Apokalypse & Filterkaffee: Mekka der Meckerköppe (mit Markus Feldenkirchen und Katrin Eigendorf)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 4/18/23 - Episode Page - 36m - PDF Transcript

Es ist Dienstag der 18. April.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Markus Feldenkirchen.

Einen wunderschönen guten Morgen.

Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé,

dem Nachrichtenmüsli am Dienstag.

Auch an diesem Dienstag sitze ich wieder vor einem Berg.

An Themen und Entwicklungen.

Viele relevant, manche nur skurril, die nur darauf warten,

eingeordnet und seziert zu werden.

Es wird einen klaren Schwerpunkt heute auf die Entwicklung

in der Ukraine und Russland geben.

Das liegt auch an einer ganz besonderen Frau,

die heute mein Gast ist, was mich ausgesprochen freut.

Die Frau wurde im Jahr 2022,

den deutschen Fernsehpreis von einer Fachjury des Mediummagazins.

Sie wurde zu der Journalistin des Jahres 2022 gekürt.

Wenn ich jetzt die Aufzählung beende,

dann habe ich mindestens 18 weitere Auszeichnungen unterschlagen.

Sie ist Autorin des Bestsellers Putins Krieg

und berichtet für das ZDF aus Kriegs- und Krisengebieten schon lange.

Wie zum Beispiel aus Afghanistan oder Irak.

Und nun schon seit einiger Zeit aus der Ukraine.

Herzlich willkommen, Kathrin Eigentorff.

Ich freue mich sehr dabei zu sein.

Danke für die Einladung.

Vorab mal das, was ich dich immer schon fragen wollte.

War das eigentlich dein Berufswunsch von ganz früh Kriegsreporterin?

Nein, ich würde mich selber auch gar nicht als Kriegsreporterin bezeichnen.

Ich finde, das ist ein Begriff dazu im Zusammenhang

mit den Entwicklungen der letzten Jahre so ein bisschen Konjunktur bekommen.

Also jeder, der mal eine Woche in der Ukraine war

oder mal nach Afghanistan geflogen ist, ist jetzt direkt Kriegsreporter.

Ich finde, das ist irgendwie ein komisches Wording.

Ich bin internationale Reporterin für das ZDF

und ich berichte auch über Feuer im Amazonas

oder was, was ich, politische Krisen in Ländern.

Also ich bin jetzt nicht abonniert, nur auf Kriege.

Mein Ziel war eigentlich schon sehr früh, dass ich Journalistin werden wollte.

Und ich war eigentlich niemand, der sich so als Edelfeder gesehen hat

oder so als jemand, der wahnsinnig toll schreiben konnte.

Sondern es war eigentlich immer eher so von Neugier geprägt.

Und das sehe ich bis heute als wahnsinniges Privileg in unserem Beruf.

Dass wir einfach dabei sind, wenn Geschichte geschrieben wird,

wenn die Welt sich in eine andere Richtung dreht.

Und diese Neugier ist eigentlich für mich das Lebenselexier meines Journalisten Daseins.

Die Schlagzeile des Tages

Annalena Baerbock warnt China vor Aggressionen im Indo-Pazifik.

Bei den gestern begonnenen Beratungen der G7-Staaten in Japan hat

aus Ministerin Baerbock China vorgeworfen,

die internationale Ordnung aufs Spiel zu setzen.

Deutschland dürfe nicht wegsehen, wenn China das Völkerrecht breche.

Es darf keine einseitige Veränderung des Status quo in der Straße von Taiwan geben,

erklärte Baerbock.

In dem Treffen mit den G7-Staaten sieht die Außenministerin ein Zitat,

Signal der Einigkeit und Entschlossenheit,

dass von den großen Demokratien der Welt ausgehe.

Ja, also Annalena Baerbock findet ja in diesen Tagen mehrfach harte Worte gegenüber China,

zumindest was die erpusteligen Chinesen als harte Worte empfinden.

Vor zwei Tagen erst war sie in Peking und stand dort neben dem chinesischen Außenminister

und hat dort mit Blick auf den Krieg in Russland gesagt,

niemand habe größeren Einfluss auf Russland als China.

Und dann Zitat, aber ich muss offen sagen, dass ich mich frage,

warum die chinesische Positionierung bisher nicht die Aufforderung

an den Aggresse Russland beinhaltet, den Krieg zu stoppen.

Das war schon für diplomatische Verhältnisse eine sehr, sehr klare Ansage.

Und der chinesische Außenminister reagierte auch, also pumpig, depiert,

aber dahinter steckt natürlich die Frage, ist das nun Mut oder Heldenmut von Baerbock,

die richtige Strategie oder die falsche, um gegenüber China etwas zu bewirken?

Ich würde das trennen, inhaltlich und in der Form.

Also ich glaube, in der Form ist es schon richtig gegenüber einem Staat,

wie China, eine deutliche Sprache zu finden und das anzusprechen,

was wir eigentlich aus unseren Interessen als problematisch ansehen müssen.

Und ich meine, das lehrt ja auch die Erfahrungen im Umgang mit Russland,

dass diese Verwässerungspolitik und der Glaube, dass wenn man Dinge nicht klar anspricht,

dass die Verhältnisse dann ja im Prinzip besser machen.

