OMR Podcast: Live-Podcast mit Florian Heinemann (#636)

Philipp Westermeyer - OMR Philipp Westermeyer - OMR 10/15/23 - Episode Page - 1h 3m - PDF Transcript

Themes

Investitionen, Wachstum von Technologieunternehmen, Künstliche Intelligenz (KI), E-Commerce, IPOs, Private Equity, Bewertungen, Exit-Strategien, Fremdkapital, Rentabilität

Discussion
  • Florian Heinemann, Professor, Unternehmer, Investor und Mitbegründer von Project A, spricht über die Herausforderungen Deutschlands als Standort für qualifizierte Fachkräfte.
  • Bedeutung von effizientem Wachstum für Technologieunternehmen und Diskussion der Frage, wie viel Ineffizienz akzeptabel ist.
  • Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und positive Auswirkungen auf Produktivität und Benutzererfahrung.
  • Diskussion über die Bedeutung von KI im autonomem Fahren und die Herausforderungen im E-Commerce, insbesondere im europäischen Fashion-Handel.
  • Herausforderungen Deutschlands als Standort für qualifizierte Einwanderung und Bedeutung von erneuerbaren Energien.
Takeaways
  • Deutschland sollte attraktiver für qualifizierte Einwanderung werden und eine konsequente Industrie- und Wirtschaftspolitik verfolgen.
  • Die Förderung erneuerbarer Energien und eine effiziente Energieversorgung sind wichtige Schritte für die Zukunft.
  • Die Diskussion über IPOs und den Verkauf von Aktien verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, wenn sie an die Börse gehen.
  • Die Regulierung von Kryptowährungen wird voraussichtlich einen Einfluss auf deren zukünftige Entwicklung haben.
  • Die Schaffung von Einwanderungsgesetzen und die Förderung von Tech-Unternehmen sind entscheidend für die Entwicklung der europäischen Tech-Branche.

00:00:00 - 00:30:00

Florian Heinemann, Professor, Unternehmer, Investor und Mitbegründer von Project A, spricht über die Herausforderungen Deutschlands als Standort für qualifizierte Fachkräfte. Er betont die Bedeutung von effizientem Wachstum für Technologieunternehmen und diskutiert die Frage, wie viel Ineffizienz akzeptabel ist. Die Konferenz von Project A behandelt Themen wie Defense-Tech, Dual-Use-Tech und Climate-Tech.

  • 00:00:00 Florian Heidemann, Professor, Unternehmer, Investor und Mitbegründer von Project A, spricht über die Herausforderungen Deutschlands als Standort für qualifizierte Fachkräfte. Er betont die Bedeutung von effizientem Wachstum für Technologieunternehmen und diskutiert die Frage, wie viel Ineffizienz akzeptabel ist. Das Motto der Konferenz von Project A lautet 'The Obvious', und es werden Themen wie Defense-Tech und Dual-Use-Tech sowie Climate-Tech behandelt.
  • 00:05:00 Der Podcast diskutiert das Wachstum von Unternehmen und die Bedeutung von operativer Effizienz. Es wird betont, dass Unternehmen, die operativ gut performen und kapitaleffizient wachsen, immer einen Wert haben werden. Die Kapital-Effizienz und das Vermeiden von ineffizientem Wachstum sind entscheidend, um den Wert eines Unternehmens zu erhalten.
  • 00:10:00 Der Podcast diskutiert die Auswirkungen der aktuellen Finanzierungsrunden auf VC-Fonds und Private Equity. Es wird erwähnt, dass viele Fonds aufgrund der Krise ihre Bewertungen anpassen mussten. Es wird auch über Exit-Strategien und den Einfluss von IPOs gesprochen.
  • 00:15:00 Die Diskussion dreht sich um die Verlängerung der Investmentperiode und die Zurückhaltung bei Investitionen in späteren Phasen. Es wird auch über den Erfolg von Birkenstock und deren Private Equity-Fonds gesprochen. Die Bedeutung von Fremdkapital und die Steigerung der Rentabilität durch Preiserhöhungen werden ebenfalls erwähnt.
  • 00:20:00 Die Diskussion dreht sich um die Problematik von IPOs und den Verkauf von Aktien bei Unternehmen wie Elkaterten und Birkenstock. Es wird auch über die Bedeutung von Influencern und Deutschrappern für die Nachfrage nach Produkten gesprochen. Die Regulierung von Kryptowährungen und deren zukünftige Rolle werden ebenfalls diskutiert.
  • 00:25:00 Die Diskussion dreht sich um die regulatorische Entwicklung des Blockchain-Marktes und die Bedeutung von AI. Es wird betont, dass es wichtig ist, die Anwendungsbereiche von AI zu verstehen und sorgfältig auszuwählen, um eine effektive Nutzung zu gewährleisten. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Mittelstand sowohl aufgeregt als auch besorgt über die Auswirkungen von AI ist.

00:30:00 - 01:00:00

Die Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) hat bereits positive Auswirkungen auf die Produktivität und Benutzererfahrung in verschiedenen Bereichen wie Kundenservice, Content-Erstellung und Marketing. Die Diskussion im Podcast dreht sich um die Bedeutung von KI im autonomem Fahren und die Herausforderungen im E-Commerce, insbesondere im europäischen Fashion-Handel. Es wird betont, dass Unternehmen im E-Commerce finanziell stabil sein müssen und dass Nachhaltigkeit oft vernachlässigt wird. Die Diskussion thematisiert auch die Herausforderungen Deutschlands als Standort für qualifizierte Einwanderung und die Bedeutung von erneuerbaren Energien.

  • 00:30:00 Die Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) ist bereits in vielen Bereichen wie Kundenservice, Content-Erstellung, Marketing und Entwicklung weit verbreitet. Es gibt konkrete Anwendungsfälle für KI, die Unternehmen dabei helfen, Effizienz zu steigern und Wert zu schaffen. Obwohl die Killer-Applikation noch nicht gefunden wurde, gibt es bereits positive Auswirkungen auf die Produktivität und Benutzererfahrung, wie zum Beispiel mit dem Co-Pilot in Word und Powerpoint.
  • 00:35:00 Die Diskussion dreht sich um autonomes Fahren und die Bedeutung von Co-Piloten. Es wird auch über die Herausforderungen im E-Commerce und die Auswirkungen chinesischer Unternehmen wie Temu auf den Markt gesprochen.
  • 00:40:00 Die Diskussion dreht sich um die Auswirkungen chinesischer E-Commerce-Plattformen wie Pinduoduo auf den europäischen Fashion-Handel. Es wird betont, dass die zugrunde liegenden Mechanismen komplex sind und dass es wichtig ist, die direkte Anbindung von Fabriken an das Konsumentenverhalten zu verstehen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Nachhaltigkeit bei solchen Plattformen oft vernachlässigt wird.
  • 00:45:00 Die Diskussion dreht sich um verschiedene E-Commerce-Firmen und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Es wird erwähnt, dass der E-Commerce-Sektor derzeit Schwierigkeiten hat, Kapital zu beschaffen, und dass dies auch Auswirkungen auf den VC-Bereich hat. Es wird erwartet, dass sich der E-Commerce langfristig erholen wird, aber es wird betont, dass Unternehmen Hausaufgaben machen und finanziell stabil sein müssen.
  • 00:50:00 Die Diskussion dreht sich um die Herausforderungen Deutschlands als Standort für qualifizierte Einwanderung und die fehlende Attraktivität des Landes für qualifizierte Fachkräfte. Es wird auch die mangelnde Industrie- und Wirtschaftspolitik in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern thematisiert. Die Bedeutung von erneuerbaren Energien und die Notwendigkeit einer effizienten Energieversorgung werden ebenfalls angesprochen.
  • 00:55:00 Die Diskussion dreht sich um die Bedeutung von Einwanderungsgesetzen und die Attraktivität für hochqualifizierte Migranten, um die Entwicklung von Tech-Unternehmen in Europa voranzutreiben. Es wird betont, dass es mehr Lighthouse-Firmen und eine größere Anzahl von Unternehmen braucht, um eine Chance auf technologischen Durchbruch und wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Es wird auch die Notwendigkeit einer konzertierten Aktion auf europäischer Ebene betont, um die Tech-Branche zu fördern.

01:00:00 - 01:02:10

Der Podcast-Moderator teilt seine nüchterne Sicht auf die Dinge und glaubt nicht, dass sich viel ändern wird. Er erwähnt die Agenda 2010 und empfiehlt die Biografie von Elon Musk. Außerdem plant er, Herrn Eisaxon zum nächsten Festival einzuladen.

  • 01:00:00 Der Podcast-Moderator spricht über seine nüchterne Sicht auf die Dinge und die geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas ändert. Er erwähnt auch die Agenda 2010 und empfiehlt die Biografie von Elon Musk. Er plant, den Herrn Eisaxon zum nächsten Festival einzuladen.

Heute mal wieder zu Gast der Professor, Unternehmer, Investor,

Project A-Gründer Florian Heidemann.

Für qualifizierte Inder, Osteuropäer und so weiter ist Deutschland

einfach kein wahnsinnig populärer Standort.

Das muss man so sehen und das ist wahrscheinlich unser größtes Problem.

Weil wenn du jetzt eben sagst, du hast eine alternde Bevölkerung,

wir sparen viel und erwirtschaften wenig als Gesellschaft,

weil wir falsch sparen, viel zu wenig Equity,

wir haben keinen Staatsfonds, der Dinge gestalten kann.

Wir haben einen Kanzler, der sagt, Aktien sind zu riskant, also Wahnsinn.

Und da kann man natürlich, es gibt jetzt nicht so wahnsinnig viele Dinge,

die jetzt glaube ich gerade in die richtige Richtung laufen.

Keine ganz lange Vorrede, wir saßen in Berlin auf der Konferenz von Project A,

also dem VC-Fonds, den der Flo mitgegründet hat und haben dort in seinem Kinosaal diskutiert

über die großen Themen der Digital- und Handels- und Marketingwelt aktuell.

Ich habe also eine Rundreise probiert, mal wieder mit Florian Heidemann,

die zweite glaube ich dieses Jahr.

Am Ende hat es den Leuten vor Ort zumindest gefallen.

Einige der Aussagen vom Flo zum Birkenstock-IPO zum Beispiel

scheinen sich auch in den ersten Tagen danach als stichhaltig zu erweisen.

Mal gucken wie es weitergeht, jetzt aber direkt rein ins große Heidemann-Update.

Herzlich willkommen zum OMR Podcast Live aus der Kulturbrauerei in Berlin von Deiner Konferenz Flo.

Ja, von meiner ist es nicht unbedingt, aber genau, da ist primär andere Leute hier,

aber genau, Project A macht eine Konferenz und wir machen das alles selbst auch,

also es ist vielleicht auch aufgefallen, es ist wirklich ein Teameffort,

also wenig Externe, sondern wirklich von Project A für sozusagen das Berliner Ökosystem

und darüber hinaus. Und ihr gebt euch immer jedes Jahr einen Motto

und dieses Jahr heißt das Motto The Obvious und ich dachte dann frage ich auch natürlich

die Obvious-Question bei der Konferenz, mit der man zum Lernen kommt, was hast du heute gelernt?

