Ö1 Journale: Mittagsjournal (25.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/25/23 - Episode Page - 1h 0m - PDF Transcript

Ö1-Mittagsjournal

Guten Tag aus dem Journalstudium, mein Name ist Veronica Filiz und in der kommenden Stunde

schauen wir zum Beispiel in den Gaserstreifen, weil Israel nach dem blutigen Attacken der

Hamas das ganze Gebiet an der Küste, und das ist ja dicht besiedelt, abgeriegelt hat,

könnte der Zivilbevölkerung bald die Nahrung ausgehen.

Wie kommen Menschen noch an Wasseressen und Strom, wo suchen sie Schutz vor Luftangriffen?

Über die Situation der Zivilbevölkerung in Gaser hören sie gleich.

Wir schalten außerdem nach Tel Aviv, Bundeskanzler Karl Nehammer wird dort in einer guten halben Stunde erwartet,

worum es inhaltlich geht, erzählt uns David Kriegleder.

Ein weiteres Thema in diesem Mittagsjournal, Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt.

In welchen Branchen haben es Ältere besonders schwer und warum?

Das bespreche ich mit einer Expertin, die eine Jobplattform eigens für Ältere betreibt.

Und wie sich der Gemeindebund darauf vorbereitet, seinen umstrittenen Präsidenten Alfred Riedl abzuwählen,

auch darum geht's und noch um einiges mehr, aber alles erst nach den Wetteraussichten und Jörg Stiebauer.

Heute Nachmittag wechseln im Grosste der Österreichs Wolken und Sonnenschein,

auch im Osten lockert es jetzt allmählich etwas mehr auf.

Im Süden sind die Wolken dagegen recht zäh und stellenweise kann es weiterhin etwas regern,

besonders in Ost- und Oberkärnten, während die Regenschauer von Unterkärnten bis in Südburgenland langsam abgingen.

Am späteren Nachmittag ziehen dann in Voradelberg wieder Regenschauer ran.

Auf dem Bergen West-Österreichs bricht schon wieder gräftiger Südwind, in manchen Tädern wird es noch vönig.

Die Temperaturen erreichen 10 bis 19 Grad.

In den Landeshauptstätten hat es derzeit zwischen 13 Grad in Innsbruck und 17 Grad in Eisenstadt.

Morgen am Nationalfeiertag meist bewölkt und fall man die Alpen Nordseite etwas regen,

aber weiterhin recht mild.

Wir beginnen thematisch mit dem Krieg in Nahost.

Vier Menschen, die die Hamas aus Israel verschleppt hat,

die sind in den vergangenen Tagen freigelassen worden.

Mehr als 200 israelische Geiseln sind aber noch immer in der Gewalt der Hamas.

Ob auch sie frei kommen und unter welchen Bedingungen, das ist unklar.

Eine wichtige Rolle spielt dabei Katar.

Das ist derzeit der einzige diplomatische Kanal zwischen Israel und der Hamas.

Und was sagt die eigentlich dazu, ob weitere Geiseln freigelassen werden könnten?

Karimel Gohari hat bei einem Hamas-Sprecher in der libanesischen Hauptstadt Beirut nachgefragt.

Es war ein Treffen, das mehrmals angesetzt und dann immer wieder verschoben wurde.

Ahmed Abdul Hadi, der Sprecher der Hamas im Libanon,

ist dieser Tage ganz besonders auf seine Sicherheit bedacht.

Dienstag vor einer Woche war es dann soweit.

Schon da äußerte sich der Hamas-Sprecher über die Geiseln.

Der Unterschied zwischen den Zivilisten und den israelischen Soldaten,

die sich in der Gefangenschaft der Hamas befinden.

Die Soldaten unter den 250 Gefangenen, die wir haben,

über die wollen wir vor dem Ende des Krieges nicht verhandeln.

Sie haben ihren eigenen Preis.

Es gibt Gespräche unter der Vermittlung einiger Staaten über die Zivilisten

und vor allem über jene, die ausländische Staatsbürgerschaften besitzen.

Über die und ihren Preis können wir schon jetzt während des Krieges sprechen.

Aber dieser Preis ist noch nicht festgelegt.

Das ist noch Unglaub der politischen Ebene und bei den Vermittlern.

Aber über die Soldaten, über die werden wir erst nach dem Ende des Krieges sprechen.

Auf die Frage, was der Preis für die Geiseln mit ausländischen Pessen sei,

sagte er, darüber wolle er nicht öffentlich reden.

Damit Israel nicht wisse, wo die Verhandlungslinien der Hamas liegen.

Aber es gebe einige Gedanken, sagte er, die die Hamas bei den Vermittlern platziert habe.

Wenn der Hamas-Sprecher von Vermittlern spricht, dann meint der Qatar,

ohne den Namen des Golf Emirats auszusprechen.

Qatar hat wohl auch eine wichtige Rolle bei der Freilassung der ersten vier Geiseln gespielt.

In Qatar befindet sich der Chef des politischen Flügels der Hamas, Ismail Hania.

Und dieser politische Flügel steht sicherlich im Austausch mit dem militärischen Flügel,

den Esedinal Qasam Brigaden, die für den Angriff auf Israel und die Geiselnamen verantwortlich sind.

Majid al-Ansari, der Sprecher des Außenministeriums in Qatar,

erläutete vor ein paar Tagen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz

mit dem US-Ausminister Anthony Blinken, bei dessen Besuch in Doha die Rolle des Golf Emirates.

Die Präsenz des Exekutivbüros der Hamas in Doha ist entscheidend,

um die Kommunikationskanäle offen zu halten.

Denn ohne die wäre es nicht möglich, an der Freilassung der Geiseln zu arbeiten

oder die Situation zu deeskalieren.

Dafür müssen Botschaften hin und her geschickt werden.

Die Hamas und Qatar sprechen miteinander.

Qatar spricht mit den Amerikanern und Israel.

Und in Wirklichkeit gibt es derzeit nur wenig eingeweihte,

die wissen, was sich da im Hintergrund zwischen den Enten Hamas und Israel

unter der Vermittlung Katas abspielt.

Und ob tatsächlich über die Freilassung weiterer Geiseln verhandelt wird

und zu welchem Preis.

Dabei so der Außenamtssprach, Herr Katas, geht es nicht nur um die Geiseln.

Die Priorität Katas in dieser Krise ist es natürlich, zu deeskalieren

und einen Waffenstillstand zu erreichen.

Dann geht es um die Freilassung der Gefangenen

und drittens müssen wir Garantien schaffen,

dass der Kreislauf der Gewalt nicht noch über das hinausgeht,

was wird derzeit erledigt.

Denn während Israel vor allem die Freilassung der Geiseln erwirken will,

geht es den Qataris wie den meisten anderen arabischen Ländern

derzeit vor allem darum, dass die Lage in der Region nicht völlig außer Kontrolle gerät.

Und neben der Geiselfreilassungen wartet in Israel

weiter alles auch auf eine Bodenoffensive.

Und während dieses Wartens werden die israelischen Luftangriffe

gegen Ziele der Terrororganisation Hamas im Gaserstreifen immer intensiver.

Gestern hat Israel laut eigenen Angaben mehr als 400 Ziele bombardiert.

Laut dem Gesundheitsministerium der Hamas sind dabei mehr als 700 Menschen getötet worden.

Insgesamt sollen es mehr als 5.700 Menschen sein,

die in Gaser getötet wurden, davon auch 2.300 Kinder.

Unabhängig überprüfen lassen sich auch diese Angaben aber nicht.

Die Notlage der Zivilbevölkerung in Gaser, die verschlimmert sich aber zusehends,

berichtet aus Tel Aviv Nikolas Wildner.

Bombenbeschuss aus der Luft, so stark wie bisher nicht.

Nirgendwo sei man mehr sicher, hört man immer wieder in Beschreibungen von Augenzeugen in Gaser.

Ein Ersthelfer zieht einen Familienvater aus dem Trümmern eines eingestürzten Hauses in Gaserstadt.

Der Helfer zählt die Namen der Familienmitglieder auf, die er alle retten konnte.

Für viele andere war Hilfe vergeblich.

Laut dem Hamas geführten Gesundheitsministerium sind alleine gestern 700 Menschen bei israelischen Luftangriffen in Gaser getötet worden.

Israeler Zeit beginnt seiner Militäroffensive nach dem Terror-Massaker der Hamas am 7. Oktober,

mehr als eine Million Palästinente dazu aufgerufen, den Nordteil von Gaser zu verlassen.

Israel vermutet dort den Großteil der Infrastruktur der Hamas, die sie gezielt angreifen will.

