Ö1 Journale: Journal um 5 (26.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/26/23 - Episode Page - 9m - PDF Transcript

Ö1. Journal um fünf.

Im Studio begrüßt sie Barbara Schieder.

Der heutige Nationalfeiertag ist politisch ganz im Zeichen der aktuellen Krisengestanden

von der Ukraine bis zum Nahen Osten.

In beiden Krisenregionen wird weiter gekämpft.

In der Ukraine wieder einmal unter enormen Verlusten auf beiden Seiten um die Einnahme

einer Stadt im Nahen Osten nimmt der Raketenbeschuss in und aus dem Gaserstreifen unter dessen kein Ende.

Die Hamas behauptet, dass um die 50 israelische Geiseln durch den Beschuss ums Leben gekommen sein sollen.

Die EU ringt um eine gemeinsame Linie in der Frage humanitärer Feuerpausen für den Gaserstreifen

und tut sich damit schwer.

In Maine im Nordosten der USA hat ein Amokläufer mindestens 18 Menschen erschossen

und die Europäische Zentralbank lässt den Leid zins erstmals seit Langem unverändert

und verändert Mild auch das Wetter bei uns, auch wenn es zwischendurch etwas regnet.

In Israel verdichten sich die Anzeichen für eine nahende Bodenauffensive im Gaserstreifen.

Nach Tagen der Unklarheit hat Premierminister Benjamin Netanyahu

in einer Fernsehansprache Pläne zur Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes bekräftigt,

aus Tel Aviv berichtet Nikolaus Wildner.

Bericht über einen ersten kurzen Einsatz israelischer Bodentruppen im Gaserstreifen letzte Nacht,

um das Schlachtfeld vorzubereiten, heißt es von Zeiten der Armee.

Premier Benjamin Netanyahu gestern Abend

Wir bereiten eine Bodeninversion vor, ich werde nicht sagen wann, wie und wie lange.

Israel stellt sich auf eine lange und schwierige Mission ein.

Das Ziel, die Zerstörung der Terrororganisation Hamas.

Benigans Minister in Israel's Notfallskabinett.

Dieses Manöver ist nur eine Phase eines langen Prozesses, der Jahre dauern wird.

Militärisch, politisch und sozial.

Auch heute wieder Raketenbischofs aus Gaza und israelische Luftangriffe gegen Ziele der Hamas.

Laut palästinensischen Angaben sind aber bisher mehr als 7000 Menschen in Gaza getötet worden.

Mehr als 1 Million sind auf der Flucht.

Und vor wenigen Minuten hat die radikale islamische Hamas behauptet,

dass unter den vielen Toten durch Luftangriffe auf den Gaserstreifen

auch geschätzt 50 israelische Geiseln sein sollen.

Mehr dazu dann im Abendjournal um 18 Uhr.

Die humanitäre Not im Gaserstreifen rückt international immer stärker ins Bewusstsein.

Die bevorstehende Offensive könnte die Lage noch weiter verschärfen.

Hartmut Fiedler hat mit der Beauftragten der Hilfsorganisation CARE gesprochen.

Am allermeisten Fehler im Gaserstreifen treibstoff und damit Strom, sagt Hiba Tibi.

Wenn wir Strom haben, haben wir Wasser und die Krankenhäuser sind in dem Betrieb.

Erst dann kommt die Direktorin der Hilfsorganisation CARE im Gaserstreifen auf Medikamente zu sprechen.

Die würden auch fehlen. Wie fast alles.

Für Brot musste man drei Stunden anstehen, dann vier. Jetzt sind es sechs, erzählt Hiba Tibi.

Die Leute müssen um vier Uhr früh auf, um sich einen Platz in der Schlange zu sichern. Für Brot.

Auch die Mitarbeiter von CARE würden manchmal auf Mahlzeiten und Wasserrationen verzichten,

damit ihre Kinder etwas haben.

Unterdessen ringen die EU-Staats- und Regierungschefs um eine gemeinsame Linie.

Einig ist man sich zwar in der Verurteilung des Terrors der Hamas

und auch mit Blick auf Israels Recht zur Selbstverteidigung.

Nicht ganz so einig ist man sich aber in der Forderung nach Feuerpausen

um humanitäre Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung zu ermöglichen.

Aus Brüssel berichtet Ernst Kernmeier.

Ein Zeichen, das Europa voll hinter Israel stehe,

erwartet der Deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz von diesem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefinnen

und Chefs hier in Brüssel. Man müsse ...

... Israel unterstützen bei der Verteidigung des eigenen Landes gegen den furchtbaren Angriff der Hamas.

... der spanische Premierminister Pedro Sánchez betont dagegen den Aufruf an Israel,

beim Krieg in Gaza humanitäres Recht zu achten und will einen Waffenstillstand.

Für Österreich und Deutschland wäre das zu viel der Einmischung in Israels Recht auf Selbstverteidigung.

Die EU-Länder dürften sich auf einen Passus einigen, der für Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gaserstreifen eintritt.

Garantiert durch nicht näher definierte Kampfpausen.

Auch in Österreich ist der heutige Nationalfeiertag politisch stark im Zeichen aktueller Krisen gestanden

vom Nahen Osten bis zur Ukraine Peter Dase berichtet.

