Ö1 Journale: Mittagsjournal (15.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/15/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Mit Christian Williwald und mit diesen Themen.

Eine neue Frist der israelischen Armee an die Bewohner des Gaserstreifens geht zu Ende.

Wann die Bodenoffensive beginnt ist ungewiss.

Weitere schwere Erdbeben in Afghanistan und flexible Abschlüsse je nach Zustand eines Unternehmens

wären eine Lösung in den Gehaltsverhandlungen, sagt IHS-Chef Holger Bonin.

Das Wetter wechselhaft windig und kühler als zuletzt.

Die israelische Armee hat der Bevölkerung in Gaserstreifen eine weitere Frist gesetzt.

Es ist jetzt um 13 Uhr abgelaufen, die Menschen sollten sich in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben.

Die humanitäre Lage im Gaserstreifen wird immer schlimmer, dass die nun abgelaufene Frist den baldigen Beginn der israelischen Bodenoffensive markiert ist ungewiss.

Berichtet unser Korrespondent Tim Kuppal.

Wieder schließt sich das Fluchtfenster nach Süden für die Menschen aus dem Norden des Küstenstreifens

ohne Wassernahrung, Notquartiere, Strom oder Kanalisation droht eine humanitäre Katastrophe.

Wandt die UNO.

Die israelische Armee setzt die Bombardierung von Stellungen der Hamas-Terroristen fort.

Der große Bodenangriff lässt auf sich warten.

Mögliche Gründe, massiver Druck aus den USA für mehr Schutz der Zivilbevölkerung.

Vielleicht auch Geheimverhandlungen über die bis zu 200 israelischen Geiseln

in der Gewalt der Terrororganisationen Hamas und islamischer Jihad.

Die Furcht vor einem Flächenbrand steigt.

Am Vormittag ein Tod im Norden durch eine Panzerabwärter-Kette der Terrormilizispolar.

Hamas für Haniye trifft gestern in Qatar den iranischen Ausminister.

Im Mittelmeer kreuzen zwei US-Flugzeugträger israelische Kampfjets greifen den Flughafen in Syrien an.

Im Westjordanland gibt es seit vergangenem Samstag 50 Tote und 1.000 Verletzte.

Unterdessen wird klar die Terrorattacke vom 7. Oktober mit 1.300 ermordeten israelis

hätte noch blutiger ausfallen können.

Die Hamas-Terroristen hatten laut israelischen Angaben Anweisungen

so viele Menschen wie möglich zu ermorden.

Inklusive detaillierte Lagepläne für Schulen und Jugendheime.

Die israelische Armee hat es angekündigt.

Zivilbodentruppen in den Gaser, Streifen, Schicken.

Nikolas Wildner in Tel Aviv.

Tim Kuppel hat ein paar Gründe gerade genannt, warum es noch nicht so weit ist.

Wie wird denn das in Israel gesehen, die wiederholten Ultimatenden Norden des Gaser,

Streifens zu verlassen, nimmt man das als Zögern der Regierung wahr?

Also ich würde nicht sagen, dass es als Zögern wahrgenommen wird.

Man will hier einfach nicht zu überstürzen.

Man will auf den richtigen Zeitpunkt warten, wie wir gehört haben,

hat Israel in den vergangenen Tagen wiederholt den Menschen in Gaser Zeitfenster gegeben,

in denen Menschen sicher den Norden von Gaser evakuieren können.

Das heißt aber, wie wir auch gehört haben im Beitrag, nicht im Umkehrschluss,

dass nach Ablauf dieser Zeitfenster zwangsläufig eine neue Phase der israelischen Angriffe beginnt.

Es kann sein, dass im Hintergrund der Versuch existiert Verhandlungen,

Geheimverhandlungen zu führen, Geiseln aus den Händen der Hamas israelische Geiseln zu befreien.

Die USA haben auch Druck ausgeübt auf Israel, die Fluchtbewegung vom Norden des Gaser,

in den Süden länger zu ermöglichen, weil es sich hier wirklich um sehr viele Menschen handelt

und die Unachgesagt hat, das ist eigentlich nicht zu bewerkstelligen.

