Ö1 Journale: Morgenjournal um 7 (23.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/23/23 - Episode Page - 34m - PDF Transcript

Mit Christian Williwald, guten Morgen am Samstag, dem 23. September.

Die Ukraine dürfte nun doch Mittelstreckenraketen aus den USA bekommen.

Ein Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien steht vor dem Abschluss, verkündet Benjamin Netanyahu

vor der Uni New York.

In Österreich nimmt die Zahl der Unfälle mit E-Bikes zu, mit schweren Folgen vor allem für ältere Menschen.

Die ÖVP in der Bundesregierung hält an der CO2-Steuer fest, sagt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakholm.

Ein neues Forstgesetz soll es erleichtern, Wälder an das veränderte Klima anzupassen

und morgen ist der Tag des Denkmals an die 300 bekannte und weniger bekannte Denkmäler kann man besichtigen.

Das Wetter an diesem Wochenende hält sich an die Jahreszeit vorübergehend, Gerhard Holzinger.

Heute ist astronomischer Herbst beginnen und es wird der bisher kühlste Tag in diesem ungewöhnlich warmen September.

Morgen-Sondag wird es schon wieder etwas milder und nächste Woche kehrt mit dem Hoch Rosi sogar noch einmal der Spätsommer zurück.

Heute früh aber eher herbstlich. In den Landeshaupt-Stehten aktuell stark bewölkt, zum Teil auch Regen

und Temperaturen zwischen 9° in Innsbruck und 17° in Graz.

Meist bewölkt heute, vorläufig zum Teil auch nebelig und einige Regenschauer, im Westen Schnee bis knapp unter 2000 m,

länger sonniger am ersten, am Nachmittag im Rheintal, mäßiger bis lebhafter Nordwestwind

und Höchstwerte zwischen nur 11° in manchen Alpenthelan und 21° im Weinviertel und im Nordburgenland.

Morgen-Sondag größtenteils schon trocken und im Westen viel Sonne, nach Osten hin zum Teil noch dichtere Wolken und teils kräftiger Wind.

Generell noch frisch morgen, bei maximal 14 bis 22°.

Ob der Besuch des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky in den USA ein Erfolg war,

da gehen die Meinungen auseinander. Die politische Unterstützung schwindet vor allem unter den Republikanern

und erschien auch mit seinem Anliegen zu scheitern, dass die USA endlich Mittelstreckenraketen an die Ukraine liefern.

Das dürfte sich Präsident Joe Biden und doch anders überlegt haben, wie US-Medien berichten,

während Zelensky nach Kanada weiter gereist ist, hat die russische Armee wieder Ziele in der Ukraine angegriffen,

während er so viel Meier berichtet.

Die zentral-ukrainische Stadt Kremenchuk ist gestern das Ziel russischer Raketen geworden,

teilte Militär-Gouverneur der Region auf Telegram mit.

Ein Geschoss habe ein ziviles Gebäude in der Stadt südöstlich von Kiev getroffen,

mindestens eine Person wurde getötet, 31 Menschen verletzt.

Zur Verteidigung gegen Russland soll Kiev bald Attack-Ams-Raketen aus den USA bekommen,

das berichten der Sender NBC und The Washington Post.

Die Ukraine drängt schon seit längerem auf Raketen mit höherer Reichweiterführer gegen Offensive,

um Schläge gegen russische Nachschubposten hinter der Front durchführen zu können.

Die Attack-Ams-Raketen, die US-Präsident Biden offenbar ein kleiner Anzahl in Aussicht gestellt hat,

haben eine Reichweite von bis zu 300 km und könnten damit weit in russisches Territorium reichen.

Weiter als die Storm-Shadow-Raketen, die Großbritannien und Frankreich schon geliefert

hatten und die offenbar beim Angriff auf das russische Hauptquartier der Schwarzmerflotte

auf der Krim gestern zum Einsatz gekommen sind.

Das ukrainische Militär hat sich zu dem Angriff bekannt.

Die Berichte über die Raketenzusage bestätigen weder Kiev noch die US-Regierung auf Nachfrage,

sagt eine Sprecherin des Weißen Hauses, aber dass eine Lieferung nie vom Tisch gewesen sei.

Der ukrainische Präsident ist unterdessen nach Kanada weitergereist und hat sich im Parlament

in Otterwa für die ständige Unterstützung bedankt.

Unter tosendem Applaus und Standing Ovation sitzt Volodymy Zelensky erst mal seit Beginn des Kriegs

hier persönlich aufgetreten.

Die russische Aggression müsse mit dem Sieg der Ukraine enden, sagt Zelensky.

Menschen werden siegen, nicht der Kreml, Freiheit werde siegen und Gerechtigkeit.

