Ö1 Journale: Morgenjournal um 7 (22.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/22/23 - Episode Page - 35m - PDF Transcript

Ö1-Morgengen-Journal

Michaeline Silmann im Studio guten Morgen am Freitag, dem 22. September.

Alles nur ein Missverständnis.

Polens Präsident Duda relativiert die Aussage von Ministerpräsident Morawiecki

über einen möglichen stopp polnischer Waffenlieferungen an die Ukraine.

Stimmungsschwenk in den USA, das Werben des ukrainischen Präsidenten Selensky

um Unterstützung wird schwieriger.

Die Zahl betrügerischer Telefonanrufe steigt.

Die Regulierungsbehörde will mit einer Verordnung dagegenhalten.

Müssamer Start für die Pflegelehre.

Gerade einmal zwölf junge Menschen haben die Ausbildung begonnen.

Neue Facette der Kleingartenumwitmungen in Wien-Donau statt.

Auch mehrere SPÖ-Politikerinnen profitieren.

Die Viren sind wieder unterwegs.

Auch für Kinder ist die Grippeimpfung empfehlenswert, sagt der Facharzt.

Und im Schauspielhaus Graz beginnt die neue Saison mit einem Stück,

das 245 Jahre nach seiner Entstehung seine Uraufführung erlebt.

Erst der Programmpunkt im Morgenjournal der Blick aufs Wetter mit Gerald Holzinger.

Die Regenwolken einer Kaltfrau schieben sich heute von Westen über Österreich

und unterbrechen die bisherige Rekordwärme des heurigen September.

Nächste Woche wird es dann noch einmal spätsommerlich warm.

Aktuell in den Landeshauptstätten 14 bis 18 Grad

und Regen schon in Bregenz, Regenschauer in Innsbruck, sonst noch trocken.

Tagsüber breiten sich Regen und einzelne Gewitter

auf die gesamte Westhälfte des Landes aus

und die Temperaturen erreichen hier nur noch 13 bis 21 Grad.

Weitem Osten bleibt es noch weitgehend trocken,

nach etwas Frühnebeln, zeitweise auch sonnig und warm,

in Burgenland sogar mit bis zu 29 Grad.

Der Südwind weder auf vielen Bergen noch kräftig,

im Osten vorübergehend lebhaft.

Morgensamstag zum astronomischen Herbstbeginn meist nur 11 bis 20 Grad.

Viele Wolken und einige Regenschauer,

im Südosten von Klagenfurt bis Eisenstadt auch länger nass.

Am Sonntag dann schon wieder freundlicher und milder,

zum Teil allerdings sehr windig.

Der Streit umgetreide Exporte aus der Ukraine nach Polen

und der angedrohte Stopp von Waffenlieferungen Polens an die Ukraine

haben für Schlagzeilen und Irritationen gesorgt.

Nun ist man heftig bemüht, nicht den Eindruck entstehen zu lassen,

dass Bündnis für die von Russland überfallende Ukraine

habe Risse bekommen.

Diesem Bemühen hat sich jetzt auch der polnische Präsident Duda

angeschlossen, alles nur ein Missverständnis, sagt er.

Fabio Poli berichtet.

Die Ukraine hat nach ihrer Klage

bei der Welthandelsorganisation WTO-Konsultationen beantragt.

Das ist das übliche Verfahren in einem Streit,

um die Getreideexporte aus der Ukraine.

Die Parteien müssen versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Ganz ähnlich klingt das auch bei den politischen Aussagen

rund um den Getreidestreit

und die gestern hochgekochten Drohungen Polens

keine Waffen mehr an die Ukraine zu liefern.

Polens Präsident Andrzej Duda spricht in einem TV-Interview davon,

dass der polnische Ministerpräsident Morawiecki

falsch interpretiert worden sei.

Als er ankündigte, es werde keine Waffenlieferungen mehr geben.

Vielleicht hat er das falsch ausgedrückt,

aber er wurde auch völlig falsch interpretiert.

Morawieckis Äußerungen seien im Zusammenhang

mit der Modernisierung der eigenen polnischen Armee gefallen.

Staatspräsident Duda interpretiert das so.

Wir werden der Ukraine nicht in neuen Waffen liefern,

die wir für die Modernisierung unserer Armee anschaffen.

Schon gestern hat es geheißen,

vom Waffenstopp seien die bisher versprochenen Waffenlieferungen

nicht betroffen.

Es soll also der Eindruck verwischt werden,

dass das bisher treue an der Seite der Ukraine stehende Polen

einen weniger solidarischen Kurs einschlägt.

