Ö1 Journale: Journal um 5 (26.03.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 3/26/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Der Westen reagiert vorerst gelassen auf die Ankündigung Russlands, taktische Atomwaffen

in Belarus zu stationieren.

Bundeskantler Nehammer weist Gerüchte über vorgezogene Neuwahlen zurück und der morgige

Verkehrsstreik in Deutschland hat massive Auswirkungen auf Österreich.

Das Wetter morgen stürme schon kalt mit Regen und Schneeschauen.

Mit der Ankündigung Russlands, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren, verschärft Präsident

Putin wieder einmal den Druck auf den Westen.

Dieser reagiert zunächst betont gelassen, die Angst vor einer Eskalation aber bleibt,

Birgit Schwarz berichtet.

Die Ankündigung kommt am Abend zur besten Sendezeit.

Taktische Atomwaffen in Belarus, also direkt an der Grenze zur Europäischen Union.

Russlands Präsident Putin begründet seine Entscheidung, mit der von Großbritannien

verkündeten Absicht Panzerbrechendemunition mit abgereichertem Uran an die Ukraine zu

liefern.

Die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen Eiken sagt,

das russische Vorgehen könnte zu einer Katastrophe führen.

In den USA wiederum spielt man Putins Ankündigung herunter.

In einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien heißt es, Putin wolle im Westen Ängste vor

einer atomaren Eskalation schüren, um so die Unterstützung für die Ukraine zu brechen,

etwa bei der Lieferung schwerer Waffen.

Bundeskanzler Karl Nehammer, ÖVP weist mögliche vorgezogene Neuwahlen heute in der ORF-Pressestunde

zurück.

Die türkisgrüne Regierung habe noch viel vor, sagt er, und dementiert Gerüchte, die

ÖVP könnte die Krise der SPÖ für einen früheren Urnengang nutzen.

Jürgen Pettinger berichtet.

Gewählt werden soll erst wie vorgesehen im Herbst 2024, sagt Bundeskanzler Karl Nehammer

heute.

Auch die Frage einer Koalition mit der FPÖ Wien niederösterreich, stelle sich nicht

für ihn, sagt er.

Es ist unsere klarer Wille, war natürlich ein Koalitionspartner, aber bei dem gibt es

überhaupt keine Anzeichen, dass es anders wäre, dass wir hier gemeinsam diese Regierung

so lange fortfinden, solange es uns das Gesetz dies ermöglicht.

Bei seiner Forderung, Sozialleistungen für Asylwerber um die Hälfte zu kürzen, bleibt

Nehammer aber trotz des Bekenntnisses zur grünen Koalitionspartnerin.

Nur wer zumindest fünf Jahre im Land lebt, sagt er, solle den vollen Zugang haben.

Welche Sozialleistungen gekürzt werden könnten, lässt Nehammer offen.

Grundsätzlich, sagt er, müsse Österreich in Zukunft stärker aktiv qualifizierte Arbeitskräfte

aus dem Ausland ins Land holen, etwa aus Indien oder Marokko.

73 Kandidaten haben sich in der vergangenen Woche für den SPÖ-Vorsitz beworben.

Jetzt wird diskutiert, ob die Mitglieder auch über alle 73 abstimmen können sollen.

Der oberösterreichische SPÖ-Chef Michael Lindner ist dafür, eine Hürde einzuziehen.

Ich glaube, man soll jetzt eine Woche oder zehn Tage Zeit geben und zu sagen, liebe Kandidierende,

danke für euer Engagement.

Wir wollen das verbreitern und mit wenigen hundert Unterstützungserklärungen österreichweit

seid ihr dabei.

Sagt Oberösterreichs SPÖ-Chef Michael Lindner.

Als Folge der Krawalle in der Halloween nach dem vergangenen Herbst wird in Oberösterreich

bei der Jugendarbeit nachgeschärft.

Das Maßnahmenpaket umfasst unter anderem Workshops und eine Aufstockung von Street-Workern.

Jürgen Freimund berichtet.

Im April starten im Großraum Linz, Wels und Steier in sogenannten Brennpunktschulen von

der Volkshilfe organisierte Workshops.

Dabei setzen sich die Jugendlichen mit Zivilcourage und Gruppendruck auseinander.

Verstärkt wird künftig auch die Ausbildung von Piers für Migranten.

Das sind Jugendliche, die sich in ihrem Freundeskreis für Themen wie Gewaltprävention einsetzen.

Abgerundet wird das Paket mit einer Aufstockung der Street-Work-Angebote, sagt Integrationslandesrat

Wolfgang Hartmannsdorfer von der ÖVP.

Wo ich glaube, wenn wir gute Angebote im Bereich der afghanischen Community haben und diese

Angebote auch ausweiten wollen, auf weitere Zielgruppen.

Insgesamt steigen damit die Ausgaben für die Jugend dabei dem Bundesland um eine halbe

Million Euro.

Mehrere lateinamerikanische Länder haben sich in den vergangenen Jahren von Taiwan distanziert,

um dafür chinesische finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Nun hat Honduras die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan offiziell abgebrochen.