Dessen könne Kanada sich sicher sein, denn sie würden sich selbst auch nicht im Bösen bäugen.

Der kanadische Premier Justin Trudeau hat Volodymy Zelensky's Rede weitere langjährige Unterstützung zugesagt.

Das Hilfspaket in Höhe von umgerechnet 450 Millionen Euro läuft über drei Jahre.

Es sind fast gepanzerte Fahrzeuge und die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampf-Jets.

Die Regierung in Israel setzt seit einiger Zeit auf Abkommen mit arabischen Staaten.

Der größte Kuh dürfte nun bevorstehen, ein Abkommen mit Saudi-Arabien ist so gut wie fertig.

Das hat der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu gestern in seiner Rede vor der

unervollen Versammlung in New York bestätigt, ebenso die Führung in Riyadh,

zum Ersetzen von Palästinenser Präsident Mahmoud Abbas, wie Tim Kupal aus Israel berichtet.

Islers Premierminister Benjamin Netanyahu in Höchstform.

Er glaube fest daran, dass Israel an der Schwelle zu einem historischen Frieden mit Saudi-Arabien stehe, so Netanyahu.

Offiziell unterhält Riyadh keine Beziehungen zu Israel, eine förmliche Annäherung gilt jahrzehntelang als so gut wie ausgeschlossen.

Vergangenen Mittwoch aber bestätigt auch der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman in einem Interview mit Fox News.

Beide Länder arbeiten schon länger an einem Normalisierungsabkommen.

Am Rednerpult stehend hält Netanyahu eine Landkarte hoch, um den Anbruch einer neuen Ära im Nahen Osten zu verdeutlichen,

eine monumentale Veränderung.

Palästinensische Vertreter kritisieren danach scharf, dass diese Israel-Karte auch das West-Jordanland und Gaza umfasst.

Die Botschaft des israelischen Premieres an die Palästinenser, ihr könnt Teil dieses Prozesses sein, davon profitieren,

aber ohne veto Recht gegen Islers Bemühungen mit arabischen Staaten Frieden zu schließen.

Wenn die Palästinenser seien, dass sie sich an den

größten Teil der arabischen Welt mit Israel versöhnt hat, so Netanyahu, dann werden sie den Weg des echten Friedens einschlagen.

Schon im Vorfeld kritisiert Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas die Verhandlungen zwischen Israel und Saudi-Arabien.

Wer glaubt, dass Frieden im Nahen Osten möglich ist, bevor die Palästinenser ihr volles nationales Recht erlangt haben, ist verrückt.

Zu Hause in Israel legen sich Netanyahus ultrarechte Koalitionspartner quer, gegen Zugeständnisse an die Palästinenser als Teil eines Abkommens mit Saudi-Arabien

und draußen vor dem UNO-Gebäude demonstrieren hunderte Menschen gegen Islers rechtsreligiöse Regierung und ihre umstrittenen Justizumbaupläne fast wie zu Hause.

Berichtet Tim Kuppal, die Türkei begeht Ende Oktober den hundertsten Jahrestag der Gründung der Republik.

Für den im Mai wiedergewählten Präsidenten Tayyip Erdogan ein Anlass, die Weichen für die nächsten 100 Jahre zu stellen.

Dabei schwebt ihm eine neue Verfassung vor, da gehen wahrscheinlich bei seinen Kritikern die Alarmglocken los,

hat Erdogan doch schon bisher das Land in einen autoritär geführten präsidialen Staat umgewandelt, welche Pläne er nun verfolgt, darüber wird spekuliert aus der Türkei Katharina Wagner.

Es ist am Gedenktag der Opfer des Militärputzes des Jahres 1980, an dem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern auch einen in die Zukunft werfen will.

Als Putschverfassung bezeichnet Erdogan den Gesetzestext der 1982 in Kraft trat, diese Verfassung sei der größte Dolch, den der Putsch 1980 in die Türkei getrieben habe.

Seit 1987, seit dieser Verfassung 23-mal geändert worden, 2017 wurde unter Erdogan das Präsidialsystem eingeführt.

Doch es braucht eine tatsächlich neue Verfassung und an dieser wolle man nicht aufhören zu arbeiten, für ein neues Jahrhundert der Türkei zu Erdogan.

Doch welche konkreten Grundlagen eine neue Verfassung haben sollte, darüber macht der türkische Präsident nur sehr vageangaben.

Der Text solle die politische, soziale und wirtschaftliche Struktur des Landes nicht plötzlich verändern, aber er solle die Werte der Nation sichern, die Zukunft des Landes, das Überleben des Staates, die Rechte und Freiheiten von Individuen und Kompromisse zwischen politischen Akteuren.

