Ö1 Journale: Mittagsjournal (08.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/8/23 - Episode Page - 1h 1m - PDF Transcript

Mit Rainer Hasse war guten Tag ein paar Eckzahlen aus dem heutigen Mieterksjournal.

Österreich hat schon einige Milliarden heuer nach Russland für Gas überwiesen.

Anderes Gas wäre aber nur so gegen fünf Prozent teurer, sagt Energieexperte Walter

Bolz.

Die Zahl der Toten in Griechenland legt nach wie vor bei sechs mehr aus dem Katastrophengebiet

von der ein erteenlebenden Journalistin Rodotier Serelle Ado.

Und die Zahl der Kinderselbsttötungen, also der Versuche, hat sich vervielfacht.

Was tun?

Wie kann man helfen?

Dazu Christian Haring, Psychiater an der Uni-Clinic Innsbruck, das alles und auch mehr in der kommenden

Stunde.

Ein paar freuliche Zahlen jetzt aber einmal im Wetterbericht von Jörg Stieber.

Somnich und sommerlich warm geht es auch heute durch den Nachmittag.

Vielorts zeigt sich der Himmel komplett wolkenfrei.

Ein paar Quellwolken entstehen in erster Linie in Voradelberg und Nordtyrol.

Der Wind kommt meist aus Ost bis Süd und ist in Niederösterreich und Wien zu binwandchen

Tädern lebhaft mit 30 bis 40 Kilometer pro Stunde.

Die Temperaturen erreichen 24 bis 30 Grad, 27 Grad hat es jetzt schon in Wien Stammersdorf

und in St. Pölten, 25 in Eisenstadt, Salzburg, Innsbruck und Graz, 24 in Linz und 23 in

Prägerns und Klagenfurt.

Und das stabile Sommerwetter bleibt uns auch am Wochenende erhalten.

Wenn man österreichisches Verhalten, also konkret das Bezahlen von russischem Gas als

Blutgeld bezeichnet, ist man hierzulande recht schnell auf der Blutwiese.

Unserös und kontraproduktiv, so die ÖVP-Europa-Ministerin.

Die FPÖ verlangt überhaupt gleich die Abberufung.

Der ÖVP-Ausminister zitiert ins Außenministerium Martin Selmaier, der EU-Vertreter in Österreich

durfte mit seinen spitzen Worten gegen die ÖVP naulig beim Bargeld Blut geleckt haben

und hat dem gemeint, Österreich bezahle mit Blutgeld.

Damit könnte er sich jetzt quasi eine blutige Nase geholt haben in Brüssel und in Wien eher.

Bei ÖVP-EU-Parlamentarier Ottmar Karas eher weniger, der plädiert eher für Ruhigblut,

berichtet Eva Haslinger.

Es ist nicht nur Kritik, die sich Martin Selmaier mit seinem umstrittenen Blutgeldsager eingehandelt

hat.

Meint auch ÖVP-EU-Abgeordneter Ottmar Karas keine rechte Freude mit der Wortwahl zu

haben.

Mit scharfen Aussagen hält er sich aber zurück.

Wir können das sehr gerne sagen.

Die Wortwahl ist unpassend, das Thema ist wichtig.

Die Abhängigkeit von russischem Gas und was tun dagegen.

Darüber müsse man reden, findet Karas.

Es hat uns ja die Abhängigkeit nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa vom russischen

Gas und vom russischen Öl auch erpressbar und angreifbar gemacht.

Sie ist Teil der Erhöhung, der Inflation und der Deierung und die Europäische Union hat

alles zu tun.

Und die Europäische Union heißt alle mitgestatten, um diese Abhängigkeit so rasch wie möglich

zu reduzieren.

Die Lage hat sich seiner Einschätzung nach nachhaltig verändert.

Das scheint aber nicht allen klar zu sein, meint Karas.

Weil ich manchmal das Gefühl habe, dass es Menschen gibt und auch Politiker gibt, die

meinen, wann der Krieg vorbei ist, tun wir so weiter wie vor dem Krieg.

Es gibt kein Widervor.

Wir waren zweifelsohne viel zu naiv.

Inhaltliche Unterstützung für Martin Selmaier kommt von SBO EU-Abgeordneter Evelyn Regner.

Die Formulierung war überspitzt.

Sie war sicherlich nicht die diplomatisch feine Klinge.

Aber im Grunde hat er Recht.

Ziel sei, aus der Abhängigkeit von russischem Gas herauszukommen, findet auch sie.

Hier hat Österreich bisher wirklich zu wenig gemacht, die österreichische Regierung.

Und wenn da jetzt diese ganze Aufregung in den Medien ist, ist das doch schon ein bisschen verwunderlich.

Die jetzige Diskussion um die Blutgeldaussage lenkt ihrer Meinung nach vom eigentlichen Thema ab.

Ich halte das jetzt wirklich so ein bisschen für eine Ausweichdiskussion.

Da regt man sich über einen Sager auf.

Aber das worum es geht, ist es aus der russischen Gasabhängigkeit herauszukommen.

Unterstützung für Selmaier kam gestern schon von Vizekanzler Werner Kugler von den Grünen und von den Neos.

Worum geht es also an Tagen wie diesen?

Kann man da schon einmal grundsätzlich werden?

Verschaffen wir uns also einen Überblick, wie sehr ist Österreich derzeit wirklich auf russisches Gas angewiesen?

Dazu haben wir Walter Bolz, den Energieexperten, vor der Sendung erreicht.

Zuerst einmal ging es um seine Bestandsaufnahme.

Also Österreich importiert immer noch mehr als 50 Prozent seines Gasesverbrauchs aus Russland.

Wie vieles dann am Jahresende sein wird, wird man sehen.

Aber es ist nicht so, dass wir ohne diese Lieferungen plötzlich in der Kälte sitzen würden.

Sondern die Ursache liegt im Wesentlichen darin, dass die Preise für russisches Erdgas ein klein wenig günstiger sind wie die aus anderen Quellen.

Dass die OMV ihren Langfristvertrag hat und die Russen wieder in vollen Umfang Gas nach Österreich liefern, wenn es bestellt wird.

Nicht so wie im letzten Jahr, wo sie nur einen kleinen Teil der bestellten Mengen geliefert haben.

Also wir sind jetzt ein recht großer Käufer von russisch Erdgas.

Die Abhängigkeit ist aber jetzt nicht ganz so groß, wie man vielleicht glauben würde, wenn wir durchaus relativ rasch in der Lage wären, alternative Gasmengen zu beschaffen.

Jetzt haben Sie quasi schon fast alles beantwortet. Gehen wir es im Einzelnen durch, was haben wir denn bisher schon bezahlt?

Nichts, Sie wissen ja anders für das Interview ist unter anderem auch das Martin Selmer, der EU-Vertreter, das Blutgeld nennt, nämlich was wir den Russen für das russische Gas bezahlen.

Wie hoch ist denn das wirklich? Wie viel haben wir heuer schon bezahlt?

Den exakten Geldbetrag kann ich nicht nennen, aber Fakt ist, dass wir natürlich große Milliardenbeträge nach Russland überweisen für russisches Gas.

Wir sind allerdings nicht das einzige Land in Europa, das Gas aus Russland kauft.

Abgesehen von den südauropäischen Ländern, wie Ungarn oder auch die Slowenien und Bulgarien, gibt es schon auch einige Länder in den westlichen Teil der EU, die Flüssigas aus Russland kaufen, Spanien, Belgien und Frankreich.

Also wir sind in einer gewissen Gesellschaft, dakt bleibt, wir kaufen sehr viel Gas aus Russland, zahlen dafür Milliardenbeträge und natürlich verwendet Russland dieses Geld auch zur Finanzierung des Krieges.

Der Vorwurf besteht ja, Österreich tut da eben zu wenig und dazu drängen sich zwei Fragen auf, zum Beispiel, Deutschland ist bei russischem Gas auf Null.

Was können die Deutschen, was wir nicht können?

Ich glaube, die Deutschen haben das gar nicht so sehr ihrem eigenen Verdienst zu verdanken, sondern der Tatsache, dass eben alle Pipelines die Gas direkt nach Russland, nach Deutschland gebracht haben, nicht mehr in Betrieb sind.

Die polnische Pipeline ist aufgrund eines Streits zwischen Polen und Russland außer Betrieb und die Nordstrin wurde gesprengt.

Und insofern hatten die Deutschen nicht wahnsinnig viele Optionen und haben sich eben anderweitig mit Gas versorgt.

Österreich hat im letzten Jahr auch teilweise einfach weniger Gas bekommen aus Russland, dann haben wir in anderen Quellen angezapft, heuer kommt wieder alles und solange wir nicht eine rechtliche Grundlage schaffen, die die Nutzung von russischen Gas beschränkt, werden die Unternehmen tendenziell die günstigste Quelle nutzen und die ist doch meistens russisches Gas.

Das heißt, hier ist eine gewisse politische Aktion gefordert, von selber wird die Reduktion russischer Lieferungen nach Österreich nicht erfolgen.

