 4/8/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Journal um 8.
Mit Rainer Hasse war schön.
Und Samstag sind blutige Tage dieser Tage in Israel.
Gestern Abend der Anschlag in Teller-Wilfern der Küstenpromenade
könnte der Anfang einer neuen Gewaltwelle sein.
In den USA hat ein Bundesrichter die Zulassung der Abtreibungspille aufgehoben
und vor Taiwan werden heikle Militärmanöver abgehalten.
In Österreich wird der Anteil an Bioetanol erhöht,
mehr E10 dem Treibstoff beigefügt und damit weniger fossiler Brennstoffe erzielt.
Das alles und noch mehr.
Zuerst mal zu den Wettersichten von Daniel Schlager.
Unbeständig und meist kälter als die Weihnachtsfeiertage
verläuft er heuer das Osterwochenende.
Vor allem am heutigen Kassamstag werden es kaum mehr als 3 bis 9 Grad.
Nur in Teilen vor Arlbergs, Tirols und Kärntens gehen sich bis zu 12 Grad aus
und in 2000 Meter Höhe um die minus 4 Grad.
Dazu regnet es zeitweise im Großteil des Landes,
meist bei einer Schneefallgrenze zwischen 600 und 1200 Meter Höhe.
Vom Müllviertel bis in den Großraum Wien
kann es jetzt aber noch bis in tiefe Lagen Schneefall oder Schneering geben.
So hat es in Wien und Eisenstadt aktuell nur um 1-2 Grad.
In den meisten Landeshauptstätten sind es um 5 Grad und in Salzburg 7 Grad.
Am wenigsten oder gar nicht regnen wird es heute von Osterol bis zum oberen Murthal.
Hier sorgt lebhafter Nordwestwind auf den Bergen auch am ersten für Wolkenlücken.
Morgen am Ostersonntag dann von Westen her schon langsam freundlicher.
Großteils aber noch einmal viele Wolken und ein paar Schauer.
Mehr Sonne hat an der Ostermontag zu bieten und es wird milder mit 11 bis 18 Grad.
Die Gewaltserie im Nahen Ostendau hat an, am späten Abend ist ein Terrorist
in der Küstenmetropole Tel Aviv mit seinem Auto in einer Menschengruppe gefahren.
Ein italienischer Tourist wurde getötet.
Weitere sieben Menschen sind verletzt worden, berichtet Tim Kubald aus Tel Aviv.
Schrei und Chaos, etwa 2 Minuten nach dem Terroranschlag,
erreicht Sanitäter Itai den Anschlagsort an der Strandpromenade von Tel Aviv.
Es schaut so aus, als ob der Attentäter am Radweg in eine Gruppe gerast ist.
Sieben bis acht Menschen.
Der Tute stammt aus Italien sowie zwei weitere,
der verletzt die anderen aus Großbritannien.
Das Fahrzeug des Attentäters überschlägt sich.
Ein Polizist bemerkt, dass der Fahrer offenbar versucht, eine Waffe zu ziehen.
Daraufhin eröffnen eher und weitere Polizeibeamte des Feuer.
Der Attentäter soll israelischer Araber sein,
aus dem Ort Quarkasse im 20 Kilometer östlich von Tel Aviv.
Nur wenige Stunden sofort töten palästinensische Terroristen
zwei britisch-israelische Schwestern bei einem Anschlag im Westjordanland.
Als erste Reaktion lässt Israels Premier Benjamin Netanyahu
jetzt Reserve-Einheiten der Grenzpolizei mobilisieren.
Berichtet Tim Kubald aus Tel Aviv.
In den USA wird der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen weiter eingeschränkt.
Ein Richter hat in der Nacht in Texas die landesweite Zulassung
einer weit verbreiteten Abtreibungspille ausgesetzt.
Eine Entscheidung, die in den USA für viel Aufsehen und Empörung sorgt.
Berichtet von dort, Christoph Kohl.
Es ist die weitreichendste Entscheidung,
seitdem das US-Hösgericht den allgemeinen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen
in den USA aufgehoben hat.
Ein texanischer Richter hat die Abtreibungspille Miefe-Priston
für unsicher befunden und daher deren Zulassung ausgesetzt.