Präsident Duda will auch die Emotionen aus der Debatte über die

für die Ukraine lebenswichtigen Getreidelieferungen herausnehmen

und auf ein sachliches Niveau zurückführen,

wie er in dem TV-Interview erklärt.

Lassen Sie uns bitte die Temperaturen nicht erhöhen,

weil dieser Getreide streit nur einen kleinen Teil unserer Beziehungen ausmacht.

Das darf nicht die gesamten Beziehungen belasten,

dafür gibt es keine Rechtfertigung und es wird nur anderen nützen.

Die Zeichen stehen also nicht nur in der Welthandelsorganisation WTO auf Verhandlungen.

Polen gehört seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine

zu den größten Unterstützern und Waffenlieferanten Kievs.

Es ist zudem ein wichtiges Transitland für Waffen,

die andere westliche Verbündete der Ukraine schicken

und es hat rund eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen.

Außerhalb Europas sind die USA seit Beginn des russischen Angriffskriegs

eine der größten Unterstützer der Ukraine.

Insgesamt haben die Vereinigten Staaten,

rund 88 Milliarden Dollar an militär, finanz- und humanitären Hilfen zur Verfügung gestellt.

In der Nacht hat der ukrainische Präsident Volodymy Silenski

in Washington für noch mehr Unterstützung geworben.

US-Präsident Biden hat zwar ein weiteres Hilfspaket präsentiert,

doch die Ukraine hat nicht alles bekommen, worum sie gebeten hat.

Auf der Kippe stehen auch weitere Hilfszahlungen,

berichtet aus Washington Christoph Kohl.

Im Gleichschritt schreiten Joe Biden und Volodymy Silenski

ins Oval Office, wo der US-Präsident seinem ukrainischen Kollegen versichert,

dass die USA weiterhin dafür sorgen werden,

dass die Welt an der Seite der Ukraine steht.

Silenski dankt den USA für ihre Unterstützung im Kampf gegen den,

wie er sagt, russischen Terror.

Joe Biden präsentiert auch ein neues Paket mit Militärhilfen

im Umfang von etwas mehr als 300 Millionen US-Dollar.

Er soll die Ukraine für den bevorstehenden Winterrüsten

russische Luftangriffe auf zivile Ziele erschweren,

so Jake Sullivan, der nationale Sicherheitsberater.

Die von der Führung in Kiel verhofften Raketen vom Typ Attackums

sind aber nicht Teil des Rüstungspakets.

Der Präsident habe sich gegen die Lieferung dieser Raketen

mit einer Reichweite von 300 Kilometern entschieden,

aber es sei nicht der Fall,

dass die USA die Ukraine in Zukunft damit ausstatten werden,

erklärt Sullivan.

Schwieriger als der Termin im Weißen Haus war für Silenski

der Besuch im US-Kongress.

Der Sprecher des Repräsentantenhauses der Republikaner Kevin McCarthy

trifft sich nur hinter verschlossenen Türen mit dem ukrainischen Präsidenten.

Ein gemeinsames Foto, das ein wichtiges Symbol der Welt ist.

Das ist der Fall,

dass die US-Präsidenten ein gemeinsames Foto,

das ein wichtiges Symbol der Solidarität wäre, lässt McCarthy nicht zu.

Die Mehrheit der Republikaner will die Ukraine zwar weiter unterstützen,

doch der konservative Flügel droht das von der Regierung

angeforderte Hilfspaket,

im Umfang von 24 Milliarden US-Dollar über die nächsten 12 Monate zu blockieren.

Was wollen wir damit erreichen und zu welchem Preis?

Für was?

fragt Josh Hawley ein konservativer Hardliner aus Missouri.

Amerikanische Hilfen für die Ukraine seien keine Almosen,

sondern ein Investment in amerikanische Interessen

kontert der einflussreichste Republikaner im Senat mit Schmick Connell.

Die amerikanischen Unterstützung für Ukraine ist nicht eine Charité.

Es ist eine Investition in unsere eigene direkte Interesse.

Silenski's Mission in Washington war dieses Mal jedenfalls schwieriger,

als bei seinem letzten Besuch hier vor etwas weniger als einem Jahr.

Nicht nur im Kongress hat sich die Unterstützung für die Ukraine verringert,

sondern auch in der amerikanischen Bevölkerung.

Eine aktuellen Umfrage zufolge ist eine knappe Mehrheit

gegen weitere Milliarden schwere Hilfspakete.

Wohl auch deshalb wird Silenski nicht müde,

sich bei den Amerikanerinnen und Amerikanern fast schon demütig zu bedanken

und zu versichern, dass ihre Unterstützung nicht vergeben ist.

