Ö1 Journale: Morgenjournal um 7 (27.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/27/23 - Episode Page - 35m - PDF Transcript

Jetzt gibt es Aktuelles zum Weltgeschehen. Es ist 7 Uhr.

Im Studio begrüßt sie Barbara Schiederm. Der Raketenbeschuss zwischen Israel und dem Gaza-Streifen dauert an.

Gleichzeitig geht das Ringen um die öffentliche Meinung weiter.

Spätnachts hat sich die EU doch noch auf eine gemeinsame Linie im Nahostkonflikt geeinigt und die lautet volle Solidarität mit Israel

zugleich aber unbedingt der humanitäre Hilfe für die palästinensische zivilbevölkerung im Gaza-Streifen.

Und selbst für den Krieg in der Ukraine bleibt das aktuelle Geschehen im Nahen Osten nicht ohne Folgen,

welche das Sinn erklärt gleich der Militärexperte Oberst Reisner.

Die oft angekündigte Bodenschutzstrategie lässt hierzulande weit auf sich warten.

Der grüne Vizekanzler Kogler unternimmt jetzt einen neuen Anlauf.

Im Streit um den Journalisten-Kollektivvertrag stimmt die Gewerkschaft, die Redaktionen auf Kampf.

Ein und Asterix und Oberlicks müssen sich im 40. Band des Kult-Comics

mit dem römischen Gesundheitsapostel und Spaßverderber Visus Versus herumschlagen.

Das Wetter lädt heute eher zum drinnen bleiben einen Gerhard Holzinger.

Es ist ein trüber und größtenteils Nasserstaat in den heutigen Freitag.

Im weiteren Verlauf des Wochenendes wird es wieder freundlicher, am Sonntag zu dem Phönig.

Aktuell regnet es aber fast überall, vor allem in Kärnten zum Teil stark.

Regnerisch auch die Landeshauptstädte bei recht einheitlichen Temperaturen um 11 Grad.

Tagsüber zieht der Regen langsam nach Osten ab und dahinter gibt es noch einige Schauer.

Im Süden eventuell sogar mit Blitz und Donner, allmählich aber auch Sonnenfenster,

die größten in Tirol und Kärnten. Lebhafter bis kräftiger Westwind kommt auf

und die Temperaturen reichen 10 bis 18 Grad, auf knapp über 0 Grad kühlt es vorübergehend

in 2000 Meter Höhe ab und hier liegt dann in etwa auch die Schneefallgrenze.

Durch das restliche Wochenende geht es mit einer Mischung aus Nebelsonne und Wolken.

Morgen samstags sind im Süden auch noch ein paar Regenschauer dabei.

Der Sonntag bringt in den Alpen und im Süden teils kräftigen, phönigen Südwestwind

und damit stellenweise um 20 Grad.

Im Nahen Osten ist keine Entspannung in Sicht.

20 Tage nach der Terrorattage der Hamas auf Israel mit 1.400 Toten und mehr als 220 Verschleppten

bombardiert Israels Luftwaffe Weiterstellungen der Terrororganisation in Gaza.

Diese erwidert mit der täglichen Veröffentlichung neuer Opferzahlen.

Fast 7.000 Tote sollen es im Ganserstreifen bereit sein.

Gleichzeitig werden von dort ebenfalls weiter Raketen auf Zentral Israel abgefeuert.

Die Angst vor einer möglichen Ausweitung des Konflikts steigt.

Aus Tel Aviv berichtet Tim Kupall.

Kriegsalltag in Israel.

Raketenalarm am späten Abend im Zentrum des Landes.

Tel Aviv, Rishon, Lecion, Petah Tikva, Rehovot,

die israelischen Rettungsdienste melden keine Verletzungen.

Aus Gaza kommen nach israelischen Luftanriffen wieder Bilder zerstörter Häuserblöcke,

Menschen, die unter Trümmern nach überlebenden Suchen.

Wieder drängen israelische Soldaten in der Nacht kurzfristig nach Gaza ein mit Kampfpanzern.

Laut unbestätigen Berichten kommt es in Zentralgase und im Süden zu Gefechten mit Hamas Kämpfern,

Aufklärung und Vorbereitung für Israels Bodenoffensive.

Die Operation werde sich bald intensivieren, erklärt Benny Ganz,

Minister im israelischen Kriegs-Kabinett.

Der Marachat ist in der Nähe von Schlaf-Losafen.

Auch Israels Verteidigungsminister Joav Garland

bekräftigt einmal mehr die bevorstehende Bodenoffensive in Gaza.

Israel habe keine andere Wahl.

So etwas ist in Israel's 75-jähriger Geschichte noch nie geschehen.

Die nächsten 75 Jahre hängen sehr stark von unserer Leistung ab.