Ja, also ich habe eine Reihe von Dingen mir angeguckt, ich hatte einen Panel,

was ich mir angeschaut habe, die Kollegen, die die Defense-Tech und Dual-Use-Tech machen

und das ist mein Partner Uwe, den ihr auch sehr gut kennst, recht federführend unterwegs

und man muss schon sagen, es haben ja immer Themen, einen gewissen Rückenwind

und das Thema hat eben gerade einfach massiven Rückenwind aufgrund der geografischen gegebenen

oder sozusagen geopolitischen Gegebenheiten, die wir gerade im Markt haben und da waren ja

mehr Vertreter dabei und ich glaube, das Thema wird leider, muss man eben auch sagen,

es hat ja jetzt etwas traurigeren Hintergrund, dass so ein Thema jetzt auch relevanter wird.

Da hat einfach massiven Rückenwind gerade und es wäre natürlich schön, wenn diesen Rückenwind

eher der Climate-Tech hätte als jetzt so ein Thema, aber ja, das wird auf jeden Fall auch

eine investierbare Kategorie und wie gesagt, wir als Project A versuchen uns da auch sehr konstruktiv

an dem Thema zu nähern und ich denke, dass das für die nächsten Jahre auch so bleiben wird.

Das war nochmal so ein Takeaway für mich. Anderes Thema war sicherlich das ganze Thema,

wie kann ich Efficient Growth, also das ist sozusagen ein Motto hier oder ein Mantra hier,

was sich durch viele Vorträge zieht. Wie mache ich eine Firma? Wir sind ja hier im Wachstums-Business,

das heißt, Techfirmen müssen wachsen, die sind der Regel unprofitabel, das heißt,

die müssen wachsen, sonst sind sie im Prinzip wertlos, aber die Frage ist eben sozusagen,

wie stark können die eigentlich wachsen und wie viel Ineffizienz ist okay, wie viel Ineffizienz

kann man in Kauf nehmen, eben vorfinanziert durch Venture Capital, aber was ist dann eben auch

nicht mehr okay? Und ich glaube, wir kommen aus einer Zeit, wo halt die Wachstumsraten so

ausgestaltet waren, dass sie eben nicht mehr okay waren, aber das ist jetzt eben die Frage,

wie wächst man noch schnell genug, um im Prinzip attraktiv zu sein als Wachstumsunternehmen und

viel von dem, was jetzt hier heute besprochen wurde, dreht sich um dieses Thema in Efficient Growth.

Also wie kann ich Kosten rausnehmen, wie kann ich effizient agieren und mit weniger noch ein

gewisses Wachstum erreichen? Wie viel Prozent muss man denn wachsen heutzutage? Ja, das ist eben

natürlich so die nächste Frage. Also wir hatten das Thema jetzt gerade so,

als war im Wachstumsbereich und da siehst du eben schon, dass du in einer Series BC

man eben schon noch 50, 75 Prozent wachsen musst als Firma, das ist also gar nicht so,

also da bist du ja schon auf einem gewissen Level. Fast eine jährliche Verdopflung, ne?

Genau. Und aber vor 2021 jetzt halt gesagt, wenn ich 150 Prozent wachsen kann für 10 Millionen

Mittel einsatz, dann mache ich das auch wenn ich sozusagen 50 Prozent wachsen kann für zwei,

dann ist es trotzdem sozusagen der wertstiftene Weg sozusagen 150 Prozent für 10 Millionen zu wachsen.

So und die Frage beantwortet sich halt jetzt ein bisschen anders, wo ich halt jetzt mir überlegen

muss, okay, was ist wirklich sozusagen, was sind die Grenzkosten meines Wachstums? Das eigentlich

zu verstehen und da ein Verständnis dafür aufzubauen, wenn ich jetzt einen gewissen Hebeln

ziehe, wie sehr senken sich dann vielleicht auch meine Aufwände. Aber das heißt 70 Prozent,

75 Prozent Wachstum, das muss es schon auch sein. Das ist im Prinzip, so lange ich unprofitabel

bin, ne? Wenn ich jetzt in dem Moment, wenn ich mich profitabel drehe, dann kann es natürlich

sinken, aber auch erst in der späteren Phase, also in den frühen Phasen, die Frühphasen-Startups,

die wir sehen, da bist du immer noch bei 100 Prozent plus, weil du natürlich auch erst mal eine

ganz kleine Basis hast. Also kein Mensch ist halt uninteressiert, ist halt interessiert an Firmen,

die die letztendlich auf einer zu kleinen Basis sich bewegen und dann 10, 20 Prozent wachsen. Also

wenn du 2, 3 Millionen Umsatz machst und 10 Prozent wächst, damit wirst du halt nie ein VC-Case.

Also das sogenannte Power Law, den wir ja unterliegen, das heißt also, kannst du jetzt drüber

streiten, aber wir sind nicht in der 2080-Welt, wo 20 Prozent der Firmen, 80 Prozent der Returns

machen, wir sind eher in einer 5 bis 10 Prozent 90, 95-Welt, also 5 Prozent, 10 Prozent der Firmen

machen 90, 95 Prozent der Returns. Das heißt und das geht halt nur mit Outlayern und das kannst du

immer noch nicht aushebeln. Da ganz kurz zu eurem Portfolio. Auch da sprechen wir regelmäßig drüber.

Aktuell, wenn du nachts ins Bett gehst oder wenn du jetzt hier vor allen Dingen auch dein eigenes

Investoren ja so ein bisschen reden und Antwort stehen musst, wer macht dir am meisten Hoffnung,

dass diese 5 Prozent ist bei euch, der das alles deternt? Ja, ich glaube, es hat sich immer noch

nicht großartig geändert. Ich glaube, es ist auch nochmal ganz wichtig hier, hier so, da komme

ich gleich drauf zu auf die Fragen und vielleicht mal vorne weg. Und das darf man eben bei allen

Valuations-Diskussionn und so weiter nicht vergessen. Das Wichtigste ist halt das Firmen

operativ gut performen. Firmen, die operativ gut performen und wachsen und kapitaleffizient wachsen,

die werden immer einen Wert haben. Die Frage ist halt nur, welchen Wert genau? Und die Firmen,

die das bei uns sind, hat sich eigentlich nicht großartig geändert. Also es steht immer noch

Trade Republic relativ weit vorne. Kollege Graf mit Spryker setzt sich immer noch große Hoffnungen

rein, genauso wie auch in Sender. Da kommen in der zweiten Reihe so ein paar Firmen wie jetzt Quantum

Systems zum Beispiel. Aber das ist eben, wir sind ein hitgetriebenes Business und das hat sich

auch nicht geändert. Das heißt, bei allem effizienten Wachstum darf das eben nicht dazu führen,

dass Firmen auf eine mittelmäßige Wachstumtreiktoree kommen. Los vielleicht auch nochmal einen ganz

wichtigen Aspekt dabei. Und das war auch das Riesenproblem dieser 2020-21-Phase. In dem Moment,

wenn du als Zugkapital ineffizient wächst und das ist ja, führt das halt dazu, dass du sehr viel

Geld aufnehmen musst. Und wenn du sehr viel Geld aufnommen musst, dann hast du halt einen sehr

hohen Liquidations-Preference-Stack vor dir als Gründer. Und das siehst du jetzt ja bei einigen,

ich will jetzt keine Namen nennen. Aber da hast du halt das Problem, wenn du einmal eine

Milliarde Liquidation-Preference-Stack vor dir hast, dann muss die Firma halt schon wirklich

erfolgreich sein, damit bei den Frühphaseninvestoren jetzt gerade auch noch Geld ankommt oder bei

den Gründern oder bei den Mitarbeitern. Das wird ja auch nochmal ein sehr spannendes Thema. Wenn du

halt Firmen hast, sozusagen die hunderte von Millionen gerastet haben und dann werden sie

für 300 Millionen verkauft, dann kriegen de facto, kriegt da halt keiner Geld, außer den allerletzten,

die da Geld investiert haben. Und deswegen ist es, glaube ich, auch so wichtig, diese Kapital-Effizienz

immer am Auge zu behalten, weil dann ist natürlich der Liquidations-Preference-Stack, den ich

aufbaue, ist geringer. Und ich habe einfach deutlich mehr Möglichkeiten gegeben, falls auch nicht,

weil nicht jede Firma ist für ein, zwei Milliarden gebaut, sondern es gibt Firmen, die sind sehr gut,

die können aber einfach nicht größer werden als zwei, 250, 300 Millionen, was ja eine

riesen Firma ist. Aber wenn du dafür natürlich 300 Millionen gebraucht hast, ist die Firma de facto

für viele der Handel in Person wertlos. Und ich glaube, das ist eben ganz wichtig, auch als

Gründer. Weil ich glaube, vielen Gründern ist das auch nicht immer so hundertprozentig klar,

da sind wir auch nicht hundertprozentig allein. Also wir als VCs und die Gründer, weil für uns

als VCs sind ja eigentlich die Firmen nur wertvoll, wenn sie zu diesen 5 oder 10 Prozent gehören. Das

heißt, wir haben eigentlich immer den Anreiz, die Gründer zu einem maximalen Hit bestreben zu

bringen. Und das ist für die Gründer natürlich gar nicht unbedingt immer gut, wenn sie halt erkennen,

wow, unser Wachstum wird einfach zu ineffizient, wenn wir zu stark aufs Gaspedal treten. Für uns wäre

es eigentlich besser, wenn wir vielleicht halt nur 30 Prozent wachsen oder 20. Und dann werden wir

vielleicht in zehn Jahren mit 200 Millionen Firmen. Ist auch super. Wenn wir dahin mit 20 Millionen

gekommen sind, ist es ein Riesen-Affox-Case. Was ist denn das letzte Jahr für euch das schwierigste

seit es Project A gibt? Das schwierigste, was es für Project A gibt, also auf der Portfolio-Seite

ja, für uns als Firma war wahrscheinlich das schwierigste Jahr, als wir es geschafft haben,

sozusagen unseren ersten unabhängigen Fore-Raisen. Das ist jetzt ehrlicherweise eher so eine

Insider-Geschichte. Wir waren ja mit Otto und Springer, hatten wir einen Fore-Raced und wir

hatten drei Jahre Track record. Und dann mussten wir mit diesen drei Jahren Track record einen neuen,

unabhängigen Fore-Raisen, wo zwar Otto und Springer noch dabei waren, aber im Prinzip eben nicht mehr

die großen Investoren. Das heißt, wir mussten im Prinzip 140 Millionen Foren zusammenzimmern,

2015, da war ja auch noch nicht so viel Geld im Markt. Und das war wahrscheinlich die als

Organisation größte Herausforderung, dann 140 Millionen Euro von eben verschiedenen neuen

Investoren. Das war auch als Project A wahrscheinlich die größte Herausforderung, die wir es jetzt

hatten. Auf der Portfolio-Seite, ganz klar jetzt, muss man sagen. Weil ihr auch Abschreibungen habt im

Prinzip. Ja, und das ist ja vielleicht auch nochmal ganz interessant. Als normalerweise schreibst

du als VC-Fonds ab, wenn die nächste Finanzierungsrunde stattfindet. Dann sprich, wenn die nächste

Runde eine sogenannte Downround ist, dann würdest du die Bewertung unternehmen. Das anders als bei

Private Equity. Bei Private Equity kommt jedes Quartal der Wirtschaftsprüfer und guckt quasi,

was ist die Firma wert. Und dann verhandeln die so ein bisschen mit dem PE und dann schreiben die

Firma rauf runter. Bei uns ist es im Prinzip immer die letzte Finanzierungsrunde. Davon sind viele

Fondsabgewicht jetzt in der Krise, wir auch. Das heißt, wir haben proaktiv gesagt, gewisse

