Ö1 Journale: Journal um 5 (23.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/23/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Mit Julia Schmuck im Studio. Willkommen.

Das israelische Militär hat in der Nacht einzelne Bodentruppen in den Gaserstreifen geschickt

und sollte es bei der nächsten Metallerlohnverhandlungsrunde keine Einigung geben, kündigen die Gewerkschaften

heute erstes Streiks an.

Das Wetter wird morgen zunehmend regnerisch.

Der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas geht in die dritte Woche.

Das israelische Militär verstärkt nach eigenen Angaben die Angriffe auf den Gaserstreifen noch weiter.

Laut einem Armee-Sprecher hat Israel in der Nacht vereinzelt auch mit Bodentruppen die Hamas im Gaserstreifen angegriffen.

Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza meldet inzwischen mehr als 5000 Todesopfer auf palästinensischer Seite.

Paul Grisa berichtet.

Verstörende Bilder liefert die Nachrichtenagentur Reuters aus der Stadt Chanyounis im Süden von Gaza.

Etliche mehrstöcke Gewohnhäuser liegen in Trümmern.

Die israelische Armee will in diesem Wohngebiet Einheiten der radikal-islamischen Hamas beschossen haben.

Für die Einheimischen, die ihr zu Hause oder gar Familienangehörige verloren haben, ist es ein Albtraum.

Und so wurde gesagt, dass Chanyounis ein sicherer Ort ist, sagt ein Mann.

Daher sind wir alle aus dem Norden aus Gaserstadt hierhergekommen.

Aber leider war die vergangenen Nacht das Schlimmste, was wir bisher erlebt haben.

Derweil setzt auch die Hamas ihren Beschuss aus dem Gaserstreifen fort.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden zwei Kampfdrohnen der Hamas abgefangen.

Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.

In Österreich sind am Wochenende gleich in mehreren Städten Israel Flaggen abgerissen worden.

Die Vorfälle häufen sich, in Wien wird der Stadttempel deswegen jetzt rund um die Uhr bewacht.

Die israelitische Kultusgemeinde begrüßt diesen Schritt.

Weniger Verständnis hat die IKK für das Vorgehen der Polizei bei Demonstrationen.

Veronica Mauer berichtet.

Mit Sprüchen wie From the River to the Sea

werde bei Pro Hamas Demos regelmäßig zur Vernichtung Israels aufgerufen und der Terror verherrlicht,

sagt der Generalsekretär der israelitischen Kultusgemeinde Benjamin Nägele.

Da quasi bejubeln der Abschlachtung von 1.400 Zivilistinnen und Zivilisten in Israel.

Und das natürlich erschreckend zu sehen, dass das im Stadtzentrum Wien stattfinden kann

und dass das teilweise eben nicht eingegriffen wird.

Dass die Polizei nicht in dem Maße eingreift, diese Demonstration auflöst oder verfolgt,

was da an antisemitischer Agitation stattfindet.

Innenminister Gerhard Karna von der ÖVP sagt dazu,

die Polizeischreite bei solchen Demos mit aller Konsequenz ein.

Entscheidend ist, dass beispielsweise am Steffansplatz über 300 Identitätsfeststellungen gemacht wurden,

über 300 Anzeigen, Strafen ausgesprochen wurden.

Erste Fälle legen zudem schon zur Bewertung bei der Justiz, so Karna.

Die angespannte Sicherheitslage hat auch Auswirkungen auf die Leistungsschau des Bundesheeres am Horigen Nationalfeiertag.

Man werde die Sicherheitslage ständig beobachten, heißt das heute vom Bundesheer Eva Haslinger informiert.

Bereits zum 28. Mal hält das Bundesherr am Wiener Heldenplatz eine Leistungsschau ab.

Heuer findet sie allerdings bei erhöhter Terrorwarnstufe statt.

Verteidigungsministerin Claudia Tanner.

Wir werden selbstverständlich die Sicherheitslage stündlich beobachten und beurteilen

und die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen erhöhen und verschärfen, je nachdem, wie das die Lage auch erfordert.

Besucherinnen und Besucher sollen keine Rucksäcke, Regenschirme oder gefährliche Gegenstände mitnehmen, heißt es heute.

Erstmals in Wien präsentiert wird der neue Leonardo-Hubschrauber AW 169.

Außerdem am Heldenplatz zu sehen sind beinahe alle gepanzerten Fahrzeuge von Leopard bis zum Ulan und ein 1 zu 1 Modell des Eurofighters.

Das ORF-Fernsehen überträgt die Veranstaltung am Donnerstag ab 9.05 Uhr.

Im Prozess gegen Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz ist heute der zweitangeklagte Ex-Kabinettschef Bernhard Bonelli im Mittelpunkt gestanden.

Die WK-SDR wirft ja auch Bonelli vor, er habe im Ibiza-Untersuchungsausschuss falsch ausgesagt, konkret bei Fragen zur Besetzung der Übergsspitze.

Bonelli bekennt sich heute nicht schuldig, räumt aber eine, habe im U-Ausschuss knapp und formal geantwortet, Petra Pichler berichtet.

Heute ist der Tag angem, ich an der Reihe bin, sagt Ex-Kanzler Sebastian Kurz vor Verhandlungsbeginn.

Ich werde heute die Möglichkeit haben, dem Richter meine Sicht der Dinge darzulegen.

