Alles auf Aktien: Lukratives Go West bei Fielmann und deutsche Autoaktien in Panik
WELT 9/4/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript
Das sind die Finanzthemen des Tages.
Wir sprechen über einen beunruhigenen Ölpreisanstieg.
Lukrative Biotec-Deals und die Go-West-Strategie bei Vielmann.
Im Thema des Tages schauen wir auf die China-Crash-Preise
bei den deutschen Auto-Aktien
und in der AAA-ID geht's um den wichtigsten Rohstoff der Welt.
Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.
Wir begrüßen euch, Volker Chapitz
und Anja Etel aus der Weltwirtschaftsredaktion.
Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds
stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.
Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste,
die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.
Blick auf die Märkte
und das ist Montag, der 4. September.
Wir wünschen euch einen entspannten Start in die Woche.
An der Börse dürft es ein ruhiger Start werden.
Wegen des Labor Day bleiben die amerikanischen Aktionen
und Anleihemärkte geschlossen.
Insofern, liebe Anja, kommst du aus dem Urlaub zurück
und kannst ohne Wall Street-Capriolen zurück ins Arbeitsleben kommen.
Das ist wunderbar.
Du hast uns hoffentlich auch eine AAA-ID mitgebracht, oder?
Natürlich.
Das ist ein bisschen überholger,
weil ich mit dir und dem Podcast wieder starte.
So ist das.
Ich habe das beides sogar ein bisschen vermisst.
Aber nur ganz kurz.
Aber tatsächlich war es am Freitag recht turbulent an der Wall Street.
Grund waren auch die amerikanischen Jobzahlen.
Im August ist die Arbeitslosenrate von 3,5 auf 3,8% gesprungen.
Das war die höchste Quote seit 1,5 Jahren.
Insgesamt stieg die Zahl der erfassten Arbeitslosen
von 14.000 auf 6,4 Millionen Menschen.
Gleichzeitig entstand im August 187.000 neue Jobs.
Das war deutlich mehr als erwartet.
Entsprechend hatten die Märkte viel zu diskutieren,
ob der Arbeitsmarkt sich jetzt stark abkühlt
oder vielleicht noch ein bisschen abkühlt.
Dann kam auch noch der Ölpreis dazu, der stieg kräftig.
Fertig war die Mischung,
die die Börsen auf Berg und Talfahrt geschickt hat.
Der DAX ging 0,7% schwächer aus dem Handel am Freitag
und hat 0,2% verwendet.
Der Nasdaq 100 verlor 0,1%.
Tatsächlich ist der Ölpreisanstieg schon so ein bisschen beunruhigend.
Brent, die Nordseesorte,
hat in den vergangenen 3 Monaten 17% zugelegt
und kostet inzwischen fast 89 Dollar pro Fass.
Nicht nur beim Brent ging es turbulent zu,
sondern auch beim Bitcoin.
Der war ja in der vergangenen Woche erst um knapp 10% auf 28.000
und die Höhe geschossen, nur um 2 Tage später wieder einzubrechen.
Grund war ja für den Anstieg erst,
wenn das Grayscale gerichtlich durchgesetzt hatte,
dass es seinen Bitcoin Trust in den ETF umwandeln darf.
Daraufhin hat da die ganze Branche darauf gehofft,
dass jetzt weitere ETFs zugelassen würden.
Aber die SEC sagte dann,
wir brauchen noch so ein bisschen Zeit, um darüber zu befinden,
beispielsweise auch über den BlackRock Bitcoin ETF.
Und da ist der Bitcoin wieder nach unten gegangen.
Und mittlerweile notiert er so bei knapp 26.000.
Interessant, wie lange die brauchen.
Ich bin mal gespannt, wann da mal eine Entscheidung kommt.
Kann ja auch heißen,
dass sie irgendwie ganz viele mit einmal zulassen wollen,
dass sie deswegen so lange brauchen.
Man weiß es nicht.
Wir werden es erfahren, vielleicht noch in diesem Herbst.
Im Oktober, nee, Oktober soll es sein.
Gute Nachrichten gab es auf jeden Fall schon mal
den Amgen und Horizon.
Und zwar hat da nach einem Monatelangen,
muss man wirklich sagen, monatelangen Streit,
die amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC
und sechs US-Bundestarten, die sich dem angeschlossen hatten,
die haben ihre bisherigen Einwände gegen den Kauf
von Horizon durch Amgen fallen gelassen.