Firmen, da haben wir jetzt nur die sehr wertvollen Angeschaut, sind weniger wert. Weil wir halt gesehen

haben, wir hatten gestern den Kollegen von Economist von Goldman bei unserem AGM, das ist

unsere Hauptversammlung sozusagen. Da hat der Kollege von Goldman berichtet, dass der Index der

Non-profitable Tech Stocks, also Public Stocks, die nicht profitabel sind, ist vom Höchststand

Februar 2021 bis heute 75% gefallen. Zwischendurch war er 90% gefallen, jetzt ist er wieder auf

minus 75% hoch, vergleichsens im Höchststand. Das heißt, nicht profitabel Tech Stocks, und das ist

ja das, was wir zu 90% der Portfolio haben, haben einfach im Schnitt sehr viel an Wert verloren. Und

wir haben einfach gesagt, wir passen proaktiv diesen Wert an, fairerweise auch, und das ist die

Schwierigkeit im WC, ist jetzt ein bisschen nördig. Ich weiß gar nicht, ob das für eure Audience so

relevant ist. Aber du hast ja sozusagen bei uns das Problem, bei einem Trade Republic hast du ja

nicht nur uns drin, sondern da hast du Crayonum drin, Excel, Founders Fund, Sequoia, Thrive, TCV,

so. Das heißt, du hast da ganz viele verschiedene Investoren, die dann ja alle eigentlich so ein

bisschen synchron die Bewertung anpassen. Und das haben wir versucht, also wir haben uns mit

dem wesentlichen Investoren abgestimmt und haben bei einer Reihe von Assets auch wirklich relevante

Abschreibungen durchgeführt. Also wir reden dann von 20, 30% oder noch mehr? Zwar wir sind noch mehr.

Nicht weil die Firmen operativ schlecht laufen, sondern weil wir einfach gesagt haben, die

Public Market Comparables, und das ist ja der beste Referenzwert, den du hast,

sind halt einfach um 30, 40, 50% eingebrochen und dann passen wir unsere Bewertung proaktiv an.

Das hätten wir nicht gemusst, also Best Practice. Und daran sieht man auch, dass WC immer noch eine

relativ junge Industrie ist, dass es da eigentlich keinen klaren Standard gibt.

Wann kommt dir der nächste Exit bei euch? Ja, das ist, wenn ich das wüsste. Also das ist ja

so ein bisschen auch die Schwierigkeit im VC, im PE-Bereich kannst du euch immer verkaufen. Da

ist nur die Frage, was ist halt dein Multiple? Eine profitable Firma kannst du immer verkaufen.

VC hast du halt immer ein Fenster. Wir haben gerade auch über IPO's gesprochen. Es gibt

ein IPO-Fenster. Wenn du das nicht nutzt, dann dauert es erst mal wieder 2, 3 Jahre. Und genauso

ist es auch bei den relevanten Exits. Also man kann immer Exits herbeiführen. Also wenn man

sehr günstig verkauft und das machen wir auch gerade, das natürlich schon und das ist auch

eine Entwicklung, die wir gerade im Markt sehen, dass schon Firmen, die zum Teil auch wirklich

gut sind aus unserem Portfolio, aber auch aus anderen, dass die letztendlich in der Art Exit

getrieben werden zu einem ja wirklich suboptimalen Zeitpunkt. Warum? Weil halt klar ist, dass die

nächste Finanzierungsrunde, die stattfinden wird, sehr wahrscheinlich nicht von internen

Investoren getragen werden kann und das Interesse von extern auch überschaubar sein wird. Und

deswegen sind sie quasi gezwungen, den Exitprozess herbeizuführen. Und das führt natürlich

gerade zu einem besonders guten Resultat. Und das machen wir jetzt gerade an einigen Stellen. Da

sind wir nicht alleine mit. Da musst du dich aber natürlich immer abstimmen. Das ist natürlich

immer die Problematik. Man denkt ja immer, das höre ich auch, hoffe ich, treibt ihr jetzt euer

Portfolio, verkauft ihr jetzt da irgendwas? Wir können ja, wir sind 10%-iger Shareholder,

12%-iger, wenn es hochläuft, mal 20%. Aber wir können nie sagen alleine, wir wollen etwas

verkaufen. Das geht ja nicht, sondern du musst im Prinzip immer im Gesellschafterkreis eine

Einigkeit herstellen. Und die ist natürlich gerade sehr schwer, das herzustellen. Warum? Weil in dem

Moment, wenn du jetzt eine Firma, die du mit 20 Millionen in deinen Büchern hast wert, wenn du

die jetzt für 5 Millionen verkaufst, realisierst du quasi eine Abschreibung. Und das ist natürlich

etwas, was viele auch nicht unbedingt wollen. Und die Zahl der Investments ist auch untergegangen

in den letzten Monaten? Ja, die Zahl, also im Frühphasenbereich geht. Also wir sind auch weiterhin

recht aktiv. Generell die Frühphase ist recht aktiv. Wir sind ein bisschen langsamer. Ich würde

mal sagen, dass wir machen sonst so vielleicht 15 Investments im Jahr, wir machen 14, wir machen

jetzt vielleicht gerade 10. Warum? Weil letztendlich aus mehreren Überlegungen. Ich weiß nicht,

wer das von euch auf den Schirm hat. Die kürzeste Investmentperiode, die ich so gesehen habe,

im professionellen Investieren war Tiger Global 2021, wo sie halt in einem Jahr einen kompletten

Fonds-Deployed haben. Aus Risk-Diversification-Gesichtsfunk natürlich komplett bescheuert. Also in einem

Vintage-Jahr, einen kompletten Fonds-Deployen macht eigentlich gar keinen Sinn. Und früher war es

eigentlich üblich, dass die Investmentperiode, früher 40 Jahren so wie nach dem Krieg, also

venture capital ist ja doch gar nicht so alt, also vor zehn Jahren war es eigentlich üblich,

dass Fonds vier Jahre Laufzeit hatten im Frühphasenbereich. Das heißt, dass du über vier Jahre

investiert hast, über verschiedene Themen hinweg. Das hat sich so ein bisschen verkürzt. Wir waren

auch auf zweieinhalb runter, zwei Jahre. Und wir gehen jetzt vielleicht wieder auf drei, dreieinhalb Jahre

hoch. Und das hast du eigentlich bei vielen, das hast du bei Cherry oder so, siehst du das

eigentlich auch. Das heißt, die Investmentperiode verlängern sich und dadurch reduziert sich

gefühlt die Anzahl der Investments. Das größere Problem oder die größere Zurückhaltung siehst

du eigentlich gerade im später Phasenbereich. Also auch wenn du dir irgendwelche Crunch-Bage-Statistiken

oder so anguckst, Frühphasen ist eigentlich ganz okay. Spätere Phase ist das Problem. Warum? Weil

natürlich dort, solange wir so eine Unsicherheit haben, was das neue Bewertungsniveau ist,

das ist halt noch nicht ganz fest etabliert. Was haben denn die Typen von Birkenstock richtig gemacht?

Oder so ist die Investoren. Die haben jetzt irgendwie ja, während wir sprechen quasi IPO und zwar innerhalb

von Einstieg von dem Fonds, also der Fonds ist ja das Geld von dem R&D, also dem LWM-Asch-Chef oder

Eigentümer. Und die haben das, ich glaube, übernommen vor vier Jahren, auf fünf Jahren für vier

Milliarden, vier Kommandos Milliarden und jetzt ist irgendwie IPO heute fast neun Milliarden. In

diesen Zeiten sind da allen, da können die Zeiten ja gar nicht so viel zum Thema. Wenn ich das sehe,

dann denke ich mir, okay, besser geht es doch gar nicht. Ja, das stimmt. Und das ganz ohne Gen AI und

so weiter, das ist eigentlich ganz gut. Ja, sollte einem auch zu Denken geben ab und zu. Ja, also

genau. Erstmal vielleicht El Ketterten ist der Fonds sozusagen ursprünglich nur reines Anno-Geld.

Anno kennt er ja, also reichster Mann der Welt immer so mit Jeff Bezos und Elon Musk, je nachdem,

wie der Aktienkurs steht. Aber Rock Solid, also für den Franzosen echt unglaublich,

da stehen die wirklich sehr gut da und haben ja im Prinzip ihr Geld verdient,

dadurch, dass sie Luxusmarken zusammengekauft haben. Und El Ketterten, das machst du natürlich so,

das ist also ein eigener PE-Fonds, das ist sozusagen, also wenn die Yacht nicht mehr reicht,

dann machst du sozusagen, oder nicht zum Maß fliegen willst, weil du sagst, ne, ist irgendwie

zu weit, dann machst du halt einen eigenen Large Cap PE-Fonds. Und das hat die Familie Anno gemacht,

da können aber auch Dritte investieren. Also wenn ihr mit Anno investieren wollt, könnte das

scheinen ganz gut zu laufen. Und die haben sich ja sehr stark spezialisiert auf Konsumenten

Plays. So, und die sind aber im Prinzip ein normaler Private Equity Fund. Das heißt, was machen

die? Die gehen rein und das ist schon eben sehr wirkungsvoll, holen in der Regel ein neues

Management. Das haben sie auch bei Birkenstock auch gemacht, was sie wirklich bis an die

Halskrause incentivieren. Also das ist ja sozusagen das Private Equity Playbook. Du holst

dir fünf, sechs, sieben neue Leute, die wahnsinnig gut auch bezahlt werden, wenn das richtig gut

funktioniert. Also du kannst als, wäre mir jetzt relativ sicher, ohne dass ich jetzt die Details

kenne, die das Management, was dort jetzt gerade aktiv ist, die entscheidenden fünf, sechs, sieben

Leute werden alle zweistelligen Millionenbeträge da jetzt verdienen. Und das ist ja auch völlig

okay. Die haben ja richtig viel Wert geschaffen. Was passiert in der Regel noch? Die arbeiten

natürlich mit Fremdenkapital. Das heißt, also du hast nicht nur, das ist schon nochmal etwas,

was viele Leute unterschätzen. Man könnte ja sagen, 4,5 Milliarden gekauft, jetzt ist es neuen

Wert, haben sich verdoppelt. Wahrscheinlich haben die sich eher verdrehen halbfacht, weil

natürlich der Fremdenkapitalhebel, ihr kennt das von eurer immobilen eigenen Wohnung, die ihr

kauft, ist ja ein Hebel. Das ziehen die in der Regel auch. Das kannst du nur bei profitablen

Firmen, das wird da funktioniert haben. Das heißt, die werden, wäre meine Schätzung zwischen 30

und 50 Prozent Fremdenkapital eingesetzt haben, was natürlich die Renite noch mal steigert und was

sie natürlich super machen. Und das ist eben so LWM Ash Playbook at its best. Hat man auch schon

bei Remova gesehen, ziehen Preispunkt hoch, machen die Distributionen exklusiver. Also haben

wir am Prinzip auch Remova quasi das sehr schön zu beobachten, haben im Prinzip bei gleichbleibender

Kofferqualität einfach mal den Preis um 60 Prozent gesteigert und die Distributionen

deutlich exklusiver gemacht. Und aus irgendwelchen Gründen, die ich wirklich nur, wo ich nur mal

einen Hut ziehen kann, funktioniert das. Weil wenn du sozusagen in der Lage bist, seinen Preis

hochzuziehen bei gleichbleibender Produktqualität, bist du natürlich unfassbar profitabel. Und das

ist eben auch das, was du ja bei LWM Ash sehr schön sehen kannst, weil die es halt geschafft haben,

dass Menschen Handtaschen für 8000 Euro kaufen, die halt Materialwert von 200 Euro haben. Das ist

natürlich ein super Business. Und warum Menschen das tun, erschließt sich mir jetzt nicht. Aber es

gibt offenbar genug, die das tun und bei Birkenstock ist natürlich nicht ganz so extrem, weil natürlich

die Preispunkte da deutlich niedriger sind. Aber auch da haben sie es halt geschafft,

ein Stück weit diese Premium-Strategie zu fahren, eine Distributionen und Produkt. So,

Barbie ist natürlich auch ein Faktor. Darfst du nicht vergessen, auch ein Riesenfaktor beim IPO.

