Alles auf Aktien: KI-Fantasie bei Tesla und passives Einkommen Monat für Monat

WELT WELT 8/30/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über das Konjunkturparadoxon an den Börsen,

KI-Fantasie bei Tesla und herausragende Zahlen

bei der chinesischen e-Commerce Holding PDD.

Im Thema des Tages geht es um den großen Befreiungsschlag

im Kryptosektor und in der Triple-AD

lüften wir das Geheimnis, wie ihr mit Aktien

ein passives Einkommen erzielen könnt,

selbst wenn die keine Dividende zahlen.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Wir begrüßen euch, Folge Chapellez und Daniel Eckert

aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds

stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste,

die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte.

Heute ist Mittwoch der 30. August

und wir wünschen euch einen schwungvollen Start in den Tag.

Die Börsen haben gestern einen Sprung gemacht.

Zum Schluss waren es beim Dachs dann 15.931 Punkte,

also schon fast wieder 16.000 Punkte.

Es waren plus von 0,9% und in New York

da überwogen ganz klar die Grünen Vorzeichen.

Der S&P 500 verbesserte sich um 1,5% auf 4.400.

98 Zähler, der NASDAQ 100,

sogar um 2,2% auf 15.377 Punkte.

Wenn das so weitergeht, Eckert,

dann haben wir vielleicht noch einen grünen August.

Das sah ja bisher nach einem roten August aus.

Auf jeden Fall agierten die Investoren nach dem Motto

Bad News are good news und für regelrechte Euphorie sorgten

schwache Arbeitsmarktzahlen aus Amerika

so aus die Zahl der offenen Stellen,

das ist ja der berühmte JOLTS Report,

auf 8,8 Millionen gefallen.

Ein Experten hat mit 9,5 Millionen gerechnet.

Die FED hat zum Ziel erklärt, den Arbeitsmarkt abzukühlen,

der wenn es weniger offene Stellen gibt und weniger neue Jobs,

dann haben auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

eine schwächere Verhandlungsposition

und können nicht mehr so hohe Lohnabschlüsse durchdrücken.

Das ist dann auch nicht mehr so gefährlich

für so eine Lohnpreisspirale,

die er dann für höhere Zinsen sorgen würde.

Zum schwachen Arbeitsmarkt kann man noch was dazu.

In den USA hat sich auch das Verbrauchervertrauen abgekühlt

und beide sorgten dann für fallende Zinsen

und Leitzinserwartungen und das trieb insbesondere die Tech-Aktien.

Das Risiko freilich ist, dass es ab einem bestimmten Punkt

in Rezessionen Sorgen umschlägt

und dann, dass die Aktien mehr darunter leiden

und die sinkende Zinsen auch nichts mehr nützen.

Genau, aber noch ist es nicht so weit

und auch in Deutschland waren übrigens die Verbrauchervertrauen

schlechter als erwartet, aber das interessiert ja auch niemanden mehr.

Was in Deutschland passiert, die Wall Street ist ja taktangebend

und da war auch wieder eine Aktie taktangebend, nämlich Tesla.

Die gehört zu den großen Gewinnern mit einem Plus von 7,7%.

Das war der größte Tageszuwachs in fünf Monaten

und Grund war KI-Fantasie.

Tesla wird nämlich einen 300 Mio. Dollar teuren Supercomputer einsetzen.

Und dieser Supercomputer, der soll 10.000 Video-H100 GPUs einsetzen

und leistungsfähiger sein als der trittstärkste Supercomputer der Welt.

Das hat jetzt nicht Elon Musk gesagt, sondern der Oppenheimer Analyst Rick Schaffer.

Diese Nachricht auf den Bart, wie sich das KI-Ökosystem entwickelt.

Nvidia verfügt über die Hardware und Software,

die im Wesentlichen für die KI-Berechnung verantwortlich ist.

Tesla verwendet Nvidia-Produkte, um genau das zu entwickeln.

Von dem Musk hofft, dass es die erste wirklich große KI-Applikation sein wird,

selbstfahrende Autos.