Seit Jahren wird in der Türkei immer wieder über eine neue Verfassung debattiert. Mehrmals hat der Erdogan vorgeschlagen, das Recht auf das Tragen eines Kopftuches oder den Schutz von Familien in einer neuen Verfassung verankern zu wollen.

Nicht nur für den Istanbuler Politologen, Furt Cayman, stellen sich viele Fragen.

Im Moment ist nicht klar, ob wir am hundertsten Jahrestag der Republik eine Fortführung republikanischer Werte wie Sekularismus, Reformen und Geschlechtergleichstellung sehen werden oder ob die Türkei zu einem noch konservativeren und autoritärigeren Land werden wird.

Es gibt wachsende Sorgen, vor allem unter der städtischen gebildeten Mittelschicht und die Zukunft des Landes.

Allerdings, sowohl für die Einführungen einer neuen Verfassung durch das Parlament als auch für ein Referendum über eine neue Verfassung braucht Erdogan die Stimmen von Parteien außerhalb des Parteinbündnisses rund um seine AKP.

Alle Vorschläge für eine neue Verfassung sollen angehört und diskutiert werden, verspricht Erdogan.

Die Diskussion ist also eröffnet. An Fahrt gewonnen hat sie aber noch nicht. Obwohl oder gerade weil im kommenden Jahr Wahlen um Ankara und Istanbul stattfinden werden, die Erdogans AKP allzu gerne zurückgewinnen würde.

Katharina Wagner war das aus Istanbul. 7 und 10 Minuten ist das nächste Thema Mobilität in Österreich.

E-Bikes und E-Scooter sind allgegenwärtig auf den Straßen, Radwegen und auch auf den G steigen.

Wir kommen einem oft mit atemberaubenden Geschwindigkeiten entgegen, Geschwindigkeiten mit denen die Fahrerinnen und Fahrer mitunter überfordert sind.

Das Ergebnis sieht man in den Unfallabteilungen der Spitäler. Im Vorjahr mussten fast 14.000 Menschen nach E-Bike oder E-Scooter-Unfällen im Spital behandelt werden.

Vor allem ältere Menschen erleiden oft schwere Verletzungen, berichtet Veronica Mala.

So schlimm wie diese Radsaison war es am Linzer Unfallkrankenhaus noch nie. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass verletzte E-Scooterfahrer oder E-Bikerinnen eingeliefert werden.

Auf die Frage, warum sie denn überhaupt auf ein E-Bike aufgestiegen sind, antworten die oft schon gebrechlichen Patienten, dass sie nicht mehr gut zu Fuß sind.

Teilweise würden sie sogar noch vor dem Weg fahren im Stehenumfallen, bestätigt Klaus Katzensteiner, prima am Unfallkrankenhaus Linz.

Laut dieser Woche haben wir so ein Patienten sogar mit einem Hubschrauber eingeliefert bekommen, der beim Aufsteigen auf dem Fahrrad, also so schlecht wurde, beinaheinander,

dass er einfach umfällig ist und sich eine schwere Brustkörperletzung zuerzogen hat.

Voriges Jahr haben sich 10.000 E-Bikerinnen und E-Biker so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Die Zahl derer, die mit dem E-Scooter verunglückt sind, hat sich in den Jahren von 2020 bis 2022 verdreifacht.

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit waren es letztes Jahr 3600.

Während am E-Scooter vorwiegend junge Menschen oft auch alkoholisiert verunglücken, sind es bei den E-Bikes ältere, sagt Klaus Roberts vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Es ist so, dass fast die Hälfte aller Personen, die verunglückt sind, älter als 65 Jahre sind, genau 40%, aber bei den Getöteten sogar zwei Drittel älter als 65 Jahre.

20-mal ist ein E-Bike-Unfall letztes Jahr tödlich geendet. Das Risiko, tödlich zu verunglücken, ist mit dem E-Bike dreimal höher als mit einem gewöhnlichen Fahrrad.

Das Problem liegt vor allem daran, dass das Fahrrad nämlich viel schwerer ist. Es hat ein anderes Braimsverhalten, viel höhere Geschwindigkeiten, es hat geringere Wendigkeit.

Und auch vor allem beim Anfahren und beim Losfahren kommt es schnell zu Beschleunigungen. Und da sind vor allem ältere Menschen damit überfordert.

Vor allem beim Bergabfahren verletzen sich viele sehr schwer, sagt Primark Hatzensteiner.

Die Leute fahren auf Almen hinauf oder zu Hütten hin. Die schaffen es durch den Motor. Aber beim Bergabfahren habe ich auf einem 19- oder 20-Kilo unter mir.