Und weil es ja diese Barbie-Bürkenstocks da irgendwie gab. Und das hat in USA für Riesenhype

gesorgt. Und was ja auch spannend ist, hier hatten wir gerade den Kollegen von der Deutschen Börse

hier. Eigentlich ist natürlich auch ein Witz, das ist ein deutsches Familienunternehmen,

was ja irgendwie der Herr Birkenstock oder wie er hieß, wahrscheinlich vor...

Vor 150 Jahren hat sich das gemacht.

Also, dass die halt in einer nice New York Stock Exchange Listen. Und ich weiß hier, ob ihr's

gesehen habt, die werden halt irgendwie so mit 20 mal ebit bewertet. Also das ist halt ein Text-Doc,

als schon beeindruckend. Also insofern, da passt schon alles zusammen. Storytelling,

Equity-Story, Incentivierung des Managements, FK-Einsatz. Also insofern... Aber das passiert

nicht immer bei Elkaterten. Also Elkaterten macht auch mal komische Sachen. Aber das war jetzt

offenbar, kann man nur einen Hut ziehen, wobei, das muss man immer sehen, man könnte ja meinen

IPO total super, ist ja auch grundsätzlich super. Die Problematik und deswegen machen

Private Active Fonds eigentlich gar nicht immer so gerne IPOs. Du musst natürlich auch raus aus

dem Ding. Das heißt, wenn jetzt wirklich Herr Anno ist, ist wahrscheinlich relativ geduldig,

was seinen Cashflow angeht. Aber normale Investoren würde jetzt natürlich sagen,

jetzt ist das Ding neuer Milliarden wert. Jetzt will ich aber auch an mein Cash. Und jetzt muss

natürlich Elkaterten das Kunststück vollbringen, wenn sie nicht Shareholder bleiben wollen,

sukzessive Gelder abzuverkaufen. Weil das ist ihnen die Schwierigkeit jetzt bei normalen

Private Active Fonds, wenn die Wasser in die Börse bringen. Die haben gewisse Laufzeiten,

dann müssen sie ihren Investoren als Geld zurück spielen. Dazu musst du halt Dinge an der Börse

abverkaufen. Wir hatten jetzt heute ja gerade in Murko Kasper hier, wo die geschätzten Freunde

von Goldman gerade in größteren Teil Mr. Spex Aktien verkauft haben und damit den Aktienkurs

nochmal von 4 Euro auf 3 Euro gedrückt haben. Und das passiert dir natürlich bei Birkenstock

nicht so schnell, weil du dann natürlich einen viel größeren Enterprise Value hast und dadurch

auch einen größeren Free-Float. Das heißt, du bist in der Lage, relativ schnell größere

Mengen Aktien zu verkaufen. Aber trotzdem wird das Monate dauern, bis die ihre Positionen da

relevant reduzieren können. Aber deswegen ist natürlich ein Trade fail besser, wo du einfach

sagst, ich verkaufe 8 Milliarden Cash-Bumms und dann kriege ich der Anose an Geld und gut ist.

Habe ich jetzt zwischen den Zeilen richtig rausgehört, dass du jetzt dort nicht investieren

würdest als aktionär? Also mir fehlt so ein bisschen das Abseilpotenzial,

ehrlicherweise. Aber vielleicht unterschätzt das auch. Vielleicht kommt jetzt irgendwie der

Grossbusters, Birkenstock und es wird irgendwie der nächste Riesenhit. Man ist ja teilweise

erstaunt, wo die Nachfrage herkommt. Deswegen, USA ist mittlerweile der größte Markt für

Birkenstock. Und wenn sie es irgendwie schaffen oder Jay-Z fängt an, Birkenstock zu tragen. Da

passieren ja teilweise wundersame Dinge, die dann zur Nachfrage führen. Da kennst du dich ja

besser aus, wie aus irgendwie relativ wenig relativ viel Hype entsteht. Also jetzt nicht,

dass das bei dir so wäre. Aber du triffst ja sehr regelmäßig Menschen, die das sehr gut

konnten. Und das gelingt ihnen jetzt vielleicht auch. Also so Influencer und Deutschrapper und so.

Hast du die Biografie von Ilmask gelesen, von dem Walter Isaacs von?

Nein, leider nicht. Eine vorherige auch nicht gelesen?

Nein. Hast du die Biografie von Sam Beckmann Fried gelesen, von Michael Lewis?

Nein, leider auch noch nicht.

Es gibt es doch gar nicht. Ich habe vier Kinder. Ich lese nicht so viel, ehrlich aber.

Und dann der letzte X-Post ist auch, jetzt zwei Jahre her habe ich gesehen.

Ja, ja.

Ist das schon so ein bisschen so, du hast geahnt, was kommt und willst da nicht mehr da drauf sein?

Ich bin ja gerade so ein bisschen in der Tech-Leute. Ich habe jetzt höflicher gesehen, dass auch

Tech-Leute sagen, X, da bin ich nicht mehr mit dabei. Ist das bei dir auch schon so?

Nee, also ich versuche ja immer, die Dinge sehr unideologisch irgendwie zu sehen. Also vom

Grundsatz wäre das schon okay. Aber auch mein letzter LinkedIn-Post ist leider wieder vier,

fünf Monate her. Also ich bin einfach nicht so ein Social-Media-Typ, muss man sagen.

Aber du, es hat jetzt keine tiefergrenen, sozusagen, Überlegungen, die dahintersteht,

dass ich jetzt nicht, also ich unterstütze Elon Musk nicht oder so. Also das ist jetzt

nicht mein Problem. Also wenn ich, es ist einfach bei mir selten so auf der Priorität-Liste,

dass ich sage, ich verbringe jetzt viel Zeit bis Social Media und ich habe irgendwie kein gutes

Gefühl dabei, dass irgendwie jemand anders für mich machen zu lassen. Deswegen muss ich dann immer

mit Podcast Präsenz vorliebt nehmen. Verfolgst du denn trotzdem so die Aktivitäten

von Elon Musk seit Tage so? Ehrlicherweise auch nicht so. Nee. Okay. Das ist charmant. Klemmer,

was ist denn da rausgekommen? Und ich nehme an, auch das zweite große Thema, das ich gerade

schon hatte, dass das Trial von Sam Beck mit Freed verfolgst du auch nicht so? Ja doch,

das schon ein bisschen mehr. Weil natürlich schon, dass wieder total relevant ist in der Gestalt,

dass natürlich die Frage ist, was passiert mit Krypto perspektivisch und wie wird eine

Regulierung da ausfallen und welche Rolle wird Krypto spielen? Also wird sozusagen, wird das

doch wieder stärker in den Mainstream kommen. Also die Krypto ohne Schiff, hat nach meinem

Verständnis ja doch in der Bevölkerung wieder ein Stück weit, also potentiell etwas abgenommen.

Klar, das ganze Thema Tokenization und ICOs und so sowieso. Und ich meine, was ja kommen muss,

das ist glaube ich relativ klar, dass du in irgendeiner Weise eine starke Regulierung in dem

Bereich brauchst. Und ich würde vermuten, dass das, wie jetzt das hier verläuft und was auch

doch alles noch bei rauskommt, sehr stark beeinflussen wird, wie eben die USA darauf reagieren

wird, regulatorisch. Und das wird natürlich sehr wichtig sein für dafür, wie sich dieser Markt

insgesamt weiterentwickelt. Und das ist ja wiederum für uns jetzt ein relevantes Thema,

weil ich bin, wie gesagt, ich versuche auch da wieder, die Sachen nicht ideologisch zu sehen,

sondern einfach zu sagen, zurzeit hast du schon Blockchain-Anwendungen, die du auch bei verschiedenen

Portfoliefirmen eher unter der Haube siehst. Aber du hast jetzt ja noch nicht die breite Killer-App

als B2C-Use-Case außer eben Kryptowährung. Aber für uns ist es natürlich schon wichtig,

alert zu sein, um zu verstehen, was passiert da, was könnte da kommen. Und da ist natürlich jetzt

Bankment-Free deutlich relevanter oder was daraus kommt. Insofern verfolge ich das ein Stück weit.

Wie eng verfolgst du AI-Entwicklung, was du gerade schon mal erwähnt,

muss man wahrscheinlich, wie sie dieser Tage wahrscheinlich ist, auch jeder pitcht bei euch

schlecht mehr vor, ist irgendwas mit AI drin? Viele. Nee, das verfolge ich, versuche ich

deutlich genauer zu verstehen aus verschiedenen Blickwinkeln. Ich bin ja recht aktiv auch im

deutschen Mittelstand, was so Digital-Beirats-Beirats-Geschichten angeht. Und da ist das natürlich

über ein Riesenthema, ist aber natürlich auch für unser Portfolio ein Riesenthema operativ und

ist natürlich auch potentiell für uns als Investmentbereich ein Riesenthema. Aber ich glaube,

man muss eben wirklich diese Bereiche separieren. Ich glaube, als Entwickler oder im Bereich Marketing

oder im Bereich Customer Service gibt es ja jetzt schon sehr, sehr viele Use Cases,

die wir da bei uns praktisch im Portfolio sehen, die jeden Tag passieren. Und das macht,

glaube ich, total Sinn, sich damit auseinanderzusetzen und da auch ein gewisser Vorreiter gedanklich

irgendwie zu sein als Gründer. Also ich glaube, da die Möglichkeit zu verstehen macht total Sinn,

als Investmentfeld deutlich schwieriger zu sagen, wo kann ich jetzt da wirklich als VC investieren?

Was macht da wirklich Sinn? Unser Tee sehen wir auch so ein bisschen, dass man auf diesem

Application Layer sehr genau schauen muss. Passiert da wirklich etwas, was eben, wir nennen

immer das Competitive Mode, also gibt es da irgendwas, was wirklich verteidigbar wird? Was

zum Beispiel sowas sein kann, wie ein vertikal integrierte Ansatz in einer gewissen Funktion

oder ein vertikal integrierte Ansatz in einer gewissen Industrie, wo du dann wirklich in

der Lage bist, durch eine Spezialisierung auf ein Vertical oder Spezialisierung auf eine Funktion

in der Lage bist, auch vielleicht ein proprietäres Datenset zu generieren in dem Tool. Und das

erzeugt dann die Verteidigbarkeit. Also ich denke immer so Themen wie jetzt so ein Just-By-AI,

was ja relativ viele nutzen oder auch so ein Mid-Journey oder so. Würde ich halt sagen,

mir ist wahrscheinlich für uns jetzt kein Investitionscase, weil ich jetzt nicht sehe,

dass du dort über fünf bis zehn Jahre und das ja unser Heutzont, dass du da wirklich eine

Systematschverteidigbarkeit herstellen kannst. Warte, wer mittelt schon Angst vor AI? Was heißt

Angst? Ja, also mein Eindruck ist schon, die sind aufgeregt. Der Mittelstand ist aufgeregt.