Tesla baut seine Rechenkapazitäten deutlich aus,

um seine selbstfahrende Technologie schneller zu trainieren,

so Schäfer in seinem Bericht.

Und weiter, Tesla plant im Jahr 2023 mehr als 2 Mio. Dollar für KI-Training auszugeben

und weitere 2 Mio. Dollar im Jahr 2024.

Nvidia-Aktien gewann 4,2 Prozent und schloss am Dienstag auf einem Schlussrekord von 488 Dollar.

488 Dollar.

Zwischenzeitig waren die sogar mal bei 5 Euro, aber das hat nicht gehalten.

Aber immerhin 488 ist auch schon ziemlich viel.

Aber der größte Gewinner im Nestec 100, das waren auch nicht mal Tesla.

Das war die chinesische PDD-Holding und die gewannen nach überragenden Zahlen 15 Prozent.

Und PDD-Holding, die veranstaltet ja unter dem Marktplatz Timo,

und wer mehr darüber wissen will, der muss sich nur die Samstagsfolge von AAA mit Alex Graf anhören.

Die Umsätze von PDD-Holding, die stiegen im zweiten Quartal zum Vorjahreszeitraum um 66 Prozent

und damit stärker als erwartet, der Gewinn, der stieg immerhin noch um 44 Prozent.

Wenn er die beiden Zahlen höhlt, der wüsste, die Marge ist leicht gefallen.

Und Grund war die Expansion der Tochter Timo, die zwar die Umsätze wahnsinnig treibt,

aber nicht ganz so hohe Margen.

Und wer sich auf der Plattform dubbelt, der wird auch sehen mit den niedrigen Preisen,

da können die Margen auch nicht so hoch sein.

Apple, das größte Börsenunternehmen der Welt,

hat die 4.12. September zu einem Neuheiten-Invent in der Firmzentrale in Cupertino, Kalifornien eingeladen.

Und bei diesen September-Veranstaltungen, da wird traditionell ein neues iPhone-Modell vorgestellt

und in der Regel auch eine Apple Watch.

Manchmal gibt es außerdem one more thing.

Und die Börsianer sind jetzt schon voller Vorfreude.

Die Apple-Aktie kletterte gut 2 Prozent auf 184 Dollar.

Und in Deutschland, da lagen Immobilien-Aktien ganz gut im Markt

und der stützte zum einen eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs für Grant City.

Die Aktie stieg um 3,5 Prozent.

Und das hob dann auch das Sentiment zusammen mit den fallenden Zinsen,

wo Novia gewann knapp 3 Prozent und Patrice Immobilien 2,4 Prozent

und gegen die Drennen verloren, Adlergrub 15 Prozent fast.

Das waren schlechte Zahlen der angeschlagenen Immobilienkonzernen,

weitet im ersten Halbjahr und zweiten Quartal unter dem Strich den Verlust

in Folge der deutlich gesunkenen Bewertung seiner Immobilienbestände noch aus.

Ist ja nicht so schön.

Aber ebenfalls in Deutschland legte Evotec um 6,5 Prozent zu.

Das Biotec-Unternehmen aus dem M-Dachs

verzeichnete in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Umsatzanstieg von 14 Prozent.

Und die Hamburger profitierten dabei von guten Beiträgen

aus Partnerschaften mit Sandus und Bristol-Meyer Squibb.

Und dann haben wir noch eine Kuriosität.

Wir hatten ja von WinFast berichtet, die crasheden gestern 44 Prozent.

Wir hatten eine mäßige Autobauer, ist aber immer noch 107 Milliarden Dollar schwer.

Die waren ja ein Tag zuvor noch fast 200 Milliarden

wert fast so viel wie die ganze deutsche Auto-Branche zusammen.

Jetzt sind sie noch mit 107 Mehrwert als Daimler oder BMW.

Und das ist immer noch meines Erachtens sehr, sehr, sehr teuer.

Und natürlich noch ein Wort zur James Smuckerdat.