Wir werden gewinnen, denn wir haben keine andere Wahl.

Es heißt wir oder sie.

Sorgen über eine mögliche Ausweitung des Kriegs bekommen unterdessen neue Nahrung.

Ein Raketeneinschlag wird aus der ägyptischen Grenzstadt Taba gemeldet,

nahe der israelischen Stadt Elat.

Die USA erhöhen ihre Kampfbereitschaft und verlegen zusätzliche 900 US-Soldaten in die Region.

In der Nacht fliegen US-Kampfjets laut US-Angaben,

Angriffe gegen Stellungen der iranischen Revolutionsgarten in Syrien.

Aus dem Iran kommen wiederum Warnungen an die USA vor einer direkten Verwicklung in den Konflikt.

Und russische Diplomaten treffen am Abend in Moskau mit Vertretern der Hamas zusammen.

Israels Verteidigungsminister Joav Garland

Wir führen einen Krieg an der Südfront gegen die Hamas.

Wir sind auf alle Entwicklungen im Norden vorbereitet.

Wir sind nicht daran interessiert, den Krieg auszuweilen.

Die Warnungen von UNOR und Hilfsorganisationen vor einer Katastrophe in Gaza werden unterdessen immer eindringlicher.

Die bisher angekommenen Hilfslieferungen würden bei Weiten nicht ausreichend

um die Bevölkerung von Gaza zu versorgen, warnt das UN-Nothilfe Büro Ocha.

Nach Zweifeln von US-Präsident Joe Biden an den palästinensischen Opferzahlen

hat das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza

in der Nacht eine Liste mit Namen von fast 7.000 Menschen veröffentlicht,

die bisher bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein sollen.

Mit Angaben zum Alter und geschlechter Opfer.

Auch diese Angaben lassen sich derzeit noch nicht überprüfen.

Der Krieg im Nahen Osten hat die Weltpolitik fest im Griff,

während sich die Türkei zuletzt deutlich als Fürsprecher der Hamas geoutet hat,

ist sich die EU weitgehend einig darin, dass der radikalislamische Terror

in Israel unter allen Umständen zu verurteilen ist.

Das so leicht war beim Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel

aber die Einigung auf eine Erforderung nach Kampfpausen für humanitäre Zwecke.

Spätnacht hat man aber schließlich einen Kompromiss gefunden.

Aus Brüssel berichtet Ernst Kernmeier.

Tagelang wurde darum gerungen.

Am Ende haben die EU-Staats- und Regierungschefinnen und Chefs

die Position zum Krieg im Nahen Osten gefunden, mit der sich alle vertreten fühlen.

Die Unterstützung Israels nach dem blutigen Terrorüberfall der Hamas

samm 7. Oktober drücken sie darin aus.

Genauso wie die Sorge über die zunehmende Not im Gaserstreifen

wegen der Bombard-Monster israelischen Luftwaffe.

Die Blockade muss enden, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Die Menschen in Gaser brauchen humanitäre Hilfe.

Es ist kein Widerspruch, mit Israel solidarisch zu sein

und der Zivilbevölkerung in Gaser zu helfen.

Nur wenige Lastwagen mit Wasser, Essen und Medikamenten sind seit Beginn des Krieges

vor knapp drei Wochen in den Gaserstreifen gelangt.

Ein Bruchteil dessen, was gebraucht werde, sagt die UNO.

Die EU fordert Feuerpausen, um Transporte zu ermöglichen.

Die Aufforderung an Israel zum Waffenstillstand,

wie sie Belgien, Irland und Spanien gerne gesehen hätten, gibt es aber nicht.

Das wäre das falsche Signal gewesen, sagt Bundeskanzler Karl Nehammer.

Alle Fantasien von Waffenstillstand, Feuerpausen etc. führen dazu,

dass die Hamas sich bestärkt fühlt, weiterzumachen

und diesen schrecklichen Terror vorzuführen.

Es gibt keine Toleranz gegenüber den Terror der Hamas

und es gibt alle Unterstützung für die Palästinenserinnen

und Palästinenser, wenn es darum geht, humanitäre Hilfe zu lassen.

Der Einfluss der EU im Nahostkonflikt ist freilich begrenzt.

Wie groß die Wirkung des gestrigen Aufrufs ist, bleibt abzuwarten.

Israel wollte vorerst nicht darauf reagieren.

Dabei herrscht durchweg Sorge vor den Auswirkungen des Krieges in Europa.

Nach Anschlägen in Frankreich und hier in Brüssel

wurde die Terrorwarnstufe in mehreren Ländern darunter in Österreich erhöht.

Es ist der zweite große Krisenherd neben dem Krieg in der Ukraine.