Das beherrschen sie einfach zu wenig und damit passieren auf wirklich schwere Unfälle bis hin zu Polydramas.

Das sind also diese mehrfach schwer verletzten Patienten, die zum Teil intubiert und beatmet bei uns im Schockraumraum geliefert worden sind.

Die Ärzte und der Verkehrs-Sicherheits-Experte appellieren, die eigene körperliche Fitness nicht zu überschätzen und unbedingt einen Helm zu tragen.

Denn ohne Helm ist die Gefahr, ein Schädel Hirntrauma zu erleiden, 11-mal höher als mithelm.

Thema Klimaschutz. Da macht in der Regierung die ÖVP den Eindruck, als hätte sie es nicht allzu eilig, in großen Schritten voranzukommen.

In dieser Woche ist sogar die bereits beschlossene CO2-Steuer wieder in Diskussion geraten. Die soll jährlich steigen, wogegen die schwarz-blaue Landesregierung in Niederösterreich protestiert hat.

Die ÖVP in der Bundesregierung will die CO2-Steuer aber nicht rückab wie Klinzer Jugendstaatssekretärin Claudia Plackholm.

Wir haben hier als Land auch vorgezeigt, wie man auch sein Steuersystem mit Anreizen ausstatten kann, wie man sein Steuersystem auch ökologisieren kann.

Und auch hier einen Weg zu nachhaltigeren Formen in der Mobilität beispielsweise erzeugen kann.

Wir haben uns dazu entschieden, dass wir eine stufenweise Erhöhung dieser CO2 oder eine stufenweise Einführung generell des CO2-Preises vorsehen.

Und da stehe ich auch voll dahinter.

Das heißt, die Erhöhung soll kommen?

Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir stufenweise diese ökosoziale Steuerreform umsetzen,

dass wir in Zeiten der Teuerung mit einer niedrigeren Bepreisung anfangen.

Wir haben ja auch als Kompensation einen Klima-Bonus eingeführt.

Der wird ja auch steigen in dieser Zeit.

Und deswegen finde ich es gut, dass wir auch diese Umsetzung so vorsehen, wie wir es beschlossen haben.

So Claudia Plackholm im ausführlichen Interview hören Sie die Jugendstaatssekretärin heute Mittags,

ist bei Victoria Waldecker im Journal zu Gast.

Wälder sind ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, das Klima einigermaßen stabil zu halten.

Gleichzeitig leiden Wälder unter den steigenden Temperaturen,

die in Österreich weitverbreiteten Fichten-Monokulturen halten Hitze besonders schlecht aus.

Um sie in Mischwald umzuwandeln, muss das Forstgesetz geändert werden.

Genau das macht die Regierung nun, berichtet Peter Daser.

Das neue Forstgesetz soll die Wälder Klima fit machen,

das sagt der zuständige Landwirtschaftsminister Norbert Dotschnick von der Volkspartei.

Der Wald müsse umgebaut werden, um in Klima resilient, also widerstandsfähig,

gegen die Klimaveränderung zu machen.

Wir haben einfach die Situation, dass wir vermehrt Waldschäden haben.

Sturme, eigene Schneedruck, Borkenkäfer und vermehrt auch Waldbrände

und die Notwendigkeit, gleichzeitig die klimaresilienten Wälder zu schaffen.

Also da ist ein Umbau im Gange, das ist die größte Novelle seit 20 Jahren

und damit schaffen wir einfach die Voraussetzung,

um in den nächsten Jahrzehnten auch aktiv diesen Waldumbau zu begleiten.

Und in konkreten Maßnahmen gehört, dass das sogenannte Hiebsunreife Alter der Fichten gesenkt wird.

Das heißt, Fichten dürfen nicht erst nach 60 Jahren wie bisher,

sondern schon nach 50 Jahren gefällt werden, sagt der grüne Land- und Forstwirtschaftsprecher Clemens Stammler.

Das heißt, wir forcieren den schnellen Waldumbau in einen angepassten Mischwald,

der in Zukunft dann auch seine Aufgaben bezüglich Kohlenstoffspeicherungen und so weiter wahrnehmen kann.

Und wir sorgen dafür, dass die Fichte zu einem Zeitpunkt umgeschnitten werden kann,

wo man sie noch als Bauholz verwenden kann und es nicht Brennholz ist

und damit können wir länger CO2 speichern.

Johannes Schiemer von der Forstsektion des Landwirtschaftsministeriums hat maßgeblich an der Novelle mitgewerkt.

So wird der sogenannte Baumartenkatalog geändert.

Darin ist festgelegt, mit welchen Bäumen künftig aufgeforstet werden kann.