Die amerikanische Investition in die europäische Sicherheit funktioniert.

100% jeden Cent.

Die RTR arbeitet nun an einer Novelle der Telekom-Verordnung.

Diese soll Anrufe aus dem Ausland mit gefälschten österreichischen Nummern künftig verbieten.

Bis Oktober soll der Entwurf vorlegen.

Paul-Sie-Horsch mit den Details.

Wir halten im Monat im Schnitt momentan bei in etwa 2.000 gemeldeten Missbrauchsfällen.

Das ist natürlich ein gewisses Alarmsignal,

wo dann auch die Grundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde sich veranlasst sieht, tätig zu werden.

Die RTR will Anfang Oktober einen Verordnungsentwurf präsentieren,

der auf die Norddeutsch- und Norddeutsch-Präsidentin

der Betrüger abzielt Nummern-Klau.

Was wir zuletzt besonders beobachten, ist der Umstand,

dass mit einer österreichischen Rufnummer angerufen wird,

ohne dass aber dahinter eine konkrete Person steht, die diese Rufnummer auch gehört.

Beziehungsweise gehört die Rufnummer einer dritten Person,

die nichts mit dem Fake-Anruf zu tun hat.

Bei ihr landet man bei einem Rückruf.

Entspannt für die Betrüger, mühsam für die anderen Beteiligten.

Die Verordnung soll hat Veil also regeln,

dass wir österreichische Netzbetreiber verpflichten,

sobald sie einen Anruf aus dem Ausland erkennen und entgegennehmen

und sie dabei feststellen, dass eine österreichische Festnetznummer verwendet wird,

was eigentlich ja sonst nicht denkbar ist.

Dann könnte man zum Beispiel daran denken,

dass der österreichische Netz- oder Dienstanbieter angewiesen wird,

ein solches Gespräch gar nicht durchzustellen.

Für Anrufe aus dem Handynetz werde noch an einer technischen Lösung gearbeitet.

Hier gibt es ja durch Roaming sehr wohl österreichische Nummern im Ausland.

Nach einer einmonatigen Frist-Verstellungnahmen kann die Verordnung der RTR in Kraft treten.

Auch beim Verein für Konsumenteninformation kennt man das Problem der Fake-Anrufe.

Dort schlagen vor allem Fälle von Datenklau auf.

Computer- oder Online-Banking-Daten werden unüberlegt an die Betrüger im Telefon weitergegeben.

Schwierig sei es dann, das Geld von den Banken zurückzubekommen,

erklärt Manuela Robinson vom VKI.

Anders ist es, wenn zu Unrecht jemand vom Konto abbucht,

innerhalb von maximal 13 Monaten ist das,

laut der Konsumentenschützerin, beeinspruchbar.

Man soll aber immer so bald wie möglich aktiv werden.

Die wichtigsten zwei Tipps rund um Fake-Anrufe

gar nicht auf ein Gespräch einlassen bei dubiosen Anrufen

und niemals vertrauliche Daten am Telefon weitergeben.

Der Wiener SBO-Bezirksvorsteher von Donau statt Ernst Nevrivi

steht wegen eines profitablen Kleingartendils unter Druck, wir haben berichtet.

Er spricht jetzt von einer Hetziakt der Grünen

und versucht von der Kauser abzulenken.

Dabei zeigt sich bei einem Blick ins Grundbuch,

dass sich vor Nevrivi auch andere Wiener SBO-Politikerinnen in den Kleingarten eingekauft

und von der Umwitmung profitiert haben.

Eine von ihnen spielte sogar die Rolle der Verbinderin vom Kleingarten zum Magistrat,

Stefan Kappacher, informiert.

Ernst Nevrivi gibt kein Interview,

aber er hat am Mittwoch vor den Donaustädter Bezirksrätinnen und Bezirksreden gesprochen,

denen er beim Beschluss der Umwitmung der Kleingartenanlage im Bezirk verheimlicht hat,

dass er davon persönlich profitieren wird.

Anstatt etwa Einsicht zu zeigen, attackierte der Bezirksvorsteher die Grünen.

Es ist schon eine Hetziakt, die gewaltig ist, von einigen Grünen, Politikern und Politikern

und von einigen Grünen Freunden, was sich da ausspielt.

Die Grünen seien in der Stadtregierung zehn Jahre für Widmungen zuständig gewesen,

betont Nevrivi jetzt immer wieder.

Was das mit dem Vorwurf gegen ihn zu tun hat, nämlich,

dass er sein Insiderwissen zum persönlichen Vorteil genutzt habe, ist unklar.