Der wollen die EU-Spitzen weiterhin vollen Rückhalt zusagen.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban macht aber deutlich,

dass die Einigkeit bröckeln könnte.

Hier habt eine Kriegstrategie ruft Orban gestern einem Journalisten zu,

der ihn auf sein kürzliches Treffen mit dem russischen Präsidenten

Vladimir Putin anspricht.

Ungarn habe dagegen eine Friedenstrategie so Orban.

Stolz sei er darauf, als einziger dem Frieden das Wort zu reden.

Mit dem neuen slovakischen Ministerpräsidenten Robert Fizu

dürfte Orban einen Verbündeten gewonnen haben.

Über die Unterstützung für die Ukraine soll heute hier beim EU-Gipfel gesprochen werden.

Und wir bleiben gleich beim Krieg in der Ukraine,

der von den Entwicklungen im Nahen Osten zuletzt zwar aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt wurde,

aber deshalb nicht weniger brisant bleibt.

Denn dieser Krieg tobt weiter und ein klarer Sieger ist derzeit ebenso wenig in Sicht

wie eine Friedenslösung.

Über die aktuelle Lage und den Ausblick für die kommenden Monate hat Christian Wehrschütz

mit einem Militärexperten des Bundesheeres Obersten Markus Reisner gesprochen.

Kriege haben vier Dimensionen, die militärische, die politische, die wirtschaftliche und die mediale.

Diese vier Ebenen stehen in Wechselwirkung zueinander.

Zumal Güter wie Waffen nicht unbegrenzt verfügbar sind.

Somit wirkt sich der Nahe Osten nicht nur medial auf die Ukraine aus,

weil so oberst Markus Reisner.

Natürlich militärische Ressourcen, die beiden zur Verfügung gestellt werden,

das ist in diesem einen Fall Ukraine und in einem anderen Fall Israel,

durch den Ängsten Verbündeten und das ist die USA,

jetzt natürlich in einer gewissen Maße aufgeteilt werden müssen.

Und wenn man alleine dran denkt, dass in den letzten Tagen seit dem 7. Oktober

die israelischen Streitkräfte zwischen 7,5 und 8.000 Präzisionsbomben eingesetzt haben,

dann sind das natürlich Waffensysteme, die dann der Ukraine nicht zu verfügen gestellt werden können,

obwohl sie eigentlich dafür bereits vorgesehen gewesen werden.

Denn trotz aller Anstrengungen bei der Dronenproduktion ist es der Ukraine bisher nicht gelungen,

die Abhängigkeit von westlichen Waffenlieferungen entscheidend zu verringern.

Nicht gelungen ist es Kiev auch, die Hoffnungen zu erfüllen,

die mit der im Juni gestarteten Offensive verbunden waren.

Von einem Durchbruch ans Asovschemeer ist Kiev meilenweit entfernt.

Doch auch die Russen haben trotz Geländegewinnern im Osten bei Donetsk massive Verluste erlitten.

Die russische Seite steht vor dem selben Dilemma, wie die Ukraine, das Markus Reisner so beschreibt.

Nämlich das Problem, dass beide Seiten sich eigentlich in einem gläsernen Gefechtsfeld bewegen

und durch den Einsatz von Tausenden Drohnen auf so engen Raum jeder weiß, was der andere tut.

Und damit sofort bei einer Bewegung reagieren kann, durch den Einsatz von Kamikaze-Dronen,

durch den Einsatz von Artillerie, durch ganz geziel eingesetzte Panzerverlenkwafendrupps,

durch Minen und so weiter und so fort.

Und das ergibt diese Partsituation für beide Seiten, die wir jetzt an der Front sehen.

In den kommenden Monaten muss die Ukraine so gut wie möglich ihre kritische Infrastruktur verteidigen

und sich militärisch konsolidieren, bedankt Markus Reisner.

Die Ukraine hat auch damit begonnen, ein interessantes Indiz dafür ist,

dass vor kurzem angekündigt worden ist, fünf neu mechanisierte Brigaden aufzustellen.

Dazu benötigt man ca. 150 Kampfschützenbanzer, 300 Kampfschützenbanzer, 200 Artilleriesysteme.

Diese Formationen sollen über den Winter quasi ausgebildet und zusammengestellt werden

für die nächste Offensive, die frühe Offensive.

Und auch Russland wird diese Zeit nutzen, weil sie sich vorbereiten.

Kann der Westen diese Waffen liefern, dürfte der Abnützungskrieg somit weitergehen,

ohne klaren Siege auf dem Schlachtfeld und ohne Perspektive auf Frieden.

Denn Verhandlungen sind derzeit nicht in Sicht.

Der amerikanische Bundesstaat Maine ist nach wie vor im Ausnahmezustand

die Großfahndung nach jenem Amokläufer, der gestern 18 Menschen erschossen

und 13 weitere verletzt hat, dauert an.

