Ö1 Journale: Journal um 5 (12.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/12/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Nach der Flutwelle in Libyen ist der Hilfsbedarf enorm, es gibt Tausende Tote und Zehntausende

Vermisste.

Nach den Ermittlungen gegen Ex-Finanzminister Gernot Blümel steht die Staatsanwaltschaft

jetzt das Novomatikverfahren gegen den früheren ÖVP-Politiker ein.

Nach dem Badewetter zuletzt wird es morgen zunehmend gewitterig.

Nach den Überschwemmungen in Libyen wird das Ausmaß der Zerstörung langsam sichtbar.

Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an und laut Rotem Kreuz werden Zehntausende Menschen

vermisst.

Tausende Todesopfer werden befürchtet, berichtet Birgit Schwarz.

In der Hafenstadt Darna haben die Regenfluten zwei Dämme durchbrochen und sind mit so großer

Wucht durch das Stadtzentrum geschossen, dass Häuser befestigte Hänge und Straßen

mitgerissen wurden.

So sind ganze Stadtviertel verschwunden und mit ihnen die Menschen, die sich dort aufgehalten

haben.

Die Rettungshelfer haben hunderte leblose Körper aus dem Wasser und den Trümmern gezogen.

Den Überlebenden fehlt es an allem.

Die Menschen dort brauchen Gesundheitsversorgung, Unterkünfte, Nahrungsmittel und Hygieneartikel,

erste Hilfe, psychosoziale Betreuung und Familienzusammenführung.

Sagt Hamer Ramadan von der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes und des Roten

Halbmondes.

Das Sturm und Regentief hat ein Land getroffen, dessen Infrastruktur seit mehr als zehn Jahren

durch einen grausamen Bürgerkrieg zerstört wird.

Der geplante europäische Raketenschutzschirm Sky Shield nimmt langsam Formen an.

Österreich will bei der Beschaffung mit Deutschland kooperieren.

Verteidigungsministerin Claudia Tanner von der ÖVP erhofft sich davon unter anderem geringere

Kosten.

Niklas Lächer berichtet.

Beim europäischen Luftabwehr Schirm Sky Shield gehen Österreich und Deutschland künftig

Hand in Hand.

Verteidigungsministerin Claudia Tanner von der ÖVP will gemeinsam das deutsche Luftabwehrsystem

Iris T. kaufen.

Eine Vereinbarung dazu soll demnächst unterzeichnet werden.

Wir erwarten uns dadurch auch, dass wir gemeinsame Ausbildungen durchführen können und durchaus

auch, dass die Beschaffung dieser Systeme dann günstiger wird.

Was das kostet, ist noch unklar.

Im Aufbauplan des Bundesheeres sind für die Luftabwehr jedenfalls zwei Milliarden Euro

eingepreist.

Erst mit dem neuen System sei Österreich in der Lage, die Bevölkerung gegen Angriffe

aus der Luft zu schützen, sagt Gärfried Promberger, Kommandant der Luftstreitkräfte.

Das können wir derzeit nicht.

Obwohl die allermeisten Staaten bei Sky Shield NATO-Mitglieder sind, versichert der Chef

der Luftstreitkräfte, die Entscheidung über einen möglichen Abschuss, liegen nach wie

vor in Österreich.

Die Novomatik haus unsern nächstes Thema, die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft

hat hier die Ermittlungen gegen Ex-Finanzminister Gernot Blümel von der ÖVP wegen Bestechlichkeit

eingestellt.

Ermittelt wurde wegen des Verdacht seiner Spende von Novomatik an die ÖVP.

Im Gegenzug soll die ÖVP dem Glücksspielkonzern bei Steuerproblemen in Italien geholfen haben,

so lauterte der Vorwurf.

Barbara Ganzfuß berichtet.

Die Ermittlungen haben das Jahr 2017 betroffen und einen Chatverlauf zwischen dem damaligen

Novomatik-Vorstand Harald Neumann und Gernot Blümel damals noch wiener ÖVP-Stadtpolitiker.

Darin hat Neumann um einen Termin beim damaligen Außenminister Sebastian Kurz gebeten, um

wie es im SMS heißt, über eine Spende und wegen eines Problems, das wir in Italien haben,

zu sprechen.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat daraufhin geprüft, ob es ein Spendenangebot

der Novomatik gegeben hat und im Gegenzug ÖVP-geführte Ministerien Novomatik bei Steuerproblemen

in Italien geholfen haben.

Gegen beide Neumann und Blümel wurden die Ermittlungen eingestellt.

Eine Novomatik-Spende an die ÖVP sei nicht nachweisbar gewesen, schreibt die WKSDA heute

und auch nicht, dass Gernot Blümel Sebastian Kurz über das Termin ansuchen und eine mögliche

Spende informiert hat.

Beide haben die Vorwürfe stets bestritten.

Die EU will die Luftqualität verbessern und bei Grenzwerten nachschärfen.

Bis zur Mitte des Jahrhunderts sollen dadurch die Luftverschmutzung auf Null reduziert werden.

Allerdings regt sich Widerstand vor allem, der konservativen Fraktion geht das Vorhaben

zu weit.

Morgen stimmt das EU-Parlament über das Gesetz ab, aus Straßburg berichtet, Benedikt Feichtner.

Die Schadstoffbelastung in der Luft hat sich in den vergangenen Jahren verbessert.

