Alles auf Aktien: Meyers Euro-Krise und die goldene Regel zum Ein- und Ausstieg

WELT WELT 9/28/23 - Episode Page - 22m - PDF Transcript

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Und jetzt viel Spaß mit der heutigen Folge.

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über den größten deutschen Börsengang des Jahres, klare Sicht beim

Meta und weniger Dollar im Portemonnaie.

Im Thema des Tages erklären wir euch die Wetter auf die Wände bei deutschen Chemiekonzernen

und der WED testen wir die goldenen Regel für den Ein- und Ausstieg an der Börse.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Jetzt begrüßen euch Paul der Chapits und Laurin Maier aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen

dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung

der Gedanken oder Ideen entstehen.

Heute ist Donnerstag der 28. September und wir wünschen euch einen sorgenfreien Start

in den Tag.

Gestern ist das nämlich nicht gelungen, es sind immer noch die Zinssorgen, die auf

die Stimmung der Anleger drücken.

Beim Dachster ging die Talfahrt weiter, wenn auch nicht mehr ganz so schnell wie zu Wochenbeginn

minus 0,3 Prozent standen da zum Ende des Handels bei 15.217 Punkten.

Der M-Dachster verlor 0,2 Prozent und auch an der Wall Street kam erneut keine Kauflaune

auf.

Der Dauer der Schloss 0,2 Prozent tiefer, lediglich der Nesteck der rückte 0,2 Prozent vor und

der breitgefasste S&P 500 ging kaum verändert aus dem Handel.

Laurin, es wird zeitbar für ein neues Lied, aber dieses Zinslied und diese Sorge, das

ist wirklich seit Tagen das bestimmte Thema und die Sorge vor wirtschaftlicher Abschwächung

hohen Schulden und hohen Ölpreisen, trieben die Renditen an den Anleihenmärkten weiter

in die Höhe.

Die zehnjährigen US Treasuries zogen teilweise um 3,5 Brasespunkte auf 4,6 Prozent ein und

das war natürlich wieder ein neues, du kannst es wahrscheinlich schon mitsingen, 16 Jahres

hoch.

Also so turbulent wie zuletzt 2007 und auch der Dollarindex, der ja den Dollar gegenüber

den wichtigsten Handelswährungen abbildet, der ist kräftig gestiegen 0,4 Prozent, das

stinkt jetzt wenig, aber für so ein wirklich träges Gebilde wie den Dollar zu den wichtigsten

Handelswährungen ist das schon ziemlich viel und wahrscheinlich dich wird das besonders

ärger lieber Laurin, weil du ja in Amerika wohnst.

Ja deshalb ist mal eine Stimmung heute auch so schlecht, Holger.

Ich habe nämlich Einnahmen in Euro und Ausgaben in Dollar, sprich ich bin eigentlich von einem

starken Euro abhängig, aber wie es nun mal so ist bei Unsicherheiten, da flüchten Anleger

eben gern in US Assets, wie zum Beispiel den Dollar und gestern da gab es für den Euro

zeitweise nur noch 1,5 Dollar, dabei lag der Wechselkurs vor wenigen Wochen ja noch bei

1 zu 1,12.

Dann hast du also dieses Jahr schon eine Gehaltskürzung von 7 Prozent hinnehmen müssen, das ist wirklich

misslich.

Jetzt kann man sagen, wenigstens hast du kein Auto, sonst hättest du nämlich auch noch

den höchsten Ölpreis seit einem Jahr nämlich noch zu gewärtigen und diese Ölpreise, die

schüren ja auch neue Inflationssorgen und die OPEC hat das Angebot mit Förderkürzung

knapp und jetzt gibt es auch noch Sorgen, dass die US-Rohöl Vorräte am wichtigsten

Lagerzentrum Caching unter das Mindestbetriebsniveau fallen könnten, da gab es ja Zahlen gestern

und die waren wirklich gruselig, da gibt es also auch nichts zum Gegenhalten mehr, falls

die Saudis und die Russen gar nicht mehr liefern oder noch weniger liefern und deswegen verteuert

das die Nutzungssorte brennt um fast 3 Prozent auf 96, da ist also schon die 100-Dollar-Marke

da fast und WTI, das ist ja die amerikanische Sorte, die ging um 4 Prozent auf 93,70 und

es gab überhin bei Einlegern von Exxon so ein bisschen Freude, die Aktie ist auf ein

Allzeit hochgestiegen und dafür reicht ein Kurssprung um 3,3 Prozent auf rund 120 Dollar.