Und die Behörde hatte im Mai Klage eingereicht,
um eben diese 28 Milliarden Dollar schwere Übernahme zu stoppen.
Die FTC hatte, so hat es jedenfalls erklärt, Sorge,
dass Amgen nach der Übernahme eine marktbeherrschende Stellung
bei ganz bestimmten Medikamenten ausnutzen könnte,
um dann eben bei den amerikanischen Krankenversicherern
besonders lukrative Konditionen für sich rauszuschlagen
und natürlich die Konkurrenz zu behindern.
Konkret geht es da um die zwei wichtigsten Produkte von Horizon,
ein Mittel gegen Gicht und eine Arznei zur Behandlung
von Augenentzündung bei Schilddrüsenpatienten.
Ja, und jetzt nach der Einigung hofft Amgen darauf,
den größten Deal in seiner Geschichte im vierten Quartal
dieses Jahres abschließend zu können.
Die Amgen-Aktie, die bewegte sich am Freitag seitwärts,
für Horizon ging es 2,4 Prozent drauf.
Und es gab noch eine positive Geschichte im Biotech-Sektor,
nämlich Adelix, da ging es um 13 Prozent nach oben.
Der US-Biotechwert katapultierte sich damit an die Spitze
des Nasdaq Biotech Index.
Und im Sektor keimt die Hoffnung,
dass die US-Arzneimittelbehörde FDA
ein aussichtsreiches Adelix-Medikament namens,
wie wird das ausgesprochen?
Du weißt, dass X-Posa.
X-Posa, X-Posa.
Okay, X-Posa.
Ich weiß auch nicht, warum man sich immer solche Namen ausdenkt.
Ja, aber du kennst dich auf jeden Fall aus da.
Also X-Posa zulassen könnte,
dass bei der Therapie von der Lüsepatienten zum Einsatz kommen soll
und damit auf einen neuen Milliardenmarkt.
Und die Analysten von Canter Fitzgerald,
die hat Adelix vorsorglich auf Übergewichten gestuft
und das hat den Kurs in am Freitag erst recht beflügelt.
Und im Durchschnitt sehen die wenigen Worts, sieht Analysten,
die die Aktie covern ein Kursziel von 8,6 Dollar auf 12 Monats Sicht.
Und das entspricht einem Plus von rund 80 Prozent.
Und liegt auf dem Niveau des bisherigen Allzeithochs
aus dem Sommer 2021,
bevor die Aktie damals krachend abgestürzt ist.
Boah.
Tja, und richtig gut.
Nach oben geklettert sind Glululemmen mit 6 Prozent am Freitag.
Nach den guten Zahlen haben ein paar Analysten ihr Kursziel angehoben.
Aber, muss man auch beachten,
die Aktie ist mit einem KWV von 34
und einem Kursumsatzverhältnis von 6 ziemlich teuer.
Ja, und die Vielmann-Aktie,
die schoss am Freitag um 9 Prozent nach oben.
Grund dafür war eine Anhebung der Prognose
und nach der erfolgreichen Übernahme der amerikanischen Optikerkette
SWS Vision
und dem damit verbundenen Markteintritt in den USA
hat sich das Familienunternehmen
jetzt eine Außenumsauswachsung von 13 Prozent zuvor
waren es 7 bis 10 Prozent angegeben
und sie rechnen auch mit einem überproportionalen Ebitter-Anstieg
von 18 Prozent.
Und aufgrund der anfallenden Kauf- und Transaktionskosten
fällt der operative Ergebnisbeitrag
in diesem Jahr tonisch zu sehr gering aus,
soll sich aber im nächsten Jahr dann merklich verbessern.
Ja, da machen die so was wie den Deichmann-Move,
der hat auch schon in Amerika investiert
und da ganze Ketten aufgekauft.
Und das muss wohl ganz erfolgreich gewesen sein.
Auf jeden Fall der augenoptische Markt in Amerika
hat laut Statista ein Volumen von 32 Milliarden Dollar
und ein Viertel davon bereits online.
Und das passt ganz gut, denn der Hamburger Brillenhändler
hat sich mit B-Fitting
einen weiteren zukaufenden Nordamerika gegönnt.
Das kanadische Technologieunternehmen
ist auf dem Onlinehändl von Brillen spezialisiert
und im Onlinehandel lassen sich auch höhere Margen erwirtschaften
und deswegen ist das gut.
