Ö1 Journale: Morgenjournal um 7 (25.03.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 3/25/23 - Episode Page - 34m - PDF Transcript

Jetzt folgt eine halbe Stunde Information in Ö1,

heute präsentiert von Christine Tönige-Frenckenberger.

Es war so eben 7 Uhr.

Ö1, Morgenjournal.

Guten Morgen am Samstag.

Zum Ende der Weltwasserkonferenz in New York

nimmt Unogeneralsekretär Antonio Guterres

die Länder beim Kampf gegen die Trinkwasserknappheit in die Pflicht.

Illegale Grenzübertritte, Kanada und die USA

einigen sich auf neue Regelungen für Migranten.

Kazakhstan bleibt beim Ölexport von Russland abhängig.

Außerdem, die im Sommer verschärften Bedingungen

für Immobilienkreditnehmer werden ab 1. April wieder etwas gelockert.

Knapp vier Wochen vor der Landtagswahl in Salzburg

sehen wir uns die Ausgangsposition für die Parteien dort an

und wir bieten melancholisches das neue Album von die Beschmottememento Mori.

Die Wetterprognose hat Verena Schöpfer.

Das Wetter bringt dieses Wochen einen Vorgeschmack auf den April

mit Sonne, Wolken und Schauern.

Eine wahrhaft wechselhafte Mischung, dazu ist es sehr windig.

Die Jagd in Temperaturen, in Wien und Eisenstadt ist es stark bewirkt

bei 12 Grad in St. Pölten, Lenz und Salzburg bei 10 Grad.

In Spokaledet bewirkt uns 7, Bregenz, Regen und 6 Grad.

In Graz und Klagen fort Schauer bei um den 9 Grad.

Vor allem nach Süden zu aktuell häufig Regen,

vereinzelt können auch Gewitter mitmischen.

Im Süden wird der Regen jetzt aber weniger,

dann wechseln überall mit dem zunehmend lebhaften,

bis kräftigen Westwind, Sonne, Wolken und ein paar gewittrige Schauer.

Die Schneefallgrenze liegt meist bei 1100 bis 1600 Meter.

Die Luft ist frischer als zuletzt,

zu legen die höchsten Temperaturen bei 7 bis 17 Grad.

In 2000 Meter Höhe kühlt es auf 0 bis minus 3 Grad ab.

Auch morgens Sonntag ähnliche Höchstwerte weniger Wind

und vor allem im Bergland nur noch wenig Sonne.

Ab Mittag breitet sich von Westenherr der nächste Regen aus.

Mit einem hoffnungsvollen Ton

ist die erste große Unu-Wasser-Konferenz

seit mehr als 50 Jahren zu Ende gegangen.

An der dreitägigen Konferenz in New York

haben etwa 10.000 Vertreter von Regierungen,

Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilgenommen.

Und sie haben sich zu einem Aktionsplan verpflichtet.

Die Delegierten sagen unter anderem Regenerierungsmaßnahmen

für ausgetrocknete Flüsse und Feuchtgebiete zu.

Am Ende der Unu-Wasser-Konferenz in New York drückt Chabacor Rösi,

Präsident der Unugeneralversammlung,

auf einen großen blauen Startknopf

als Symbol für ein neues Kapitel der Transformation.

Mit einem großen Aktionsplan endet die Unu-Wasser-Konferenz.

Es sind 689 freiwillige Verpflichtungen

mit einem Volumen von insgesamt rund 750 Milliarden Dollar.

Konkrete staatliche und private Projekte in aller Welt

zur Sicherung des Wassers.

Von grenzüberschreitenden Renaturierungsprojekten

für Flüsse, Seen und Feuchtgebiete

bis hin zu Abwasserbehandlungsplänen.

Wir haben hier innerhalb von ein paar Tagen

mehr Selbstverpflichtung im Volumen des Wertes bekommen,

als wir die Diskussion haben um die Klimafinanzierung,

die wir schon seit Jahren nicht hinbekommen.

Freut sich der Unu-Wasserexperte Johannes Kullmann.

Laut Unogeneralsekretär Antonio Guterres

gebe es nun Überlegungen,

einen Unusondergesamten für Wasser einzusetzen.

Wasser muss im Zentrum der globalen politischen Agenda stehen.

Alle Zukunftshoffnungen der Menschheit

seien damit verbunden, so Guterresch.

Alle bei der konferenz gemachten Zusagen sind freiwillig

und müssen nun umgesetzt werden.

Die Erfolge der Umsetzung des in New York beschlossenen Aktionsplans

sollen bei einer Folgekonferenz überprüft werden.

Das Verhältnis zwischen den USA und Kanada

hat unter Präsident Donald Trump stark gelitten.