Einen Vorteil durch die Umwitmung hat nach drei Parteigenauseinen von Nevrivi

wie eine gemeinsame Recherche des Ö1-Morgensjournaals und der Wiener Zeitung ergeben hat.

Alle drei haben sich 2016 einen Kleingarten gekauft

und damals noch günstigen Quadratmeterpreis von 380 Euro.

Sie waren zuvor keine Bechterinnen.

In ihren Kaufverträgen ist vom möglichen aber noch nicht eingeleiteten Umwitmungsverfahren die Rede.

Eine von den SPÖ-Politikerinnen ist Julia Lesacher,

heute stellvertretende Bezirksvorsteherin im Wien Maria Hilf.

Über sie sagte der Obmann des Kleingartenvereins 2018 laut einem Protokoll

Durch die Mithilfe unserer neuen Eigentümerin,

Frau Julia Lesacher hat ein Treffen mit dem Bezirksvorsteher Herrn Ernst Nevrivi

in unserer Anlage stattgefunden.

Hauptthema damals schon, die Umwitmung der Parzellen zu Baugrund.

Lesacher fungierte in der Folge als Verbinderin zum Rathaus.

Der Vereinsobmann sagte, habe die Verhandlungen mit dem Magistrat immer gemeinsam mit ihr geführt.

Lesacher auf Anfrage zu ihrer Rolle, sie habe dem Vereinsobmann zitat,

Für den Leyen schwer verständliche Mitteilungen der Magistratsdienststellen erläutert

und ihm mit Formulierungen geholfen.

Julia Lesacher wird im Vereinsprotokoll als Aufsichtsrat geführt.

Mittlerweile ist sie Obmann Stellvertreterin.

Verkaufen und ihren Umwitmungsgewinn realisieren, will sie nicht.

Das sagt auch ihre Parteifreundin Astrid Rompolt,

die als SPÖ-Gemeinderätin sogar bei der Sitzung anwesend war,

als im November 2021 grünes Licht für die Umwitmung auch ihres Kleingartens gegeben wurde.

Abstimmt wurde nicht, weil im zuständigen Ausschuss Einstimmigkeit herrschte.

Rompolt dazu zitat,

Da im Vorfeld der Sitzung klar war, dass es keine separate Abstimmung geben würde,

weil alle Parteien dafür waren, war eine Offenlegung auch nicht nötig.

Die dritte in Bunde ist die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayer.

Sie hat gleich zweimal zugeschlagen.

Eben 2016 mit einem Parzelle um 140.000 Euro

und später aber auch noch vor der Umwitmung mit einer zweiten,

direkt am Wasser um 310.000 Euro.

Das günstige Erworbene erste Grundstück wird Bayer,

wie sie sagt, jetzt einmal verkaufen.

Und das mit einem satten Umwitmungsgewinn.

Unser nächstes Thema im Morgen journalt die Personallücke in der Pflege.

Um diese zu schließen, setzt die Regierung nun auf die Pflegelehre.

Seit September können interessierte eine 3- oder 4-jährige Lehre zur Pflegeassistenz

bzw. zur Pflegefachassistenz beginnen.

Allerdings noch nicht in ganz Österreich,

nur Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol bereiten Pilotprojekte vor.

Tatsächlich gestartet ist die Pflegelehre erst in Vorarlberg mit ganzen 12 Lehrlingen.

Begleitet ist das Ganze von Kritik von der Pflegepersonalvertretung.

Niklas Lercher.

Die 15-jährige Paula Kleinfercher aus Vorarlberg

ist unter den ersten, die eine Pflegelehre beginnen.

Ich habe mich dafür entschieden,

da ich die Zusammenarbeit mit anderen Menschen sehr gern mag.

Und mich sehr glücklich macht,

wenn ich anderen Menschen im Alltag helfen kann

und sie auch unterstützen kann.

In einem Pflegeheim in Feldkirch betreut sie auch Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz.

Wir richten mal ins Frühstück für die Bewohner

und dann, oh, mit einer ein paar Sachen machen wir zum Beispiel oft Combat

oder spielen Memorie mit einer oder unterhalten uns einfach mit einer.

Wirkliche Pflegetätigkeiten am Patienten darf Paula noch nicht durchführen.

Das ist erst mit 17 Jahren erlaubt.

Trotzdem hält Herbert Linz, Geschäftsführer der Seniorenbetreuung Feldkirch

die Pflegelehre für sinnvoll.

Die Lehrlinge sollen langsam an dem Beruf herangeführt werden.

Auch einen Elektriker wird man nicht gleich zu Beginn einen Hausanschluss machen lassen

und Starkstrom handieren lassen, sondern führt man auch langsam dahin.