Dann reden wir gleich darüber dazu, noch ein kurzer Einschub.

TKAP, also die Vereinbarung TKAP der OMV mit Russland bedeutet, dass die OMV das Gas aus Russland bezahlen muss, ob sie es abnimmt oder nicht.

Wie groß ist sozusagen dieses Problem und wie hoch ist der Anteil?

Also der Anteil ist ja hoch, also ein Großteil des Gas ist, dass die OMV Einkauf das Russland, dies aufgrund dieser TKP-Klausel, laut Vertrag auch zu zahlen.

Man darf aber nicht vergessen, dass die Russen mehrfach diese Verträge massiv verletzt haben in den letzten Jahren.

Also dieser Vertrag ist nicht ganz so steingemeißelt, wie man vielleicht glauben machen will.

Und so gesehen wäre die Chance wahrscheinlich nicht schlecht, wenn man den so will.

Sind wir jetzt schon mehrfach angedeutet im Gespräch zwischen Schlau und Schlaucherl, ist ja die Grenze ein bisschen fließend daher.

Wie schlau ist es denn, Gas anderes zu kaufen, also anders gefragt, wie teuer oder wie viel teurer ist es denn im Vergleich zu russischem Gas?

Also da wird auch sehr viel Information verbreitet, der Mehrpreis ist ziemlich gering.

Der Schwank natürlich, weil die Preisformeln in den langfristigen Liefervertragen der Russen sich immer an den Preisen, an den Gasbörsen orientieren

und so justiert sind, dass sie einen klein wenig, also ich sage mal unter 10%, wahrscheinlich 3-5% günstiger sind, wie Gas aus anderen Quellen.

Aber die Mehrkosten sind jetzt bereiten nicht so, dass sie jemanden ruinieren würden oder der OMV einen Loch in die Bilanz schlagen würden.

Es ist ein wenig teurer, aber die Russen verkaufen die Gas natürlich auch nicht um einen extrem niedrigen Preis,

sondern gerade so, dass es eben etwas wettbewerbsfähiger ist als andere Gasquellen.

Und der Preisunterschied wäre gering in Relation zu dem, was wir im letzten Jahr gezeigt haben, ist es in Wahrheit vollkommertierrelevant.

Ganz kurz noch, Herr Bolz, zum Abschluss, was müsste sich ändern, dass sich was ändert beim Gasankauf?

Die eine Variante ist, dass die EU doch Sanktionen für den Gasimport erlässt, das ist nicht sehr wahrscheinlich, aber durchaus denkbar.

Die zweite Variante ist, dass Ende 24 der Transit durch die Ukraine zu Berlin kommt.

Es ist fast unvorstellbar, dass die Ukraine und Russland sich noch einmal auf so einen Transitvertrag einigen.

Und die dritte Variante ist, dass die Bundesregierung einfach im Gesetz beschließt, dass den importrussischen Gras reduziert, schrittweise.

Jedenfalls ist eine Aktion erforderlich, nur die Stopp, also die Beendigung der Transitverträge wird von selber passieren.

Und wenn wir bis dahin nicht anderweitig aus russischen Lieferungen herausgekommen sind,

ist es relativ wahrscheinlich, dass das auch das Ende der russischen Lieferungen für Österreich bedeutet.

Analysen, Unterklärungen, Wanders und Walter Bolz im Energieexperten. Herzlichen Dank.

Gerne.

In Deutschland soll jetzt das umstrittene Heizungsgesetz heute im Bundestag beschlossen werden,

damit soll der schrittweise Ausstieg aus Gas- und Ölheizungen gesetzt werden, allerdings deutlich langsam als ursprünglich geplant.

Ab kommenden Jahr soll dann möglichst jeden neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent der neuerbarer Energie betrieben werden.

Das gilt aber eben nur für Neubauten. Bestehende Heizungen sollen weiterlaufen und auch repariert werden können.

Ein Kompromiss ist also vor allem einer Inderegierung, wie Andreas Jöllias Berlin berichtet.

Gut, Ding braucht Weile, könnte man wohlwohlen sagen, oder viel Ampelstreiter rein.

Aber nach mehr als einem halben Jahr Geziere soll es soweit sein. Das umstrittene Heizungsgesetz kommt allerdings mit vielen Ausnahmen.

Die weitreichendste Änderung zum ursprünglichen Plan, es wird keine sofortige Austauschpflicht geben für bestehende Heizungen.

Nur für Neubauten gilt. Die Neuheizung muss mit mindestens 65 Prozent der neuerbarer Energie betrieben werden.

Ansonsten können die Heizungen auch mit Öl oder Gas weiterlaufen und auch repariert werden.

Sogar der Tausch einer Gasheizung ist erlaubt, wenn diese später etwa auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden kann.

Allerdings versucht die deutsche Regierung zum klimaschonenden Umstieg zu motivieren, denn das soll finanziell gefördert werden.

Für einen Heizungstausch gibt es einen Zuschuss von 30 Prozent.

In besonderen Fällen kann diese Förderung bis zu 70 Prozent betragen, mit einem Klimabonus und bei gering verdienen.

Dazu soll noch steuerliche Abschreibungen und günstige Kredite möglich sein.

Die SPD-Abgeordnete Nina Scheer.

Wir werden den Rahmen schaffen, um der Bevölkerung zu ermöglichen, auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Und es ist dringend nötig.

Dringend notwendig ist aber auch eine profunde Beratung, denn das Ganze dürfte ziemlich kompliziert werden.

Die Verbraucherzentralen wappnen sich bereits. Thomas Engelke, Spezialist für Energie und Bauern.

Deswegen ist das ganz wichtig, dass diese Entscheidung auch sitzt.

Und deswegen müssen sie unbedingt zur Verbraucherberatung gehen, am besten zu einer unabhängigen Verbraucherberatung,

um dann auch eine gute Entscheidung treffen zu können.

Mehr Beratung hätte auch die Regierung gebraucht bei der Konsensfindung für dieses Gesetz.

Denn das gilt als bisher größter Streit in der Ampelkoalition.

Vor mehr als einem halben Jahr hat Wirtschaftsminister Robert Habeck vollmundig erklärt.

Es ist gemeinsam beschlossen worden, gemeinsam von allen Koalitionspartnern beschlossen worden, diese Wärmewände einzuleiten.

Wenig später schert die FDP aus und fordert grundlegende Änderungen.

Fraktionschef Christian Dürr.

Diese Reform muss gut und richtig gemacht sein. Das ist meiner Fraktion besonders wichtig.

Ich erwarte, dass die FDP ihre Blockadehaltung beendet.

Er widert die grüne Fraktionschefin Britta Haselmann.

Und dieser Streit sieht sich wochenlang dahin.

Es wird lautstark geheimert und gebohrt, noch ohne Schalldämpfer, wie es sich zuletzt Kanzler Olaf Scholz gewünscht hat.

Vielleicht gewöhnt sich der eine oder andere dann daran, erst dann zu reden, wenn die Verständigung gelungen sind.

Nach der mühsam gefunden Verständigung ist nun aber auch klar, der Klimaeffekt ist deutlich geringer als ursprünglich gedacht.

Jetzt wird um ein Viertel weniger CO2 eingespart und mehr als 13 Millionen Tonnen weniger bis 2030.

Und eine kleine Hürde gibt es noch.

Auch der Bundesrat muss noch dem umstrittenden Heizungsgesetz zustimmen.

Berichtert Andreas Jürley von einer sicherheitlichen Parlamentsdebatte heute Nachmittag dann in Berlin.

Und von Berlin nun nach Griechenland.

Wir kommen nämlich nach Griechenland ins griechische Katastrophengebiet, muss man sagen, also ins Überschwemmungsgebiet,

wo derzeit die Rettungsarbeiten laufen und begrüßen dazu nun Rodothea Serralido, Journalistin in Griechenland. Guten Tag.

Guten Tag.

Beginnen wir mal mit den Vermissten Österreichern, bevor wir zur generellen Lage da in Griechenland kommen.

Was können Sie denn zu den Vermissten Österreichern sagen, weiß man da in Griechenland mehr?

Laut den griechischen Medien wird das Grazapa immer noch vermisst.

Die griechischen Behörden konnte ich telefonisch leider nicht erreichen.

Alle Leitungen sind überlastet und ständig belegt.

Laut den griechischen Medien aber durchkämmt der griechische Katastrophenschutz das Gebiet,

sucht unter anderem mit Drohnen und Booten nach dem jungen Paar ein anderes Vermisstes.

Österreichisches Ehepaar wurde am Dienstag lebend aufgefunden.

Auch sie waren im Piljogebirge im Urlaub und auch sie hatte das Wasser mitgerissen.

Es läuft also derzeit noch die Suchaktion.

Kommen wir mal zur generellen Lage.

Wie sehr hat es denn geregnet und was hat das jetzt alles mit sich gebracht in Griechenland?