Mit seinem Nachfolger Joe Biden stehen die Zeichen wieder auf Kooperation.

Die beiden Staaten, die sich als Einwanderungsländer verstehen,

hatten zuletzt beim Thema Migrationkonflikte.

Nun wurden mit viel Patrus die unerschütterliche Freundschaft hervorgehoben.

Gemeinsam werde man mit einer neuen Asylregelung

verschärft gegen illegale Grenzübertritte vorgehen.

Aus den USA in Tappi.

Die Roxham Road ist eine schmale, aktuell tief verschneite Straße

zwischen dem US-Bundestadt New York und der kanadischen Provinz Quebec.

Wo ein Sklaven aus den USA geflüchtet sind,

kommen nun Flüchtlinge, Asylsuchende, Migranten und Migrantinnen an.

Fast 40.000 Menschen sind im Vorjahr so über diesen inoffiziellen Grenzübergang

von den USA nach Kanada gekommen, illegal.

Aber nach einer kurzen Festnahme wird man in der Regel in Flüchtlingszentren gebracht,

wo man einen Asylantrag stellen kann.

Kanada fördert prinzipiell Migration, die Regierung ist davon überzeugt,

dass die Überalterung der Gesellschaft nur mit Migration kompensiert werden kann.

Aber diese illegalen Grenzübertritte, vor allem von Menschen aus Mittel- und Südamerika,

die von den USA aus nach Kanada kommen,

haben zuletzt für politische Debatten und Spannungen gesorgt.

Und Migration ist daher auch das Hauptthema bei US-Präsident Joe Bidens Besuch in Kanada gewesen.

Was es brauche, seien sichere Grenzen, Schutz für Flüchtlinge und geordnete Migration,

sagt Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau.

Daher haben die USA und Kanada eine neue Vereinbarung zum Vorgehen gegen illegale Grenzübertritte unterzeichnet,

verkündet US-Präsident Joe Biden.

Kanada wird Menschen, die illegal, etwa über die Rocksham Road ins Land kommen,

ab sofort in die USA abschieben, fützt der kanadische Ministerpräsident aus.

Im Gegenzug zu dieser Vereinbarung soll Kanada zusätzlich pro Jahr 15.000 Menschen aufnehmen.

Man wolle angesichts der Rekordmigration eine Alternative zu illegalen Grenzübertritten anbieten, zu beiden.

Wir machen auch gut auf unsere Kommission, um die historischen Levels der Migration in unserer Hemisphäre zu adressen.

Wir öffnen neue legalen Reaktionen für 15.000 Migranten, die nach Kanada kommen.

Der kanadische Ministerpräsident lobt ganz generell die tiefe Verbindung der beiden Länder,

angesichts der vielen Herausforderungen vom Ukraine-Krieg über die Inflation bis hin zur Klimakrise.

In Anbetracht der komplexen Weltlage, Klimakatastrophen etwa die Fluchbewegungen befördern,

sei enge Kooperation besonders relevant, weil Wirtschaftsklima und Sicherheitspolitik eins sein, sagt er.

Daher rufen Kanada und die USA eine gemeinsame Energietransformations-Taskfors ins Leben,

die unter anderem Elektromobilität fördern soll.

Nach Österreich gestern vom Bundespräsidenten angelobt, kündigt Niederösterreichslandeshaupt

Frau Johanna Mikl-Eitner von der ÖVP noch Maßnahmen zum Treibhausgas reduzieren an.

Nach Kritik das schwarz-blaue Regierungsprogramm enthalte keine konkreten Ziele zum raschen Klimaschutz.

Und Katja Arthofer hat sie gefragt, ob die Waldviertelautobahn jetzt doch gebaut wird,

wie Gottfried Waldhäusl von der FPÖ an Donnerstag mit Nachdruck gesagt hat.

Ich glaube, er hatte einen Traum.

Also, es stimmt nicht.

Nein.

Umweltschutzorganisationen kritisieren an ihrem Arbeitsübereinkommen jedenfalls scharf,

dass etwa von Straßenbau die Rede ist und vom Weiterbestand des Verbrenners

das klare Maßnahmen, um die Treibhausgase zu reduzieren, aber fehlen, haben die Kritiker recht.

Ich würde die Kritiker bitten, hier nachzulesen, denn auch im Kapitel Umwelt

findet sich, dass wir uns im Thema Nachhaltigkeit widmen

und auch weiterhin investieren in Photovoltaik und Windkraft.

Photovoltaik wird erwähnt, aber es stimmt auch, es sind keine konkreten Maßnahmen drinnen,

wie unmittelbar die Treibhausgasreduktion gelingen soll in Niederösterreich.

Wir hatten zehn Tage Zeit, um zu verhandeln, haben 250 Maßnahmen festgelegt

und selbstverständlich wird es diese Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit

und Treibhausreduktion auch geben.