In Voralberg haben insgesamt zwölf Lehrlinge in der Pflege angefangen.

Ihre Ausbildung dauert drei beziehungsweise vier Jahre.

Für Linz von der Seniorenbetreuung Feldkirch ist klar.

Jetzt wird das Personalthema nicht komplett lösen,

aber es ist ein kleiner Baustand dazu.

Im Rest Österreich starten lediglich drei weitere ÖVP geführte Bundesländer

die Pflegelehre als Pilotprojekt.

In Niederösterreich und Oberösterreich laufen dazu gerade die notwendigen Zertifizierungen der Betriebe,

heißt es auf Anfrage.

Ob die ersten Lehrlinge noch in diesem Jahr anfangen können, bleibt offen.

In Tirol ist die Pflegelehre ab kommenden April geplant,

ein bescheidener Staat für das Vorhaben der Koalition von ÖVP und Grünen.

Immerhin hat Jugendstaatssekretärin Claudia Plakholm ÖVP

die Pflegelehre gar als Meilenstein in der Berufsausbildung bezeichnet.

Komplett anders sieht das Elisabeth Potzmann.

Die Präsidentin des Gesundheits- und Krankenpflegeverbands warnt vor einer Überforderung.

Für die Ausbildung der Lehrlinge sei spezielles Fachpersonal notwendig.

Durch den ohnehin schon akuten Personalmangel sei das aber nicht immer möglich, betont Potzmann.

Ich befürchte hier, dass es zu Schwierigkeiten kommen wird in der Ausbildung.

Potzmann sieht deshalb die Gefahr, dass die Lehrlinge später gar nicht erst im Pflegeberuf landen.

Einverschweiß ich die persönliche Reife noch nicht mitbringen,

das, was sie dort erleben und sehen, entsprechend verarbeiten zu können.

Für die 15-jährige Paula ist das kurz nach dem Start ihrer Lehre kein Thema.

Ich will eigentlich auf jeden Fall in dem Bereich blieber.

Das wäre eine gute Nachricht, denn der Bedarf ist enorm.

Bis 2030 werden rund 75.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.

Am Montag beginnt die Herbstlohnrunde mit den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie.

Dann übergeben die Gewerkschaften ihre Forderungen an die Arbeitgeber

und diese Lohnforderung wird zweistellig sein, das wurde schon klargestellt.

Die für die Verhandlungen maßgebliche Infolationsrate der vergangenen 12 Monate liegt bei knapp unter 10%,

genau bei 9,6%.

Zweistellige Lohnerhöhungen sind für die Industrie jedoch völlig unvorstellbar.

Daher könne diese sogenannte rullierende Inflation auch nicht die Grundlage der Verhandlungen sein,

sagt der Unternehmer und Arbeitgeberverhandler Stefan Ehrlich-Ardam

in einer Studiodiskussion im heutigen Wirtschaftsmagazin Saldo.

Wir haben sehr schwierige Verhandlungen vor uns.

Es mag zwar sein, dass das eine Berechnungsmethodik, an die man sich in der Vergangenheit orientiert hat,

ihren Sinn und ihren Wert gehabt hat über viele, viele Jahre.

Allerdings bei der heutigen Situation mit einer derartig hohen Inflation bei keiner Produktivität,

das darf man auch nicht vergessen, müssen wir uns überlegen, wie wir da hier für das nächste Jahr uns aufstellen werden gemeinsam.

Also schwer vorstellbar.

Herr Wolf, warum besteht die Gewerkschaft einer Lohnerhöhung in der Höhe der rollierenden Inflation auf eine Abgeltung?

Weil die Inflation total extrem gestiegen ist in vielen Bereichen,

in vielen Bereichen ist es so sehr gestiegen, wie wenn man rechnet.

Bis jetzt hat man einen Strompreis gehabt im Monat von 270 Euro

und jetzt bezahlt man 570 Euro.

Das sind Steigerungen, was sich die Menschen leisten müssen.

Da waren bis wahnsinnig gestiegen, also über diese Rollierenden, den täglichen Einkaufen.

Man weiß, ob sie einmal gekauft oder was, die Bereiche sind am neuem gestiegen.

Die Heizkosten, die Lebensmittel, die Mieten, die Leute brauchen ein Geld, das sie sich leisten können.

Sagt der Arbeiterbetriebsrat und Gewerkschafter Anton Wolf,

in der von Michael Fröschl geleiteten Diskussion zur kommenden Metallerlohnrunde

zu hören heute ab 9.42 Uhr im ÖE-Einswirtschaftsmagazin Saldo und via Podcast.

