Ö1 Journale: Journal um 5 (28.08.2023)
ORF Ö1 8/28/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Mit Julia Schmuck im Studio willkommen. Weniger. Die Hochwassersituation bleibt in Salzburg
und Tirol weiter angespannt. In Schwarz musste Zivilschutzalarm ausgerufen werden. Weniger
ausgeprägt als bisher vermutet ist die Wissenschafts-Skepsis in Österreich. Ein
harter Kern von rund 10 Prozent lehnt die Wissenschaft aber gänzlich ab. Das Wetter,
ein Genuativ bringt weiterhin viel Regen für den Westen und Südwesten Österreichs.
In Tirol bleibt die Hochwassersituation besonders angespannt. Zahlreiche Flüsse darunter der
Inhaben gegen Mittag die hundertjährliche Hochwassermarke erreicht. Im Oberland beruhigt sich die Lage derzeit
etwas gleichzeitig gibt es aber Zivilschutzalarm in Schwarz. Ütreireporter Wolfgang Böhmer
berichtet. Im Tiroloberland sind zwar noch einmal größere Regenmengen gekommen als
befürchtet, sie sind aber auch etwas schneller abgezogen. Aber jetzt muss das Wasser,
das aus den Seitendelen herauskommt, zuerst durch den Inn abfließen, was noch für Innsbruck,
Hall, Würgl oder Schwarz gefährlich werden könnte, sagt Landeshauptmann Anton Matle eben
auf einer Pressekonferenz. Im Öztal muss am Vormittag 60 Personen aus dem Ortsteil
dumpen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Wenig später hat es dann einen Teil
der Straße ins Tal weggerissen. Sagt Elmarie Zolle, Leiter des Krisenzentrums. Wirkliche
Entspannung, vor allem Blick Richtung Unterland, wird es wohl erst morgen geben können.
Sind Österreicherinnen und Österreicher besonders skeptisch der Wissenschaft gegenüber? Diese
Frage hat eine Studie im Auftrag des Wissenschaftsministeriums untersucht. Das zeigt sich,
Wissenschaftskepsis ist gar nicht so ausgebricht wie oft angenommen. Im EU-Vergleich liegt Österreicher
bei im Mittelfeld und trotz Corona haben es zuletzt keinen Anstieg gegeben. Allerdings
ein harter Kern von rund 10 Prozent der Bevölkerung lehnt Wissenschaft grundsätzlich ab, Niklas
Lärcher berichtet. Der Klimawandel sei nicht menschengemacht. Ein Beispiel für eine Meinung,
die wissenschaftlich klar widerlegt ist. Aber nicht wenige Menschen stimmen der falschen Aussage
trotzdem zu, betont Johannes Starkbaum vom Institut für höhere Studien. In Österreich
sind es zwischen 21 bis 31 Prozent der Befragten. Wissenschaftskepsis gebe es in allen Bevölkerungsgruppen,
mehr dazu neigen aber jüngere, Menschen mit geringerer Bildung und auch eine politisch
rechte Einstellung oder das Leben in einer größeren Stadt spielen laut IHS eine Rolle. Zudem
gibt es zwischen Wissenschaftskepsis und Demokratiefeindlichkeit einen Zusammenhang warnt
Wissenschaftsminister Martin Pollaschek von der ÖVP. Wer die Wissenschaft angreift, greift auch die
Demokratie an. Es besteht Handlungsbedarf. Der Minister nennt Wissenschaftsbotschafter
an den Schulen als eine erste Maßnahme. In Syrien gibt es seit mehreren Tagen offene
Protester gegen den Diktator Basha al-Assad. Auslöser der Demonstrationen ist die katastrophale
wirtschaftliche Situation. Nachdem Treibstoff Subventionen gestrichen wurden und die Währung
erneut an Wert verloren hat, kommt es nicht mehr nur in oppositionellen Gebieten zu unruhen. Wer
in der Sophie Meier berichtet. In Sueda im Südwesten des Landes wird seit mehr als einer Woche
protestiert. Hunderte Menschen sind auf den Straßen und rufen Anti-Regierungslogans. Aktivisten
zufolge wurde mittlerweile der Standort der Präsidentenpartei in Sueda blockiert. Die Provinz
wird vor allem von Druzen bewohnt. Hier kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu protesten.
Jetzt breiten sich die Unruh-Netwa über die benachbarte Provinzhauptstadt Daraa auch in
andere Regionen Syriens aus. Auslöser ist die katastrophale wirtschaftliche Lage. Nach der
Wiederaufnahme Syriens in die arabische Liga im Mai haben viele auf Verbesserungen gehofft. Trotzdem
ist die Währungsheit her weiter abgestürzt. Und die Proteste richten sich nun auch gegen Macht,
aber Assad selbst. Das Regime trifft den Regierungsgebieten offenbar Sicherheitsvorkehrungen,
hat sich mit einer Reaktion bisher aber zurückgehalten. Gestern Abend haben in Wien Eltern
ihren zwei Jahre alten Sohn aus einer Betreuungseinrichtung der Stadt Wien entführt. Die Polizei
geht davon aus, dass sie ins Ausland geflüchtet sind. Doch die europaweite Fahndung ist bisher
erfolglos. Bei der Tat ist der Pädagoge verletzt worden und andere Kinder haben das Ganze beobachtet.