Sagt Niederösterreichslandes Hauptfrau Johanna Mikl-Leitner, sie ist heute Mittag im Journalzugast.

In gut vier Wochen will Salzburg einen neuen Landtag

und die politische Großwetterlage in Österreich dürfte sich auch auf diesen Urnengang niederschlagen,

etwa der SPÖ interne Machtkampf und der umstrittene Pakt zwischen ÖVP und FPÖ in Niederösterreich.

In Salzburg arbeitet seit 2018 eine Koalition aus ÖVP, Grünen und Neos.

Eine neuerliche Mehrheit dieser Dirndl-Koalition im Landtag ist keineswegs sicher, berichtet Niklas Lercher.

Für Regierungsparteien waren die Zeiten schon einmal besser.

Das haben die jüngsten Wahlen in Niederösterreich und Kärnten gezeigt,

wo die Landeshauptleuteparteien Herbeniederlagen einstecken mussten.

Und auch in Salzburg dürfte die ÖVP und Landeshauptmann Wilfried Haaslauer Verluste erleiden.

Die Ausgangslage ist seit dennoch eine andere Betont der Politikwissenschafter Reinhard Heinisch.

Der Landeshauptmann ist ja eine eingeführte Marke und steht auch für sich selbst.

Die Salzburg-ÖVP ist sich auch nicht so nahe an der Bundesregierung und es ist auch sicher schwieriger,

die beiden hier so eng miteinander zu verknüpfeln.

Seit 2018 regiert die ÖVP mit Grünen und Neos.

Für die sogenannte Dirndl-Koalition wird es eng, denn laut Umfragen treten die beiden Kleinparteien auf der Stelle.

Den Grünen ist ja eigentlicher Spitzenkandidat abhandengekommen.

Heinrich Schellhorn ist nach einem Pflegeskandal zurückgetreten.

Und das fehlt den Grünen, das lässt sich auch nicht so leicht ersetzen.

Die Neos hätten in Salzburg immer schon einen schwierigen Stand gehabt.

Sie seien zudem traditionell sehr eng an der ÖVP betont der Politikwissenschafter.

Hier eine eigenständige Marke zu entwickeln, weil immer schwierig für Neos.

Beispielhaft vor einem Jahr ist der Neos-Klubobmann zum Koalitionspartner ÖVP übergelaufen.

Generell spielen die dominierenden Themen von Teuerung über Mieten bis zur Klimakrise der Landesregierung nicht in die Hände.

Heinrich geht davon aus, dass eine amtierende Regierung einfach büßen wird müssen für die unzufriedenheit der Bevölkerung.

Ob die SPÖ als größte Oppositionspartei das ausnützen kann, ist aber mehr als fraglich.

Die Sozialdemokraten könnten sogar Platz zwei an die FPÖ verlieren.

Zu hausgemachten Problemen der Landespartei kommen noch der SPÖ-Machtkampf auf Bundesebene.

Dass also kein Rückenbild kommt vom Boden, das nicht der Eindruck entsteht, da geht was vorwärts.

Zudem bekommt die SPÖ Druck von links. Die KPE plus liegt in Umfragen bei 6%.

Das sind nämlich 6%, die direkt schon SPÖ-Wähler kommen.

Im Gegensatz zur SPÖ hat die FPÖ Rückenwind und das, obwohl mit der MFG und der MFG-Abspaltung

wir sind Salzburg zwei coronakritische Parteien im gleichen Wählerteich fischen.

Trotz der Kritik an der neuen Landesregierung in Niederösterreich sei auch in Salzburg

eine Koalition zwischen ÖVP und FPÖ durchaus denkbar betont Politikwissenschafter Heinisch.

Da gibt es natürlich diese persönlichen Anemositäten und über die muss man dann hinweggehen.

Das hat man auch in Niederösterreich auch gekannt.

Das wird wohl auch davon abhängen, wie viele Zugeständnisse die ÖVP beim Thema Corona für vertretbar hält.

Nächstes Thema Wohnkredite um eine Blase zu verhindern sind im Sommer des Vorjahres

die Regeln für die Vergabe von Wohnkrediten verschärft worden.

Auf Druck der EZB den heimischen Banken haben Immokredite relativ großzügig vergeben.

Auf eine Lockerung gedrängt haben daraufhin Vertreter von Banken

und auch Finanzminister Magnus Brunner von der ÖVP.

Nun wurde die entsprechende Verordnung überarbeitet und es ist fix,

ab dem 1. April gibt es Entschärfungen. Die Eckpfeiler bleiben aber bestehen.

Maria Kern.

An den Grundregeln wird nicht gerüttelt, wer den Wohnkredit aufnehmen will,

der benötigt weiterhin mindestens 20% Eigenkapital.