Das haben wir über viele Jahre erfolgreich praktiziert.

Insofern finde ich die Tatsache, dass Annalena Baerbock, sagen wir mal,

Kante zeigt und Klartext redet, das hat sie auch im Umgang mit Russland getan,

auf eine sehr bemerkenswerte Art und Weise.

Finde ich gut, womit ich ein bisschen Probleme habe,

ist die Welt aufzuteilen in wir, der Westen und China, Russland als Gegenmodell.

Die Welt heute ist viel komplizierter, fast die Hälfte der Weltbevölkerung

sieht sich gar nicht in diesen Blöcken verortet.

Wo wollen wir denn einen Staat wie Indien verorten?

Wo wollen wir denn ein Land wie Irak verorten, ein Land wie Brasilien?

Brasilien, bestes Beispiel jetzt zusammen mit der Vereinigten Arabischen Emiraten quasi

und China eine Initiative gegenüber Russland starten wollen.

Ja, genau. Also das sind alles riesige Länder.

Wenn man die alle zusammenzählt, machen die fast die Hälfte der Weltbevölkerung aus.

Also es ist ja nicht so, dass hier auf der einen Seite der Westen

gegen Russland und seine Verbündeten steht,

sondern die Realität ist ja viel, viel komplizierter.

Und es ist ja auch nicht so, dass der Westen jetzt so einig wäre.

Überhaupt nicht.

Wir haben mitten in Europa Staaten, die man sehr wohl ja fast schon

als Proxy-Staaten von Russland bezeichnen kann,

wenn man zum Beispiel die Politik von Ungarn sieht teilweise.

Wenn man sieht, wie letztens Herr Macron aufgetreten ist,

muss man sich ja auch fragen, ob selbst die Europäer in der Lage sind,

mit einer Stimme zu sprechen.

Wir haben mit Amerika ein Land, das gespalten ist,

wo die Hälfte der Bevölkerung auf der Seite des Westens steht,

während die andere Seite der Bevölkerung, ja, würde ich sagen,

auch schon mit ein paar Zehen, wenn nicht mit einem halben Fuß,

schon auch auf der Seite der Diktaturen steht.

Das heißt, dieses bipolare Weltbild gibt für mich nicht die Realität wieder.

Und damit habe ich ein bisschen ein Problem im Auftreten vom Beerbock,

weil ich glaube, wir müssen bündnisseschnüren, pragmatische Politik machen,

nichtsdestotrotz, aber harte Kante zeigen, wenn es um die Werte geht.

Der chinesische Außenminister, der war jedenfalls gar nicht begeistert.

Wir brauchen keinen Lehrmeister aus Deutschland, lautete die Reaktion.

Und was mir auch aufgefallen ist, ich meine, diese Klarheit mit der

Beerbock-Dortauftritt, das ist genau die andere Strategie,

die unser Kanzleramt verfolgt.

Dort ist es eher die sanfte und nicht die schroffe Diplomatie.

Man sieht, das wirkt von Beerbock insgesamt eher so als moral-apostolischen

Egotrip der Außenministerin in weiten Teilen der SPD-Fraktion auch.

Ich meine, wir erinnern uns, der Bundeskanzler hat sich selbst dafür

gerühmt, irgendwie in langen Gesprächen es dazu gebracht zu haben

vor einigen Monaten, dass China zumindest die Verwendung von Atomwaffen

als falsch und schädlich einmal öffentlich kennzeichnet.

Und das wirklich als Erfolg und unter Verzicht auf kritische Worte.

Welcher Ansatz ist jetzt der bessere?

Ja, ich glaube, kein radikaler Ansatz ist gut.

Wie ich es gerade schon gesagt habe, ich denke, in der Zusammenarbeit

und auch in der Konfrontation mit Staaten wie China und auch Russland,

ist es schon wichtig, eine klare Linie zu zeigen.

Die Reaktion Chinas, wir brauchen keine Lehrstunden.

Ich meine, das sind Reaktionen, mit denen alle totalitären Staaten

auf Kritik an ihrer Politik reagieren.

Das haben wir von Putin schon gehört, das haben wir von Erdogan gehört.

Also das ist ja ein Worthing, das beschreibt ja nicht die Realität.

Es ist ja nicht so, dass Annalena Beerbock mit dem, was sie da gemacht hat,

China Lehrstunden erteilen will, sondern es ist ein ganz klarer Appell

an eine gewisse Werteordnung.

Und der große Erfolg der Nachkriegsordnung,

in einem globalen Zusammenspiel zu gewissen Vereinbarungen zu kommen,

an die sich alle halten, das ist schon ein Fundament,

auf dem die Sicherheit der Welt aufbaut.

Und wenn dieses Fundament gebrochen wird von Staaten wie Russland oder China,

dann muss man dagegen klare Kante zeigen,

denn dann geht es hier auch um unsere Sicherheitsinteressen.

Heute geht nun der G7-Gipfel weiter, es wird auch eine Erklärung

mit Blick auf die Ukraine erwartet.

Ich meine, so ein kleiner Schönheitsfehler dieser großen 7

ist ja nun, dass auch dort das supergroße China gar nicht dabei ist.