Ja eigentlich sah es ja zu Beginn des Handelstages gar nicht so schlecht aus, aber es blieb dann

offenbar bei anfänglichen Schnäppchenkäufen und dann zogen sich die Anleger auch schnell

wieder zurück.

Schauen wir mal auf die wenigen Gewinner Marriott-Aktien, die stiegen um 1,1 Prozent, Investoren

sind nämlich ziemlich zuversichtlich, dass der Hotelbetreiber von steigenden Zimmerpreisen

profitieren kann und das Unternehmen, das erwartet auch, dass der Umsatz pro verfügbaren Zimmer

bis 2025 um 3 bis 6 Prozent wachsen wird, sind dann natürlich schlechte Nachrichten

für alle Urlaubsfans.

Und die Papiere von Kostco, die verteuern sich um 1,9 Prozent, nachdem der Einzelhändler

die Markterwartung für den Quartalsgewinn übertroffen hatte.

Und ich habe mir noch mal die Zahlen bei Exxon angeschaut, die waren ja mal der größte

Konzern der Welt und jetzt sind sie auf Allzeit hoch, können mal denken, sind sie wieder der

größte, aber weit gefällig sind gerade mal 480 Milliarden schwer und da sieht man, was

die anderen gemacht haben und wie viele andere Konzerne viel stärker vorbeigezogen sind.

Apple ist ja zwischen 2.500 Milliarden und 3.000 Milliarden, schwangen die immer hin und

her, da sieht man, was da bei anderen Sachen passiert ist.

So, es gibt auch noch schlechte Nachrichten aus China, die wollen wir auch nicht und enttäppig

gern.

Und zwar im Zentrum steht ja die hochverschulde Bautrige China Evergrande und ein Bloomberg-Bericht

schürte gestern weitere Zweifel am Fortbestand des Immobilienentwicklers, na und das war

dann auch nicht besonders gut für China-Aktien und der Chef Huika Yan, der soll jetzt unter

polizeiliche Überwachung gestellt worden sein.

Evergrande Aktien büsten 19 Prozent ein und nachbösig gab es noch Zahlen von Micron, das

sind ja die mit den Computerchips, die in den Speicherdingern drin sind und die Zahlen, die

waren, na, waren nicht so schlecht, wie befürchtet, aber auch nicht viel besser als erwartet.

Und deswegen, ja, muss ich sagen, das ist eine gemächste Sache.

Der Ausblick war so lala, es gab eigentlich qualitativ eine gute Aussage, dass sie eine

verbesserte Nachfrage sehen und die Speicher, die Bestände in den Lagern irgendwie kleiner

geworden sind, trotzdem halb Snakes, 4 Prozent Minus, ging die Aktie aus dem Markt, sind sehr

zyklischer, hat leider hergestellt, deswegen gucken die Leute immer genau drauf, was da

passiert, weil das so ein bisschen die Computerkonjunktur spiegelt.

So, kommen dann, gucken wir jetzt zumindest optimistisch in die Zukunft, würde ich sagen,

wenn die vergangenheit schon so traurig ist.

Der größte Börsengang dieses Jahres in Frankfurt, der ist nämlich auf den Ziel geraten, der Mainzer

Pharmakonzern Schott, der will ja mit dem Verkauf von 23 Prozent der Anteile seiner Medizinverpackungstochter

Schottfarmer rund 935 Millionen Euro erlösen und die Aktien wurden am Mittwoch zu 27 Euro

zugeteilt und damit in der oberen Hälfte der Preisspanne, die ja ursprünglich von 24, 50

bis 28, 50 reichte und heute feiert die Schotttochter dann ihr Börsendebü.

Na neun, 17, werden wir da den ersten Kurs ungefähr sehen, mal sehen.

Und du darfst dem Eckert und mir die Daumen drücken, wir haben nämlich beide unsere volle

Zeichnung zugeteilt bekommen und das mache ich doch immer, drücke euch doch immer die Daumen.