Der gesuchte soll eine militärische Ausbildung haben

und gilt als ausgesprochen gefährlich Fabio Pauli über die aktuelle Lage.

Die Polizei hat zahlreiche Häuser im Heimatort des mutmaßlichen Amokläufer durchsucht,

darunter auch sein eigenes.

Erste Meldungen in der Nacht, dass die Schütze gestellt worden sei, haben sich nicht bewahrheitet.

Er ist nach wie vor auf der Flucht, hunderte Polizisten im Bundesstaat Maine,

aber auch die amerikanische Küstenwache suchen nach ihm,

dann nicht ausgeschlossen werden kann, dass er ein Boot benutzt.

Das Auto des Täters wurde in der Nähe einer Bootsanliegestelle entdeckt.

Die Bewohner von Lewisten, wo sich das Massaker ereignet hat

und mehreren Ortschaften der Umgebung werden nach wie vor ersucht,

in ihren Häusern zu bleiben bzw. sich in Sicherheit zu bringen.

Eine Bewohnerin von Lewisten formuliert unter Tränen ihre Gefühle.

Frustriert, ängstlich, wir wissen, dass ein enger Freund gestorben ist, sagt sie.

Vorerst bleiben sie zu Hause, erzählt sie später, weil sie im Homeoffice arbeiten können.

Ihr Mann habe einige Jobs abgesagt, um mit ihr zu Hause bleiben zu können.

Die Bewohnerin von Maine, Janet Mills, sprach von einem dunklen Tag ihres Bundesstaates,

betonte aber auch, dass Schusswaffengebrauch in Maine selten ist.

In den USA hat es heuer bereits insgesamt 565 Schissereien mit mindestens vier Opfern gegeben.

Gerade aus konnte Ex-US-Präsident Donald Trump wieder einen Erfolg verzeichnen,

nach dem sich die Republikaner im blamablen, zickten Anlauf auf einen seiner Getreuen,

Mike Johnson, an der Spitze des Repräsentantenhauses einigen konnten.

An anderer Stelle bröckelt die bedingungslose Loyalität zu Trump.

Aber der engste Kreis steht nicht mehr ganz so verlässlich hinter ihm,

wie sich im aktuellen Gerichtsverfahren in Georgia zeigt.

Dort wird Trump und 18 Mietangeklagten die Beteiligung an einer Verschwörung

zur nachträglichen Veränderung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl vorgeworfen.

Und da ist einigen das eigene Libel dann doch näher, aus den USA berichtet Thomas Langpaul.

Jenna Ellis war jahrelang eine der Anwältinnen von Donald Trump.

Die 38-Jährige hat ihn in unzähligen Fernsehaftritten wortreich verteidigt,

die Lüge über die angeblich gestohlene Wahl in den rechten Medienorbet hinaus posant.

Jetzt ist sie mit der Staatsanwaltschaft in Georgia einen sogenannten Playdeal eingegangen.

Sie bekennt sich schuldig, vermeidet damit einen Prozess

und bekommt eine vergleichsweise milde, bedingte Haftstrafe.

Vor Gericht gesteht Jenna Ellis mit Tränen erstickter Stimme ihre Fehler ein und zeigt Reue.

Ich war nicht sorgfältig.

Wenn ich damals gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich Donald Trump als Klienten abgelehnt.

Ich blicke mit Reue auf diese Zeit zurück und übernehme die Verantwortung vor diesem Gericht

und entschuldige mich bei den Menschen von Georgia.

Die Staatsanwaltschaft kann das als Gewinn verbuchen, bekommt sie nicht nur eine Verurteilung,

sondern auch die Zusage, dass Ellis ihr Wissen über die Verstrickung von Mitangeklagten preisgeben muss,

um tatsächlich nur die milde Strafe zu bekommen.

Eine weitere Mitangeklagte, die einen solchen Deal in Georgia eingegangen ist, ist Sidney Powell.

Sie ist durch besonders kreative Wortgelanden bekannt geworden,

mit denen sie öffentlich über angebliche Wahlfälschung durch Stimmzählmaschinen

von Firmen wie Dominion und Smartmatic gesprochen hat.

Smartmatic ist mit der Regierung von Venezuela unter Hugo Chavez in Verbindung, die offen feindselig gegenüber den USA ist.

Hugo Chavez ist freilich seit 2013 tot, aber Tatsachen haben Sidney Powell nicht beeindruckt.

Durch die Aussagen Powell's erhofft sich die Staatsanwaltschaft in Georgia weitere Erkenntnisse im Verfahren,

vor allem gegen ihren ehemaligen Klienten Donald Trump.

