Ö1 Journale: Mittagsjournal (17.09.2023)
ORF Ö1 9/17/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Zu diesem Journal begrüßt sie Barbara Schieder.
Italien können in der Migrationsfrage auf Europa zählen, verspricht EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen bei einem Lokalaugenschein in Lampedusa.
Die UNO spricht mittlerweile von mehr als 11.000 Toten in der libyschen Stadt Derna.
Fast ebenso viele Menschen werden aber noch vermisst.
Bei den beiden Toten, die vor wenigen Tagen auf der griechischen Halbinsel Pylion gefunden
wurden, handelt es sich tatsächlich um das vermisste junge Ehepaar aus Graz.
Das hat ein DNA-Test jetzt bestätigt.
Der Verfassungsschutz hat einen 17-jährigen Islamisten ausgefascht, der konkrete Anschlagspläne
in Wien gestanden hat.
Und was wir vom Wetter erwarten dürfen, das weiß Gunda Schuller.
Entschuldigen Sie, das Wetter kommt erst später, muss ich Sie leider noch vertrösten.
In einer Videobotschaft hat Italien Regierungschefin Giorgio Meloni erst am Freitag die EU zum
entschlossenen Handeln in der Migrationsfrage aufgerufen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen könne sich gerne einmal selbst ein Bild
vom Ernst der Lage auf Lampedusa machen, sagte sie da.
Eine Aufforderung, der diese schon heute nachkommt.
Von der Leyen und Meloni haben heute Lampedusa gemeinsam besucht.
Innerhalb von sechs Tagen sind auf der Sizilien vorgelagerten Insel an die 12.000 Flüchtlinge
angekommen.
An die 10.000 wurden bereits wieder verlegt.
Aus Italien berichtet Cornelia Vospanik.
Die Wagenkolonne kommt nur im Schritttempo voran.
Erst werden Giorgia Meloni und ihr Gast Ursula von der Leyen von Bewohnern gestoppt.
Wir tun unser Bestes, versichert Meloni.
Und fährt dann weiter zu einem Hotspot, der für 400 Menschen ausgelegt ist und auf dem
aktuell 1.500 Menschen untergebracht sind.
Die beiden Politikerinnen drängen sich vorbei an hunderten Insassen, die ihre Aufmerksamkeit
suchen und zurückgehalten werden.
Nach etwa zehn Minuten ist der Besuch vorbei, denn die beiden besuchen vor ihrem gemeinsamen
Statement auch noch die Mole.
Dass Ursula von der Leyen hier sei, sei kein Solidaritätsbesuch, sondern Verantwortung
Europas gegenüber sich selbst, sagt Giorgia Meloni, denn das sei auch die Grenze Europas.
Es brauche gemeinsame, dauerhafte Lösungen und die Kommissionspräsidentin sichert die
auch zu.
Italien könne auf Europa zählen.
Ursula von der Leyen präsentiert ein 10-Punkte-Programm, in dem die Grenzschutzbehörde Frontag
seine größere Rolle bekommt.
Sie soll nicht nur bei der Registrierung helfen, sie soll auch Abschiebungen durchführen.
Die bestehende See-Missionen können verstärkt werden, eine neue werde geprüft.
Mittel an die Tunesische Küstenwache sollen schnell freigegeben werden, sagt von der Leyen.
Unter den weiteren Punkten finden sich der Kampf gegen die Schlepper und die Öffnung
legaler Zuwanderungswege.
Und Bundeskanzler Karl Nehammer zieht offenbar außerordentliche Kontrollen an den Grenzen
zum Schengenpartner Italien in Betracht.
Die Frage werden auch wir bald die Grenze zu Italien kontrollieren, nachdem Lampe Dusa
den Notstand ausgerufen hat, beantwortet Nehammer im Interview mit der kleinen Zeitung, klar mit Ja.
Laut dem Bundeskanzler haben die österreichischen Behörden die Schlei-Erfahndung im Grenzraum
zu Italien verstärkt.
Nach der Flutkatastrophe in Libyen steigt die Zahl der gesicherten Opfer weiter.
