Lage der Nation - der Politik-Podcast aus Berlin: LdN353 Polen wählt Demokraten, steigende Spannungen steigt Israel, Verbot pro-palästinensischer Demos, Kabinett beschleunigt Verkehrswende, Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete
Philip Banse & Ulf Buermeyer 10/20/23 - Episode Page - 1h 29m - PDF Transcript
Herzlich Willkommen zur Lage der Nation, Ausgabe Nummer 353 als Lage live aus Frankfurt am Main.
Herzlich Willkommen, Frankfurt am Main.
Vielen herzlichen Dank, die größte Lage live ever in Frankfurt am Main.
1900 Leute.
Mein Name ist Philipp Banzer.
Ich bin Ulf Burmaier und wir machen seit über sieben Jahren zusammen den Podcast Lage der Nation,
wo wir die politischen Ereignisse in Deutschland und der Welt zusammenkehren und analysieren,
soweit sie uns interessieren und wie sie federale Levant halten.
Jetzt mal live heute in Frankfurt.
Wie immer ein volles Bett, ich würde sagen, dann steigen wir gleich ein.
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Zumal wir in dieser Woche gleich für den Anfang für euch eine erfreuliche Nachricht haben.
Eine Nachricht, nämlich die in ganz Europa mit freudiger Überraschung aufgenommen wurde.
Polen hat gewählt und hat sich nach acht Jahren wieder für die liberale Demokratie entschieden.
Ja, also Polen, da hat ja seit 2015, glaube ich, die PiS regiert und man konnte so wie andere bekommen.
Polen bewegt sich so ein bisschen Richtung Ungarn, also zumindest politisch.
Und sie hat jetzt aber keine Mehrheit mehr.
Sie hatte eine satte Mehrheit, jetzt hat sie keine Mehrheit mehr und ein Parteienbündnis aus drei Parteienbündnissen hat diese Wahl gewonnen.
Und angeführt wird dieses Bündnis von Donald Tusk, der war schon mal Regierungschef in Polen,
war dann Ratspräsident in der EU und wird jetzt, wenn alles rundläufig mal sagen, neuer Chef der Regierung in Polen.
Ja, genau. Und Donald Tusk ist eben einfach ein sehr erfahrener Politiker,
ein Mann auch mit besten Kontakten in der Europäischen Union, einfach durch seine Arbeit auf der europäischen Bühne.
Und er hat auch sehr gute Kontakte nach Berlin.
Das heißt also auch für uns in Deutschland ist das mit Sicherheit eine gute Nachricht,
wenn jetzt Donald Tusk dort wieder ans Ruder kommt.
Denn wie soll ich sagen, das deutsch-polnische Verhältnis war in den letzten Jahren jetzt auch nicht nur von guten Nachrichten,
nicht nur von Wohlgefallen geprägt und das könnte sich jetzt wieder ändern.
Das könnte sich wieder ändern und dementsprechend groß war die Erleichterung so unter allen Europafreunden
und Leuten, denen an deutsch-polnischen Verhältnissen irgendwas gelegen ist.
Und das sagt auch Professor Dr. Peter Oliver Löw, der ist Direktor des Deutschen Polen Instituts
und den haben wir gefragt, sind Sie auch erleichtert und er sagt auf jeden Fall.
Da wird sich nun in Zukunft die Tunadität doch deutlich ändern.
Man wird wieder sachorientiert mit einer der Reden können.
Es wird möglich sein, über Zukunftsprojekte zu sprechen.
Und man muss sich nicht immer mit einer doch sehr populistischen und sehr auf krawall gebrüsteten Rhetorik auseinandersetzen.
Ja, denn in Polen muss man sagen, war die Demokratie in den letzten Jahren schon so ein bisschen unter die Räder gekommen,
Philipp, du hast es gesagt, Polen hatte sich quasi politisch auf den Weg nach Ungarn gemacht
und das bekannteste Symptom dieser, ich sag mal, Degeneration der Demokratie in Polen war die Justizreform.
Da wurden ja Gerichte systematisch auf Parteilinie der PiS gebracht, allen voran das polnische Verfassungsgericht.
Und damit hat die PiS im Ergebnis, muss man schon so deutlich sagen, de facto versucht, die Gewaltenteilung abzuschaffen.
Und das ist ja immer so einer der entscheidenden Schritte von der Demokratie, von der liberalen Demokratie mit einer Gewaltenteilung hin zur Autokratie.
Da gibt es vielleicht noch Wahlen, aber die bewirken im Prinzip nicht mehr.
Und diese Justizreform war ja auch der entscheidende Grund, warum die EU ihre Rechtsstaatsmechanismus scharfgeschaltet hat
und de facto plimaldauer 100 Milliarden Euro, die Polen eigentlich bekommen, hätte eingeforen hat.
Und außerdem hat die PiS extrem, das war mir vorher auch nicht so richtig klar, auf die ganzen, gesamten Institutionen der Gesellschaft eigentlich abgesehen.
Also das war eben nicht nur die Justizreform, sondern die haben öffentliche Medien, Museen, Theater, Zeitungen mit ihren Leuten besetzt.
Und am Ende jetzt im Wahlkampf war das besonders bizarr.
Da waren die Preise an den polnischen Tankstellen deutlich billiger, und zwar nicht nur billiger, als sie irgendwie in Deutschland sind.
Sondern richtig substanziell billiger, auch 30 Cent billiger als andere polnische Tankstellen.
Warum der Chef dieses Benzin-Petrol-Konzerns war ein PiS-Mann und wollte für gute Stimmung für die PiS sauren?
Ja, muss man sich mal überlegen. Also die haben tatsächlich da Benzin deutlich unter dem Einstandspreis verkauft, also nicht alle Tankstellen,
sondern die Tankstellen eben von diesem Staatskonzern Orlen, warum um Stimmung im Wahlkampf zu machen.
Also das zeigt so das Ausmaß. Die PiS hat im Wahlkampf übrigens auch natürlich auf klassische Mittel der Demagogie gesetzt.
Die hat im Wahlkampf viel Hass und Angst geschürt, vor allem Deutschland und die Europäische Union,
vor allem dargestellt als eine Bedrohung des Polentums, als eine Gefahr für die polnische Nation.
Und da war leider eben auch eine ganze Menge an Hetze gegen Deutschland dabei.
Gerade Donald Tusk, eben als Aushängeschild der Opposition, wurde im Wahlkampf so als Marionette von Brüssel und Berlin diffamiert.
Da hat man zum Beispiel aus einer Rede, die Donald Tusk oder einer kurzen Ansprache, die einmal auf Deutsch gehalten hat,
hat man diesen ganz kurzen Ausschnitt rausgeschnitten, diese zwei Sekunden, wo er sagt, für Deutschland.
Also er wird es so das Ende dieser Rede. Da sagte er, ich wünsche irgendwie alles Gute für Deutschland.
Und diesen Schnipsel für Deutschland haben sie rausgeschnitten und haben den dann tausendfach in irgendwelchen polnischen Medien gespielt,
so als wäre Donald Tusk im Grunde nur eine Marionette.
Und so ein bisschen so ein Symbolbild, was ja auch rumgegangen ist, ist dieser Moment,
als Jaroslaw Kaczynski der Parteichift der PiS wählen wollte, also seinen Kreuz abgeben wollte
und dann im Sammel-Wahl-Lokal eben natürlich ein Riesenschlange war.
Wahlbeteiligung war groß, über 75 Prozent.
Und er wollte halt mit seinen Bodyguards an den Schlangen vorbei in die Wahlkabine gehen
und die Leute waren nur so hinten anstehend.
Und das war kein Spucken, kein Schrein, kein Beschimpfen, kein Krawall.
Die haben einfach gesagt...
Kollege, das ist die Schlange.
Und Kaczynski so bedröppelt hat sich hinten angestellt.
Vorher hatten ja viele damit gerechnet, dass die so in den Trump-Modus schalten könnten.
Wenn sie die Wahl verlieren und dann mit allen Tricks versuchen,
doch an der Macht zu bleiben, sich doch irgendwie sitze, in das same zu besorgen.
Und das ist nicht passiert bisher.
Stand jetzt, muss man sagen, sie haben das erstaunlich ruhig und fair akzeptiert.
Ihre Wahlniederlage und Peter Oliver Löw vom Deutschen Polen-Institut,
der sagt eben, na, das liegt eben wahrscheinlich daran,
dass das Ergebnis doch so relativ deutlich war,
dass selbst mit Tricks der PiS klar war, würden sie keine Mehrheit mehr zusammenbekommen.
Aber sie hat vorgesorgt, sie hat sich ja eine Struktur geschaffen,
in Form von zahlreichen Institutionen, Stiftungen, Medien,
die in den letzten Jahren von der PiS, von der Regierung gesponsort worden sind.
Die bilden ein gewisses Rückfallbecken für all diejenigen,
die nun ihre Ämter und Fründe verlieren werden.
Möglicherweise rechte man damit, dass man auf dieser Grundlage dann
in den nächsten Jahren bereits wieder die Mission Rückauberung der Macht in Angriff nehmen kann.
Und es geht ja schon im nächsten Jahr los mit den Kommunalwahlen
und dann bald darauf mit den Europawahlen.
Ja, und für diese Rückauberung muss man sagen, hat die PiS eben in der polnischen Gesellschaft,
in den vielfältigen Institutionen des Landes, auch in den Medien,
inzwischen einfach eine sehr starke Position.
Wir haben es eben dargestellt, wie die Institutionen da systematisch auf Linie gebracht wurden
und um dann also wirklich wieder einen Übergang zu schaffen,
zu einer liberalen polnischen Demokratie, muss das Land jetzt im Prinzip mindestens
zwei große Schritte machen und darf dabei nicht stolpern, Philipp,
und der erste Schritt, der betrifft jetzt quasi so diese politische Machtübergabe.
Da ist eine der zentralen Figuren, Andrzej Duda, der polnische Präsidentin.
Richtig, der muss nämlich jetzt quasi den Auftrag zur Regierungsbildung verteilen.
Dafür hat er einige Tage Zeit und Duda ist PiS Mitglied
und gilt so als, so ein Sportwort, der Kugelschreiber, der PiS bisher.
Und deswegen sind alle ganz gespannt, was er jetzt wohl tun wird.
Und er hat doch einige Möglichkeiten, den Willen der Willenden zu blockieren.
Er hat jetzt 30 Tage Zeit, um den Auftrag zu verteilen,
an eine Fraktion zur Regierungsbildung.
Und üblicherweise wäre das halt die Fraktion mit den meisten Sitzen, also die PiS.
Ja, das muss man sehen. Die PiS hat immer noch die größte Fraktion,
aber sie hat eben nur knapp über 30 Prozent, ich glaube 34 Prozent der Stimmen bekommen.
Das heißt, sie hat keine absolute Mehrheit.
Aber sie ist schon noch die stärkste Fraktion.
Insofern könnte jetzt Andrzej Duda tatsächlich argumentieren,
die PiS hat jetzt erstmal den Hut auf.
Richtig, das ist aber insofern ein bisschen unpraktikabel,
weil sie keine Chance hat, irgendwie die Mehrheit zu kriegen.
Es gibt keine Partei, kein Bündnis, das mit der PiS koalieren will,
um die Mehrheit der Sitze zu bekommen.
Das ist nicht in Aussicht unüblich, aber doch konstruktiver wäre es
eben der zweitgrößten Fraktion diesen Parteienbündnis, um Donald Tusk und Co.
den Auftrag zu geben, weil die drei Parteienbündnisse haben gesagt,
wir machen das, wir wollen auf jeden Fall koalieren,
wir hätten auf jeden Fall eine Regierung zusammen.
Das wäre also konstruktiv, auch weil es den unüblich.
Wenn ja jetzt doch der PiS den Auftrag gibt,
dann würde die zwar erstmal keine Mehrheit zusammenkriegen,
würde aber bis auf weiteres Geschäftsführend im Amt bleiben.
Genau, das ist das Problem.
In Deutschland wäre das ja nicht so einfach möglich,
aber in Polen ist es eben so, dass diese Regierung,
die dann erstmal gebildet werden kann, tatsächlich Geschäftsführend im Amt bleibt,
wer sich für die verfassungsrechtlichen Details erinnert.
Da gibt es einen sehr guten Artikel auf dem Verfassungsblock.
Das sparen wir euch jetzt mal, aber jedenfalls ist so die Bottom Line
der erste Schritt, also wirklich Machtübergabe,
Bildung einer Regierung getragen von den oppositions-,
bisherigen Oppositionsfraktionen,
ist also alles andere als eine Selbstverständlichkeit,
da muss der Präsident noch mitwirken.
Und selbst wenn das dann jetzt so klappt,
dann bleibt noch der große Schritt zwei,
diese von uns eben schon beschriebene Gleichschaltung
der polnischen Gesellschaft.
Also diese Übernahme aller Institutionen durch die PiS
müsste revidiert werden.
Ja, also um wieder auf einen Weg zu einer wirklich pluralen Demokratie zu kommen,
wo eben in diesen gesellschaftlichen Institutionen
wirklich Parteien repräsentiert sind,
verschiedene gesellschaftliche Gruppen auch repräsentiert sind,
das reicht eben vom Verfassungsgericht über die Museen
bis zu eben diesen Tankstellenkonzern.
Und da sagt Peter Oliver Löw vom Deutschen Polen-Institut,
das könnte ein langer Weg werden,
diese Institutionen wieder zu demokratisieren,
vor allen Dingen sei viel Kreativität erfordert.
Er hat uns diese Sprache nicht irgendwie von der U-Bahn geschickt,
deswegen beginnt hier etwas laut, erschreckt euch nicht.
Er sagt, um diese Institution zu redemokratisieren,
da sei eben doch Kreativität erforderlich.
Im Bereich der öffentlich-rechtlichen Medien zum Beispiel,
die von der PiS-Regierung zu Staatsmedien umfunktioniert worden sind,
hat man gerade diskutiert, ob es nicht möglich sein könnte,
diese Medien einfach in den Bankrott zu schicken.
Dadurch würden es möglich werden,
einfach an neue öffentlich-rechtliche Medien zu gründen.