Im Norden von Gaser befinden sich aber auch die größten Spitäler des Gaserstreifens.

Nital Abed ist Arzt im Al-Kutz-Spital.

Wenn sie keinen Treibstoff an die Spitäler liefern, dann können wir nicht mehr arbeiten.

Die Patienten auf der Intensivstation werden alle sterben. Das ist eine Katastrophe.

In den Hospitalen, in den ICUs, die Unfortunatelität wird sterben und es ist eine sehr katastrophische Issue.

Doch Israel verweigert Weiterlieferungen von Treibstoffen in den Gaserstreifen.

Israels Armee-Sprecher Daniel Hagari

Es wird kein Treibstoff nach Gaser kommen, denn die Hamas für militärische Infrastruktur braucht.

Die Hamas kann ja den Treibstoff, den sie von UN-Einrichtungen gestohlen haben, die Spitäler zurückgeben.

Es ist nicht möglich, den Treibstoff zu wiederholen.

Die ersten Hilfslieferungen aus Ägypten sind in den letzten Tagen angelaufen.

Ungefähr 20 Lkw pro Tag.

Laut UN sind aber mindestens 100 Lkw pro Tag notwendig.

Abir Atefa, Sprecherin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen.

Es ist sehr schwierig, sich in Gaser zu bewegen, weil die Infrastruktur in vielen Gegenden zerstört ist.

Viele Leute sind auf der Flucht, und das macht es viel schwieriger, sie zu versorgen.

Es gibt viele Masse-Postellationen, das kompliziert die Provision der Assistenz.

Die Menschen in Gaser, sie sitzen in einer Falle, kein vor, kein zurück, unter der ständigen Gefahr eines Luftschlags.

Laut Medienberichten mehren sich in Gaser jetzt auch Stimmen, die die Hamas für ihre Entscheidung Israel anzugreifen und für ihre Brutalität kritisieren.

Sie müssen als Zivilbevölkerung jetzt den Preis dafür zahlen und können den Gaserstreifen nicht verlassen.

Für viele in Gaser geht es jetzt einmal nur ums Überleben.

Wie es danach weitergeht, ist derzeit völlig unklar.

Nikolas Wildner hat das Israel berichtet.

Ein harter Themen-Schnitt jetzt um gleich 10 Minuten nach 12, wir kommen nach Österreich.

Mit dem Feiertagmorgen, also mit dem Nationalfeiertag, beginnen auch die Herbstferien,

an die die heimischen Touristiker große Hoffnungen knüpfen.

Denn die schulfreien Tage, gleich nach dem Sommer und vor Weihnachten,

die etablieren sich als echte Urlaubszeit, heißt es da zum Beispiel von der Hoteliervereinigung.

Mehr dazu von Max Nikolas.

Rund jede Dritte Österreicherin bzw. rund jeder Dritte Österreicher möchte in den Herbstferien verreisen.

Das geht aus einer aktuellen Umfrage der österreichischen Hoteliervereinigung hervor, die dazu 1.000 Personen befragt hat.

Der Großteil, nämlich rund 60 Prozent der Urlaubsmachenden, will demnach im Inlandferien machen.

Den Rest ziehe es vor allem in den Süden, heißt es.

Die Hotels in Österreich und hier vor allem jene, die klar auf Sommer-Tourismus setzen,

seien mit den Herbstferien in der Lage, die Saison zu verlängern,

sagt der Chef der österreichischen Hoteliervereinigung Walter Feid.

Ja, es hat sich erfreulicherweise herausgestellt, dass viele Sommerbetriebe oder auch Betriebe,

die zwei Saisonen offen haben, die Saison verlängern konnten

und jetzt alle bis in den November hinein offen haben.

Früher haben viele Betriebe Mitte September schon geschlossen

und jetzt können die Betriebe bis Anfang November offen haben

und das ist eine sehr gute Saisonerweiterung.

Das heißt, Österreich wird immer mehr zur ganzheres Destination.

Wer also jetzt in den Herbstferien-Hotels in klaren Sommer- oder Winterregionen bucht,

wird dementsprechend neben Saisonpreise zahlen, sagt Feid.

Also sicherlich nicht mit den Hauptsaisonpreisen vom Sommer

oder wie die Winterhotellerie dann mit den Preisen anfällt.

Es ist ein Zwischensaisonpreis, aber wie gesagt, der hilft der Hotellerie sehr.

Etwas anders ist die Lage, in der laut der Eingangserwinden-Umfrage

beliebtesten Urlaubsregionen den Herbstferien der Steiermark.

Hier seien es neben der Weinregion im Süden, vor allem die Thermenhotels,

die viele Ferienurlauber anziehen und für sie sei preislich jetzt ganz klar Hauptsaison,

sagt der Chef des Quellenhotels Bad Waltersdorf Gernot Deutsch.

Preislich sind die Herbstferien eine absolute Hauptsaison

und es ist preislich mit Sicherheit einen Hoherstand, einen Hauptsaisonpreis,

der ist dafür natürlich dementsprechend zu bezahlen.

Und wir erfreuen uns mit einem Angebot und durch die Buchungslage,

dass wir natürlich auch eine Heupreisturchsetzung in diesen Tagen haben werden.

Nach der Steiermark ist übrigens Wien bei den Herbsturlaubern am beliebtesten

gefolgt von Kärnten und Salzburg.

Und auch im Tourismus aber nicht nur dort ist Personalmangel,

also das Fehlen von Arbeitskräften, ein großes Thema und ein echtes Problem.

Das Arbeitsmarktservice will vor diesem Hintergrund

das Unternehmen auch langzeitarbeitslosen und älteren Arbeitslosen eine Chance geben.

In einem Experiment hat sich aber herausgestellt,

dass vor allem über 50-Jährige bei Bewerbungen

teils allein wegen ihres Alters benachteiligt werden.

Bevor ich das mit einer Expertin vertiefe,

hören wir Maria Kern mit einem Problem auf Riss.

Ein neuer Werbespot des AMS zeigt das Problem bei der Personalsuche

mit einem Augenzwinkern auf.

Zu wenig qualifiziert, zu klein, zu groß, zu Mann, zu Frau,

zu wenig Deutschkenntnisse, zu wenig Fremdsprachen,

zu lange im selben Job, zu lange ohne Job.

Zu alt.

Das Arbeitsmarktservice sendet also die Botschaft aus,

dass Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Personalsuche

mehr Weitsblick haben sollten.

Sie sollten vor allem langzeitarbeitslose Menschen

und Personen ab 50 Jahren nicht von vornherein ausschließen.

So AMS-Vorstand Johannes Kopf in der gestrigen Zeit im Bild 2.

Wenn ich die beiden zusammennehme,

dann komme ich auf fast 50 Prozent meiner aktuellen Arbeitssuchendenkunden

und ich glaube nicht, dass Unternehmen sich in der Situation er leisten können,

auf 50 Prozent des Potenzials zu verzichten.

Das Unternehmen ertet aber teils noch auf das Potenzial

etwa unter den älteren Personen verzichten,

zeigt ein Experiment, das das Hore-Institut für das AMS durchgeführt hat.

Da wurden jeweils zwei fiktive Bewerbungen

für eine real ausgeschriebene, offene Stelle abgeschickt.

Die fiktiven Bewerber waren bis auf ein Merkmal ident.

Ausbildung, Wohnort, Geschlecht, Hobbys etc.

waren also gleich, nur das Alter war unterschiedlich.

Eine Bewerberin war 34 Jahre alt, die zweite Bewerberin 52 Jahre.

Daniel Schönherr von Sora sagt zu den Ergebnissen,

getestet haben wir 200 Unternehmen.

Von diesen haben 24 nur den jüngeren Kandidaten oder die jüngeren Kandidaten eingeladen,

aber den älteren Bewerber, die älteren Bewerberin nicht.

Das heißt, dass in 12 Prozent der Bewerbungen

eine Diskriminierung allein wegen des Alters vorlag.

Die Arbeitslosenquote bei Menschen, die 50 Jahre oder älter sind,

ist wohl deshalb auch etwas höher als die durchschnittliche Arbeitslosenquote.

In absoluten Zahlen waren beim AMS,

bei Ende September, mehr als 76.000 über 50-Jährige als arbeitslos registriert.

Und vertiefen möchte ich das jetzt mit Martina Schrock.

Sie ist die Leiterin der steirischen Job-Plattform Senior Quality.

Das ist eine Plattform für Menschen über 45.

Guten Tag.

Hallo, schönen guten Tag.

Frau Schrock, Ihre Plattform ist eben für Menschen über 45.