Aber dennoch, was kann eine solche Erklärung für die Ukraine speziell bedeuten?

Also für die Ukraine ist die Unterstützung des Westens

der wichtigste Pfeiler, auf dem sie ihre Existenz aufbaut

und auch ihre Zukunft.

Also ohne Unterstützung des Westens aktuell in diesem Krieg,

könnte die Ukraine gar nicht mehr bestehen.

Auch wenn man jetzt mal den Blick nach vorne wagt,

egal in welchen Szenarien der Zukunft bedenken,

wird die Ukraine nur in einer Wirtschafts- und Sicherheitsstruktur

mit dem Westen, und das ist ja auch ihr Wunsch,

erklärt der Wunsch und auch die Ursache,

die dazu geführt hat, dass Russland diesen Krieg begonnen hat,

ihre weitere Existenz sichern können.

Und von daher sind solche Entscheidungen für Kiew ungemein wichtig

und da guckt man auch sehr genau darauf.

Also ich würde sagen, das ist das, was westliche Bündnisse entscheiden,

was an Strategien vorgegeben wird, an Unterstützung,

ist fast genauso wichtig, wenn nicht vielleicht sogar wichtiger,

als das Kriegsgeschehen.

Jetzt habe ich gestern Abend im Fernsehen mir etwas angeschaut,

eine Übertragung aus dem Schloss Bellevue

und Bundespräsident Steinmeier hat dort, ich zitiere,

das Großkreuz des Bundesverdienstordens in besonderer Ausführung

verliehen an die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Also da wirklich tolle Worte gefunden, als sei er schon lange Merkel-Fan war,

wahrscheinlich auch, deshalb hat er auch so hoch ging, sie verloren damals

in der direkten Auseinandersetzung.

Merkel hat sich artig bedankt, aber war sicherlich eine würdige Veranstaltung,

aber gerade vor dem Hintergrund von Merkels Russland-Politik,

die ja wirklich Teil des Schlamassels ist, indem die Ukraine jetzt steckt,

indem aber auch die energie- hungrige Nation Deutschland gerade steckt.

Findest du da eine solch prominente Ordensverleihung angemessen

oder hat es dich einfach nur gefreut für Angela Merkel?

Ich finde das nicht ganz angemessen ehrlich gestanden,

aber nicht wegen der verfehlten Russland-Politik,

weil die verfehlte Russland-Politik kann man nicht Angela Merkel

alleine anlassen.

Das war im Kollektiv, ja.

Erwählte Russland-Politik müssen sich eigentlich fast alle Parteien

bis vielleicht mit Ausnahme der Grünen anlasten.

Also die reicht ja von der SPD und ihrer Appeasement-Politik

bis über den wirtschaftspolitischen Zweig, ja, deutsche Industrie,

bis zu ihr, die als Kanzlerin eben auch sehr stark für diese Politik gestanden hat,

der Annäherung an Russland ist Dialogs, Annäherung durch Handel.

Das war eine falsche Politik.

Aber wie gesagt, dafür steht sie für mich nicht ganz alleine.

Aber wenn ich mir insgesamt, sagen wir mal, das Fazit angucke

oder die Hinterlassenschaften der Merkel-Kanzlerschaft, ja,

dann gibt es dann eine Menge mehr kritische Punkte,

die ich da sehe als nur die verfehlte Russland-Politik.

Allerdings, da machen wir noch mal eine Sonderfolge.

Da braucht man wirklich eine Menge Zeit für.

Unterm Radar

Ukraine gibt Hinweis auf eigene Opferzahlen, das berichtet NTV.

Da die Ukraine die Zahl der eigenen Verluste wie ein Staatsgeheimnis behandelt,

existierten darüber bisher nur Schätzungen.

In einem Interview mit einer spanischen Zeitung

hat der ukrainische Verteidigungsminister nun angegeben,

die Zahl der Toten sei niedriger als bei dem Erdbeben in der Türkei.

Bei dem Erdbeben im Februar waren der Türkei zufolge

rund 50.000 Menschen gestorben.

Russland hat seit September 2022 keine neuen Zahlen zu den getöteten Soldaten

auf russischer Seite veröffentlicht.

Zu diesem Zeitpunkt waren nach offiziellen Angaben

rund 6.000 Soldaten im Krieg gestorben.

Die Zahl der getöteten Wagner-Soldaten ist darin allerdings nicht enthalten.

Der Reihe nach Kathrin nehmen wir uns mit, ordne diese Zahlen mal ein.

Warum wird die Zahl der Opfer von beiden Seiten überhaupt bislang

wie ein Staatsgeheimnis behandelt?

Na ja, weil das sehr entscheidend natürlich auch für die Moral in diesem Krieg ist.

Es ist ja letztendlich auch eine Frage, wie stehen beide Länder da?

Wie positionieren sie sich? Also die Frage Informationskrieg.

Es ist ja ein ganz bedeutender Anteil dieses Krieges,

was an Informationen rausgeht.

Ich halte alle diese Zahlen für sehr, sehr fragwürdig und gar nicht zuverlässig.

Auch die jetzt genannten von ukrainischer Seite?