Es hat in drei Tagen nach Angaben von Experten so viel geregnet wie etwa in Deutschland ein ganzes Jahr.

Ein Unwetter ohne Gleichen.

Nun hat der Regen aufgehört und auch die Wettervorhersage ist da gut.

Es soll auch in den kommenden Tagen so bleiben.

Aber das Unwetter war so heftig, dass aktuell ganze Ortschaften immer noch unter Wasser stehen.

Vor allem in Zentralgriechenland.

Straßen wurden zerstört, Häuser ins Wasser gerissen.

Der Rest steht unter Wasser.

Man spricht hier von einer biblischen Katastrophe.

Kommen wir da noch ein bisschen ins Detail.

Wie schlimm ist denn vor allem, Sie haben es schon angesprochen,

eben Mittelgriechenland betroffen.

Wie groß sind die Schäden und was kann man da tun?

Also wie kann das Leben denn dort weitergehen?

Wie hoch die Schäden tatsächlich sind, kann man zur Zeit noch nicht sagen.

Es laufen die Bergungsarbeiten.

Seit Tagen haben die Menschen dort keinen Strom, keinen Trinkwasser.

Viele sitzen in ihren Häusern fest, haben sich etwa auf die obersten Etagen

oder das Dach gerettet.

Bisher ist bekannt, dass sechs Menschen ums Leben gekommen sind.

Aber viele sind einfach nicht mehr telefonisch erreichbar.

Und in diesen Dörfern leben überwiegend ältere Menschen.

Deshalb sind die Befürchtungen auch groß,

dass es vielleicht noch mehr Todesopfer geben könnte.

Anfänglich war es auch sehr schwierig für die Rettungshubschrauber.

Sie konnten gar nicht fliegen, mitten im Gewitter.

Und mittlerweile sind sie im Einsatz.

Auch das Militär ist im Einsatz.

Viele Menschen wurden ins Fußballstadion der nicht gelegenen Stadt gebracht,

werden dort versorgt.

Aber der Tag danach wird auch sehr, sehr schwer sein für diese Menschen.

Sie leben überwiegend von der Landwirtschaft.

Die Ackerflächen sind alle unter Wasser.

Das Obst, das Gemüse, das angebaut wurde, ist zerstört.

Die Menschen kommen teilweise gar nicht mehr aus ihren Häusern.

Und man fragt sich, ja, wie geht es dann weiter?

Rodotia Serralido aus Athen, ein Journalistin, ist zu hören.

Wie geht es weiter?

War schon ein gutes Stichwort.

Wagen wir einen Ausblick, kann das Griechenland denn alleine schaffen?

Oder wie viel Hilfe ist denn nach diesem Sommer der Brände?

Und jetzt eben dieser Hochwasser, wie viel Hilfe ist da nötig?

Was muss denn da alles passieren?

Alleine kann es Griechenland nicht schaffen.

Es wird da sicherlich auch auf Finanzhilfen seitens der EU angewiesen sein.

Viele EU-Politiker fordern ihrerseits schon schnelle EU-Hilfen für Griechenland

und auch für das zweite betroffene EU-Land Bulgarien über den EU-Solidaritätsfonds für Wiederaufbau.

Auf diese Finanzhilfen werden die Länder auf jeden Fall angewiesen sein.

Aber auch langfristig muss Europa an einem gemeinsamen Katastrophenschutz arbeiten.

Auch das steht gerade zur Debatte, damit Europa besser und schneller auf solche Katastrophen

auch in Zeiten der Klimakrise reagieren kann.

Ganz schwierige Lage also in Griechenland.

Rodothea Serralido war da, sie ist mein Journalistin aus Griechenland.

Vielen Dank und alles Gute eben nach Athen.

Gerne, danke.

Ganz schwierige Lage also wie gesagt in Griechenland.

Auch Österreichs Wirtschaft, damit sind wir wieder zurück bei uns,

muss sich auch auf schwieriger und zwar noch härtere Zeiten einstellen.

Für das zweite Quartal zeigt die Bilanz bereits eine verringerte Wirtschaftsleistung

im Vergleich zum Vorjahr am gut ein Prozent.

Da die Konjunkturschwäche gerade in China und im Euroraum anhält,

deutet vieles darauf hin, dass sich die Lagen in kommenden Monaten noch einmal verschlechtern wird.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut betitelt den jüngsten Konjunkturbericht sogar daher

gleich mit Vertiefung der Rezession bei steigenden Zinsen und hoher Inflation.

Mehr schlechte Nachrichten nun von Volk Obermeier.

Die europäische Konjunkturlock Deutschland verliert ein Antrieb mit Bremsspuren in Österreich.

In der eng verzahnten Exportstarkenindustrie nehmen Neuaufträge ab.

Die Erwartungen für die kommenden Monate sinken.

Es sind mittlerweile alle Branchen von der Konjunktureintrübung betroffen,

sagt Studienautor Stefan Schiemann-Wuckern, auch der Dienstleistungssektor.

Weil die Verschlechterung in der Industrie immer mehr durchschlägt

auf die Stimmung der privaten Haushalte, aber auch auf die Einkommen.

Und eine mehrheitlich negative Stimmung haben wir bei den Dienstleistungen

seit Erhebung der Daten Ende der 19 Jahre erst dreimal gesehen.

Und das waren drei Wirtschaftskrisen.

Ausgelöst durch den Terroranschlag auf das World Trade Center, die folgende US-Bankenkrise

und zuletzt die Corona-Pandemie.

Angesichts der aktuellen Entwicklung schrumpft das erwartete Konjunktur plus Zusehens.

In der Bivorsommerprognose sind für Heuer 0,3 und dann 1,4% ausgewiesen.

Ob in einem der beiden Jahre ein Minus davorstehen wird,

sogar das wird man noch sehen.

Aber es wird jedenfalls eine recht kräftige Abwärtsrevision geben.

Für die kommenden Monate erwartet Stefan Schiemann-Wuckern weiter

in eine negative Stimmung in den Branchen und reduzierte Erwartungen.

Mit geringeren Energiekosten und womöglich kleineren Zinsschritten der EZB

könnte sich die Lage dann bessern.

Von dieser Seite sind jetzt keine weiteren starken Verschlechterungen zu erwarten.

Insofern wird sich die Stimmung und die Lage auch wieder bessern.

Aber vorher wird es vermutlich noch schlechter werden.

Vergleichsweise robust zeigt sich der Arbeitsmarkt.

Noch, sagt der WV Ökonom, den den nächsten Monaten mit mehr Menschen auf Jobsuche rechnet.

Die offenen Stellen sind schon stark zurückgegangen

und der Beschäftigungszuwachs hat sich verlangsamt.

Aber er war immer noch klar positiv.

Das heißt, in den kommenden Monaten wird sich der Konjunkturabspunkt

auch verstärkt am Arbeitsmarkt bemerkbar machen.

Im jüngsten Konjunkturbericht hat sich das Institut auch mit den Zinsen befasst.

Der Analyse zufolge sind mit der Kursänderung der Europäischen Zentralbank

die Sparzeinsätze stärker gestiegen als jene bei Krediten im Euroraum,

insbesondere in Österreich.

Der Eindruck, dass Sparzeinsen zu niedrig sein,

habe sich durch den Fokus auf Zinsen für täglich fällige Einlanger geben,

schreibt das WV.

Wir fahren grün, singen derzeit die ÖBB Kunden und Mitarbeiter in der Werbung.

Das mag zwar so sein, aber halt nur wenn sie fahren,

die Beschwerden von Bahnreisenden wegen Verspätungen.

Veralteten oder überhaupt fehlenden Wagons haben im Sommer stark zugenommen.

Personalmangel hat sogar mehrmals zur Einstellung

der verpendler wichtigen Aspangbahne in Niederösterreich zum Beispiel geführt.

Die ÖBB wehren sich heute gegen den Vorwurf,

dass sozusagen gleich das ganze System versagt hat,

kündigen aber neue, bessere Züge an damit,

um eine alte Werbung zu zitieren,

Träume dann eben tatsächlich zu Erlebnissen gemacht werden.

Mehr von Christoph Danninger.

Allein im Juli war fast jeder vierte Fernzug verspätet,

noch schlimmerweise im Unwettermonat August.

Im Gegensatz zur Schweizer Bahn etwa,

bei der heuer immer deutlich über 90% der Züge pünktlich unterwegs gewesen sind.

Noch gar nicht eingerechnet in die Verspätungsstatistik sind die ausgefallenen Züge

genaue Zahlen dazu veröffentlicht, die ÖBB erst gar nicht.

Viele Kundinnen und Kunden klagen auch über versäumte Anschlusszüge.

Manche Reisende mussten dadurch sogar auf Bahnhöfen übernachten,

wie viele Menschen das genau betrifft.

Auch dazu nennt die ÖBB, im Gegensatz zur Bahn in der Schweiz, keine Zahlen.

Für den Chef der Eisenbahner Gewerkschaft Widergerhardt-Tauchner

gibt es mehrere Ursachen für diese Probleme.