Ist das schon das Alter, ab dem es am Arbeitsmarkt schwer wird?

Ja, es ist das Alter, wo es tatsächlich, wie Sie sagen, schwieriger wird,

sich beruflich zu verändern bzw. wenn man aus dem Arbeitsmarkt gefallen ist,

dann auch wieder zurückzufinden.

Das hat unsere Erfahrung in den letzten Jahren gezeigt.

Ich muss dazusagen, es verändert sich in der letzten Zeit, es wird leicht besser.

Wir arbeiten seit einigen Jahren mit älteren Arbeitssuchenden.

Und ich kann mich erinnern, wie wir begonnen haben.

Im Jahr 2017 war es für 50-Jährige oft wirklich quasi unmöglich, wieder Fuß zu fassen.

Dieses Alter hat sich jetzt auch ein bisschen nach oben verschoben.

Aber im Endeffekt gibt es Altersdiskriminierung und die setzt in manchen Branchen

tatsächlich schon sehr früh an.

In welchen Branchen denn zum Beispiel, also wo ist es besonders schwierig,

ab einem gewissen Alter doch wieder Fuß zu fassen?

Es ist zum Beispiel so, also ich bin ja im Sozialbereich tätig.

Also Senior Quality wird ja vom Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung

in der Steiermark jetzt einmal vorwiegend betrieben.

Und wenn ich mir in diesem Bereich die Ausschreibungen anschaue,

dann gibt es ja oft Kostenmodelle, die Altersdiskriminierend sind,

insofern ist das ja einen fixen Satz für Personalkosten vorsehen

und Anbieter da natürlich mit günstigeren Personal kalkulieren beispielsweise.

Also liegt aus Ihrer Erfahrung Altersdiskriminierung schon auch an der Bezahlung,

also dass ältere Menschen einfach zu teuer für viele Unternehmen sind?

Oder gibt es da vielleicht auch noch andere Gründe,

warum Unternehmen ältere Menschen von vornherein ausschließen?

Also das ist sicher ein Grund, dass auch angenommen wird,

dass ältere Menschen auch viel zu hohe Gehaltsforderungen haben.

Das bewahrheitet sich nicht unbedingt.

Wir haben kollektivvertragliche Regelungen in Österreich.

Das heißt natürlich ist es so, dass mehr Lebenserfahrung,

wenn eine Arbeitserfahrung auch höher entlohnt wird.

Aber es sind auch andere Themen.

Es gibt Stereotypen, die hier zugeschrieben werden,

dass ältere Menschen nicht mehr so leistungsfähig sind,

dass sie vielleicht auch öfter Krankenstände haben.

Aber das sind tatsächlich Vorurteile, die sich so nicht bewahrheiten.

Sie haben vorhin gesagt, da hat sich schon etwas verändert in den vergangenen Jahren.

So seit sie ihre Jobplattform betreiben.

Früher war es vielleicht schwieriger mittlerweile.

Geht es schon ein bisschen besser für Menschen,

ab 45 wieder am Arbeitsmarkt unterzukommen?

Warum ist es besser geworden?

Also was hat sich da verändert?

Ist das vielleicht auch schon der Arbeitskräfte Mangel,

dass die Unternehmen vielleicht auch schon ein bisschen umgedacht haben?

Das ist das ganz sicher.

Und wir sehen auch bei unseren Partnerunternehmern,

dass tatsächlich auch Diversität stärker geschätzt wird.

Dass eingesehen wird, dass gerade Teams, die aus Jüngeren, aus Älteren bestehen,

dass die auch leistungsfähiger sind.

Und ja, ich kann mich erinnern, 2017 war irgendwie so das Thema,

wie sie wissen, warum soll ich einen 55-jährigen einstellen?

Der geht mir ja bald in Bension.

Und heute ist es so, man kann mit einem 55-jährigen tatsächlich 10 Jahre rechnen,

was bei mir im Unternehmen bleibt.

Das ist eine unglaublich lange Zeit.

Die Fluktuationen haben sich grundsätzlich erhöht.

Und natürlich ist es so, dass gerade jüngere Menschen mehr dazu neigen,

dass Unternehmen auch zu verändern und zu wechseln.

Und hier noch eine Karriereleiter vor sich sehen,

währenddessen ältere Arbeitssuchende mit der 50 eher ihre letzte berufliche Station suchen.

Sowieso ist es sehr loyal gelten.

Und ja, das wird auch zunehmend von den Unternehmern so gesehen.

Wenn ich jetzt mit 55 oder vielleicht sogar ein bisschen früher arbeitslos werde,

was mache ich dann am besten?

Eklat, Bewerbungen schreiben.

Aber was kann ich tun, wenn ich nicht zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werde?

Aktiv sein.

Auf jeden Fall anrufen, nachfragen, was mit der Bewerbung passiert ist.

Eine Rückmeldung tatsächlich aktiv einfordern.

Unsere Erfahrung ist auch, dass die Lebenslaufunterlagen,

die verschickt werden, oft nicht so up to date sind.

Wir bieten auf unserer Plattform Senior Quality,

aber das ist ja auch einen kostenlosen Lebenslaufcheck an.

Weil wir wissen, dass Personen, die vielleicht schon sehr lange kein Bewerbungsverfahren mehr gemacht haben,

dass die nicht unbedingt den letzten Stand der Dinge so am Schirm haben, was Bewerbungsunterlagen betrifft.

Und das ist aber die erste Eintrittskarte ins Unternehmen.

Das ist der erste Eindruck, den man bei einer Recruiter hinterlässt,

ist die Lebenslaufunterlage und da bieten wir Unterstützung an.

Sagt Martina Schrock, sie ist die Leiterin der Starrischen Job-Plattform Senior Quality,

eben eine Plattform für Menschen über 45, die offenbar ein bisschen aktiver bei ihrer Arbeitssuche sein müssen.

Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben.

Sehr gerne, danke.

Und auch die Pensionen sind dieser Tage wieder großes Thema, seit bekannt geworden ist,

dass der Staat nächstes Jahr knapp 30 Milliarden Euro zuschießen muss.

Das ist fast ein Viertel aller Auszahlungen.

Und auch der Rechnungshof hat schon die fehlende Nachhaltigkeit im Pensionssystem bemängelt.

Haben wir also ein gröberes Pensionsproblem und was wäre allenfalls dagegen zu tun?

Fragen die Klaus Webhofer heute Abend im Klartext diskutiert,

und zwar mit den Sozialsprechern von SPÖ und Neos Josef Muchic und Gerald Lorca,

sowie mit der Pensionsexpertin des Wirtschaftsforschungsinstituts Kristina Meyerhober.

Ab 18.30 Uhr wird diskutiert, bei freiem Eintritt im Radiokulturhaus in Wien

und live zu hören hier auf Ö1.

12.21 Uhr, wir wechseln das Thema.

Die EU will angesichts des Kriegs...

Nein, ich habe... Entschuldigen Sie, falsche Moderation ausgedruckt.

Wir schauen nämlich jetzt zum Gemeindebund, dort wird es Änderungen geben.

Der Gemeindebund macht jetzt nämlich ernst mit der Ankündigung,

dem Präsidenten Alfred Riedl aus diesem Amt zu entfernen.

Es wird eine Statutenänderung geben, die eine Abwahl Anfang 2024 möglich machen wird.

Alfred Riedl hat sein Amt ja ruhend gestellt wegen Grundstücksgeschäften

mit enormen Umwidmungsgewinnern in seiner Gemeinde

und auch auf Druck von ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

An einen freiwilligen Rücktritt drängt Riedl noch nicht.

Stefan Kappacher berichtet.

Die vom Gemeindebund angekündigte Statutenänderung ist für Alfred Riedl

sozusagen die letzte Chance, Gesichtswahrend aus der Sache herauszukommen.

Man hoffe, Riedl nicht als ersten Präsidenten in 75 Jahren abwählen zu müssen.

Also, dass er doch noch selbst zurücktritt, heißt das im Gemeindebund.

Riedl habe auf diese Ankündigung bisher nicht reagiert.

Auch eine Interviewanfrage des Ö1-Mittag-Journals ist ins Leere gegangen.

Dafür hat sich Riedl vor zwei Tagen in der Kronenzeitung ausführlich zu seiner Zukunft geäußert.

Ob er wieder als Bürgermeister in seiner Gemeinde Grafenwört antrete,

ließ er offen zu einem Rücktritt als Gemeindebundpräsident, sagt die Riedl.

Ich werde nicht zurücktreten, sondern will alle falschen Medienberichte

mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln rechtlich geklärt wissen.