Das finde ich total nett und jetzt, also ich will ja, ich werde mich ja komplett von allem trennen.

Also ich hoffe, ich bin Zeichnungsgewinnen und werde am ersten Tag irgendwie versuchen,

wegzuschlagen, damit ich nicht so ein Zündlepp-Disaster erlebe, die ging ja auch im Anfang so ein

bisschen, aber dann ging es relativ schnell runter und insofern, ja, werde ich mal gucken.

Meda war gestern auch noch angesagt, da gab es ja diesen großen, die Firmenkonferenz namens

Connect und da wurden Chatbots vorgestellt und da kann man jetzt mit Prominenten,

kann man da jetzt bei Instagram chatten. Wusstest du das?

Und die kannst du richtig mit Bild und Alm und diese Brille wurde noch mal vorgestellt.

Das war teilweise Underwhelming, wie Anja sagen würde, da hinkt die Achse mal 4 Prozent runter.

Aber am Ende war das dann doch, ja, plus, minus, 0,0 Prozent.

Es war, glaube ich, 0,4 Prozent schwächer, es war nur eine ganz runde Angelegenheit.

Dann schauen wir noch schnell auf die Termine, würde ich sagen.

Ja, macht das.

Statistische Bundesamt, es gibt eine erste Schätzung für die Inflation im September ab,

dann haben wir das IFO-Institut des noch males Geschäftsklima für Ostdeutschland veröffentlicht.

Wo Noviat, Capital Marketsday, Philipp Morris Investor Day, Excensure kommt mit Quartalzahlen

genauso wie Nike und Kamex.

Das Thema des Tages.

Wenn sich Unternehmensbosse und Politik zu einem Gipfeltreffen verabreden,

dann ist in der Regel ja etwas los und in den seltensten Fällen geht es da um positive Dinge.

Denn wenn alles super gut ist, dann gibt es ja eigentlich auch keinen Gesprächsbedarf.

Zumal wir das Ding dann auch Krisengipfel genannt haben, das stimmt natürlich.

Wir hatten das in der Immobilienbranche am Montag und jetzt gab es am Mittwoch.

Die Chemiebranche traf sich mit Kanzler Scholz im Kanzleramt.

Und es war von Krisengipfel die Rede.

Denn wegen hoher Kosten hatten viele Unternehmen ihre Produktionen getrosselt.

Die Nachfrage war auch schon mal größer und überhaupt lockert das Ausland

mit deutlich besserem Bedingung als Deutschland.

So der Tino, das Ziel ist klar, die Branche will zusagen der Politik,

etwa für günstige Industrie und Brückenstrompreis, für energieintensive Branche.

Aber das wurde alles nischt.

Man ging unvergessene Dinge wieder davon.

Aber die Frage bleibt ja trotzdem interessant.

Wie steht es denn jetzt wirklich um die Unternehmen?

Denn gejammert wird ja irgendwie ständig.

Schließlich geht es für die Konzerne auch logisch darum,

so viel wie möglich für sich rauszuholen bei der Politik.

Aber ist jetzt hier in Amerika wirklich alles besser?

Und eine einigermaßen objektive Antwort auf all diese Fragen

kann wieso oft die Börse liefern?

Genau, wenn man da mal schaut, dann ist abgesehen von Einzelfällen,

haben sich die Chemiefirmen, dieseits und jenseits des Atlantiks gar nicht so

unterschiedlich an der Börse entwickeln.

Es gibt ja den DAX Chemieindex, das sind alle deutschen Chemieunternehmen drin.

Es gibt an der Wall Street das Pandora zu den S&P 500 Subindex Chemie

oder Chemicals, wie das da heißt.

Und beide Indizes haben dieses Jahr sich nicht Brüllen entwickelt,

sondern unterm Strich quasi notieren sie unverändert.

Und das zeigt, dass es so große Unterschiede gar nicht zu geben scheint.

Und das könnte eben daran liegen, dass viele Probleme der Branche

tatsächlich global und gar nicht so sehr am Standort Deutschland liegen.

Quasi alle Chemiekonzerne, die mussten mit Gewinn und Umsatzwarnung

vor ihrer Anleger treten und vor allem das wichtige Abnehmerland China.