Es fehlen vor allem an Zügen und Personal.

Also akut bräuchten wir im Bereich der technischen Service der Werkstätten

ca. 200 bis 300 Mitarbeiter.

Im Lokverdienst ist es eine ähnliche Situation,

da bräuchten wir ca. 500 bis 1.000 Mitarbeiter,

um den Mangel jetzt abzusichern, um die Überstand zu reduzieren.

Dass die Bahn ein Personalproblem habe,

dementiert die ÖBB-Vorständin Sabine Stock vehement.

Und sie verweist neben einer Mitarbeiterinnenoffensive

auf ein milliardenschweres Investitionsprogramm in neue Züge.

Wir haben gerade das größte Investitionsprogramm unserer Geschichte,

mit 4,7 Milliarden nur für neue Fahrzeuge.

Es kommen jetzt jedes Jahr neue Züge.

Die ersten schon Anfang 2024

mit einer ganz neuen Generation an Railjets,

die als Erstes über den Brenner fahren werden.

Dass immer wieder Wagons ausfallen,

also wenn etwa gebuchte Schlafwagen oder Business-Glasplätze fehlen,

ist für den Wiener Rechtsanwalt Florian Höllwart Grund,

eine Klage gegen die ÖBB zu prüfen.

Es ist durchaus drüber nachzudenken,

ob das auch ein zielrechtlicher Betrug sein könnte,

weil ich kann nicht von jemandem eine Leistung abverlangen,

nämlich die Zahlung eines Tickets

und bitte ihm dafür nicht beispielsweise die Business-Glas an,

die für die er gezahlt hat.

Außerdem orte deren Behörden versagen,

denn die Aufsichtsbehörden müssten konsequenter

auf die Durchsetzung der Fahrgastrechte pochen,

etwa wenn Reisende wegen Verspätungen

ohne Versorgung stundenlang auf Bahnhöfen warten müssen.

Natürlich ist das ein Behördenversagen

und da kann natürlich eine Behörde und auch in Unternehmen nicht sagen,

es tut uns leid, wir konnten nicht besser machen.

Es ist ein Organisationsversagen.

ÖBB-Vorständin Sabine Stock verspricht den Kundinnen jedenfalls Kulans.

Wenn es tatsächlich nicht anders möglich ist,

sind wir natürlich extrem kulant bei der Erstattung aller Hotelkosten usw.

Bis neue Züge die Bahn zuverlässiger machen,

wird also auch in den nächsten Monaten den Reisenden

die eine oder andere Übernachtung in einem Hotel nicht erspart bleiben.

Soll für 24 gleich willkommen zu einem sehr auffühlenden Thema.

Wirtschaftliche Verwerfungen oder Krisen führen zu einer Zunahme

von psychischen Krisen, das gilt natürlich auch

und natürlich besonders für Kinder und Jugendliche.

Seit 2018 hat sich die Zahl jener, die nach Suizidversuchen

in einer Klinik aufgenommen wurden, verdreifacht.

Das ist ein internationaler Trend, das Suizidgedanken

und Suizidversuche derzeit zunehmen.

Die Ausführung, also die Suizide und der Kinder und Jugendlichen steigen hingegen nicht.

Aber damit das so bleibt, müsse man noch mehr in Prävention investieren

bei den Expertinnen und Experten wie Bertha Tomasiewicz berichtet.

Die Hauptgründe für eine akut Aufnahme an der Universitätsklinik

für Kinder und Jugendpsychiatrie am AKH in Wien betreffen mittlerweile

Suizidgedanken, sagt der Vorstand der Klinik Paul Plener.

Wenn jemand akut zu uns kommt in 53% der Fälle,

berichtet er auch von Suizidgedanken.

Deutlich auch der Anstieg von Jugendlichen, die nach Suizidversuchen

an die Klinik kommen. Pro Woche sind das 3-4 Patientinnen und Patienten.

Ähnlich die Zahlen in der Steiermark, auch dort haben sich die Aufnahmen

wegen suizidaler Gedanken verdreifacht.

Die Diagnosenlauten, akute Belastungen und psychische Krisen,

sagt Isabel Böge, Primaria der Abteilung für Kinder und Jugendpsychiatrie

am LKH Süd in Graz.

Der Unterschied dabei ist, dass die akute Belastungsstörung

eigentlich bei gesunden Jugendlichen auftritt,

während die psychische Krise eher auf einer Vordiagnose stattfindet.

Also das heißt eine psychische Erkrankung, die dann schlimmer wird.

Stark gestiegen sind auch die Wiederaufnahmen,

also Patienteninnen und Patienten kommen nicht nur einmal,

sondern zwei oder dreimal wegen Suizidalität.

Und das kann natürlich irgendwann dann im vollendeten Suizid enden.

Wir haben aktuell noch keine Zunahme an vollendeten Suizid

und das ist eben das für uns das dringend auch geht zu verhindern,

dass wir nicht so lange zu warten und der Entwicklung zuschauen,

bis wir dann in eine zunehmenden Zahl an vollendeten Suiziden ankommen.

Darüber, wie man Suizide verhindern kann, weiß man sehr viel.

Ein wesentlicher Punkt betrifft die Hilfe.

Allerdings, es fehlen Therapieplätze im niedergelassenen Bereich,

sagt Ulrike Altenbauer-Kling, Leiterin der Kinder- und Jugendsehnhilfe

von Promente Salzburg.

Wir haben eine Wartezeit von sechs bis neun Monaten für eine Psychotherapieplatz

und das ist meiner Ansicht nach viel zu lange.

Auch die stationären Bettenreichen nicht aus, sagt Paul Plener.

Österreich war jetzt sehen wir, dass von etwa 800 Betten,

die vorhanden sein sollten, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie,

laut Strukturen bis zu 100 Österreich, 432 vorhanden sind.

Also wir sind weit entfernt von einer guten Versorgung.

Damit Kinder und Jugendliche aber gar nicht im Spital landen,

müsse die Prävention in den Schulen verstärkt werden.

Wie das geht, zeigt ein Projekt aus Stockholm vor,

bei dem Expertinnen von außen für fünf Stunden in die Schule kommen.

Und erarbeiten vor allem auch den Umgang mit emotionalen Krisen

in gelugend Alter, das ist ein großes Thema.

Natürlich auch, wo kann ich mich hinwenden?

Und es geht auch über den Umweg der Pi-Intervention.

Also die erkenne ich vielleicht auch, dass es meiner Klassenkollegen,

meinen Klassenkollegen schlecht geht.

Wie spreche ich denn auch und wo gehe ich dann hin?

Dieses Projekt sei sehr gut erforscht und habe schon sehr gute Erfolge erzielt, heißt es.

Was kann man also tun in heiklen Krisenzeiten?

Dazu begrüßen wir nun Christian Haringer,

der Psychiater in der Uniklinik in Innsbruck.

Guten Tag.

Ja, einen schönen guten Tag.

Herr Prof. Haringen, in welchen Zeiten leben wir eigentlich wie hart?

Sind die für Jugendliche mittlerweile geworden?

Also wir leben in einer starken Zeit der Transformation.

Also wir haben eine Covid-Badendemie hinter uns.

Wir sind mit Kriegsgeschehen in Europa konfrontiert.

Wir haben eine Inflation, wir haben einen Fachkräftemangel.

Wir haben eine Klimakrise, also es gibt ganz, ganz viele Situationen,

die die Erwachsenen im Welt, aber natürlich auch die Jugendlichen, betreffen.

Und durch diese Zeit der Transformation zu gehen,

der Bedarf ist schon einer bestimmten psychosozialen Kompetenz,

einer bestimmten Resilienz.

Und die, die vulnerabel sind, werden sich natürlich in diesen Zeiten relativ schwer tun.

Die Zeiten sind hart, also haben sich vor allem,

was würden Sie sagen, die Zeiten geändert oder die Jugendlichen dann eben auch?

Ja, ich denke in diesen Zeiten werden natürlich auch die Jugendlichen herausgefordert sein

und diese Herausforderungen werden auch Veränderungen machen.

Die machen auch Veränderungen in der Erwachsenenwelt.

Aber ich denke in diesen Zeiten Jugendlichen unter die Arme zu greifen

und sie haben mir schon das Thema der Prävention angesprochen.

Ich denke präventive Arbeit ist ganz wichtig.

Und dieses Projekt, das aus Stockholm kommt

und wo auch Paul Pläner mitbeteiligt war und wie er auch in Innsbruck

und in Halt daran gearbeitet haben, diese präventiven Maßnahmen,

wo man Jugendlichen hilft mit psychisch schwierigen Situationen umgehen

und das schon in Schulen, das würde ich für sehr, sehr wichtiger achten.

Genau, bleiben wir doch vor allem bei dem, was man tun kann in diesen krisenhaften Zeiten.

Sie haben ja auch ein Forschungsprojekt gemacht,

ein Punkt, den Sie herausgefunden haben, nur 10 Prozent der Selbsttötungsversuche

erreichen danach tatsächlich die Klinik.