Von sauberer Luft könne allerdings noch nicht gesprochen werden, sagt der EU-Abgeordnete

Günter Siedl von der SPÖ.

Es gibt auch eine WHO-Studie, die ganz klar besagt, dass wir in Europa 300.000 vorzutige

Todesfälle in Europa haben aufgrund der schlechten Luftqualität.

Roman Heider, EU-Parlamentarier der SPÖ, kann dem Vorhaben hingegen wenig abgewinnen.

Es ist prinzipiell die Luftreinhaltung ein sinnvolles Anliegen, aber wenn wir hier völlig

überzogene Emissionsvorschriften und völlig überhöhte Grenzwerte vorgeschrieben werden

sollen, dann können wir natürlich auf gar keinen Fall mitstimmen.

Nach der Abstimmung im EU-Parlament müssen sich Vertreter der EU-Länder des Parlaments

und der EU-Kommission auf einen Kompromiss einigen.

Viele offene Fragen gibt es noch rund um den tödlichen Vorfall heute früh im Zoo Salzburg.

Dabei ist eine 33 Jahre alte Tierpflegerin aus Bayern von einem Nashorn attackiert und

getötet worden.

Die 34 Jahre alter Kollege und Ehemann ist schwer verletzt worden.

Beide gelten als sehr erfahrene Tierpfleger.

Der Zoo bleibt bis auf weiteres geschlossen, wie Martina Lublasser berichtet.

Es war heute früh bei der rotinermässigen Insektenbehandlung der Dickhäuter im Nashornhaus

des Zoo Salzburg in Helbrunn, als sein Nashorn-Weibchen plötzlich die 33-Jährige Pflegerin angreift.

Die Frau stirbt noch an der Unfallstelle.

Ihr Ehemann und Kollege wollte offenbar das Nashorn ablenken und ist selbst schwer am

Bein verletzt worden, schildert Zoo-Geschäftsführerin Sabine Krebner.

Der Nashorn wiegt ungefähr 1,8 Tonnen.

Das ist leider immer gefährlich und kann offensichtlich auch tödlich sein.

Der verletzte Ehemann der getöteten Tierpflegerin ist heute operiert worden und kann noch nicht

zu den Vorkommnissen in Nashornhaus in Helbrunn befragt werden.

Dazu bleibt bis auf weiteres geschlossen.

Geplant ist, alle internen Abläufe im Tiergarten noch einmal genau zu überprüfen.

Weiter geht es im Nachrichtenstudio Eva Maria Fung, bitte.

In den schwer zugänglichen Erdbebengebieten in Marokko schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden.

Die Einsatzkräfte sind erschöpft, Dutzende Dörfer sind völlig zerstört.

Bisher wurden etwa 3.000 Tote geborgen.

Laut dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF sind auch 100.000 Kinder von den Folgen des Bebens betroffen.

Es mangelt an Unterkünften, Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un ist zu Gesprächen mit Präsident Vladimir Putin in Russland eingetroffen.

Sein Zug hat am Vormittag die nordkoreanisch-otsische Grenze überquert.

Wann das Treffen mit Putin stattfindet, ist unklar.

Bei den Gesprächen dürfte es um nordkoreanische Waffenlieferungen für den Angriffskrieg gegen die Ukraine gehen.

Beim erneuerbaren Wärmegesetz spießt es sich weiter, dass Gesetz, das den Heizungstausch für Gas- und Ölheizungen bis zum Jahr 2040 besiegeln soll,

war eigentlich schon im November fast fertiggestellt.

Jetzt wollen ÖVP und Grüne weiterverhandeln, denn eine Zweidrittelmehrheit ist fraglich,

da die SPÖ-Begleitgesetze fordert, damit die Kosten für den Heizungstausch abgefedert werden können.

Der Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus.

Unter allen 38 Mitgliedstaaten hat Österreich den höchsten Anteil an Berufsbildenden abschlüssen.

Mehr als die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen haben eine leere oder eine berufsbildende Schule wie die HTL absolviert.

Der deutsche Pharmakonzern Böhringer Ingelheim hat die Pläne zum Bau einer Produktionsstätte im niederösterreichischen Brook an der Leiter auf Eis gelegt.

Der künftige Bedarf für Produktionskapazitäten sei mit den bestehenden Anlagen gedeckt, heißt es.

Der Betrieb in Brook hätte 2026 Daten und 600 Arbeitsplätze bringen sollen.

Geplant waren Investitionen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro.

Bild noch der Wetterbericht. Daniel Schlager, bitte.

Oft recht sonnig und warm klingt der Dienstag aus.

Nur vereinzelt sind Schauer oder Gewitter möglich zur Zeitfalle mit Vorarlberg und punktuell in den Alpen, in der Nacht dann auch bis nach Oberösterreich.

Meist aber trocken und teilweise auch klar bei Tiefstwerten zwischen 10 und 20 Grad.

Morgen Mittwoch überqueren es dann aus Westen eine Front mit Wolken, Schauern und teils heftigen Gewittern.

Nach Osten zu aber noch einige trockene und sonnige Stunden, dazu im Donoraumteils lebhafter Westwind.

Von West nach Ost 18 bis 31 in 2000 Meter 9 bis 16 Grad.

Das war das Journal um 5, hier geht es weiter mit Kultur.

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