Die Rückzahlungsrate wiederum darf höchstens 40% des Einkommens ausmachen

und der Kredit darf maximal 35 Jahre lang laufen.

Die Finanzmarktaufsicht hat die entsprechende Verordnung und der Einbindung

von Nationalbank und Fiskalrat zwar adaptiert, aber nur in einigen anderen Punkten.

Finanzminister Magnus Brunner von der ÖVP ist damit nicht ganz zufrieden.

Also diese adaptierte Verordnung bringt Verbesserungen.

Ja, aber die großen Probleme werden damit nicht adressiert.

Es bleiben die Rahmenbedingungen für den Erwerb von Eigentum weiter schwierig.

Daher kann diese Verordnung eigentlich nur ein Anfangspunkt sein

und nicht der Endpunkt der Debatte.

Brunner hätte sich ebenso wie Vertreter von Banken und Bundesländern

also mehr Lockerungen gewünscht.

Den Kritikern missfällt, dass die Zahl der Wohnkredite stark gesunken ist.

Das hängt aber nicht nur mit den verschärften Regeln zusammen,

sondern auch mit den steigenden Zinsen.

Die wenigen Erleichterungen, die ab dem 1. April gelten werden, begrüßt der Minister freilich.

Es ist durchaus positiv, dass die Ausnahmen für Banken beispielsweise vereinfacht werden

und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt, dass die Zwischenfinanzierung erleichtert wird.

Denn Zwischenfinanzierungen meint Brunner folgendes.

Wenn man etwa eine kleine Wohnung besitzt und eine größere kaufen will,

dann wird die noch bewohnte Wohnung dem Eigenkapital zugerechnet,

auch wenn man sie erst später verkaufen kann.

Weiters werden Zuschüsse vom Bundesländern als Eigenkapital gelten,

auch wenn sie erst Nachkreditaufnahme ausbezahlt werden.

Dass diese Änderungen kommen, sieht Thomas Url vom WIFO positiv.

Der Bankenexperte betont aber auch, es sei richtig, dass an den eingangs erwähnten Grundregeln festgehalten werde.

An und für sich hat sich das Instrument bewährt.

Denn die Verschärfung der Regeln sei oft drängend,

es bei der EZB angesiedelten European Systemic Risk Board zurückzuführen.

Das wiederum hat mit Erfahrungen aus der Vergangenheit zu tun, so Url.

Wir haben schon gesehen, dass Immobilienpreissteigerungen

oft zu einer übertriebenen Kreditvergabe und in Folge zu einer Finanzmarktkrise geführt haben.

Und dieses Instrument ist genau dazu entworfen worden,

um diese Plase von vornherein zu verhindern.

Nach Ansicht des Wirtschaftsforschers soll es also keine weiteren Lockerungen

bei den Immokreditregeln geben.

Zur Abhängigkeit von Öl jetzt Österreich importiert fast 40% seines Öls aus Kasachstan.

Und das Land will die Exporte nach Europa in Zukunft noch steigern.

Dabei gibt es allerdings ein Problem.

Fast das gesamte Liefervolumen läuft über Pipelines durch russisches Territorium.

Und Russland hat diese Lieferungen im vergangenen Jahr gleich mehrmals unterbrochen.

Der kasachischen Hauptstadt Astana sieht man den Öl-Reichtum des Landes sofort an.

Futuristische Gebäude und imposante Monumente aus glänzender Metall und Glas

erheben sich aus der sonst kargen und flachen kasachischen Steppe.

Kasachstan ist flächenmäßig so groß wie ganz Westeuropa,

hat aber weniger als 20 Millionen Einwohner.

Vom Ressourcen-Reichtum des Landes profitieren nur wenige von ihnen,

erklärt Dosimzadbayev Politik und Wirtschaftsexperte.

Der Rohstoffsektor ist immer noch die Lokomotive der kasachischen Wirtschaft

und das hat zu einem Ressourcenfluch geführt.

Das bedeutet, dass sich andere Wirtschaftssektoren nicht entwickelt haben.

Gleichzeitig hat das Öl nicht das Landreich gemacht, sondern nur eine kleine Schicht.

Seit dem Einmarsch Russland sind die Ukraine bringt die Abhängigkeit vom Öl

noch ein weiteres Problem mit sich.

Das kasachische Rohöl wird über die 1500 Kilometer lange CPC Pipeline

durch russisches Territorium nach Novoracisk am Schwarzen Meer transportiert.

Von dort wird das Öl weiter nach Europa verschifft.

Gleich viermal haben die russischen Behörden im vergangenen Jahr

den Transport des kasachischen Öls unterbrochen.