Mir hat schon gesagt, dass die Zahlen vorlegen und die vielen besser als erwartet aus.

Die Aktien hat zwei Prozent gewonnen, zwar viel der Umsatz,

aber die Kosten, die sind noch stärker gesenkt worden.

Und so haben sich die Margen verbessert.

Und das Management hat die Guidance für das Jahr angehoben.

Und was man an diesen Zahlen sehen konnte, was ein bisschen auch gut ankam,

dass die sich besser als die Konkurrenz entwickeln,

weil die Elastizität der Kunden, der Konsumenten nicht so hoch ist.

Und ich muss zugeben, ich gehöre ja mit zu den Konsumenten

und kauf mir mal diesen danken Filtercafé und der ist auch sehr viel teurer geworden.

Aber ich kauf die immer noch und insofern bin ich auch einen Beweis dafür,

dass die Elastizität der Konsumenten nicht so hoch ist.

Brav, so lieber Jabez.

James Smucker ist nämlich eine der Aktien in meinem Dividende-Po.

Und die Dividende, die muss ja weiter fließen.

OK. Und von den Dividenden zu den Terminen.

Heute gibt es die Inflationszahlen aus Deutschland

und erwartet wird da für den August einen Rückgang auf sechs Prozent.

Im Juli waren es noch 6,2 Prozent gewesen.

Zahlen und ganz genau genommen ausführliche Geschäftszahlen kommen

außerdem von Delivery Hero und Around Town.

Und an der Wall Street.

Da stehen Zahlen an von Salesforce und von CrowdStrike.

Das Thema des Tages.

Wir hatten es am Montag ja gleichsam angekündigt und prommt ist es eingetreten.

Der Bitcoin hat sich zurückgemeldet.

Gestern stieg der Kurs der Kryptowährung sprunghaft an,

ebenfalls ein Sprung, und zwar um mehr als sieben Prozent.

Und kostete zwischenseitig acht und zwanzigtausend Dollar.

Aber das ist gerade mal so hoch wie Mitte August.

Aber immerhin ist damit eine klare Absetzbewegung

zum Zwischentief der letzten Woche gelungen.

Da war die Kryptowährung ja bis auf 26.000 Dollar abgesagt,

nachdem die Meldung die Runde machte.

SpaceX habe alle seine Bitcoins verkauft.

Ja, und was hat denn Kurssprung gestern ausgelöst?

Das war eine Nachricht aus dem amerikanischen Justizsystem.

Ein Berufungsgericht in Washington hat nämlich entschieden,

dass die amerikanische Börsen auf sich,

die Securities and Exchange Commission, SEC,

ihre Kompetenzen in einer für den Kryptomarkt

wichtigen Frage überschritten hat.

Genau, und zwar ging es um den auf kryptospezialisierten

Vermögenswalter Cray Scale Investments.

Der hatte bei der SEC die Zulassung eines Bitcoin ETFs beantragt.

Und die SEC hatte diesen Antrag schlicht abgelehnt.

Dagegen hatte Cray Scale geklagt

und jetzt vor dem Berufungsgericht in Washington recht bekommen.

Und die Behörde haben den Antrag zu unrecht abgelehnt,

erklärten die Richter.

Es ist keineswegs das erste Mal,

dass die SEC der Zulassung eines Krypto ETFs nicht zugesagt hat,

dass sie das verweigert.

Schon vor fünf Jahren hatten die Aufseher

den langjährigen Vorstoß der Winkelwossbrüder

endgültig abgeschmettert, einen Fond dieser Art aufzulegen.

Die Winkelwossbrüder kennt er zum Beispiel

aus dem Film Social Network.

Und die echten Brüder, die haben ja behauptet,

dass sie die Ursprungsidee für Facebook gehabt hätten

und dass Zuckerberg sie damals ihm geklaut hätte.

Und nach dieser Facebook-Episode sind dann die Brüder

weiter als Gründer und Investoren in der Scheinung getreten.

