Ö1 Journale: Journal um 5 (20.10.2023)

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Ö1, Journal um 5.

Mit Barbara Chandler, Mikrofon und diesen Themen.

Die Lieferung humanitärer Hilfsgüter für mehr als 2 Millionen Menschen im Gasastreifen

verzögert sich weiter.

Turbulenter Tag bei der dritten Runde der Metallerverhandlungen nach einem holprigen

Start wegen eines Drohbriefs sind die Verhandlungen kurz darauf wieder abgebrochen worden.

Und in einigen Teilen Österreichs hat der starke Fünschturm heute schwere Schäden verursacht,

in Tirol sogar ein Todesopfer gefordert.

Und damit jetzt kurz zum Wetter.

Der Sturm lässt morgen nach, es bleibt warm.

Israel hat seine Vergeltungsschläge gegen Ziele der radikal-islamischen Hamas heute fortgesetzt.

Die erhofften humanitären Hilfsgüter für die Menschen im Gasastreifen stecken weiter in

Ägypten fest, was UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor Ort kritisiert.

Dadurch heißt es auch weiter warten für die vielen ausländischen Staatsbürger, die

den Gasastreifen verlassen wollen.

Mehr von David Kriegleder.

Der Hilfskonvoi steht bereit, die Straße zum Grenzübergang Rafach wurde repariert.

Trotzdem kommen weiterhin keine humanitären Güter aus Ägypten in den Gasastreifen.

Diese Lkw müssen sich schnell in Bewegung setzen, sagt UN-Generalsekretär Antonio

Guterres, der in den Nord-Sinai gereist ist.

Bei den komplizierten Verhandlungen rund um die Abwicklung des Konvois spießt es sich

offenbar noch.

Damit müssen auch die vielen Doppelstaatsbürger im Gasastreifen, darunter mehr als drei Dutzend

Palästinenser mit österreichischem Pass, weiter auf die Ausreise warten.

Sie alle seien den Umständen entsprechend wohl auf, aber ...

Diese Verknüpfung mit Hilfslieferungen hinein, Menschen hinaus ist natürlich für die Personen

an sichern dran.

Sagt Christoph Sternhardt, Leiter der österreichischen Vertretung in den Palästinensergebieten.

In Sinland jetzt.

Am Landesgericht Wien ist heute der Prozess gegen Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz und

seinen Ex-Kabinettschef Bernhard Bonnelli fortgesetzt worden.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft Kurz und Bonnelli ja falsche Zeugenaussage

im Ibiza-Untersuchungsausschuss vor.

Und der zweite Prozestaug ist heute ganz im Zeichen der anklagten Befragung von Kurz gestanden.

Peter Pichler fasst zusammen.

Heute ist der Tag, an dem ich an der Reihe bin, sagt Ex-Kanzler Sebastian Kurz vor Verhandlungsbeginn.

Ich werde halt die Möglichkeit haben, dem Richter meine Sicht der Dinge darzulegen.

Nicht schuldig, sagt Kurz, dann vor Richter Michael Radastitsch und schildert danach ausführlich

seine Eindrücke seiner Urschussbefragung.

Die Stimmung sei aggressiv gewesen, die Opposition habe das Ziel gehabt, ihn zu zerstören.

Die Abgeordneten hätten ihm strafrechtlich Relevantes unterstellt und er habe Angst

vor strafrechtlichen Folgen gehabt, sagt Kurz etwa.

Radastitsch fragt dazu nach, nämlich ob Kurz falsch ausgesagt habe, um sich vor strafrechtlichen

Folgen zu schützen, sprich ob ein Aussagennotstand vorgelegen ist, denn das würde einen Freispruch

für Kurz bedeuten.

Doch das will Kurz so nicht sagen, er beharrt darauf, dass er nicht falsch ausgesagt hat.

Die dritte Runde bei den Lohnverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten in der metalltechnischen

Industrie ist am Nachmittag nach einem eher holprigen Start ergebnislos abgebrochen worden.

Jetzt sind Betriebsversammlungen geplant, wie Maria Kern berichtet.

Es war ein turbulenter Tag, anfangs sprachen die Arbeitgeber davon, dass sie anonyme Drohungen

erhalten hätten.

Die Verhandlungen wurden daher kurz unterbrochen.

Doch nicht einmal zwei Stunden später waren sie endgültig vorbei.

Arbeitgebervertreter Christian Knil sagt, die Gewerkschaft sei vom Verhandlungstisch

aufgestanden.

Unser Angebot liegt am Tisch und leider hat sich der Gewerkschaft nicht bewegt.

Gewerkschafter Reinhold Binder gab dagegen den Arbeitgebern die Schuld am Scheitern der Gespräche.

Die Arbeitgeber sind gefordert, den Angebot zu legen, sie haben das Angebot nicht aufgebessert.

Ab Montag wird es nun Betriebsversammlungen in der metalltechnischen Industrie geben.

Am 2. November wird weiterverhandelt, kommt es dazu keiner Einigung, dann plant die Gewerkschaft

Warnstreiks.

Viel Betroffenheit in Österreichs Politiklandschaft hat heute die Nachricht vom Tod von Christian

Pilnacek ausgelöst.

Pilnacek war Sektionschef im Justizministerium und galt lange als der mächtigste Beamt

der Österreichs.

Zuletzt war er wegen diverser Vorwürfe suspendiert und musste sich selbst mehreren Verfahren

stellen.

Die Umstände seines Todes sind noch nicht restlos geklärt.

Bertha Tomasowicz mit den Anzleiten.

