Ö1 Journale: Journal um 5 (11.09.2023)
ORF Ö1 9/11/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Mit Paul Schieffer im Studio und mit diesen Themen.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un ist auf dem Weg nach Russland.
Es geht um eine engere militärische Zusammenarbeit.
In Marokko sind nach dem Beben die Rettungsarbeiten voll angelaufen, aber es bleibt nicht mehr
viel Zeit, um Menschen lebend aus den Trümmern zu holen.
Nach seiner umstrittenen Blutgeld-Aussage hat EU-Kommissionsvertreter Martin Selmaier
heute mit seinen Vorgesetzten in Brüssel gesprochen.
Und das Wetter wird morgen noch einmal überall sommerlich.
Vor wenigen Tagen haben US-Medien bereits darüber berichtet, nämlich über die Pläne
von Kim Jong-un Russland einen Besuch abzustatten.
Jetzt wird dieser Plan in die Tat umgesetzt.
Offenbar ist der nordkoreanische Machthaber bereits mit dem Zug Richtung russische Grenze
unterwegs und auch Russland selbst bestätigt ist, dass es diesen Besuch geben wird.
Aus Moskau berichtet Miriam Beller.
Der nordkoreanische Diktator hat Medienberichten zufolge seine Reise in die russische Hafenstadt
Vladivostok bereits angetreten.
Der gepanzerte Zug, in dem Kim Jong-un wie üblich unterwegs ist, soll Pyunyang bereits
verlassen haben.
Der russische Präsident wird schon heute in Vladivostok erwartet, wo in diesen Tagen
ein Wirtschaftsforum stattfindet.
Wann genau das Treffen zwischen den beiden Machthabern stattfinden wird, ist noch unklar.
Beobachter erwarten aber, dass es bereits morgen Dienstag zu Gesprächen kommen könnte.
Das Hauptthema des Treffens dürften Waffenlieferungen sein.
Russland braucht für seine Truppen in der Ukraine Munition, die Nordkorea liefern könnte.
Im Gegenzug dafür könnte das auf internationaler Ebene völlig isolierte Nordkorea humanitäre
Hilfe von Russland erhalten.
Nach dem schweren Erdbeben in Marokko in der Nacht auf Samstag sind die Rettungsarbeiten
voll angelaufen.
Marokko hat Hilfsansuchen an vier Länder gestellt und diese Länder senden Teams in
die betroffenen Gebiete, um die heimischen Einsatzkräfte zu unterstützen.
In den schwer erreichbaren Dörfern, südlich von Marrakech, wird der Einsatz aber ein Wettlauf
gegen die Zeit, berichtet Ernst Kernmaier.
Nach und nach kommt Hilfe auch in die abgelegenen Dörfer im marokkanischen Atlasgebirge, die
vom Erdbeben vor drei Tagen wahrscheinlich am schlimmsten getroffen wurden.
Ein Militärhubschrauber wirft Hilfsgüter über einem Dorf nahe des Epizentrums des
Bebens ab.
Auf der Straße gibt es kein Durchkommen.
Wie viele dieser Ortschaften noch ganz auf sich alleine gestellt sind, ist nicht bekannt.
Viele dürften dem Erdboden gleichgemacht sein, wie ein Feuerwehrmann eines spanischen
Hilfsteams berichtet, das heute nach Imitala, 70 Kilometer südwestlich von Marrakech vorgedrungen
ist.
Die Zerstörung ist total, mit Hunden werde man jetzt versuchen, noch Überlebende zu finden.
Die Chance darauf wird geringer.
Mehr als 72 Stunden ohne Wasser sind kaum durchzuhalten, sagen die Rettungskräfte.
Mit der letzten Woche hat Martin Seilmaier, der Vertreter der EU-Kommission in Österreich
für einige Aufregung gesorgt.
Seilmaier hat die milliardenschweren Zahlungen Österreichs für russisches Erdgas als Blutgeld
bezeichnet.
Dafür wurde er ins Außenministerium in Wien zitiert und auch in Brüssel musste er heute
erscheinen, um mit seinen direkten Vorgesetzten zu sprechen.
Aus Brüssel berichtet Benedikt Weichtner.
Als bedauerlich und unpassend bezeichnete die EU-Kommission Seilmaiers Aussagen vergangene
Woche.
Nun wurde er in das Berle-Mor-Gebäude der Kommission in Brüssel zitiert, wie ein Sprecher
der Behörde bestätigt.
Heute Vormittag fand ein Treffen zwischen unserem Repräsentanten in Österreich und
seinen Vorgesetzten in Brüssel statt.
Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen.
Wir analysieren nun das Gespräch.
Über Inhalt des Gesprächs und allfällige Konsequenzen der Aussagen hielt sich die EU-Kommission
bedeckt.
Seilmaiers Kritik an Österreichs Gasimporten stößt jedoch nicht nur auf Ablehnung.
Die beiden Vizepräsidenten des EU-Parlaments Otto Makaras von der ÖVP und Evelyn Regner
von der SPÖ kritisierten die Wortwahl als unpassend.
Das Thema sei jedoch wichtig.
Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und Tirol haben bisher die Zuverdienstgrenze für
Geflüchtete aus der Ukraine nicht erhöht und das führt dazu, dass viele von ihnen
nicht arbeiten gehen, aus Angst dann aus der Grundversorgung zu fallen.
Das kritisiert der Chef des Arbeitsmarkt-Service Johannes Kopf.
Die säumigen Bundesländer verweisen allerdings auf rechtliche Bedenken, nur Tirol will jetzt
handeln.