Und sieht schon, dass das total relevant ist irgendwo für Sie und natürlich auch irgendwo

Effizienzthemen hebt und vielleicht auch sozusagen beim Fachkräftemangel hilft und so weiter. Aber

du siehst eben schon sehr unterschiedliche Ansätze, wie man eben als Corporate oder etabliertere

Organisationen jetzt diese Themen reintreibt. Und viele haben natürlich auch so ein bisschen

Angst, dass daraus das nächste Big Data wird. Also Big Data war ja so ein bisschen, da hast du

irgendwelche Typen, die sitzen auf irgendeinem, mein Lieblingsbeispiel ist immer der Terradata

Cluster. Ich sage jetzt nicht von welcher Firma, aber da gab es immer ein Terradata Cluster bei

einer größeren Firma, wo wir sehr involviert waren. Und dann die Leute waren total excited über

ihren Terradata Cluster. Aber nur die Typen, die mit dem Terradata Cluster gearbeitet haben,

weil alle anderen haben von diesem Terradata Cluster oder dem, was daraus gekommen ist,

eigentlich nie irgendwas gesehen. Das heißt, die operative Relevanz von Big Data war dann

doch nicht so richtig spürbar. Also der Spruch muss man offiziell zu sagen, ich habe das über Jahre

auch auf Konferenzen immer gehört, Daten sind das neue Öl. Der Spruch war falsch. Ja, also

potenziell schon, aber die Grube war halt da hinten und es ist halt nicht gelungen, das Rohr

irgendwie da zu verlegen, um das Öl aus diesem Ding herauszuholen. Und das soll halt diesmal nicht

passieren. Und ich glaube, was halt jetzt die Herausforderung sein wird, ist, du willst ja

das möglichst viele Leute AI nutzen und ChatGPT nutzen und so weiter. Gleichzeitig musst du

immer natürlich sicherstellen, dass du sozusagen in eine gewisse Vorauswahl triffst, welche Tools

sollten wir verwenden? Welche Daten laden wir da rein? Was holen wir da wieder raus? Was muss

ich jetzt eine eigene Instanz aufsetzen von ChatGPT, wo halt nur gewisse Daten über eine API

reingegeben werden, aber eben ich ganz genau kontrollieren kann, was da fließt. Weil wenn

du jetzt anfängst, alle deine sensiblen Daten in ChatGPT einfach ungefiltert reinzuladen,

das kann es auch nicht sein. Das heißt, du wirst wahrscheinlich, um auch nicht so, ich nenne das

immer so, AI-Silos zu erzeugen in irgendwelchen Bereichen, musst du wahrscheinlich in irgendeiner

Weise eine konsistente, sozusagen Konzept oder Struktur finden. Wie kannst du es eben schaffen,

dass gewisse Tools vorausgewählt werden, dass das auch eine Art Produktmanagement dann eingeführt

wird? Und die Frage ist halt, wer tut das in den Korpen? Wer verdient denn jetzt an der

ganzen Sache bislang Geld, außer unser heute fehlender Freund Sascha Lobo als Vortragsredner

zu dem Thema AI? Wer, wer, wo ist der da, also der Mittelstand, wen geben die Geld schon aus?

Ja, also erst mal die Berater natürlich, die jetzt dabei helfen, also die verdienen auf

jeden Fall schon mal Geld. Und du siehst schon klar Entwicklerproduktivität, siehst du ganz

klar, du siehst auch bei uns jetzt im Portfolio, aber auch in diversen Sachen, die ich sonst so sehe,

dass auf einmal sehr viel Content generiert wird, mithilfe von AI, Übersetzung, so. Es wird

auch lustigerweise, das ist jetzt mit AI nicht zu verwechseln, aber das führt häufig so in einem

Zug, du hast eine sehr starke Zunahme an Automatisierung. Also wir haben ja auch hier die

Kollegen von Make als Sponsor, aber es gibt natürlich auch Sepia und wenn es da noch alles gibt,

dass die Leute auf einmal anfangen, ihre Prozesse zu automatisieren, was jetzt ja mit AI gar nicht so

viel zu tun hat, sondern einfach eine Ablaufautomatisierung. Aber dass eben solche Themen natürlich

schon dazu beitragen, dass du eine Effizienz gewinn hast. Also so ein Peak AI haben wir jetzt noch nicht,

man könnte argumentieren, die Zugriffzahlen auf Chatchi PT und all diese ganzen Sachen gehen

ja schon wieder stark zurück, also der erste Neugier Rush ist durch und gleichzeitig ist

jetzt noch nichts, zumindest bis heute nicht so richtig greifbar, wo man sagt, okay wow,

da verdient es aber einer richtig Geld und das ist jetzt wirklich Impact auf zahlreiche Firmen,

ist mir noch nicht so bekannt. Ja, aber wie gesagt, also eingesetzt wird es schon an vielen Stellen,

gerade im Bereich Customer Service, Content-Erstellung, Marketing, Entwickler, also fast jeder Entwickler,

wo ich jetzt zumindest das mitbekomme, auch jetzt beim Project AI nutzt halt ein GitHub,

Co-Pilot in gewissen Teilen und das steigert auch die Produktivität, also ganz klar. Und auch jetzt

alles im Bereich Steuern oder also einfache Verträge erstellen und wie gesagt, ganzes Thema,

Produktdaten, also es gibt schon sehr konkrete, konkrete Use Cases per Gen AI, die auch funktionieren

und wie large-scale die dann immer sind, muss man sehen, aber klar, also erst mal wer sicher

Geld verdient, das sind natürlich sozusagen jetzt die Googles und Amazon und so weiter,

innerhalb deren Cloud-Infrastruktur die Sachen laufen, was auch so spannend ist,

dass zum Beispiel in Bloomberg hat ein eigenes LNM auch wirklich wohl from scratch,

also ein large-language-Model gebaut, auch nicht mit Dritttechnologie, sondern wirklich

wohl komplett, wo sie halt sagen, wir haben so viel proprietäres Wissen, das es halt Sinn macht

für unseren Finanzbereich quasi ein eigenes Modell zu bauen, vielleicht würde man das heute

auch nicht mehr in einer dritte, in einer eigene Technologie komplett bauen, sondern vielleicht

würde man jetzt irgendwie ein Open Source-Model nehmen, was ja auf Facebooks-Strategie ist oder

Metas, also man sagt man nimmt ein Lama-Basis und packt da halt Bloomberg-Wissen rein und hat dann

natürlich in dem Bereich natürlich auch eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft, also Bloomberg ist

ja ein Riesenladen, weil sie natürlich sehr finanzkräftige Kunden haben und den kann man

natürlich auch sehr schön jetzt noch quasi einen LLM verkaufen, weil das natürlich oder eine

Oberfläche dazu, weil das natürlich die Zugänglichkeit der Bloomberg-Daten nochmal oder

das Bloomberg-Wissens nochmal deutlich erhöhen würde. Also wird schon eine Reihe von Newscases

geben, die glaube ich sehr konkret sind und die Firmen realisieren können, wo sie sofort

wert schaffen. Also das glaube ich schon so. Aber man muss natürlich eine gerichtete Entwicklung in

den Unternehmen erreichen, weil ich glaube, wenn jetzt jeder anfängt, irgendwelche Sachen da,

seine E-Mails vorschreiben zu lassen und so weiter, das hilft zwar vielleicht auch so ein

bisschen und ist auch gut, weil die Leute dann Interesse daran haben, aber es wäre natürlich

gut, wenn man da auch ein Stück weit Top-Down vorgibt und sagt so, wir verfolgen jetzt das im

Customer Service, wir fliegen nicht mehr nach Südafrika, machen irgendwelche Shootings, sondern das

wird jetzt alles per Mit-Journey gemacht und die Übersetzung, wir sorgen jetzt mal dafür,

dass wir für unsere 50.000 Produkte in 47 Sprachen vernünftige Produkttexte haben. Das

machen wir jetzt so und so, was natürlich auch toll ist, die ganzen Live-Übersetzungsvideos,

die du jetzt erstellen kannst. Aber klar, du brauchst immer Leute, die das einmal vordenken und

wie immer. Aber die Killer-Aplikation ist noch nicht da. Glaubt viele kleine. Aber in deinem

außerdem Large-Language-Model an sich und das kostet jetzt primär natürlich Open AI mal eine

Menge Geld. Aber wenn du, ich weiß nicht, ob ihr schon mal gesehen habt, jetzt den Co-Pilot in

Word oder in Powerpoint, da gibt es jetzt die ersten Beta-User, lustigerweise natürlich auch

wieder nicht in Deutschland, die das nutzen, aber wenn du da so die Videos siehst, wie das jetzt

deine Powerpoint-Experience verbessert, das ist schon cool. Also generell glaube ich, Co-Pilot ist

ein Begriff, den man sich merken muss. Also die Häufigkeit, der ich das Wort Co-Pilot

oder Co-Pilot in den letzten Wochen gehört habe, hat sich stark erhöht, vielleicht zu den Jahren

vorher. Und ist ja auch ganz spannend. Warum ist das so spannend jetzt nicht nur, weil alle jetzt

so Co-Pilot machen, sondern auch sozusagen, was heißt das? Wir haben jetzt so ein bisschen von der

Vollautonomie verabschiedet. Also das ursprüngliche Versprechen von künstlicher Intelligenz war ja

autonomes Fahren. So, wir fahren jetzt alle dann. So, das klappt ja so semi-gut, sondern was heißt

das letztendlich? Co-Pilot ist ja nichts anderes als die Erkenntnis oder das Anerkennnis, dass die

Vollautomatisierung überproportional viel Geld kosten würde, sondern die Anerkennnis ist ja der

effizientes Einsatz von künstlicher Intelligenz, egal ob jetzt generativ oder predictive oder so,

ist halt eher die eines Co-Piloten, eines hybriden Einsatzes, wo halt auch noch irgendwie einen Mensch

mitdenkt und ist halt diesen Mensch unterstützt. Und das scheint ja jetzt irgendwie so, dass das

Prinzip zu sein, was sich durchsetzt, nicht Vollautomatisierung um jeden Preis, sondern

Teilautomatisierung. Und das ist ja letztendlich, weil die deutlich günstiger, erreichbar ist.

Und das entspricht dann eben konzeptionell diesem Co-Pilotengedanken.