Da fiel man jetzt keine günstige Aktie,
die sind schon mit dreimal Umsatz bewertet und recht teuer.
Und dann listen, taxieren, das Kurspotenzial krat man noch auf 9%.
So, jetzt bis zur Urlaub da, jetzt musst du Termine machen,
lieber Anja, was diese Woche ist.
Ja, das ist wunderbar.
Diese Woche hat auch viele Termine, viele Konjunkturdaten auch.
Das beginnt mit den Auftragseingängen
für die Industrie und die Industrieproduktion in Deutschland.
Und natürlich haben wir die IAA, die Automobilmesse in München.
Dann wird noch die Deutsche Börse über Indexveränderungen entscheiden.
Eigentlich ist ja Siemens Energy fett gefallen.
Der Free Float ist adjustiert bei 7,5 Milliarden Euro.
Aber es gibt keinen Nachwirk.
Genau, sonst würden sie sich schon wieder rausfliegen.
Sie sind schon mal aus dem Dachs geflogen, aber es gibt...
Ja, ja, das ist ein Hin und Her.
Es gibt aus der zweiten Reihe aber niemand, der groß genug ist.
Mal sehen, wir werden es sehen,
vielleicht hat die Deutsche Börse doch noch jemanden,
den sie aus dem Hut zaubert.
Eis ist ja ein ganz regelgebundenes System.
Dann gibt es noch Zahlen von Zetscaler diese Woche.
C3AI, UI Path GameStop, 2G Energy,
DocuSign, Rent the Runway, Home24.
Und wer Home24 Aktien hat,
da endet diese Woche auch die Andienungsfrist.
Und dann gibt es noch bei Compute Group den Metacle Capitalmarkt Tag
und die Goldman Sachs Tech Konferenz.
Auch da könnten Nachrichten kommen aus dem Tech-Bereich.
Und wie gesagt, IAA Pressetag ist gleich heute am Montag.
Es gibt eine recht spannende Meldung von Autofirmen.
Exportzahlen Deutschland gibt es und Trip.com zahlen.
Das Thema des Tages.
Der Zustand Deutschlands spiegelt sich in seiner Autoindustrie.
Diese ferrende Analyse hat unser Auto-Kollege Daniel Zwick gemacht.
In dieser Woche startet IAA,
die Internationale Auto-Bilausstellung in München.
Und auch wenn sich die Bücherzahlen seit 2007 mehr als halbiert haben,
ist auch immer noch die publikumsstärkste Messe in Deutschland.
Grund genug für uns, mal die Branche aus Aktionärsicht anzuschauen.
Die Besucher sollen ein, und jetzt zitiere ich,
Festival für nachhaltige Mobilität präsentiert bekommen.
Das dumme nur bei der Elektromobilität.
Da kommen die Marktführer nicht aus Wolfsburg, München oder Stuttgart.
Es sind amerikanische Strompionier Tesla
und die chinesische Herausforderung BIBID.
Tesla ist nach 10 Jahren Abstinenz wieder auf der IAA
und BIBID sogar zum ersten Mal,
und zwar gleich mit 6 Modellen am Start, darunter so ein 5-Sitziger SUV.
Ja, und BIBID hat in diesem Jahr VW als Chinas
meistverkauften Autohersteller enthohnt.
Das muss man auch erst mal schaffen.
Auch in der Börse sind die Chinesen mit umgerechnet 90 Milliarden Euro größer
als VW und BMW mit 59 Milliarden oder Daimler mit 70 Milliarden Euro.
Und die Zahlen, die BIBID jetzt vorgelegt hat,
die haben selbst Tesla das fürchten gelernt.
Der Umsatz ist um 67 Prozent gestiegen, der Gewinn sogar um 145 Prozent.
Tesla schaffte zuletzt gerade noch einen Umsatzanstieg um 47 Prozent
und der Gewinn, der stieg lediglich um 14 Prozent.
Tesla hat in China sogar einen Preiskrieg angezettelt
und der scheint Tesla mehr weh zu tun als BIBID,
denn die Romage der Amerikaner, die ist zuletzt auf 18,3 Prozent gefallen
und die von BIBID auf 18,7 Prozent gestiegen.
Es hat den Anstrenger als Würden die Chinesen jetzt die Welt übernehmen,
also zumindest die Autowelt und insbesondere die deutschen Autokonzerne überrollen.