Das liefert ja eben nicht mehr die Wachstumsraten früherer Zeiten

und die erhoffte Erholung nach der Corona-Öffnung.

Der Ökonomie ist dort ausgeblieben.

Dazu kommt dann noch, dass viele Kunden der Chemiefirmen,

die in der Pandemie Lieferengpässe erfahren mussten,

dann Vorräte gebunkert haben und diese jetzt erst mal abbauen,

bevor sie neue Materialien bestellen.

Und das täuscht natürlich nicht darüber hinweg,

dass die Branche tatsächlich mit Problemen zu kämpfen hat.

Und dass europäische und vor allem deutliche Chemiefirmen

nochmal mit eigenen Herausforderungen konfrontiert sind.

Die Energiekosten sind hier nach wie vor besonders hoch in Amerika, längst nicht so.

Und das Fatale an der Geschichte.

Viele Firmen haben sich außerdem die teuren Strompreise im vergangenen Jahr,

sag ich mal eingeloggt, die haben Absicherungsgeschäfte gemacht,

weil sie aus Panik überhaupt, sie wollten Strom unbedingt haben oder Energie.

Und jetzt können sie gar nicht so richtig

von diesen für der jüngsten Entspannung an Strom und Gasbörsen profitieren.

Aber auch da muss man wieder sagen, die deutschen Chemiekonzerne,

die stehen dann auch nochmal alles am Dricht unterschiedlich da.

Das ist auch klar, das Geschäft ist ja auch sehr vielschichtig.

Da haben wir einerseits den Spezialanbieter von Duftstoffen,

wie zum Beispiel SimRice, aber eben auch den Chemie-Giganten BRSF.

Und deshalb sind auch die Probleme entsprechend unterschiedlich.

Und wenn man jetzt mal einfach auf die Aktienkursentwicklung seit Jahresbeginn schaut.

Corvestro, 39 Prozent plus Brenntag, 22 Prozent plus Wacker Chemie, 10 Prozent plus.

Sieht also gar nicht so schlecht aus.

Dann haben wir Yvonic knapp 3 Prozent im Minus, SimRice minus 13 Prozent

und Lenksess sogar minus 36 Prozent.

Die Spanne ist also ziemlich groß.

Und das wirft natürlich auch die Frage nach eigenen Versäumnissen auf.

Gerade bei Lenksess habe ich nicht auch selbstaktionär und nicht besonders glücklich drüber.

Das ist so ein absoluter Ausreißer nach unten.

Und der Umsatz von Lenksess dürfte in diesem Jahr rund 8 Prozent schrumpfen.

Und das trotz einer Inflation von 6 Prozent, also da sieht man, real ist es dann sogar minus 14.

Anders ist im vergangenen Jahr, als ich Chef Matthias Zacher

den Volumenrückgang von 5 Prozent dank kräftiger Preiserhöhungen noch wettmachen konnte,

dürfte ihm das im laufenden Jahr nicht mehr gelungen.

Ihr habt ja gerade gehört, wir haben so ein bisschen Überkapazitäten, Lager doch voll und die Absätze schwanken.

Und deswegen wird nicht nur ein Rückgang beim Umsatz von 8 Prozent erwartet,

sondern weil die Kosten im gleichen Maße sinken können, sogar ein Gewinnrückgang.

Das erwarten die Analysten von Jeffries von 42 Prozent für Lenksess.

Ja, Jeffries Analyst Chris Cownien, der hat zuletzt aber auch die Prognosen für BASF nach unten genommen

und rechnet dort für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang von 17 Prozent

und einem Einbruch des operativen Gewinns von 46 Prozent.

Die BASF-Aktie ist zuletzt Richtung 40 Euro gefallen und damit einem Wert, der in den vergangenen Jahren immer wieder einen Tiefpunkt markiert hat.

Zum Beispiel zum Beginn der Corona-Pandemie.

Dabei hatte sich die Aktie zwischenzeitlich mal wieder auf über 72 Euro erholt.

Und da kommt jetzt das spannende für Anleger.

Die schlechten Nachrichten, die dürften in den Kursen eingepreist sein.

