Ö1 Journale: Mittagsjournal (16.04.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 4/16/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Mit Paul Schiefer im Studio und mit diesen Themen.

Die schweren Kämpfe im Sudan haben international besorgnis ausgelöst, mehr als 50 Zivilisten

sind bei den Gefechten schon getötet worden.

Trotz aller Differenzen werden die Regierungsparteien ÖVP und Grüne weiter zusammenarbeiten, das

sagt Justizministerin Alma Sardic von den Grünen.

Polen, Ungarn und die Slowakei haben Getreide, Importe aus der Ukraine, gestoppt man befürchteten

Nachteile für die eigene Landwirtschaft.

Und das Wetter bringt sonnige Stunden im Süden und im Osten, im Westen bleibt es trüb und

nass.

Im Sudan, im Nordosten Afrikas gehen die Kämpfe zwischen der Armee und einer rivalisierenden

paramilitärischen Gruppe weiter und die Gefechte fordern immer mehr Opfer.

Mehr als 50 Zivilisten sind schon getötet worden, weitere 600 Menschen wurden verletzt.

Der Unossicherheitsrat hat beide Seiten dazu aufgerufen, die Kämpfe zu beenden.

Christian Leninger berichtet.

Dieses Geräusch schreckt seit gestern Zivilistinnen und Zivilisten im Sudan immer wieder auf,

Kampfjets im Tiefflug und meistens kurz darauf, die Explosionen abgeworfener Bomben zu hören.

Auch Artilleriegranaten werden eingesetzt, Maschinengewehre, es ist ein Machtkampf der

beiden starken Männer des Landes.

Auf der einen Seite Armee-Chef Abdelvattach Al-Burhan, auf der anderen Mohamed Hamdan-Tagalo,

Chef der rund 100.000 Mann starken paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces, die aus der für

ihre Graueldaten in der Provinz der Fuhr bekannt gewordenen Czajawid Miliz hervorgegangen ist.

Gekämpft wird um den Flughafen der Hauptstadt Khartoum, um den Präsidenten Palast, den staatlichen

Rundfunk-Sender und auch um etliche Flugfelden Provinzstätten, der eigentlich für diese

Woche geplante Übergang von der Herrschaft des Militärs zu einer zivilen Regierung dürfte

in weite Ferne gerückt sein.

Wie gut und vor allem wie lange die Regierungsparteien ÖVP und Grüne noch zusammenarbeiten werden,

darüber wird derzeit wieder gerne spekuliert und manche Beobachter sehen die Parteien schon

im Vorwahlkampf.

Die Grüne Justizministerin Alma Sardic von den Grünen zeigt sich dennoch überzeugt,

dass die Regierungsparteien weiter zusammenarbeiten werden.

Wir befinden uns aktuell in vielen verschiedenen Krisen und haben noch einige Punkte und einige

Themen, die es umzusetzen gilt.

Wir befinden uns auch in einer Phase der Teuerungen, da gilt es auch, als Regierung zu handeln

und zu agieren und auch diese Teuerungen abzufedern.

Die Klimakrise ist auch da und da müssen wir uns auch als Koalition viele Gedanken machen,

was es noch umzusetzen gilt, damit wir die Klimakrise möglichst effizient abfedern können.

Die Koalition hält bis zum regulären Wahltermin.

Sagt Alma Sardic im Gespräch mit Matthias Westhoff in der ORF-Pressestunde.

Im vergangenen Jahr sind in Österreich das Krankengeld und das Reha-Geld überwiegend

von Frauen bezogen worden.

Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der Freiheitlichen an Gesundheitsminister

Johannes Rauch hervor.

Hören Sie mehr von Tanja Malle.

Frauen sind anders krank als Männer.

Das spiegelt sich auch beim Krankengeld.

2022 hat die österreichische Gesundheitskasse ÖGK 870 Millionen Euro Krankengeld ausbezahlt,

die Beamtenversicherung BVA rund 50 Millionen Euro.

Rund zwei Drittel der Erkrankungsfälle betreffen Frauen.

Konkret stehen bei der ÖGK rund 452.000 Erkrankungen von Männern rund 706.000 Erkrankungen von Frauen

gegenüber.

Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ-Frauen-Sprecherin Rosa Ecker an

Gesundheitsminister Rauch hervor.