Und so könnte man die von PiS gefolgsleuten besetzten Rundfunkräte
oder auch den Rat der nationale Medien,
der quasi so eine Überstruktur bildet, umgehen.
Ob das so realistisch ist
und ob das auch so umgesetzt werden kann,
werden die nächsten Wochen zeigen.
Aber viel Kreativität wird gefragt sein,
um hier rasch zu Ergebnissen gelangen zu können.
Ich stelle mir vor uns an,
öffentlich-rechtlichen Rundfunk Bankrott gehen zu lassen.
Einmal mal dichtmachen im Falle, weil er so autoritär infiziert ist,
wäre schon ein massiver Schritt.
Also die EU könnte diesen Prozess etwas beschleunigen,
indem sie halt diese 100 Milliarden doch ein bisschen eher freigeben.
Also nicht die ganze Rückabwicklung dieser Justizreform abwarten,
sondern sagen, okay, wir sehen ihr seid guten Willens.
Also geben wir doch zumindest mal einen Teil dieser ganzen Milliarden frei,
das wäre so ein Weg, um diesen Prozess zu unterstützen.
Da könnte Brüssel quasi einzelne Schritte in die richtige Richtung schon beloden.
Und damit hätte dann die hoffentlich neue Regierung
einfach finanzielle Spielräume um die Bevölkerung mitzunehmen auf diesem Weg.
Auch wenn die Justiz vielleicht noch nicht so ganz unabhängig ist.
Was man jedenfalls, glaube ich, zusammenfassend sagen kann,
Philipp ist trotz dieser Hürden, vor denen das Land,
vor denen die bisherige Opposition jetzt steht,
ist das ein riesiger Schritt für Polen,
dass jedenfalls im Parlament Demokratinnen und Demokraten
jetzt wieder die Mehrheit haben.
Das zeigt eben auch, Demokratinnen können sich durchaus wehren,
wenn sie wählen.
Wenn sie wählen gehen, aber es ist eben auch zu sehen,
wie schwer es ist, wieder Gegenruder zu geben,
wenn das Ding aus dem Ruder gelaufen ist.
Das ist dann nicht einfach mit einer Wahl getan
und alles wieder frei vorher.
Wir sind es in NUNUSA zum Teil auch, aber in Polen eben auch.
Und das ist, finde ich, auch ein Mahnzeichen,
dass man aufpassen muss.
Absolut. Also so eine liberale rechtstaatliche Demokratie,
wenn die einmal beschädigt ist,
dann fällt es doch sehr schwer, wieder die Institutionen aufzubauen.
Das liegt einfach daran, dass eine funktionierende Demokratie
so viel mehr ist, als einfach nur verfassungsrechtliche Spielregen.
Also eine Verfassung kann man relativ schnell reparieren.
In diesem Fall ist das noch nicht mal nötig,
aber es ist ja auch so, dass die Institutionen
in der Fassung, soweit ich das mitbekommen habe,
gar nicht so grundlegend geändert worden ist,
aber die Institutionen im Land sind eben auf den Kopf gestellt worden.
Und das dauert lange.
Und ich glaube, so eine demokratische Kultur wieder zu entwickeln,
dass einfach zum Beispiel das überhaupt nicht okay ist,
wenn man Medien gleich schaltet.
Das wird sicherlich einige Jahre dauern.
Insofern finde ich die Idee charmant,
wenn die EU-Kommission tatsächlich auch versucht,
der finanzielle Unterstützung zu geben.
Das heißt, dass die EU-Kommission
tatsächlich der Krieg in Israel im Gasastreifen
und die Lage ist ernst.
Die Spannung nebenzugut, da kann man, glaube ich, nicht anders sagen.
So einen kurzen Überblick.
Ich meine, ihr habt das ja auch alle mitbekommen.
Die Hamas schießt weiter.
Raketen auf Israel.
Israel fliegt weiter.
Luftangriffe auf den Gasastreifen.
Die Hamas sagt, 2.500 Menschen sind umgekommen
und verletzt worden.
Aber wie gesagt, das Hamas muss man vorsichtig genießen,
kann man schwer überprüfen.
Es gibt zaghafte Versuche für Hilfslieferungen über Ägypten.
Die sind extrem wichtig,
weil der Gasastreifen zurzeit ja von Israel abgeriegelt ist.
Insbesondere Wasserstrom und so weiter.
Jetzt haben sie im Süden wohl wieder das Wasser freigeschaltet
und den Strom aber jedenfalls im Grundsatz ist
dieser Landstrich völlig isoliert
und da droht eine humanitäre Katastrophe.
Deswegen ist das so zentral,
dass jetzt tatsächlich Hilfslieferungen ins Land kommen.
Die Ägypten hat sich lange gestorbt.
Morgens soll es losgehen.
In dieser Woche gab es noch ein interessantes Ereignis.
Aber auch so ein Medienereignis.
Am Dienstag herrschte große Aufregung zunächst mal um eine Rakete,
die angeblich in einem Krankenhaus eingeschlagen ist.
Da ist vieles noch unklar.
Was man weiß, ist,
sie ist in einem Krankenhaus komplex eingeschlagen,
allerdings nicht in das Gebäude,
sondern auf einem Parkplatz,
in dem sie in einem Krankenhaus eingeschlagen haben,
wie viel unklar, wie viel da ums Leben gekommen sind,
auch unklar, wer es war, der diese Rakete abgeschossen hat,
ist auch nicht geklärt.
Die Hamas sagt, das sei eine israelische Rakete.
Die ADF, also die Israeli Defense Forces,
also die Israelische Amelie sagt,
das war eine palästinensische Rakete von islamischen Jihad.
Ich würde sagen, die Indizien, die wir bisher haben,
deuten eher in diese Richtung.
Aber wenn man in den Urheber,
auch wie viele Menschen dort getötet wurden, wissen wir nicht.
Die Hamas sagt, oder die Gesundheitsbehörde im Gaza,
die von der Hamas gesteuert wurden, sagt 400, 500 Leute.
Aber es gibt durchaus Zweifel an dieser Zahl.
Was man jedenfalls sagen kann,
ist, dass die Botschaften,
die zunächst mal von der Hamas in die Welt gesetzt wurden,
eben auch in Deutschland vielfach geteilt wurden.
Da gab es wiederum auf Twitter, auf Blue Sky,
und da gab es auch noch die
Medi-Deals-Tränen von Menschen, die gesagt haben,
tut mir total leid.
Ich habe hier Nachrichten geteilt, die ich nicht richtig gecheckt hatte.
Also da kann man jedenfalls sagen, Hamas kann auch Propaganda.
Die können also nicht nur Mordanschläge,
sondern die verstehen inzwischen auch die Manipulation
der öffentlichen Meinung über soziale Medien.
Der große Elefant, der jetzt im Raum steht, ist halt die Frage,
wird es an den Bodenoffensive der Israelis geben, ja oder nein?
Und wann fängt die an und wie wird die aussehen?
In den Süden abzuziehen oder sich zu evakuieren?
Ja, da gibt es irgendwie so einen, sagen wir mal,
so einen Sumpf, der den Gazan-Streifen so grob,
zwei Hälften teilt.
Und im Süden gibt es jetzt eben auch wieder Wasser.
Das heißt also, es gibt quasi einen Anreiz für die Menschen,
nach Süden zu wandern.
Das Problem ist bloß, der Süden ist ohnehin schon überfüllt.
Da wird jetzt noch eine weitere Million Refugees aufzunehmen,
wird schwierig.
Und dann muss man sehen, die Hamas, die setzen weiterhin
auf diese Strategie der menschlichen Schutzschilde.
Deswegen versuchen sie Menschen aus dem Norden aufzuhalten
und zurückzuschicken, damit sie eben nicht in den Süden fliehen können.
Was für eine zynische Politik.
Und die Furcht der Palästinenser ist,
dass das Ende des Gazan-Streifens sein könnte.
Also wenn die Leute aus dem Norden abziehen
und dann womöglich irgendwann Israel auch nochmal die Grenze aufmacht
und sie dann auch aus dem Gazan-Streifen raus könnten,
was viele sicherlich wollten.
Das ist ja Ägypten.
Was habe ich gesagt?
Ja, Israel.
Entschuldigung.
Wenn Ägypten die Grenze aufmacht
und die Palästinenser eben dann fliehen könnten,
dann bestünde halt die Möglichkeit,
dass Israel tatsächlich den Gazan-Streifen besetzt
und dann eben auch besetzt hält.
Es gibt keine Beweise oder Indizien dafür, dass Israel das will.
Aber wenn Ägypten die Grenze aufmachen würde
und die Palästinenser den Gazan-Streifen
zu zwei Millionen verlassen würden,
dann wäre es wahrscheinlicher, dass dieses Ereignis eintritt.
Also man kann jetzt noch nicht, um das mal auf den Punkt zu nehmen,
man kann jetzt also noch nicht davon sprechen,
dass Israel tatsächlich die Menschen aus dem Gazan-Streifen
insgesamt vertreibe.
Das wäre zu weit, weil man eben nicht weiß,
ob das tatsächlich das Kalkül ist.
Diese Aufforderung aus dem Norden zu fliehen
lässt sich ja auch zwanglos erklären,
mit dem Bestreben in zwar einer zivile Opfer
bei der Offensive gegen die Hamas zu vermeiden.
Aber klar, wenn der Gazan-Streifen
tatsächlich jetzt verlassen würde,
dann wäre das das Ergebnis.
Auch wenn Israel das vielleicht gar nicht intendiert hat.
Aber wie gesagt, deswegen hält Ägypten die Grenze
nach wie vor geschlossen.
Zum einen natürlich das Problem nicht ins Land holen,
zwei Millionen plus X Palästinienzer innen zu versorgen.
Und auf der anderen Seite will man,
quasi aus islamischer Solidarität heraus,
gerade nicht zulassen,
dass Israel den Gazan-Streifen lehrt.
Oder jedenfalls im Ergebnis.
Wir haben gesagt, wir können die Intention nicht nachweisen,
aber das ist jedenfalls im Ergebnis so läuft.
Und das hat auch innenpolitische Gründe,
denn in Ägypten gibt es ja so eine Art Militärdiktatur zur Zeit,
die massiv zu kämpfen hat,
mit einer islamistischen Opposition.
Das heißt, die müssen wiederum sehr darauf achten,
dass ihnen die eigenen Islamisten in Ägypten nicht zu gefährlich sind.
Also es droht, das ist auch das andere Szenario,
was immer noch am Horizont steht.
Es droht halt einen Dreifrontenkrieg,
vor allen Dingen auch, weil der Iran halt seine Finger im Spiel hat.
Der Iran hat bisher keine Atombombe
und er hat halt gedroht, die Hezbollah von alleine zu lassen.
Also diese islamische Miliz, die im Libanon hausiert
und 140.000, 150.000 Raketen hat,
und das ist der Hebel, den der Iran hat,
den er gegen Israel einsetzen kann.
Iran hat keine Atombombe,
aber wenn, das ist die Ankündigung, sagt der Iran,
wenn Israel in die Bodenoffensive startet,
dann würden sie eben Hisbollah sagen,
schießt eure Raketen,
und wenn dann Syrien auch noch eingrafft in den Krieg,
dann hätte Israel ein Dreifrontenkrieg,
der sicherlich die Existenz Israels schwer bedrohen würde.
Also diese 150.000 Raketen aus dem Norden,
die sollen tatsächlich extrem ernst zu nehmen sein,
das können wir jetzt mangelt militär strategische Erkenntnisse
nicht wirklich einschätzen aus eigener Anschauung,
aber das lesen wir überall,
das wäre tatsächlich wohl nicht ohne,
das wäre insbesondere auch deutlich mehr,
als die Raketenabwehr so ohne Weiteres händeln könnte.
Auf der anderen Seite muss man sehen, hat der Iran seinerseits
auch durchaus einen Anreiz zum Abwarten,
also einen Anreiz dazu nicht loszuschlagen,
denn der Iran fürchtet ja seit Jahren,
dass Israel Luftangriffe startet,
um diese iranischen Atomfabriken lahmzulegen,
denn wiederum aus israelischer Sicht
ist ja die absolute Horrorvorstellung,
dass der Iran, der Israel vernichten will,
sich die Bombe besorgt.
Deswegen denken die Iraner, irgendwann kommen die Israelis
und zerbomben unsere Atomanlagen.
Und auf der anderen Seite kann man dann natürlich sich überlegen,
solange diese Drohung mit der Hisbollah noch aktuell ist,
die Hisbollah also nicht zugeschlagen hat,
könnte das wiederum die Israelis davon abhalten,
im Iran zuzuschlagen.
Also ihr seht schon, die Lage in diesen Nahen Osten
ist einfach unfassbar verwochen.
Und wenn nämlich auf der anderen Seite die Hisbollah losgeschlagen hätte
und diese 150.000 Raketen aus dem Libanon zum Einsatz kommen,
dann muss man sagen, dann wäre der Trumpf der Iraner
quasi einmal ausgespielt und dann hätte Israel zugleich
einen wirklich sehr guten Grund für massive Angriffe auf den Iran.
Die moderne Medizin ermöglicht den Menschen oftmals ein längeres Leben.
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Aktuell gibt es ja in Deutschland aber auch auf der ganzen Welt,
aber vor allen Dingen auch in Deutschland diese Debatte darum,
wie sollen wir eigentlich über diesen Krieg reden?
Welche Sprache sollen wir benutzen?
Wer soll welche Sprache benutzen?
Das gilt natürlich auch für uns.
Das haben wir uns auch überlegt,
gehabt auch Feedback-Kritik auf sozialen Medien.
In beide Richtungen?
In beide Richtungen, wie wir über diesen Konflikt gesprochen haben.
Und wie gesagt, wir lesen das, nehmen das ernst
und haben uns natürlich auch Gedanken gemacht.
Und wir fanden, dass die Vorstellung von verschiedenen persönlichen
und öffentlichen Rollen, die sich auch in einer Person vereinen können,
durchaus eine hilfreiche Vorstellung ist,
um sich diesen Problem zu nähern.
Also, was meinen wir damit?
Ich habe in einer Person vereint verschiedene Rollen.
Ich bin Ehemann, Vater, ich bin hier öffentliche Typ,
ich bin Journalist, ich bin aber auch privat Mensch und so.