Genau. Also was Resnikov gesagt hat, finde ich ehrlich gesagt schon fast

ein bisschen zynisch zu jetzt mal den Vergleich herzustellen

zwischen den Opferzahlen eines grauenvollen Erdbebens in der Türkei

und den Opfern auf ukrainischer Seite.

Also das hat mich ein bisschen befremdet, als ich das gelesen habe.

Aber nichtsdestotrotz, die Ukraine spielt die Verluste

und nicht nur die Verluste von Menschen leben, sondern auch die Anzahl

der Verletzten. Das haben wir ja gar nicht auf dem Schirm.

Wie unglaublich viele Soldaten auch verletzt werden in diesem Krieg.

Ich gebe mal ein konkretes Beispiel.

Ich habe im Sommer eine Reportage gemacht über eine Gruppe von Männern,

die in der Territorialverteidigung sind. Also es sind so genannte Zivilisten,

die praktisch sich freiwillig melden für den Kampf an der Waffe

und meistens in zweiter Reihe aktiv sind.

Von der Gruppe, das waren 30 Männer,

sind nur noch zehn übrig an der Front.

Zwei sind tot und die Restlichen sind schwer verletzt

und können gar nicht an die Front zurückkehren.

Das ist jetzt nur so ein kleiner Ausschnitt.

Aber der zeigt sehr viel und wenn man sich die ganzen Puzzleteile

als Reporter, wenn man in diesem Krieg berichtet, zusammenstellt,

dann gehe ich davon aus, dass die Opferzahlen enorm hoch sind.

Du glaubst auch mehr als die hier benannten 50.000?

Ja, das glaube ich auf jeden Fall.

Das ist halt für eine Zahl, die viel, viel zu gering ist.

Was hältst du für realistisch?

Wirklich schwierig zu sagen, wirklich schwierig zu sagen.

Aber das auf jeden Fall 50.000, das ist einfach unvorstellbar.

Man ist alleine mal hochrechnet, wie viele Soldaten,

alleine in einer Stadt wie Kharkiv, ja,

im Osten der Ukraine, täglich auf dem Friedhof sind.

Der Zentralfriedhof reicht nicht mehr aus.

Man hat inzwischen einen extra Friedhof gebaut,

wo in Reihen 35 Gräber nebeneinander gebaut sind

und wo jeden Tag immer wieder neue Soldaten beerdigt werden.

Und das ist ja nur ein Ausschnitt.

Und wenn man sich das jetzt hochrechnet, ist die Zahl 50.000

einfach unrealistisch.

Und auf russischer Seite halte ich sie für noch viel unrealistischer,

weil wenn man sich die Kriegsführung anguckt,

also die Kriegsstrategie der Russen anguckt,

setzt sie ja ganz klar darauf, menschliche Opfer

für vernachlässigbar zu halten.

Und die Ukraine ja nicht.

Also Stichwort, was ich einen sehr zynischen Begriff finde,

aber er trifft schon Kanonenfutter.

Also dass einfach Menschen ins Feuer geschickt werden,

ohne Rücksicht auf Verluste.

Das muss natürlich zu noch deutlich viel mehr Opfern

auf russischer Seite führen.

Aber wie gesagt, beide Seiten hüten das als extremes Geheimnis

und deswegen würde ich mich auf solche Zahlen nicht verlassen.

Und selbst das, was sagen wir, internationale Thinktanks

angeben an Zahlen unterscheidet sich dermaßen,

dass man auch im Prinzip sagen kann, wir wissen es nicht wirklich.

Ja, wir reden immer über den heldenhaften Kampf

der ukrainischen Soldaten.

Den gibt es natürlich auch.

Das will auch niemand relativieren.

Die Wahrheit ist aber, glaube ich auch, kein ukrainischer Mann

darf seit Kriegsbeginn ausreisen.

Und es gibt zunehmend Berichte von wirklich zunehmender

aggressiver Rekrutierung neuer Soldaten für die Armee.

Du warst seit Beginn des Krieges

ganz lange in allen Ecken des Landes unterwegs.

Heißt das nicht auch, dass nicht jeder ukrainische Mann

wirklich scharf darauf ist, sich an dieser heldenhaften

Verteidigung der Heimat zu verteidigen?

Also haben wir vielleicht auch so ein leicht verklärten

Heldenblick auf die ukrainischen Soldaten?

Wir haben einen komplett verklärten Blick auf die ukrainischen Soldaten.

Auch wenn man sich mal anguckt, wie teilweise hier in Deutschland

bei denen die ja appellieren, wir müssen so schnell wie möglich

die Ukraine dazu drängen, Frieden zu erschließen,

hat man manchmal das Gefühl, als ob die Ukrainer jetzt

mit großen, mit großem Enthusiasmus und wie du es grad gesagt hast,

Heldentum in diesen Krieg ziehen.

Nein, das ist absolut nicht der Fall.

Mich erinnert das ein bisschen an die Frage,

wenn Menschen gegen Unrecht aufstehen, sind die dann mutig?

Nee, die sind verzweifelt.

Und genauso ist das auch mit dem Heldentum der Ukrainer.

Das ist geboren aus einem Akt der Verzweiflung

und sicherlich nicht aus einem Akt des Enthusiasmus.

Aus der Sicht der Ukrainer ist das einfach alternativlos.