Das heißt natürlich, umgekehrt risikofreudige Aktionäre können mal einen Blick auf die Branche werfen.

Jedenfalls dann, wenn sie annehmen, dass sich die Situation erholt.

Und nach Berechnung von Barclays und in die Aktien mit Abschlägen zum Fernwert zwischen 14 Prozent, Covestro,

die haben ja ein Übernahmeangebot bekommen, deswegen haben die ja schon wahnsinnig schon gestiegen,

über 25 Prozent bei BASF bis zu 29 Prozent bei Lenksess.

Aber es dürfen keine weiteren Hierupsbotschaften aus China kommen.

Und wenn die nicht kommen, dann könnte man mal so ein bisschen wetten auf die Wände.

Nach Barclays Berechnungen hätte Lenksess dann auch das größte Kurspotenzial unter den Chemiefirmen.

Doch das Szenario hängt, wie du schon gesagt hast, am asiatischen Markt ziemlich stark.

Andere Analysten rechnen sogar mit einer Übernahme und einer Zerschlagung von Lenksess.

Schließlich sind die Einzelteile dann mehr wert als der Konzern als ganzes.

Das durchschnittliche Kurspotenzial der Analysten für Lenksess liegt bald 52 Prozent für BASF.

Taxi-Ni-Profis ist das Potenzial übrigens auf 19 Prozent und für den Spezialchemieanbieter Yvonik auf 17 Prozent.

Naja, und das Jammern, wenn es weiter runtergehen sollte, dann kann man vielleicht hoffen,

dass aus dem Jammern dann doch noch was Politisches wird.

Chemiebosse, die waren ja erst mal ein bisschen enttäuscht darüber, dass nichts Konkretes kommt.

Aber wenn es weiter runtergeht, dann hat man so eine gewisse Absicherung,

dass vielleicht dann die Politik auch noch kommt und dass den Politiker was abgerungen wird.

Und so ein Chemiepack soll ja auch nach Ende des Jahres kommen.

Das könnt ihr dann mit zu dieser Wendespekulation beitragen.

An der Börse wird ja bekanntlich nicht geklingelt, weder zum Ein- noch zum Ausstieg.

Und dabei wäre es gerade in Zeiten wie diesen, wo es ja sehr hin und her geht,

hilfreich mal den richtigen Ausstiegszeitpunkt auch mal zu finden, weil Einsteigen sind mal einfacher Aussteigen.

Das können die wenigsten von euch.

Und auf der Suche nach einer einfachen Investmentregel, die verlässliche Signale gibt,

wurden Investoren schon vor Jahrzehnten auf die Bedeutung einer 200-Tage-Linie aufmerksam.

Und es handelt sich dabei um so einen gleitenden Durchschnitt.

Und hier wären einfach die Schlusskurse der vergangenen 199 Börsentage zum aktuellen Kurs hinzugerechnet

und das Ganze dann durch 200 dividiert.

Und gleitend, heißt es deshalb, oder wird die Linie auch deshalb,

weil jeweils die älteste Notierung mit der neuesten Notierung ersetzt wird.

Und dann hat man immer diese letzten 200 Tage.

Die Grundidee dahinter ist, dass Anleger durch einen Fall des Index

unter diesem gleitenden Durchschnitt vor einem drohenden Beerenmarkt gewarnt

und von einem Anstieg über den Durchschnitt auf einen entstehenden Bullenmarkt hingewiesen werden.

Das macht eben diese 200-Tage-Linie so spannend.

Und da die großen Indizes gerade in der Nähe dieser Linie notieren,

DAX und DAO zum Beispiel, die sind gerade darunter gefallen, der S&P 500,

der notiert noch ein paar Punkte darüber.

Ja, wollen wir uns in der AAA-ED-Mal diese Investmentregel mit den gleitenden Durchschnitten anschauen?

Und dazu haben wir uns einfach mal den DAX vergangenen 40 Jahre anschaut.

Ja, den gibt es noch nicht 40 Jahre, aber er geht weiter zurückgerechnet

und einfach mal im Jahr 1983 hypothetisch 100 Euro angelegt.

Aber das Geld blieb nur investiert, wenn der DAX über der magischen 200-Tage-Linie notiert.