Und in jeder dieser Rollen, die man manchmal mehrmals pro Stunde wechselt,
gibt es andere Pflichten.
Andere Worte, die benutzt, andere Vokabular.
Und so ist das, glaube ich, auch mit öffentlichen Rollen.
Ja, also insbesondere Politikerinnen haben ganz andere Rollen
als Journalistinnen oder Aktivisten.
Das muss man einfach so deutlich sagen.
Politikerinnen müssen gewählt werden.
Das heißt, sie haben automatisch eine gewisse Tendenz dazu,
Dinge zu sagen, die die meisten Menschen für richtig halten.
Das ist auch völlig legitim.
Und deswegen ist es auch nachvollziehbar,
dass zum Beispiel deutsche Politikerinnen sich demonstrativ
an die Seite des Staats Israel stellen.
Jedenfalls solange sie wenigstens im Hintergrund für die Menschenrechte
auch der Palästinenser argumentieren.
Ein schönes Beispiel dafür wäre der Bundeskanzler,
der sich ja immer sehr deutlich äußert.
Sehr deutlich pro israelisch.
Staatsresorg ist immer das Wort.
Und auch öffentlich sagen wir mal sehr zurückhalten,
nur was sagt zu dem Thema Menschenrechte im Gaza-Streifen.
Auf der anderen Seite hat er nach Medienberichten
maßgeblich auch auf die Führung in Cairo, also in Ägypten eingewirkt,
um zu erreichen, dass jetzt humanitäre Hilfen hoffentlich
bald in den Gaza-Streifen fahren können.
Also das finde ich, das wäre so dieses typische Beispiel
für eine Politikerposition öffentlich.
Eine Rolle sozusagen.
Öffentlich eine Rolle ausschuldigen,
aber dann hinten rum wenigstens auch für die Menschenrechte
zu argumentieren.
Und was heißt eigentlich dieses Staatsresorg-Filb?
Das müssen wir, glaube ich, auch mal aufstellen müssen.
Als Staatsresorg bedeutet es immer umgangssprachlich,
das ist das höchste Interesse des Staates,
in diesem Fall Sicherheit, Existenz, Israels zu sichern
und dafür einzustellen.
Wenn das so heißt, das ist die deutsche Staatsresorg-Filb,
für die Sicherheit Israels einzutreten,
dann heißt das eigentlich wörtlich übersetzt,
es gibt kein höheres Interesse des deutschen Staates,
als dafür zu sorgen, dass es Israel gut geht und es existieren kann.
Das ist schon hochgehängt.
Aber wenn man das mal so von der Wortbedeutung her aufdröselt,
stimmt das?
Also Staatsresorg kommt vom französischen Resorg-Dettra,
also Daseinsgrund.
Das würde bedeuten, warum gibt es die Bundesrepublik,
um das Existenzrecht Israels sich herzustellen?
Ob man das so ganz hochhängen will, weiß ich nicht,
aber jedenfalls macht man durch diese Formulierung
von der Staatsresorg schon deutlich,
dass es jedenfalls ein ganz zentrales Ziel ist.
Jetzt sind wir natürlich auch Privatleute.
Und wir fühlen natürlich auch und solidarisieren uns
als Privatmenschen auch mit Land X und den Anliegen Y.
Und natürlich habe ich mitgefühl mit den Müttern,
deren Kindersöhne in russischen Panzern drin.
Natürlich habe ich mitgefühl für die Familien und die Mütter
und Väter, deren Söhne von jüdischen Siedlern erschossen werden.
Natürlich habe ich mitgefühl für die Familien,
die massakriert wurden von der Hammers, von Terroristen.
Das sind meine persönlichen Gefühle, da habe ich mitgefühl,
da fühle ich mich vielleicht auch solidarisch.
Aber in der Rolle des Journalisten finde ich,
sind wir keiner Staatsresorg verpflichtet
und wir sind auch keiner Solidarität für irgendeinem Land verpflichtet,
sondern wir sind so einer Journalistenreson verpflichtet.
Und die lautet Sorgfalt, Fairness und Korrektheit.
Das würde ich sagen, dem sind wir verpflichtet.
Ich würde sogar sagen, gerade weil die journalistische Zunft
sich verpflichtet hat, Sorgfalt, Fairness, Korrektheit,
wäre es sogar ein großer Fehler, sich einer Staatsreson zu unterwerfen.
Denn unsere Rolle ist es ja im Zweifel auch zu hinterfragen,
ob diese Staatsreson richtig ist
oder zum Beispiel, ob die Prioritätensetzung,
die aus dieser Staatsreson resultiert, überhaupt korrekt ist.
Deswegen würde ich sagen, Journalistinnen sollten sich auch nicht solidarisch erklären
mit einem bestimmten Land oder einer bestimmten Ideologie zum Beispiel.
Das ändert nichts daran, dass wir natürlich persönlich
und auch als Journalisten Terror verurteilen.
Es gibt natürlich rote Linien, über die man nicht ernsthaft diskutieren kann.
Aber als Journalisten finde ich, dürfen wir nicht dabei stehenbleiben,
zu sagen, Terror ist schauderhaft.
Das ist zwar richtig und es verwerflich,
aber wir müssen aus meiner Sicht jedenfalls versuchen,
Sorgfalt, Fairness, Korrektheit walten zu lassen.
Und dazu gehört, wir schauen auf die Probleme,
wir versuchen sie zu verstehen
und wir sollten dann auch überlegen, ob wir nicht Lösungen skizzieren können
oder jedenfalls Ansätze dafür.
Und dazu gehört eben die komplexere Darstellung,
als Terror ist verwerflich.
Das ist, finde ich, banal, das ist so.
Der Terror ist nicht zurechtfertig
und trotzdem passiert er nicht im Luftleerenraum.
Wenn man nach Lösungen sucht, muss man sich den Kontext angucken
und wenn wir erklären wollen, was passiert,
dann gehört eben dazu mehr als Terroristennahmnummer.
Genau.
Denn natürlich spielt ...
Ja.
Und natürlich, und zu genau diesem Bild gehört,
auf palästinensischer Seite spielt Antisemitismus
eine wirklich gefährliche und erschreckende Rolle.
Ja, also nehmen wir die Hamas als krasses Beispiel.
Da haben wir in der vergangenen Woche ja dieses Gründungsdokument
von, glaube ich, 1988 ausführlich zitiert.
Da geht es eben tatsächlich um die Vernichtung Israels
und die Vernichtung in Anführungsstrichen des Juden ganz grundsätzlich.
Also die Hamas ist tatsächlich fanatisch antisemitisch.
Das kann man nicht sagen.
Die hatten natürlich politische Forderungen,
aber da gibt es auch diesen antisemitischen Zug.
Aber zur Erklärung dieses Terrorismus gehört eben auch,
das haben wir in den letzten Wochen versucht, deutlich zu machen,
dass Elend in dem viele Palästinenser innen leben.
In der Gaza-Streifen noch schlimmer als in der Westbank.
Und das ist eben auch ein kausaler Faktor für diese Radikalisierung.
Das macht den Terror nicht.
Nein, das sagt nicht, der Terror ist richtig,
sondern man sagt, eine Ursache für diesen Terror,
ob wir ihn toll finden oder nicht, ob wir es wollen oder nicht,
liegt aber auch in den Lebensverhältnissen der Menschen in Gaza.
Das ist mir das, was wir auch letzte Woche schon unter diesem Stichwort
ja aber diskutiert haben.
Also ich weiß nicht, wer von euch jetzt hier auf der Buchmesse in Frankfurt war.
Da gab es ja eine Öffnungsrede von einem Philosophen,
Schlau-Wau-Chi-Zerk, glaube ich, war es.
Und der wurde hinterher ganz scharf angegriffen von Claudia Roth,
die sich nämlich genau darüber aufgeregt hat,
dass er diese multipolare Perspektive eingenommen hat,
die wir hier jetzt auch versuchen.
Und ich muss ganz ehrlich sagen,
und ist er nicht in seiner Rolle als Journalist da gewesen,
sondern als Philosoph.
Aber ich denke, gerade auch Philosophen sind ja in dieser Verantwortung,
Dinge so ein bisschen tiefer zu belohren.
Ja, und ich kann auch Claudia Roth verstehen,
dass sie als Politikerin sagt, Staatsperson,
ich dulde das nicht, dass in Deutschland so geredet wird.
Ich finde, das kann man als Politikerin sagen.
Das ist aber genauso richtig,
dass man als Autorjournalist oder Philosoph,
wie Schlau-Wau-Chi-Zerk, sagt, ja,
aber ich gucke mir das Ganze an.
Und ich stelle mich nicht auf eine Seite,
sondern ich versuche, das Problem zu verstehen.
Und dazu gehört eben auch, wie die Menschen im Gaza leben.
Und dafür ist nun mal einfach Israel verantwortlich.
Jedenfalls ganz maßgeblich.
Also natürlich die Misswirtschaft der Haars,
die irgendwie Kohle abzweigen,
um damit irgendwelche Bomben zu bauen.
Ist natürlich auch einen Kausalergrund,
der Autonomiebehörde in der Westbank spielt,
in großer Rolle aber die zentrale Verantwortung
für das Elend der Palästinenser besträgt,
Israel.
Und natürlich hat Israel dafür seine Gründe.
2000 Jahre Verfolgung jüdischer Menschen,
weil es seit Jahrzehnten angegriffen und terrorisiert wird,
hat es natürlich gute Gründe für diese Abschottung.
Weil Staaten wie Iran oder die Hamas
eben das Land vernichten wollen.
Aber das erinnert natürlich nichts daran,
dass es einfach eine Kausalität gibt
dieser israelischen Sicherheitsbemühungen
für die Lebensbedingungen.
Israel ist eben die militärisch-dominante Macht.
Bestimmt die Lebensbedingungen der Palästinenser
ganz maßgeblich mit.
Und da gibt es eine ganze Reihe von Gründen,
auch da mal, sagen wir mal, Bedenken zu haben.
Also zum Beispiel im Stichwort Artich.
Israel hätte eben diese Mauer um den Gasastreifen
und um Teile des Westjordanlands gebaut.
Israel eignet sich Stück für Stück
mithilfe von Siedlungen des Westjordanlands an.
Siedler aus diesem Siedlung ermorden fast täglich
Menschen in Palästina.
Also auch vor diesen Hamas-Angriffen.
Und man hat auch auch auf den Tag so Aktionen,
da fahren die halt los, teilweise sogar mit Unterstützung
der Armee und erschießen Palästinenser.
Nicht schön. Mal ganz vorsichtig gesagt.
Und das findet in Europa sehr wenig Interesse.
Deswegen gibt es also schon viele Gründe,
denke ich, dass man jedenfalls als Journalist,
Hinner oder Journalisten auf diesen Konflikt doch
aus verschiedenen Perspektiven schaut.
Ja, weil völlig klar ist, du findest nur eine Lösung,
wenn du das alles betrachtest.
Es gibt einfach keine andere Lösung,
du kannst nicht so sagen, es ist höher
und das ist dann deine Lösung.
Aber es schaffst, dass all diese Menschen friedlich
auf diesem Flecken Erde leben können.
Wenn das das Ziel ist.
Oder wenn für mich persönlich, Stichwort GFF,
mit diesem Menschenrechtlichen Hintergrund ist,
für mich eigentlich immer der zentrale Maßstab,
wie kann man denn zu einer Situation kommen,
wo die Menschenrechte aller Menschen in dieser Region
möglichst gewahrt bleiben.
Und da würde ich denken, da geht es eben nur über
eine Friedenslösung, auch wenn wir von der natürlich
heute denkbar weit entfernen.
Genau.
Werbo.
Die zweite Halbzeit der Ampel-Legislatur hat also begonnen.
Einiges haben sie doch angepackt.
Aber vieles ist doch liegen geblieben
oder noch nicht ins Rollen gebracht
und die Republik ächzt doch an allen Ecken
und Enden unter dem Reformstau.
Wo hakt es und wie bekommen wir den Karren
aus dem Dreck?
Dazu haben wir öffentlich einen Buch geschrieben.
Das heißt, die Baustellen der Nation.
Ein Thema zum Beispiel der Föderalismus.
Es ist aktuell sehr schwer politisch substanziell
etwas zu ändern.
Ein Grund ist, ohne den Bundesrat geht fast nichts.
Auf diese Weise müssen sich oft wirklich alle einig werden.
Von den Grünen bis zur CSU.
Diese ganz große Koalition produziert jedoch
allenfalls minimal Kompromisse, die wenig ändern
und vor allem Wahlergebnisse auch verwischen.
Denn wenn bei der Bundestagswahl eine Regierung
gewählt wurde, wieso regiert denn dann de facto
auch die Opposition im Bundestag bundesweit
über den Bundesrat mit?
Wir brauchen da ein Update für unseren Föderalismus
und das geht sogar ohne Grundgesetzentdruck.
Ein Kapitel in den Baustellen der Nation
jetzt kaufen unter lage.link, schreckstrich buch
oder einfach im Buch laden eurer Wahl.
In dieser explosiven Situation,
die natürlich viele Menschen bewegen auf verschiedenen
Positionen, aus verschiedenen Ecken heraus,
gehen die Leute auf die Straßen.
Nicht nur in Deutschland, aber auch in Deutschland,
nicht nur in Berlin-Neukölln, aber auch in Berlin-Neukölln.
Es gibt in Deutschland zahlreiche pro-palestinensische
Demonstrationen, die für viel Aufsehen gesorgt haben.
Der eine Vorwurf ist, der stimmt sicherlich zum Teil,
aber links würde ich sagen, nicht global,
da feiern Menschen den Terror der Hamas.
Das geht nicht, wir müssen wenigstens Leute,
die kein deutschen Pass haben und die sowas machen,
abschieben.
Das ist die einzelne Sache, die eine Sache.
Zugleich fürchten sich natürlich jüdische Organisationen
vor Angriffen, das muss man auch sehen.
Da gibt es Demots auf der einen Seite.
Und auf der anderen Seite ist die Sicherheitslage
für jüdische Organisationen, jüdische Einrichtungen
in Deutschland so hart wie seit Jahren nicht mehr.
Jüdische Kinder trauen sich nicht mehr in die Schule.
