Ö1 Journale: Morgenjournal um 8 (03.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/3/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Sonntag, der 3. September, guten Morgen.

Aus dem Journalstudio begrüßt sie Christina Koins, einige der Themen.

Der ukrainische Oligarch Kolomoisky sitzt in Haft der Gild als einstiger Förderer

von Präsident Zelensky. Die Inflation knappert kräftig am Sparbuch, das Ergebnis sind hohe

Wertverluste der Einlagen. Und nach Verzögerung soll nun die Auszahlung der Kinderunterstützung

für einkommensschwache Haushalte beginnen. Zuerst aber der Blick aufs Wetter von und

mit Daniel Schlager.

Heute streift uns nach der Ausläufe eines Tiefs über der Ostsee, ab Magen setzt sich

dann ruhiges Hochdruckwetter durch. V.a. von Salzburg auswärts ziehen heute immer

wieder dichte Wolken durch, zum Teil gibt es auch noch nebel und nur kurze sonnige Phasen.

Auch teils lebhafter Nordwestwind, so wie ein paar Regenschauer und einzelne Gewitter

sind dabei, wie etwa schon im Weinviertel oder zwischen Linz und am Städten.

Freundlicher also länger, sonnig und weitgehend trocken, bleibt es von Vorarlberg bis Kärnten.

Damit hier auch am wärmsten, Höchstwärter 20 bis 28 Grad und in 2000 Meter Höhe von

Ost nach West 9 bis 15 Grad.

Die aktuellen Temperaturen, Wien und Eisenstadt um 19 Grad, St. Pölten meldet 15, Linz

nach Regenschau an 16 Grad, Salzburg, Innsbruck und Bregenz 15 Grad, 18 und Klagen vor 16 Grad.

Morgen Montag dann überein recht sonnig, anfangs war teilweise noch nebel und volle

mit der Osthälfte auch ein paar Wolken, hier ist es auch noch einmal windig, die Temperaturen

steigen auf 21 bis nahe 30 Grad mit den höchsten Werten im Inntall und ein Ende dieser spätsommerlich

warmen und überaus sonnigen Wetters ist zumindest bis zum kommenden Wochenende nicht

in Sicht.

Ein Gericht in Kiev hat am Abend Untersuchungshaft gegen den ukrainischen Oligarchen und Finanzmagnaten

Ihor Kolomoiski verhängt, ihm wird Betrug vorgeworfen.

Kolomoiski war ursprünglich ein wichtiger Förderer des jetzigen Präsidenten Zelenski,

Susanne Nebekka berichtet.

Er gilt als einer der mächtigsten und reichsten Oligarchen der Ukraine Ihor Kolomoiski, jetzt

sitzt der 60-jährige ukrainische Geschäftsmann in Untersuchungshaft in Kiev.

Vorgeworfen wird dem einstigen Förderer vom Präsident Volodymyr Zelenski unter anderem

Geldwäsche.

Schon seit Monaten wird gegen ihn ermittelt.

Es werde kein Jahrzehntelanges weiter so geben für diejenigen, die die Ukraine ausblündern

und sich über das Gesetz stellen, lobte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenski

das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden, ohne den Oligarchen Kolomoiski direkt beim

Namen zu nennen.

Zelenski hat den Kampf gegen die Korruption in der Ukraine immer wieder als eine seiner

Prioritäten erklärt.

Die hohe Inflation seit Beginn des Vorjahres hat den Wert der Sparbucheinlagen deutlich

schrumpfen lassen.

Das zeigt eine Berechnung der EU-Kommission in Brüssel für die private Haushalte in

der Eurozone.

Volker Obermeyer informiert.

Innerhalb von 16 Monaten ist der Wert von 1.000 Euro auf 890 gesunken.

Sparerinnen und Sparer in der Währungsunion haben im Schnitt um 11 Prozent an Kaufkraft

verloren, von Beginn des Vorjahres bis Heuer im April.

Das schreibt EU-Kommissarin Myraeq McGinnis in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.

Grund für den Wertverlust ist die starke Differenz von hoher Inflation und dem geringen

Gewinn auf Einlagen.

Die sogenannte Realverzinsung bei einem Sparbuch ist seit Jahrzehnten fast immer negativ.

In der jüngeren Vergangenheit hat der Abstand jedoch sprunghaft zugelegt.

Nach einer Schätzung der Agenda Austria haben die Sparbucheinlagen der Menschen in Österreich

allein im Vorjahr mehr als 6 Milliarden Euro an Wert verloren.

Im Mai hat die Bundesregierung Maßnahmen gegen die Kinderarmut in Österreich angekündigt.

Einkommen schwache Haushalte sollen 1,5 Jahre lang 60 Euro zusätzlich pro Monat und Kind

bekommen.

Im Juni ist das Vorhaben im Nationalrat beschlossen worden, jetzt beginnen die Auszahlungen.

Felix Nowak berichtet.

Das Geld bekommen Bezieherinnen und Bezieher von Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Notstandshilfe,

Mindestpension sowie allein Erzieherinnen und Erzieher mit geringem Einkommen.

Und zwar jeweils automatisch also ohne eigenen Antrag.

Der Anspruch auf dieses Geld hat laut Gesetz mit Juli begonnen, ausgezahlt worden ist allerdings

noch nichts.

Schwierig sei vor allem gewesen, dass die Leistung aufgrund der unterschiedlichen

Ansprüche mehrere Ressourastreffe heißt es auf Anfrage im Sozialministerium.

Über den Sommer hinweg habe es deswegen Vorbereitungsarbeiten gegeben, jetzt sind laut Ministerium

alle Voraussetzungen geschaffen.