Den Kern der Vorwürfe, dass er eine Millionengewinne aus der Umwidmung seiner Grundstücke

im Zuge des Projekts Sonnenweyer, bekannt als Dubai im Weinviertel, gezogen hat,

den hat Riedl freilich nie bestritten und schon gar nicht Medienrechtlich bekämpft.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Eitner hat ihm dafür eine sehr schlechte Optik bescheinigt.

Der Bürgermeister wirft der ÖVP-Landeschefin im KRONE-Interview wörtlich vor,

politisch motivierte Hasskampagnen gegen ihm befeuert zu haben.

Dass Mikl-Eitner auf Distanz zu Riedl gegangen ist, was die SPÖ Wien bemerkenswerterweise

auf der anderen Seite in der Kleingartener Fähre um Bezirksvorsteher Ernst Nevri-Wien nicht tut,

das hat einen ganz anderen Grund, den Meinungsforscher Peter Hayek so erklärt.

Weil diese Fälle natürlich einen Nerv in der Bevölkerung treffen,

weil sehr, sehr viele Menschen sich vielleicht schon mal um einen Kleingarten

um ein Baugrundstück etc. beworben haben oder versucht haben, eines zu bekommen

und dort möglicherweise an Grenzen gestoßen sind.

Hayek hat für die Gratiszeitung heute abgefragt, wie die Wienerinnen und Wiener

die Vergabe von Kleingärten sehen. 18 Prozent finden das Laufetransparent ab,

56 Prozent finden das Gegenteil. Würde man die Namen Nevri-Wien oder Riedl dazu sagen,

dann gingen die negativen Werte durch die Decke, Meinthayek.

Diese Themen sieht natürlich in einem Wahlkampf Gift für die betroffenen Parteien.

Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass wir im 21. Jahrhundert

noch immer auf Politikerinnen und Politiker treffen, die nicht verstanden haben,

dass heute diese Vorgehensweise nicht mehr gutiert wird von der Bevölkerung.

Alfred Riedl bestätigt das mit seiner Antwort auf die Frage der Kronenzeitung,

ob er wieder alles so machen würde mit seinen Grundstücken.

Wenn er gewusst hätte, was da herauskommt zu Riedl, dann hätte er die Grundstücke

gleich seinen Kindern geschenkt.

In Wien wurde, das ist bekannt, eine israelische Fahne vom jüdischen Stadttemper heruntergerissen

und das hat für viel Empörung gesorgt, auch in der Politik.

Innenminister Gerhard Karna wünscht sich, jetzt, eine Gesetzesänderung

und eine Verschärfung der Gesetze.

Das hat er im Morgenjournal gesagt.

Über den Straftatbestand der Herabwürdigung fremder Symbole werde verhandelt.

Heißt das aus dem ÖVP-geführten Innenministerium.

Der Koalitionspartner, also die Grünen, zeigen sich skeptisch, aber gesprächsbereit.

Bernd Kuschu.

Im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal hat Innenminister Gerhard Karna

heute zwar nur davon gesprochen, dass es härtere Strafen geben soll,

wenn Symbole verbrannt werden.

Laut seinem Sprecher geht es aber insgesamt um den Straftatbestand der Herabwürdigung fremder Symbole,

wie Fahnen oder Hymnen.

Darauf stehen derzeit maximal sechs Monate Haft.

Das gilt aber nur, wenn die Fahne von einer Behörde oder Botschaft aufgehängt wurde.

Dazu gebe es nun Verhandlungen mit dem Justizministerium über eine Ausweitung.

Es könnte demnach sogar die Herabwürdigung einer privat aufgehängten Fahne strafbar werden.

Und die Straftrohung soll erhöht werden.

Die grüne Justizsprecherin Agnes Prama spielt den Ball allerdings zurück an.

Polizei und Innenministerium zuerst sei eine Analyse nötig,

wie die bestehenden Gesetze durch die Sicherheitsbehörden angewendet werden.

Spielt Prama offenbar darauf an, dass der Wiener Stadttempel in der Nacht nicht bewacht war,

als die israelische Fahne dort heruntergerissen wurde.

Jedes Gesetz sei nur so wirksam, wie es angewendet wird, meint Prama.

Dass der umfassende Schutz jüdischen Lebens- und jüdischer Einrichtungen höchste Priorität hat,

da sei sich die Bundesregierung einig, da es gerade viele junge Täter-Täterinnen zugeben scheint,

so Prama müsse in Schulen und in der Jugendarbeit gegen antisemitische Denkmuster gearbeitet werden.

Unterdessen sind bei den Staatsanwaltschaften in Wien und Innsbruck

erste Berichte der Polizei zu fragwürdigen Parolen bei Pro-Palestiner-Demos eingelangt.

Auf einem Transparent in Innsbruck stand, Palestine will be free from the river to the sea,

also vom Jahr dann bis zum Meer.

Das wird teils als Aufruf zur Zerstörung Israels gewertet.

Ob das allerdings den Tatbestand der Verhetzung,

konkret der antisemitischen Verhetzung erfüllt, wird nun geprüft,

sagt der Innsbrucker Staatsanwaltschaftssprecher Hans-Jörg Meier.

Es geht dabei um diese Parole und wir werden prüfen, ob sie ein Anfangsverdacht begründet sein könnte,

ob wir also dann in der Mitte so fahren einleiten oder nicht.

Vermutlich werde bei derartigen Vorwürfen auch die Oberstaatsanwaltschaft

und das Justizministerium eingeschaltet zweckseinheitlicher Beurteilung.

Zumal ja Österreichweite da ähnliche Demonstrationen stattfinden

und das dann wohl Österreichweite gleich zu beurteilen sein wird.

Vom Justizministerium war dazu heute keine Einschätzung zu bekommen.

Bernd Kurschuh hat berichtet. Es ist gleich 12.28 Uhr.

Wir kommen zu einem ganz anderen Thema und schauen noch einmal ins Ausland.

Die EU will angesichts des Kriegs in der Ukraine ihre Erweiterungspolitik wieder aktivieren.

Das soll nicht nur für die Ukraine gelten, sondern auch für den Westbalkan.

Dort ist Montenegro bei entsprechenden Verhandlungen zwar am weitesten vorangekommen,

die Ergebnisse sind aber dennoch eher bescheiden.

Die politische Instabilität hilft da wohl auch nicht.

Erst vier Monate nach der Parlamentswahl bekommt Montenegro diese Woche eine neue Regierung,

aber es wird eine Minderheitsregierung sein, die im Parlament in Podgorica

auf die Duldung einer Partei groß serbischer Nationalisten angewiesen ist.

Christian Wehrschütz berichtet.

Mehr als eine Milliarde Euro hat die EU in den vergangenen 15 Jahren

in die Modernisierung Montenegros investiert.

Nach Umfragen sind 80 Prozent der Bevölkerung für den EU-Beitritt

durch die Verhandlungen im Verlauf mit dem Schneckentempo.

Nach zehn Jahren Beitrittsgesprächen sind zwar alle 33 Kapitler eröffnet,

doch nur zwei vorläufig geschlossen.

Einige Gründe dafür nennt den Podgorica, die amtierende EU-Ministerin Anna Novakowicz-Cherowicz.

Natürlich hätten frühere Regierungen mehr tun können,

doch auch die Herangehensweise der EU an die Erweiterung hat zu Verzögerungen geführt.

Montenegro könnte sofort vier bis fünf Kapitel vorläufig abschließen,

doch das ist derzeit unmöglich, weil zuvor die Kapiteljustiz

und Grundrechte abgeschlossen sein müssen.

Das geht aber erst, wenn das Parlament den siebenden

Richter am Verfassungsgerichtshof gewählt hat.

Für den braucht es aber eine Dreifünftelmehrheit.

Ob diese Wahl demnächst gelingt, ist fraglich.

Die Regierungsbildung steht zwar bevor,

doch es wird eine Minderheitsregierung sein.

Politische Stabilität ist daher unwahrscheinlich.

Sicher ist, dass die Tage der Ministerin gezählt sind,

weil ihre Partei der neuen Regierung nicht angehören wird.

Stärkste Kraft im Kabinett wird die Partei Europa jetzt

unter Milokos Bajic und Staatspräsident Jakub Milatovic sein.

Beide begannen ihre politische Karriere vor drei Jahren

und einem Regierungschef, der enge Beziehungen

zu Serbisch-Ordodoxen-Kirchen unterhielt.

Diese Kirche ist weiterhin ein wichtiger Machtfaktor

und keineswegs ein Freund von EU und insbesondere der NATO.