Im Gegenzug hat das Land welche mit China aufgenommen.

Honduras ist bereits das neunte Land, das sich auf diese Weise China zugewandt hat,

so seine Never Club berichtet.

In einer feierlichen Zeremonie bekunden China und Honduras die Aufnahme diplomatischer

Beziehungen.

Als Voraussetzung hatte Honduras zuvor seine Beziehungen zu Taiwan offiziell abgebrochen

und erklärt, Honduras sehe Taiwan als unveräußerlichen Teil Chinas.

Chinas Außenminister lobt Honduras für den Schritt mit dem Bekenntnis zur Ein-Kina-Politik,

trage das Land zum größeren Gut der internationalen Gemeinschaft bei und folge dem Trend der Zeit.

Honduras erwartet nun großzügige finanzielle Unterstützung aus China.

In den vergangenen Jahren hat China bereits mehrere zentral-amerikanische Staaten mit Dollar-Diplomatie

auf seine Seite gezogen.

Tainz-Präsidentin Tsai Ing-Wen bedauert den Abbruch der Beziehungen mit Honduras.

Taiwan wolle sich aber nicht auf einen sinnlosen Wettstreit in Form von Dollar-Diplomatie einlassen.

Nächste Woche will Taiwans Präsidentin nach Zentralamerika und in die USA reisen.

Es ist 17 Uhr und sechs Minuten.

In Österreich wirft der für morgen angekündigte Warnstreik im gesamten Verkehr in Deutschland

seine Schatten voraus.

Im Zug- und Luftverkehr ist mit vielen Ausfällen oder Verspätungen zu rechnen.

Reisende sollten sich aktiv über ihre gebuchten Verbindungen informieren.

Jürgen Pettinger berichtet.

Der Verkehrstreik in Deutschland wirkt sich schon heute, vor allem auf den Flugverkehr

aus.

Nach Angaben des Wiener Flughafens sind bereits sämtliche Flüge zwischen Wien und München

ausgefallen.

Morgen liegen nahezu alle Verbindungen zwischen Österreich und Deutschland lahm.

Zusätzlich zum Streik haben technische Probleme heute auch bei der deutschen Auer-Mutter

Lufthansa für Probleme gesorgt.

Massive Auswirkungen sind auch im Bahnverkehr zu erwarten, alle Verbindungen über das deutsche

Eck etwa werden betroffen sein.

Die ÖBB richten zwar einen Schienenersatzverkehr ein, der dauert aber länger.

Zugreisende werden gebeten, wenn möglich nicht ausgerechnet morgen auf betroffenen

Strecken zu reisen.

Bereits gebuchte Tickets können kostenlos doniert und rückerstattet werden heißt es.

Alle Reisende werden gebeten, sich aktiv sowohl bei ihren Airlines oder auch bei der Bahn

über Ausfälle und Änderungen zu erkundigen.

Im Süden der USA haben Tornados schwere Zerstörungen angerichtet.

Im Bundesstaat Mississippi wurden mindestens 26 Menschen getötet und Dutzende verletzt.

Mississippi gilt als ärmsterstaat der USA, deshalb trifft die Katastrophe die Menschen

besonders hart.

Birgit Schwarz berichtet.

Der schwere Sturm hat Tornados ausgelöst, die über das Land hin weggefegt sind und

eine Schneise der Verwüstung hinterlassen haben.

Aufnahmen mit Drohnen zeigen das ganze Ausmaß der Zerstörung.

Von Häusern, Zäunen, Bäumen und Autos sind nur Trümmer aus Holz, Glas und Metall zurückgeblieben.

Ein Anwohner der Kleinstadt Rowling-Fork in Mississippi sagt, es sei alles zerstört,

er habe Freunde verloren, das breche ihm das Herz.

Ein paar Dutzend Kilometer weiter in Silver City sagt ein Betroffener der Sturm habe

seine vier Autos und Lastwegen völlig zerstört und damit auch seinen Lebensunterhalt.

Neben den Toten und Verletzten gibt es hunderte Obdachlose und großflächige Stromausfälle.

US-Präsident Joe Biden hat für die Region den Ausnahmezustand erklärt.

Wie es mit dem Wetter bei uns weitergeht, hören Sie jetzt von Daniel Zeinlinger.

Am Abend können Regenschauer vorkommen.

Das Schwerpunkt verlagert sich vom Westen in den Süden.

Die wenigsten Schauer gibt es im Waldviertel und im Weinviertel.

Montag bringt turbulentes Wetter.

Stürmischer Nordwestwind kommt auf, der bringt Regen, Schnee und Graupenschauer mit Schwerpunkt

im Bergland von Veradelberg bis zum Mostviertel.

Im Lauf des Tages kann es bis in tiefe Lagen schneiden.

Absatz der Berge gibt es nur da und dort Schauer.

Es wird um 5 bis 10 Grad kälter als heute, meistert es nur zwischen 1 und 10 Grad.

Im Süden werden es noch bis zu 13.

Wir melden uns wieder um 18 Uhr mit dem Abendschonal der ausführlichen Tages-Zusammenfassung.

Jetzt ist es gleich 17 Uhr neun.

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