Allein in der Stadt Derna sind nach UNO-Angaben 11.300 Menschen ums Leben gekommen.
Mehr als 10.000 weitere werden aber noch immer vermisst.
Aufgrund der Pflegentoten, die noch immer nicht geborgen werden konnten, steigt die Gefahr von Seuchen,
ernst Kernmeier berichtet.
Das Fernsehen zeigt in den Straßen der Nordost Libischen Stadt Derna heute Autos,
die Desinfektionsmittel versprühen.
Es soll den Ausbruch ansteckender Krankheiten verhindern.
Doch die größte Gefahr dafür lauert im Wasser.
150 Fälle von Durchfallerkrankungen wurden bis gestern registriert,
weil die Menschen kontaminiertes Wasser trinken müssen.
Die Gefahr des Ausbruchs der Kollera sei akut,
während die Hilfsorganisation Islamic Relief.
Es mangelt außerdem an Nahrungsmitteln und Medikamenten.
Zahlreiche Menschen sind obdachlos.
In Derna wurden nach den heftigen Regenfällen und dem Bruch zweier Dämme
Anfang der Woche ganze Stadtviertel weggespült.
Laut dem UNO-Nothilfebüro Ocha liegt die Zahl der bestätigten Todesfälle mittlerweile bei 11.300.
Eine Naturkatastrophe, die angesichts der aktuellen Häufung
schon fast weder in Vergessenheit geraten ist, obwohl sie erst zwei Wochen alt ist,
das sind die sinnflutartigen Regenfälle über Mittelgriechenland und deren verheerende Folgen.
Seit damals wurde nach einem vermissten Grazer Ehepaar gesucht.
Nun ist es traurige Gewissheit, die bei den 35-Jährigen sind,
während ihrer Hochzeitsreise auf der Halbinsel Pillion ums Leben gekommen,
Katrin Erhardt berichtet.
Ein DNA-Abgleich hat bestätigt, was bereits befürchtet wurde.
Bei jenen beiden Leichen, die vor einigen Tagen
an einem Strand nahe Lyri auf der Halbinsel Pillion gefunden wurden,
handelte sich um die beiden Grazer.
Das frisch verheiratete Paar hatte seine Flieterwochen
in einem abgelegenen Ferienhaus verbracht.
Als die heftigen Unwetter einsetzten,
sollen sie, entgegen dem Rat des Hausbesitzers, im Ferienhaus geblieben sein.
Das Gebäude wurde durch die Wassermassen weggerissen.
Von dem Paar fehlte seither jede Spur.
Jetzt wurde ihr Tod vom Außenministerium bestätigt.
Mehr als ein Dozent Menschen kam bei der Flutkatastrophe
in mittelgriechen Land von 4. bis 8. September ums Leben.
Die Sondereinheit Vega hat in Wien an einen Jugendlichen gefest genommen,
der im Internet erklärt haben soll,
einen islamistischen Anschlag in Wien verüben zu wollen.
Das hat das Innenministerium heute bekannt gegeben.
Die 17-jährige war in der Einvernahme geständig
und ist in Untersuchungsaft Evelyn Kania mit den Einzelheiten.
In der einen Hand sein Kampfmesser, die andere zeigt den IS-Gruß,
dazu einschlägige Kleidung.
Dieses Foto von sich teilt der 17-jährige
laut Innenministerium in einer JET-Gruppe.
Und er droht, dass er mit dem Messer
einen Anschlag in Wien verüben will.
Später im JET erklärt er dann,
dass er den Anschlag nicht durchführen wird.
Er kann ermitteln der Staatsschutz
und der Wiener Verfassungsschutz.
Der Jugendliche an Österreicher wird ausgeforscht.
Es gibt eine Hausdurchsuchung
und vorigen Dienstag wird er festgenommen.
In der Einvernahme gibt der 17-jährige dann laut Innenministerium zu,
dass er einen Anschlag geplant hat.
Er hätte in Kauf genommen dabei zu sterben.