Es wird auch notwendig sein, dass wir auch nicht heimische Gastbaumarten bei uns in Österreich zum Einsatz bringen.

Wohl dosiert, genau überlegt, naturschutzfaklich begutachtet.

Es dürfen keine invasiven Arten sein, aber wir müssen uns darauf einstellen,

dass die Temperaturen doch sehr rasant zunehmen

und wir hier auch neue Pflanzenarten in unseren Wäldern benötigen werden.

Ein parade Beispiel wäre der türkische Hasel.

Zum Beispiel bekommen wir so Hinweise, dass die durchaus sich eignen würde.

Es gibt auch verschiedene Nadelholzgewächse, Zedan aus verschiedenen Herkünften.

Andererseits sollen sogenannte invasive Arten, die alles überwuchern,

wie der Götterbaum, besser bekämpft werden.

Karin Enzenhofer ist Waldexpertin des WWF.

Sie sieht die Änderungen insgesamt positiv.

Es handelt sich um einen Schritt in die richtige Richtung.

Wir begrüßen zum Beispiel, dass jetzt in der Zieldefinition

der nachhaltigen Waldbewirtschaftung der Klimaschutz eine Rolle spielt.

Und damit kann die Kohlenschutzschreicherung,

das war all das, so kann eine gesetzliche Verankerung,

und das ist natürlich sehr positiv.

Weil damit wird der Wirkung der Wälder für unsere Treibhausgas-Belanzrechnung getragen.

Der von der Regierung beschlossene Entwurf des Forstgesetzes

wird als Nächstes im Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats behandelt

und soll noch im Herbst im Plenum beschlossen werden.

Das in Kraft treten ist dann für den ersten Jänner 2024 geplant.

Nach China, wo die Führung alles daran setzt,

das Land zur stärksten Wirtschaftsmach zu entwickeln.

Unabhängig sein von den USA, von Europa ist das große Ziel.

Das gilt auch für das Finanzsystem.

Deshalb treibt die Führung in Peking ein elektronisches System voran,

mit den Firmen über Staatsgrenzen in Wegrechnungen bezahlen können.

Gedacht ist es als Konkurrenz zum Swift-Bankensystem aus Peking, Joseph Dollinger.

Die Kleinstadt EU in der ostkinesischen Provinz Tschöciang

ist ein Dorado für Schnäppchenjäger.

Hier wird der ganze chinesische Grimmsgramms produziert,

der weltweit in fast jedem Haushalt zu finden ist.

Schlüsselanhänger, Feuerzeug, Grießbaumschmuck,

Blühstier oder singende Korkenzieher.

900.000 Klein- und Kleinsthändler bieten hier ihre Waren an.

In hohen Stückzahlen zu niedrigen Preisen.

Geliefert wird prompt in alle Welt.

Wir haben fast wieder den Umsatz wie vor der Pandemie erreicht,

sagt EU-Manager Chao Wenger.

Vor allem die Kunden in Übersee wollen wir wieder zurückgewinnen.

Umgerechnet 55 Milliarden Euro Umsatz

wurden im Vorjahr hier erwirtschaftet

und bezahlt wird neuerdings elektronisch, auch grenzüberschreitend.

Mit EU-Pay.

EU-Pay ist speziell für ausländische Kunden gedacht,

sagt diese Händlerin, das System unterstützt Auslandstransaktionen

mit entsprechenden Wechselkursen.

Außerdem wird die Sicherheit der Kunden dort garantiert.

Mit EU-Pay bezahle man am Online-Markt, erklärt ihre Kolleginnen,

das sei ziemlich sicher.

Für uns Verkäufer sei auch das Risiko kleiner,

wenn etwas schief geht.

Außerdem sei es einfach und schnell zu bedienen.

Diese grenzüberschreitende Zahlungsplattform macht vor allem SWIFT,

das westliche Abwicklungssystem der Banken, überflüssig.

SWIFT ist laut Angaben der Händler in EU

langsamer und teurer und wurde hauptsächlich für die grenzüberschreitende Überweisung

größerer Geldbetriege geschaffen.

EU-Pay ist die größte Begründung der Banken,

die in der EU-Pay verwendet werden kann.

Wir haben in der EU-Pay ein

Verkäufer der Banken, die in der EU-Pay verwendet werden können.

EU-Pay eignet sich auch für Kleinstbeträge und ist deutlich billiger.

China kann damit eine weitere Alternative zu westlichen Finanzdienstleistungen

auf dem Markt nett tablieren,

sehr zur Freude der Macht habe in Peking,

die die Dominanz des Westens auch im Finanzbereich brechen wollen.

400 Banken in 100 Ländern haben EU-Pay bereits akzeptiert.

Ein weiterer Baustein zu einem weltweiten chinesischen Finanzsystem.