Israel hält generell aus militärstrategischen Gründen,

hält sich immer bedeckt, wenn es um den Beginn von Bodenoffensiven geht.

Das heißt, wir wissen über die Bodenoffensive derzeit nur, dass sie stattfinden soll

und es ist eigentlich nur klar, dass sie überraschend beginnen wird.

Es ist jedenfalls ein riesen Militärinsatz geplant mit zigtausenden Soldaten.

Wird in Israel das Risiko diskutiert, dass die Hamas vielleicht genau auf so etwas wartet?

Ja, dieses Risiko wird diskutiert. Die Stimmen dazu sind wahrnehmbar oder werden immer lauter.

Man weiß darauf hin, dass die Hamas diese Terroroffensive, dieses Massaker am 7. Oktober

gegen die Zivilbevölkerung in Israel im Grenzgebiet sogar sehr lange geplant und auch sehr erfolgreich geplant hat.

Es gibt Berichte, die nach denen diese Invasion zwei Jahre lang in Planung war

und Israel hat davon nichts mitgekriegt und war davon völlig überrascht.

Jetzt geben zahlreiche Beobachter auch zu bedenken, dass die Hamas bestimmt auch mit einer massiven Reaktion

in Israel gerechnet hat und sich auch wahrscheinlich dafür gut und genau vorbereitet hat.

Und viele befürchten Israel, dass die Armee hier im Kaserstreifen in eine Falle tappen könnte

und sehr hohe Verluste erleiden könnte.

Am Jahr 10 waren sich die Armeeführung und die politische Führung entschließt, diese Offensive zu starten.

Nicolas Wildner war das. Vielen Dank für diese Informationen.

Danke.

Afghanistan ist erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert worden.

Das Epizentrum liegt wieder nahe der Stadt Herat im Nordwesten des Landes.

Überschäden ist noch nichts bekannt.

Bei einer Serie von Beben sind seit einer Woche laut der Taliban-Regierung rund 2.000 Menschen ums Leben gekommen.

Betroffen sind vor allem die Dörfer um die zweitgrößte Stadt Herat, berichtet Lisa Machreiner.

Die Österreicherin ist für Ärzte ohne Grenzen vor Ort.

Wir hatten das erste Erdbeben am Samstag gegen 11 Uhr, gefolgt von mehreren schweren Nachbeben.

Das lokale Krankenhaus hat vergangene Woche hunderte Jahre lang die Erdbeben,

berichtet die Projektleiterin.

Wichtig sei die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und medizinischer Soforthilfer.

Ein großes Problem sei der Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Das haben uns auch die wenigen Überlebenden berichtet.

Sie brauchen wirklich Zugang zu Wasser.

Auch für den verbleibenden Schafherden, die sie haben, in den ländlichen Gebieten dort,

lebt sich die Erdbeben.

Wir haben die Erdbeben am Samstag gegen 11 Uhr gefolgt von mehreren schweren Nachbeben.

Das lokale Krankenhaus hat vergangene Woche hunderte Verletzte versorgt,

die sie haben, in den ländlichen Gebieten dort, leben die Menschen meistens von Viehzucht.

Und was dann noch dazukommt, ist natürlich der Wiederaufbau,

der sehr, sehr viele Menschen beschäftigt, weil der Winter kommt bald.

Einfache Notunterkünfte würden für die erwarteten Minusgrade nicht ausreichen,

sagt Lisa Machreiner, die für Ärzte ohne Grenzen im öffentlichen Krankenhaus von Herat im Einsatz ist.

Die Lohnverhandlungen gestalten sich diesen Herbst erwartungsgemäß schwierig.

Beispiel Metall, da steht der Forderung der Gewerkschaft von 11,6 Prozent Lohnerhöhung.

Ein Angebot der Unternehmer von rund 2,5 Prozent plus Einmalzahlung gegenüber.

Eine Riesendifferenz, die Holger Bonin, Direktor des Instituts für höhere Studien,

trotzdem nicht für unüberwindbar hält.

Wichtig ist, die Unternehmen sind unterschiedlich.

Und deshalb wusste man, irgendwohin kommen zu Abschlüssen, die möglichst flexibel sind.

Innerhalb der Metallindustrie zum Beispiel, wie kann man das machen?