Und die UBS hat am Freitag eine 99 Seiten dicke Analyse
und unter dem Titel, Werden Chinas Autobauer den globalen E-Auto-Markt gewinnen,
im Grunde haben sie noch einen Fragezeichen dann angestellt, veröffentlicht
und darin erwarten die Analysten, dass der Marktanteil der angestammten Autohersteller
bis 2030 von heute 81 Prozent auf 58 Prozent sinken wird.
Und die Achse von VW, die wurde mal eben auf Verkaufengestuft,
das Kursziel von 135 auf 100 Euro gestutzt.
Ja, schon ganz schön drastisch.
Und der deutsche Automobil-Riese ist weltweit am stärksten
vom Aufstieg der chinesischen Autowielhersteller betroffen,
so schreiben das zumindest die UBS-Analüsten.
Als ehemalige Nummer 1 in China ist das Unternehmen,
zitiere, potenziell auf dem Weg zur Maginalisierung.
Und als Nummer 1 in Europa wird es wahrscheinlich längerfristig am stärksten
von den wettbewerbsstarken chinesischen Elektroautos negativ betroffen sein.
VW habe seinen First Mover Vorteil bei den elektrischen Vehikeln vermasselt.
Die Bereiche Batterien, Software und Scout EV würden zwischen 2023 und 2027
Verluste in Höhe von 15 Milliarden Euro machen
und 30 Milliarden Euro an Barmitteln verschlingen.
Der chinesische Elektroautohersteller BYD
wird wahrscheinlich einen strukturellen Kostenvorteil von 25 Prozent
gegenüber Volkswagen haben.
Boah, das klingt jetzt schon mal so wie ein Horrorszenario für deutsche Autohersteller.
Ja, haben Sie mal so eben aufgeschrieben.
Ja, bevor jetzt aber alle deutschen Autoakzen verkauft,
lohnt vielleicht nochmal ein Blick auf die Bewertung.
Vielleicht in der Börse ist es ja vielleicht schon eingepreist
und vielleicht ist es dann gar nicht mehr so schlimm.
Und da fällt auf, dass VW mittlerweile auf Panikniveau notiert.
Das Unternehmen wird mit einem Kursbuchweltverhältnis von 0,35 gehandelt.
Kennt man sonst nur von Banken?
Die haben das auch mal gehabt, Deutsche Bank, Kommerzbank.
Jetzt auch bei Automobilhersteller.
Und wenn man das jetzt mal sich vor Augen führt,
wenn VW heute verkauft wird und man mit den Buchwert rauskommt,
Buchwert der zugehörigen Fabriken, Grund und Boden und so Sachen, die man anfassen kann,
dann wird das Unternehmen fast dreimal so viel Wert wie aktuell an der Börse.
Und wenn man mal guckt in die Geschichte von VW,
gab es das erst einmal, sie so billig waren,
das war in der Finanzkrise der Fall 2008.
Ja, jetzt schauen wir mal auf die Gegenseite.
BioID notiert mit dem fünfwachen Buchwert
und Tesla sogar mit dem 15-fachen.
Klar sind VWs alte Fabrik-Heilen und Maschinen
möglicherweise im Elektrozeitalter nicht mehr so viel Wert
und der Buchwert ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen,
aber in solcher Abschlag der beinhaltet schon jede Menge Risiken.
Mercedes notiert mit einem Kursbuchwert von 0,8 Sprich,
lässt sich zu 80% des Buchwerts an der Börse kaufen
und BMW zu 70% des Substanzwerts.
Ja, und historisch gesehen, da notierten die deutschen Autobauer meistens über ihrem Buchwert,
weil eben die starke Marke natürlich ein Wert ist,
der sich nicht unbedingt im Buchwert niederschlägt.
Und apropos Marke,
möglicherweise sind die Autokäufer auch markentreuer,
als es Umfragen jetzt zu gerieren.
Mittlerweile gibt es in der Umfrage sagen 40% der Deutschen,
oh, ich würde auch einen anderen kaufen,
wenn er nur besser wäre als Auto oder günstiger.
Und wenn das aber nicht so wäre,
dann hätten insbesondere die Premiummarken,
Mercedes und BMW weit weniger zu verlieren,
als heute an den Märkten befürchtet wird.
Und auch andere Bewertungskenntnisse verzeigen,
wie billig die deutschen Autoaktien inzwischen sind.
BMW notiert mit einem Kursgewinnverhältnis von 6
Mercedes von 5
und VW Kursgewinnverhältnis von 3.