Okay, aber wir halten mal fest, so generell, du als Mittelstandsexperte mittlerweile,

da hast du ja ein großes Portfolio an Firmen, bei denen du irgendwie beteiligt, also nah bist,

ich glaube, Edgar und Henkel und Fresnab und Körber und also viele, die da kennst, aber es gibt

keinen Grund zu übertriebenen Sorge, Sorge vielleicht zur Hoffnung. Deswegen will ich schon

mal weitergehen zu einem anderen Feld, wo du auch nah bist und warst, E-Commerce, Zerlande und

Bautier irgendwie mitgeprägt. Ich verfolge jetzt so die Diskussion, die du auch mit Alexander Graf

führst im Kassenzone-Podcast oder Alex Graf irgendwie ab und zu äußert sich da mal hier und

da. Und da ist jetzt schon die Sorge groß, dass diese Firmen vielleicht ganz schwere Zeiten vor

sich haben, gar nicht der Wegen AIs und Erwegen wegen China. Ja, also es ist eigentlich ja recht

erstaunlichen, also ich gehe davon aus, dass hier das viel auf dem Schirm haben, aber dass so Firmen

wie Temu oder SkiInn, also die schon eher so H&M Größenordnung erreichen. Also das ist jetzt nichts

irgendwie irgendeine D2C-Brand, die jetzt keinen Menschen interessiert, sondern das ist schon wirklich

Milliarden-Umsätze. Und gerade Temu hat eben gerade eine explosionsartige Entwicklung und viele tun

das so ein bisschen ab und sagen, ja, das ist nicht nachhaltig, jetzt auch im ökologischen Sinne,

aber auch nicht nachhaltig im ökonomischen. Und das mag alles sein, also im ökologischen glaube

ich völlig klar, aber im ökonomischen sind wir uns halt aktuell nicht so sicher, ob das nicht

deutlich nachhaltiger ist und was wir sehen oder was das spannende an so etwas wie Temu,

vielleicht auch vom Konzeptionellen, dass wer das noch nicht für sich gesehen hat,

was Temu ja erreicht oder auch ein SkiInn sozusagen auch ein Stück weit pioneert hat,

ist die lassen halt relativ viele Konsumenten, Varianten zeigen die in der App den Konsumenten,

dann reagiert der Konsumenter drauf, kauft, schaut sich an und so weiter und auf Basis dessen wird

dann mehr von den Varianten produziert, die halt beim Konsumenten besonders gut ankommen, entweder

durch sozusagen Engagement mit diesen Varianten oder durch tatsächlichen Kauf. Und das ist ja

schon mal total cool eigentlich vom Grundgedanken. Warum? Weil das wisst ihr wahrscheinlich, aber

traditionelle Fashionindustrie ist ja im Prinzip so, du hast zwei Saisons und dann wird Ware produziert

und du hast eine Vororder und eine Nachorder und du hast eigentlich immer von den Sachen,

die gut laufen zu wenig und von den Sachen, die die schlecht laufen viel zu viel und dann wird

irgendwann rabattiert. Das war im Prinzip der Witz bei Sarah und H&M, dass sie diesen Zyklus

im Prinzip verkürzt haben. Also wir haben nicht mehr diese zwei Saisons, sondern Fast Fashion.

Das heißt, ich sorge im Prinzip dafür, dass Designs eine kürzere Halbwertzeit haben und dadurch

reduziere ich idealerweise den Ausschuss. Und die treiben das ja nochmal eine Spur weiter,

indem sie halt sagen, ich verbinde im Prinzip das Konsumentenverhalten direkt mit dem produzierenden

Fabriken. Der Grundgedanke ist ja gar nicht doof. Problem ist natürlich nur, die schippen den Kram

direkt auch relativ viel per Luftfracht, werden da irgendwelche 30 Euro, 10 Euro Teile aus China

hierhin geflogen, auch innerhalb kürzester Zeit. Also nur, was ich fenomenal fand, zum Beispiel

ein sehr schönes Beispiel. Und da ist eben China schon wahnsinnig beeindruckend. Die haben halt

wirklich es geschafft, als die Queen gestorben ist. Also natürlich wahnsinnig trauriges Ereignis. Aber

innerhalb von 24 Stunden waren halt Queen-Devotionalien mit dem Todestag der Queen im Container auf

dem Weg nach Europa. Und da ist halt H&M-Lichtjahre von entfernt. Und diese Dinge kommen halt gerade

massiv eben über Temu in China auf uns zu. Wie gesagt, einen China in Deutschland ist

wahrscheinlich größer als ein Bonbrie in Deutschland mittlerweile. Also das nimmt den Leuten ernsthaft

Marktanteile weg, gerade natürlich eher im unteren Segment, also im unteren Preisegment. Aber es gibt

keinen Grund, struktureller Natur, warum jetzt diese Produkte nicht auch in höheren Preisegmenten

relevant sein soll. Also ich glaube, das ist ja auch das Prinzip von Temu, da bist du ja nicht

noch befaschen. Und deswegen glaube ich, ist so dieses, das ist nur Schrott aus China, was nicht

nachhaltig hier nach Deutschland oder nach Europa oder in den USA kommt, greift glaube ich zu kurz,

weil ich glaube, die grundsätzlichen Wirkmechanismen, die da genutzt werden, ist so ein bisschen auch

so ein Moment, wie damals als About You quasi die Mobile-App eingeführt hat. Und das einfach

besser war als Zalando in der Mobile-Welt, weil Zalando war ein search-zentriertes System. Und

dann kommt ein Browse-basiertes System auf Mobile und das war eben dann About You und deswegen waren

sie in dem Bereich besser. Und das ist jetzt eben nochmal eine Disruption, quasi das Konsumentrat.

Also hast du, aber hast du jetzt Angst konkret, um einen About You, heute bei AXIDEN Commerce

gelesen, da stand schon so ein Post von dem Johann Krisch, About You hat noch 129 Millionen Euro

Cash, also so ein bisschen wie so eine Drohung schon ist da. Und da dachte ich, okay, so habe

ich jetzt da noch nicht darauf geguckt. Also ich glaube, About You, das darf man immer nicht

vergessen, der About You oder auch Zalando, das ist ja nur ein Bruchteil des europäischen Fashion

Handels. Also der Markt ist ja viel größer. So, ja, da wird auch ein About You in Mitleidenschaft

gezogen oder auch ein Zalando, aber das Problem, wer leidet da zuerst drunter, ist jetzt nicht

ein Zalando oder die leiden da auch drunter, aber die sind ja vergleichsweise wehrhaft. Das wird

natürlich sozusagen den abgesagen auf quasi den kleinen und mittleren Fashion Handel nochmal

verstärken. Und ich glaube, es ist halt wichtig, dass wir verstehen, auch Leute wie Deichmann

und andere große Händler in dem Bereich, dass die halt verstehen, wie machen die das eigentlich.

Weil dieses Prinzip der direkten Anbindung von Fabriken mit dem Konsumentenverhalten und das

intelligenter zu vernetzen. Das ist ja ein sehr komplexes Thema. Da musst du die Fabriken entsprechend

anpassen, Produktionszüge und so weiter. Da hängt ja viel mehr dran. Also Leute denken immer so,

da wird so ein bisschen billiger Scheiß aus China hingeschifft. Aber das grundsätzliche Prinzip

ist halt hochkompliziert. Und ich glaube, das zu verstehen als deutscher, europäischer, amerikanischer

Einzelhändler, das ist, glaube ich, total gut. Weil wenn wir dieses Prinzip hier, gerade für Dinge,

die du nicht so brauchst, also Fashion, ja, man braucht Kleidung, aber das ist jetzt nichts

lebensessenzielles, dass das jetzt wahnsinnig toll aussieht oder so. Aber gerade bei solchen

Dingen wäre es natürlich toll, wenn wir dieses Prinzip auch hier stärker beherzigen würden,

vielleicht auch mit näher dran liegenden Fabriken, ehrlicherweise, wo halt die Wege nicht so lang sind,

dass sozusagen die eine Komponente hier dran ist und was du halt auch wieder siehst. Und das ist

schon spannend. Das siehst du ja auch ehrlicherweise schon bei Amazon-Sellern, die ja zum Teil sich

einfach an keine Mehrwertsteuerregeln und so weiterhalten, Produkthaftungsthemen und wo natürlich

auch ein europäischer Regulator und auch ein amerikanischer Regulator sich überlegen muss.

Was lasse ich da eigentlich zu? Weil du hast mehrere Komponenten dabei. Wir subventionieren

derzeit billige Pakete laut Weltpostvertrag, die jetzt hier nach Deutschland kommen. Also da ist

Revolution klar gewünscht. Absolut. Und natürlich auch gewisse Mindeststandards, was Produkte angeht

und so weiter. Du hast auch eine andere Politiker, sprich mal darüber. Klar, aber es ist natürlich

jetzt nicht wie on top of mind, was eigentlich natürlich, also siehst jetzt schon, dass der

Lobbyismus der Händler aufgewacht ist. Die sind leider nicht so professionell wie die Finanzlobby

oder Versicherungslobby oder Autolobby, die da deutlich besser aufgestellt sind, um solche Themen

anzugehen. Also siehst schon, ein wisses Aufwachen hast du auch bei Tarek, glaube ich, wahrgenommen.

Also da läuft, glaube ich, schon hinter den Kulissen einiges. Aber eigentlich ist es natürlich ein Witz,

dass wir es zulassen, dass solche Produkte auf dem Weg unabhängig davon, ob das jetzt beeindruckend

ist vom Prinzip, dass wir das zulassen. Und eigentlich hat das keiner so richtig am Schirm. Also

ihr habt schon mit diversen Politikern auch gesprochen, wenn du denen sagst, kennen sie eigentlich

Themu, kenne ich nicht. Und vielleicht noch mal einen Aspekt. Dahinter steht halt hier Pinduoduo,

also börsennotierte chinesische Firma, mehrere hundert Milliarden wert trotz sozusagen jetzt

chinesischem Kapitalmarktsabschlag. Also chinesischem Kapitalmerk, da haben wir gerade

einen massiven Abschlag wegen des politischen Risikos. Das heißt, die werden Themu weiterhin

ordentlich finanzieren. Immer Geld für Marketing aus. Absurd. Und Themu ist gerade die Equity Story

von Pinduoduo. Das heißt, die sozusagen gegenüber dem Markt zeigen, unser eigentliches Modell

krenkelt so ein bisschen, aber jetzt haben wir das da. And that's the fastest growing e-commerce

play. Und was natürlich auch schade ist, ist natürlich auch, was mich immer, was mich auch

ärgert. Du hast natürlich einerseits Konsumenten, die mehr Nachhaltigkeit fordern und Friday

is for Future und so weiter. Und dann hast du aber sozusagen die am stärksten mit Abstand,

stärksten wachsenden e-commerce Konzepte in der letzten fünf bis zehn Jahre, sind halt

Chines und Themu. Nachhaltigkeit ist vollfällig jetzt. Und das ist natürlich schon auch,

ich verstehe das ein Stück weit, dass wir natürlich jetzt gerade in der aktuellen Krise

das Konsum, Zurückhaltung und so weiter, dass man da spart, das verstehe ich. Aber das ist natürlich

schon, also in der Masse muss man wahrscheinlich, wenn man, ich versuche ja immer ideologiefrei

auf Sachen drauf zu gucken, kann man jetzt nicht feststellen, dass sich der Konsument viel,

viel nachhaltiger verhält über die Zeit. Also sie ist ja auch beim Konsum von Bio-Lebensmitteln,

der wieder zurückgegangen ist jetzt und so weiter. Also insofern, also es gibt mehrere Engels, es gibt

Konsumentenverhalten, wo wir eigentlich was tun müssen, die Player an sich, also Deichmann,

Bonpris, Otto, Bauti, Uzzalando, die er sich überlegen müssen, was kann ich davon übernehmen

und was ist davon vielleicht auch gut und dringend das Thema wahrscheinlich, wie kann

ich eigentlich als Politik für Level-Playing-Field sorgen unter Einhaltung auch unserer Regeln,

weil da werden Dinge hier eingeführt, da werden keine Inhaltsstoffe geprüft und nix. Und das ist

natürlich, und die Plattform übernehmen noch nicht mal die Haftung dafür. Das wird jetzt so ein

Stück weit, habt ihr vielleicht auch verfolgte Digital Markets Digital Services Act, wird das

ein Stück weit geändert, gerade für die großen Plattformen. Das ist eine EU-weite

Regulierung. Also insofern, da wird schon dran gearbeitet, aber die hat sich jetzt weniger

an Timo in Schien gerichtet, sondern das ist eigentlich eine Regulierung, die sich gegen

Amazon und was heißt gegen, aber geht sozusagen an, nehmen wir es mal an, an die großen amerikanischen

Plattformen richtet. Dennoch kann man jetzt glaube ich sehen, viele E-Commerce Firmen haben es wirklich

schwer, aber da ist es auch vielleicht schon vorbei. Signalsport würde es jetzt nicht mehr investieren

aktuell. Ich weiß nicht, wenn ich jetzt so ein Distressed Asset Investor wäre, ohne richtig gute

Idee. Aber wenn man anschaut, dann sieht das schon gefährlich aus. Das ist auch schwer. Also nur,

wenn ich echt einen sehr geduldigen Kapitalgeber hinter mir hätte. Die ganzen E-Commerce Rollups

hatten wir auch im Podcast in den letzten Jahren zu Geist. Habt ihr keine Beteiligung oder doch?