Mit Schwerpunkt auf Krypto und eine Zeitlang soll der Investmentvehikel

Winkelwoss Capital Management ein Prozent aller Bitcoin besessen haben.

Der früh geplante ETF der Winkelwossbrüder war,

aber wie erwähnt, nur ein Projekt von vielen,

der keine Zulassung in den USA bekommen hatte.

Während hier bei uns in Europa schon einige Bitcoin ETFs

zugelassen sind, gibt es in den USA bisher keinen Fond,

der mit physischen Bitcoin unterlegt ist.

Die US-Regulatoren haben jedes Mal Einwände vorgebracht,

was die Sicherheit und den Anlegerschutz überhaupt,

sowie die Auswirkungen auf die Finanzstabilität anbelangt.

Es bleiben zwar Ausweichmöglichkeiten über den Minemarkt

oder physische Bitcoins selbst.

Aber so ein ETF ist dann ein viel Praktisches Vehikel.

Wenn jetzt in den USA vielleicht wirklich bald

ein so hier Börsengehandel davor kommt,

dann könnte das noch mal neue Anlegergruppen

in den Kryptomarkt locken und die Preise kräftig nach oben treiben.

Wir hatten ja am Montag schon darauf hingewiesen,

dass aber eine so niedrige Wohler beim Bitcoin häufig eine Blowout folgt.

Das ist dann wie ein Ball, den man unter Wasser drückt

und dann plötzlich losleicht und nach oben schießt so.

Ja, und diese Gerichtsentscheidung von gestern

weckt in der Kryptoszene Hoffnung,

dass die SEC ihren ablehnen Kurs so nicht durchschalten kann,

was Bitcoin ETFs in den USA anbelangt.

Und der Antrag von Grace Dell Investments

ist nur einer von vielen unter den Firmen,

die gerne ein Börsengehandelten Bitcoin ETF auflegen würden.

Da sind so klangvolle Namen wie Veneck, Investco und Valkyrie,

Ark Invest und auch Wisdomtree.

Nicht zu vergessen, BlackRock, der weltgrößte Vermögensverwalter,

steht ebenfalls in den Startlöchern für einen Bitcoin ETF.

Und die ETFs haben einen Volumen von insgesamt 7 Billionen weltweiter.

Sieht mal, was da für Geld drin ist.

Aber wie gesagt, noch ist da nichts entschieden.

Aber wenn sich durch das Orteil etwas tut und Bitcoin ETFs dann auch in den USA kommen,

dann könnte sich die Kryptowährung weiter als asset-Klasse etablieren

und die zusätzliche Nachfrage müsste der Kurs eigentlich weiter nach oben gehen.

Zumal ja im kommenden Jahr auch das nächste Harving-Event ansteht,

mit dem sich das Tempo vermindert, mit dem Bitcoin neu geschaffen werden.

Dieses Jahr ist der Kurs der wichtigsten Kryptowährung,

zwar rund zwei Drittel gestiegen,

liegt aber immer noch etwa 60 Prozent unter seinem Rekordtuch aus dem Herbst 2021.

Das waren damals fast 70.000 Dollar.

Nach einer Schätzung machen Kryptowährung weniger als 0,3 Prozent des globalen Finanzvermögens aus.

Theoretisch ist da also noch viel Luft nach oben.

Im ewigen Portfolio von gestern zum Beispiel war Bitcoin ja gar nicht verdreht.

Genau, da war nur Gold verdreht und Bitcoin wird ja als das digitale Gold angesehen,

also insofern hätte man ja da auch einen ganz kleinen Anteil von digitalen Gold nehmen können.

Und wenn ihr jetzt in Bitcoin investieren wollt,

dann habt ihr in Europa eine große Auswahl von ETFs zur Verfügung.

Da gibt es etwa den 21 shares Bitcoin-ETP, den Coin shares physical Bitcoin oder den Investco physical Bitcoin.

Und wer jetzt glaubt, dass der gesamte Kryptosektor so einen Push erhält,

der kann sich auch den Wannek Krypto und Blockchain Innovators anschauen und der ist etwas breiter.