Was konnten Sie noch alles herausfunden, was ist noch alles besonders wichtig?

Ja, das war eine Studie, die wir schon vor einigen Jahren gemacht haben

und da haben wir Schülerinnen und Schüler befragt,

ob sie schon selbstschädigende Handlungen an sich vollzogen haben

und inwieweit sie sich dann an das Gesundheitssystem gewandt haben

und das waren nur 10 Prozent.

90 Prozent haben sozusagen ohne professionelle Hilfe versucht,

durch diese Phasen zu kommen

und das, was Sie eingangs jetzt zu diesem Beitrag gebracht haben,

dass viele Jugendliche mit Suizidgedanken Hilfe suchen.

Das finde ich für ganz, ganz wichtig, weil Hilfestuchverhalten zu steigern

ist ein wichtiger Blickwinkel für die Prävention.

Aber natürlich, wenn wir für mehr Suizidversuche haben

und dann unter Umständen aus dieser Suizidversuche

dann durch triefgeilführende Handlungen entstehen,

müssen wir viel in die Prävention und in die Begleitung Jugendlicher investieren.

Kurze Zwischenfrage noch.

Schaut man jetzt mehr hin oder wird das tatsächlich alles doch einfach mehr?

Vielleicht ist das eine Kombination aus beiden.

Wir schauen mehr hin.

Vielleicht sind auch junge Menschen und auch Erwachsene bereit,

williger Hilfe anzunehmen.

Aber ich denke, beides ist ganz wichtig zu beachten.

Wenn die Menschen Hilfe suchen, müssen wir auch Hilfe anbieten können,

weil Pläne hat vorhin schon gesagt,

wir haben in dieser Helfer-Situation zu wenig Betten,

zu wenig Psychotherapieplätze, zu wenig Prävention.

Guter Hinweis wäre auch in Richtung Home-Treatment zu gehen,

wo man Jugendliche zu Hause auch begleiten kann.

Und wir müssen uns an vorüberlegen,

wie wir die Helfer-Struktur in Zeiten wie diesen,

wo wir wieder eine fachkräfte Problemsituation haben,

doch so an die Menschen und an die Jungen bringen,

dass wir wirklich auch nachhaltig helfen können.

Was machen Sie jetzt zum Beispiel, können Sie uns ein Beispiel gegeben,

was haben Sie zum Beispiel für ein Rezept derzeit,

was wenden Sie derzeit an, wie kann man sich das vorstellen?

Grundsätzlich versuchen wir Krisendienste anzubieten,

auch für Jugendliche, die gibt es natürlich auch bundesweit,

Rat auf Draht und so weiter.

Wir sind dabei, das Home-Treatment zu entwickeln in Tirol.

Ich glaube, in Wien und Salzburg hat man da schon Ansätze gefunden.

Wir versuchen Psychotherapieangebote auszuweiten,

aber das sind natürlich ganz, ganz viele Felder,

in denen wir arbeiten müssen.

Und da gehen natürlich die Dinge nicht so schnell voran,

wie wir uns das oft wünschen würden.

Ist sozusagen eine Hauptstoßrichtung auch die Schulen,

was muss man da konkret ansprechen,

wie funktioniert zum Beispiel dieses Piersystem?

Also worauf setzen Sie da?

Ja, bei dem Piersystem, in dieser großen Studie,

die ursprünglich stattgefunden hat,

hat man verschiedene Systeme versucht zu vergleichen,

und da hat sich dieses Piersystem als das Wirkungsvollste gezeigt.

Und bei dem Piersystem, da geht man fünf Stunden in die Schulen,

und das ist ein externe Mitarbeiter, also Psychologen und Psychologinnen.

Es gibt auch Systeme, wo Lehrer in die Prävention sich einbringen.

Auch die Schiene wird verfolgt,

aber in dem Fall sind es Psychologen und Psychologinnen,

die mit den Schülern fünf Stunden arbeiten,

im Sinne von Erkennen von psychischen Problemfeldern,

die Jugendlichen unterstützen,

nicht die Jugendlichen, die vielleicht Probleme haben,

noch auszugrenzen und zu mobben,

und dass man während gemeinschaftlich im Sinne des Entwicklungs

eines positiven Klassenklimas die Jugendlichen zusammenzubringen,

im Sinne des sich gegenseitig unterstützen.

Also Sie setzen da vor allem auf das Gemeinschaftsgefühl in der Klasse?

Genau, genau, genau.

Lassen Sie uns noch ein bisschen einen Ausblick machen,

vielleicht einen positiven.

Sie haben zwar angesprochen, es gibt viele Krisen derzeit,

aber zum Beispiel Corona ist ja wieder so gut wie vorbei,

also nicht mal so das Hauptthema, wie es noch vor einigen Jahren war,

dass ja viele Jugendliche sehr getroffen hat.

Wird das jetzt wieder, das heißt, kann man sagen,

die Situation könnte sich jetzt wieder doch einmal besser werden?

Ich denke, mit diesen Situationen, die Jugendliche in Corona erlebt haben,

da werden sie mit diesen Erfahrungen ein Stück weit weitergehen,

und die in ihr jetziges Leben irgendwie einbauen müssen.

Aber es geht natürlich schon auch darum,

einen Blickwinkel auf die Situation zu bringen,

im Sinne von, wie kann man lernen, mit dem Leben besser umzugehen?

Da gibt es den Begriff der Salutogenese, wie bleibe ich gesund?

Und dass man einfach Jugendlichen hilft,

einerseits alles, was rund um Sie herum geschieht,

also zu verstehen, Verstehbarkeit,

dann dass man auch das Gefühl kriegt,

Jugendliche oder vielleicht das Gruppe von Jugendlichen,

dass man die Situationen, die man vorfindet, auch Hand haben kann,

und dass es auch Sinn macht,

in Situationen wie diesen sich mit dem Leben auseinanderzusetzen

und Lösungen zu finden.

Weil ich keinen Sinn mehr erfinde in diesem Leben,

weil ich nur von Krisen umgeben bin,

weil ich diese Probleme nie lösen lernen.

Und es geht eben im Sinne von diesem Gefühl,

ich kann die Dinge lösen, es macht Sinn, dass ich sie löse

und ich versuche sie auch zu verstehen,

können Menschen im Erwachsenenalter,

aber vor allem auch Jugendlichen,

sehr, sehr helfen, also die Entwicklung von Salutogenese,

also wie bleibe ich gesund?

Und nicht wie werde ich krank,

diesen Blickwinkel auf dieses Gesund bleiben zu richten?

Das wird die Hauptstoßrichtung präventiver Arbeit sein.

Lassen Sie sich also helfen,

es gibt Leute, die richtig helfen können,

wie den Haring zum Beispiel,

Psychiater an der Uniklinik Innsbruck, war das.

Vielen Dank, Herr Professor.

Vielen Dank, schönen Tag.

Große Sprung jetzt wieder zur Innenpolitik,

um 12.35 Uhr, die Sozialdemokraten sind,

weiter gegen den von der Bundesregierung angekündigten

Mietpreisdeckel, wie der auch genannt wird.

Der soll ja angesichts der hohen Inflation nicht nur Mieterhöhungen

bei Wohnungen mit Richtwertmieten und Kategoriemieten begrenzen,

sondern eben auch bei Genossenschaftswohnungen.

Die werden von gemeinnützigen Wohnbauträgern gebaut,

die aber um ihre Einnahmen fürchten, sie fordern,

unterstützt jetzt von der SBO einen finanziellen Ausgleich,

berichtet Peter Dase.

Auf 160 Millionen Euro schätzen die gemeinnützigen ihre

entgangenen Einnahmen durch den von der Regierung geplanten

Mietpreisdeckel.

Dabei würden gerade die Gemeinnützigen mit ihren

Genossenschaftswohnungen besonders günstigen Wohnraum anbieten.

Erklärt Michael G. Bauer vom Verein für Wohnbaufförderung.

Hier sind die SBO Nahengemeinnützigen organisiert.

Was ist nun das Problematische bei uns am Wohnungsmarkt an sich?

Und zwar, dass dieser Mietdeckel unsere Einnahmen

mit rund 160 Millionen Euro hier beschränkt.

Geld, das wir benötigen für die Erhaltung unserer Wohnungen.

Geld, das wir benötigen für den Neubau.

Und die fehlen nicht einmal, sondern die fehlen langfristig.

Das heißt, ja für ja fehlen sie.

Gleichzeitig kritisiert G. Bauer allerdings,

dass der Mietpreisdeckel nicht für alle Wohnungen gilt,

nämlich nicht für den privaten Wohnungsmarkt,

auf dem die Mieten ohnehin meist höher sind,

als in Richtwert, Kategorie oder Genossenschaftswohnungen.

Warum wurden die frei finanzierten Mietwohnungen ausgenommen?

Ein Segment von über 450.000 Wohnungen in Österreich

wurde vom Mietpreisdeckel nicht erfasst.