Soweit bisher bekannt ist Christian Pilnacek in der Nacht auf der S5 als Geisterfahrer

unterwegs gewesen und wurde von der Polizei gestoppt.

Er war stark alkoholisiert, die Beamten haben ihm den Führerschein abgenommen, Pilnacek

ließ sich abholen.

Später sei er niederösterreich tot aufgefunden worden.

Vor allem seine Auseinandersetzungen mit der WKSDA rückten den Ex-Sektionschef ins

Licht der Öffentlichkeit.

Legendär seine Aufforderung, die Eurofeite-Ermittlungen einzustellen mit den Worten, da schlagt es.

2021 wurde Pilnacek suspendiert, weil er eine Hausdurchsuchung verraten haben soll.

Pilnacek galt jahrelang als der Strafrechtsexperte Österreichs und das wurde auch heute von

der Politik gewürdigt.

Justizministerin Alma Sardic nannte ihn einen äußerst versierten Juristen.

Bundeskanzler Karl Nehammer twitterte,

er habe Pilnacek als herausragend Juristen kennen und Schätzen gelernt.

Der Föhnsturm tobt in vielen Teilen Österreichs etwa in Vorarlberg, Salzburg oder auch Kärnten

und hat für Schäden und Stromausfälle gesorgt.

Besonders angespannt ist die Lage auch in Tirol, dort hat der Sturm ein Todesopfer gefordert.

Stefan Lindner berichtet.

Auf einem Forstweg in Lande versperrte ein umgestorster Baum einem 86-jährigen einheimischenden

Weg.

Der Mann stieg aus seinem Auto aus, um Nachschau zu halten.

Gerade in dem Moment wurde er von einem weiteren umstürzenden Baum getroffen und erlitt tödliche

Verletzungen.

Im ganzen Land stürzten heute Bäume um, in Sistransdauer oder Mills wurde von abgedeckten

Häusern berichtet und über 4.200 Gemeinden waren kurzzeitig ohne Strom.

Aktuell sind es noch 580 Haushalte in Baumkärchen und im Archental.

Bis zum Abend sollten sämtliche Haushalte wieder mit Strom versorgt sein, heißt es

bei der T-Netz.

In Kölsches musste am Nachmittag ein deutscher Segelpfleger auf einem Feld notlanden, die

Landung sei geglückt und die beiden Insassen blieben unverletzt, heißt es seitens der

Polizei.

Und Baccio Kofel wurde heute übrigens die größte Windgeschwindigkeit mit 197 kmh gemessen,

der vierthöchste Wert in der Messgeschichte.

Ins Nachrichtenstudio jetzt, Martina Kofler, bitte.

US-Präsident Joe Biden empfängt in einer Stunde die EU-Spitze zu einem Gipfeltreffen

im Weißen Haus, dabei dürfte es vor allem um die Gewalt im Nahen Osten und den Ukraine-Krieg

gehen.

Die USA und die EU müssten eng zusammenarbeiten, um Demokratien zu schützen, sonst breite sich

der Terror weiter aus, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor dem Treffen.

Auf dem Parchierplatz in der ägyptischen Hauptstadt Cairo haben 10.000 Menschen heute

für mehr Unterstützung für die Palästinenser im Gaserstreifen demonstriert.

Morgen soll in Cairo ein kurzfristig am Beraum des Internationales Treffen zur Lage inner

Oststadt finden, bei dem auch EU-Ratspräsident Michel teilnimmt.

Das Bundesheer ist für die Abwehr von Cyberangriffen auf die Republik nur mäßig gerüstet.

Zu diesem Ergebnis kommt der Rechnungshof in seinem heute veröffentlichten Prüfbericht.

Es fehle an klaren Konzepten, heißt es, an Übungen für einen Verteidigungsfall und

vor allem an ausreichend dafür ausgebildetes Personal.

Das Arbeitsmarktservice bekommt im kommenden Jahr 1,4 Milliarden Euro aus dem Budget, das

sind 5,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, liegt aber unter der Inflation.

Mit dem Geld soll arbeitssuchenden aktiv bei der Jobsuche geholfen werden.

Und in Schottland sind bei einem Sturmtief mit schweren Überschwemmungen zwei Menschen

ums Leben gekommen.

Eine Frau wurde in den Highlands von den Wassermassen weggerissen und ertrank.

Ein Mann wurde in seinem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen.

Auch an der deutschen Ostseeküste sorgt eine Sturmflut für Behinderungen.

Etliche Straßen und Uferzonen sind überflutet, der Fährverkehr wurde eingestellt.

Die hoffentlich bald weniger stürmischen Wettausichten für Österreich hat jetzt Nikola

Biermeier für sie.

Weiterhin sind auf den Bergen aber auch in manchen Tälern Sturmböen dabei.

Langsam lässt der Sturm in den nächsten Stunden aber nach.

Im Westen und immer öfter auch im Süden regnet es, in der Nacht sind auch im Osten ein

paar Schauer dabei.

Außerdem bleibt es im Osten windig und in der Nacht sehr mild mit 13 bis 18 Grad, weiter

im Westen oft aber einstelligetiefstwerte.

Morgen Samstag spürbar weniger Wind, aber immer noch sehr warm mit meist 15 bis 25 Grad.

Von Vorarlberg bis Kärnten ist es noch unbeständig, sonst morgen zeitweise Sonnig.

Am Sonntag 12 bis 20 Grad und zunehmend Sonnig, im Süden aber noch länger wechselhaft.

Das war das Journal um 5, wir melden uns wieder mit dem Abendjournal um 18 Uhr.

Kulturjournal.

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