Hinzu kommt, dass nun mit Andrea Mandic

ein Mann-Parlamentspräsident wird,

der eine klar-groß-Serbische Vergangenheit hat.

Doch in Serbien ist die NATO ein Feindbild,

bedohnt in Podgorica die Politologin Nikoleta Czukanovic.

Auch in Montenegro schlägt das Herz eines bestimmten Teils

der Bevölkerung nicht viel anders als in Serbien.

Das gilt auch für das Wertesystem.

So sind zum Beispiel nicht alle Parteien dafür,

dass Montenegro weiter Mitglied der NATO bleibt.

Gerade jene Politiker, die früher der demokratischen Front

angehörten, aber auch aus anderen Parteien,

scheinen nur darauf zu warten, dass Änderungen möglich werden

und der Einfluss Belgrad zum Tragen kommen kann.

Und das gilt nicht nur für das Thema NATO, sondern auch für die EU.

Wir schauen noch einmal in den Nahen Osten.

Der Krieg besorgt auch die US-Regierung.

Washington macht sich nämlich Sorgen,

dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas

auf andere Teile des Nahen Ostens, das sich der ausdehnen könnte.

Ein Notfallplänen wird bereits gearbeitet.

Das US-Militär hat auch seine Präsenz in der Region verstärkt.

Flugzeugträger, Patriot, Luftabwehrsysteme und Truppen sind in Alarmbereitschaft.

Das alles, nachdem sich die USA über Jahre aus der Region zurückgezogen haben.

Ein strategischer Fehler meint etwa Gordon Gray.

Er war jahrzehntelang Diplomat im Nahen Osten.

Die USA nimmt nach Ostkonflikt jahrelang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Es sind Fehl-Einschätzungen passiert, sagt Gordon Gray,

der frühere stellvertretende Staatssekretär für den Nahen Osten

im US-Ausministerium durchaus selbstkritisch.

Die beiden Regierung, die Trump-Regierung, die Obama-Regierung,

alle haben versucht, ihren Fokus weniger auf den Nahen Osten

und vermehrt vor allem auf Asien zu richten.

Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hat die zusätzliche Kapazitäten

der Vereinigten Staaten in Anspruch genommen.

Dadurch ist die Palästinenser-Frage auf der Prioritäten-Liste nach unten gerutscht.

Jetzt seinen Neuausrichtung angesagt. Längerfristiger Boch, kurzfristig,

sagt Gordon Gray, der mehr als 30 Jahre als US-Diplomat vor allem

im Nahen Osten gearbeitet hat.

Es gibt zwei Flinden.

USA, ob Israel für die Bodenoffensive im Gaserstreifen schon bereit ist.

Deshalb schicken die USA nicht nur militärische Experten

für oberne Kriegsführung nach Israel,

sondern teilen auch ihre Expertise für den Gray aus.

Wir, die Vereinigten Staaten, haben aktuelle Erfahrungen damit gemacht

im Irak, etwa als wir Mosul von der Terrororganisation

Islamischer Staat befreien wollten.

Da sind viele Zivilisten ums Leben gekommen.

Das sollte man vermeiden.

Unsere Lehren teilen wir jetzt mit den Israelis.

Die Bodenoffensive im Gaserstreifen könnte laut Gray

Monate dauern und es braucht eine realistische Strategie für danach.

Die US-Regierung dränge die israelische Regierung wohl dazu,

ein klares Kriegsziel zu definieren.

Zudem müsste bedacht und beobachtet werden,

wer das Machtwakuum im Gaserstreifen füllen könnte,

sagt Gordon Gray, der nun unter Judge Washington University

hier in Washington unterrichtet nach 35 Jahren im US-Aussendienst.

Basierend auf unseren Erfahrungen in Afghanistan und im Irak

rechne ich damit, dass wir den Israelis abraten werden,

dem Palästinensern eine Lösung von außen aufzuzwingen.

Aber man muss die Frage durchdenken,

sollte man es schaffen, die Hamas zu zerschlagen, wer wird dann regieren?

Wir wollten in Afghanistan anfangs nur die Taliban zerschlagen.

Dann wollten wir mehr und sind 20 Jahre ohne großen Erfolg geblieben.

Das heißt, man soll aus den eigenen Fehlern lernen.

Es ist besser, wenn man aus den Fehlern von Freunden lernt.

Gleichzeitig stehen die USA-Lauts Gordon Gray

auch in engem Austausch mit arabischen Partnern in der Region,

um die Freilassung der Geiseln zu erreichen

und mehr Hilfslieferungen in den Gaserstreifen zu ermöglichen.

Man bereitet zudem wohl bereits den Wiederaufbau vor

und wolle die diplomatischen Friedensbemühungen vorantreiben.

Berichtet in Kapi aus Washington.

Um diplomatische Friedensbemühungen geht es vielleicht auch

beim Besuch des österreichischen Bundeskanzlers in Israel

vielmehr aber um ein Zeichen der Solidarität,

wie Karl Nehammer vor seinem Israel-Besuch gesagt hat.

Vor kurzem sollte der Bundeskanzler gemeinsam

mit dem tschechischen Ministerpräsidenten in Tel Aviv gelandet sein.

Und dort ist auch unser Korrespondent David Kriegleder.

Guten Tag.

Guten Tag nach Österreich.

David, was ist das genaue Ziel von Nehamas Israel-Besuch?

Dieser Besuch ist sicher in erster Linie symbolisch.

Wir stehen felsenfest an der Seite Israels

und die israelische Bevölkerung kann sich auf Österreich verlassen.

Das hat Bundeskanzler Karl Nehammer vor der Abreise gesagt.

Der Bundeskanzler soll die in diesen Minuten

am Ben-Gorion-Flughafen landen, 13.30 Uhrzeit.

Und von dort geht es dann direkt

ins israelische Verteidigungsministerium in Tel Aviv.

Wo Nehammer zuerst den israelischen Präsidenten

Isaac Herzog zu einem Gespräch treffen wird.

Und danach steht dann dieses wichtige Treffen

mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu am Programm.

Am frühen Abend wird Bundeskanzler Nehammer

dann in der Residenz des österreichischen Botschafters

in Herzli, nördlich von Tel Aviv, mit Gillard Korn,

Gold zusammen treffen.

Das ist der Vater jenes 38-jährigen

österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürgers,

der ja am 7. Oktober von Hamas Kommandos

in den Gazerstreifen verschleppt wurde.

Und der sich dort nach wie vor ein Geiselhaft befinden dürfte.

Wissen Sie, welche Themen er bei seinen Treffen

mit der Staatsspitze genau ansprechen will?

Wir gehen davon aus, dass der Bundeskanzler

sicher die Geisel-Situation ansprechen wird.

Was wir noch nicht wissen, ist, ob es in dieser Hinsicht

von Österreich konkrete Hilfsangebote geben wird.

Also kann sich Österreich da jetzt in dieser momentanen Situation

irgendwie einbringen, teilnehmen an diesen Geiselverhandlungen.

Und dann könnte ich mir vorstellen, dass Kanzler Nehammer

auch die Lage dieser in Gazerstreifen eingeschlossenen

Palästinenser mit österreichischer Doppelstaatsbürgerschaft

ansprechen wird. Es sollen ja etwa noch 2-3 Dutzend dort sein,

die noch immer auf die Ausreise warten.

Österreich hat sich in dem Konflikt bis jetzt sehr solidarisch

mit Israel gezeigt. Wie drückt sich das bei dem Besuch aus?

Wird es da auch zu Gesprächen mit palästinensischen Vertretern kommen?

Ja, grundsätzlich, der österreichische Bundeskanzler reist

mit seinem tschechischen Amtskollegen Petra Vierlar

und man kann festhalten, dass Österreich und Tschechien

ganz klar zu jenen europäischen Ländern zählen,

die die bisherige israelische Militärkampagne

grundsätzlich als klare, legitime Selbstverteidigung ansehen.

Dem gegenüber stehen EU-Länder wie etwa Spanien, Irland und Belgien,

die ja Israels Vorgehen im Gazerstreifen zunehmend auch kritisch bewerten,

vor allem angesichts der vielen zivilen Opfer

und da auch eine humanitäre Waffenruhe fordern.

Kanzler Nehammer hat jedenfalls angekündigt,

dass er im Zug seines Besuchs auch ein ausführliches Telefonat

mit den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde

machen oder Bass führen will.

Ziel aller Anstrengungen sei es, eine weitere Eskalation zu verhindern,

so Nehammer, denn auch die palästinensische Bevölkerung

sei ja letztlich, leider ja, letztlich unter dem Terror der Hamas

und auch sie werde als Geisel des Terrores benutzt,

so der Kanzler im Vorfeld seines Israelbesuchs.