Häuser in den jüdischen Menschen leben werden mit dem
Davidstern quasi markiert, von wem auch immer.
Und in Berlin-Mitte gab es jetzt sogar schon einen Brandanschlag
auf eine jüdische Einrichtung.
Wie ernst gemeint, der war weiß man nicht, aber jedenfalls
zerschelte da ein Molotow-Cocktail auf dem Bürgersteig
vor so einem Gemeindezentrum.
Und das passiert nicht, weil in diesem Gemeindezentrum
der Krieg gegen die Palästinensam-Gasastreifen geplant wird.
Das passiert auch nicht, weil da Menschen aus Israel
wohnen, weil sie da nicht wohnen oder da leben.
Das sind in der Regel Leute mit Wurzeln, Sowjetunion.
Das passiert alleine, weil dort Juden leben.
Oder arbeiten oder beten, sich aufhalten.
Das ist der einzige Grund und das ist glasklare Antisemitismus.
Ja, und so hat der Bundesverband der Recherche
und Informationsstellen Antisemitismus kurz Rias
seit dem 7. Oktober, also diesem Anschlagstag,
wo die Hamas zugeschlagen hat in Israel,
in Deutschland insgesamt 202 antisemitische Vorfälle
dokumentiert und im selben Zeitraum des Vorjahres waren,
das sind anfangs Strichend nur 59 Fälle.
Allerdings muss man sagen, machten den größten Teil davon
bei Protesten skandierte anti-Israelische und antisemitische
Parolen aus. Aber schlimm genug.
Und also diese Schockwellen, dieses Kriegs haben jetzt
also auch Deutschland erreicht und Politikerinnen in Deutschland
glaube ich, das kann man fast global sagen,
finden diese Demos unerträglich, vielleicht stellvertretend,
Vorsitzender der FDP Bundestagsfraktion Christian Dürr,
der sagte am Dienstag, es ist aus meiner Sicht eine Schande,
was wir in den letzten Tagen auch auf deutschen Straßen gesehen haben.
Und entsprechend streng sind eben dann auch vor allen Dingen
die Behörden, vor allen Dingen in Berlin.
Das muss man sagen. Systematisch werden eben
pro-palestinensische Demos komplett verboten.
Also gibt es in Berlin pauschales Verbot aller Zitat
pro-palestinensischen Versammlungen.
Die Frage ist aber natürlich,
ist das denn überhaupt rechtlich zulässig?
Was ist denn eigentlich mit der Versammlungsfreiheit der Menschen,
die aufs Leid im Gasastreifen hinweisen?
Also, haben wir schon ein paar mal gesagt,
aber ich finde das schon noch sinnvoll in so einem Format,
wie wir das machen, manchmal auch so ein bisschen
so fundamentale Sachen nochmal zu erklären.
Eine Demonstration in Deutschland muss nicht genehmigt werden,
sondern sie muss nur angemeldet werden in aller Regel.
Das bedeutet, man schreibt in der Behörde,
wo man demonstrieren möchte,
ob wie viel Menschen man so erwartet,
jedenfalls muss man dann auch Ordner, Ordnerinnen nachweisen.
Aber man braucht keine Genehmigung.
Im Gegenteil, wenn man angemeldet hat,
kann man im Prinzip loslegen.
Es ist Sache der Behörde,
eventuell dann Auflagen zu erteilen oder so im Extremfall,
kann man dann auch mal eine Demo ganz verbieten,
aber man muss sie halt nicht anmelden.
Ja, es ist so ein bisschen die Frage der Default-Einstellung.
Und die Default-Einstellung ist jetzt mal etwas hochgehängt
im Zweifel für die Freiheit.
Die Versammlungsfreiheit bedeutet,
man kann im Prinzip demonstrieren,
solange es keine vollziehbare Verbotsverfügung
bzw. keine vollziehbare Verfügung gibt, die Auflage an Ordnung.
Aber wie kann man denn dann so palästinensische Demos verbieten?
Tja, also das ist nämlich in der Tat gar nicht so einfach.
Skeptisch ist beispielsweise sogar, hört, hört,
Herbert Reul, der CDU-Innenminister von Nordhain-Westfalen,
der mit durchaus markigen Worten die Erwartung dämpft.
Er meint, ein Verbot von pro palästinensischen Demonstration
in Deutschland sei, Zitat, juristisch ungeheuer schwierig.
Es müsse, Zitat, schon viel passieren,
bis hierzulande einer Demonstration verboten werde.
Und dann geht es nochmal richtig.
Herbert Reul ist ja, ich glaube, er ist ehemaliger Lehrer,
der hat immer so für dich so schön krachlederne Formulierung.
Zitat, selbst wenn es die schrägste, verrückteste
und bekloppteste Meinung ist, so Herbert Reul,
könnten Menschen an ihren Äußerungen nur gehindert werden,
wenn damit die öffentliche Sicherheit oder andere Menschen gefährdet werden.
Ja, und die Erfahrungen in NRW, die finde ich deuten ja auch darauf hin,
dass dieses Skepsis durchaus gerechtfertigt ist.
Was das verbieten angeht.
Reuls Innenministerium hat mitgeteilt im Zusammenhang
mit den aktuellen Kriegsgeschehen in Israel,
da habe es in NRW bisher 47 pro israelische
und 19 pro palästinensische Veranstaltung gegeben,
also 47 pro Israel, 19 pro Palästina
und hierbei sein vereinzelte Straftatbestände festgestellt worden.
Ja, das klingt jetzt eher nicht so,
dass die Demos in diesem Kontext prinzipiell verboten werden müssten,
wenn es in NRW offensichtlich gelingt,
sie mit kleineren Kollateralschäden durchzuführen.
Die Polizei in Berlin geht dagegen sehr streng
gegen pro-Palästina-Demos vor.
Wie gesagt, pauschales Verbot.
So schreibt die Polizei selbst in einer Pressemitteilung
eine Demo unter dem Motto
Jugend gegen Rassismus sei sogar verboten worden,
weil man sie eben im Verdacht hat
und eine verkappte pro-Palästina-Veranstaltung zu sein,
weil man da so eine Gefahr sieht, dass es dabei kommen werde zu,
jetzt kommt Zitat aus der Pressemitteilung der Polizei,
volksverhetzenden antisemitischen Ausrufen,
Gewaltverherrlichung, den Vermitteln von Gewaltbereinschaft,
Einschüchterung sowie Gewalttätigkeit.
Ja, und so eine Berliner Spezialität ist ja,
dass da selbst pro-Palästinensische Demonstrationen verboten werden,
wenn sie von Juden und Jüdinnen organisiert werden,
zum Beispiel diese Versammlung jüdische Berlinerinnen
gegen Gewalt in der Ost, wurde verboten.
Und eine Anfrage von LTOs und juristische Online-Zeitung
auf welcher rechtlichen Grundlage diese Demo denn verboten worden sei,
ließ die Polizei Berlin zunächst unbeantwortet.
Tja, und deswegen stehen wir uns da durch die Frage,
ist das überhaupt juristisch haltbar?
Also rechtlich ist ein Verbot einer Demo nur möglich,
wenn nach der Zurzeit des Anlasses der Maßnahmen
erkennbaren Umstände die öffentliche Sicherheit
bei Durchführung der Versammlung unmittelbar gefährdet ist.
Steht im Versammlungsgesetz von Berlin begrafen?
Ja, das heißt sogar Versammlungsfreiheitsgesetz.
Also öffentliche Sicherheit unmittelbar gefährdet durch die Durchführung.
Genau, andere Länder haben da ganz ähnliche Rechtsgrundlagen
und da muss man dazu sagen, ganz verbieten,
das ist natürlich der schärfste Eingriff,
dann kann die Demo ja überhaupt nicht stattfinden.
Also ganz verbieten kann man eine Demo auch nur,
wenn sich die Gefahr durch Auflagen, also quasi Spielregeln,
die die Behörde setzt, nicht in den Griff bekommen lässt.
Das ergibt sich schon aus dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.
Das Verbot ist eben der härteste Eingriff in die Versammlungsfreiheit
und der ist eben nur zulässig, wenn mildere Maßnahmen,
wie zum Beispiel Auflagen, nicht reichen.
Ja, und was heißt nun die Gefahr für die öffentliche Sicherheit?
Hier finde ich, wird es wirklich spannend,
denn Staatsräson reicht jedenfalls nicht.
Und der gute Ruf Deutschlands schon mal gar nicht,
zumal man ja sehr geteilter Meinung sein kann,
was für den Ruf Deutschlands eigentlich gut ist.
Da kann man es wahrscheinlich sehr von dem ab, den man so fragt,
sondern da braucht es deutlich mehr.
Es braucht die Gefahr für Rechtsgüter, wie Leib, Leben, Eigentum
oder eine Gefahr für die Rechtsordnung an sich, also Gefahr von Straftaten.
Das muss mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten,
bevor man sowas verbieten kann.
Die Frage ist ja, wie sehen solche Straftaten aus
und vorherigen, woher weiß man, dass sie kommen?
Tja, da braucht es eine belastbare Prognose,
dass auch so einer Demonstration mit großer Wahrscheinlichkeit
Straftaten begangen werden.
Da kommen vor allem zwei Straftatbestände,
in Betracht jetzt im Kontext dieser pro-palästinensischen Demonstration,
nämlich Volksverhetzung, also Schüren von Hass zum Beispiel
auf jüdische Mitmenschen oder Billigungen von Straftaten,
insbesondere bezogen auf diesen Hamas Terror.
Und wie kommt man jetzt zu so einer Prognose?
Tja, das ist das Problem mit Prognosen, weil sie eben die Zukunft betreffen.
Also schaut man in die Vergangenheit
und versucht dann aus vergangenen Erfahrungen abzuschätzen,
was in der Zukunft sein wird.
Da muss die Versammlungsbehörde quasi die innere Glaskugel bemühen
und sich auf der Basis ihrer Erfahrung aus der Vergangenheit
ein Bild machen, wie das wohl wahrscheinlich laufen wird.
Und da muss man natürlich sehen,
kann man denn davon ausgehen, Philipp,
dass alle Demos aus diesem pro-palästinern Kontext,
selbst wenn man Auflagen erteilt,
wirklich so eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ist?
Also einerseits finden sich in den Pressemittalen der Polizei
immer wieder Berichte, dass Müllton angezündet werden.
Dass es Krawall gibt, dass es Gewalt auf der Straße gibt,
dass die angezündeten Müllton auf die Straßen gerollt werden,
vor allen Dingen in Neukölln.
Außerdem werden Steine auf Beamte geworfen,
wenn sie zum Beispiel versuchen, verbotene Demos aufzulösen.
Das ist offensichtlich Gewalt.
Andererseits kann selbst in Berlin
durchaus friedlich für die palästinensische Sache demonstriert werden.
Schreibt die Polizei Berlin absurderweise selber
in einer Pressemitteilung, zum Beispiel jetzt vom Dienstag.
Da heißt es so schön in dieser Mitteilung,
Dienstag wurde in Mitte am Pariser Platz, also am Brandenburger Tor,
eine pro-palästinensische Spontanversammlung angemeldet.
Das war wahrscheinlich so eine Reaktion
auf diese Geschichte mit dem Krankenhaus.
Diese Spontanversammlung wurde mit Beginn 21.15
als Mahnwache mit 350 Teilnehmen zugelassen.
Während der Mahnwache wurden friedlich
und im stillen Gedenken T-Lichter entzündet.
Die Versammlung wurde im 22 Uhr beendet.
Kein Krawall.
Also wenn man jetzt quasi die Gefahrenprognose darauf baut,
was so zuletzt bei pro-palästinensischen Demos in Berlin passiert ist,
dann fällt es schwer, da zu sagen,
bei jeder Demo per See gibt es Gewalt, Gefahr für öffentliche Güter, Leib und Leben.
Gibt es solche und solche?
Solche und solche, aber sie per See zu verbieten fällt schwer.
Dann wäre die nächste Frage okay,
jetzt hat es ja ein paar gegeben, ja, Spontan-Demos.
Was ist denn da passiert?
Ich meine, da sind ja Steine geflogen,
welche Ermittlungen macht die Staatsanwaltschaft?
Ja, wir haben also mal bei der Presse Stelle
der Generalstaatsanwaltschaft nachgefragt,
ob im Kontext der bisherigen Demo Strafverfahren eingeleitet wurden
und gegebenenfalls Weswegen antworten.
Die Verfahren liegen noch bei der Polizei,
bei der Staatsanwaltschaft noch nichts ganz hundertprozentig Konkretes sagen.
Aber, schreibt man uns, es sieht nicht so aus,
dass Volksverhetzung oder Billigungen von Straftaten,
also diese ganzen Äußerungen,
eben die zum Hass gegen Juden aufrufen
oder eben Billigungen des Hamas-Terrors,
das scheint keine Rolle zu spielen bei diesen Ermittlungsverfahren.
Die vorläufige Einschätzung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin
ist hingegen, dass die Strafverfahren vor allem wegen demotypischer Delikte geführt werden,
also Widerstand gegen Verstreckungsbeamte, Sachbeschädigung.
Auch das ist nicht okay, das sind auch alles Straftaten.
Aber es passiert halt immer.
Und es ist vor allem überhaupt nicht Palästina spezifisch.
Und da kann man sich dann schon die Frage stellen,
ob wir tatsächlich den Versuch unternehmen sollten,
wie wir das in Berlin tun, anders in Nordrhein-Westfalen,
überhaupt nur zu verhindern,
dass es pro palästinensische Demos auf Berlins Straßen gibt.
Also ich würde denken, basieren was wir jetzt wissen
und von der Generalstaatsanwaltschaft gehört haben
und was wir in Berlin sehen, wir müssen es aushalten.
Ich finde, ehrlich gesagt auch, was wir nicht aushalten müssen,
sind natürlich Straftaten.
Das ist klar.
Aber da würde ich sagen, wenn da jemand die Hammersfahne hässt,
dann muss man die halt runterholen.
Wenn da jemand Volksverhetzung betreibt,
dann muss man ihn natürlich rausholen.
Anklagen, bestrafen, keine Frage.
Aber reich das, was wir bisher erlebt haben in der Vergangenheit
oder jetzt auch bei den spontanen Demonstrationen gab,
um zu sagen, jede pro palästinensische Demonstration
ist automatisch immer eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit.