Offizielle russische Erklärungen reichen von Wetterschäden bis zu Umweltverstößen.

Doch Beobachter gehen davon aus, dass Russland die Pipeline dafür nutzt,

Kasachstan politisch unter Druck zu setzen,

um das Land zur Unterstützung des russischen Vogen in der Ukraine zu zwingen,

bis jetzt ohne Erfolg.

Kasachstan sucht deshalb nach Alternativen.

Möglich wäre etwa ein Transport über den Südkaukesus.

Von Azerbaijan verläuft eine Pipeline über Georgien in die Türkei

und umgeht Russland damit völlig.

Doch zwischen Kasachstan und Azerbaijan liegt das kaspische Meer.

Dosimzadbayev sieht viele ungeklärte Fragen.

Eine Pipeline durch das kaspische Meer wird nicht gebaut werden,

denn dagegen werden Russland und der Iran ihr Veto einlegen.

Und Kasachstan hat auch nicht genug Schiffstanker,

um das Öl nach Azerbaijan zu transportieren.

Diese Tanker müssten erst gebaut werden.

Eine schnelle Lösung für die Probleme,

die der Ölexport nach Europa mit sich bringt, sieht der Experte nicht.

Stattdessen sollte sich Kasachstan von der großen Abhängigkeit von Öl lösen,

meint Dosimzadbayev.

Wenn wir auf die Rohstoffförderung angewiesen sind,

sind wir auch auf Russland angewiesen.

Denn eine Alternative zur Pipeline durch Russland

wird es in naher Zukunft wohl nicht geben.

Doch vorerst spült das Öl trotz aller Probleme weiterhin Geld

in die kasachische Staatskasse.

Und damit dürfte das Interesse an einer Umstrukturierung der Wirtschaft gering bleiben.

Berichtet aus Kasachstan Miriam Bella vom Öl zum Holz,

wo sich die Frage stellt, ob es ein erneuerbarer und uneingeschränkt

klimaneutraler Energieträger ist.

Diese Frage erhitzt seit dem vergangenen Sommer die Gemüter,

denn die erneuerbaren Richtlinie der EU wird reformiert.

Derzeit sind die Verhandlungen laut Landwirtschaftskammer

in der entscheidenden Phase.

Das Climate Change Forschungszentrum Austria hat Energie aus Holzbio-Masse

nur begrenzte Klimaschutzpotenziale.

Bernd Kuschu.

Der Wald in Österreich wächst.

Er nimmt mehr CO2 auf, also abgibt und reduziert dadurch

die österreichischen Treibhausgasemissionen um 3%.

Soweit die gute Nachricht im aktuellen Factsheet

des Climate Change Center Austria.

Aber mit Autorin Simone Gingrich, Ökologieprofessorin an der Boku sagt,

Holz ist kein Energieträger, der per se als klimaneutral zu bewerten ist.

Wenn ich Holz ernte und daraus langlebige Produkte mache,

dann fallen Nebenprodukte an, also Segespäne zum Beispiel,

die als Pilots auch verwendet werden können, dagegen spricht nichts.

Sobald aber, weil zum Beispiel politische Anreize gesetzt werden,

mehr Holz aus dem Wald entnommen wird, um es dann energetisch zu verwerten,

haben wir ein Problem, weil dadurch die Wälder an Kohlenstoff verlieren

oder weniger Kohlenstoff aufbauen.

Es entsteht bei der Verbrennung von Holz sogar doppelt so viel CO2

wie bei der Verbrennung von Gas, aber...

Die Aussage ist auf keinen Fall, dass fossile Energieträger

weiterhin viel verwendet werden sollen,

aber dass es große Potenziale gibt im Bereich Energieeinsparungen,

Effizienzsteigerungen und Isolation von Gebäuden.

Das schützt das Klima und den Wald.

Bessere Wärmedämmung statt Umstieg auf Pelle-Zeizungen

sollte demnach die Devise lauten.

Eine Kernaussage des Klimawandelforschungszentrums

mehr Holz zu verbrennen als bisher würde den Beitrag der Wälder

zur CO2-Reduktion verringern.

Der Referatsleiter Energie in der Landwirtschaftskammer

Kasimir Neme Stotti zeigt sich verärgert.

Zum Zeitpunkt angespannter Verhandlungen über die EU

erneuerbaren Richtlinie und damit über EU-Förderungen

wäre Holz nun schlecht gemacht.

Die EU will, dass die Mitgliedsstaaten

den Anteil der gesamten erneuerbaren Energie

in nur sieben Jahren verdoppeln, sagt er.

Für die Holz als er eine erneuerbare Energie nicht anerkannt,

dann ist es ganz klar, dass Österreich nicht,

aber auch praktisch alle anderen Mitgliedsstaaten

nicht die Ziele erreichen können.