Das ist eine Gruppe von Menschen, die hier eigentlich weiterhin

den Auswirkungen des Freien Marktes hier ausgesetzt sind.

G. Bauer fordert jedenfalls eine Kompensation

der entgangenen Einnahmen für die Gemeinnützigen.

Dazu eine Wohnbaumilliarde aus dem Bundesbudget

und eine Zweckwitmung der Wohnbaufförderung

und, dass es die Wohnbaufförderung

nur mehr für gemeinnützige Bauvereinigungen geben soll.

In derselben Pressekonferenz setzt sich heute auch

S. B. Chef Andreas Babler für die Anliegen

der gemeinnützigen Wohnbauträger ein.

Bei der Forderung nach einem Beschränken

der Wohnbaufförderung für Private geht er aber auf Distanz.

Was ich gescheitert finde, ist die Priorisierung.

Aber ich kenne das Modell dahinter nicht und auch die Überlegungen nicht.

Das Vereint für Wohnbaufförderung.

Ansonsten ist auch Andreas Babler für die Forderung

nach einer Kompensation der Einnahmenausfälle

durch den Mietpreisteckel.

Und deswegen fordern wir in all diesen Bereichen

erstens den völligen Ersatz,

damit man gemeinnützigen Wohnbaute

tatsächlich weiter garantieren kann,

nicht bestraft oder in den Gegensatz fördert.

Mindestens 50 Prozent der zukünftigen Neuwöhnungen

vom Bauflächen im Ballungsräumen

müssen für den sozialen Wohnbau reserviert werden.

Dazu brauchen wir auch verfassungsrechtliche Absicherung.

Babler fordert auch eine Rücknahme der Erhöhung

der Kategorie- und Richtwertmieten von Heuer

und vom vergangenen Jahr

und ein gemeinsames Mietrecht für alle Wohnungen,

das unter anderem Miet-Obergrenzen regeln würde.

Der Vorstoß des Wirtschaftsforschungsinstituts,

dass die Preisgestaltung bei der Fernwärme

nicht genügend kontrolliert werde

und die E-Kontrolle hier eine Aufsichts- und Kontrollfunktion übernehmen soll,

wird jetzt offenbar von der Regierung aufgegriffen und überlegt,

ist gerade eine entsprechende Gesetzesänderung.

Aber bei der Wien-Energie,

dem größten Fernwärme-Anbieter im Land,

lehnt man das ab, wie Werner Trinker berichtet.

Wien-Energie ist der größte Fernwärme-Anbieter Österreichs

und zur Gänze im Eigentum der Stadt.

Im Zuge der Energiekrise hat die Wien-Energie

ihre Fernwärmetarife nahezu verdoppelt.

Seither steht sie immer wieder in der Kritik.

Vor allem wird immer wieder vorgebracht,

dass sich im Bereich der Preisgestaltung bei der Fernwärme in Wien

die Stadt sozusagen selbst kontrolliert.

Der Vorstoß der Regierung, diese Aufgaben künftig

der E-Kontroll zu übertragen,

wird in Wien mit großer Skepsis betrachtet,

wie Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebel sagt.

Wir sind sozusagen hier bereits reguliert.

In Wien gibt es also eine Behörde,

die uns hier sozusagen auf die Finger schaut,

wie die Preisgestaltung ist.

Die E-Kontroll- und Regulierungsbehörde ist unserer Meinung nach,

das ist in meiner gesamten Branche für Strom- und Gaszuständig

und ist also hier im Fernwärmebereich nicht so geeignet.

Offen sei man in Wien allerdings für eine übergeordnete Stelle,

die für Preistransparenz sorgt,

aber eben nicht in die Preisgestaltung eingreift.

Im Gesetz sind bereits die Voraussetzungen

für eine übergeordnete Stelle geschaffen worden.

Das Ministerium, in dem Fall das BMK,

kann also eine beliebige Institution beauftragen,

hier sozusagen diese Preistransparenz herzustellen

und für die Preistransparenz zu sorgen.

Bei der Preisgestaltung allerdings bleibt man dabei,

hier solle weiterhin die Bezirksbehörde zuständig sein

und die Prüfe auch sehr streng wie die Preise zustande kommen.

Und auf die Frage, dass sich da ja weiterhin

die Stadt sozusagen selbst kontrolliert, geht man nicht ein.

Die Behörde in Wien prüft nach den Vorgaben des Preisgesetzes,

das ist eine strenge Prüfung

und das ist in allen österreichischen Gebieten so,

dass überall die zuständigen regionalen Behörden

die Ferienwärme präzipieren.

Das ist kein spezifikum von Wien.

Sagt der Wien Energiegeschäftsführer Michael Strebe

in einem Bericht von Werner Trinkern um 1240.

Nun über den Ärmelkanal nach Großbritannien,

dort herzt sich der Todestakt der Queen heute zum ersten Mal.

Auf offizielle Gedenkfeiern wird auch auf Wunsch

des neuen Königs verzichtet.

Der Tod der Queen vor einem Jahr

hat ja eine beispiellose nationale Trauerzeit damals ausgelöst,

anschließend aber auch eine Diskussion über Zustand

auf der britischen Monarchie.

Prognosen, es wäre zu einem Absturz in den Umfragen für den König kommen,

haben sich bisher nicht bewahrheitet,

weil sie ja gewinnt in London.

Die Zustimmung der Britinnen und Briten zur Monarchie

ist sogar relativ stabil geblieben.

Erhoffte Reformen unter dem neuen König Charles III.

sind bisher aber ausgeblieben,

quasi alles wie unter der Queen also.

Buckingham Palace has announced the death of Her Majesty Queen Elizabeth II.

Die Tod nach 70 Jahren auf dem Thron die längst gediente Monarchin

in der englischen Geschichte.

Elizabeth II war auch bei jenen respektiert,

die mit der Monarchie wenig am Hut haben.

Der belegt nicht zuletzt eine Schlange,

die auf 15 Kilometer und mehr anschwillt,

Menschen, die sich von der aufgebarten Queen in the Westminster Hall

verabschieden wollen.

Eine historische Zäsur, ein Jahr später ist alles anders

oder auch nicht, dass ihr Sohn und Nachfolger Charles

bei öffentlichen Auftritten schon mal mit Eiern beworfen

und soweit auch von lautstarken Anhängern einer Republik.

Begleitet wird, mag früher umdenkbar gewesen sein.

Doch an der breiten Unterstützung für die Monarchie im Land

ändert dies wenig, sagt Anna Whitelock,

Professorin für royale Geschichte am City College der Universität London.

Die Queen wurde geliebt und verehrt über die Generationen hinweg.

Mit diesem Respekt und Zuneigung konnte Charles nie rechnen,

aber seine persönlichen Popularitätswerte sind stabil

ebenso die Unterstützung für die Monarchien sich.

Die Anhänger einer Republik betonen, dass sie Zulauf haben,

ihr Einfluss bleibt aber beschreckt.

Unsere Kurzumfrage von London Straßen zeigt die eigentliche

Bruchlinie bei den Untertanen, jene zwischen Euphorie und Apathie.

Je jünger umso gleichgültiger, das Problem ist nicht neu,

dass die Royals aber besorgniserregend und für einen 74-jährigen König

kaum zu lösen.

Wie soll ein weißer privilegierter älterer Mann

vor allem für junge Menschen relevant sein?

Das bleibt für Charles die größte Herausforderung.

Bei einem für die junge Generation besonders relevanten Thema,

dem Klimaschutz, für den sich Charles seit vielen Jahren aktiv

und weltweit beachtet einsetzt, bei diesem Thema,

kommt der König zunehmend in die Zwickmühle,

in der er in einer Weidloch ist.

Auch als König hätte sich Charles als Galionsfigur

für den Klimaschutz einsetzen können,

aber jüngst polarisiert die Klima-Debatte in Großbritannien stark.

Auch der Premierminister steht auf einmal auf der Seite der Autofahrer.

Politisch zu Natralität verpflichtet verliert Charles damit

bei diesem Thema Anbewegungsfreiheit.

Absetzbewegungen im Commonwealth fragen nach der Verwicklung

des Königshauses in dunkle Geschäfte während der Kolonialzeit.

Kritik an der großzügigen öffentlichen Finanzierung der Royals,

Modernisierung und Reformen.

Viel besprochen passiert ist bisher wenig.

Hinter den Kulissen arbeitet Charles mit Drohnenfolger Prince William

offenbar an einer neuen Strategie.

Wie die aussehen soll, darüber ist auch ein Jahr nach Drohnenbesteigung

wenig bekannt.

Gottsefter King, also heißt das schon seit einem Jahr in Großbritannien,

berichtet Jack Winter.

Italians Rechtsregierung verschärft gederater des Jugendstrafrechtes,

das würde mit sich bringen,

das sogenannte Babygangskünftig,

wie man für Organisationen behandelt werden können.