Als Vorbilder nennt er etwa den Atemtäter von Wien.
Der Jugendliche ist in Untersuchungsaft,
radikalisiert haben soll er sich,
vor allem durch islamistische Videos im Netz.
Weitere aktuelle Meldungen jetzt von Anselm Pär.
Bundeskanzler Karl Niehammer will das Verfahren von Postenbesetzungen
durch die Regierung ändern.
Allerdings erst in der nächsten Legislaturperiode.
Derzeit gehen die Besetzungsvorschläge,
der dafür eingesetzten Kommissionen nur durch,
wenn der Ministerrat sie einstimmig annimmt.
Das sei keine saubere Lösung,
sagt Niehammer der Tiroler Tageszeitung.
Uneinigkeit zwischen ÖVP und Grünen
blockiert schon seit längerem wichtige Postenbesetzungen,
etwa im Bundesverwaltungsgericht
und in der Bundeswettbewerbsbehörde.
Russland hat in Süden der Ukraine
danach erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Über den Regionen Mikulayev und Odessa
sind nach Angaben des ukrainischen Militärs
sechs Drohnen und fünf Marschflugkörper abgefangen worden.
Dennoch seien wieder Getreidespeicher
und andere Landwirtschaftsgebäude in Odessa getroffen worden.
Auch Russland hat in der Nacht
wieder mehrere ukrainische Drohnen abgefangen.
Wegen der Angriffe gab es Verspätungen
an den drei großen Moskauer Flughäfen
des berichten russische Staatsmedien.
Der Iran schränkt die internationale Überwachung
seiner Atomanlagen weiter ein.
Nach Angaben der internationalen Atomenergiebehörde
wurde weiteren Inspektoren die Akkreditierungen zogen.
Iranischen Medienberichten zufolge handelt es sich
um Achtexperten aus Deutschland und Frankreich.
Bei Ausschreitungen bei einer Veranstaltung von Eritrean
in Stuttgart sind gestern 27 Polizisten verletzt worden.
Es gab 228 Festnahmen.
Gegner des Eritreischen Regimes wollten eine Veranstaltung
eines regimnahen Eritreischen Vereins stören.
Indische massive Zusammenstöße zwischen Eritrean
gab es diesen Sommer auch schon im Deutschen Gießen,
in Stockholm und in Tel Aviv.
In der alten Donau in Wien
ist gestern ein Mann ertrunken.
Passanten hatten Kleidung und einen Rucksack entdeckt
und Alarm geschlagen.
Der 83-Jährige wurde nach einer groß angelegten Suche
und Tauchangeborgen.
Der Notarzt konnte nur mehr den Tod feststellen.
Vielen Dank.
Und jetzt aber wirklich das Wetter Gunder Schuler, bitte.
Ruhiges Sommerwetter heute.
Größtenteils bleibt es den ganzen Nachmittag sonnig.
Im Westen und Südwesten können jedoch dazwischen
auch etwas mehr Wolken dabei sein.
Und vom Arlberg bis zur Choralpe
sind vereinzelt auch kurze gewidrige Schauer möglich.
Die aktuellen Temperaturen aus den Landeshauptstätten.
22 bis 25°C, Eisenstadt 26°C,
St. Pölten 23°C,
Linz Salzburg und Innsbruck 25°C,
Bregen 26°C,
Graz 25°C und Klagenfurt 24°C.
Morgen Montag zum Teil kräftiger vöniger Südwind
und damit noch einmal sehr warm mit 23 bis 31°C.
Es reicht überall für einige Sonnenstunden.
Doch keine Streckenweise auch für ein paar Stunden nebelig sein,
außerdem kommen Wolken.
Die werden dann am Nachmittag im Westen dichter
und besonders in Vorarlberg und in Tirol
muss man dann auch mit Regen und Gewittern rechnen.
Im Namen des gesamten Journalteams Paul Schiefer-Regier
und Gerhard Domjan Technik verabschiedet sich Barbara Schieder.
Ich wünsche einen schönen Nachmittag.
Die folgende Sendung enthält Produktplatzierungen.
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