Und das ist kontraproduktiv in der gegebenen Verhandlungssituation

fragwürdige und schlechter aufbereitete Unterlagen hinzuspielen.

Unter Landwirtschaftskammer Experte meint,

dass wir den Wald verbrennen, das passiert ja nicht,

sondern weil wir durch den Klimawandel riesige Herausforderungen haben,

müssen wir andere Baumorten, verstärkt Laubholz

in die Systeme hineinbringen, klimafitte Wälder erzielen.

Und dies bewirkt auch, dass wir zusätzliche Holzmengen

für die energetische Nutzung zur Verfügung haben, nicht umgekehrt.

Wegen der Folgen von Stürmern, Hochwasser, Schneebruch

und Borken, Käferbefall, müssen beispielsweise Fichten gefällt

und durch widerstandsfähigere Bäume ersetzt werden.

Immerhin über diese Auswirkungen des Klimawandels und Schlussfolgerungen

ist das sich einig mit dem Climate Change Zentrum.

Für viele Frauen ist Hass im Netz Alltag auch für Politikerinnen.

Cybermaubein kann dazu führen,

dass sie sich seltener zu kritischen Themen äußern

oder sich vollständig aus der Online-Welt zurückziehen.

Das zeigt eine neue Studie aus dem EU-Parlament.

Wir richten aus Brüssel Marlene Stokker und Rafaela Scheidreiter.

Sieben von zehn EU-Abgeordneten haben Erfahrungen mit Online-Hass.

Das besagt eine Umfrage unter EU-Abgeordneten,

durchgeführt von der TU München.

Männliche Politiker sind in etwa gleich stark betroffen wie Frauen,

aber Frauen erfahren digitale Gewalt anders.

Der Ton geht schnell unter die Gürtellinie,

so Artorin und Digitalexpertin Ingrid Brunig.

Da reden wir von Vergewaltigungsdrohungen.

Wir reden von sehr sexualisierten, herabwürdigenden Bildern.

Und ich würde sagen, dass das eine besonders einschüchternde Wirkung hat.

Weil hier zum Beispiel auch Ängste von sexueller Gewalt

gedanklich ausgelöst werden, aber auch,

weil hier Frauen einfach entmenschlicht werden.

Auch Theresa Bielowski, EU-Abgeordnete der SPÖ,

hat Erfahrungen mit Online-Gewalt.

Da geht es um Aussehen, da geht es um den Namen, da geht es um die Person.

Es ist bei bestimmten Themen, wie zum Beispiel bei Themen

von europäischer Asylpolitik, von Migrationspolitik,

merkt man schon auch, dass da ganz gezielt in sehr großen Gruppen

auch auf Themen reagiert wird.

Es gäbe eine kleine Gruppe Männer, die im Internet besonders aktiv

und überdurchschnittlich oft für Hass im Netz verantwortlich sei,

weil es Digitalexpertin Brunig.

Teilweise werde die Debatte dadurch verzerrt.

Für Betroffene mache das keinen Unterschied.

Es sei klar, worauf die Angriffe abzielen, ergänzt EU-Abgeordnete Bielowski.

Das Ziel von dem Hass gegen Frauen, von dieser Gewalt gegen Frauen,

ist, dass sie aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden,

dass ihre Meinungen entwaltet werden, dass sie eingeschüchtert werden.

Online-Gewalt führt zu Selbstsensur.

Die Wissenschaft spricht vom Silencing-Effekt.

Und hier sind Frauen laut der Studie stärker betroffen.

Jede fünfte Parlamentarierin gibt an, nach Erfahrungen mit Online-Mobbing

weniger oder gar nicht mehr im Netz aktiv zu sein

und sich von öffentlichen Auftritten zurückzuziehen.

Anders männliche Politiker, sie reagieren mit stärkeren Sicherheitsverkehrungen

oder Klagen.

Evelin Regner von der SPÖ-Vizepräsidentin im EU-Parlament

sieht eine Gefahr für die Demokratie.

Wenn Frauen stillgemacht werden, dann sind sie weg aus dem öffentlichen Leben.

Die EU plant ein neues Gewaltschutzpaket. Regner sieht aber auch die Internetkonzerne

in der Verantwortung.

Also Facebook und Co. die müssen Gefälligste ihre Aufgaben machen.

Wir müssen wissen, wie sind die Algorithmen?

Was machen diese ganzen Internet-Giganten letztlich,

damit sie den Hetern auf die Schliche kommen

und die müssen entsprechend ihre Verantwortung wahrnehmen?

Was im echten Leben gilt, gilt auch im Netz, sagt Digitalexpertin Brodnick.

Wer auf Hass und Mobbing stößt, soll er nicht wegschauen,

sondern Betroffene unterstützen.