Nach Bekanntwerden ihres Deals will er sie jetzt kaum gekannt haben, sagt, sie sei nie seine Anwältin gewesen.

Auch im Zivilverfahren in New York, wo es um die Frage geht, ob Trump die Werte seiner Immobilien geschönt hat,

um bessere Konditionen bei Banken und Versicherungen zu bekommen, ist ein ehemaliger Vertrauter jetzt Zeuge der Anklage.

Michael Cohen sagt im Verfahren, Trump habe Werte für Häuser und andere Objekte frei erfunden,

aber die Buchhaltung musste dann dahingehend frisiert werden.

Hier geht es nicht um Donald Trump gegen Michael Cohen oder umgekehrt, hier geht es einfach um die Verantwortung.

Er wolle nur einen besseren Deal für sich herausschlagen, sagt Trump darauf, bestreitet jegliche falsche Buchhaltung.

Im Verfahren in Georgia gibt es neben Ellis Powell und zwei weiteren, die bereits Deals eingegangen sind,

welche mit zumindest fünf weiteren mitangeklagten, alles ehemalige enge Vertraute des früheren Präsidenten.

Damit ins Inland, in diesem Journal, in Sachen Bodenschutzstrategie erhöhen die Grünen jetzt den Druck,

die Festlegung auf eine verbindliche Obergrenze für den täglichen Bodenverbrauch,

ist bisher vor allem am Widerstand von Ländern und Gemeinden gescheitert.

Vizekanzler Werner Kogler fordert nun den Gemeindebund und speziell das Land Oberösterreich zu einem Umdenken auf. Peter Daser berichtet.

Ziel der Bodenschutzstrategie ist es, täglich höchstens 2,5 Hektar an Boden zu verbrauchen.

Der Beschluss seiner solchen Strategie durch die Raumordnungskonferenz ist vor dem Sommer aber gescheitert.

Zuletzt hat das Land Oberösterreich sich gegen das 2,5 Hektar-Ziel ausgesprochen, das sei für den Bedarf zu wenig.

Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen sagt,

Auch der Gemeindebund stelle sich gegen das 2,5 Hektar-Ziel, sagt der Vizekanzler.

Von einer Einigung scheint man an anderer Stelle noch weit weg.

Zu seinem Konflikt um den Journalisten-Kollektivvertrag, den die Verleger per Jahresende gekündigt haben,

hat die Gewerkschaft die Streikfreigabe beim ÖGB beantragt.

Und zwar für den Fall, dass es zu keiner Lösung auf dem Verhandlungsweg kommen sollte.

Der Zeitungsverband schließt eine Lösung zwar nicht aus, will dafür aber zuerst ein klares Reformbekenntnis.

Die Gewerkschaft appelliert unterdessen an die Kampfbereitschaft der Redaktionen Stefan Kappacher berichtet.

Ein ungewöhnlicher Schritt, den die Journalistengewerkschaft dieser Tage gesetzt hat.

In einem Brief an die Chefredakteure und Chefredakteurinnen der Tages- und Wochenzeitungen wird versucht, diese auf eine kämpferische Linie einzuschwören.

Zitat

Wir hoffen und erwarten, dass sie für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an geeigneter Stelle ihre Stimme erheben.

Der Appell kommt nicht von ungefähr, ist Österreich doch ein Land, wo Chefredakteure gleichzeitig auch in der Geschäftsführung ihres Verlages sitzen,

also für Inhalte und Geld gleichzeitig zuständig sind.

Die Streik und Protestlust in der Branche ist traditionell entsprechend gering.

Doch der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft Eike Clemens Kullmann ordert eine hitzige Stimmung.

Man habe in den Betriebsversammlungen festgestellt,

dass die Empörung über die Vorgehensweise des Fötts schon enorm hoch ist und durchaus eine entsprechende Kampfbereitschaft da ist,

wo die Kolleginnen und Kollegen sagen, man kann das so nicht akzeptieren, hier werden letztendlich die Kolleginnen und Kollegen und deren Arbeit verhöhnt.

Am Mittwoch hat eine Betriebsrätekonferenz stattgefunden, woüber die Situation und die weitere Vorgangsweise beraten wurde.

Der Zeitungsverband Fötz rechnet mit einer Eskalation wie Geschäftsführer Gerald Grünberger betont,

obwohl man der Gewerkschaft eine Brücke für Verhandlungen gebaut habe.

Was erwartet der Fötz von der Gewerkschaft?

Grünberger nennt in einer Stellungnahme gegenüber dem Ö1-Morgensjournal ein ganz konkretes Beispiel.

Die Gewerkschaft soll es sich zu einem neuen Kollektivvertrag bekennen, der eine Umverteilung des Lebenseinkommens mit sich bringe.