Sagt David Krieglieder in einem Livebericht aus Teller Wief.

Vielen Dank.

Sehr gerne.

Und wir kommen thematisch wieder zurück nach Österreich.

Es soll es Kinderdorf bekommt

mit der Juristin und Managerin Annemarie Schlag,

eine neue Geschäftsführerin.

Sie will, ich zitiere, eine laute Stimme für Kinderrechte sein.

In Österreich sieht sie nämlich noch viele Baustellen,

etwa den Bildungsbereich der soziale Ungleichheit fortschreibe.

Zudem kritisiert sie den Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

und fordert Verbesserungen, berichtet Tanja Malle.

Die Regierung sei bei der Durchsetzung von Kinderrechten säumig kritisiert

die frisch designierte Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf Annemarie Schlag

als Beispiele nennt sie.

Ein Stichwort ist das Thema Bildung.

Ein zweiter Bereich ist das Thema mentaler Gesundheit,

psychische Gesundheit, wo wir auch sehr alarmiert sind.

In diesen Bereichen ist einfach noch mehr dringend.

Stichwort Bildung.

Das Bildungssystem würde derzeit beim sozialen Ausgleich versagen.

Für armuts betroffene Kinder sei ein höherer Bildungsabschluss

kaum erreichbar, kritisiert Schlag.

Das Nachhilfe überhaupt notwendig ist, das ist ja schon der Fehler.

Egal wie teuer sie ist, es muss so sein,

dass Schüler und Schülerinnen in der Schule das lernen,

was sie dann später brauchen.

Es muss auch Hilfstrukturen geben, wie Schulsozialarbeit

oder Schulpsychologie.

Die Klassen sind viel zu groß.

Es gibt überforderte Lehrkräfte.

Das heißt, das Maßnahmenpaket, das wir hier fordern, ist wirklich enorm.

Bei SOS Kinderdorf und dessen Telefonhilfe rat auf Drahtseemann,

dass die Zahl der Familien und Kinder und Jugendlichen

die Unterstützung benötigt, aktuell explodiere, schildert Schlag.

Häufig genannte Schwierigkeiten seien Probleme in der Schule und Armut.

Was wir jetzt ganz besonders erleben bei SOS Kinderdorf,

ist, dass Familien dann auseinanderbrechen.

Das heißt, Armutsgefährdung ist auch eines der Probleme,

die dazu führen, dass vielleicht auch Eltern sich nicht mehr

ausreichenden Kinder kümmern können.

Hier fordern wir mehr Prävention für Familien,

bevor sie auseinanderbrechen, bevor es überhaupt notwendig wird,

dann Kinder fremd zu betreuen.

Hier braucht es mehr mobile Familienberatung,

um Familien zu unterstützen, hier sich und die Kinder zu kümmern.

Gravirender Mängel sieht die neue SOS Kinderdorfgeschäftsführerin Schlag

auch beim Umgang mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen.

Es sei Kinderrechtswidrig, Kinder und Jugendliche,

die ohne Vertrauensperson nach Österreich kommen,

in nicht-kindergerechten Erstversorgungszentren unterzubringen,

wie etwa in Treskirchen.

Die Hilfsorganisation braucht auf eine Absorge durch die Kinder- und Jugendhilfe.

Das würde für die Betroffenen bedeuten.

Dass sie jemanden haben, der sich um sie kümmert.

Da zum Beispiel Entscheidungen treffen kann, die die Gesundheit betreffen.

Man muss sich das vorstellen, ein 14-jähriger Jugendliche,

der hier bei uns ankommt, der vielleicht in der Operation braucht,

hat hier keinen Vormund, der entscheidet.

Und das ist für mich eine wirklich ganz schlimme Diskriminierung

aufgrund der Herkunft.

So die Juristin und Managerin Anne-Marie Schlag,

die nun neuer Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf

und damit Teil der Dreierführung wird.

Die Partei intern an Streitereien in der SPÖ gehen weiter.

Heute, wieder einmal angefeuert,

vom burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozill.

Das Burgenland will bekanntlich seinen Kandidaten für die EU-Wahl,

Ex-Minister Norbert Darabosch,

auf dem Wählbahnplatz 5 der SPÖ-Wahlliste sehen.

Die SPÖ-Gremien haben aber nur Platz 7 zugesagt,

sehr zum Ärgernis Doskozils.

Wie auch nach dem SPÖ-Landes-Parteivorstand

vor wenigen Minuten deutlich merkbar war.

Die burgenländische SPÖ

fühlt sich von der Bundespartei ungerecht behandelt

und das jetzt nicht mehr nur,

weil Hans-Peter Doskozill nicht Bundespartei,

ob man geworden ist, sondern auch ganz aktuell,

nämlich wegen der kommenden EU-Wahl.

Gleich zu dritt hat man sich deshalb vor kurzem vor die Medien gestellt,

denn es geht um nicht mehr und nicht weniger,

was darum, was der SPÖ-Burgenland zusteht,

leitet SPÖ-Landesgeschäftsführer Kevin Friedel ein.

Es geht um die EU-Wahlliste

und auf welchem Platz das Burgenland gereit wird.

Platz 7 war es bei der vergangenen EU-Wahl

und der soll es laut Bundesgremien auch diesmal wieder werden.

Die burgenländische Sozialdemokratie findet aber,

dass dem ein Fehler zugrunde liegt.

Es gebe nämlich eine Partei interner Berechnungsmethode

zur Landesgeschäftsführerin Yasmin Puchwein.

Das Berechnungsmodell ist ganz klar herausgekommen,

dass wir aufgrund verschiedener Aspekte

und verschiedener Berechnungsmode den fünften Platz bekommen sollten.

Dann auftritt das Landeshauptmanns- und SPÖ-Burgenlandschäfts

Hans-Peter Doskoziel und dieser wird ganz grundsätzlich auch wörtlich.

Ich möchte vielleicht zu dieser Kauser grundsätzlich vorausschicken,

dass Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit, Berechenbarkeit

in der Politik aus meiner Sicht ein sehr alles gut sind.

Das hat nicht nur damit zu tun, wie gehen wir intern miteinander um,

sondern das ist ein ganz wesentlicher Aspekt auch,

wie treten wir dem Wähler gegenüber auf,

wenn wir Dinge versprechen, wenn wir Dinge in Aussicht stellen,

wie verlässlich ist eine Partei im weiteren Volk auch,

wenn es auf darum geht, das Versprochen auch einzuhalten.

Das Burgenland wäre auch mit Platz sechs zufrieden gewesen,

aber auch dazu sei es eben nicht gekommen und jetzt gehe es darum,

wie mit der Landesgruppe Burgenland, mit der Landespartei

in diesem Gesamtkontext umgegangen wird.

Aus meiner Sicht fehlt Verlässlichkeit, Vertrauen und Berechenbarkeit.

Es gehe aber auch darum,

wie der Einsatz der burgenländischen Genossinnen und Genossen berücksichtigt werde.

Das ist in diesem Fall nicht der Fall, das wurde ganz konkret gesagt

von der Bundespartei und der Bundespartei Vorstand weggewischt,

sodass wir heute im Landespartei Vorstand die Entscheidung einstimmig,

auch in dieser Stelle gesagt, einstimmig getroffen haben,

dass wir zu Europawahl keinen Kandidaten entsenden werden.

Das heißt aber nicht, dass die burgenländische S-Böen nicht Wahl kämpfen werde,

beton das Goziel danach mehrfach.

Ohne eigene Kandidatinnen wird das aber wohl eher

eine halbherzige Sache.

Vom Artensterben über Wassermangel bis zu den Gefahren von Weltraumschrott.

Schlüsselrisiken können zu unumkehrbaren Schäden führen,

wenn die Menschheit nicht umsteuert.

Das ist die Botschaft eines Berichts der Universitäts der Vereinten Nationen,

die wenige Wochen vor der nächsten Klimakonferenz vor 6 Kipppunkten warnt.

Mehr von Julian Nagila.

Aus mehr als der Hälfte der großen unterirdischen Grundwasserspeicher der Welt

wird mehr Wasser entnommen, als auf natürliche Weise nachkommt.

Sind die Grundwasserreserven erschöpft, hätte das verheerende Auswirkungen.

Mehr als 2 Milliarden Menschen sind auf diese Trinkwasserressourcen angewiesen,

ebenso wie die Landwirtschaft.

Sie federt damit Dürren ab.