Die Zahl der Straftaten, die zu einer Festnahme führen können,

wurde erheblich ausgeweitet und das Paket wird am Abend präsentiert

in aufgeregter Stimmung wegen einiger Delikte,

die in den letzten Wochen in Italien für Aufregung gesorgt haben,

berichtet das Rom Cornelia Wospanik.

Das heruntergekommene Gelände in Caivano bei Neapel

hat nichts von seinem Namen Grüner Park.

Sie verhaltigt 11 und 13 Jahre alt.

Nur wenig später wird in Neapel ein Straßmusikant getötet.

Die Täter, alle minderjährig,

sagt Italians Regierungschefin Giorgia Meloni.

Tutti fatti dei quali parliamo,

obetolo me protagonisti dei giovanissime dei minori.

So präsentiert sie mit ihren Ministern gestern Abend

ein Gesetzespaket, von dem sie sich Abhilfe erwartet.

Die Polizei präsent in solchen Vierteln soll Alltag werden

und diese Polizei kann künftig auch schon

eine Platzverbote aussprechen.

Wer Delikte begeht wie ein Erwachsener,

soll auch wie ein solcher behandelt werden,

hatte wie zu Premier Matteo Salvini gemeint.

Aber die Strafmündigkeit wird nicht,

wie im Vorfeld berichtet, gesenkt.

Wir stecken keine zwölfjährigen Kinder ins Gefängnis.

Was wir vorsehen, ist, dass wir Jugendliche zwischen 14

und 18 Jahren auf frischer Tat bei Delikten festnehmen können,

für die das bisher nicht vorgesehen war.

Delikte mit einer Höchststrafe von 6 statt bis hier 9 Jahren

und auch andere, die Innenminister Matteo Piantedosi aufzählt.

Gewalt, Droh und Widerstand gegen die Staatsgewalt Drogenhandel.

Bei all dem gab es bis hier an Ort und Stelle keine Handhabe.

Auch Eltern werden vom neuen Paket in die Pflicht genommen.

Wenn sie ihre Kinder nicht zur Schule schicken, drohen in Zukunft

anstelle einer Verwaltungsstrafe von 30 Euro bis zu 2 Jahren Haft.

Und wenn diese Eltern andere minderjährige Kinder haben,

wer kümmert sich dann um die?

Diese Frage stellt sich nicht nur parter Maurizio Patricello,

der im Problemviertel Caivano Seelsorge betreibt.

Mehr Polizei ist ihm willkommen, aber es geht um eine Kulturänderung.

Die Jugendlichen hier sollten natürlich weder dielen,

noch für die Camorra arbeiten.

Sie tun es aber, das ist die Realität.

Und von dieser müssen wir ausgehen.

Caivano bekommt jetzt einen Kommissar,

der die Schulen und die Nachmittagsbetreuung in Schwung bringen soll

und die ersten 30 Millionen Euro dafür.

Ein Testfall auch für die Law and Order-Politik der Rechtsregierung.

In Italien nämlich von dort hat Cornelia Wosbenig berichtet.

Großkonzerne versprechen gerne Bäume zu pflanzen

und Ökosysteme wiederherzustellen, um die Umwelt zu schützen.

Ob sie diese Versprechen dann aber auch einhalten,

ist laut einer aktuellen Studie in den meisten Fällen unklar.

Laut dem Forschungsteam sind Informationen

über die tatsächlichen Ergebnisse der Konzernversprechen

nämlich kaum zu finden, berichtet Rafael Krabscher.

International handelnde Konzerne gehören in vielen Fällen

zu den weltweit größten Klimasündern.

Gleichzeitig haben sie aber schon allein wegen ihrer Größe

und dem verfügbaren Kapital oft enormen Einfluss.

Daher hätten sie auch das Potenzial der Umwelt in vielen Bereichen

unter die Arme zu greifen, erklärte Meeresbiologe

Timothy Lamont von der Universität von Lancaster.

Konzerne sind in letzter Zeit immer öfter dazu bereit,

Versprechen abzugeben und die Natur zumindest in der Theorie zu schützen.

Beliebt sind laut Lamont etwa Zusagen Bäume zu pflanzen

oder bestimmte Ökosysteme wiederherzustellen.

Hin und wieder führe das sogar zu tatsächlichen Erfolgen.

Viel öfter sind die Folgen der Konzernversprechen aber unklar.

Zusammen mit einem internationalen Forschungsteam

hat Lamont 100 der weltweit größten Konzerne untersucht,

um zu klären, wie oft auf die Versprechen auch Taten folgen.

Diese Frage ist seit derzeit aber unmöglich zu beantworten,

weil es darüber kaum öffentlich zugängliche Informationen gibt.

Konkret hat das Team aufgezeigt, dass sich rund 2 Drittel der Großkonzerne

in den vergangenen Jahren zu Naturschutzmaßnahmen

bereits erklärt haben.

Bei einem Drittel davon fehlt es aber schon an Angaben,

wie groß das jeweilige Projekt sein soll.

Bei rund 80% war sogar unklar, wie viel Geld investiert hat.

Bei einem Drittel davon fehlt es aber schon an Angaben,

wie groß das jeweilige Projekt sein soll.

Bei rund 80% war sogar unklar, wie viel Geld investiert hat.

Was Lamont besonders überraschte, war,

dass es bei über 90% der versprochenen Projekte

überhaupt keine Informationen über eventuelle Erfolge gab.

Um die Transparenz auch bei einflussreichen Großkonzernen zu erhöhen,

braucht es laut dem Biologen klare Regelungen

und eine Mischung aus nationalen Gesetzgebungen

mit weiteren internationalen Leitfäden.

Nur so sei es möglich, die Bemühungen der Konzerne

wirklich korrekt zu bewerten.

Und um die Umwelt wird es heute Abend auch im Europaschinal

mit Markus Müller gehen.

In Österreich ist die Donau so sauber,

dass man praktisch daraus trinken kann.

Bei der Stromabwärts schaut es ganz anders aus.

Die Großstadt Belgrad hat keine einzige Kläranlage,

das Abwasser fließt direkt in den Fluss.

Es geht nicht darum,

warum Serbien das Problem einfach nicht unter Kontrolle bringt.

Mit der Botschafterin Elisabeth Korn

feinspreche ich über die große Botschafterkonferenz,

bei der in den letzten Tagen

alle österreichischen Botschafterinnen und Botschafter

in Wien zusammengekommen sind.

Wir schauen uns an,

warum in den Niederlanden die Angst vor Sabotage

bei den Offshore-Windparks und bei Unterwasserleitungen wächst.

Und wie Tschechien sich heute an Präsident Edward Benisch erinnert,

dass Tschechien Benisch die Kräte bekannt,

dessen Todestag in dieser Woche begangen worden ist.

Das alles also im Europaschinal ab 1820,

also gleich nach dem Abendschinal.

Damit noch Kultur.

Muna oder die Hälfte des Lebens heißt der neuerm Mann,

aus der aus Chopron stammenden Artorin Theresia Mora,

die vielfach ausgezeichnete Artorin gewann unter anderem.

2018 den Georg Büchnerpreis

und vor zehn Jahren den deutschen Buchpreis für das Ungeheuer.

Ein neuer Roman für eine über eine obsessive, zerstörerische Liebe,

ist sie wieder für den deutschen Buchpreis nominiert,

berichtet Judith Hoffmann.

In der fiktiven DDR-Kleinstadt Jury

ist begegnet die 18-jährige Muna,

dem wesentlich älteren Magnus,

verliebt sich Hals über Kopf

und radelt ihm monatelang hinterher,

bis er sich zu einer trunken, stürmischen Liebesnacht hinreißen lässt.

Danach verschwindet der Angebete des Spurlos.

Es ist der Sommer 1989.

Theresia Mora.

Ich brauchte einen Punkt,

an dem Magnus unerreichbar wird für eine Zeit.

Also eine historische Situation,

wo es logisch ist,

dass eine Figur davon aufgesogen werden kann.

Alle sind mit etwas anderem beschäftigt,

bis auf unsere Hauptfigur,

die durch all diesen Wirbel,

durch dieses Chaos, durch das historische Geschehen

eigentlich nur diesen einen Fokus hat,

wo ist dieser Mann?

Die langen Jahre der Suche bringen die Ich-Erzählerin

eher absichtslos in ein Germanistik- und Langlistik-Studium

in ein spannendes Forschungsprojekt

und mit diversen skurrilen Männern zusammen.

Sie betört sie mit einer gefinkelten Mischung

aus Schlagfertigkeit und Unerschrockenheit,

vorgespielter Harmlosigkeit und echter Neivität.

Jahrelang habe die Autorin an der Figur getüftelt,

nur um dann irritiert festzustellen.

Alles, was dieser Figur widerfährt

und alles, was der Figur tut,

alle ihre Verhaltensweisen wurden von mir so geschrieben.

Und dennoch erwischte ich mich manchmal

bei Momenten, wo ich diese Figur dafür verachtet habe,

dass sie so ist, wie sie ist, wie ich sie erwunden habe.