Niklas Lercher berichtet.
Die Mehrheit der Länder hat die Zuverdienstgrenze für Geflüchtete aus der Ukraine erhöht,
von 110 Euro plus 80 Euro pro weiteres Familienmitglied auf in der Regel 485 Euro, nur in Niederösterreich,
Salzburg, Kärnten und Tirol ist bisher nichts passiert, obwohl die Einigung mit dem Bund
schon fast ein Jahr zurückliegt.
Der Kärnten-Verfassungsdienst zieht eine Ungleichbehandlung, die verfassungswidrig sei, sagt Barbara
Roschitz vom Land Kärnten.
Diese rechtlichen Bedenken sind eben der Grund, warum in Kärnten dieser ursprüngliche
Gedanke nicht umgesetzt worden ist.
Auch Salzburg bleibt dabei.
Niederösterreich prüft noch ausschließlich Tirol lenkt ein, ab Oktober erhöht das Land
die Zuverdienstgrenze.
Ein Gutachten des Innenministeriums habe rechtliche Bedenken widerlegt, heißt es aus
Tirol, drei von neun Bundesländern sehen das offenbar immer noch anders.
In Rastenfeld in Niederösterreich ist in der Früh ein Linienbus von einer Brücke vier
Meter in die Tiefe gestürzt und wie sich jetzt herausstellt, könnte der Unfall durch
einen medizinischen Notfall des Buslenkers ausgelöst worden sein.
Bei dem Unfall sind fünf Personen im Bus schwer verletzt worden und der Innen war der Buslenker.
Doris Henninger berichtet.
Fünf Personen, darunter auch Jugendliche befinden sich im Bus als dieser gegen Achtur
früh im Baustellenbereich bei Rastenfeld im Bezirk Krems, einen Pkw streift, von der
Fahrbahn abkommt und vier Meter in die Tiefe stürzt.
Augenzeuge Andreas Heinreichsberger wird zum Erstehelfahrer.
Ich habe auf der anderen Seite verdunct der Führung, habe mir gerade baggert und habe
einen Krocher gehört und dann schaue ich und auf einmal kommt der Bus runter.
Spekulationen, wonach der Buslenker möglicherweise einen Herzinfarkt erlitten hat, stehen im Raum.
Dazu gibt es Untersuchungen, sagt Polizeisprecher Raimund Schweiger-Lehner.
Es gibt momentan noch Ermittlungen und Erhebungen, ob es sich bei einem medizinischen Vorfall
gehadelt hat oder aus welchem Grund auch immer der Bus für nach links von der Fahrbahn
abgekommen ist.
Dazu seien nun weitere medizinische Abklärungen notwendig, so die Polizei.
Die Meldungen hat Eva-Maria von.
Die Sommerprognose der EU-Kommission sagt ein schwächeres Wirtschaftswachstum für
EU und Eurozone voraus.
In diesem Jahr wächst die Wirtschaft demnach um 0,8% und 2024 um 1,4%.
Im Frühjahr war die Kommission noch von 1% heuer und 1,7% im kommenden Jahr ausgegangen.
Die Inflationsrate hingegen soll in diesem Jahr mit 6,5% und mit 3,2% im kommenden Jahr
stärker zurückgehen als erwartet.
Landeshauptmann Hans-Peter Doskocil baut die SPÖ-Bürgenland um.
Der bisherige Klubobmann Robert Hergowich ersetzt Verena Dunst und wird neuer Landtagspräsident.
Klubobmann wird Landesgeschäftsführer Roland Fürst, dem Doskocils-Sprecherin Yasmin Puchwaln
nachfolgt.
Ihr zur Seite gestellt wird Kevin Friedl, Vize-Bürgermeister in Rohr im Bezirk Güssingen.
Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher soll die Partei im Wahlkampf für die Landtagswahl
2025 unterstützen.
Das Sturmtief Daniel hat dem Osten Libyens heftige Überschwemmungen verursacht.
Mindestens 150 Menschen sind ums Leben gekommen, hunderte Menschen seien in schwer zugänglichen
Regionen von der Außenwelt abgeschnitten, berichten die Behörden.
In der Hafenstadt Benghasi wurde eine Ausgangssperre verhängt, die Schulen wurden geschlossen.
Die ungarische Holokhaustür überlebender Ewa Fachidee ist heute im Alter von 97 Jahren
in Budapest gestorben, das teilt das Internationale Ausschwitz-Komitee in Berlin mit.
Fachidee hat die Deportation in das Konzentrationslager Ausschwitz sowie Lagerhaft und Zwangsarbeit
in Allendorf, einem Nebenlager des KZ Buchenwalds überlebt.
Sie trat in der Öffentlichkeit immer wieder als Zeitzeug gegen der Shoah auf.
Die Wetteraussichten kommen von Jörg Stiebauer.
Der Nachmittag geht meist sonnig und sehr warm zu Ende, manchorts ist es auch immer
noch heiß mit 30 Grad und ein bisschen mehr.
Ein paar Quellwollten gibt es in Teilen des Berglands und im Waldviertel.
Montinstag wird es noch einmal in ganz Österreich sommerlich warm und aufsonnig,
einzelne Nebelfelder lösen sich rasch wieder auf.
Es gibt aber etwas mehr Wolken als zuletzt und am Nachmittag von Voradelberg bis in die
westliche Obersteuermark, da und dort auch Regenschauern gebittert.
Höchstwerte wieder 25 bis 32 Grad in 2000 Meter Höhe um 19 Grad.
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