Lebenserhaltende Systeme, wie das Lebensmittelsystem oder das Ökosystem,

geraten durch menschliches Handeln immer stärker unter Druck,

sagt Zitterse Beschwari, stellvertretende Direktorin des Instituts

für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen.

Die Pufferkapazität dieser Systeme sinkt,

damit auch unsere Möglichkeiten Risiken zu senken.

Wenn wir dann diese Punkte überscheiden, verändern sich die Risiken rastisch.

Irgendwann ist beispielsweise der Punkt erreicht,

an dem zu viel Schrott im Weltraum herumschwirt.

Eine Kollision könnte dann eine Kettenreaktion auslösen.

Der Orbit wäre nicht mehr nutzbar,

mit den Satelliten fallen dann auch die Wetterbeobachtungen

und die Unwetterwarnungen aus.

Viele dieser Risiken, die wir hier benennen,

haben eins gemeinsam, die sind nicht ganz so sichtbar.

Wir sehen ja nicht den ganzen Weltraummüll

und wir sehen auch nicht, wie der Stand des Grundwasserspieges ist.

Sagt Zitterse Beschwari, die als Hauptauteurin am neuen Bericht

Interconnected Disasters Risk mitgearbeitet hat.

Neben dem Weltraumschrott und der Erschöpfung des Grundwassers

haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch das Artensterben,

die Gletscherschmelze, unerträgliche Hitze und Naturereignisse,

gegen die man sich immer weniger versichern kann,

als hohe Risiken definiert.

So geht man beispielsweise davon aus,

dass 2030 aufgrund des steigenden Überflutungsrisikos

eine halbe Million Häuser in Australien nicht mehr versichert werden kann.

Um diese Risiken anzugehen,

müssten die Rechte und Möglichkeiten zukünftiger Generationen

stärker berücksichtigt werden.

Wenn das in unsere Entscheidungen sehr viel mehr einfließen würde,

dann würden wir den Weltraum nicht vermüllen,

dann würden wir den Grundwasser nicht leer pumpen

und auch die Gletscher müssten nicht verschwinden.

Es brauche Lösungen, die nicht auf Verzögerung setzen,

sondern auf ein Umdenken.

Klimaanlagen beispielsweise können von Hitze betroffene Regionen

zwar länger bewohnbar machen,

treiben die Hitze aber noch weiter an,

wenn sie mit fossiler Energie betrieben werden.

Die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren

und ein Kohlenstoffarmer Lebensstil werden hingegen Lösungen,

um das Risiko an der Wurzel backen.

2007 hat die deutsche Autorin Julia Frank ihren Roman

die Mittagsfrau veröffentlicht.

Wir sind also bei der Kultur angelangt, schauen ins Kino.

Denn der Roman, der von Schicksalsschlägen und dem Werdegang

einer jungen Frau in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg erzählt,

der wurde verfilmt und ab heute ist die Mittagsfrau in den Kinos.

Schon als Kind hat Helene Würzig einiges zu verkraften.

Ihre Mutter ist psychisch krank, abweisend und unberechenbar.

Die Brüder sind im Ersten Weltkrieg gefallen,

der Vater wird vermisst.

Doch Anfang der 1920er-Jahre wendet sich das Blatt.

Gemeinsam mit ihrer Schwester geht es

für die lebenshungrige Helene nach Berlin.

Ein Neubeginn mit Party, Alkohol und Kurzerschnitt.

So, und jetzt kommen die Haare ab.

Was ist da Mathe?

Schere.

Jawohl, Frau Doktor.

Nehmen Sie Platz, junges Fraulein.

Trinkchen, auf X.

Im Film Die Mittagsfrau fungiert Helene als Reiseführerin

durch bewegte Zeiten durch die deutsche Geschichte

der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, quasi mit sich selbst

in der Hauptrolle einer Zeitzeugin

mit christlich-jüdischem Familienhintergrund,

in deren Leben sich politische Umstände

und gesellschaftliche Mentalitäten spiegeln,

private Leidenschaften und menschliche Tragödien.

Karl, Karl Wertheimer.

Helene.

Helene, wirst ich.

Eine Liebe, die durch Karls gewaltsamen Tod abrupt endet.

Der Verlust von Menschen zieht sich wie ein roter Faden

durch Helenes Existenz, Mutter, Vater, Brüder,

die geliebte, aber drogensüchtige Schwester,

dann eben die verwandte Seele.

Und noch ein Verlust wird schlagend,

als sich in den 30er-Jahren die politischen Verhältnisse ändern.

Für Sören Barbara Albert.

Und das zu verlieren, die Möglichkeit, so frei zu leben,

das ist halt für mich der springende Punkt.

Auch heute ist das etwas, auf das wir aufpassen müssen,

dass vielleicht auch gefährdet ist,

wenn sich die politische Situation verändert.

Mehr und mehr verengt sich Helenes Identität

bis hin zur Selbstverleugnung.

Statt der erträumten Ausbildung zur Ärztin

bleibt nur der freilich auch engagierte Dienst

als Krankenschwester, die Ehe mit einem Nazi wird zur Tarnung

für das eigene Überleben.

Ein Überleben, das Helene fast ausschließlich

in den Kargen für Wänden eines Neubaus erduldet.

Ich würde gerne arbeiten.

Meine Frau muss nicht arbeiten.

Aber ich.

Eine Enge, die auch formal korrespondiert mit dem Filmformat.

Ich glaube, man merkt es wirklich nur so unbewusst,

oder so war irgendwas auch unser Ansinnen.

Dass man das unbewusst spürt, dass alles enger wird,

dass sozusagen die Wände kommen näher,

das Helene fühlt sich eingesperrt.

Also immer so, wie sie sich fühlt, ist auch das Bildformat.

Sie sind hier.

Und wer kriegt auch nichts zu essen?

Was bist du nur für eine Mutter?

Eine, die eigentlich keine sein will.

Eine, der es unter den wiederigen Umständen ihres Lebens

nicht gelingt, stabile emotionale Bindungen herzustellen.

Regisseurin Barbara Albert weiß die bildhafte Sprache

des Romans, die Mittagsfrau von Julia Frank

für den Film durchaus zu nutzen,

erstellt aus kleinen Miniaturen des Alltags

ein weites Panorama an Themen, die zeitlos sind,

universell und immer noch aktuell.

Meint Arnold Schnötzinger.

Mit Beginn der Saison hat das Tiroler Landestheater

mit die René Gierkinger eine neue Leitung bekommen.

Sie will das Programm jünger, diverser und europäischer gestalten.

Als Neuerung hat sie die Spatenmusiktheater

Theater und Tanz mit je einer Doppelspitze besetzt.

Die ersten Premieren hatte schon gegeben,

die nächsten beiden stehen diese Woche an, berichtet Wolfgang Popp.

Nach der Premiere von Sergei Prokofievs Oper

die Liebe zu den drei Orangen

jubelt er ein Innsbrucker Lokalblatt

über einen herzerfrischenden Einstand.

Nach der Premiere des Tanzstücks, die vier Jahreszeiten,

war der Standard von der Zitat,

Intensität begeistert,

mit der sich das Ensemble durch die Klimakrise tanzte.

Genauso wie Vivaldi hat man Anfang Oktober

auch Shakespeare ins 21. Jahrhundert geholt.

Intendante in Irene Gierkinger.

Was ihr wollt, die genderfluide Verwecklungskomödie,

wo ja auch sich die Wissenschaft immer schon streitet,

seit Jahrhunderten eigentlich,

ob Shakespeare das nicht eigentlich schon genauso gemeint hat,

wie wir es vielleicht jetzt wieder oder halt endlich lesen.

Mit solchen Neuinterpretationen

zeigt man sich nicht nur gegenwärtiger,

sondern zielt auch auf ein jüngeres Publikum ab.

Das spaziert täglich am Landestheater vor beiden.

Viele Uni-Institute befinden sich

in unmittelbarer Nachbarschaft,

knapp 30.000 Studierende sind in Innsbruck inskribiert.

Für die Theaterpremiere am kommenden Samstag

hat man mit Roland Schimmelpfennig

deshalb auch auf einen Gegenwartstramatiker gesetzt.

Überschrieben hat er Hummers Odyssey.

Es ist an sich ein sehr spielerischer, poetischer,

musikalischer Text.

Er hat das schon an der Erzählung von Humair entlang entwickelt,

aber ganz neu aufgedröselt.

Das ist ein moderner Text.

Das heißt, es geht sehr stark um die Flüchtlingsbewegung,

es geht sehr stark um Heimkehr, Ankunft.

So die Regisseurin Bettina Brunnier,

die gemeinsam mit der Dramaturgin Elisabeth Schak

die Doppelspitze in der Sparte Schauspiel bildet.