Seit Schulbeginn nimmt die Erkrankungswelle in Österreich wieder Fahrt auf.

Was man subjektiv wahrnimmt, bestätigen jetzt auch offizielle Daten.

Mit dem Centenellsystem der Medizin Uni Wien wird die Viruszirkulation überwacht

und hier zeigt sich, dass bereits ein Drittel aller eingeschickten Proben Corona positiv sind.

Auch die Schnupfen verursachenden Rhinoviren sind aktiv.

Sie betreffen mehr als 20 Prozent der eingeschickten Proben.

Influencer und RS-Viren, die ebenso schwere Atemwegserkrankungen auslösen können,

wurden bis ja noch nicht nachgewiesen.

Die Eltern fragen sich angesichts dessen, ob sie ihre Kinder durch eine Impfung schützen können und sollen.

Barbara Reichmann hat bei einem Kinderarzt nachgefragt.

Die stärkste Belastung für kleine Kinder ist sicher,

dass RS-Virus, sagt Volker Strenger von der Kinderklinik an der Medizin Uni Graz,

erleitet auch die Arbeitsgruppe Infektiologie der österreichischen Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde.

1.300 Kinder unter einem Jahr mussten im Vorjahr deshalb im Spital behandelt werden.

Eine RS-V-Impfung für Kinder ist zwar bereits zugelassen, derzeit in Österreich aber noch nicht verfügbar.

Möglich ist eine Impfung für Schwangere.

Weil dann die frisch gebildeten Antikörper über das Nabelschnurblut auf das Kind übergehen

und dann ähnlich wie bei diesen anderen Antikörper eine passive Immunität für die ersten Lebensmonate dann eben im Kind erzeugt.

Für Risikokinder gibt es zur Immunisierung einen monoklonalen Antikörper, den man allerdings monatlich spritzen muss.

Als wichtigste Impfung für Kinder jetzt im Herbst empfiehlt Volker Strenger die Grippe-Impfung.

Und wenn man jetzt Influenza und Covid-19 vergleicht, ist es sicher so, dass die Kinder jetzt,

vor allem wo sie von Covid-19 ja auch schon in der Regel Kontakt hatten und durchimmunisiert sind,

wahrscheinlich von Influenza mehr bedroht sind und daher würde ich die,

wenn man sich für eines entscheiden müsste oder wollte, sicher die Influenza-Impfung fortziehen und empfehlen.

Gerade bei Corona stellt sich für viele die Frage, ob sie ihre Kinder überhaupt impfen lassen sollten.

Denn einerseits erkranken Kinder oft, nicht immer, nicht so schwer.

Andererseits besteht aber auch bei ihnen das Risiko von Folgeerkrankungen.

Im Stichwort Long Covid, was wir eher, muss man sagen, bei älteren Kindern und Jugendlichen sehen es jetzt bei kleineren Kindern.

Auf jeden Fall empfiehlt der Kinderarzt eine Corona-Impfung für Kinder mit Herz- oder Lungenerkrankungen,

auch mit Diabetes oder mit deutlicher Übergewicht.

Diese Faktoren sollte man in die Entscheidung mit einbeziehen.

Aber eventuell auch das Setting, in dem das Kind wohnt.

Das heißt, wenn zum Beispiel im Haushalt ein 80-jähriger Herzkranker Großvater wohnt,

dann wird das auch mit den Grund sein, dass man sagt, okay, man will eigentlich das Kind auch impfen,

um damit auch in gewisser Weise den Großvater zu schützen.

Auch wie vorangegangene Infektionen verlaufen sind, könnte ein Entscheidungsfaktor sein.

Am besten man berät sich mit seiner Kinderärztin, seinem Kinderarzt.

Im Vorjahr waren alle drei Erkrankungen, Corona, Grippe und RSV bei Kindern sehr verbreitet, sagt Volker Stränger.

Es war möglicherweise nicht notwendig gewesen wäre, wenn mehr Kinder und Jugendlichen die Impfung in Anspruch genommen hätten.

Könnte man nur einen Teil der Kinder, die stationär aufgenommen werden müssen, durch eine Impfung schützen,

wäre das eine große Hilfe, so der Mediziner, für die Kinder und die Familien, aber auch für das Gesundheitssystem.

Es ist gleich sechs Minuten vor halb acht.

Seit den frühen 1980er-Jahren beschert die australische Sängerin Kylie Minogue der weltleichtfüßigen Pop und eingängige Melodien.

Songs wie I Should Be So Lucky, The Locomotion and Can't Get You Out Of My Head 1 weltweit hits.