Sprich, jüngere Journalistinnen und Journalisten sollten finanziell besser aussteigen als bisher.

Für den Gewerkschafter Kullmann, der naturgemäß Verschlechterungen für alle befürchtet,

kann es hingegen nur eine bedingungslose Rücknahme der Kündigung des Kollektivvertrags geben.

Vorher verhandle man es sicher nicht.

An den Verhandlungstisch kann ich nur dann zurückkehren, wenn ich einen nicht mehr gekündigten Kollektivvertrag habe.

Das entspreche auch dem Grunddenoar der Betriebsrätekonferenz, die sich festgelegt habe,

dass die Betriebsversammlungen in den Unternehmen wieder aufgenommen werden sollen,

um gewerkschaftliche Maßnahmen bis hin zum Streik vorzubereiten.

Nach zehn Erhöhungen in Folge legt die Europäische Zentralbank eine Zinspause ein.

Wir haben berichtet, der Leitzins, also der Richtwert für Spareinlagen und Kredite, bleibt unverändert bei 4,5 Prozent,

dem immerhin höchsten Wert seit dem Euro-Start vor 21 Jahren.

Die Diskussion im EZB-Rat hat sich in Grenzen gehalten, der Beschluss ist einstimmig gefallen

und auch Analysten werden die Entscheidung durchaus positiv. Volker Obermeier hat nachgefragt.

Die Wachstumsaussichten trüben sich ein, auch weil Kredite die Nachfrage bremsen.

Gleichzeitig zeigt die Teuerung in der Eurozone weniger Dynamik nach oben.

Mit gut 4 Prozent ist sie weiter in Doppel so hoch wie der Zielwert.

Nicht nur die EZB steht vor dem Problem, dass die Inflation noch nicht unter Kontrolle ist,

jedoch weiterhin die Gefahr einer Rezession besteht.

Nachvollziehbar wertet Bankaustria-Chef Ökonom Stefan Bruckbauer den Kurs der Zentralbank.

Eine weitere Erhöhung wäre angesichts der konjunkturellen Situation schon sehr, sehr eigenartig gewesen.

Eine Senkung der Zinsen angesichts dessen, was die EZB bis er signalisiert hat, viel zu früh.

So gesehen war das zu erwarten und praktisch alternativ los.

Stimmig nennt Gunter Däuber, Chefanalyst von Reifersen International die Entscheidung.

Spannend ist, ob es nur eine Pause ist oder schon das Ende.

Die EZB versucht hier die Spekulationen, dass es noch nicht das Zinsende ist, aufrecht zu erhalten.

Wir denken aber schon, dass Zinserhöhungen hiermit kein Thema mehr sind.

EZB-Chefin Christine Lagarde hat es gestern vermieden, eine Zinserhöhung auszuschließen, die sei von den Daten abhängig.

Als völlig verfrüht hat sie die Debatte über eine Senkung bezeichnet.

Für Sparer und Kreditnehmer bleibt somit vorerst alles beim Alten.

Darlehen mit einem variablen Satz werden nicht günstiger.

Ökonomern und Analysten rechnen damit, dass es frühestens im Sommer des kommenden Jahres mit dem Zinsniveau wieder nach unten geht.

Sie verweisen auf die zahlreichen Konjunkturrisken wie die Kämpfe in der Ukraine oder im Nahen Osten.

Hinzu kommen der starke Anstieg der Kapitalmarktzinsen, der für immer größere Nervosität bei den Investoren sorge.

EZB-Chefin Christine Lagarde hat dann die Regierungen der Euro-Länder appelliert, die Staatsverschuldung einzudämmern.

Er ist da, der neue Asterix.

Es ist der mittlerweile 40. Band des französischen Kult-Comics René Cousiner

und Albert Udaussot, die beiden Erfinder sind zwar bereits verstorben,

doch ihre Geschichte um das galische Dorf und seine beiden Helden Asterix und Obelix lebt in der Feder weiterer Generationen weiter.

Julia Boruta hat schon einen Blick in das neue Heft geworfen und mit einigen der daran beteiligten gesprochen.

Obelix hat schlechte Laune.

Alles, was ihm im Leben Spaß macht, soll plötzlich von übel sein.

Römer verkloppen, Wildschweine essen und auch die Hinkelsteine sind zu nichts Nutze, will man ihm weiß machen.

Seine Welt steht Kopf und das liegt an Visus Versus, dem neuen Chefmediziner der römischen Armee.

Sein Erfinder, der Autor Fabcaro, erklärt, was es mit diesem Guru auf sich hat.

Die römischen Truppen sind demotiviert, César ist ratlos und da kommt dieser Arzt, Visus Versus, der ihm verklickert,

eher könne die Truppen wieder aufrichten und gleichzeitig diese vermalle Deiten Gallia ein bisschen durcheinander bringen.