Auf der Bühne wird auch ein eigens gekasteter Bürgerinnen-Core stehen,

die Beteiligten kommen aus umliegenden Tiroler-Dörfern

genauso wie aus der Ukraine.

Erzählt wird die Odyssey multi-perspektivisch

mit erwartenden Penelope als einer zentralen Stimme.

Was, wenn der Ostwind das Gegenteil dessen sagen würde,

was der Westwind sagt?

Du lügst!

Nein, du! Du lügst!

Dann würden die Winde, die sich anbrüllen von der Tafel aufspringen

und es kommt Sturm auf, alles fällt um.

Bereits am Freitag hat Creation Pictures for Dorian Premiere

eine Performance des deutsch-britischen Bühnen-Kollektiv Skopsquad.

Dramaturgin Elisabeth Schak.

Bei Creation werden sie als mittlere Generation

mit drei Performanten der jüngeren Generation

unter der älteren Generation vor Ort auf der Bühne stehen.

Und da geht es eben genau um diese Fragen.

Wer bestimmt denn eigentlich in der Gesellschaft,

was Schönheit bedeutet?

Wir haben uns alle in Ordnung, was wir gegenseitig sehen.

Wir haben uns live auf dem Stag,

so dass wir bereit sind, objektiv zu sein.

Wir wollen, dass wir da sind, dass wir da sind.

Mit Irene Gierkinger steht dem Tiroler Landestheater

erstmals eine nicht rechieführende Intendantin vor.

Die Etablierung von Doppelspitzen ging sich budgetär aus,

weil man die traditionelle Funktion des Chefdramaturgen gestrichen hat.

Neu sind auch die an der Fassade des Landestheaters angebrachten Banner,

ein Weltschmerzmittelversprechen, die Einnahme ausschließlich vor Ort.

Und jetzt ist noch Zeit für die Nachrichten,

so fast für den News in English with Liz Alcock.

Die Spokesperson für Ondra, Yulia Tuma, sagt,

das hat einen devastativen Impact auf die Palästinien-Population.

Ondra fährt aus der Flügel.

Und wenn wir nicht die Flügel bekommen,

werden wir ursprünglich geholfen,

um unsere Operationen in der Gazastrip zu holen,

wie auf der Montag Abend.

Wir brauchen die Flügel, und wir brauchen die Flügel ursprünglich.

Israel hat die Elektrizität aufgesucht zu Gaza,

weil die Flügel, die aufgesucht ist,

die Generatorinnen und Generatorinnen, die auf die Flügel gehen.

Israels Ambassador zu der United Nations,

Gilad Erdan,

hat auf den UN-Secretariat General Antonio Guterres zu berichten.

In den Kommentaren zu der UN Security Council gestern,

Guterres sagte,

die Hamas-Aktien in Israel am 7. Oktober,

in denen 1400 Israelis getötet wurden,

war es nicht in einem Vakuum,

und dass die palästinienischen Menschen

zu 56 Jahren der suffizierenden Occupation gestern.

Erdan sagte,

Guterres sei komplett von der Realität und der Region verschwunden.

Der UN ist verletzt.

Ein neuer Minister-Secretariat General

hat alle Moralität und Impartialität verloren.

Weil, wenn Sie sagen,

diese schlimmen Worte,

dass diese Wettbewerbs-Aktien nicht in einem Vakuum passieren,

Sie tolerieren Terrorismus.

Und wenn Sie tolerieren Terrorismus,

Sie justifizieren Terrorismus.

Und der Austrian Chancellor Carl Nehammer

ist heute in Österreich

mit der Czech Prime Minister Petr Fiala

in einer Unterstützung für das Land,

folgen die horrifizierten Hamas Militant-Aktien in Israel.

Und in anderen News,

die Oberhaus des Russischen Parlaments

hat die Ratifizierung der globalen Neutelier-Test-Bahn gewohnt.

Der Votor folgt ein Statement von Präsident Putin,

der vor diesem Monat warnte,

dass Moskau sich ihre Entscheidung zu ratifizieren

um den Stand von den USA zu sehren,

der sie gezeichnet hat,

aber nicht den Bill zu ratifizieren.

Und die Republikanzen haben den Kongressmann Mike Johnson

als ihre letzte Nominierin für den Speaker

der US-Haus der Repräsentativen gewohnt.

Es bleibt zu sehen,

ob Johnson die 217 GOVP-Votes,

er braucht, um den Speakers Gavel

auf der Hausfläche zu gewinnen,

in einen Votor später heute.

Jetzt schaue ich auf dieses Nachmittag,

ein Mixer von Cloud und Sunshine,

ein occasionaler Rhein in den Süden

und die Temperaturen werden von 10 bis 19°C rangehen.

Und jetzt geht es zu Thomas Brandenberger

für die News in German.

Danke sehr.

Weiter nur in kleinen Schritten

werden die Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung

im Gasastreifen.

Ein vierter Convoy aus 20 Lastwagen

mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Trinkwasser

ist in der Nacht von den Hilfsorganisationen empfangen worden.

Insgesamt sind damit seit Beginn des Kriegs

74 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gasastreifen gelangt.

Laut UNO werden für eine Versorgung

der 2,2 Millionen Menschen

aber zumindest 100 Lastwagen pro Zag nötig.

Zudem verhindert Israel weiter die Lieferung von Treibstoff,

die für die Stromgeneratoren in den Spitälern gebraucht wird.

Einige Spitälern mussten bereits schließen

oder ihre Arbeit auf das Nötigste zurückfahren.

Nach zahlreichen anderen europäischen Politikern

startet heute auch Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer

Israel einen Solidaritätsbesuch ab.

Geplant sind Treffen mit Präsident Jitzack Herzog

und Premier Benjamin Netanyahu.

Nach Angaben aus dem Bundeskanzleramt

will Nehammer danach auch mit der Familie

eines israelisch-österreichischen Staatsbürgers zusammenkommen,

der von der Hamas verschleppt wurde.

Die SPÖ Burgenland wird für die Europawahl

im nächsten Jahr keine Kandidaten entsenden.

Das hat der Landespartei Vorstand in Eisenstadt einstimmig beschlossen.

Landespartei-Chef Hans-Peter Doskoziel begründete den Schritt damit,

das ist der Bundespartei an Verlässlichkeit und Berechenbarkeit mangle.

Hintergrund ist, dass die SPÖ Burgenland darauf beharrt,

dass ihr bei der Wahl für ihren Kandidaten Ex-Minister Darabosch

der fünfte Listenplatzzustihe,

das sei von der Bundespartei aber weggewischt worden.

Damit sei das Thema für ihn erledigt,

einen Streit soll es aber nicht geben, so Doskoziel.

Und der Nationalrat kommt am späten Nachmittag auf Antrag

der FPÖ zu einer Sondersitzung zusammen.

Die Freiheitlichen bringen einen antringlichen Antrag an die Bundesregierung ein,

weil sie die Neutralität und Souveränität Österreichs gefährdet sehen.

Als Grund führen sie unter anderem Österreichs Unterstützung für die Ukraine an.

Und noch zum Wetter und zu Jörg Stieber.

Da geht es in den nächsten Tagen unbeständig weiter.

Ein Tief über dem Atlantik schickt uns weitere Fronten mit einigen Regenschauern.

Häufig und auch zum Teil ergiebig regnen wird es dabei in der Nacht auf Freitag.

Es bleibt aber deutlich zu mild für Ende Oktober.

Nur vorübergehend kann es in manchen Gebirgsgruppen

bis knapp unter 2000 m schneiden.

Am Wochenende gibt es dann abseits von einigen zäheren Nebelfeldern

wieder mehr Sonne.

Längere Sonnegefasen hat die heutige Nachmittag in Nordtihol

im Norden Salzburg und in Oberösterreich zu bieten.

Im Süden und spät auch in Voradelberg kann es dagegen etwas regnen.

Über Nacht ziehen dann vor allem an der Alpen-Nordzeit

einige Regenschauer durch.

Morgen am Nationalfeiertag ist es meist bewölkt,

im Süden stellen bei sich auch länger Nebelig.

Vor allem von Voradelberg bis ins westliche Niederösterreich

ziehen ein paar Regenschauer durch.

Sie werden am Nachmittag von der Schweiz her häufiger.

Sie werden durch in erster Linie im Osten und Südosten.

Schon Teil weht kräftiger Wind

und die Temperaturen erreichen 11 bis 19 Grad.

Gegen Abend wird der Regen generell mehr

und breitet sich in der Nacht auf Freitag auf ganz Österreich aus.

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