Ö1 Journale: Journal um 5 (15.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/15/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Mit Julia Schmuck im Studio willkommen.

Höchst angespannt bleibt die Lage im Nahen Osten.

Das Leid der Bevölkerung im Gasastreifen sorgt vor allem in der muslimischen Welt

für Zorn.

International wächst die Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten.

Israel bereitet sich unterdessen weiterhin auf die Bodenoffensiver im Gasastreifen vor.

Das Wetter wird morgen frisch und überwiegend sonnig.

Drei Stunden hatte die Bevölkerung im Norden des Gasastreifens heute Zeit, in den Süden

zu fliehen.

Die neuerliche Frist für die Evakuierung vor der Bodenoffensiver ist mittlerweile abgelaufen.

Wann die Bodenoffensiver beginnt, ist weiter unklar.

Das Ziel Israels ist klar.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung will sie die im Gasastreifen

herrschende Hamas auslöschen.

Nikolas Wildner berichtet.

Rund 500.000 Palästinenser haben bisher den sicheren Süden des Gasastreifens erreicht,

so die vereinten Nationen.

Doch die UN kritisiert, dass es nicht so schnell möglich sei, alle Bewohner aus der bedrohten

Kampfzone im Norden von Gaza zu evakuieren.

Laut israelischen Militärbehindere außerdem die Hamas menschen an der Flucht, um sie weiter

als Schutzschilde verwenden zu können.

Nach Druck aus den USA hat Israel heute wieder garantiert, die Fluchtroute von Nord nach Süden

zwischen 10 und 13 Uhr Ortszeit nicht anzugreifen.

Während der Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel auch heute andauert, verfolgt Israel nervös

auch die Entwicklungen entlang seiner Nordgrenze zum Libanon.

Laut israelischer Armee sind heute bereits mehrere Dozentraketen aus dem Libanon auf Israel

abgefeuert worden.

Bisher sind bei Beschuss aus dem Libanon vier israelische Soldaten und ein Zivilist getötet

worden.

Ja, die Lage an der Grenze zum Libanon wird also immer brenzeliger, auch heute, täglich

gibt es feuerge Fächte und nach mehreren Raketenangriffen aus dem Libanon hat Israel

heute einen vier Kilometer breiten Grenzstreifen zur Sperrzone erklärt, Ernst Kernmer berichtet.

Angesichts des israelischen Tropenaufmarschs an der Grenze zum Gasastreifen und des massiven

Bombardments dort sind die Geblänkel an der Nordgrenze zum Libanon vorerst nur eine Randnotiz,

doch Israel weiß um die Brisanz seines möglichen sich ausweitenden Krieges mit der vom Iran

hochgerüsteten Hisbollah im Libanon.

Der Libanon ist für den Beschuss israels verantwortlich und wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden,

sagt ein Sprecher der israelischen Armee.

Hunderttausend Raketen soll die Hisbollah in ihrem Arsenal haben, weit mehr als die ebenfalls

vom Iran unterstützte Hamas.

Irans Außenminister Hossein Amir Abdo-Lachyan war gestern im Libanon und hat sich in Qatar

demonstrativ mit Hamas-Chef Ismail Khaniye getroffen.

Der Iran warnt Israel vor weitreichenden Konsequenzen, sollte es mit seinem Wies heißt

Genozid in Gaza fortfahren.

Und auf die Eskalation im Nahen Osten reagiert Österreich jetzt mit einer partiellen Reisewarnung.

Das Außenministerium warnt vor Reisen in mehrere Regionen Israels.

Es geht um die Gebiete, die an den Gaserstreifen den Libanon und Syrien grenzen.

Verena Sophie Meier berichtet.

Das österreichische Außenministerium warnt ausdrücklich davor, sich im Grenzgebiet zum

Gaserstreifen aufzuhalten oder in den Norden an die libanesische und syrische Grenze zu reisen.

Angesichts der weiteren Verschärfung der Lage in Israel wurde die Sicherheitsstufe 4 hohes

Risiko auf Stufe 5 also die teilweise Reisewarnung erhöht.

Israel könnte jederzeit mit einer Offensive im Gaserstreifen beginnen.

Die Armee hatte Gebiete nahe der Grenze nach dem Überfall der Hamas großräumig geräumt.

Sie gelten jetzt als militärisches Sperrgebiet.

Österreicherinnen und Österreicher in den von der Warnung betroffenen Regionen sollen

den Anweisungen der israelischen Behörden folgen, heißt es vom Außenministerium.

Ihnen wird empfohlen, sich bei der österreichischen Botschaft in Tel Aviv zu melden und laufend

die Nachrichten zu verfolgen.

Polen will heute ein neues Parlament und da könnte ein Machtwechsel bevorstehen.

Die seit acht Jahren regierende Nationalkonservative PiS dürfte zwar stimmend stärkste Partei bleiben,

ihre absolute Mehrheit aber verlieren.

Die oppositionelle Bürgerkoalition von Donald Tusklickt zwar hinter der PiS, hat aber eine

reelle Chance, eine Regierung der geeinten Opposition zu formen.

Der Antrag vor den Wahllokalen ist jedenfalls sehr groß, Karin Kollaus war schau.

Lange Warteschlangen vor und in den Wahllokalen heute in Polen.

Selbst die Spitzenkandidaten müssen Wartezeiten hinnehmen.

Donald Tuskl, der Chef der Oppositionellen Bürgerkoalition, ebenso wie PiSchef Jarosław

Kaczynski, die beide in Warschau ihre Stimme abgegeben haben.

Lange Warteschlangen bildeten sich heute auch vor den polnischen Konsulaten im Ausland.