Insgesamt hat Minogue gut 80 Millionen Alben verkauft und unter anderem einen Grammy und drei Brit Awards gewonnen.

Heute erscheint Tension, das neue Album der Sängerin David Baldinger hat es schon gehört.

Es ist wie bei den Simpsons. Die Figuren des amerikanischen Zeichentrick-Klassikers werden einfach nicht älter.

Sie gehen mit der Zeit und reflektieren diese, allerdings ohne auch nur einen Jahresring zuzulegen.

Auch Pop-Prinzessinnen altern nicht. Kylie Minogue schreibt auch mit 55 Songs, die dem Harmonel zu volenten Treiben auf dem Dancefloor ein Denkmal setzen.

So wie Padam Padam, ihrem Sommerhit und TikTok Erfolg.

I think the overall feeling is freedom and liberation and it's almost like a spring, you know, springtime.

Voller Freiheit und Frühlingshaft so charakterisiert Minogue ihr 16. Studioalbum. Eine Untertreibung.

Denn kein Lüftchen stört, kein Wölkchen trübt den atmosphärischen Hochsommer und getanzt wird die ganze Nacht.

Risiko wird keines eingegangen. Alle Stücke orientieren sich brav an der 3-Minuten-Grenze. Der Refrain wird verlässlich innerhalb der ersten 30 Sekunden abgeliefert.

Aus Zeitmangel habe sie diesmal nicht nur auf ihrem Handy, sondern auch im Bad aufgenommen, so Minogue.

Das war es dann aber auch mit der Experimentierfreudigkeit. Denn als musikalisches Gerüst dienen ausschließlich Eurodance, Synthes und Schablonenhaft aneinander gereite Beats.

Ein Song wie Hans deutet kurz so etwas wie ein neuen Akzent an. Das sei nicht wirklich sie, sagt Minogue, auch wenn der Stück Spaß gemacht habe.

Für Zwischentöne bleibt hier kein Platz. Darum geht es in dieser gnadenlos rauschandenden, gute Laune-Partie aber auch nicht.

Tension ist unverdünnter Pop als gegengendwurf zum Weltgeschehen. Ein hell erleuchteter Vergnügungspark mitten im Abrissviertel.

Findet David Baldinger. Am Grazer Schauspielhaus beginnt heute Abend die Ära der neuen Intendante in Andrea Filter mit der Premier des bürgerlichen Trauerspils von einem Frauenzimmer.

Das Stück von Autorin Christiane Caroline Schlägel, einer Zeitgenossin Goethes und Lessings, erlebt da seine Uraufführung 245 Jahre nach seiner Entstehung.

Eine Produktion als Statement für die neue Intendanz und ihre Herangehensweise ans Theater machen. Aus Graz berichtet Gernot Rath.

Die Geschichte einer Dreiecksbeziehung, die mit einem Frauenmord endet, geschrieben im Kontext ihrer Zeit.

Das Stück von einem Frauenzimmer erzählt viel von seiner Entstehungszeit und dem weiblichen Blick auf den Täter, verrät Intendantin Andrea Filter.

Es ist wirklich ein sehr gnadenloser Blick und das finde ich ganz neu und sehr aktuell, weil das natürlich an die aktuelle Situation anschließt.

Das ist ja wirklich ein riesiges gesellschaftliches Problem, ist der Femizid, auch in Österreich.

Die Intendantin wirkt gleichzeitig als Dramaturgin für dieser Eröffnungstück. Darin hat Filterreichlich Erfahrung,

war sie doch jahrelang am Staatstheater Wiesbaden als Chefdramaturgin in der Praxis und später als Dramaturgie-Professorin in Berlin in der Theorie damit beschäftigt.

Ihre erste Intendanz sieht Filter als Herausforderung mit klarer Haltung.

Das Spektrum möglichst weit aufzumachen, weil ich das wirklich was sehr besonderes finde in der deutschsprachigen Theaterlandschaft, dass es so viele verschiedene Theateransätze gibt.

Dabei verfolgt Filter zwei Linien. Neue Stücke auf die Bühne bringen und eine besondere Hinwendung zur Literatur.

Die österreichische Erstaufführung von Elfrieda Jelinek's Sonne-Luft am 13. Oktober in Kooperation mit dem Festival Stärischer Herbst setzt da eine Markierung.

Jelinek begeistert Filter schon seit Jugendtagen.

Weil es natürlich ganz viel damit zu tun hat, dass die Sprache so interessant ist und gleichzeitig, es ist ja hochpolitisch immer, also es ist ja Nila Polar.