Ecker fordert bessere Präventionsmaßnahmen.

Die Gründe für das Phänomen dürften umfassend sein.

Frauen sind stärker Mehrfachbelastungen ausgesetzt als Männer, die typischen Krankheitsbilder

unterscheiden sich und Probanden in der Forschung sind in erster Linie männlich.

Polen und Ungarn haben den Import von Getreide und anderen Nahrungsmitteln aus der Ukraine

gestoppt.

Sie wollen damit ihre eigene Landwirtschaft schützen.

Auch die Slowakei hat Weizenimporte aus der Ukraine untersagt, dort wird der Schritt damit

begründet, dass man in Getreide, aus der Ukraine Rückstände von Pestiziden gefunden

habe.

Christian Leninger.

Wenn es um Waffenlieferungen, die Aufnahme von Flüchtlingen oder die Fürsprache in

internationalen Grämen geht, dann hat die Ukraine nur wenige Sotaue-Unterstützer wie

Polen.

Doch gewisse Grenzen hat die polnische Solidarität, dann offenbar doch.

Heute hat die Regierung entschieden, den Import von Getreide und Dutzend anderen Lebensmitteln

aus der Ukraine zu verbieten, so der Chef der polneregierenden PiS-Partei Jaroslaw Kaczynski.

Der Grund des Verbots, der Krieg in der Ukraine erschwert den Export ukrainischen Getreides

über die Schwarzmärheven, viele ukrainische Lieferungen gehen nun auf dem Landweg über

Polen ins Ausland und ein Teil des, eigentlich etwa für Afrika bestimmten Weizen bleibt

in Polenhängen, überschwemmt den dortigen Markt und drückt die Preise, wogegen nun

die polnischen Bauern protestieren.

Auch Ungarn und die Slowakei haben ukrainische Getreidelieferungen inzwischen gestoppt, Ungarn

ebenfalls zum Schutz der eigenen Bauern, die Slowakei erklärt, in ukrainischem Weizen

sein Pestizidrückstände gefunden worden.

In Italien sorgt der Tourismus für gemischte Gefühle, einerseits läuft das Geschäft wieder

gut, andererseits sorgt der Ansturm der Massen in einigen Regionen für große Probleme.

In Ligurien verlangen zahlreiche Bürgermeister jetzt Zugangsbeschränkungen, berichtet Cornelia

Wospanik.

Im Portofino ging es am Ostermontag ihm wie vielen anderen.

Trapper.

Es sind einfach zu viele, so viele, dass im Ligurischen Fischerdorf eine sogenannte

rote Zone eingerichtet wurde.

Das heißt, stehen bleiben verboten, man darf nur an den Schönheiten vorbeigehen und

tut das dicht an Dicht mit anderen.

Richtig findet er das.

Aber welche Art Freizeiterlebnis ist das?

Zwölf Bürgermeister in Ligurien fordern jetzt Zugangsbeschränkungen wie Emanuele

Moja in Monterosso in den Cinque Terre.

In Venedig sind Zugangsbeschränkungen inklusive Besuchsgebühr schon genehmigt.

Wie genau das gehen soll, wird aber immer noch diskutiert.

Die Stadt würde die Besuchsgebühr gerne von den Transportunternehmern einheben lassen,

die aber wehren sich dagegen, so drängt man sich weiter, dicht an Dicht, zumindest gratis.

In weiten Teilen Österreichs hat es in den letzten Tagen sehr viel geregnet und das freut

die heimischen Bauern.

Der Regen hat für viele Kulturen die langersente Wasserzufuhr gebracht und die vom Winter

ausgetrockneten Böden sind jetzt wieder gut durch Nest, berichtet Tobias Mayer.

Bis zu 70 Liter pro Quadratmeter hat es im Nachfeld in drei Tagen geregnet.

Der Landwirt Robert Kriegel baut hier Gemüse und Weizen an, er sagt, das war ein Traum

der Regen.

Denn dadurch, dass die Regenmengen kontinuierlich gekommen sind, konnte der Boden das Wasser

gut aufnehmen.

Wir haben früher quasi einen absolut trockenen Oberboden gehabt und es ist bis in relativ

die Verschichten sehr trocken gewesen.

Jetzt ist der Boden gestarkt durchfeuchtet.