Was sollen die denn tun?

Also wir diskutieren darüber in Deutschland immer so ein bisschen

aus der Situation von Menschen, die Frieden als selbstverständlich ansehen.

Aber wenn jetzt auf einmal russische Truppen vor Berlin stehen würden,

was würden wir dann machen?

Dann würden wir wahrscheinlich ähnlich reagieren

und Teil der Leute würde sich einfach in Sicherheit bringen.

Ein anderer Teil der Leute würde sich zur Wehr setzen.

Man muss sich ja auch immer fragen, was ist denn die Alternative

und für die Ukrainer, die in diesen Krieg als Soldaten

ihr Leben aufs Spiel setzen oder auch, wie ich gerade erwähnte,

als Freiwillige in der Territorialverteidigung,

ist die Alternative, dass ihre Gebiete besetzt werden von Russland

und was dann mit ihnen dort passiert,

das hat sich ja jetzt schon oft genug gezeigt,

was russische Soldaten dann machen.

Es ist ja nicht die Befreiung von der Putin spricht,

sondern dann folgt Mord, Vergewaltigungen,

plündern und schlimmste Menschenrechtsverletzungen

und das ist das, was die Ukrainer im Prinzip in diesem Krieg motiviert.

Das Kleingedruckte.

Hat der Wagner-Chef ein Ende des Krieges gefordert?

Das fragt sich unter anderem die FAZ Jeff Geni Prigoshin,

der Chef der russischen Wagner-Truppe,

wir sprachen eben schon über ihn,

hat mit einem Blockbeitrag Verwirrung

über ein mögliches Ende des russischen Krieges ausgelöst.

Zitat ideal wäre es, das Ende der militärischen Spezialoperation

zu verkünden, um alle Wissen zu lassen,

dass Russland die geplanten Ergebnisse erreicht hat.

Und in gewissem Sinne haben wir sie ja auch erreicht.

Das schreibt Prigoshin.

Russland habe bereits weite Geländegewinne erzielt

und einen großen Teil der wehrfähigen männlichen Bevölkerung

der Ukraine, Zitat, vernichtet.

Da haben wir es wieder.

Gleichzeitig sprach sich Prigoshin Gegenverhandlungen aus.

Ihm zufolge ist jetzt vor allem eines wichtig,

sich in den bereits gewonnenen Gebieten fest zu verschanzen.

Jetzt hat dieser Mann wirklich große Verwirrung gestiftet.

Hat er wirklich ein Ende des russischen Vormarschs

in der Ukraine zur Debatte gestellt?

Oder wie interpretierst du das?

Das ist das richtige Stichwort, interpretieren.

Also man kann das, was in Russland derzeit passiert,

einfach nur versuchen, in Zusammenhängen,

die bekannt sind, zu interpretieren.

Wirklich wissen wir es nicht

und oft werden diese Zitat ja auch aus Zusammenhängen gerissen,

manchmal auch so dargestellt,

wie es eben gerade in den aktuellen Kontext passt.

Also was wir auf jeden Fall wissen und was klar ist,

dass Prigoshin nicht einer ist, der dafür ist,

diesen Krieg am Verhandlungstisch zu beenden.

Das hat er auch in diesem Blockbeitrag betont?

Genau.

Prigoshin ist der große Schafmacher in diesem Krieg,

das sieht ja sogar Putin und das russische Militär sehr kritisch.

Er hält sich für besser, als die ja auch mit seiner Truppe.

Ja, wo man auch sagen muss, die Geister, die Putin rief,

die können ihm jetzt zum Verhängnis werden.

Also das im Prinzip hat Putin ja darauf gesetzt, zu sagen,

ich bin der Präsident, der Russland wieder groß macht,

der Russland zur Größe zurückführt.

Ich bin der Präsident, der euch eine Rolle in der Welt garantiert.

Und was ist denn passiert genau das Gegenteil?

Also Russland steht ja in der Welt wesentlich schlechter da.

Und das ist ja auch das, was zum Beispiel jemand wie Prigoshin

immer wieder sehr scharf kritisiert hat, wie gesagt hat.

Wir investieren gar nicht genug Geld und Manpower in diesen Krieg.

Wie kann es sein, dass wir da so schlecht aussehen?

Wie kann es sein, dass unsere Armee da so schlecht abschneidet?

Also im Gesamtkontext des Krieges ist er ein Schafmacher

und ich interpretiere es so, dass er diesen Krieg möglichst schnell

zu einem Ende bringen will und hier mehr Ressourcen fordert.

Na ja, was mich hat aufhorchen lassen, diese Bemerkung,

dass Russland im Prinzip jetzt schon die geplanten Ziele erreicht hat,

die geplanten Ergebnisse, eben mit dem Geländegewinn, den SCARP.

Also das ist weniger vielleicht als von manchen erwartet,

aber es gab ja welchen und eben, indem die so zynisches Kling

die männliche Bevölkerung der Ukraine dezimiert wurde.

Kann es sein, dass das ein wording ist, was sich durchsetzen wird

und tatsächlich zu einem nicht mehr ganz so entfernten

Ende des Krieges beitragen kann, indem die Russen auf einmal

anfangen zu erzählen, das ist doch hervorragend,

was wir bisher erreicht haben. Jetzt können wir auch Schluss machen.