Das Eröffnungswochen in dem Grazer Schauspielhaus umfasst auch die Mini-Serie Meta Morphosen nach Hovit und öffnet einen neuen Experimentalraum speziell für digitale Theaterformen, Konsole genannt,

die vom Künstler Duo F. Wiesel in den nächsten beiden Jahren als Artist in Residenz bespielt wird.

Das Publikum-Einladen sich einzulassen auf Neues steht für Andrea Filter ganz oben auf der Prioritätenliste.

Ich finde schon, dass man ein Risiko eingehen muss. Ich finde tatsächlich relativ kompromisslos.

Das kann ich aber in dieser Stadt, glaube ich, auch sein, weil das Grazer Publikum ist ungewöhnlich offen und neugierig experimentierfreutig, würde ich fast sagen.

Sieben Premiere auf drei Bühnen gleich in den ersten zwei Monaten sind für das 145-köpfige Team des Schauspielhauses und die 22 Ensemble-Mitglieder eine immense Herausforderung.

Bei einem Gesamtbudget von 12 Millionen Euro sind 20 Produktionen und 350 Veranstaltungen am Spielplan dieser Saison.

Kurz nach halb acht die Nachrichten, Martin Balder.

Polens Präsident Andrzej Duda hat dementiert, dass die Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt werden sollen.

Duda sprach von einem Missverständnis, die Aussagen von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki seien auf die denkbar schlechteste Weise interpretiert worden.

Morawiecki habe sagen wollen, dass lediglich die neuen Waffen, mit denen die polnische Armee derzeit modernisiert wird, nicht an die Ukraine geliefert werden.

Der ukrainische Präsident Volodymy Zelensky hat bei seinem Besuch bei US-Präsident Joe Biden Zusagen für weitere Hilfspakete erhalten.

Nicht darin enthalten sind die von Zelensky gewünschten Attack-Ams-Raketen bei einer Reichweite von 300 Kilometern.

Inzwischen ist Zelensky zu einem Besuch in Kanada eingetroffen, seinem ersten Seitbeginn des russischen Angriffskriegs.

Auch bei Premierminister Justin Judo dürfte er um Waffenhilfe bitten.

Nach der Erroberung der Mehrheitlich von Armenien bewohnten Region Berg Karabach durch Azerbaijan haben beide Länder schwere Vorwürfe gegeneinander erhoben.

Also bei Jan rechtfertigtes Einvorgehen im Unossicherheitsrat als Antiterror-Maßnahme.

Armenien sprach von ethnischen Säuberungen durch die gegnerischen Truppen, mehr als 10.000 Menschen seien vertrieben worden.

Also bei Jan hatte die auf seinem Staatsgebiet gelegenen Region Berg Karabach am Dienstag angegriffen.

Bei den Kämpfen sollen mindestens 200 Menschen getötet worden sein.

In Brasilien hat der Oberste Gerichtshof ein Landgesetz als Verfassungswidrig gekippt, weil es die Rechte der indigenen Bevölkerung beschneidet.

Das Gesetz sah vor, dass Land nur dann als Schutzgebiet für Indigene ausgewiesen werden kann, wenn es bei der Verkündung der Verfassung am 5. Oktober 1988 auch von innen bewohnt wurde.

Damit konnten keine Stammesgebiete zurückgefordert werden, aus denen Bevölkerung schon zuvor vertrieben worden war.

Nach dem Brand in der Klavierfabrik Bösendorf in Wiener Neustadt steht nun die Ursache fest.

Laut Polizei löste ein technischer Defekt an einem elektrischen Gerät das Feuer aus.

Die Flammen zerstörten ein, als sich als Archiv genutztes Nebengebäude der Schaden beträgt rund 300.000 Euro.

Das Produktionsgebäude blieb unbeschädigt. Bösendorfer fertigt in Wiener Neustadt rund 300 Klaviere im Jahr.

Das Wetter heute von Westen her Regen einzelne gewittert maximal 13 bis 21 Grad, nach Osten hin noch zeitweise Sonnig und mit Südwind bis zu 29 Grad.

Am Samstag wollten Regenschauer und meist nur 11 bis 20 Grad, am Sonntag wieder freundlicher und etwas milder, aber zum Teil sehr windig.

Das nächste Journal gibt zum 8, jetzt um 7.33 Uhr geht es weiter mit Bernhard Eppensteiner und Guten Morgen mit Ö1.

Und hier gibt es Musik, die mich persönlich an große TV-Momente in den 1970er und 80er Jahren erinnert.

Und sie vielleicht an die Krönungszene im Film Richard III. oder auch an lange Songkontestabende.

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