Nicht schuldig, sagt Kurz, dann vor Richter Michael Radastitsch und schildert danach ausführlich seine Eindrücke seiner Ur-Schuss-Befragung.

Die Stimmung sei aggressiv gewesen, die Opposition habe das Ziel gehabt, ihn zu zerstören.

Die Abgeordneten hätten ihm strafrechtlich Relevantes unterstellt und er habe Angst vor strafrechtlichen Folgen gehabt, sagt Kurz etwa.

Radastitsch fragt dazu nach, nämlich ob Kurz falsch ausgesagt habe, um sich vor Strafen...

Ich muss mich jetzt entschuldigen, wir haben leider den falschen Beitrag abgespielt.

Den Beitrag über den heutigen Prozesstag, wo Ex-Kabinettschef Bernhard Bonelli im Mittelpunkt gestanden ist, hören Sie dann im Abendjournal.

Die Lohnverhandlungen, unser nächstes Thema, in der Metallbranche stehen die Zeichen auf Streik.

Bisher haben die Lohnverhandlungen kein Ergebnis gebracht, heute haben daher erste Betriebsversammlungen stattgefunden.

So sind etwa 300 Aufzugs-Monteurinnen und Moteure heute in der Zentrale des österreichischen Gewerkschaftsbundes in Wien zusammengekommen.

Das Ergebnis, es gibt, wenn es in der nächsten Runde keine Einigung gibt, wird gestreikt. Max Nikols berichtet.

Die Stimmung ist geladen heute bei der Betriebsversammlung von rund 300 Monteurinnen und Monteuren.

Das Angebot der Arbeitgeber, 2,5 Prozent mehr Lohn, seine Frechheit ist hier oft zu hören.

Also ich weiß nicht, wie das bei den anderen ist, aber es ist schon eine Frechheit.

Die Lohnfrechheit, das ist ein Angebot.

Ja, es freut sich keiner, oder? Also die Verarsche von 2,5 Prozent.

Deftige Worte findet auch Arbeitnehmerchefverhandler Reinholt Binder zum Thema Einmalzahlungen.

Wir wissen, dass wir grundsätzlich immer die Haltung haben, mit den Einmalzahlungen können es scheißen gehen oder mit den Einmalzahlungen lassen wir uns sicher nicht abspeisen.

Am Ende beschliesst die Versammlung, sollte es bei der nächsten Lohnverhandlungsrunde der Metalle am 2. November zu keiner Einigung kommen.

Dann wird es wenige Tage später erste Streiks geben.

Weitere Versammlungen sind geplant, auch sie dürften zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Und weiter geht's im Nachrichtenstudio. Andreas Lechner hat den kompakten Nachrichtenüberblick.

Der türkische Präsident Retscheptaib Erdogan hat Schwedens NATO-Beitrittsantrag nach monatelanger Blockade nun offiziell dem Parlament zur Ratifizierung vorgelegt.

Erdogan habe das Beitrittsprotokoll unterzeichnet und an die große Nationalversammlung der Türkei geschickt.

Teilte die türkische Präsidentschaft mit.

Schweden hatte die NATO-Mitgliedschaft in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Mai vergangenen Jahres beantragt.

Die Zuwanderung in den OECD-Ländern ist auf einem Rekordniveau.

Laut einer aktuellen Studie haben die Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im vergangenen Jahr 6,1 Millionen dauerhafte Zuwanderer verzeichnet.

Das ist ein Plus von 26 Prozent gegenüber 20, 21.

Österreich verzeichnete im vergangenen Jahr fast 90.000 dauerhafte Zuwanderer.

Das entspricht einer Zunahme von etwa 21 Prozent gegenüber 20, 21.

Gründe für den Anstieg sind laut der Studie, Familiennachzug und Maßnahmen gegen Arbeitskräftemengmangel.

Flüchtlinge aus der Ukraine wurden in diese Zahlen nicht mit eingerechnet.

Moskau war es den Verdacht zurück in die Beschädigung der Gaspipeline Peltik Connector unter der Ostsee zwischen Finnland und Estland verwickelt zu sein.

Russland habe mit diesem Vorfall nichts zu tun, sagte Gremelsprecher Dimitri Peskov der Agentur Interfax.

Die finnische Regierung hatte am 10. Oktober mitgeteilt, dass die Gaspipeline zwei Tage zuvor mutmaßlich durch Fremde ein Wirkung beschädigt worden sei.

Und im Blick aufs Wetter hat jetzt Jörg Stiebauer.

Am Abend und heute Nacht bleibt es meist trocken.

V.a. von Oberösterreich bis ins Nordbundland bildet sich aber im Laufe der Nacht vermehrt Nebel oder Hochnebel.

Und im Südwesten beginnt es in der zweiten Nacht, Hälfte vereinzelt zu regnen.

Montinstag dann meist bewölkt oder nebelig drüb.

Dazu in Osttirol und Kärnten sowie am Tiroler und Salzburger Halbmahopp kam immer häufiger teils kräftiger Regen.

Am Nachmittag dann im Großteil Österreichs zeitweise Regen.

Im Bergland noch teils starker Südwind. Höchstwarte morgen 11 bis 20 Grad.

Das war das Journal um 5 am 23. Oktober. Ausführliche Nachrichten haben wir hier wieder um 18 Uhr für Sie und jetzt übernimmt hier wieder die Kultur.

Gleich ist es 17 Uhr und 9 Minuten.

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