Eine Motivation für die chinesische Wirtschaft.

Und dieser Konflikt macht beiden Staaten zu schaffen.

Die USA verlangen Strafzölle für billig in China produzierte Waren.

Ein Land, das davon profitiert ist,

Mexiko als Teil der nordamerikanischen Freihandelszone,

können Firmen in Mexiko erzeugte Waren zollfrei in die USA verkaufen.

Und was niedrige Löhne betrifft, kann es Mexiko mit China locker aufnehmen,

was man also unter einem Wirtschaftsboom versteht, Volker Obermeier.

Die wirtschaftliche Entwicklung herrscht in Mexiko Fiesta.

Im Vorjahr haben die ausländischen Direktinvestitionen

an die 35 Milliarden US-Dollar betragen,

im Vergleich zu 2021 ein Plus von mehr als 10%.

Gerade die USA setzen auf den südlichen Nachbarn,

das Zauberwort heißt Neashoring,

die Auslagerung von Arbeiten in die Nähe des eigenen Standorts

bzw. Absatzgebiet.

Zum einen ersparen sich die Herstellerkosten,

das ist in der Industrie eine Arbeitsstunde

mittlerweile günstiger als in China.

Zum anderen werden internationale Lieferketten kürzer,

effizienter und widerstandsfähiger Sonella Hengsler

für die Wirtschaftskammer in Mexiko statt.

Wir haben alle in der Corona-Epidemie gesehen,

was passieren kann, wenn Lieferketten unterbrochen werden.

Andererseits geht es auch darum,

bestmöglich Freihandelsabkommen zu nutzen

und sich Strafzöllen zu entziehen.

Das sind genau die Strafzölle der USA gegen China.

Mexiko ist mit den USA und Kanada in einem Freihandelsabkommen,

sprich alles, was in Mexiko produziert wird,

geht zollfrei in die USA und natürlich auch nach Kanada.

Mexiko ist noch mehr zur Werkbank Nordamerikas geworden,

das Angebot an jungen wie qualifizierten Arbeitskräften ist gestiegen.

In diversen Klassen konzentriert sich die Fertigung

für Luft- und Raumfahrt ebenso wie für Software- und Medizintechnik.

Die Maschinen kommen oft aus Europa,

Österreich inklusive Sonella Hengsler,

etwa für die wichtige Autobausch.

Wir sind stark in der Automobilindustrie,

da sind wir ein vielen Nischen-Marktführer

und das ist schon seit Jahren ein gutes Geschäft,

da wir jetzt mit dem Niersteinzieh das Meerenmeer firmen,

auch mit Investitionen nach Mexiko, Österreichische Firmen.

Die Vorteile der zweitwichtigsten Volkswirtschaft

Lateinamerikas sind auch China nicht entgangen,

noch spielen die Volksrepublikier jedoch eine untergeachtene Rolle.

Es gibt viele Ankündigungen von Investitionen,

aber tatsächlich am Papier sind die Chinesen

noch nicht die größten Investoren in Mexiko.

Geht es um Geschäftsaussichten, dann spielen Sicherheitsbedenken

offenbar kaum eine Rolle.

Ganze Landstriche sind von Drogenkartellen dominiert,

Kriminalität sowie Korruption sind weiter in Ruhe.

Der Schutz von Fertigung und Belegschaft

sei manchal als indirekten Thema, sagt Hengsler.

Z.B. die Arbeitskräfte dann Probleme haben,

zur Nachtschicht in die Arbeit zu kommen,

sicher zurückzukommen, man muss Transport für sie bereitstellen

oder Arbeitskräfte wollen im bestimmten Gegend nicht.

Das ist natürlich dann schon ein Problem für Firmen.

Vertreter der Industrie konzentrieren sich

bei ihren Forderungen mehr auf weitere Reformen pro Standort

und Maßnahmen gegen den möglichen Facharbeitermangel.

Die Wirtschaft sei trotz und nicht wegen des linksgerichteten Präsidenten

Andres Manuel Lopes, Operator gewachsen, kritisieren sie.

Er darf nicht mehr antreten, fix scheint,

dass Mexiko im kommenden Juni erstmal seine Präsidentin bekommt.

Regierungs- und Oppositionslager haben jeweils eine Frau nominiert.

7.24 Uhr Kultur im Morgensternal.

Tage und Nächte unter einem bestimmten Motors

im Volksmodell in der Kultur.

Morgen ist der Tag des Denkmals.

Rund 280 historische Objekte kann man sich anschauen

bei freiem Eintritt.

Was ein Denkmal ist, das ist im Denkmalschutzgesetz geregelt

und dieses Gesetz ist heuer auch 100 Jahre alt.