Ja, der ist breiter und der enthält vor allen Dingen Unternehmen,

die in ihrem weitesten Sinn in der Blockchain-Branche tätig sind.

Das sind also jetzt keine Coins, sondern wirklich Firmen.

Und da ist zum Beispiel der Handelsplatzbetreiber Coinbase, den kennt ihr alle.

Und dann folgen Riot Blockchain und Marathon Digital, die beide Bitcoin schürfen.

Und dann ist da auch noch MicroStrategy, die Softwarefirma von Michael Saylor,

die unter seiner EGID einen riesigen Hort von digitalen Münzen angehäuft hat.

Dieser ETF, der hat sich dieses Jahr schon deutlich mehr als verdoppelt,

muss aber sagen, er schwankt im Kurs sehr stark.

In den USA ist das Thema passives Einkommen mit Aktien groß in Mode.

Und mit passiven Einkommen, das sind nicht Dividenden gemeint oder Trading nach einer bestimmten Strategie.

Es geht um den Einsatz von Call- bzw. Put-Optionen, die für einen zusätzlichen Einkommen Strom sorgen.

Und wir wollen euch mit der EGID erklären, wie das auch hierzulande geht.

Von Call und Put-Optionen habt ihr vielleicht schon mal gehört.

Mit denen lässt sich mit einem dicken Hebel auf steigende und fallende Kurse wetten.

Ein Beispiel, die Aktien von Porsche notieren derzeit bei rund 100 Euro.

Wenn ich jetzt erwarte, dass das Papier bis zum Jahresende steigt,

dann kaufe ich mir eine Call-Option, also das Recht, die Aktie zu einem bestimmten Preis zu erwerben.

Jede Call-Option hat einen Strike-Preis, also einen Preis,

zudem die Option gezogen werden kann, auch Ausübungspreis genannt.

Und die Option ist umso billiger, je weiter der Ausübungspreis oder der Strike-Preis vom aktuellen Börsenkurs entfernt ist.

Im Fall von Porsche wäre jetzt so eine Call-Option teurer bei einem Strike von 110,

als bei einem Strike von 130.

Klar, die Wahrscheinlichkeit ist ja auch größer, dass Porsche auf 110 steigt.

Als dass ihr auf 130 steigt.

Während ihr euch bei der Call-Option das Recht sichert, eine Aktie zu einem bestimmten Ausübungspreis zu erwerben,

erhaltet ihr bei einer Put-Option das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis zu verkaufen.

Call und Put-Option sind riskant, muss man sagen,

denn bewegt sich in der Aktie nicht in der vorgegebene Zeit in die gewünschte Richtung,

verfällt der Call oder auch der Put wertlos.

Keiner wird ein Call mit Strike zu 110 Euro ausüben,

wenn Porsche zum vereinbarten Zeitpunkt an der Börse z.B. bei 105 handelt.

Und jetzt werde ich euch fragen,

Hä, wo ist jetzt bitte das passive Einkommen, das wir hier versprochen haben?

Naja, ganz einfach.

Ihr könnt nicht nur Käufer von Call oder Put-Option sein,

ihr könnt auch Verkäufer sein.

Und wenn ihr einen Call schreibt, so heißt das im Joggon,

dann verkauft ihr das Recht, eine Aktie oder einen Index zu einem bestimmten Preis,

zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen.

Und oft wird der Verkäufer von Optionen auch Stillhalter genannt.

Und beispielsweise könntet ihr einen Porsche Call verkaufen,

der am Jahresende fällig wird mit einem Strikepreis,

also einem Ausübungspreis von 110 Euro.

Als Gegenleistung für diesen verkaufte Option erhalt ihr eine Prämie,

die könnte möglicherweise 10 Euro sein.

Und diese Prämie, das ist dann das passive Einkommen,

von dem wir hier gesprochen haben.