Nee, nee, also wir haben uns ja aus E-Commerce...

Bist du immer nicht traurig drüber, dass ihr diese Chance gepasst habt?

Nee, nee, also in dem Fall jetzt nicht. Ja, und ich meine, wir hatten es ja gerade auch. E-Commerce

ist gerade eben, und ich finde ja Zalando ist eine super Firma, ich finde auch Baudiou ist eine

super Firma, aber du hast eben gerade einfach das Problem, dass E-Commerce sich sehr, sehr schwer

tut am Kapitalmarkt. Und das spiegelt sich natürlich dann auch eins zu eins im VC-Bereich

wieder. Ich finde aktuell wahrscheinlich ein bisschen übertrieben. Es kommen halt sehr

viele Dinge zusammen. Du hast einerseits so erhöhtes Sinsniveau, du hast erhöhtes Inflationsniveau,

Zurückhaltung auf Konsumentenseite und sozusagen paar Sachen, die echt nicht gut gelaufen sind

im E-Commerce, die dann noch, so was wie jetzt wie eben Signalsports, die dann insgesamt auch Firmen

abstrafen, glaube ich, die es nicht in dem Maße jetzt auch verdient haben. Also das ist ja immer so

leider, wir haben ja immer Übertreibungen nach oben und dann nach unten. Und ich glaube E-Commerce

wird gerade so ein bisschen zu hart abgestraft. Also das wird schon zurückkommen. Aber es ist

natürlich schon ein uphill Battle. Und wie gesagt, und E-Commerce hast du halt häufig,

dass der generell bei Tech Titeln aktuell das Problem, die jetzt auch Börsen gelistet sind, wenn

du einfach eine relativ hohen Abzinsungsfaktor hast mit den höheren Zinsen und du hast natürlich

sozusagen Investoren ziehen Geld aus dem Kapital, aus dem Aktienmarkt ab, weil sie halt im Public

Equity-Markt, ich meine, du kriegst gerade US-Staatsanleihen, kriegst du da 5%, also wo du

sagst, ja, das ist halt risk-free return. Du hast natürlich ein Währungsrisiko, aber viele Investoren

wollen sowieso im Dollar-Raum investiert sein. Das heißt, du hast jetzt natürlich dann sozusagen

Public Stocks oder Stocks, die sich relativ schwer tun dagegen, gerade dann in einem relativ unsexy

Bereich, die werden dann natürlich überhaupt professionell abgestraft. Also ich glaube schon

fundamental macht das schon Sinn. Also so eine Firma wie Zalando oder Boutou, wäre ich mir schon

relativ sicher, dass sie sich wiederholen werden perspektivisch. Gerade wenn sie auch sozusagen

jetzt diese Hausaufgaben da richten, Richtung was kann ich eigentlich von T-Mushi inlernen,

ein Stück weit auch jetzt vielleicht den Gen AI-Kram nutzen, weil da kannst du wirklich Geld

sparen. Also in dem Bereich, was jetzt Customer Service angeht, was Produkt-Content angeht

und so weiter. Also ich glaube, da geht schon einiges. Aber du musst jetzt eben noch Hausaufgaben

machen und du darfst halt kein Geld brauchen. Lass noch ein paar Worte über die Plattform

Deutschland sprechen. Das ist ja auch immer wieder jedes Jahr ein bisschen Thema. Und hier

das Gefühl, die Sicht vieler Unternehmerinnen, er hat sich da schon nochmal verschlechtert

auf unsere Plattform eigentlich. Wie ist denn da deine Wahrnehmung? Also es gibt wahrscheinlich jetzt

wenig Dinge, wo man jetzt sagt, wir steigen jetzt wirklich, also entwickeln uns da eine

total richtige Richtung. Also wir haben die Energiethematik noch nicht gelöst. Wir haben

alterne Bevölkerung. Wir haben jetzt ein Einwanderungsgesetz, wo man glaube ich mal gucken muss,

was dabei rauskommt. Wir brauchen ja dringend mehr Fachkräfte. Aber wir haben gleichzeitig

sozusagen eine Bevölkerung, die das nur zum Teil will. Also die Einwanderung eher als problematisch

ansieht. Obwohl wir Einwanderung brauchen, ist völlig ohne Zweifel. Klar, wir brauchen

auch qualifizierte Einwanderung. Also so sehr es natürlich wichtig ist, auch syrischen Flüchtlingen

zu helfen und so weiter. Da haben wir auch eine gewisse Verpflichtung. Das weiß ich, aber wir dürfen

natürlich auch diesen Block der qualifizierten Einwanderung nicht vergessen. Und die Hoffnung

ist ja jetzt genau von diesem neuen Einwanderungsgesetz, dass das hilft. Aber wir sind natürlich

als Standort. Wenn jetzt gibt eine Reihe von Studien oder Statistiken für qualifizierte Inder,

Osteuropäer und so weiter, ist Deutschland einfach kein wahnsinnig populärer Standort.

Das muss man so sehen. Und das ist wahrscheinlich unser größtes Problem. Weil wenn du jetzt eben

sagst, du hast eine alterne Bevölkerung, du hast gleichzeitig, haben wir vorhin schon zu besprochen,

wir sparen viel und erwirtschaften wenig als Gesellschaft, weil wir falsch sparen, viel zu

wenig Equity. Wir haben keinen Staatsfonds, der Dinge gestalten kann. Also wir haben einen Kanzler,

der sagt, Aktien sind zu riskant. Also Wahnsinn. Und da kann man natürlich, es gibt jetzt nicht so

wahnsinnig viele Dinge, die jetzt, glaube ich, gerade in die richtige Richtung laufen. Vielleicht

ist das ein neuerbarer Energienthema, wo wir eine Chance haben. Wenn ich mal positiv sage, wenn

jetzt in sechs, sieben, acht Jahren die Energie wirklich nichts mehr kostet, weil sie halt nachhaltig

produziert wird, dann wäre es schon sehr günstig. Aber da muss es uns natürlich auch gelingen,

Energie aus dem Norden günstig in den Süden zu kriegen, wo Herr Söder sich ja gerade etwas bewegt

hat, was Genehmigungsverfahren angeht. Aber wenn wir natürlich irgendwie zehn Jahre brauchen,

um eine Trasse von Norden in Süden zu legen, dann nützt uns das natürlich nicht viel mit

der günstigen Energie, weil die dann im Norden ist und die Industrie ist halt im Süden. Und wenn

wir da nicht relevant schneller werden, was Genehmigungsverfahren angeht und so weiter,

dann haben wir da wahrscheinlich schon schon ein Problem. Also insofern, ja, es ist jetzt zumindest

mal, wenn du das mit anderen Ländern vergleist, also wenn es mit dem Inflation Reduction Act in

den USA vergleist, da wird halt systematisch sozusagen Industrie- und Wirtschaftspolitik

betrieben. Und davon sind wir halt milenweit entfernt. Das geht wieder da, wenn Deutschland ist im

Vergleich zu allen anderen Ländern, auch als man was politisch sehr wenig verschuldet. Ja,

das stimmt. Aber wie gesagt, ich meine, mit Verschuldung, also mit Verschuldung vermeiden,

kreierst du jetzt kein Wirtschaftswatz. Aber mit dem Puffer, den man noch hätte. Ja, das stimmt.

Aber man müsste es dann halt gut und konsequent einsetzen und ob das jetzt im aktuellen politischen

Umfeld wirklich passieren wird, wo ja sozusagen auch mutige Initiativen, auch seitens Mann der

Grünen und so weiter, auch sehr viel Gegenwind stoßen und Wunder AfD natürlich dann auch jetzt

mit gestiegener Einfluss alles kaputt machen. Werden wir mal sehen. Also ich sage nur, wenn du das

jetzt auch mit dem Frankreich vergleichst, wo man natürlich auch mal gucken muss, wie lange bleibt

Macron? Also er wird ja sowieso jetzt abgewählt. Aber was kommt nach Macron? Weil er einfach nicht

mehr weiter regieren kann. Muss man halt mal schauen, was da passiert. Es ist halt nur, wenn du es eben

mit anderen Ländern vergleichst, mit denen wir am Wettbewerb stehen, dann sind wir da wahrscheinlich

relativ gesehen nicht so gut aufgestellt. Wer macht es richtig gut? Was ist richtig gut? Aber ich

glaube schon, dass jetzt ein Inflation Reduction Act genau das richtige Signal setzt. Also wenn

er neue Energien gefördert, es werden Zukunftsinustrien gefördert, wahnsinnig konsequent.

Kann man natürlich sagen, hat das jetzt irgendwas mit Level Playing Field zu tun,

natürlich nicht. Aber das ist wahrscheinlich schon Best Practice, was man gerade so machen kann.

Und das könnten wir aber natürlich nur auf europäischer Ebene erreichen und dass wir jetzt

irgendwie sowas auf europäischer Ebene erreichen. Das hat Frau von der Leyen ja mal angekündigt,

aber davon sind wir, glaube ich, relativ weit entfernt. Ich war gestern auf der Veranstaltung

hier in Berlin. Da waren sehr viele so Gründer in deinem Alter vielleicht noch ein paar Jahre

weiter. Berlin 2.0 ist eine sehr gute Veranstaltung, aber du bist auch regelmäßiger Gast. Gestern Abend

aus den Gründen Siebenz, glaube ich, nicht da. Aber es war schon so eine Gründergeneration fast

vor dir oder so. Und dann ist jemand aufgestanden in der Diskussion und hat gesagt, also er wollte

mal sich eigentlich jetzt hier selbst irgendwie zichtigen und auch eine Diskussion auslösen.