Mancherorts standen die Menschen stundenlang an.

Viele Auslandsbohlen sind gleich überhaupt extra nach Hause gefahren, aus Angst wegen

Überforderung der Konsulate vielleicht gar nicht wählen zu können.

Von einer hohen Wahlbeteiligung dürfte vor allem die liberale Opposition profitieren.

Bis 21 Uhr haben die Wahllokale noch geöffnet, danach gibt es erste Exitbohls.

Mit ersten wirklichen Auszählungsergebnissen ist dann in der Nacht zu rechnen.

In Österreich ist heuer wieder deutlich mehr geflogen worden und das zeigt sich auch in

der CO2-Bilanz.

Die klimaschädlichen Emissionen durch den Flugverkehr sind im ersten Halbjahr auf über

1,2 Millionen Tonnen gestiegen, ein Plus von fast 40 Prozent zum Jahr davor.

Silvia Mises berichtet.

Non-Stop-Flüge von Wien nach Mainland, Brüssel oder Stockholm und Ritur um nicht einmal 40

Euro.

Mit Flügen zum Taxipreis werben die Fluglinien und Passagiere.

Die Bahn kann da nicht mithalten.

Allein im ersten Halbjahr hat der Flugverkehr in Österreich heuer so viele Treibhausgase

verursacht, wie im gesamten Jahr 2021, das noch von der Pandemie geprägt war.

Der Verkehrsclub Österreich, kurz VCE, fordert die Politik auf rasch zu handeln und die Steuerprivilegien

für den Flugverkehr abzuschaffen.

Konkret fordert der VCE, dass Passagiere nicht nur bei Inlandsflügen, sondern auch

bei internationalen Flügen eine Mehrwertsteuer zahlen sollten und Kerosin sollte ebenso wie

Benzin und Diesel besteuert werden, und zwar EU-weit.

Die Einnahmen daraus sollten in den Ausbau der Bahnverbindungen gesteckt werden.

Zwar ist in der EU immer wieder über eine Kerosinsteuer diskutiert worden, konkrete

Beschlüsse stehen aber aus.

Die Lohnverhandlungen gestalten sich heuer besonders schwierig.

Etwa bei den Metallern, die Forderung der Gewerkschaft und das Angebot der Arbeitgeberinnen und Geber

liegt ziemlich weit auseinander.

Holger Bonin, der Direktor des Instituts für höhere Studien, redet beiden Seiten, etwas

flexibler zu sein.

Wichtig ist, die Unternehmen sind unterschiedlich und deshalb wusste man, irgendwohin kommen

zu Abschlüssen, die möglichst flexibel sind innerhalb der Metallindustrie.

Zum Beispiel, wie kann man das machen?

Man könnte Öffnungsklauseln versuchen zu etablieren.

Das heißt, Unternehmen, die durch die hohen Abschlüsse, die sich an der Inflationsrate

orientieren, in Bedrängnis kommen, die müssten dann in Antrag stellen mit den Sozialpartnern,

sozusagen eben das anzeigen und dann die Möglichkeit haben, auch unterhalb der Inflationsrate

zu bezahlen oder unterhalb des Absch-Kollektivlohnabschlusses.

So eine Flexibierung gibt es in anderen Ländern.

In Österreich ist das nicht sehr etabliert, aber das hilft zumindest, eben Beschäftigung

zu sichern und ich denke, auch Gewerkschaften haben auch das Ziel, eben möglichst eben

dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht arbeitslos werden.

So der Wirtschaftsforscher Holger Bonin heute in der OF-Presse Stunde.

In der Steiermark ist in der vergangenen Nacht ein junger Mann von einem Auto überfahren

und getötet worden.

Der Fahrer dürfte schwer betrunken gewesen sein und ist davon gefahren.

Die Polizei hat den Verdächtigen ausgeforscht, berichtet Michael Pendl.

Der 23-jährige Fußgänger war auf einer Veranstaltung in Niederwölz im Bezirk Mura,

also kurz vor 3 Uhr in der Früh auf der Bundesstraße Richtung Oberwölz ging,

dürfte vom PK Wernis vorerst unbekannten Fahrzeuglenkers von hinten erfasst worden sein.

Der 23-jährige starb noch an der Unfallstelle.

Der Autolenker beging Fahrerflucht.

Nach einer Fahndung konnte die Polizei Scheifling in den frühen Morgenstunden

einen 25-jährigen Verdächtigen aus Mura ausforschen.

Spuren an seinem Fahrzeug deuten auf eine Unfallbeteiligung hin.

Aufgrund seiner schweren Alkoholisierung konnte er aber heute noch nicht einvernommen werden.

Die Befragung soll auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Leoben morgen Vormittag stattfinden.

Die Angehörigen des 23-jährigen verstorbenen Fußgängers werden vom Kriseninterventionsdienst betreut.

Gunther Schuller hat jetzt noch die Wetterpognose.

Der Regen im Südosten klingt ab.

Vom Bayern kommen aber weitere Schauer herein in den nächsten Stunden auch einzelne Gewitter sind dabei.

Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen gegen 1000 Meter.

Außerdem bleibt es zum Teil sehr windig.

In der Nacht klart es auf und es kühlt auf plus 7 bis minus 4 Grad ab,

auf bis zu minus 4 Grad im Westen.

Morgen Montag trocken, deutlich mehr Sonne, auch weniger Wind, aber kühl.

Die Höchsttärte ist 7 bis 15 Grad.

Das war das Schinal am 5. Danke fürs Zuhören.

Unsere Umwelt nicht als statischen Ort, sondern als dynamisches Beziehung.

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