Und zwar mit seiner neuen Achtsamkeits-Denkschule, die weiße Iris.

Weniger Fleisch, mehr Umsicht, Konflikte mit Worten lösen statt mit Backpfeifen.

Was die römischen Soldaten untereinander wieder zusammenschweißt, richtet im gallischen Dorf verheerendes an.

Plötzlich ist nichts mehr, wie es war.

Visus Versus jedenfalls ist nicht nur äußerst charismatisch, sondern auch verschlagen und heuchlerisch.

Ein Bösewicht, dessen Antlitzzeichner die Dekonrade einiges Kopfzerbrechen bereitet hat.

Wie soll so ein Guru aussehen?

Er musste überzeugend sein und verführerisch und er musste Erfahrung haben.

Zuerst habe ich ihn zu jung gezeichnet, dann habe ich mich an großen Männern, Denkern orientiert,

wie dem ehemaligen Außenminister Dominique de Villepin oder dem Philosophen Bernard Henri Levy,

aber die waren dann irgendwie doch schon zu besetzt.

Ein bisschen eitel, sehr schlau und selbstbewusst sieht dieser Visus Versus aus.

Weil Jean-Yves Ferry beschlossen hatte, eine Pause einzulegen, durfte diesmal Fabrice Carrot ran.

Der französische Comic-Autor, romancier und Musiker konnte seinen Glück nicht fassen,

als der Verlag ihn fragte, ob er das nächste Asterix-Abenteuer schreiben will.

Ich habe mich unendlich gefreut, ich musste sofort an meinen ersten Asterix als Kind denken

und dann war ich natürlich ganz aufgekratzt.

Was mache ich jetzt mit diesem künstlerischen Geschenk?

Ich hatte einfach Bock, loszulegen.

Jetzt allerdings steigt der Druck doch ganz schön, das muss ich zugeben.

Denn das Abenteuer des kleinen Gallias und seines dicken Freundes ist einer der erfolgreichsten Comics überhaupt.

Der neue Band wird eine Auflage von 5 Millionen Exemplaren haben.

In 20 Sprachen wird er übersetzt.

Wie das Abenteuer um die Weiße ihres ausgeht, wird hier nicht verraten, nur so viel.

Es endet wieder einmal mit einem Bankett.

Und beim Bankett wird mutmaßlich der Barde,

drüber dich es einmal mehr erfolglos versuchen, seine Liedkunst an den Mann zu bringen.

Deutlich erfolgreicher ist da die niederösterreichische Dialektsängerin Sigrid Horne.

Zwei Alben hat sie bereits veröffentlicht.

Ihr zweites Album ist unglücklicherweise genau mit dem Beginn des Corona-Lockdowns zusammengefallen.

Ihr aktuelles Album NEST schließt daran inhaltlich quasi nahtlos an.

Es geht unter die Haut, was Sigrid Horne auf ihrem neuen Album NEST abliefert.

Es sind Dramen von existenzieller Verlohren und Verworrenheit,

aber auch Geschichten voller Dankbarkeit und Freude.

Ich hab das Gefühl gehabt, man hat mir unter dem Flug die Flügel gestutzt.

Erzählt Sigrid Horne darüber, wie der erste Lockdown ihr zweites Album verschlungen hat.

Ich hab wieder komplett neuschauen müssen, wer bin ich eigentlich, was will ich eigentlich

und wovon atme ich und dann ist noch die Schwangerschaft dazu gekommen.

Diese Fragen und Umstände prägen sowohl Form wie auch Inhalt von NEST.

Beides verhakt sich. Die Geburt ihres Kindes markiert den Beginn dieser 12 Szenen der erste Geburtstag das Ende.

Besonders ein Bild zielt sich in verschiedenen Fassetten durch das Album.

Im zweiten Album war irgendwie Wasser, Wön, alles, was irgendwie mit dem Meer zu tun hat, total präsent.

Und jetzt wahnsinnig oft ist Fliegen ein Thema.

Die Jaroschmars kommen von Horne's Partner Philippe Skolfaro-Cramer.

Er hat immer ganz genau gewusst, was will ich damit sagen und was geht's eigentlich gerade.

Die innige Vertrautheit durchdringt auch das Album.

Ebenso wie der besondere emotionale Ausdruck durch die Instrumentierung.

Ein Streichquartett mit zwei Bratschen.

Ich hab echt so das Gefühl, das spiegelt alles wieder, was über die Streicherinnen passiert, wie es mir gegangen ist.

Das Lied Guiden beschreibt glückselige Momente eines herbstlichen Spazierganges von Mutter und Kind.