Das halte ich für durchaus ein realistisches Szenario,

denn wir sehen auf beiden Seiten, dass dieser Krieg nicht mehr ewig dauern kann.

Also auf ukrainischer Seite ist das große Problem,

dass einfach irgendwann die Ressourcen ausgehen,

vor allem die Ressourcen an Menschen, die diesen Krieg weiter führen können

und dann wird dieser Krieg ja auf dem Territorium der Ukraine durchgeführt.

Das heißt, die Wirtschaft wird immer weiter zusammenbrechen,

die Zivilbevölkerung immer weiter in Mitleidenschaft gezogen.

Dieser Krieg muss möglichst bald beendet werden.

Und es gibt ja auch schon Spekulationen,

auch immer wieder Szenarien, die die Ukraine ausgibt.

Da ist die Rede davon, dass in diesem Herbst dieser Krieg

oder spätestens bis Ende des Jahres zu Ende geführt sein muss.

Und irgendwann wird man sich in irgendeiner Form

am Verhandlungstisch wieder treffen müssen.

Ich weiß, ich nötige dich da zu einer Prognose, die man ungern gibt,

aber du hättest zumindest realistisch, dass der Krieg im Laufe dieses Jahres

endet bzw. eingeforen wird.

Es ist unglaublich schwierig, da Prognosen abzugeben,

weil wir das, was auf der russischen Seite passiert, nicht wissen.

Wir erleben ein Land hinter einem eisernen Informationsvorhang.

Man kann einfach immer nur versuchen, aufgrund von Symptomen

Rückschlüsse zu ziehen auf das, was möglicherweise passiert.

Ich denke, es kann nicht in Russlands Interesse sein,

diesen Krieg ewig weiterzuführen,

weil das wird auf Dauer nicht haltbar sein.

Und deswegen, glaube ich, wird man auch irgendwie

zu einem Worthing kommen müssen, diesen Krieg,

egal, wie er denn ausgehen mag, als Erfolg zu verkaufen.

Entzauberte Scheinriesen

Start von SpaceX Raumschiff abgesagt,

das berichtet die Süddeutsche Zeitung gestern.

Um 8.20 Uhr Ortszeit sollte das SpaceX Raumschiff

am Golf von Mexiko abheben.

Doch drei Minuten vor dem geplanten Start

wurde dieser abgesagt, wie Elon Musk auf Twitter schrieb,

war ein Druckventil eingefroren.

Ein neuer Versuch soll am morgigen Mittwoch gestartet werden.

Musk hatte schon im Vorfeld die Erwartung heruntergeschraubt,

wenn wir weit genug von der Startrampe wegkommen,

bevor etwas schief geht, dann würde ich das als Erfolg betrachten,

hat er im Vorfeld erklärt.

Nach seinen Plänen soll die Starship in der Zukunft,

in der Lage sein, zum Mond und sogar zum Mars zu fliegen.

Ein erster Testflug sollte bereits letztes Jahr stattfinden,

fand dann aber auch nicht statt.

Nachdem der Twitter-Vogel nicht wirklich ans Fliegen kommt,

jetzt hebt also auch noch sein Raumschiff nicht wirklich ab.

Der einzige Überflieger scheint unfreiwillig geerdet.

Eingefrorenes Druckventil.

Ist das ein passendes Bild für die aktuelle Situation von Elon Musk?

Was meinst du, Katrin?

Wir sehen hier, dass selbst bei großen Visionen

oft ein Vorteil im Detail liegen kann.

Da fehlt manchmal auch die Bodenhaftung bei Musk.

Das sieht man ja auch bei seinen sonstigen Aktivitäten.

Dass er manchmal so Grundumschläge macht.

Aber den Blick auf die konkrete Realität

doch manchmal aus den Augen verliert.

Sollte es doch klappen, dass Starship wäre mit 5.000 Tonnen

Startgewicht und 7.600 Tonnen Schub,

die wirklich leistungsstärkste Rakete,

die die Welt bisher gesehen hat und den Weltraum dann auch erreicht hätte.

Sie könnte mit zunächst 150 Tonnen Nutzlastkapazität

über den Orbit hinaus wirklich die Transportkosten

ins Allsignik-Frikant senken.

Das ist ja auch die Idee dahinter.

Sie könnte hin und her fahren, im All auch aufgetankt werden

und damit eine neue Ära der Raumfahrt einleiten.

Jetzt gibt es wirklich viele Technik-Friegs.

Und Leute sagen, das ist doch geil.

Das ist die Zukunft.

Ist das ein Szenario, das dich auch in irgendeiner Form fasziniert?

Überhaupt nicht.

Das heißt, du würdest da keinen Platz buchen,

sollte das Ding irgendwann mal fliegen?

Ich würde mich besorgen solches Szenarien eher,

weil ich sehe, dass wir von den realen Problemen,

die wir lösen müssen auf der Erde,

dass wir überhaupt nicht im Geringsten

uns genug dafür engagieren, das anzupacken,

was eigentlich die Menschheit am meisten bedroht,

nämlich der Klimawandel.

Und ich darüber nachdenke,

irgendwelche Spaceships ins All zu schicken.