Und wir verbieten sie per se.
Zumal man sich ja die Frage stellen kann,
ob diese Propagandadelikte sind die absolute Ausnahme
und diese demotypischen Delikte,
da kann man sich ja schon die Frage stellen,
ob die nicht überhaupt vor allem deswegen begangen werden,
weil man die Leute nicht demonstrieren lässt.
Denken wir doch mal zwei Sekunden weiter.
Wenn wir jetzt zum Beispiel auf dem Hermannplatz
und großer Platz in Neukölln einfach sagen würden,
ja, da könnte jetzt demonstrieren,
lass die Hammersfahnen zu Hause
für Menschenrechte im Gaserstrafen,
dann lassen wir euch demonstrieren.
Ich glaube nicht, dass dann Steine fliegen würden, ehrlich gesagt.
Ich glaube nicht, dass dann, wenn man eben quasi so den Menschen,
die eben in Berlin sich,
vielleicht weil sie Verwandte im Gaserstrafen haben,
da irgendwie persönlich betroffen sind,
wenn man denen auch dieses Ventil geben würde,
ja, wenn man da so ein bisschen Druck vom Kessel lassen würde,
ich glaube, das würde insgesamt die Situation eher befrieden.
Und ich muss ganz ehrlich sagen,
das haben wir ja auch bei den Corona-Demos gesehen.
Sie haben ganz offensichtlich
Nachteilen geführt für viele Menschen.
Und trotzdem haben wir es ertragen, ja,
also durch Infektionen auf der Demo, zum Beispiel,
für die Menschen, die sich da eben aufgehalten haben
und sich nicht haben impfen lassen und so weiter.
Da gab es jede Menge Gefahren, die davon ausgegangen sind.
Trotzdem haben wir sie gewähren lassen,
auch wenn wir die Meinung quatsch fanden, aber...
Ja, mein Gott, das gehört dazu.
Das ist eben der Witz bei der Versammlungsfreiheit
oder bei der Meinungsfreiheit.
Da geht es eben um die unpopulären Meinungen.
Da bewähren sich diese Grundrechte, ja.
Also die mal ganz auf den Punkt war,
im Bundestag, in den Landesparlamenten
die Möglichkeit, sich die Rechtsordnung
so zu gestalten, wie sie das eben gerne möchte.
Die Grundrechte, gerade auch Demos
und Meinungsfreiheit, sind Grundrechte
für die Minderheiten, die auf diese Art und Weise
die Chance bekommen sollen, auf die
öffentliche Meinungsbildung einzuwirken.
Und ich finde, da müssen wir doch damit leben,
wenn wir schon diese Corona-Demos zulassen, ja,
da müssen wir doch erst recht damit leben,
dass Menschen im Konflikt zwischen Israel
und Palestina eine andere Meinung vertreten,
als der Bundeskanzler.
Und als Reson, weiß ich nicht,
muss man nicht unbedingt auf die Straße gehen.
Nein, die vertritt der Bundeskanzler
vor dem Rednerpult.
Das ist die große Mehrheit und so weiter,
aber unbequeme Minderheiten,
die man auch total quatschig fänden kann,
wenn sie keine Straftaten begehen, ja.
Ich finde, da sind wir einfach nicht liberal
an der Stelle.
Und das Problem ist, ich habe so den Verdacht,
das klären wir noch mal so ein bisschen,
wir haben da so ein paar Rechercheansätze noch mal,
wenn da was rauskommt, liefern wir das noch mal nach.
Und ich persönlich habe so den Verdacht,
dass das auch für den Schutz jüdischer Einrichtung
viel besser wäre.
Wenn man sie demonstrieren lässt,
natürlich friedlich, natürlich ohne Volksverhetzung
und so weiter, ohne verbotene Verhandlungen,
so, wenn man sie aber grundsätzlich demonstrieren ließe,
dann glaube ich,
dann würde man da einfach Druck vom Kessel lassen
oder andersrum, wer palästinensische
oder pro-palästinensische Demos strikt unterdrückt,
der schürt doch nur den Frust dieser Menschen,
die möglicherweise emotional total nachvollziehbar
betroffen sind.
Wenn da jemand eben Familie hat
im Gasastreifen, die jetzt in Lebensgefahr
lebt wegen der Luftangriffe,
die kann er schon verstehen, dass es diesen
Menschen auf die Straße drängt
und dass man das dann auch in Berlin mit einer Demo
deutlich machen will.
Also für mich spricht vieles dafür,
dass sich dieser Frust, weil man die Menschen
eben so unter der Decke hält,
auch, dass das jedenfalls eine Mitschuld hat
oder eine Mitverursachung ist für diese
Übergriffe auf jüdische Einrichtung.
Und muss man sagen, in NRW ist die Polizei liberaler,
es gibt jedenfalls nach den Presseberichten
kaum Übergriffe.
Ist keine Causalität, muss man sehen,
ist nur anektotische Evidenz,
aber ist doch immerhin interessant, dass NRW
da irgendwie, finde ich, den klügeren Kurs fährt.
Also bottom line aus meiner Sicht,
wir sollten hier ein Stück mehr Freiheit wagen,
natürlich innerhalb der geltenden Rechtsordnung.
Wir haben ja ein...
Verbläust zu die Freiheit.
Wir haben ja in Deutschland diverse
Gerechtigkeitsprobleme, aber ich finde eins,
was so ein bisschen manchmal aus dem
Fokus gerät, ist
der öffentliche Raum.
Der öffentliche Raum ist ja begrenzt, also
in Städten sowieso, aber auch in Dörfern.
Habt ihr bestimmt schon gesehen, wenn ihr hier
jetzt zu dieser Messehalle gekommen seid, also
wir sind hier um die Ecke in so einem Hotel,
wir sind über verschiedene Zebrastreifen,
aber das war jedes Mal so ein kleines Nahtoderlebnis,
weil doch der eine oder andere Taxifahrer
fand, dass er seinen Fahrgast jetzt
noch schnell mal eben um die Kurve schippert.
Wer von euch ist mit dem Auto gekommen?
Okay, schätzungsweise...
Nein, schätzungsweise 5
bis 10 Prozent. Wer von euch ist
öffentlichen Personen nach Verkehr gekommen?
Okay, schätzungsweise 80
bis 90 Prozent. Wer ist mit dem Fahrrad
hier?
Etwa so viel wie Autos
Helden, ist richtig, nämlich heute.
Wer ist zu Fuß da?
Hier.
Also, es macht deutlich,
der Raum in der Stadt ist begrenzt
und das heißt, es gibt
einen Kampf darum, wie man ihn
nutzt und es gibt einen Wettbewerb
darum, wie man ihn nutzt und bisher
war die Antwort, wie verteilen eigentlich
den öffentlichen Raum gerecht, immer Auto.
Das Auto jedenfalls zuerst
und alle anderen müssen
sich dieser Verteilung dann unterordnen.
Ich persönlich komme ja aus dem kleinen Dorf
bei Osnabrück und als ich noch
in Osnabrück zur Schule gegangen bin,
weiß ich, wer sich in Osnabrück auskennt,
da gibt es einen zentralen Platz in der Innenstadt.
Das ist der Neumarkt
und über den Neumarkt konnte man nicht gehen.
Da gab es überall irgendwie so Absperrgitter
und es gab dann einen Tunnel.
Das heißt also, alle Fußgängerinnen wurden gezwungen,
irgendwie durch Rampen
in diesen komischen braunen 70er-Jahre-Tunnel
zu laufen
und dann auf der anderen Seite wieder hochzukrabbeln,
weil der Platz absolut gesperrt und reserviert war
für Autos.
Das zeigt so ein bisschen die Verkehrspolitik
der 60er-70er-Jahre.
Soweit ich das gehört habe,
wird dieser Neumarkt-Tunnel jetzt irgendwie abgerissen.
Jetzt gibt es natürlich eine große Bewegung,
diesen öffentlichen Raum gerechter zu verteilen.
Mehr Platz für Radfahrer,
mehr Platz für Fußgänger,
für Gehende
und das Auto, weil einige wollen es komplett rausschmeißen,
aber ich würde mal sagen, zurückdrängen wäre auch schon
ein Erfolg,
weil wir diese Verteilung des öffentlichen Raums
pro Auto seit den 15er-Jahren
im Grunde so in Beton gegossen haben.
Das ist jetzt auch gar nicht mehr so einfach zu revidieren.
Das Beispiel Neumarkt-Tunnel zeigt das ja.
Also wir haben halt einfach Verkehrsinfrastruktur geschaffen
von den 50ern bis nach mindestens
in die 2000er-Jahre,
wo einfach Prio Nr. 1 ist,
der flüssige Autoverkehr und alle anderen
Verkehrsteilnehmenden müssen sich da irgendwie
darum ruhen orientieren.
Sie müssen halt im Zweifel dem Auto weichen
und wenn sie nicht weichen, werden sie überfahren.
Tja, wobei man sagen muss, insgesamt
ist die Zahl der Verkehrstoten über die letzten
20 Jahre gesunken.
Ja, also der Straßenverkehr in Deutschland
wird weniger tödlich.
Der Verkehr wird immer sicherer,
aber vor allem dank Gurt,
Erbeck und ABS.
Und ihr könnt euch leicht vorstellen,
wenn das die drei zentralen Stellschrauben sind,
dann gilt es natürlich nur für Menschen,
die sich im Auto bewegen, denn nur die profitieren
von Gurt, Erbeck und ABS.
Und innerhalb von Ortschaften, finde ich,
ist die Zahl
derjenigen, die im Verkehr ums Leben kommen,
immer noch inakzeptabel hoch.
2022, das waren so die letzten Zahlen,
da kamen innerorts
im Jahr 81 Menschen um.
Das sind also 2,5 mehr als
zwei Menschen pro Tag.
Rund zwei Drittel
von denen waren entweder
im Fahrrad oder zu Fuß unterwegs.
Zwei Drittel der Toten innerorts
waren Fahrrad oder zu Fuß unterwegs.
19 Prozent
waren Autofahrer.
Also jede fünfte getötete Person
bei dem Auto unterwegs, da kann man sehen,
das ist einfach für Menschen im Auto.
Das ist immer viel weniger gefährlich,
als für andere Menschen.
Das sagt eben einfach doch eine ganze Menge aus.
Darüber, wie gefährlich
unsere Straßen, unsere Städte
sind für alle, die nicht im Auto sitzen.
Aber auch auf diesem Feld gibt es
aus dieser Woche jetzt durchaus gute Nachricht,
denn die Ampel
möchte die Verkehrswende
hin zum Fahrrad fahren, zum Beispiel
hin zum zu Fuß gehen und Öffis nutzen,
erleichtern und stärkt quasi
die Rechte von Draht fahnden
ja und deswegen machen wir das jetzt auch mal hier,
weil wir natürlich immer viele schlechte Nachrichten
und die Ampel und die Ampel und so.
Und dieses finde ich ein Beispiel,
wo Sie sich eigentlich still und leise
doch in eine progressive Richtung fortbewegen.
Und zwar ohne,
dass Sie drei Monate darüber öffentlich streiten
und die ganzen Talkshows damit belegen.
Worum geht es?
Das Kabinett hat sich geeinigt
auf eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes.
Das haben Sie beschlossen.
Und Sie haben den Entwurf einer Verordnung
zur Änderung der Straßenverkehrsordnung
zur Kenntnis genommen.
Wobei das jetzt auch durch den Bundestag ist.
Kabinett, Kabinett, Kabinett.
Und jetzt in allem so, wow!
That's the News klingt so ein bisschen nach
Sagrais in China, aber es wird dazu führen,
dass, glaube ich,
mittelfristig sich der Alltag
für doch einige von Euch
in den Orten substanziell verändern wird.
Tja, worum geht es?
Bisher dürfen Kommunen,
die als Straßenverkehrsbehörden dafür zuständig sind,
für die Verkehr nämlich nur einschränken
und zum Beispiel abbremsen,
wenn es nachweisbare Gefahren gibt.
Denn die Leichtigkeit des Verkehrs
auf deutschfreie Fahrt für freie Bürger
muss immer mit bedacht werden
und ist ein starkes
und natürlich zugleich leicht zu machen,
das Argument.
Ja, wenn ich Interesse Tempo 30 schild aufstellen will
in der Orts, wo sonst Tempo 50 gilt,
dann ist das offenkundig eine Einschränkung
der Leichtigkeit des Verkehrs.
Auf der anderen Seite, wenn ich Zebra-Streifen,
wenn ich das Recht Tempo 30 einrichten will,
dann braucht es aufwendige Verfahren,
Begründung und Messungen,
um nahezu legen, warum das tatsächlich nötig ist
und das hindert Kommunen eben daran,
diese Maßnahmen umzusetzen,
um den Verkehr für andere
als Autofahende sich erzugen.
Richtig, und das macht es überraschend schwierig,
zum Beispiel vor einer Schule
einen Zebra-Streifen einzurichten.
Das sagt uns Eimut Neumann,
die ist Stadträtin für Verkehr
im Berliner Bezirk Mitte.
Das ist vor den Grundsatz,
dass für Beschränkungen des Kfz-Fliesverkehrs
fast immer
eine qualifizierte Gefahrenlage
erforderlich ist.
Und das bedeutet, wir müssen quasi nachweisen,
dass es noch mal viel gefährlicher ist
als an allen übrigen anderen Stellen
eh schon, was wirklich zynisch ist,
weil wir quasi auf den Unfall warten
müssen und erst dann tätig werden können.
Also von einer vorsorgenden
Anordnung von Zebra-Streifen
kann oft keine Rede sein.
Nun hat die Ampel also im Kabinett erstmal,
aber vielleicht kann man ja davon ausgehen,
dass es dann auch durch den Bundestag geht,
ein neues Straßenverkehrsgesetz beschlossen
und das enthält eben
die Grundregeln, den Rahmen
für den Straßenverkehr in Deutschland
und es enthält, also dieses Gesetz
enthält auch eine sogenannte
Ermächtigungsgrundlage,
um mit eben einer Verordnung
Details im Straßenverkehr dann konkret zu regeln
und diese Verordnung kann dann eben
jeden Tag quasi verändert werden durchs Verkehrsministerium.