Moment mal, werdet ihr jetzt sagen, wenn Porsche am Jahresende bei 130 Euro steht,

dann muss ich ja dem Käufer der Call-Option die Porsche Aktie auch für 110 Euro verkaufen.

Das stimmt, die Idee des passiven Einkommens besteht darin,

dass ihr nur Calls auf Aktien schreibt, die ihr selbst besitzt,

wo ihr also nicht in ein unkalkulierbares Risiko reinläuft.

Covered Call heißt diese Strategie, ihr besitzt also den Basiswert,

auf den ihr den Call schreibt.

Und selbst im konstruierten Fall, wo Porsche am Jahresende bei 130 steht

und ihr für 110 dem Käufer der Option verkaufen müsst,

hättet ihr mit der Aktie immerhin noch 10 Euro Kostgewinn gemacht,

plus die vereinnahmte Optionsprämie von 10 Euro.

Klar, wenn ihr jetzt nur die Aktien alleine gehalten hättet,

dann wären das 30 Euro Gewinn gewesen.

Aber, solltet sich die Porsche Aktie bis Jahresende gar nicht bewegen

oder nur wenig nach oben gehen,

dann habt ihr durch das Verkaufen der Call-Option ein Zubrot verdient.

Und die Amerikaner machen diese Optionsverkäufe meist auf Monatssicht,

denn viele Optionen laufen immer am 3. Freitag eines Monats aus.

Und so gibt es Monat für Monat Optionsprämien,

also dieses passive Einkommen.

In Deutschland könnt ihr die Strategie bei den meisten Brokern

nicht so leicht verfolgen.

Ja, seid denn, ihr habt ein sehr großes Depot bei einem klassischen Broker.

Ihr könnt aber immerhin zwei ETFs kaufen,

die die Covered Call-Strategie verfolgen,

und zwar einmal mit S&P 500 Aktien und einmal mit NASDAQ 100 Aktien.

Der Global Axe NASDAQ 100 Covered Call ETF und der Global Axe S&P 500 Covered Call,

so heißen die Fonds, schütten jeden Monat ein Einkommen aus.

Die ausgeschüttete Rendite, die hat zuletzt aufs Jahr gerechnet,

so bei 10, 11 Prozent gelegen, ist also ganz ordentlich.

Wer diese Strategie wählt, der sollte aber genau wissen, was er da macht.

Denn das Grundszenario sollte sein,

dass ihr mit eher, würde ich mal sagen,

seitwärtsmärkten oder nur leicht steigenden Kursen rechnet.

Denn sonst lohnt sich ja der Verkauf der Call-Option nicht.

Der Nachteil ist also, dass eure potentiellen Gewinne begrenzt sind.

Und zum langfristigen Vermögensaufbau lohnen die Fonds deshalb auch nicht,

eher für regelmäßige, marktunabhängige Aussahlungen.

Und geht es runter mit den Kursen?

Dann habt ihr durch diese Optionseinnahmen

immerhin so eine gewisse Absicherung nach unten.

Der GlobalX Nasdaq 100 Covered Call ETF hat seit dem Start in Deutschland

im vergangenen November 2,7 Prozent Kursgewinn und 7,3 Prozent Optionsprämien gebracht,

macht eine annualisierte Rendite von 13 Prozent.

Der Nasdaq 100 selbst, der hat freilich dreimal so viel geschafft, nämlich 30 Prozent.

Ihr seht, in Hosse Zeiten lohnt sich das nicht so richtig.

In den Jahren 2018 und 2019, aber auch 2022,

wäre die Covered Call Strategie aber aufgegangen.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns immer über Feedback, schickt uns eine Mail an AAA,

also a.a.etw. oder hinterlasst uns eine Bewertung.

Und gestern hatten wir euch ja aufgerufen,

dass ihr uns eure Erfahrung mit Depotübertrag schildert.

Und da ging es ja um den LIFO-Trick, mit dem ihr 10.000 Euro Zinseszins rausholen könntet,

weil es um Steuerstundung geht, weil ihr eben nicht so hohe Steuern sein müsst.