Die Feuchtigkeit bringt aber auch Verzögerungen, denn Kartoffeln etwa können gerade nicht

angepflanzt werden.

Die Äcker wären dafür zu nass, sagte Erdäpfelbauer Stefan Prichink aus dem Fladnitz-Tal.

Wir wären uns sicher jetzt um ein bis zwei Wochen, wird sich das Pflanzen jetzt verzögern.

Die Ernteverzögere sich dadurch aber nicht automatisch, denn sie hänge dann vor allem

vom Wetter im Sommer ab.

So Prichink.

Die Meldung hat jetzt Martina Koffler.

Ungeachtet des orthodoxen Osterfestes dauern die Kämpfe in der Ukraine an.

In der Nacht sind nach Angaben aus Kiev zwei Teenager in der südlichen Region Mikolayev

durch rossischen Beschuss ums Leben gekommen.

Heftige Angriffe werden auch aus der Region Saborischia gemeldet.

Eine Kirche wurde schwer beschädigt, die Ostermesse musste abgesagt werden.

In Deutschland sind in der vergangenen Nacht wie geplant die letzten drei Atomkraftwerke

vom Netz genommen worden, als letztes wurde Neckar-Westham zwei in Baden-Württemberg

eine Minute vor Mitternacht abgeschaltet.

Bayerns Ministerpräsident Söder will Atomkraftwerke künftig in Landesverantwortung weiter betreiben

und fordert in der Bild am Sonntag eine entsprechende Gesetzesänderung.

Aus Minister Alexander Schallenberg reist heute zu einem offiziellen Besuch nach Vietnam.

Für morgen sind Treffen mit Schallenbergs Amtskollegen sowie Regierungsschiff Pamin

Chin geplant.

Schallenberg wird von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet.

Ab morgen können Haushalte in Wien den zweiten Energiebonus beantragen.

Ein Personenhaushalte mit einem Bruttojahreseinkommen bis 40.000 Euro und mehr Personenhaushalte

mit einem Einkommen bis 100.000 Euro bekommen 200 Euro überwiesen.

Personen, die bereits im Vorjahr den ersten Energiebonus erhalten haben, bekommen das

Geld automatisch.

Und gleich sieben Volksbegehren liegen ab morgen in den Gemeindemtern zur Unterschrift

auf.

Die Themen reichen von der Forderung nach einem Rücktritt von Bundeskanzler Nehammer

bis hin zur Abschaffung der Zeitumstellung.

Danke, Martina Kofler.

Jetzt haben wir noch die Wetteraussichten für Sie heute mit Daniel Schlager.

Bis weit in die neue Woche hinein erwarten uns da ziemlich unbeständige, wenn auch

eine Spur mildere Tage.

Im Großen und Ganzen bedeutet das, viele Wolken immer wieder ein paar Schauer und meist nur

zwischendurch Sonne.

Etwas länger zeigt sich die Sonne heute Nachmittag im teils windigen Süden und teilweise auch

im Osten.

Die kurze Auflockerungen sind aber im Großteil Österreichs möglich.

Jedenfalls drüben und nass bleibt es jedoch westlich von Innsbruck und speziell in Vorarlberg

schneidet es teilweise auf unter 800 Meter herab.

Ein paar Schauer bilden sich aber auch sonst vor allem an der Alpen-Nordseite.

Zu den aktuellen Temperaturen aus den Landeshauptstädten, in Wien und Eisenstadt 11 Grad, in St.

Pölten und Linz 9, in Salzburg nach Ettersregen 8 Grad, in Innsbruck 9, in Bregenz bei Regen

6 Grad, in Graz 11 und in Klagenfurt ebenfalls 11 Grad.

Und je nach Regen und Sonne gehen sich heute 5 bis 14 Grad aus.

Auch morgen Montag dein wechselhaft und tagsüber vermehrt Schauer, weitgehend trocken aber

von Ostsyrol bis in die südliche Steiermark, hier und im Osten auch sehr lebhafter Nordwind.

Damit auch bis zu 17 Grad, meist aber 8 bis 15 und in 2000 Meter Höhe um die Minus 1 Grad.

Das war der Sonntagsschonal, ausführliche Informationen gibt es von uns wieder um 17

Uhr und um 18 Uhr im Abendjournal.

Die folgende Sendung enthält Produktplatzierungen.

Guteratulations!

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