Die Verordnung, wie eben zum Beispiel
der Straßenverkehrsordnung, ist ja,
dass sie nicht durch das Parlament muss.
Stattdessen kann eine Behörde
eine solche Verordnung erlassen,
zum Beispiel das Verkehrsministerium
und trotzdem enthält dann eine solche Verordnung,
obwohl sie nicht durch den Bundestag gegangen ist,
bindendes Recht.
Aber damit dieses bindende Recht auch demokratisch legitimiert ist,
muss der Gesetzgeber,
also auf Bundesebene der Bundestag,
gegebenenfalls unter Mitwirkung des Bundesrates
in einem Gesetz regeln,
die Verwaltung per Verordnung
regeln kann. Und das ist diese sogenannte
Ermächtigungsgrundlage, also der Gesetzgeber,
beschließend ein Gesetz, da steht drin,
die Verwaltung darf und damit erteilt er quasi
so die demokratische Legitimation dafür
und das dann die Verwaltung loslegen darf.
Genau, und beim Straßenverkehrsgesetz
setzt es also den Rahmen
für die Straßenverkehrsordnung,
was die eben regeln darf, konkret,
geht zum Beispiel um die Frage,
welche Gesichtspunkte müssen Behörden in den Blick nehmen,
wenn sie auf der Grundlage
der Verkehrsordnung beschrimmte Beschränkungen
des Verkehrs vornehmen,
wie besponsibler Streifen, Radwege,
solche Sachen, oder zum Beispiel
Tempo 30. Und dieser Rahmen,
wenn dieses Gesetz denn so kommt,
dürfte deutlich
größer werden,
weil das Gesetz die Behörden
ermächtigt, viel mehr
Gesichtspunkte in den Blick zu nehmen,
als nur Leichtigkeit des Verkehrs.
Ja, also neben dieser Flüssigkeit
und Sicherheit des Verkehrs, freier Fahrt für Autos,
auch Ziele des Klima- und Umweltschutzes,
der Gesundheit und der städtebaulichen
Entwicklung berücksichtigt
werden können. Und das könnte
tatsächlich dann den Handlungsspielraum
der Kommunen deutlich erleichtern.
Aber, das muss man immer dazusagen,
das ist jetzt erstmal nur
die geplante gesetzliche Grundlage.
Da geht es um die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes.
Und diese Spielräume kommen aber quasi
in den Kommunen nur an,
wenn eine neue Straßenverkehrsordnung
diese neuen Möglichkeiten des Straßenverkehrsgesetzes
auch nutzt.
Und ob das passieren wird,
das ist bisher offen. Es sieht,
wenn man sich mal so den Entwurf der STVO
Novelle anschaut, eher so nach Licht
und Schatten aus.
Ja, bei den Zebrastreifen zum Beispiel,
das ist ja für viele Verkehrsplaner
und Verkehrsplanerinnen eine wichtige Kategorie,
bei den Zebrastreifen
dürfte sich die Lage tatsächlich entspannen,
vermutet jedenfalls Einmut Neumann,
die Verkehrstadt Drittin aus
dem Berliner Bezirk Mitte.
Es wird nun erleichtert,
auf Hauptstraßen Tempo 30
anzuordnen,
beispielsweise in der Nähe von Spielplätzen
oder bei viel genutzten Schulwegen.
Auch Lückenschlüsse
werden leichter ermöglicht,
aber was nicht verwirklicht
worden ist,
ist eben die
Forderung der sich über 800 Kommunen
in Deutschland angeschlossen haben,
dass sie nämlich einfach frei
von solchen nochmal extra Begründungserfordernissen
einfach sagen können,
wir glauben an dieser Stelle,
es ist gut und richtig, Tempo 30
anzuordnen, denn natürlich
trägt Tempo 30 immer zur Verkehrssicherheit
bei und den Kommunen
so mehr Flexibilität zu geben.
Also, sie wünschen sich einfach noch mehr
Beinfreiheit. Sie haben jetzt mehr Möglichkeit,
Tempo 30 zu einen einzurichten, wenn das Ding so kommt,
aber sie wünschen sich halt noch mehr,
sie würden einfach gerne sagen, da ist Tempo 30,
ich will das ganz groß begründen mit irgendwas
und dementsprechend kritisch äußert sich zum Beispiel
der Kollege von der Esset Thomas Hummel,
er sagt, warum verweigert das FDP-Verkehrsministerium
fast 1000 Städten und Gemeinden den Wunsch,
nach ihrem freien Ermessen
auf ihrem gesamten Gebiet Tempo 30 anzuordnen,
wo zu hohe Geschwindigkeit
doch eine Hauptursache für diese ganzen Unfälle ist?
Man muss natürlich fairerweise sagen,
aus einer verfassungsrechtlichen Perspektive
ist natürlich immer schwierig zu sagen,
wir denken hier Grundrechte ein,
einfach mal so.
Dass die Städte sich halt wünschen,
dass sie da gar keine Abwägung mehr anstellen müssen,
das finde ich auch ein bisschen hochgegriffen.
Aber man könnte genauso argumentieren,
dass es andere Grundrechte gibt,
wie die der Radfahrenden und Fußgehenden
und aller Leute,
die in einer sauberen, ruhigen,
angenehmen, lebenswerten Stadt leben wollen.
Klar.
Hey, das ist mein Grundrecht.
Richtig.
Aber darum geht es ja nicht.
Das können Sie ja.
Das ist ja genau nur das,
was eben bisher notwendig ist.
Bisher muss eben so eine Abwägung angestellt werden
und die Städte bemeinden wollen,
dass eben einfach so können.
Die Idee ist ja, dass das Städte sagen können sollen,
wir wollen auf dem gesamten Stadtgebiet Tempo 30.
Ich persönlich finde das wahrscheinlich
sogar eine sehr gute Idee.
Ich sehe nur, dass man da aus einer verfassungsrechtlichen Perspektive
schon auch den Punkt machen kann zu sagen,
na, das ist schon eine Einschränkung
und das muss wenigstens eine Abwägung.
Es muss wenigstens eine Abwägung
und man muss das zumindest sich genau anschauen,
wo das tatsächlich notwendig ist.
Also wenn ich mir jetzt zum Beispiel mal so anschaue,
in Berlin gibt es ja auch Straßen,
die, also ich war fast gesagt, autobahnartig ausgebaut sind.
Also in der, in dem die Leipziger Straße
in Berlin Mitte, falls jemand die kennt,
hier im Saal, also da kann ich schon nachvollziehen,
dass man sagt, da kann man auch 50 fahren.
Also insofern, ich verstehe den Punkt,
ich verstehe auch die Initiative der Städte.
Ich wollte nur sagen,
die FDP hat da jedenfalls auch rechtlich nicht,
überhaupt jedenfalls auch irgendwie ein Punkt.
Ich finde, aber es gibt noch eine andere Forderung,
wo ich mir schwer vorstellen kann,
wie man da abwägen sollte,
der Städtetag, Landkreistag, Bundesrat und so,
die fordern auch ein Leitbild
von Nullverkehrstoten.
Die nennen das Vision Zero
in dieses Gesetz aufzunehmen.
Das ist derzeit zumindest nicht geplant.
Das heißt, da würde dann stehen,
wir verfolgen das Ziel,
keine Verkehrstoten mehr zu akzeptieren
und da würde natürlich
ein Tempolimit, glaube ich,
das ist nachgewiesen, helfen.
Aber da ist die FDP nicht dabei.
Tja, sie argumentiert dabei weiter
eben mit dem Verkehrsfluss,
damit mittelbar mit den Grundrechten
derjenigen am Steuer.
Also man sieht, das ist ein klassischer Konflikt.
Ich denke aber, was man schon sagen kann,
es ist ein klassischer Kompromiss,
nicht alles ist perfekt
an dieser Einigung in der Koalition.
Beispielsweise hat die FDP auch durchgesetzt,
das habe ich in den Medien noch irgendwo gesehen,
aber wir haben natürlich mal wieder das Gesetz gelesen,
hat auch durchgesetzt
in so einer ganz versteckten Stelle
und natürlich gibt es auch keine Synopse.
Sie hat also durchgesetzt,
dass es schwerer wird,
Anwohner parken und ähnliche Regelungen durchzusetzen.
Da haben sie einfach an irgendeiner Stelle
reingeschummelt in diesen Gesetzentwurf,
dass man in Zukunft noch genauer begründen muss,
warum in einer bestimmten Ecke
ein Mangel an Parkplätzen besteht.
Aber trotzdem, du sagst, das ist ein Kompromiss,
an sich erweitert den Rahmen,
den eine Verordnung dann hat und ausführen kann,
doch erheblich.
Und ich finde vor allen Dingen,
dass dieser Kompromiss, so wie er jetzt durchs Kabinett gegangen ist,
beispielhaft sein könnte
und sollte für die Zusammenarbeit
der Ampel.
Da haben die sich zusammengesetzt, es war nicht so,
dass sich alle sofort einig waren,
dahin geht es immer um ein Tempolimit
und trotzdem haben sie es geschafft,
relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit,
aber auch nicht nur verhindert verschlossenen Türen,
um es zu finden,
hinter dem offensichtlich bisher alle stehen können.
Und ich finde, das macht Hoffnung.
Das würde ich auch so sehen.
Man hat sich hinter den Kulissen geeinigt
und nicht auf großer Bühne.
Auf der anderen Seite, Philipp,
wenn man nochmal so ein bisschen übernacht denkt,
da mussten die Kommunen schon massiv Druck machen.
Nicht umsonst gibt es diesen Zusammenschluss,
dieser inzwischen fast 1000 Kommunen,
interessanterweise parteiübergreifend
und auch mit vielen FDP-geführten Kommunen,
die da gesagt haben,
das ist ja so Bundesverkehrsminister,
jetzt mal beweg dich mal.
Wir kommen zu unserem abschließenden letzten Thema
und da geht es nochmal,
wie ich finde, auf eine ganz konstruktive
und interessante Weise
ein Thema heran,
was natürlich gerade sehr präsent in den Medien ist.
Es geht um die Probleme, die die Gemeinden haben,
mit Geflüchtete, die gerade kommen
und da hat ja die Ampel
in der letzten Woche sich getroffen
mit den Ministerpräsidenten der Linnah
und auch mit den Führern der Oppositionsparteien
und der haben jetzt nichts beschlossen,
also nichts verabschiedet im engeren Sinne,
sondern sie haben beschlossen einen Maßnahmenkatalog,
was man denn jetzt tun könnte
und sollte und wollte,
um eben dieser Probleme,
die die Gemeinden haben, herzuerwerden.
Und da stehen ein paar, so würde ich mal sagen,
eher symbolische Sachen drin,
die wir hier auch schon besprochen haben,
wie Grenzkontrollen, die jetzt offensichtlich mehr stattfinden.
Und es gibt auch oder soll mehr Abschiebungen geben,
Abschiebungen sollen erleichtert werden.
Das hatten wir alles in der Lage schon
und das, was das Ganze wenig bringt,
könnt ihr in den letzten Folgen nachhören.
Aber, und deswegen
nehmen wir das hier nochmal auf,
dieser Pakt enthält
auch durchaus progressives und sinnvolles.
Nämlich Geflüchtete sollen leichter arbeiten können.
Warum ist das sinnvoll?
Tja, das ist deswegen sinnvoll.
Wenn Geflüchtete leichter arbeiten können,
dann können sie natürlich
schneller aus solchen Erstaufnahmeeinrichtungen
ausziehen, also aus den Flüchtlingscamps.
Dann können sie sich selber versorgen,
dann verdienen sie Geld
und zahlen Sozialabgaben,
statt Geld zu kosten.
Und von der Integrationsfunktion von Arbeit gar nicht zu reden.
Und zwar Integrationsfunktion ja in beide Richtungen.
Zum einen lernen dann die Geflüchteten
natürlich viel besser Deutsch,
wenn sie mit angestammten deutschen
Zusammenarbeiten.
Und auf der anderen Seite ist es auch
tausendfach nachgewiesen,
dass Rassismus in der deutschen Mehrheitsbevölkerung
durch nicht so gut zu bekämpfen ist,
wie durch Kontakt mit Geflüchteten.
Dann geht es aus dem Senegal,
dann gehen einem rassistische Sprüche
hoffentlich nicht mehr so leicht.
Und das war ein Aspekt,
den wir ...
Das war ein Aspekt,
den wir schon länger so ein bisschen
auf den Zettel hatten
und den wir jetzt mal so ein bisschen nachgegangen sind.
Deutsche Firmen suchen
händeringend Leute, und zwar nicht nur
Akademiker und Akademikerin
und irgendwelche Heizungsmonnteure aus Ghana,
sondern ...
Absolut mehrheitsfähig.
Ihr könnt euch vorstellen, Heizung baut da jeder.
Ja, vor allen Dingen hat jeder da
eine Ausbildung, die dem deutschen Standard entspricht.
Absolut, mit dem Fistmann
Superzertifikat für Gasheizung.
Sondern die Firmen brauchen einfach
alle Leute
und auch gerade Leute für einfache Arbeiten,
die vielleicht keine Ausbildung haben
oder keine Ausbildung haben, die man hier in Deutschland
einfach anerkennt.
Und deswegen haben wir um das mal so ein bisschen
plastisch uns selber zu machen
und haben auch mal telefoniert mit der Firma
Goldback, die hatten wir ja neulich schon mal,
die bauen ...
Die bauen ja so serienweise Gebäude,
Wohnungen in großen Maßstaben,
7 Milliarden Euro Umsatz
und 12.000 Mitarbeiter.
Und wir haben gesprochen
mit dem Werksleiter von Goldback
in Hamm-Westfalen, Markus Groß.
Und die gießen dort eben diese Betonteile
für diese ganzen Bauten, die die halt so seriell
in die Welt setzen, in diesem Werk
arbeiten 450 Leute
mit 31 verschiedenen Nationalitäten.
Er sagt,
rund 30 Prozent von denen hätten
einen Migrationshintergrund. Was das denn mal
konkret am einzelnen beheißen soll,
lassen wir mal offen. Also er hat deutlich gemacht,
da gibt es Menschen, die sind relativ frisch in Deutschland.