Tja, selbst das Horsey Journal hat an diesem Wochenende
ein Plädoyer für die verprügelten deutschen Autoaktien geschrieben.
Zitat, ihr sucht nach einem Deal bei BMW,
die Aktie ist ein Schnäppchen.
Die Investoren würden ein Doom-Szenario
bei den deutschen Luxusautobauern einpreisen,
das so wahrscheinlich nie eintreten werde.
Und auch Aktienanalysen sind nicht so skeptisch.
Drei Viertel der Profis raten zum Kauf von Mercedes,
der Aktie wird ein Kurspotenzial von 37 Prozent zugetraut.
Bei BMW sehen die Analysen im Schnitt ein Potenzial von 19 Prozent
und bei VW von 56 Prozent.
Aber da brockelt langsam der Rückhalt und ihr solltet
vielleicht abwarten, was auf der IAA so passiert.
Du, liebe Anja, bist da aus dem Urlaub früh zurück
und das, was ich jetzt aus meinem Eckhardt schon gemacht habe,
will ich natürlich gerne wissen,
was denn das wichtigste Learning aus Südfrankreich ist.
Das ist der neue AAA-Standard,
dass man nach dem Learning befragt wird.
Ich sehe schon.
Also wichtigstes Learning.
Ich habe zumindest ein paar Erkenntnisse gewonnen.
Erkenntnis Nummer eins, die Franzosen rauchen viel mehr
als die Deutschen.
Das war in diesem Jahr wirklich auffällig.
Und dabei sind Zigaretten dort teurer.
Und ich finde das deshalb interessant,
dass wir unbedingt die Zahl der Raucher verkleinern in Frankreich,
weil das ein Problem ist für das Gesundheitssystem.
Und deswegen hat man die Zigaretten dort auch viel teurer gemacht.
Aber wie man sieht, hat das bisher nicht funktioniert.
Also ist die Zahl wirklich nicht nennenswert gesunken.
Erkenntnis Nummer zwei, war das selbst in der tiefsten
provonzahlischen Provinz, die Busse und Bahn pünktlich sind.
Chapeau kann ich dann nur sagen.
Ich rick mich hier in Frankfurt fast jedes Mal,
wenn ich ins Büro war, auf, weil wieder irgendwas nicht funktioniert.
Ich habe das auch schon in den letzten Jahren gemacht.
Aber ich habe es schon in den letzten Jahren gemacht.
Ich habe es meistens leider aus Leiden, weil die drauf ich dann an.
Das stimmt.
Aber der Ecker hat auch schon davon berichtet,
dass es in Frankreich mehr Ordnung und Pütlichkeit gäbe,
als im Gegensatz zu Deutschland.
So weit sind wir hier schon verlottert.
Im Gegensatz zum Klischee.
Der Ecker hat auch noch erzählt,
dass es jetzt Bier wäre das neue Kultgetränk.
Die sind auf jeden Fall gewachsen.
In der jüngeren Generation,
da ist Bier jetzt im Moment das Kultgetränk,
Wein ist nur was für die älteren, langweilig.
Ich habe bisher immer Bier mitgebracht,
deutsches Bier, immer super beliebt in Frankreich.
Und diesjahr war es zum ersten Mal so,
dass mich die Franzosen dann auf ihre
Crafting-Biere eingeladen haben.
Aber so Crafting-Biere sind da irgendwie...
Also Privatbrauereien, die ist dann irgendwie...
In Deutschland gibt es ja auch so einen Trend,
wo so kleinere Brauereien gibt, die das machen.
Also lohnt sich es auch nicht...
Der Mutter bei Deutschland erwartet man Bier,
Biertrinker und in Frankreich hat man da bisher nicht so...
Aber lohnt sich dann auch keine Bieraktien,
weil die großen Ketten, die großen Brauereikonzerne haben ja...
Die haben zwar auch solche Sachen,
aber meistens profitieren ja so kleinere, experimentelle Sachen.
Gut, da wollen wir noch eine andere Börsenidee haben,
lieber Anja, los jetzt.
Was hast du noch für eine Börsenidee mitgebracht?
Bier ist es ja nicht.
Das ist auch viel grundlegender als Zigaretten oder Öffis.
Ich träume ja schon seit langem von einem Häuschen in Frankreich.
Und ja, ich weiß, dass sich das aus Anlegersicht nur lohnt.
Das ist eher so eine emotionale Sache.