Internalisierte Misogenie nennt sie das Phänomen,

das sie beherzt mit den Handlungen

und den Gedanken ihrer Protagonistin füttert,

die teilweise durchgestrichen, geschwärzt

oder in Klammern neben den Aussagen stehen.

Erst nach sieben Jahren und 200 Seiten

folgt die zufällige Wiederbegegnung.

Eingefangen von einem Blick,

der einem Arthaus-Kameraschwenk gleichkommt

und dem eine emotionale Achterbahnfahrt

der knisternden erotischen Begegnungen folgt.

Wer will, kann das Gewaltpotenzial viel zu lange überlesen.

Das war der Punkt,

da nämlich sehr aufmerksam war die ganze Zeit,

weil ich gesagt habe, was wir nicht machen, ist Hierbojurismus.

Also an diesem Buch wird sich niemand aufgeilen können.

Wir wollen hier auch kein Gewalt vor noch machen.

Ich wollte das tatsächlich so ein bisschen am Schweelen halten,

wo dann die Beschleunigung so ist,

dass man gar keine Zeit mehr hat, auszusteigen.

Dann ist man plötzlich drin, innerhalb eines Satzes,

in der totalen Toxizität.

Dass der Antagonist bis dahin

eine derart nachvollziehbare komplexe Figur abgibt,

ist einmal mehr Teresia Morris erzählerischer Trickkiste zu verdanken.

An einem gewissen Punkt habe ich die Geschichte umgedreht.

Respektive, ich habe alles so belassen, wie es war.

Ich habe nur Mona und Magnus gegeneinander ausgetauscht.

Und da hatte ich das Gefühl jetzt, wo die Hauptfigur ein Mann ist,

ist sie für mich erst ein Mensch geworden.

Und dann habe ich es wieder zurückgedreht,

um zu sagen, innerlich repariert hatte,

sodass ich das Buch dann mit dieser Haltung zu Ende schreiben konnte.

So mündet die vielschichtige Handlung in einem Paukenschlagfinale,

aus dem die Protagonistin wachgerüttelt und versehrt,

aber zumindest mit einer tröstlichen Perspektive hervorgeht,

die Hälfte des Lebens liegt noch vor ihr.

Und vor uns liegt nun die Nachrichten,

zuerst die von Janet Johnson.

Thank you and good afternoon.

People living in Russian occupied areas of Ukraine

are being asked to vote in what's been described as local elections.

Candidates are either Russian or pro Russian.

The Ukrainian government says the polls,

which are taking place over the next three days,

are illegal and a sham.

It's warning people not to take part,

adding that any Ukrainian citizen involved in organising them

can expect to be punished in the future.

Cuba says it's arrested 17 people in connection

with an alleged human trafficking ring,

aimed at recruiting young Cuban men to fight for Russia in Ukraine.

The government says the network's been operating in both Cuba and Russia.

The head of criminal prosecution, Jose Luis Reyes,

says those involved could face long prison terms

or even the death penalty.

The sanctions for this criminal conduct are serious

due to the basis of the facts.

Sanctions can be a sentence of up to 30 years

and a life sentence.

Also, the death penalty is established.

20 litres of the group of the world's major economies

are gathering in India amid tight security

for their annual gathering.

Issues such as food security

and cooperation on climate change are on the agenda.

But observers say the gathering risks being derailed

by divisions over the war in Ukraine.

A former aide to Donald Trump, Peter Navarro,

has been convicted of contempt of Congress

for refusing to cooperate with an inquiry into alleged efforts

to overturn the 2020 election result.

Prosecutors said Navarro had acted above the law

by ignoring a subpoena from a congressional investigation.

He faces up to a year in prison.

Speaking outside the court, Navarro said he would appeal.

Even as the Department of Justice was bringing this case,

they had a policy for more than 50 years

that says people like me, senior White House advisers,

cannot be compelled to testify before Congress.

Mali is starting three days of national mourning

to remember more than 60 people killed in attacks

carried out by Islamist militants yesterday.

Dozens of civilians died when a ferry on a river

was hit by Rockets.

15 Soldiers were also killed at a camp.

Hong Kong has been hit by the heaviest rain

since records began 140 years ago.

According to reports, more than 80 people have been wounded.

Video footage has shown cascades of waters

surging down steep hillsides, flooding shopping centres,

metro stations and tunnels.

In this afternoon's weather outlook for Austria is sunny

with just a few clouds about especially in the west.

The windy in lower Austria and Vienna

and highs ranging between 24 and 30 degrees.

And now for the news in German with Anselm Pierre.

Danke Jenny.

Österreich importiert noch immer mehr als die Hälfte

des verbrauchten Erdgases aus Russland,

das Martin Selmaier, der Vertreter der EU-Kommission in Wien,

in diesem Zusammenhang von Blutgeld für Moskau sprach,

stößt auf viel Kritik von ÖVP und FPÖ, aber auch auf Verständnis.

Der ÖVP-Europa-Abgeordnete Otmar Karas

nennt die Wortewahl unpassend, das Thema sei aber wichtig.

Man müsse darüber reden, dass die Abhängigkeit

von russischem Gas Österreich erpressbar gemacht habe.

Auch die SPÖ-Europa-Abgeordnete Evelyn Regner sagt,

Selmaier habe überspitzt formuliert, aber im Grunde recht.

Unterstützung für Selmaier kam gestern schon

vom grünen Vizekanzler Werner Kogler und den NEOS.

Österreich sei ein recht großer Käufer von russischem Gas,

sagte Energieexperte Walter Bolz,

obwohl es genug alternative Quellen gebe,

die gar nicht viel teurer wären.

Die geltenden Abnahmeverträge der OMV mit Russland

seien keine Ausrede, da Russland diese Verträge

schon mehrmals massiv verletzt habe, sagte Bolz im Mittagsschonal.

In den stockenden Finanzausgleichsverhandlungen hat

Finanzminister Magnus Brunner den Bundesländern

jetzt einen neuen Vorstag vorgelegt.

Die Bundesländer sollen mehr Geld bekommen,

wenn sie zuvor festgelegte Ziele in den Bereichen

Kinderbetreuung, Wohnen, Klima und Umweltschutz erreichen.

Dafür soll ein sogenannter Zukunftsfonds eingerichtet werden.

Wie viel Geld da empfassen soll, ist noch offen.

Immer mehr Kinder und Jugendliche werden wegen Suizidversuchen

in Kliniken aufgenommen.

Seit 2018 hat sich diese Zahl verdreifacht.

Fachleute fordern mehr Prävention an den Schulen

und ein besseres Hilfsangebot.

Allein bei ProMente Salzburg muss man derzeit 6 bis 9 Monate

auf einen Psychotherapieplatz warten.

Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen,

mit Krisen umzugehen,

sagt Christian Haring, Psychiater an der Uniklinik in Sprock.

Österreich liefert ukrainische Wehrdienstverweigerer

nicht an die Ukraine aus.

Das Justizministerium betont,

dass das europäische Auslieferungsabkommen

nicht für militärisch strafbare Handlungen gelte.

In der Ukraine sind seit Kriegsbeginn alle Männer

zwischen 18 und 60 Jahren werbpflichtig.

Laut Innenministerium dürfen sich

etwa 14.000 ukrainische Männer in diesem Alter

in Österreich aufhalten.

Vielen Dank, Anseln Pär.

Und die Wetteraussichten hat jetzt noch Wirkstieber für Sie.

Die Temperatur wird gestern im Jahr 2020

über die Höhe von 3.400 m verhält weiter Arm.

Extrem sind die Temperaturen v.a.

den Bergen Westösterreichs.

Hier liegen es um etwa 9° über dem langjährigen Mittel.

Und das sind Temperaturen,

wie sie bisher in einem September noch nie gemessen wurden.

Gestern waren es knapp 14° am Brunnenkogel in den Öztal-Alpen

in mehr als 3.400 m Höhe.

Aber auch herunten passen die Temperaturen

eher in den Juli als in den September.

Am Wochenende ändert sich nicht viel.

Meist scheint wieder von der Früh bis zum Abend die Sonne.

Nur vereinzelt gibt es in den Morgenstunden

etwas Nebel oder Hochnebel.

An den Nachmittag entstehen im westlichen Berge

an den Park Wellwolken.

Am Sonntagabend ist eine Norte holen auch ein Erster

für Einzelter Regenschau möglich.

Höchstweilig ist die Sonne.

An der Nachmittag entstehen im westlichen Berge

an den Park Wellwolken.

Am Sonntagabend ist eine Norte holen auch ein Erster

für Einzelter Regenschau möglich.

Höchstweit am Wochenende 24° bis 31°.

Mit den Wetteraussichten von Jörg Stiber

endet dieses Mittagsschonal am 8. September 2023.

Günter Thomas Technik, Franz Renner Überblick,

Planung und Regie heute und alle anderen Beteiligten.

Bedanken Sie sich für Ihre Aufmerksamkeit.

Bleiben Sie dran, es ist gleich Punkt 1.

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