Es gibt aber auch welche, die sind zum Beispiel schon
in Deutschland geboren, haben aber keine Ahnung,
zum Beispiel den türkischen Migrationshintergrund.
Da sind jetzt nicht alles Refugees im engeren Sinn.
Und groß, der Werksleiter in Hamm sucht also
dringend Leute.
Materialversorgung funktioniert mittlerweile wieder.
Die Krise ist überstanden.
Jetzt ist Hauptsache, noch geeignetes Personal
am Markt zu finden, die wir dann auch sinnvoll
hier ansetzen können. Und wenn wir sie nicht
haben und nicht finden,
bleiben Aufträge liegen. Ganz einfach.
Verzögern sich Auslieferungen.
Das hat dann für den Gesamtmarkt
dann auch Konsequenzen, insgesamt.
Wirtschaftliche Konsequenzen.
Ja, und deswegen haben sie im Werk Hamm
eben auch schon eine ganze Reihe von Geflüchteten
eingestellt.
Und ich muss auch sagen, alle Flüchtlinge, die wir
haben oder die wir hier haben, machen
sehr, sehr guten Job. Das sind Arbeitswillig.
Aber bis Goldbeck Geflüchtete
einstellen kann,
können halt Monate vergehen
mit einer irren Bürokratie, wenn es
denn am Ende überhaupt klappt.
Und das ist Frust für die Geflüchteten
natürlich, aber eben auch Frust
für Arbeitgeber.
Wie die Leute da im Werk Hamm, sagt
der Personalchef beim Goldbeck
Werk in Hamm, Marius Gruber.
Menschen sind oft Arbeitswillig
und wollen auch tätig werden.
Und da haben natürlich dann auch
ja, das ist Dilemma, das sind
Arbeiten wollen, aber die arbeiten dürfen.
Und das kriegt man dann natürlich auch da manch
ab und zu mal mit. Ich würde doch gerne,
aber ich kann nicht.
Es ist keine schöne Situation, wenn man
der Person, die Arbeitswillig ist,
keinen Arbeitsplatz anbieten kann.
Und auf der anderen Seite sind wir als Unternehmen
suchen die Hände ringend nach Mitarbeitern.
Das ist ein Dilemma.
So, und da kann man sich natürlich schon fragen,
ob die Geflüchtete
nicht nur zu finden, sondern
die Lage zu versetzen war,
um deutschen Unternehmen zu arbeiten.
Wie ist da die Rechtslage?
Wie ist also quasi die Theorie,
wann und wie dürfen denn Geflüchtete
in Deutschland eigentlich arbeiten?
Das ist auch deswegen natürlich relevant,
weil es ja natürlich aus, ich sage jetzt mal,
ganz vorsichtig, Migrations-
skeptischen Kreisen immer so diese
Stereotyp gibt, die seien ja alles
voller Socken und wollten gar nicht arbeiten.
Die Menschen arbeiten dürfen, das hängt
sehr von ihrem rechtlichen Status ab.
Und wir folgen jetzt quasi mal so
der Karriere eines geflüchteten
Menschen, der in Deutschland ankommt,
denn der durchläuft da so verschiedene
rechtliche Stadienkammer.
Genau, es gibt also im Kern
drei rechtliche Situationen, in denen sich
Menschen befinden können, die hier flüchten.
Mit vielen Untergruppen, das ist im Detail
alles super kompliziert.
Deswegen ein kleiner Disclaimer für die
Migrationsrechtlerinnen, die das jetzt hören.
Wir machen das jetzt so die
Bottom Line, so die großen Linien,
damit man sinnvoll darüber reden kann,
das maßgebliche Gesetz ist
unfassbar kompliziert, auch für mich als
Juristen ist es unfassbar schwer zu
lesen und wie wir dann immer so hören,
stolpern auch viele Menschen in Ausländerbehörden
über die Komplexität des Gesetzes.
Deswegen, wir brechen das jetzt für euch mal runter.
Also, es gibt Asylbewerber
und Bewerberinnen, die sind also
im Asylverfahren.
Die haben gesagt, ich hätte gerne Asyl,
ich hätte gerne Asylbewerber
in der Stadt prüft das.
Nach dem Asylverfahren
bekommen sie entweder Asyl
oder irgendein andern Schutzstatus,
es gibt verschiedene, aber sie sind
sozusagen dann anerkannte Flüchtlinge
oder sie bekommen eben
kein Asyl oder irgendein andern Schutz,
sind also abgelehnt,
eigentlich ausreisepflichtig
und dann bekommen
diese Menschen normalerweise
eine Dulung. Das sind so die drei
und die davon hängt halt jeweils ab,
wann und wie sie arbeiten dürfen.
Fangen wir mal an mit der Situation,
jemand kommt hierher, beantragt,
Asyl ist also Asylbewerber,
Bewerberin im Asylverfahren.
Solange diese Menschen noch in einer
Aufnahmeeinrichtung wohnen, dürfen sie
zurzeit jedenfalls frühestens
nach neun Monaten arbeiten.
Das heißt also, die ersten neun Monate
sind sie rechtlich verpflichtet,
Däumchen zu drehen
und Sozialleistungen in Anspruch zu sehen.
Das heißt, sie haben eine
Aufnahmeeinrichtung durchgemacht.
Warum das so ist, kann man irgendwie nicht
so richtig nachvollziehen, aber jedenfalls
haben sie eine Sperre von neun Monaten.
Wenn sie dann in eine Kommune
zugewiesen worden sind, müssen sie
weitere drei Monate warten,
dann dürfen sie arbeiten.
Jedenfalls im Prinzip, denn da gelten
auch eine lange Liste von Ausnahmen.
Denn wenn Leute herkommen, Asyl beantragen
und sie kommen aus so genannten
sicheren Herkunftsländern,
sind Kosovo, Serbien, Albanien,
Nordmazedonien, also der sogenannte
Westbalkan, Ghana und Senegal
und bald auch Georgien und Moldau,
das ist eine kleine Minderheit.
Das ist eine kleine Minderheit, aber es ist
natürlich trotzdem problematisch,
diese Menschen sitzen dann jahrelang
in Deutschland, aber dürfen nicht arbeiten,
kosten also viele Millionen Euro
Sozialleistung, denn in aller Regel
können die ja trotzdem nicht ausreißen.
Und deswegen ist diese Diskussion um die
sicheren Herkunftsländer auch so dramatisch.
Das ist so getan, als wenn das jetzt irgendwie
ein Mittel wäre, um illegale
oder irreguläre oder wie man das dann so schön
nennt, Migration irgendwie
auszubremsen, aber in Wirklichkeit hat
das jedenfalls für Jahre,
die Gruffolge, dass diese
Menschen viel teurer werden
für den deutschen Staat, als sie sein müssten.
Also das kommen die Leute hierher,
nach einem Asylantrag,
kommen sie aus diesen sicheren Herkunftsländern,
dürfen sie gar nicht arbeiten, der große Rest
sind Leute aus Afghanistan, Syrien,
Syrien, Irak, aber im Prinzip so.
Die müssen halt diese Fristen abwarten,
dann ist es aber immer noch nicht so,
dass sie einfach arbeiten dürfen.
Die müssen sich erstens einen
sechseitigen, ziemlich komplizierten
auf Deutsch, Behörden Deutsch verfassten
Antrag von der Bundesagentur für Arbeit
herunterladen, ausfüllen.
Zunächst mal müssen sie einen Job finden.
Das ist allererste.
Und dann laden sich diesen Antrag runter,
müssen ihn ausfüllen. Dann muss der potenzielle
Arbeitgeber diesen Antrag auch
ausfüllen.
Dann muss die Bundesanstalt für Arbeit
diesen Antrag prüfen.
Etwa wird der Mindestlohn gezahlt.
Ja, nein.
Dann schickt die Bundesanteil für Arbeit
diesen Antrag an die zuständige Ausländerbehörde.
Auch die Ausländerbehörde
muss prüfen und hat dabei
ziemlich großen Ermessensspielraum,
ob sie dem jetzt ein Okay gibt oder nicht.
Falls beide Behörden zustimmen,
erhält diese Person
eine Arbeitserlaubnis
und ein Job.
Wenn er oder sie den Job wechselt,
geht das alles von vorne los.
Ihr könnt euch vorstellen,
dieses Verfahren dauert natürlich Monat.
Erst gibt es diese Warte,
fristen neun Monate, drei Monate.
Dann muss man sich einen Job suchen.
Dann hat man den Job, dann geht man durch
dieses Verfahren, das wiederum wochen dauert.
Da hat uns ein anderer Arbeitgeber,
nicht Goldbeck im Hintergrund,
der wollte sich nicht öffentlich äußern,
damit er nicht noch mehr Stress hat.
Das Riesenproblem ist,
ich habe jetzt ein Job,
ich brauche natürlich jetzt eine Person.
Wenn ich jetzt eine geflüchtete Person finde,
dann weiß ich ja nicht, wann die bei mir anfangen kann.
Ob die überhaupt jemals bei mir anfangen?
Wenn es gut geht, dann halt erst nach drei Monaten.
Dieser Behördenfu
ist einfach ein enormes Beschäftigungshindernis.
Also mit anderen Worten,
die man nicht mehr merken kann,
im Grundsatz dürfen Menschen im Asylverfahren
irgendwann arbeiten,
aber in der Praxis ist es total schwierig.
Wenn die Menschen im Asylverfahren durchlaufen,
haben Asyl bekommen
oder einen anderen Schutzstatus,
gibt es ein paar mehr,
dann wiederum heißt es Go.
Dann können sie arbeiten ohne Beschränkungen,
sie können als Angestellte arbeiten,
sie können sich selbstständig machen.
Aber auch das ist erstmal Theorie.
Denn wenn der Bescheid
vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kommt,
dass ein Mensch Schutz bekommt,
also Antrag berechtigt,
dann muss diese Person mit dem Bescheid vom BAMF
zur Ausländerbehörde dackeln
und dort ein Aufenthaltserlaubnis beantragen.
Und das dauert halt noch mal ein paar Monate.
Und erst dann wird nach dieser Wartezeit
irgendwann mal eine Arbeitsaufnahme
halbwegs entspannt.
Ja gut, aber man muss sagen,
wer in Deutschland Asyl bekommt,
hat die besten Aussichten hier arbeiten zu können,
von allen, die wir hier besprechen.
Und dann gibt es den großen und interessanten Teil
derjenigen,
die das Asylverfahren durchlaufen,
aber abgelehnt werden.
Und das sind durchaus einige Menschen,
also in den ersten Monaten,
im 2023 waren das so rund 50%
derjenigen, die hier nach Deutschland geflüchtet sind.
Ja, 52% Anerkennungsquote,
also 52% Rutschen des Töpfchen,
das wir gerade besprochen haben.
Die anderen 48 haben keinen Schutzstatus bekommen.
Die müssten also eigentlich ausreißen.
Aber typischerweise sprechen
angesichts der Herkunftsländer
X Gründe dagegen.
Zum Beispiel, dass sie in ihrer Heimat doch
nicht menschenwürdig behandelt werden,
dass sie eine Krankheit haben,
die da nicht behandelt werden kann.
So gibt es 1000 Gründe.
Deswegen kriegen die meisten von diesen abgelehnten Personen
trotzdem eine sogenannte Duldung,
was auf Deutsch bedeutet.
Eigentlich sind sie ausreisepflichtig,
aber sie werden trotzdem nicht abgeschoben,
weil man eben ihre Menschenrechte trotzdem achten muss.
Das sind so 220.000 Leute
aktuell in Deutschland.
Und für die, also sind abgelehnt worden, geduldet,
gilt im Prinzip dasselbe
wie weiter wie immer Asylverfahren.
Es gibt die Ausnahme
für die Leute aus den sicheren Herkunftsländern.
Die dürfen gar nicht arbeiten.
Und sie brauchen halt,
dass jeweils das okay von der Bundesagentur
für Arbeit und von der Ausländerbehörde.
Schon schwierig genug.
Aber und das ist das Besondere
für die Leute, die geduldet sind.
Sie müssen dabei mitwirken,
ihre Abschiebung
oder ihre Ausreise
zu ermöglichen,
um eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.
Das heißt,
wenn ihr hier arbeiten wollt,
dann müsst ihr erst mal dafür sorgen,
dass alle Voraussetzungen gegeben sind,
damit wir euch abschieben können.
Das ist die Logik.
Das heißt, in aller Regel,
die Leute müssen sich einen Ausweis besorgen.
Und je nach Herkunftsland gibt es dann
noch bestimmte andere Papiere,
die man von denen verlangt.
Also zum Beispiel eine Geburtsurkunde
des Herkunftslandes und so.
Da gibt es schon alle möglichen Hebel,
die die Behörde da in Bewegung setzen kann.
Man kann es nicht so vorstellen,
die kann also die Person so Stöckchen hinhalten,
über die die Person dann hüpfen muss.
Und wenn die Person das nicht alles macht,
dann kann die Ausländerbehörde sagen,
ja sorry, du wirkst ja nicht genug mit
in deiner eigenen Abschiebung,
dann kriegst du auch keine Arbeitserlaubnis.
Und das ist halt dieser große Ermessensspielraum,
die die Ausländerbehörde hat.
Wirkt der Mensch mit, ja oder nein,
dafür gibt es kein hartes Kriterium,
sondern da sagt die so, ah,
was es bedeutet, diese Regelung,
dieser Ermessensspielraum der Ausländerbehörden,
das hat uns die Rechtsanwältin Bettina Fikes geschildert,
die ist Fachanwältin für Migrationsrecht.
Ein Ausländer kommt und sagt,
ich kann jetzt bei dem Gartenbaubetrieb
als Helfer arbeiten.
Der kommt dann meines Beispiels
aus Ghana und hat keinen Pass.
Und der ist ein abgelehnter Asylbewerber,
das heißt der ist eigentlich vollziehbar
ausreisepflichtig, man kann ihn aber nicht abschieben,
weil er keinen Pass hat
und das ist auch nicht so einfach, einen zu besorgen.
Und dann sagt die Ausländerbehörde,
ja, arbeiten kannst du schon, aber erst musst du gucken,
dass du uns nachweist,
dass du dich um den Pass bemüßt.
