Ö1 Journale: Journal um 5 (24.10.2023)

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Mit Rainer Haas über guten Tag. Israel bombardiert, weiter Ziele in Gaza. Bundeskanzler Nehammer

wird Israel morgen besuchen. Im EU-Parlament haben sich die Abgeordneten auf einen Kompromiss

bei Pestiziden geeinigt, aber nur im Ausschuss. In Wien haben heute Kindergartenpädagoginnen

für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Und im Handel wurde ab heute

um die neuen Löhne verhandelt. Ein Blick auf das Wetter wird weiterhin regnerisch.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben die Angriffe auf Ziele im Gaserstreifen

verstärkt und dabei mehrere Kommandanten deslamistischen Hamas getötet. Für die Zivilbevölkerung

im Gaserstreifen spitzt sich die Lage immer mehr zu, wie Birgit Schwarz berichtet.

Die israelischen Luftschläge richten sich gegen die Kommandostrukturen und die Infrastruktur

der Hamas. Sie treffen und töten aber auch die Zivilbevölkerung. Mit bloßen Händen

graben verzweifelte Menschen im Gaserstreifen unter eingestürzten Gebäuden nach ihren

Liebsten. Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe.

Wir flehen auf Knien darum, eine nachhaltige, größere und geschützte Operation auf den

Weg bringen zu können, sagt der regionale Direktor der Weltgesundheitsorganisation

WHO, Rick Brennan. Es manglernt Treibstoff und Wasser. Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung

stehe kurz vor dem Zusammenbruch. Seit Samstag sind etwa 50 Lastwagen mit Hilfsgütern im

Gaserstreifen eingetroffen. Nach UN-Angaben wären aber etwa 100 Lastwagen am Tag notwendig,

um die Bevölkerung mit dem nötigsten zu versorgen.

Berichtet Birgit Schwarz, die sogenannten gefährlichen Pestizide sollen in der EU bis

2030 reduziert werden. Darauf haben sich die Abgeordneten im EU-Umweltausschuss heute

geeinigt. Das war eben erst ein erster Schritt. So kompliziert und umstrittene Neuregelung

für Pestizide. Das Ganze muss dann auch noch mit den EU-Ländern verhandelt werden. Mehr

aus dem EU-Parlament und von Raphaela Scheidreiter.

Wenn Wein oder Marillenbauern in der Wachau künftig gegen Schädlinge spritzen, dann

sollen sie das grundsätzlich nur mehr mit Bio-Pestiziden dürfen. Denn die Wachau zählt

als sensibles Natura 2000-Gebiet. Ausnahmen, um dort mit chemischen Mitteln zu spritzen,

können die EU-Länder aber selbst anordnen, schildert die grüne EU-Abgeordnete Sarah

Wiener, die für das EU-Parlament die neuen Regeln verhandelt.

Damit wirklich jeder Winzer, jeder Kartoffelbauer, wenn er keine Alternative hat zu chemischen

Pestiziden, diese einsetzen darf. Das muss aber jedes Land für sich entscheiden und wird

es auch wissen, was es machen muss.

In Sommer sollen bis 2030 nur mehr halb so viele chemische Spritzmittel auf Feldern und

Äckern landen. Dieses Ziel verpflichtend. EU-Länder müssen dafür nationale Reduktionspläne

erarbeiten. Bevor die EU-Weiten Regeln in Kraft treten, muss das EU-Parlament die Details

noch mit den EU-Ländern verhandeln.

In der EU-Land Österreich haben die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel begonnen, wie bei den

Metallern sowohl noch die handelsangestellten Mehrlohn und zwar wie die Metaller um 11 Prozent

mehr und wie bei den Metallernverwies der Arbeitgebervertreter auf die schlechten Aussichten.

Die erste Tag der Verhandlungen ist schon mal ohne Ergebnis zu Ende gegangen, berichtet

Hannah Sommersache.

Die erste Runde der KV-Verhandlungen im Handel endet ohne Ergebnis. 11 Prozent verlangt die

Gewerkschaft für die Beschäftigten im Handel. Helga Fichtinger, Chefverhandlerin der Gewerkschaft

fordert zudem mehr Erholungstage für die Beschäftigten.

Die Beschäftigten im Handel haben viel geleistet, die letzten 12 Monate waren wieder sehr herausfordernd

und einfach aus Grund dessen, dass sozusagen viel Personalknappheit besteht. Da an das Einspringen

ist es nur gerechtfertigt, diese 11 Prozent zu fordern.

Arbeitgeberchefverhandler Rainer Treffelig verweist auf die schlechte Wirtschaftslage

und die vielen Unternehmensinsolvenzen im Handel, erhält die Lohnforderung der Gewerkschaft

für überzogen.

Ich hätte eigentlich gerechnet, dass die Forderung auch der wirtschaftliche Realität

des Handels, das, was auch in den Betrieben erlebt wird, widerspiegelt. Und daher bin

ich schon überrascht, dass das so hoch ist.

Es brauche heuer kreative Lösungen. Die Gewerkschaft kündigt Betriebsversammlungen

Anfang November an.

Und das Personal und von Kindergärten und Nachmittagsbetreuung hat schon heute laut

stark demonstriert. Es geht ja um mehr Geld, mehr Personal und kleine Gruppen. Aber ganz

was nun über die Protestaktionen, die auch in Wien abgehalten wurden.