Man könnte Öffnungsklauseln versuchen zu etablieren.

Das heißt, Unternehmen, die durch die hohen Abschlüsse, die sich an der Inflationsrate orientieren,

in Bedrängnis kommen, die müssten dann in Antrag stellen mit den Sozialpartnern, sozusagen,

eben das anzeigen und dann die Möglichkeit haben, auch unterhalb der Inflationsrate zu bezahlen

oder unterhalb des Subsch-Kollektiv-Lohnabschlusses.

So eine Flexibierung gibt es in anderen Ländern, in Österreich ist das nicht sehr etabliert,

aber das hilft zum istens eben, Beschäftigung zu sichern.

Und ich denke, auch Gewerkschaften haben auch das Ziel, eben möglichst eben dafür zu sorgen,

dass die Menschen nicht arbeitslos werden.

Flexible Lohnabschlüsse schlägt die Herr Eschew.

Holger Bonin in der ORF-Presse, Stunde vor jetzt. Die Nachrichten.

Rosa Nazara, bitte.

Im Polen hat die Parlamentswahl begonnen, noch bis 21 Uhr können 29 Millionen Polinnen

und Polen ihre Stimme abgeben.

Die Wahl gilt als Richtungsentscheidung, umfragen sehen, die EU-feindliche

rechtsnationalistische Regierungspartei Peace von Jaroslaw Kaczynski vorne,

die Bürgerplattform des pro-europäischen Ex-Regierungschefs Donald Tus

könnte aber bessere Chancen haben, tatsächlich eine Regierung zu bilden.

In Ecuador findet heute die Stichwalumspräsidentschaftsamt statt.

Die linksgerichtete Anwälte in Luisa González tritt gegen den rechten Unternehmer

Daniel Noboa an.

Das südamerikanische Land erhält damit entweder die erste Präsidentin

oder den jüngsten Präsidenten.

Überschattet wurde der Wahlkampf von der Ermordung des Kandidaten Fernando

Villa Vincencio.

Australiens indigene Bevölkerung ruft zu einer Woche des Schweigens auf

ein Referendum, das ihr mehr Mitspracherecht im Parlament ermöglicht hätte,

ist gestern deutlich abgelehnt worden.

Es sei bitterer Ironie, dass Menschen, die erst seit 235 Jahren auf diesem

Kontinent leben, sich weigern, diejenigen anzuerkennen, deren Heimat dieses Land

schon seit 60.000 Jahren sei, so Vertreter der Indigenen.

In Österreich hat der Flugverkehr massiv zugenommen, wie eine Analyse des

Verkehrsklub Österreichs zeigt, sind im ersten Halbjahr mehr als 1,2 Millionen

Tonnen CO2 ausgestoßen worden.

Das ist ein Plus von 40 Prozent und damit so viel wie im gesamten Jahr 2021.

Dankeschön, jetzt noch der Blick aufs Wettack und der Schule.

Kühl und unbeständig in den nächsten Stunden Sonne nur zwischendurch laufend

Wolken und es kann jederzeit und überall Regen ein.

Der Regenschwerpunkt liegt noch eine Weile in Mittel- und Unterkärnten in

der südlichen und östlichen Steiermark und im Süd- und Mittelburgenland.

In Deutschlands Berg sind schon 26 Liter Regen auf den Quadratmeter zusammengekommen

und auch in Klagenfurt Schütte des zurzeit.

Nach und nach kommen aber auch von Bayern wieder vermehrt Schauer herein,

oberhalb von 1200 bis 1600 Metern mit Schneeschauern zu rechnen.

Zum Teil kräftiger Wind aus West bis Nordwest und höchstens 6 bis 16 Grad.

In Wien momentan 9 bis 13 Grad, Eisenstadt 11, St. Pölten,

Lindtsalzburg und Innsbruck 12, Brigends 9, Graz 11 und Klagenfurt 9 Grad.

Morgen trocken, deutlich mehr Sonne, auch weniger Wind, aber kühl.

In der Frühstrecke weiß ich sogar frostig.

Das nächste Journal gibt's um 17 Uhr bis dahin.

Schönen Nachmittag mit dem Programm von Ö1.

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