Kultur im Morgen, Journal.

Sie haben über 100 Millionen Platten verkauft

und sind Mitglied in der ehrwürdigen Rock'n'Roll Hall of Fame.

In die englische Band Depeche Mode gibt es seit über 40 Jahren

im vergangenen Jahrverstab eines der Gründungsmitglieder der Band,

Keyboarder Andy Fletcher.

Die Zukunft von Depeche Mode schien mehr als unsicher,

doch singer Dave Gähnen und Hauptsongwriter Martin Gore

entschieden sich weiterzumachen.

Nun erscheint das 15. Studioalbum der Band, Memento Mori.

Alles ist anders und bleibt doch gleich.

Depeche Mode haben schon lange nicht mehr so sehr nach Depeche Mode geklungen.

Und das ein Jahr nach dem Tod vom Gründungsmitglied Andy Fletcher.

Alles ist anders.

Wir reden immer über, wie viele Präzise wir haben müssen.

Zum ersten Mal ein Album zu zweit aufnehmen,

die erste Fotosession als Duo.

All das sei befremdlich, meint Keyboarder und Songwriter Martin Gore.

Obwohl das Album war der erste,

wir mussten unsere erste Fotosession machen.

Und all diese Dinge sind strahlend.

Dave Gähnen und Martin Gore besinnen sich auf Memento Mori

auf die Kerntugenden der Band.

Einringliche Synthesongs mit Gähnenstimme

zwischen beschwörender Hoffnung und romantischer Verzweiflung.

Schon im Eröffnungsstück Marcosmos ist mein,

Flet Dave Gähnen keine Angst, kein Leid, kein sinnloser Tod.

Memento Mori vergisst nicht, dass du stirbst,

für Martin Gore einfach ein großartiger Titel.

Er habe den Ausdruck vor einem Jahr zum ersten Mal gehört,

meint Gore, und sofort erkannt,

dass er die Atmosphäre dieser Songs einfang.

Und ich dachte, was ist ein tolles Titel,

und ich denke, es passt wirklich auf die Meldung der Songs,

die ich geschrieben habe.

Ohne den Band's diplomaten Fletcher

mussten sich Gähnen und Gore neu zusammenraufen.

Die Aussprache hat ihnen gut getan.

In Waggingtang lassen sie tiefes Gefühl

mit dem monotonen Glanz der Maschine kollidieren.

Am Ende gibt es das große crescendo,

das epische Speak To Me.

Memento Mori ist ein Album

wie eine majestätische Trauerprozession.

Es ist schnell nicht zu langsam

und meistens mit imprünstigen Gefühl.

Wir rühren, weil zwei Freunde den verlorenen Dritten besingen.

Intensiv, weil die Konfrontation mit dem Tod

der Peschmott neues Leben eingehaucht hat.

Berichtet ihnen David Beidinger.

Mit der Ausstellung Erwin Moser Fantastische Geschichten

würdigt das Karikaturmuseum Kremst

im Jahr 2017 verstorbenen österreichischen Kinderbuchautor

und Illustrator.

Mehr als 100 Bücher hat Moser veröffentlicht,

die in über 20 Sprachen übersetzt

und mehrfach ausgezeichnet worden sind.

Sabine Opolzer

Die Ausstellung ziert eine große Tapete

mit einem bekannten Bild von Erwin Moser.

Zwei Bären kuscheln sich

in einem gemütlichen Baumbett zusammen.

Um sich herum haben sie Schalen mit Honig aufgestellt,

um wunderschöne Schmetterlinge anzulocken,

um sich glücklich bestaunen.

Es sind solche Motive,

die Erwin Mosers Geschichten illustrieren,

um den Kindern Liebe und Geborgenheit zu vermitteln.

Ein anderes Bild zeigt eine Katze,

die in einem Vogelnest in trauter Zweisamkeit

mit einem Raben sitzt.

Ein ungleiches Freundespaar,

das im realen Leben eher für Feinschaft steht.

Das sei typisch für Moser,

erklärt Gottfried Gussenbauer,

der Direktor des Karikaturmuseums Kremst.

Ich finde etwas vorweg,

dass es auch möglich ist,

vielleicht auf dem ersten Blick

eine unmögliche Freundschaft gelingen zu lassen.

Und dass es vielleicht auch ein Ernstoß ist für mehr Mut,

dass man sich einfach mit den anderen mehr auseinandersetzt.

Ich glaube, das ist ein ganz wichtiges Blöder jeder für.

Gemütliche Erdhöhlen gibt es auf diesen Bildern

und Flugobjekte aller Art,

mit denen die kleinen Bären, Eulen und Mäuse

durch die Luftschweben und fremde Universen besuchen.