Ich wäre dankbar,

wir würden die Verkehrsprobleme der Erde erstmal lösen

und konkret das angehen,

was das Überleben der Menschheit im Moment bedroht,

nämlich der menschengemachte Klimawandel,

anstatt sich in solchen, ja, sagen wir mal,

großen Visionen zu ergehen, wo ich mich frage,

ja, was soll das dazu beitragen,

das Leben auf der Erde sicherer zu machen

und unsere Zukunft zu garantieren?

Gewinner des Tages.

Das ist der beliebteste Nahverkehr,

der Welt schreibt die Welt.

Und jetzt halte ich fest, Katrin, in Berlin funktioniert ja vieles nicht,

aber von ihrem Nahverkehr sind die Berlinerinnen

und Berliner offensichtlich sehr überzeugt.

Aus einer weltweiten Umfrage des Reisemagazins,

alle kennen es, Time Out, geht der Berliner öffentlichen Nahverkehr

als der beliebteste der Welt hervor.

Ganze 97% der befragten Berlinerinnen und Berliner

gaben an, den Nahverkehr der Stadt regelmäßig zu nutzen

und lobten vor allem seine Pünktlichkeit.

Und ich meine, das im Mäcker der Mäckerköppe,

weit in der Platzierung noch vor den beliebten,

sonst immer hochgelobten, skandinavischen Städten.

Und ich als im Berliner Leben da kann nur sagen,

völlig berechtigt, der Service ist tatsächlich gut.

Zuverlässig ist die BVG auch meist.

Gut, die Insassen machen manchmal Probleme.

Aber aus meiner Sicht angemessen.

Du bist ja auch hin und wieder in Berlin.

Wie nimmst du das wahr?

Ja, ich bin ja auch Wahlberlinerin.

Ich nehme das ebenso wahr.

Also ich habe in Berlin kein Auto.

Das sagt ja auch schon sehr viel,

dass man in einer Stadt wie Berlin ohne Auto zurechtkommen kann.

Kann man sehr gut, ja.

Ich setze durchaus auf den öffentlichen Nahverkehr.

Ja, er ist pünktlich, er funktioniert vernünftig.

Was mich manchmal mega stört, sind die unverschämten Kontrolleure.

Manche Leute, die rupig manchmal mit den Leuten umgehen.

Ich würde jetzt auch nicht sagen,

dass das der beste öffentliche Nahverkehr ist, den ich weltweit erlebt habe.

Also da gibt es Modelle, die besser funktionieren.

Aber nicht so trotz, bei den vielen dysfunktionalen Gegebenheiten,

mit denen wir es in Berlin zu tun haben,

ist der öffentliche Nahverkehr sicherlich ein herausragendes,

gutes Beispiel für es geht.

Also ich gucke hier mal gerade ins Ranking in die Top 20.

Da ist auf Platz 2 dann hinter Berlin Prag.

U-Konschitte, Vistubanastub, Dvegeses Savirei, sagt man dort.

Und auf Platz 18, Peking.

Und da habe ich natürlich kurz, bin ich kurz zusammengezuckt.

Ich fürchte, da geht noch heute eine staatliche Inquisition los,

wer an dieser Umfrage teilgenommen hat,

die dann Peking nur auf Platz 18 gebracht hat.

Aber du hast gesagt, du kennst noch bessere Systeme.

Verrat uns doch mal eins,

weil kann ich dir sagen, wo das hier auftaucht.

Moscow zum Beispiel?

Ist nicht drin, weiß ich aber auch nicht,

ob Russland in dieser Umfrage aus aktuellem Anlass

einfach gekänzelt wurde.

Ja, also der öffentliche Nahverkehr in Moskau.

Für eine so riesige Stadt funktioniert sehr gut.

Das sind auch diese gigantischen U-Bahn-Staaten.

Genau.

Das ist ein sehr, sehr toll konzipiertes System

mit einer großen Ringmetro,

die dann im Prinzip Zuführmetros in die Stadt hinein hat

und in die Außenbezirke halt raus, finde ich sehr gut.

Das ist ja drohlich.

Wer stielt schon Blockflöten?

Fragt sich die Frankfurter allgemeine Zeitung.

Im Nordrhein-Westfälischen Hattingen

sind drei Jugendliche beim Einbruch in eine Schule erwischt worden.

Ihre Beute, ein Laptop, ein Verstärker

und jetzt pass auf, 36 Blockflöten.

Warum die Schüler ausgerechnet Blockflöten klauten,

ist bisher noch nicht sicher ermittelt.

Die Sympathie von FAZ-Herausgeber und Föhton-Chef Jürgen Kaube

ist Ihnen aber schon mal sicher,

Zitat die Entwendung von Blockflöten aus Schulen

finden wir ästhetisch gerechtfertigt.

Erst mal die Frage, als du das gehört hast, Blockflöten geklaut.

Welche Erinnerungen aus deiner Kindheit kamen da hoch?

Das Trauma des Musikunterrichts.

Also ich muss gestehen, die Blockflöte und die Triangel

sind die einzigen Instrumente, an die ich je herangezwungen wurde

und die mir eigentlich im Musikunterricht gründlich

alle Lust auf Musik verdorben haben.