Unsere Kinder sind unsere Zukunft und das müssen sich die Bundesregierung hinter die

Ohren schreiben.

Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Personal, das fordern heute viele, die in Kinderbetreuungseinrichtungen

beschäftigt sind. Schon seit sehr vielen Jahren seien die Arbeitsbedingungen schlecht.

Wir haben 600 Leute zu wenig am Personal und es werden Häuser aufgesperrt und da gibt es

keine Kinder und keine Leute, weil es kein Personal da ist.

Und viele der derzeit Beschäftigten halten nicht mehr lange durch, heißt es.

Auf eine Pädagogin oder einen Pädagogen kommen 25 Kinder und das ist einfach zu viel.

Wir haben sehr hohe Krankenstandszahlen. Die Kolleginnen gehen ganz einfach dann auch

aus dem Feld raus, weil sie es ganz einfach für sich nicht mehr gesund empfinden.

Bundeskanzler Karl Niehammer hat zuletzt 4,5 Milliarden bis 2030 für diesen Bereich

angekündigt. Das können nur ein Anfang sein, so die Betroffenen.

In Österreich haben Betrüger offenbar mit dem Verkauf illegaler PTV Zugänge Millionen

Gewine gemacht. Aufmerksam gemacht von den deutschen Kollegen wurde die heimische

Kriminalpolizei aktiv und hat rund 20 Personen verhaftet. Für diesen Großbetrug war offensichtlich

auch einiges an technischem Wissen nötig, berichtet das Vorarlberg Martina Huber.

Ein Jahresabau für ein Bezahlfernsehen kostet mehr als 600 Euro pro Jahr. Die Betrüger

des Netzwerkers haben es um 100 Euro angeboten, sagt die Polizei, für Anbieter wie Sky oder

The Zone. Da falles durch eine Anzeige eines großen PTV-Unternehmens in Deutschland aufgeflogen.

20 Verdächtige wurden bisher festgenommen, allein in Vorarlberg 4. In diesen 4 Fällen

konnte nachgewiesen werden, dass die Täter vom Verkauf der illegalen Abos profitiert haben.

Die Ermittler konnten Bankkonten, einen Audisportwagen und Datenträger beschlagnahmen. Der Schaden

wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. In Israel geht die Krisendiplomatie weiter.

Heute ist der französische Präsident Emmanuel Macron in Tel Aviv eingetroffen. Man stehe an

der Seite Israels und werde alles Mögliche tun, um Frieden und Stabilität in die Region zurückzubringen,

sagte Macron bei einem Treffen mit Präsident Jitzer Kerzog. Morgen wird auch Bundeskanzler

Karl Nehammer gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petra Fiala nach Israel

fliegen. Geplant sind Treffen mit Präsident Herzog und Premier Netanyahu. Nehammer will aber auch

mit der Familie eines österreichisch-israelischen Staatsbürgers zusammenkommen, der von der

Hamas als Geisel genommen wurde. Der chinesische Verteidigungsminister Li Xiangfu ist aus seinem

Amt entlassen worden. Das berichtet der staatliche Fernsehsender CCTV. Zuvor hatte es bereits

Spekulation an Überliege geben, weil dieser seit Ende August nicht mehr in der Öffentlichkeit

aufgetreten war. US-Medien hat im September berichtet, dass Li zum Verhör abgeführt

worden sei. Angeblich wird ihm Korruption vorgeworfen. Wer als Verteidigungsminister folgt,

ist noch unklar. 3 von 10 Personen in Österreich sind in den letzten 3 Monaten online auf Inhalte

gestoßen, die sie als feindselig oder erniedrigend empfunden haben. Das zeigt eine Befragung der

Statistikaustria. Social-Media-Nutzerinnen und Nutzer sind dabei wesentlich häufiger,

mit Hassrede im Internet konfrontiert, als Personen, die keine sozialen Netzwerke nutzen.

Nach einem Zusammenstoß von 2 Frachtschiffen in der Nordsee konnte ein Matrose nur noch

totgeborgen werden. Zwei weitere wurden gerettet, vier werden noch vermisst. Der Unfalle

eignete sich rund 22 Kilometer südwestlich der Insel Helgoland. Eines der beiden Schiffe

fest gesunken, Taucher sollen jetzt im Schiffsrack in etwa 30 Meter Tiefe nach dem Vermiesten

suchen. Wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte, ist noch unklar.

Und die Weiteraussichten hat jetzt noch Simon Kühlder für Sie.

Es regnet am Abend und in der Nacht verbreitet. Die Schneevergrenze sinkt auf 2500 bis 1800

Meter. Auf den höchsten Gipfeln können also ein paar Zentimeter Schnee liegen bleiben,

weiter unten wird es diesen Oktober schneefrei bleiben. Die Temperaturen bleiben nämlich

überdurchschnittlich für die Jahreszeit. Morgen am Mittwoch hat es 10 bis 18 Grad und

die Wolken überwiegen. Einzelne Schauer sind etwa in Kärnten und gegen Abend in Verarberg

dabei, dazwischen zeigt sich auch die Sonne. In den ersten Stunden wehtelskräftiger Westwind.

Ähnlich unbeständig und mild ist es auch übermorgen am Nationalfeiertag.

Das war ein kurzer Journal im Fünsch mit Katharina Ahamatechnik, Jules Schmuckers hier und anderen

wir melden uns wieder in einer knappen Stunde, aber jetzt einmal zum Kulturjournal.

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