Er sei seiner Generation, das sei eigentlich irgendwie ein Riesenproblem und er sei darüber

sehr emotional und auch geschockt, nicht gelungen in Deutschland oder Europa, eine Firma aufzubauen,

die mit den amerikanischen Super Scalern oder Großfirmen konkurrieren kann. Also sei das

Versäumnis einer ganzen Generation von Unternehmern in Deutschland oder Europa sowas nicht geschafft zu

haben. Ist wahrscheinlich so. Und wenn man die Nachrichtsgeneration anguckt, ist das halt nicht

so. Also der deutsche Mittelstand, den wir heute haben, da hast du halt eine Reihe von Weltmarktführern

und so weiter und das ist uns wahrscheinlich im Digitalbereich bisher nicht gelungen. Und woran liegt

es? Ja, ich glaube schon, dass gewisse Dinge auch Zeit brauchen. Also dass du natürlich auch ein

Ökosystem sich entwickeln musst und du siehst ja, was jetzt zum Beispiel aus so einem CDTM entsteht

in München. Und ich glaube, ich kann das sagen. Mit BWL-Lan wirst du das jetzt nicht erreichen,

als ich selbst BWL-Lan. So eine Brauchst du natürlich die Ingenieure, die da, wo ihr Top-Universitäten

haben und die dann eben Unternehmen bauen, wie ein Encelones und so weiter, die dann eben sowas

vielleicht erreichen können. Und davon brauchst du einfach viele. Und das darf man eben auch nicht

vergessen. Dafür ist natürlich auch ein Einwanderungsgesetz und eine Attraktivität für Hochqualifizierte so

wichtig. Wenn du anschaust, was sind jetzt die Unicorns und die Firmen, die dann letztendlich

an die Börse gehen, USA, eine relevante Anteil wird halt von Migranten, von hochqualifiziert

Migranten gegründet. So und das ist schon wichtig. Aber das braucht halt Zeit. Und ich glaube, was

wir schon mittlerweile in Deutschland haben, wir haben eine Okay-Venture-Capital-Szene. Wenn Firmen

später Geld brauchen, dann kriegen sie das. Also Firmen wie Sequoia und so weiter sind alle ja

mittlerweile in Europa und auch in Deutschland sehr aktiv. Das heißt also die Voraussetzungen,

die du hast. Du hast mittlerweile auch eine Reihe von Leuten, die jetzt schon mal gesehen haben,

wie gute Techfirmen funktionieren. Ich glaube, die grundsätzliche Voraussetzungen sind da. Aber

letztendlich ist es in den USA ja genauso. Du brauchst einfach Lighthouse Firmen, also Leuchttürme,

die letztendlich die Entwicklung nach oben treiben. So und in den USA ist das natürlich für 30, 40

Jahren losgegangen im Digitalbereich oder der Basistechnologie, die dann letztendlich dazu

geführt hat und bei uns eben deutlich, deutlich später. Wir hatten ja im Prinzip

eine Venture-Capital-Renaissance erst ab 2007. Und du darfst eben nicht vergessen,

im Standard & Poor's Index sind heute fast 50 Prozent der Unternehmen, die im Standard & Poor's

Index, also größten 500 Unternehmen in den USA, sind Venture-Capital finanziert. Also wenn du guckst,

was ist sozusagen in Deutschland, an Venture-Capital finanzierten Unternehmen? Da hast du einen Hello

Fresh, die jetzt irgendwie DAX, MDAX sind Delivery Hero, Zalando. So und jetzt dennächst vielleicht

dann ein Flixbus. Aber das ist natürlich von der Anzahl deutlich weniger und natürlich auch weniger

wirklich anspruchsvolle technologische Themen. So und ich glaube davon brauchen wir einfach mehr,

aber das dauert halt. So und wir können eben nur hoffen, dass uns bis dahin, bis wir sozusagen da

mehr von diesen Leuchtturm-Themen haben. Und ich finde, wenn du jetzt siehst, was ist passiert

in München, das müsste meine Prinzip, sowas wie das CDTM, müsste es eigentlich an jeder europäischen

Hochschule geben. Und dann hast du langsam auch die Schlagzahl, die wahrscheinlich dazu führt,

dass dann eben wirklich diese Sicken wie kann. Als eigentlich Neue-WRU. Also du bist ja selber

ja, aber Neue-WRU ist für Tech Leute. Genau, für Tech Leute. Weil BWLer können halt dazu beitragen,

dass die Welt ein bisschen besser wird. Aber sie können es halt nicht in sich, das muss man

wahrscheinlich so nüchtern sehen. So brauchst eben schon Leute, die aus dem Tech Produktbereich

kommen, die da voranschreiten. Und davon brauchst du einfach viele. Weil das ist ja auch in USA

nicht anders. Ich hatte jetzt gerade wieder, weil letzte Woche auf einen sehr, sehr interessanten

Investoren-Meeting von einem Fund of Fund, der in wirklich alle Top-Fonds seit 30 Jahren investiert.

Und es ist halt so, es sind 5 Prozent der Unternehmen, Venture Capital finanziert und Visa.

Da ist die Grundgesamtheit in Unternehmen, wo Sequoia, Excel und so weiter investiert hat. Also

wirklich nur in sich schon Picture Perfect, alles toll. Und selbst davon machen halt 5 Prozent

der Unternehmen, generieren halt 80 Prozent der Returns oder noch mehr in dieser Industrie.

Und da brauchst du einfach eine relativ große Menge an Unternehmen, damit du halt eine Chance hast

auf den Spotify und so weiter. Und davon brauchst du halt nicht eins. Und bei Spotify kannst

dich jetzt auch drüber streiten, ob das jetzt, ne, ist schön, ich höre auch gerne Musik. Aber

das ist natürlich jetzt nichts, wo du sagst, das ist jetzt eine Technologically Path-Breaking.

Das war eigentlich nicht profitabel. Ja, das kommt dann nochmal als schweren hinzu.

Sondern, ne, und da brauchst du einfach eine größere Grundgesamtheit in Unternehmen. Und davon

sind wir halt einfach noch ein bisschen weiter entfernt. Und da musst du natürlich auch als Europa

insgesamt denken. Auf der anderen Seite, Israel, gerade aus anderen Gründen, sehr stark in der Presse.

Aber da siehst du natürlich wie ein ganz kleines Land. Also Israel hat ja, was ich,

CME und Einwohner und Venture Capital Pro Einwohner deutlich über den USA, also deutlich,

wie auch ein sehr kleines Land durch einen starken Fokus, durch die Verquickung von Armee

und Venture Capital Szene, es eben schafft, ein wahnsinnig beeindruckender Wirtschaftszweig zu

kreieren. Also insofern, es geht schon, auch im Kleineren. Aber trotzdem ist sozusagen das Gesetz

der großen Zahlen gilt eben Venture Capital ganz klar und meine Hoffnung wäre, dass wir da eben

stärker agieren. Das Problem ist nur, das ist eben so wahrscheinlich das grundlegende Problem.

Wir tun uns halt wahnsinnig schwer mit so einem, ich sag jetzt mal, Makroneskenverhalten. Also sozusagen,

wo hat einfach Makronesach? Tech ist wichtig. Invest in France gibt es da eine Konferenz

im Versailles. Da sind alle Minister, da kommst du hin, da kannst du sozusagen alle Minister treffen.

We are open for business, wie du immer so schön sagst, wo halt wirklich die Politik sagt,

wir wollen, wir finden das wichtig. Und das jetzt Herr Scholz mit seinem Kabinett sich in Meseberg

hinsetzt. Meseberg ist nicht ganz so glamourös wie Versailles. Wir laden jetzt mal sozusagen Tech-Unternehmer

aus der ganzen Welt ein und sagen, so, we want you here, was müssen wir tun? Das passiert halt

nicht in dem Maße. Und ich glaube, das wäre halt schon wichtig. Und ich habe halt so ein bisschen

Sorge, dass wir diese konzertierte Aktionen, die du wahrscheinlich bräuchtest, auch gerade auf

europäischer Ebene, in diesem ganzen Gemengelage zwischen Föderalismus, AfD und so weiter,

dass wir da halt einfach DPS nicht auf die Straße bringen. Aber gut, ich hoffe es natürlich,

dass es anders läuft. Los, wie gesagt, ich versuche immer recht nüchtern auf die Dinge zu gucken

und in Wahrscheinlichkeit zu denken. Und ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist nicht so hoch. Auf

der anderen Seite, wer hätte gedacht, dass Franz Müntefering und Herr Schröder die Agenda 2010

aus der Taufe heben würden? Also insofern, vielleicht muss einfach noch ein bisschen beschissener laufen,

damit es besser wird. Okay, was ein Schlusswort. Mir fällt jetzt auch nicht so ein deutlich

besseres Schlusswort ein, aber als Franz Müntefering, als zurück zum Anfang, da hat ich dir ja von

der Elon Musk Biografie erzählt, ich würde es hier wirklich lesen. Der Typ hat immerhin so

drei oder vier von diesen Dingern gegründet oder beeinflusst. Abschuld. Und das ist jetzt schon

interessant. Übrigens Südafrikaner, ne? Südafrikaner Schaden. Also Süda ist ausführlich drin. Also

ich bin jetzt auf Seite 470 von 600. Das ist ein dickes Ding. Und ich bin jetzt kein Fan. Also ich

habe irgendwie eigentlich gar keine Emotionen zu dem. Oder jetzt, was man so lehnen kann,

aktuell wird man ja schon ein bisschen auch negativ eher eingestellt. Aber einfach die Story

zu lesen ist schon spektakulär. Und deswegen, also wenn man sich so ein bisschen inspirieren möchte

und wenn man das einmal so nochmal nachvollziehen möchte, ist es wirklich wertes zu lesen. Und

ich versuche gerade den Herrn Eisaxon zumindest mal aufs nächste Festival zu bekommen.

Das war der Herr Maske. Ja, den auch. Aber da haben wir schon mal letztes Jahr auch zumindest mal

sanften Gespräche. Da hieß es Only Appearances that are Mission Critical. Und wir sind jetzt,

glaube ich, leider nicht Mission Critical. Aber ihr könnt es ja auch noch dran arbeiten.

Genau. Gut. Okay. Also vielen Dank euch hier in Berlin fürs Zuhören. Und vielen Dank allen

Podcast-Hörerinnen und Hörern. Danke dir, Flo. Dankeschön. Ciao ciao.

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Der Project-A-Partner über aktuelle VC-Trends und die "Plattform Deutschland"

Was denkt der Investor über den KI- Hype? Was sollten About You und Zalando von den chinesischen Newcomern Temu und Shein kopieren? Was muss passieren, damit die nächste Generation der Tech-Konzerne in Deutschland entsteht? Wie immer, wenn der Project-A-Partner Florian Heinemann zu Gast im OMR Podcast ist, gibt es einen furiosen Ritt durch alle Themen, die gerade in der Tech Bubble relevant sind. So auch diesmal, als er und Philipp Westermann am 11. Oktober auf der Bühne von Project As eigener Knowledge Conference in Berlin zusammenkamen. Fazit-Spoiler: "Vielleicht muss einfach noch ein bisschen besch***ener laufen, damit es besser wird." Wie, das erklärt Heinemann in diesem Live-Podcast.

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Die Themen des Live-Podcasts mit Florian Heinemann:
(00:01:36) Themen, auf denen Fo Heinemanns Fokus liegt
(00:03:44) Project As Erwartungen an Wachstum und Bewertungen
(00:10:56) nächste Exits und Zahl aktueller Investments
(00:14:13) die Mechanik hinter Birkenstocks IPO
(00:21:16) sein Blick auf Elon Musk
(00:22:48) der Fall SBF und die Zukunft von Krypto
(00:24:26) wie er den aktuellen KI-Hype als VC erlebt
(00:28:49) wer mit KI Geld verdient und Copilot-Ansatz
(00:34:37) chinesische Newcomer im E-Commerce
(00:45:00) ob er noch im E-Commerce-Sektor investiert
(00:47:38) "Plattform Deutschland" vs. andere Staaten
(00:52:19) das Fehlen deutscher Big-Tech-Unternehmen

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