Für Bezieherinnen und Bezieher der Sozialhilfe etwa sind die Bundesländer zuständig, hier

dürften im September die Leistungen rückwirkend bis Juli ausgezahlt werden, das entspricht

180 Euro pro Kind.

Und wir bleiben beim Thema Kinder.

Im Osten Österreichs beginnt morgen die Schule.

Der Schulbeginn bedeutet für viele Kinder auch das erste Mal den Schulweg alleine zu

meistern.

Um zu kontrollieren, dass es dabei alles in Ordnung geht, setzen immer mehr Eltern auf

Überwachungs-Apps.

Die Funktionen solcher Apps reichen vom Standort Tracking übers Abhören bis zum Mitlesen

der Jets.

Dabei wird das Recht der Kinder auf Privatsphäre völlig ignoriert, Veronica Mahler berichtet.

Bei den heutigen technischen Möglichkeiten stelle sich Eltern auf die Frage, wie sie

ihre Aufsichtspflicht adäquater füllen, sagt Jaro Krieger Lamina, Wissenschaftler

im Institut für Technikfolgenabschätzung.

Ich glaube aber nicht, dass das darüber gelingt, dass man die Kinder abhört, ständig über

ihre Aufenthaltsortbescheid weiß oder ihre Chatnachrichten liest.

Jaro Krieger Lamina red solche Apps, wenn dann so sparsam wie möglich und nur eine Zeit

lang einzusetzen, etwa wenn das Kind beginnt, allein am Schulweg unterwegs zu sein.

Wichtig ist natürlich auch, sich ihr Gedanken darüber zu machen, wo diese Daten hinkommen.

Wer unbedingt solche Apps nutzen möchte, sollte jedenfalls auf europäische Ambieter

zurückgreifen, denn diese unterliegen dem europäischen Datenschutz.

In Tirols Schutzwäldern tickt nach den massiven Sturmschäden die Uhr.

Bis zum Frühjahr müssen 600.000 Festmeter Holz, rund 14.000 Lkw-Ladungen, Samtanhänger

aus hunderten Waldstücken.

Sonst droht massiver Verlust von Schutzwald durch den Bochkenkäfer.

Aber nicht überall kann gearbeitet werden, Wolfgang Bömer.

Trotz Einsatz von schweren Geräten und auch zahlreichen Hubschraubern gibt es einfach Regionen,

in denen man nicht arbeiten kann, meist hoch oben, im Bereich von Fels, Wänden und Steilerinnen,

leider sind es aber genau jene Regionen, wo ohne Wald viele Lawinen abbrechen könnten,

sagt Landesvorausdirektor Josef Fuchs.

Wenn das nicht gelingt, drohen massive Probleme mit dem Bochkenkäfer und infolge fehlenden

Lawinenschutz in vielen Regionen.

Daher drängt die Zeit, bis der 22 Kupschrauber stehen aktuell im Einsatz, vor allem eben,

um im Schutzwald hoch oben den Bochkenkäfer nach den Windwürfen auch mit Pestiziden zu stoppen.

Die schwächelnde Wirtschaft und die hohe Inflation dämpfen die Kauflaune und da spürt

auch die Branche für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik.

Im heurigen ersten Halbjahr ist der Umsatz eingebrochen, jetzt hofft die Branche auf einen

starken Herbst und setzt auf Impulse durch die IVA, die internationale Funkausstellung,

wie sie früher geheißen hat.

In Berlin können sich diezeit interessierte und potentielle Käufer einen Überblick verschaffen,

Andreas Höhle informiert.

Mehr als 2000 Ausstelle aus 48 Ländern suchen Kundschaft, mit mehrbürstigen Putzrobotern

und dampfenden Wäschepflege schränken, flüsternen Staubsaugern und noch größeren Fernsehern.

Denn Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte sind heuer weniger gefragt.

Reinhard Zinkern und Andreas Diepolt, Geschäftsführer bei Miele und bei Bosch.

Erstens sind in der Corona-Zeit viele Käufe vorgeholt worden, weil die Leute anders kein

Geld ausgeben konnten.

Zweitens ist natürlich die Rezession zu spüren, die Inflation ist zu spüren.

Die Branche hat natürlich schon zu kämpfen, das ist richtig, aber wir neigen ja oft dazu

uns selber irgendwie in Kälter zu reden und da kann man hier ein deutliches Gegengesetzes

Zeichen setzen.

Die IVA, die Funkausstellung in Berlin, versucht neue Kunden zu locken.

Ich bin zum Schauen hier.

Ich bin der Mensch, der woanders spart.

Es ist sportlich, sagt man mal so.

Die Händler trößen sich mit den letzten guten Jahren, die Talsohle sei durchschritten.

Jetzt setzen sie aufs Weihnachtsgeschäft.

Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in der Mongolei die Religionsfreiheit im Land ebenso

gelobt wie auch die umweltschonende Lebensweise der mongolischen Nomaden.

Franziskus ist der erste Papst, der das große aber dünn besiedelte Land besucht hat.

Alexander Hecht berichtet.

Die Begeisterung ist groß beim Treffen von Papst Franziskus mit den wenigen lokalen katholischen

Geistlichen und Kirchenmitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Franziskus dankt ihnen für ihren Einsatz und betont, dass die Kirche bei der Evangelisierung

keine politische Agenda verfolge.

Worte, die auch an Peking und Moskau gerichtet sind.

Die Beziehungen des Vatikan zu beiden Nachbarn der Mongolei sind schwierig.

Beim Treffen mit der mongolischen Staatsspitze gibt sich Franziskus nicht so Politikfern.

Er lobt die Religionsfreiheit im Land und warnt vor den Gefahren der Korruption und

Umweltzerstörung.

Ein Höhepunkt des Papstbesuchers ist die Messe heute.

Es werden etwa 2500 Menschen erwartet.

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