Sabine Opholzer.

1923 wurde das Denkmalschutzgesetz

im österreichischen Parlament beschlossen.

Das Bundesdenkmalamt, das heute Österreich weit

etwa 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zählt,

stellt nicht nur Gebäude und Schutz.

Es war unter anderem maßgeblich beteiligt an den Rückführungen

jener Kunstwerke, die im Zweiten Weltkrieg in Depots verlagert waren.

Darunter zahlreiche Werke des NS Kunstraubs.

Als aktuelle, große Herausforderungen nennt Wolfgang Salcher,

Landeskonservator für Wien die Anpassungen an die Klimakrise.

In Form von Photovoltaikanlagen etwa.

Da haben wir eigene Fachleute in unseren Abteilungen,

die dafür sich speziell eingearbeitet haben.

Zum Beispiel auf der Wiener Stadthalle ist ein riesiger Anlage,

das so groß wie elf Dennisplätze.

Oder am Bundeskanzleramt ist es super geplant worden.

Oder am Justizministerium Palitrauzon.

Also auf Regierungsgebäuden und auf vielen anderen Gebäuden

ist es durchaus möglich.

Wolfgang Salcher erklärt,

das österreichische Denkmalschutzgesetz war nicht nur eines

der größten weltweit, es habe bis heute Vorbildfunktion.

Österreich war da wirklich immer schon Vorreiter.

Das geblendet, die haben heute immer noch keins.

Ich glaube, die Bayern haben es vor 50 Jahren erst gehabt.

Auch wenn man die großen Denkmalpioniere, Riegel, Tvauschark,

die praktisch die Denkmalspflege und die Theorie weltweit

bis heute geprägt haben.

Auch bei der Erstellung dieser täuternochgültigen Karte

davon vernädigt, die praktisch den Rahmen

für weltweiten Denkmalschutz aufspannt.

Die aktuelle Ökologie freundliche Devise

in der Architektur Revitalisieren statt Neubauen

wird auf viele Erkenntnisse des Denkmalschutzes

zurückgreifen können, wie Salch vermeint.

Das Spannende ist, dass die Herangehensweise,

die der Denkmalschutz seit 1923 das Denkmalschutzgesetz gibt,

dass diese Herangehensweise für stehenbewerbenden Handeln

jetzt eigentlich eins zu eins übersetzt werden kann

auf die neuen Projekte, die gar nicht unter Denkmalschutz sind.

Aber wo es auch darum geht, muss man jetzt ein Riesengebäude

abreißen oder kann man es vielleicht nutzen

und kann dadurch Unmengen an CO2 sparen

und bekommt ein tolles, cooles Projekt.

Die Vielfalt, der am Sonntag zugänglichen Denkmale ist groß.

So kann man in der Magdalene in Kapelle in Eisenstadt

einen nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten

vollständig erhaltenen fresken Zyklus

aus der Zeit des Rococo besichtigen.

In den Klostergärten der Serviten in Maria Lugau in Kärnten

etwa 120 verschiedene Heilwürz- und Duftkräuter sehen.

Oder den Mariendom in Linz besuchen,

wo in der Dombarhütte Techniken zur Restaurierung

und in Standhaltung von Generation zu Generation

weitergegeben wurden.

Der Tag des Denkmals ermöglicht, das würdevolle Altern

von Gebäuden zu bewundern, die bei sorgfältiger Pflege

kein Ablaufdatum zu kennenscheinen.

Mit zwei der bekanntesten Vertreterinnen der israelischen Tanz-Szene

startet das Festspiel aus St.Pölten in die neue Saison.

Hofe Schechter zeigt Contemporary Dance

und Sharon Eyal, die gerade bei den Salzburger Festspielen zu Gast war,

hat Saba im Gepäck.

Beide Arbeiten sind erstmals in Österreich zu sehen,

präsentiert von der Jötteborg der Operanz-Danz-Kompagnie.

Julis Alender verspricht einen energetischen Eröffnungsabend.

Wo Sharon Eyal drauf steht, ist Zinnlichkeit enthalten.

Die israelische Choreografin ist bekannt für ihre präzisen

und hypnotischen Arbeiten, die in der Kombination

mit kraftvollen Beats eine ganz eigene Atmosphäre schaffen.

So auch bei Saba, ihrer dritten Choreografie

für die Jötteborgs Operanz-Danz-Kompagnie.

Sharon Eyal ist die female Voice in der Choreografik-Field.

Wir sind sehr glücklich auf die Entwicklung

und die Entwicklung unserer Relationschaft.