Sie werden nun psychologisch betreut. Martina Huber berichtet. Dramatische Szenen haben sich
gestern Abend im Garten einer Kleinkindwohngemeinschaft abgespielt. Schildert Markus Dietrich von der
Wiener Polizei. Der Mann soll den Betreuer gewürgt und zu Boden gerissen haben, während die Frau,
den zweijährigen Sohn, den Gemeinsamen der beiden, der in der Oput der M11 sich befunden hat,
an sich genommen hat und gemeinsam sind sie dann geflüchtet. Andere Kinder haben die Tat gesehen
und werden nun psychologisch betreut. Der Bub selbst lebt wegen Vernachlässigung seit rund einem
Jahr in der Einrichtung. Die Eltern, ein 29-jähriger Marokkaner und eine 42-jährige Ukrainerin,
seien auch gegeneinander gewalttätig gewesen, sagt Ingrid Pöschmann von der M11.
Es ist natürlich wichtig, dass die Kinder auch Kontakt mit ihren Eltern haben. So wie auch in
diesem Fall gab es Kontakt zwischen dem Vater und dem Kind. Das waren begleitete Besuchskontakte.
Eine Kindesabnahme ist immer eine große Belastung für die Eltern. Aber eine Entführung habe es noch
nicht gegeben, heißt es von der M11. Im Fall des spanischen Fußballverbandspräsidenten Rubiales
wird jetzt die Justiz in Spanien aktiv. Sie fragt die vom Übergriff betroffene Nationalspielerin,
ob sie Anzeige erstatten möchte. Michael Kasper berichtet.
Spaniens Staatsgerichtshof will jetzt die Klage der Regierung annehmen und ein Verfahren wegen
sexuellen Übergriffseinleiten vorausgesetzt, die betroffene Spielerin des spanischen Weltmeisters
James Jennifer Hermoso sei bereit, Anzeige zu erstatten. Die 33-Jährige hat jetzt dazu eine
Frist von 15 Tagen. Die Behörde kann also nicht von Amtswegen handeln. Luis Rubiales würde auf die
Dauer des Verfahrens von seinem Präsidenten am Dentoben gleichzeitig tagt auch der nationale
Fußballverband über das weitere Vorgehen, weil die FIFA hat ja Rubiales schon suspendiert.
Das letzte Wochenende im spanischen Fußball ist ganz im Zeichen von Solidaritätskundgebungen für
Hermoso gestanden unter dem Motto Wir sind alle Jenny. Rubiales Mutter hingegen ist wegen,
wie sie es ausdrückt, der unmenschlichen und blutigen Jagd nach ihrem Sohn in einen
Hungerstreik getreten und hat sich heute in ihrem Heimatort Motril in der Kirche Divina Bastora
eingesperrt. Und weiter geht es im Nachrichtenstudio mit Marta Georgiev. Im Nordosten Griechenlands
kämpft die Feuerwehr den zehnten Tag in Folge gegen Waldbrände. Das Feuer im Nationalpakterdia
ist außer Kontrolle, so die Behörden mehr als 73.000 Hektar Land sind vernichtet. Das entspricht
einer Fläche einen halbmal so groß wie der Bodensee. Rund 4.000 Nutztiere sind verendet. Die
Brände sind die größten in der Geschichte der Europäischen Union. Die britische Regierung überlegt
mit den Berichten zufolge, ankommende Migranten mit GPS-Sendern zu überwachen. Menschen,
die ohne Papiere einreisen, könnten mit einer elektronischen Fußfessel ausgestattet werden,
schreibt die Tageszeitung Times. In einem Fernsehinterview stritt Innenministerin Bravermann
heute das Vorhaben nicht ab und sagte lediglich, dass sie eine Reihe von Optionen im Betracht
ziehen. Die Kämpfer der russischen Söldner Truppe Wagner sollen nach Angaben der Belarusischen
Opposition Reisepässe vom Innenministerium in Minsk gehalten. Damit könnten sie etwa in die EU
einreisen. Wie viele Kämpfer neue Pässe bekommen haben sollen, wird nicht genannt. Der durch den
Klimawandel ausgelöste Rückgang des Meereises in der Arktis dürfte die Nahrungsketten in der
Region massiv stören und fatale Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Das zeigen Untersuchungen des
Alfred-Wegener-Instituts. Weil die Eisdecke immer dünner und es unter Wasser heller wird, wandert
tierisches Plankton in tiefere, dünklere Ebenen ab. Fische, Robben, Wale und Eisbeeren können es dann
schwieriger erreichen. Den Blick aufs Wetter macht jetzt Jörg Stiebern. Im Große
Österreichs regnet es auch am Abend und heute Nacht zeitweise. Intensiven Regen und ein paar
Gebieter gibt es in den nächsten Stunden, vor allem in Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und im Westen,
der Obersteuermark. Und im laufles Abends bzw. über Nacht entstehen auch im Osten und Südosten
teils kräftige Regenschauer und Gebieter. Morgen dann meist bewölkt und zeitweise Regen, nach Südosten
hin auch noch Gebieter. Im Donauraum und im Nordburgen lernt er mal millig trocken. Teils kräftiger
Westwind und 10 bis 18 Grad im Osten und Südosten bis zu 23. Das war das Journal um fünf ausführliche
Nachrichten. Haben wir sie um 18 Uhr. Hier geht es weiter mit der Kultur. Gleich ist es 17 Uhr und neun Minuten.
Kulturjournal. Wem gehört die Wahrheit? Das ist das
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