Aber ich muss sagen, nach 14 Tagen bei stabilen U40-Grad
in der Provence bin ich mir jetzt ganz sicher,
dieses Häuschen in der fernen Zukunft, das muss in der Botanie sein.
Oder mein Weg noch in der Normandie,
vielleicht geht auch auf die Britanniener.
Wirklich?
Ja, ich meine, da sitzt ja eh meine Familie.
Aber ja, unbedingt, weil ich einfach glaube,
wenn sich das Klima noch weiter verschiebt
und es immer heißer wird, dann ist man, glaube ich,
in der Botanie dann die Mittelmeertemperatur.
Das ist da wunderbar.
Also soweit im Süden, jedenfalls würde ich mir nichts zulegen.
Es war wirklich krass, wie heiß, wie trocken es da mittlerweile ist.
Ich war jetzt vier Jahre nicht mehr in Südfrankreich.
Ich bin da wirklich spürbar.
Und das habe nicht nur ich so erlebt.
Auch unsere Gastgeber, Marie- and Xavier,
die haben noch einen kleinen Bauernhof.
Und da sind wir also regelmäßig besucht hier.
Und die müssen jetzt mit immer größerem Aufwand darum ringen,
diesem trockenen Bodenerträger abzutrotzen.
Und die haben das eben bestätigt.
Es wird immer schwieriger.
Und dabei war dieses Jahr noch nicht mal so ein krasses Dürre-Ibe
jetzt 2022 oder 2018.
In Deutschland schon fast von Glück reden,
dass der Sommer so ein bisschen über Strecken verregnet war.
Ja, das stimmt.
Und in der Gegend, in der wir waren,
da wird ganz viel Weinbau betrieben,
um diesen berühmten Rose de Provence herzustellen.
Aber viele der Rebstöcke da, die waren, die es war verdorrt,
weil die Winter gegen die Dauerhitze kaum noch ankommen.
Man sieht da wirklich von morgens bis abends riesige Schlauchkanonen,
die schießen das Wasser auf die Felder,
die kriegen das Wasser über Kanäle aus den Alpen.
Aber das ist eben wirklich jedenfalls auf mich nicht besonders zukunftsfähig,
dieses Konzept.
Es gibt schon Winzer, die haben Zweifel daran,
dass in 20 oder 30 Jahren der Rose wirklich noch aus der Provence kommen wird.
Vielleicht kommt er dann aus der Bretagne.
Der weiß.
Okay, aber jetzt stellt es natürlich die Frage,
welches Learning, wie man das als Anleger umsetzen kann.
Und dann wird ich, dann kommt man ja eigentlich wieder quasi
auf den wichtigsten Lebens,
das wichtigsten Rohstoff Wasser, oder?
Ja, da sind wir wieder beim Wasser.
Wir haben, so hast du es ja auch schon gesagt,
wir haben das schon oft vorgestellt.
Das Problem, es gibt da noch nicht so das Superprodukt.
Also, es ist eines der großen Zukunftsthemen.
Wie sieht die Wasserversorgung der Zukunft aus,
wenn sich der Klimawandel fortsetzt?
Man weiß ja auch, 97,4 Prozent des Wassers,
das auf der Erde verfügbar ist,
das fließt als Salzwasser in den Ozean,
nur 2,5 Prozent sind Süßwasser,
und aber auf die kommt es eben an.
Und die Frage ist einfach,
wie kann ich da als Anleger mitmachen,
wenn ich nicht einfach nur so ein Wühltisch vorhaben will,
der von Sanitärprodukten bis Versorgung irgendwie alles drin hat,
was auch nur entfernt mit Wasser zu tun hat,
aber eben viel zu unscharf ist,
wenn es darum geht, ganz gezielt und kluge Ideen
für die künftige Wasserversorgung zu investieren.
Na ja, wir haben ja schon ein paar Sachen vorgestellt hier immer mal.
Da gab es einmal den ETF,
den so zwei große ETFs,
einmal den iShares Global Water
und einmal den Luxor MSCI Water ESG filtert.
Das sind so zwei große Sachen.
Aber man kann natürlich auch sich gezielt
mal noch ein paar Einzelwerte rauspicken.
Da gibt es einmal den
amerikanischen Wasserkonzern Xylem
oder die französische Viola Onviromo.
So, Onviromo.
Genau, so ein bisschen nasala slang läuft.
Onviromo.
Okay.
Und die sind, das ist so ein klassischer Computerwert.