Und was er will sagen, wir sind ganz begeistert über die vielen Hinweise

unter anderem von Kennern aus Bochum, von Peter, von Tom, von Tabi, von Daniel,

von Lukas, von Richard und nicht zuletzt von Eva.

Quintessenz, man kann tatsächlich mehr aus seinem Sparplan rausholen,

wenn man einen Teil der ETF-Anteile auf ein neues Depot überträgt.

Übertragen werden nämlich dann die zuerst gekauften.

Also die ältesten Anteile, die ja dann wahrscheinlich auch den höchsten Kursgewinn aufweisen.

Und so könnt ihr tatsächlich Geld sparen.

Ihr müsstet dann zuerst die jüngeren Anteile verkaufen, die im alten Depot liegen bleiben,

die die älteren Anteile in dem neuen Depot, die könnt ihr ja weiter für euch arbeiten lassen.

Und der LIFO-Trick, der funktioniert also tatsächlich auch mit einer Wertpapiergattung,

also einem ETF. Ihr müsst also nicht mehrere Depots haben,

so diese dreimal, irgendwie zehn Jahre immer ein extra Depot.

Das muss nicht sein mit dem Übertrag, geht das halt auch.

Und das müsst ihr dann nur rechtzeitig vor der Entspar-Phase oder wenn ihr das verkaufen wollt,

eben Depot umschichten. So einfach ist das.

So einfach ist das. Ja, und ebenfalls geschrieben hat Martin aus Berlin-Charlottenburg.

Ihm hat die Folge gefallen, indem es nämlich um das ewige Portfolio ging.

Er schreibt super informative Sendung, die ihr da ausgestrahlt habt.

Na ja, die Podcast von Schüppel-Aisen grundsätzlich super.

Hat er gelobt oder das freut uns sehr.

Er hat aber eine Nachfrage zu dem MSCI All Country World ETF von Luxor,

den wir in dem Zusammenhang genannt haben.

Martin schreibt, Stand heute hat der ETF nur 43 Titel,

bildet jedoch den Index AKWI mit 2935 Titeln ab.

Wie passt das zusammen?

Ja, gut beobachtet, Martin.

Bei dem Luxor MSCI World All Country,

da handelt es sich ja um einen SWOP-basierten ETF.

Und bei diesen ETFs, die übrigens auch synthetische Fonds genannt werden,

reicht eine relativ kleine Menge von Wertpapieren aus,

um eine ähnliche Wertentwicklung zustande zu bringen wie der Index.

Meist werden diese Wertpapiere danach ausgewählt,

dass sie in der Vergangenheit stark mit dem Index,

in dem Fall dem All Country World, korreliert haben.

Und den Rest erledigen dann die SWOPs mit den Banken,

die Abweichung der Portfolioentwicklung,

zu der Entwicklung des Index ausgleichen.

Wenn ihr ebenfalls Fragen, Hinweise oder Anregungen habt,

dann abonniert uns, sprecht über uns und empfehlt uns euren Freunden.

Und wir hören uns dann morgen wieder, ab 5 Uhr bei Welt und überall, wo es Podcasts gibt.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

30.8.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Daniel Eckert und Holger Zschäpitz über das Konjunkturparadoxon an den Börsen, herausragende Zahlen bei der chinesischen E-Commerce-Holding PDD und den großen Befreiungsschlag im Krypto-Sektor.

Außerdem geht es um Evotec, VinFast Auto, JM Smucker. Vonovia, Adler Group, Grand City Property, Nvidia, Apple, Patrizia Immobilien, 21Shares Bitcoin ETP (WKN: A2T64E), CoinShares Physical Bitcoin ETF (WKN: A3GPMN), Invesco Physical Bitcoin (WKN: A3GU8J), VanEck Crypto and Blockchain Innovators (WKN: A2QQ8F), Global X Nasdaq 100 Covered Call ETF ausschüttend (WKN: A2QR39) und Global X S&P500 Covered Call ETF ausschüttend (WKN: A3DC8Q).

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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