Viele darunter haben wir dann das Geld zum Schlusskurs des jeweiligen Tages verkauft

und das Geld dann einfach auf die Seitenlinie gelegt

und stieg der DAX dann wieder über die 200-Tage-Linie.

Dann haben wir wieder in den DAX investiert.

Ja, diese Strategie, die funktionierte besonders gut in Trendmärkten.

Also, wenn der Index eine bestimmte Richtung für eine bestimmte Zeit eingenommen hat,

etwa die Aufwärtsbewegung der 80er oder die Aufwärtsbewegung der 2. Hälfte der 90er-Jahre,

die Strategie, die bewahrte uns auf vor dem Salami-Crash nach der Jahrtausendwende

oder dem Einbruch nach der Finanzkrise.

Nach der Jahrtausendwende, da fiel der DAX im Oktober unter den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt

und damit kam man dann zwar nicht zum Höchststand aus dem Index,

aber immer noch bei rund 7.000 Punkten.

Und der Wiedereinstieg, der gelangt auch nicht zum Tiefpunkt im März 2003 bei rund 2.200,

aber immerhin bei rund 3.000 Punkten im Mai 2003.

Ähnlich verzögert funktionierte die Strategie auch zur Finanzkrise 2008-2009.

Und wo die Strategie weniger gut funktionierte, das war zur Corona-Krise 2020.

Da braren die Kurse erst kräftig ein und es gelang auch ein Ausstieg relativ rasch bei 12.700 Punkten.

Da die Erholung aber ebenfalls abrupt geschah, kam man erst wieder zu 12.000 Punkten wieder rein.

Also man hat gerade mal 700 Punkte sich gerettet und weil man eben nicht wieder zum Tief reinkam,

weil es eben auch die 200-Tage-Linie halt eine sehr träge Veranstaltung ist.

Und immerhin in der Einbruch 2022, der funktionierte wieder besser.

Da verließen Anleger den DAX bei 15.600 Punkten und stiegen dann wieder bei 13.700 zählernein.

Tja, besonders nervig war das Ganze.

Aber wenn der Index mal um die 200-Tage-Linie herumtanste, denn dann mussten Anleger ja hin und her trading.

Mittlerweile dank DAX, ETS und Neo Broker werden da nicht so viele Gebühren fällig.

Unter dem Strich hat die Strategie funktioniert.

Aus 100 Euro im Jahr 1983 wurden bei einer schlichten DAX kaufen und halten Strategie 2712 Euro

und mit der 200-Tage-Strategie aber gleich 5.700 Euro, also knapp 3.000 Euro mehr.

Obwohl das funktioniert, haben wir noch keine Anlageprodukte auf die Strategie gefunden,

wohl auch weil sie nicht eben immer funktioniert.

Gerade in Zeiten von unklaren Märkten mit Fehlsignalen etwa, da bleibt man dann hinter dem Index zurück.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns über Feedback, schickt uns eine mehr als AAA, also AAA Advilty oder gebt uns eine Bewertung.

Paul aus München, den hat mal gestern aufgefordert, noch mal uns ein paar mehr Informationen zu seinem Kredit zu 1,74% über 20 Jahre zu geben.

Der hat uns die Summe für die Sondertilgung geschickt und wir werden ihm dann morgen berechnen,

ob er das Geld über 15 Jahre besser in den ETF packen sollte, statt es einfach Sondertilgen und 1,74% damit indirekt zu bekommen.

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sprecht über uns und empfiehlt uns euren Freunden.

Wir sehen uns morgen wieder, ab 5 Uhr bei Welt und überall, wo es Podcast gibt.

Copyright WDR 2020

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

28.9.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Laurin Meyer und Holger Zschäpitz über den größten deutschen Börsengang des Jahres, klare Sicht bei Meta und die Wette auf die Wende bei deutschen Chemiekonzernen. Außerdem geht es um Exxon, Marriott, Costco, China Evergrande, Schott Pharma, Covestro, Brenntag, Wacker Chemie, Evonik, Symrise, Lanxess, BASF, iShares Core DAX UCITS (WKN: 593393), Xtrackers DAX ETF (WKN: DBX1DA) und Deka DAX ETF (WKN: ETFL01).

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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