Obwohl die US-Arzneimittelbehörde FDA diese Pille
vor mehr als 20 Jahren zugelassen hat.
Miefe-Priston führt zu fünf Todesfällen pro eine Million Patientinnen.
Bei Penicillin kommen auf eine Million 20 Tote,
bei Viagra sind es 49 Todesfälle.
Also wenn sich der Richter derart um Nebenwirkungen sorgt,
wieso hebt er nicht auch die Zulassung von Viagra auf?
So sie nennen Medizin-Expertin Elizabeth Cohen,
der noch von ex-US-Präsident Donald Trump ernannte Richter,
gibt der beiden Regierung eine Woche Zeit gegen das Urteil zu berufen,
bevor dieses landesweit in Kraft tritt.
Das Justizministerium hat sich seit Wochen auf genau dieses Szenario vorbereitet.
Es steht also ein weiterer heftiger Streit um das Recht von Frauen
auf Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper bevor.
Einmal mehr wird wohl das mehrheitlich konservativ besetzte Höchstgirt in Washington
in dieser Sache das letzte Wort haben.
In Deutschland soll das vor zwei Jahren verschärftes Sexual-Strafrecht
wieder etwas gelockert werden.
Das ist jedenfalls der Plan von SPD-Innenministerin Nancy Faeser.
Das Problem kennt man auch hierzulande.
Auch in Deutschland will man nun vor allem Jugendliche
wieder vor strafrechtlichen Problemen schützen.
Denn momentan machen sie sich oft schon beim Versenden von Nacktbildern strafbar.
Berichtert aus Berlin, Verena Gleitzmann.
Wenn sich Jugendliche gegenseitig Nacktfotos oder Videos schicken,
kann das in Deutschland schnell zum Verbrechen werden.
Und sie selbst schnell zu verbrechen.
Denn seit 2021 gilt dort ein besonders scharfes Sexual-Strafrecht.
Zu scharf findet nun Innenministerin Nancy Faeser von der SPD.
Denn bisher habe es ein eigentliches Ziel, nämlich mehr Schutz für Kinder, verfehlt.
Stattdessen sei die Zahl der Jugendlichen Straftäter massiv angestiegen.
So zählte das Deutsche Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr
fast 40% mehr kinderpornografische Delikte als noch im Jahr davor.
Das liegt aber vor allem daran, dass viele gar nicht wüssten,
dass sie sich strafbar machen, so die Innenministerin.
Wenn sich Kinder unter 14 Jahren zum Beispiel selbst
bei sexuellen Handlungen fotografieren oder filmen,
gelten diese Aufnahmen als Kinderpornografie
und deren Besitz wird ein Verbrechen, sobald sie 14 Jahre alt werden.
Dann drohen ihnen sogar Haftstrafen von mindestens einem Jahr.
Die deutsche Innenministerin plädiert deshalb nun für eine Lockerung.
Statt mit strafrechtlichen Sanktionen vorzugehen,
wolle sie lieber mehr Bewusstsein schaffen für die Risiken,
die das Teil privater Bilder mit sich bringen.
Außerdem hätten die Ermittlungsbehörden dann auch mehr Luft,
die wirklich schlimmen Taten zu bekämpfen, so Faeser,
wie die Gesetze entschärft werden sollen.
Darüber verhandeln nun die Justizminister von Bund und Ländern.
Ein grosser Sprung. Nach Asien nun, die chinesische Armee
hat eine dreitägige Militärübung rund um die Insel Taiwan begonnen.
Sozusagen als Antwort auf den Besuch der taiwanesischen Präsidentin
in den USA derzeit. Die Manöver seien eine ernsthafte Warnung
an separatistische Kräfte, die sich für eine Unabhängigkeit
Taiwan einsetzen, heißt es in einer Mitteilung berichtet.
Werden wir so viel mehr?
Die chinesische Armee probt die Kampfbereitschaft.
Die Videos zeigen, wer ein chinesisches Militärschiff Schüsse abgibt,
während es die Insel Pingtan umrundet,
Chinas nächst gelegenen Außenposten zu Taiwan,
im Norden der Taiwan-Strasse.