Eines der Fluggeräte ist ein Flugschirm,

wie er auch in einem Hörbuch zur Ausstellung verewigt wurde.

Der Wind zerrte heftig an seinem Schirm.

Koko wollte ihn abspannen,

aber da erfasste ein starker Windstoß den roten Schirm

und wehte ihn, mitsamt Koko,

auf die Spitze eines hohen Felskegels.

Ruth Moser, die Witwe des Zeichners,

die 2014 noch gemeinsam mit ihr Mann in Gold in Burgenland

ein Erwin Moser-Museum eröffnet hat,

hat diese Ausstellung im Karikatur-Museum kuratiert.

Ihre Lieblingsgeschichte ist die vom einsamen Frosch.

Der alleine ist, der Frosch.

Und ihm ist gar nicht bewusst, was er alleine ist.

Und er geht und plötzlich kommt ein Gewitter und sagt,

ach, er ruft mich.

Und er glaubt eben, der Donner und der Blitz, die sprechen zu ihm.

Ruth Moser erzählt, dass Erwin Moser 1976

künstlerisch von FK Wächter inspiriert wurde,

eine Mitglied der neuen Frankfurter Schule.

Ihr gehörten Schriftsteller und Zeichen an,

die aus der Redaktion der Satire-Zeitschrift

Pardon hervorgehen.

Gottfried Gussenbauer hebt hervor,

dass die Geschichten von Erwin Moser

von überraschenden Momenten geprägt sind.

Wenn das Haus brennt, wenn man flüchten muss,

auf einmal gelingt einem wieder eine abenteuerliche Flucht

oder es gelingt doch wieder irgendwie eine Wendung in der Geschichte,

wo sich das Böse oder das Schlechte zum Guten wendet.

Und das ist etwas, was wir den Kindern schon immer auch lernen sollten,

also einfach trotz allem Zuversicht zu haben.

Nachdem bereits Eltern und Großeltern

mit den Figuren von Erwin Moser aufgewachsen sind,

werden seine Wunschhassen Kaktusvögel und Flugobjekte

mit dieser Ausstellung nun wieder

einer neuen Generation von Kindern präsentiert.

Kommen wir jetzt zu den Meldungen.

Die Vereinten Nationen rufen zum besseren Umgang

mit den weltweiten Wasserressourcen auf.

Das Überleben der Menschheit-Hänge vom Umgang mit Wasser ab,

sagte UNO-Generalsekretär Guterres zum Abschluss

der Dreitägigen Wasserkonferenz in New York.

Staaten, NGOs und Wirtschaftsvertreter hatten sich

auf eine Reihe von Maßnahmen verständigt,

die allerdings nicht verpflichtend sind.

Die USA und Kanada haben sich auf neue Asylregeln geeinigt.

Asylwerberinnen und Asylwerber,

die von den USA aus illegal nach Kanada einreisen,

sollen ab sofort in die USA zurückgebracht werden.

Im Gegenzug erklärt sich Kanada bereit,

pro Jahr zusätzlich 15.000 Migranten

aus Mittel- und Südamerika aufzunehmen.

Die kanadische Regierung hatte wegen sprunghaft gestiegener

illegaler Grenzübertritte auf ein Abkommen gedrängt.

Um Mitternacht ist die Frist zur Bewerbung

für den SPÖ-Vorsitz zu Ende gegangen.

Das Rennen blieb bis zuletzt spannend.

Die Bewerberliste soll erst am Montag bekannt werden.

Wien's Bürgermeister Michael Ludwig hat sich in das

gegen einen möglichen Antritt von Christian Kern

bei der Wahl zum SPÖ-Chef ausgesprochen.

Das wäre merkwürdig, meinte Ludwig gegenüber dem Standard.

Der Ex-Kanzler wurde immer wieder als Last-Minute-Kandidat gehandelt.

Bei einem heftigen Wirbelsturm

im südlichen US-Bundestadt Mississippi sind mindestens

sieben Menschen ums Leben gekommen.

Medienberichten zufolge stehen die Rettungskräfte noch im Einsatz.

Zuvor hatten die Behörden Warnungen vor einer Serie

von Tornados in der Region veröffentlicht.

Zudem wurde vor großem Hagel gewarnt.

Auch der Bundesstaat Alabama meldet Zerstörungen.

Das Wetter? Heute wechseln Sonne, Wolken und ein paar Schauer.

Dazu ist es erwindig.

Am Montag zunächst noch trocken.

Am Nachmittag aber von Westen her der nächste Regen.

Die Höchstwerte 7 bis 18 Grad.

Ihr Journalteam meldet sich wieder um 8 Uhr.

Bis dahin begleitet sie Bernhard Fellinger.

Es geht weiter mit Musik von Jean-Philippe Rameau.

Musik

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