Horror, oder?

Absoluter Horror.

Ich finde, Blockflöte und Triangel sind eigentlich keine Instrumente.

Sorry, wenn ich da jetzt Gefühle verletze.

Aber für mich ist das mit ganz, ganz schrecklichen Erfahrungen

mit Musik verbunden. Und als ich das gelesen habe, habe ich gedacht,

vielleicht haben die ja geklaut, weil sie sie verschwinden lassen müssen,

damit sie sich nicht mehr spielen müssen.

Also keine Wertschätzung, sondern Befreiung.

Diesen Verdacht hegte hier auch Jürgen Kaube.

Ich muss auch an diese furchtbare Zeit erinnern,

als ich in so einem Ding namens musikalische Früherziehung

gesteckt wurde, weil man dachte, okay, musikalisch muss jeder sein.

Das war dann eben zur Verfügung.

Xylophon, Triangel und Blockflöte.

Also dieses Geräusch von Blockflöten, da kriege ich heute noch

Gänsehaut im negativen Sinne. Xylophon, okay.

Aber Triangel habe ich sehr gemocht, da konnte man einfach nichts falsch machen.

Da musste man einfach nur gegenhauen.

Das Fazit war jedenfalls, dass dort die Lehrerin irgendwie nach 2 Stunden

meiner Mutter sagte, wissen Sie, Frau Fähnkirchen,

Ihr Kind muss nicht alles können.

Und dann war dieses Kapitel für mich glotzer Dank erledigt.

Und die Schülerinnen hier aus Hattingen wollten offenbar

ein ähnliches Schicksal abwehren.

Ich zitiere mal kurz Jürgen Kaube, weil mir das sehr gut gefiel.

Einem sehr deutschen Musikunterricht, also der im Geiste Karl Orfs

oder Rudolf Steinaus oder sonst eines Anhängerster Holz Musik

etwas an diesem Instrument findet.

Also gegen die richtete sich diese Aktion offenbar.

Einem Unterricht, der auf die Einfachheit des Instrumentes

großen Wert legt. Es mögen noch so blöde Töne aus ihm einfach herauskommen.

Triangel, Schlagwerk, Blockflöte, da haben wir sie wieder.

So wie das Absingen einfacher Verse sind die Elemente eines solchen Unterrichts.

Es ist nicht schwer, im Widerstandsmotive von Jugendlichen zu entnehmen.

Ist es bei dir denn doch noch was geworden mit der musikalischen Karriere

damit einem anderen Instrument?

Klar nicht, aber ich habe eine Tochter, die ist Musikerin geworden.

Und wahrscheinlich hat sich das musikalisch Talent dann einfach,

ist das eine Generation übersprungen.

Aber ich muss sagen, ich sehe das doch auch mit großen Bedauern,

dass Schulen durch solche Erfahrungen, durch solche unkindlichen Erfahrungen

eigentlich auch viel kaputt machen können.

Also ich hätte vielleicht ganz anderen Spass an Musik gehabt,

wenn ich nicht mit dieser schrecklichen Blockflöte ausgesetzt worden sei,

sondern hätte vielleicht mal irgendwie Schlagzeug spielen können

oder man hätte Pop-Songs singen können oder solche Dinge.

Also es ist einfach kein gutes Heranführen an etwas Wunderbares,

was Musik ist.

Was dabei Millionen von Schülerinnen und Schülern vernichtet wurde

an Potenzial durch die doofe Blockflöte.

Okay, lieber Katrin, es war mir wirklich eine große Freude,

deinen Ausführungen zu hören, nicht nur, aber auch zur Situation

in der Ukraine natürlich.

Ich weiß, du bist momentan gerade mal in Frankfurt.

Wann bist du wieder unterwegs?

Ja, also meine nächste Reise plane ich nächste Woche.

Da geht es nach Afghanistan.

Die Ukraine ist ja nur eines der Länder, über die ich berichte.

Afghanistan ist ein zweiter Schwerpunkt zu vielen anderen Ländern.

Aber ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir da weiterhin gucken.

Deswegen haben wir diese Reise geplant und werden dann im Mai

mit aktuellen Berichten zur Lage in Afghanistan im ZDF

wieder informieren über die Lage im Land.

Ich freue mich auf die nächsten Berichte und wünsche dir viel Glück

auf deinen Reisen.

Vielen Dank, dass du heute mein Gast warst.

Einen schönen Tag dir.

Danke, das wünsche ich dir auch.

Tschüss.

Ein Film in disruption und Filter Café ist eine Studio-Bummens-Produktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion Lena Franking und Marie-Sophie Schiller.

Executive Producer Tobias Baukage.

Produktion Hannah Marahil.

Ton und Schnitt Lara Schneider.

Stimme der Vernunft und unerreichig gute Sprecherin der Rubriken

Bettina Rust.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Die Themen: Treffen der G7 in Japan; Ukraine veröffentlicht erstmals Opferzahlen; Hat Wagner-Chef ein Ende des Krieges gefordert?; Start von Space-X-Raumschiff abgesagt; Berlin hat den beliebtesten Nahverkehr der Welt und Jugendliche stehlen bei Einbruch in eine Schule 36 Blockflöten

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