So die künstlerische Leiterin Katrin Hall

über die Kollaboration mit der Choreografin,

die lange Zeit für die israelische Bajewa Dance-Kompagnie gearbeitet

und dort ihren Stil gefunden hat.

Auf der für sie typischen Halbspitze bewegen sich die Tänzerinnen

und Tänzer in Saba über die völlig leere Schwarze Bühne.

Ausladende theatrale Gesten und Abwandlungen

des klassischen Ballett-Vokabulas dominieren die Choreografie.

Die Kostüme kommen dabei einmal mehr aus dem Hause Dior,

respektive von Chefdesignerin Maria Grazia Curie.

Es sind hautengel, durchlässige Anzüge aus Becher-Spitze.

Sie sind etwas besonderes und verleihen der Choreografie

noch mehr Verletzlichkeit, unterstützen Charons Vision.

Diese Zusammenarbeit ist so fruchtbar,

weil sie die Ambivalenz in Charons Stücken verdeutlicht.

Ihre Choreografien sind intensiv und stark

und transportieren Zerbrechlichkeit.

Man scheint in die Seelen der Tänzer und Tänzerinnen zu blicken,

was sehr schön ist.

Dennoch, das ist charonial,

Tanz, der Grenzen auslohdet und einem Ensemble viel abverlangt.

Ähnlich fordernd, aber gespickt mit Humor und voller tänzerischer Zitate,

ist unterdessen die Arbeit Contemporary Dance von Hoffe Schechte.

Ebenfalls ein Alumnus der Bacheva Dance Company.

Sein Zugang ist ironisch verbremt.

Wenn man ein Insider ist, wird man vieles wiederentdecken

und man wird die Ironie spüren.

Aber auch wenn man sich nicht in der Tanzwelt auskennt,

bleibt das Stück zugänglich.

Seine Arbeiten sind vielschichtig

und sie bieten Raum für eigene Interpretationen.

Das finde ich faszinierend.

Sein Tanz kombiniert Contemporary Dance,

Hip-Hop und popkulturelle Referenzen.

Die Musik dazu komponiert Hoffe Schechter selbst.

Außer am Ende des Stücks,

ist der Song von Frank Sinatra's My Way erklingt.

Den nostalgischen Song kontakiriert Hoffe Schechter

mit seiner kraftvollen Choreografie.

Mit ausgelassenen Jubelgesten bewegen sich die Tänzerinnen

und Tänzer auf der Bühne.

Ein pathetisches Finale, das schmunzeln lässt.

Ins Nachrichten studiere ich jetzt zu Martin Balder.

Der ukrainische Präsident Volodymy Selensky ist optimistisch,

dass die USA doch noch die gewünschten Attack-Hams-Raketen liefern werden.

Man spreche weiter darüber.

Es sei auch eine Frage der Zeit, so Selensky bei seinem Besuch in Kanada.

Mehrere US-Medien berichten,

dass die Regierung in Washington die Kurzstreckenraketen

demnächst bereitstellen werde.

Der ehemalige italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano

ist tot, er starb am Abend im Alter von 98 Jahren

in einem Krankenhaus in Rom.

Napolitano wurde 2006 als erste Ex-Kommunist zum Präsidenten gewählt

und war auch der erste, der wiedergewählt wurde,

zur mit 8,5 Jahren längsten Amtszeit aller italienischen Staatschefs.

In den USA arbeitet die Gewerkschaft der Autobauer ihren Streik aus.

Eine Woche nach Beginn der Arbeitsniederlegung in drei Autowerken

werden nur noch 38 Verteilerzentren der Hersteller General Motors

und Stellantis bestreikt.

Der dritte Großkonzern Ford sei von dieser Verschärfung ausgenommen

zu der Gewerkschaft, mit ihm gebe es Fortschritte

in den Lohnverhandlungen.

Die Zahl der Asylanträge in Österreich sinkt weiter.

Im August wurden knapp 7000 Asylanträge gestellt,

nicht einmal halb so viele wie vor einem Jahr.

Insgesamt ist die Zahl der Anträge in den ersten acht Monaten des Jahres

gegenüber 2022 um 40 Prozent zurückgegangen.

Nachdem sie mit mir als 35.000 noch das Dreifache des gesamten Jahres 2019.

Das Wetter heute viele Wolken und einige Regenschauer,

die meisten entlang unsüglich der Alpen, im westen Schnee bis 2.000 Meter.

Länger Sonne ich am ersten am Nachmittag im Rheintal.

Teils lebhafter Nordwesthint und maximal 11 bis 21 Grad.

Dankeschön. Gleich drei nach halb acht.

Das war es für den Moment aus dem Journalstudio.

Jetzt heißt es wieder Guten Morgen mit D1.

Wir wünschen angenehmes Aufstehen.

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