Die politischen Reden am Heldenplatz hatten heute zwei Schwerpunkte, die Neutralität und die Verteidigungsbereitschaft.

Bundespräsident Alexander van der Bellen nannte den Ukrainekrieg und den Hamas Terror in Israel.

Das zeigte uns leider in aller Deutlichkeit, wie wichtig es ist, als Staat zur Verteidigung bereitet zu sein.

Bundeskanzler Karl Nehammer betonte die Neutralität Österreichs. Man habe aber auch eine Haltung.

Und gerade in diesen Zeiten wie diesen ist es notwendig, sie zu zeigen.

Konkret gemeint ist die Unterstützung der Ukraine.

Seitens der Opposition haben heute auch Sozialdemokraten und Freiheitliche die Neutralität betont.

Die Neos wiederum fordern eine gemeinsame Armee der Europäischen Union.

Auch wenn die Aufmerksamkeit sich zuletzt vom Krieg in der Ukraine in den Nahen Osten verschoben hat,

wird dort mit unverminderter Härte weitergekämpft.

Zurzeit weniger im Süden. Die ukrainische Offensive kommt seit mehr als einem Monat nicht mehr voran.

Schwerpunkt der Gefechte ist nun viel mehr auf die IFK ein Vorort von Donetsk.

Dort hat Russland vor gut zwei Wochen einen Großangriff gestartet und konnte seither ein paar hundert Meter vorrücken

unter enormen Verlusten. Christian Leninger berichtet.

Artilleriefeuer, fast ohne Pause, nun schon seit gut zwei Wochen,

praktisch jeder der großen Wohnblocks in der IFK ist inzwischen schwer beschädigt.

Ein älteres Paar verlässt die Stadt, sie gehören zu den letzten.

Von den früher 30.000 Einwohnern sind nur noch tausend geblieben.

Dass Russland auf die IFK irgendwann einmal angreifen werde, das war freilich klar.

Seit 2014 ist die Stadt von drei Seiten umstellt.

Um sie ganz zum Zingeln, vielen der russischen Armee gerade 7, 8 Kilometer.

Um die geht es nun. Doch die ukrainischen Verteidiger sind vorbereitet,

haben sich eingegraben und fügen den Angreifern enorme Verluste zu.

Von 55 zur Störten russischen Panzer hat nur einem Tag berichtet der ukrainische Generalstab.

Und so mancher Kommandant vergleicht den Kampf um die IFK schon mit jenem um die Stadt Bachmuth im Frühjahr,

einer monatelangen Schlacht mit 10.000 Toten, bei der es zu einem Geländegewinn von gerade ein paar Kilometern ging.

Damit in den Nordosten der USA in Maine hat ein bewaffneter Mann mindestens 18 Menschen erschossen.

Der Täter ist auf der Flucht, die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben.

Der Mann hat eine militärische Ausbildung und gilt als gefährlich aus den USA-Berichtet Thomas Langpaul.

Sie rennen und blau licht durch flutenden kleinen Ort Lewisten in Maine.

Die Polizei bittet auch Journalisten, sich in Sicherheit zu bringen.

Ich schlage vor sie gehen, der Schütze ist noch aktiv, wir wissen nicht, wo er ist.

Bisher gibt es zwei Tatorte, ein Restaurant, eine Bowlinghalle.

Gesucht wird ein 40-jähriger Mann, er soll die Tatorte in einem weißen Kleinwagen verlassen haben.

Der Bürgermeister vom nahegelegenen Auburn, Jason Levesque, verhängt einen Lockdown.

Bleiben sie zu Hause, Schulen und Geschäfte bleiben geschlossen, bleiben sie bei ihrer Familie.

Das Shooting in Maine ist das 565. Heuer in den USA, bei dem es vier oder mehr Opfer gibt.

Die Europäische Zentralbank legt im Kampf gegen die Inflation nach 10 Zinserhöhungen in Serie.

Erstmals eine Zinspause, ein sprich das Zinsniveau bleibt unverändert, der Leitzins bleibt bei 4,5%.

Zinssenkungen wurden vorerst nicht in Aussicht gestellt.

Von den Aussichten für Sparer und Kredit nehmen wir damit zu den Bettaussichten Daniel Schlager.

Am Abend kann es vollem im Osten leicht regnen.

In der Nacht breitet sich dann von der Schweiz und Italien kommend teils kräftige Regen auf weite Landesteile aus.

Unter der Wolkendecke sinken die Temperaturen aber nicht unter 13 bis 5 Grad.

Morgen Freitag dann aus der Nacht heraus verbreitet Nass, vor allem nach Süden zu grossen Regenmengen und hier auch einzelne Gewitter.

Allmählich ist bis knapp unter 2000 Meter Höhe Schneefall möglich.

Im Tagesverlauf werden die trockenen Phasen aus Westen aber länger und es gibt Chancen auf Sonne.

Es gibt als starker Wind aus West bis Nordwest und Höchstwerte zwischen 79 Grad.

Am Wochenende dann spürbar freundlicher.

Nach Nebelauflösung scheint zumindest zeitweise die Sonne und es wird zunehmend phönig und sehr mild.

Vielen Dank. Im Namen des gesamten Teams verabschiedet sich Barbara Schieder auf Wiedern um 18 Uhr.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.