42 chinesische Kampfjets und acht Kriegsschiffe
hat das taiwanesische Verteidigungsministerium
heute früh in seiner Luftverteidigungszone ausgemacht.
Einige hätten auch die de facto Grenze
in der Mitte der Taiwan-Strasse überquert.
Die chinesischen Manöver sollen bis Montag auch südlich
und östlich der demokratisch regierten Insel stattfinden.
China sieht in Taiwan eine abtrünnige Provinz.
Die Armee hatte die Manöver in der Früh angekündigt,
kurz nachdem die taiwanesische Präsidentin
von ihrer Amerika-Reise zurückgekehrt war.
Tsai Ing-wen hatte sich am Mittwoch in den USA
mit dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses getroffen,
was Peking verärgert hat.
Als sie zurück in Taipei aus dem Flugzeug gestiegen ist,
sagt der Tsai Ing-wen,
man habe der internationalen Gemeinschaft gezeigt,
dass Taiwan Druck und Drohungen nicht nachgeben
und den Austausch mit der Welt nicht stoppen werde.
Das Verteidigungsministerium teilt heute mit,
ruhig auf die chinesischen Manöver reagieren zu wollen,
um den Konflikt nicht zu eskalieren.
Damit kommen wir noch nach Österreich.
Da wird gerade E10-Binzin eingeführt.
Der Treibstoff enthält 10% Bioethanol
mit weniger fossilen Brennstoff aus Erdöl.
Das galt bisher als problematisch für Autos,
aber heute nicht mal das Problem.
Die Hersteller haben biogene Kraftstoffe
mittlerweile schon eingeplant.
Auch die Kapazitäten zur Produktion
von heimischen Bioethanol sind vorhanden.
Mehr von Peter Daser.
Bisher wurde in Österreich den Binzin 5% Bioethanol beigemengt.
Jetzt wird der Anteil auf 10% verdoppelt,
gekennzeichnet durch die Aufschrift E10 an der Zapfsäule.
In der Zeit wird der Anteil auf 10% verdoppelt.
Der Anteil auf 10% ist der Anteil an der Zapfsäule.
Bei den meisten Autos sei E10 kein Problem mehr,
sagt Thomas Hammettner vom ÖAMTC.
Bei den derzeit üblichen und verwendeten Fahrzeugen
kann man davon ausgehen,
dass diese Fahrzeuge E10-verträglich sind.
Aus dem Energie- und Klimaschutzministerium heißt es jedenfalls,
dass E10 einen Beitrag zur Reduktion
von klimaschädlichen Emissionen leisten könne.
Egal ob Fotos, Videos oder Stimmen,
künstliche Intelligenz kann vieles nahezu perfekt erstellen.
Das haben künstliche Fotos einer angeblichen Verhaftung
von Donald Trump gezeigt.
Die Verhaftung hat es zu diesem Zeitpunkt ja nicht gegeben.
Auf den Fotos war das aber eben nichts zu erkennen.
Damit kommt ein neues Ausmaß an Fake News.
Ich glaube, auch KI-Expertin Sabine Kösigy
dagegen helfe nur eine klare Kennzeichnung.
Etwas, das von einem KI-System generiert wird.
Eine Antwort oder ein Foto oder ein Film etc.
muss als solche ganz offen und transparent gekennzeichnet sein.
Damit Menschen wissen, das ist jetzt nicht real.
Das wird aber, und das ist tatsächlich so vielleicht
bei vielen nicht ausreichend, um sie zu überzeugen,
dass das tatsächlich Fake News sind.
Und das wird durchaus eine schwierige Herausforderung
in unserer Gesellschaft damit umzugehen.
Sagt Arbeits- und KI-Expertin Sabine Kösigy.
Die EU arbeitet gerade an einem Gesetzeswerk
für künstliche Intelligenz,
eine Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten
ist dort doch vorgesehen.
Mehr dazu können Sie übrigens im Mittagsschurnal hören.
Da wird sie dann Helene Seelmann begrüßen.
Da wird es unter anderem auch darum gehen,
dass der Fahrradverkauf sehr gestiegen ist.
Fürs jetzt war es das aber fürs Erste.
Wir wünschen Ihnen allen einen interessanten Vormittag.
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