Die Blätter waren alle golden und sind verweht worden vom Wind.

Und das hat einfach die ganze Zeit goldgeregnet, diesen ganzen Spaziergang.

Und dieser Moment alleine und dann noch dieses Kind und eine äntrische Stimmung, aber so wunderschön.

Diese Lieder glänzen in ihrer Direktheit und schaffen, was nicht nur große Liedkunst auszeichnet.

Die Übersetzung vermeintlich kleiner, privater Momente in Emotionen, die nicht nur allgemein verständlich, sondern vor allem spürbar werden.

David Baldinger hat mit Sigrid Horn gesprochen und das aktuelle in Kürze jetzt von Arthur Treinacher.

Im ägyptischen Ort Taba, nahe der israelischen Grenze, soll in der Früh eine Rakete eingeschlagen sein.

Wie staatliche Medien berichten, wurden sechs Menschen verletzt, eine medizinische Einrichtung und ein Verwaltungsgebäude wurden getroffen.

Unklar ist, woher die Rakete kam, das wird nun untersucht.

Nach langem Ringen um eine Position im Naoskonflikt haben sich die EU-Länder geeinigt.

In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie humanitäre Pausen und geschützte Korridore, um Hilfsgüter in den Gasastreifen liefern zu können.

Die sich verschlechternde Lage dort gebe Anlass zu größter Besorgnis.

Unterdessen plant die EU weitere Hilfslieferungen für GASA.

Die nächsten beiden Flüge sollen noch heute starten, wie Kommissionspräsidentin von der Leyen ankündigt.

Für die kommenden Tage sind weitere Lieferungen vorgesehen.

Das US-Militär hat Luftangriffe auf zwei Einrichtungen der iranischen Revolutionsgarden im Osten Syriens geflogen.

Laut Verteidigungsminister Austin sind die Angriffe eine Reaktion auf anhaltende Attacken gegen US-Streitkräfte im Irak und in Syrien, die vor zehn Tagen begannen.

Austin betonte, es hat sich um eine separate Operation gehandelt, die unabhängig von Israels Krieg gegen die Hamas ausgeführt worden ist.

Der frühere Ministerpräsident Chinas Li Kijang ist tot. Er starb laut Staatsmedien gestern an den Folgen eines Herzinfarkts.

Li war unter Staats- und Parteichef Xi von 2013 bis März dieses Jahres zweitmächtigster Mann der Volksrepublik.

Er wurde 68 Jahre alt.

Nach dem Amoklauf mit 18 Toten im US-Bundestadt Maine fandet die Polizei weiter mit einem Großaufgebot nach dem Schützen.

Mehrere Grundstücke wurden bereits durchgekämmt. Auch die Küstenwache ist an der Suche beteiligt, da eine Flucht per Pot möglich schien.

Die Polizei rief die Menschen in der Region dazu, auf ihre Häuser nicht zu verlassen.

Im mexikanischen Badeort Acapulco wird nach dem verheerenden Hurricane Otis das Ausmaß der Zerstörung immer deutlicher.

Nach Behördenangaben sind rund 80% der Hotels beschädigt.

Medienberichten zufolge hielten sich rund 100.000 Urlauber in Acapulco auf, als der Wirbelsturm am Mittwoch auf Land traf.

27 Menschen kamen ums Leben, vier weitere wurden werden noch vermisst.

Der Konflikt um den Journalistenkollektivvertrag, den die Verleger per Ende des Jahres gekündigt haben, könnte sich zuspitzen.

Die Gewerkschaft hat die Streikfreigabe beim ÖGB beantragt, für den Fall, dass es zu keiner Lösung auf dem Verhandlungsweg kommen sollte, nach der es derzeit nicht aussieht.

Das Wetter zunächst rüb und häufig regen, schneeallmählich bis knapp unter 2000 Meter, tagsüber auflebender, teils kräftiger Westwind und langsam trockener.

Im Westen und Süden einige Sonnenfenster, maximal 9 bis 17 Grad.

Vielen Dank. Auf Wiederhand beim Journal um 8 sagt Barbara Schieder.

Jetzt gleich geht es weiter mit Guten Morgen mit Ö1 und Bernhard Fellinger.

Einen klassischen Thriller um die Ideale von Freiheit und Selbstbehauptung verfasste Ethel Lilian Wainetsch in ihrem Roman die Stechfliege,

in dem es um die spannende vitragische Lebensgeschichte eines jungen Englenders in den italienischen Freiheitskämpfen von 1848 geht.

Das Buch erschien 1897, George Bernard Shaw hat den Roman für die Bühne bearbeitet, Alexander Feinzimmer hat in 1955 verfilmt,

die Musik dafür stammt von Dimitri Shostakovich. Wir hören daraus einen Galopp.

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