Und so agiert die Ausländerbehörde.
Und das kann sich dann natürlich Monate oder Jahre hinziehen,
bis der dann den Pass vorlegt,
dass er dann arbeiten darf.
Also die Ausländerbehörde fragt jetzt nicht danach,
kann der jetzt erstmal seinen Lebensunterhalt selber verdienen,
wird er gebraucht von dem Arbeitgeber,
sondern die sagt,
arbeiten kannst du erst, wenn du einen Pass vorlegst.
Und das hat eine ganze Menge zu tun
quasi mit dem Spirit in diesen Ausländerbehörden,
ja, mit den Aufgaben, die diese Behörden haben.
Und deswegen argumentiert Rechtsanwältin Fikes,
wenn man wolle,
dass auch geduldete Menschen
in der Praxis,
nicht nur theoretisch, sondern in der Praxis
wirklich leichter arbeiten können,
dann dürfe für diese Frage nicht
die Ausländerbehörde zuständig sein.
Die Ausländerbehörden sind Abwehrbehörden,
das sind keine Integrationsbehörden,
die haben natürlich theoretisch den Auftrag
zu beraten
und eine Dienstleistung zu erbringen
gegenüber den Ausländern, das sind ja eigentlich ihre Kunden.
Aber so verstehen die sich nicht,
die verstehen sich als Abwehrbehörden
und wenn es gar nicht anders geht
oder wenn ihnen die Nase gefällt, dann dürfen sie arbeiten,
also im Duldungsbereich,
weil da haben sie ja diesen Spielraum.
Richtig. Und sie fordert halt,
wenn Leute herkommen, fragt sofort deren Kompetenzen ab,
findet raus, was die können, was die nicht können
und weg mit
diesem ganzen Prozess
in den Behörden, der diese Arbeitsmarktintegration
so wahnsinnig erschwert.
Und dann habe ich sie gefragt, okay,
aber ich habe schon die Union in den Ohren,
die dann sagt, ja,
aber wenn wir das so machen, wenn das so einfach wird
in Deutschland zu arbeiten,
selbst ohne Ausbildung und Studium
für Geflüchtete, ja,
erstens kommen dann noch mehr Geflüchtete
und zweitens
wird dann doch der offizielle Weg
nach Deutschland einzuwandern,
um zu arbeiten, diese offizielle
Arbeitsmigration mit einem Visum,
das ich mir besorge, der wird doch dann
total unattraktiv.
Dann machen sich die Leute doch alle als Flüchtlinge
auf den Weg, sparen sich das Visum,
weil das ja hier so einfach ist, zu arbeiten.
Weil das ja so viel Spaß macht,
übers Mittelmeer zu paddeln. Aber gut,
die Sorge ist so ein bisschen, dass man da eben dann wieder
von Pull-Faktoren reden würde am Ende,
ob es die gibt, hatten wir schon mehrfach,
ist so jedenfalls empirisch nicht nachweisbar.
Aber Bettina Feigs
entgegnet dieser Sorge,
die wir jetzt mal antizipiert haben,
das hat jetzt nicht die Union uns geschrieben,
das war Philipps Idee,
aber jetzt hier eröffnet.
Ja, jedenfalls entgegnet,
dem Bettina Feigs, die Rechtsanwälte,
deswegen müssten wir die Hürden
für die regellehre Arbeitseinwanderung
mit Visum senken.
Außer Frage steht ja, dass wir die Leute eigentlich brauchen
und wir brauchen sie nicht nur im Fachkräftepereich,
sondern wir brauchen sie auch
im normalen Arbeitnehmerbereich,
also auch Hilfsarbeiten.
Die Deutsche arbeitet mehr auf den Wertstand hoch,
muss man einfach so sehen.
Das heißt, die Leute müssten eigentlich
vielmehr die Gelegenheit haben,
aus den Heimatländern auch für diese Tätigkeit
ein Visum zu beantragen.
Das gibt es aber praktisch nicht.
Die ganze Fachkräftezuwanderung,
also die ganze Wanderung aus dem Ausland,
ist darauf ausgerichtet, dass wir nur die Guten
haben wollen, die mit den Zeugnissen,
die mit den tollen Ausbildungen,
die sollen dann auch noch vergleichbar sein mit dem,
was wir hier haben, was natürlich illusorisch ist,
die Ausbildung sind natürlich ganz anders
und die Kompetenz der Leute kann aber trotzdem
sehr hoch sein.
Für Leute, die in Deutschland arbeiten wollen,
gilt momentan, ihr seid entweder Akademiker,
Akademikerin oder ihr habt irgendeine Ausbildung,
die wir hier anerkennen können,
aber diese ganzen Leute, die halt so eine Ausbildung
nicht haben, sondern die einfach nur
in der Lage sind, irgendwie Performodule
aufs Dach zu schrauben oder eben
Betonwände zu gießen, die werden die Händeringen
gesucht, haben auf dem bisherigen Weg
aber kaum eine Chance eigentlich
speziell regulär nach Deutschland einzuwandern,
um hier zu arbeiten, Ampel ist dann ein bisschen dran,
aber sie fordert halt wirklich runter
mit den Hürden, dann kommen diese Leute
auch über den offiziellen Weg
und flüchten halt nicht, um hier zu arbeiten.
Und ich würde mal denken mal ganz ehrlich,
wenn es denn tatsächlich darum geht, diesen Mythos
vom Pulfaktor hier irgendwie aus dem Spiel
zu nehmen, dann könnte man ja auch
mit einer sogenannten Stichtagsregelung arbeiten.
Dann könnte man ja einfach sagen, das gilt jetzt nicht
für Leute, die sich jetzt erst auf den Weg machen,
sondern das gilt eben für alle, die bis zum
2023 deutschen Boden betreten haben,
für die erleichtern wir das, aber eben
nicht für die, die später kommen, dann kann
auch, denke logisch, kein Pulfaktor entstehen
und generell würde ich mal denken,
muss man einfach der Situation
Rechnung tragen, dass die Ausländerbehörden
sich so verstehen, wie das Frau Feig sagt,
das haben wir natürlich auch noch mit anderen
Praktikerinnen, die in diesem Feld besprochen,
also das ist jetzt nicht ihre Privatmeinung,
sie hat uns das nur so auf den Punkt
nochmal gesagt, da muss man
die Ausländerbehörden aus dem Spiel
nehmen und wir haben uns überlegt, warum
dreht man nicht das Regel Ausnahmeverhältnis
um, also in dieser Stelle ist es ja so,
rechtlich können ganz viele
Menschen, das haben wir ja versucht zu schildern,
im Prinzip schon arbeiten, aber sie brauchen halt immer
so eine Arbeitserlaubnis, wir haben uns gefahr,
warum dreht man das nicht einfach um und sagt,
der Arbeitgeber muss der Ausländerbehörde
die Beschäftigung einer ausländischen
Person melden, den Arbeitsvertrag meinen
wegen noch mitschicken und das hat die
Ausländerbehörde ja immer noch die Möglichkeit
dieser Arbeitsaufnahme zu untersagen,
das wäre dann wiederum die Ultima Ratio
oder viel cooler, Auflagen zu erteilen,
wenn sie zum Beispiel findet, man teilt
nach Rücksprache mit der Bundesagentur
für Arbeit, das ist aber ein bisschen
niedrig dieses Gehalt, das ihr da zahlt,
da könnte die Behörde ja die Auflage machen
zu sagen, also entweder ihr hebt das
Gehalt an auf 12,50 Euro die Stunde
oder diese Arbeitsbeschäftigung
ist nicht mehr zulässig, aber jedenfalls
nicht erst bei default Monate warten,
sondern bei default loslegen.
Loslegen und dann im Nachhinein prüfen,
dann kommt da was nicht, aber die
Typen können erst mal loslegen, die Leute
können erst mal arbeiten, die Arbeitgeber
haben schnell ihre Leute mit denen sie
loslegen können und so wird dann halt
auch ein Schuh draus, das könnte man
jetzt zumindest testweise mal machen
mit einem Stichtag, alle die eingewandert
sind ab, für die gilt das, da machen
wir das jetzt mal so.
Anzeigepflicht statt Antrag.
Und dann kann es einfach losgehen,
das wäre so eine Sache und das führt
auch so ein bisschen
das ist uns alte, wir haben ja hier wie
gestern und heute haben wir
aufgestanden und diskutieren, wir haben
so ein bisschen gestritten darüber, wie
machen wir so und da ist halt so ein bisschen
auch klar geworden, das was jetzt auch die
Grünen fordern und in die Richtung, in die
die Ampel so ein bisschen geht, diese
Fristen zu verkürzen, also die Leute
dürfen heute nach neun Monaten oder
drei Monaten arbeiten, das soll dann
kürzer werden, sechs Monate oder zwei
Monate, je nachdem was sie sich da ausdenken.
Uns scheint das nicht der zentrale Punkt
zu sein und das sagen uns auch diese ganzen
Migrationsleute, mit denen wir da gereden
haben, das ist natürlich nice, wenn die nicht
so lange warten müssen, aber der entscheidende
Punkt ist diese Behörden Praxis
die da nachkommt und wenn wir die
abkürzen könnten, wenn wir die vielleicht
rausschmeißen könnten oder so verlagern
können, dass sie es erstmal losgehen
kann und sie im Bedarfsfall einschreiten
können, ich glaube dann wären wir in
großen Schritt weiter und das würde mich
wirklich mal interessieren, auch aus dem
politischen Raum, wenn da sich Leute melden
haben, haben wir auch schon überlegt, ist
totaler Quatsch oder so, da hatten wir jetzt nicht
die Zeit, da mal nachzufragen, aber wir haben
ein paar Juristen und Juristinnen gesprochen
und uns erscheint das irgendwie plausibel.
Eine Sache noch, die wir nicht vergessen
soll, wir haben natürlich auch geguckt, okay
oder versucht rauszufinden, wie viele Leute
sind denn das von den Geduldeten, von den
Geduldeten, die jetzt arbeiten. Wir haben hier
220 quitscht Tausend Leute, die geduldet sind.
Wie viel von denen arbeiten denn jetzt?
Dann haben wir bei der Bundesagentur
Verarbeit angerufen oder eine Mehrgeschichte
oder eine Mehrgeschichte.
Ja, ich sitze am Notebook. Okay, dann schicke ich
Ihnen mal die Excel-Tabelle.
Und die ist nämlich, die hat 24 Reiter
unten und hat irgendwie, ich weiß nicht, wie
viele Zahlen. Und am Telefon hat er mich
da durchgelost, dann öffnen Sie die jetzt
und dann gehen Sie mal da unten auf den
Reiter und dann scrollen Sie ganz runter
und da unten sehen Sie ein Wort, das heißt
Duldung. Und dann habe ich gesagt, ja seh ich.
Und dann sehen Sie da neben eine Zahl
rechts, ja seh ich. Was sehen Sie denn?
Ich sehe 20.241
240. Sehen Sie.
Und das ist die Mindestzahl
der Geduldeten, die Arbeit. Ich sage, okay
20.000 von 220.000,
das ist aber nicht viel. Ich sage, ja, das
Ding hat auch einen gigantischen
Haken. Sehen Sie die Zahl darunter?
Ich sage, ja, da steht 512.000.
Ich sage, was ist denn das?
Ja, das sind die Leute, von denen wir nicht
wissen, ob sie geduldet sind und was sie
machen. Also das ist sozusagen
ein Riesenpulg
von Leuten. Wir haben 2,6
Millionen Leute aus Drittstaaten,
die in Deutschland irgendwie nach
Arbeit nachgehen. Ja, das sind Leute mit
Arbeitsmigration, Visum und so weiter. Und
diese Geduldeten sind halt ein Punkt davon.
Und von diesen 2,6 Millionen Leuten gibt es
über 500.000, von denen wir nicht
wissen, in was für einen rechtlichen
Status sind die da? Ja, also das muss man
sehen, so viel zum Thema Register
Modernisierung. Also es gibt schon noch
ein paar Gründe, weswegen man vielleicht
in Deutschland mal an der IT stricken sollte.
Aber das ist für Lagehörerinnen ja keine
Frage. Aber vielleicht noch so einen
Satz zum Schluss dieses Blogs. Also ich glaube,
man kann diese mega bürokratischen
Regelungen, insbesondere auch die
Mitwirkung der Bundesagentur für Arbeit
an der Frage, ob eine gefücherte Person
Arbeit hat, kann man nur verstehen
vor dem Hintergrund der völlig
veränderten Arbeitsmarktlage. Heute
haben wir Fachkräftemangel, ja, aber
vor allem Arbeitskräftemangel. Wie gesagt,
Leute, die Eisen-Gitter biegen,
um da irgendwie Beton gießen
zu können. Das heißt dann Eisen-Flechter.
Ja, das ist was für Leute mit richtig Kraft
in den Armen. Machen sie nicht mit den
Händen. Na gut, aber
ich das verstanden habe, ist das schon?
Okay, ich sehe das schon, du hast
da intimere Kenntnisse. Jedenfalls
sind eben auch Leute
reihenweise gesucht, die
jetzt kein Studium mitbringen.
Aber diese Regeln, die stammen
noch aus der Zeit, als wir irgendwie
mehrere Millionen Arbeitslose hatten im
Lande und nicht so richtig wussten, wie wir die
Menschen beschäftigen. Heute sind aber eben die
Menschen völlig andere. Nur die Rechtsordnung
hat sich nicht geändert und deswegen glaube
ich, da jetzt einen kleineren Schrauben zu
drehen, das funktioniert einfach nicht. Das
dauert viel zu lange, da hilft nur die
grundsätzliche Lösung.
Und damit ist die Lage für diese Woche
abschließend ausführlich erörtert, wie ihr das
nicht anders kennt und gewohnt seid. Wir danken
euch für euer Interesse, für eure Geduld
und dass ihr alle hier im Saal seid.
In Frankfurt. Danke,
dass ihr gekommen seid.
Danke.
Das war es doch noch lange nicht.
Das war es doch noch lange nicht.
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In der „Lage der Nation“ kehren der Journalist Philip Banse und der Jurist Ulf Buermeyer einmal in der Woche die politischen Ereignisse hierzulande und in der Welt zusammen, so diese sie interessieren und sie sie für relevant halten.
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