Die haben in den letzten 10 Jahren 15 Prozent pro Jahr gemacht.
Und die haben halt auch viel Kreislaufwirtschaft noch dabei
und nicht nur Wasser.
Insofern ist das, glaube ich,
wenn ich jetzt mehr eine Einzelne aussuchen würde,
würde ich wahrscheinlich mehr Viola nehmen.
Ja, die haben auch, ich finde die auch spannend,
die haben auch vor allen Dingen,
setzen sie auf Wasserentsalzungsanlagen.
Und das haben die auch schon mal ganz erfolgreich eingesetzt
auf der botonischen Insel, da ist sie wieder,
die Botanie Wesson.
Da war eine Zeit lang, das war 2015,
so ein paar Jahre her, kein Trinkwasser verfügbar.
Und dann kam ihm Viola und hat das Meerwasser entsalzt
und hat damit die Anwohner und die Touristen versorgt.
Aber die sagen auch selbst, das ist noch zu energieintensiv
und damit zu teuer, um das in großem Stil zu betreiben.
Aber die bleiben da dran und sind sicher,
wenn jetzt die neue Form der Energieversorgung gibt
und man da weiter forscht, dann ist das irgendwann etwas,
was man auch in großem Stil einsetzen kann
und dann ist Viola davor dabei.
Ja, und gezielter als die bisherigen ETF-Kammern
auch mit Hilfe spezieller Fonds in das Thema Wasser
und Wasseraufbereitung investieren.
Ein Beispiel ist der Fidelity Sustainable Water & Waste Fund.
Größte Posten sind Stereos, ServiceCorp, International
und eben Viola.
Allerdings, der Ausgabeaufschlag, der beträgt stolze 5,25%
und die laufenden Kosten liegen bei 2,3%.
Und das, ehrlich gesagt, muss so ein Produkt
dann auch erst mal anderen Dieter einspielen,
damit sich das wirklich lohnt.
Und einige werden sich sehr lieb nach an die AAA-Folge
mit dem Gast Thomas Schum anerinnern.
Da war ja Wasserfinanz-Experte
und hat sich so Süßwasserrechte der Antarctis investiert.
Da musste man aber schon ca. 25.000 Euro
und das dürfte wahrscheinlich auch mittlerweile
schon ausinvestiert sein, investieren.
Und er wollte Indizes rausbringen,
die so ein bisschen das Wasserrisiko von Unternehmen
abschätzen und in die Unternehmen investieren,
die weniger Wasser verbrauchen bzw. die nicht Gefahr laufen,
irgendwann nicht mehr produzieren zu können da,
wo sie sind, weil sie kein Wasser mehr haben.
So wäre das vielleicht eine spannende Sache.
Wir halten euch auf dem laufenden und werden euch sagen,
ob denn dann wann denn die Indizes kommen
und ob man da endlich dann auch mal investieren kann.
Das war alles auf Aktien.
Wir freuen uns immer über Feedback.
Schickt uns eine Minute an AAA.
Oder hinterlasst uns eine Bewertung.
Und Uli hat uns geschrieben,
ihn hat die Samstagsfolge sehr zum Nachdenken angeregt.
Das freut uns natürlich sehr, so soll's sein.
Genau. Und Uli schreibt auch,
dass er neben dem Aktieninvestment
auch jeden Tag in etwas nicht minder wichtiges investiert,
Othon, ein richtig gutes Lunch.
Ja, das ist eine sehr sympathische Empfehlung.
Lieber Uli, vielen Dank.
Und Stoff zum Nachdenken
gibt's hier natürlich auch weiterhin in Hülle und Fülle.
Deshalb abonniert uns, sprecht über uns
euren Freunden.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
4.9.2023 – Der tägliche Börsen-Shot
In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Anja Ettel und Holger Zschäpitz über einen beunruhigenden Ölpreisanstieg, lukrative Biotech-Deals und den wichtigsten Rohstoff der Welt. Außerdem geht es um Amgen, Horizont, Adelyx, Lululemon, Tesla, BYD, VW, BMW, Mercedes, Xylem, Veolia Environnement, Steris, iShares Global Water UCITS ETF (WKN: A0MM0S), Lyxor MSCI Water ESG Filtered (DR) UCITS ETF (WKN: LYX0CA) und Fidelity Sustainable Water & Waste Fund A ACC-EUR (WKN: A2N7YS).
Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.
Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.
Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.
Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.
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