Ö1 Journale: Journal um 5 (09.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/9/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Mit Christine Tönige, Frankenberger und diesen Themen.

Kein Wasser, kein Strom, kein Sprit, Israel ordnet die Totalblockade des Gaserstreifens

an und mobilisiert 300.000 Reservisten.

Die EU friert die Hilfzahlungen an Palästinenser ein.

Winsbürgermeister Michael Ludwig kandidiert nicht mehr für die Bundesgremien der SPÖ

und 2,5 Prozent Lohnplus bieten die Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller.

Die Gespräche sind unterbrochen.

Das Wetter morgen wieder mehr Sonne bei höchstens 18 bis 25 Grad.

Zwei Tage nach dem Großangriff der islamistischen Hamas regelt Israel den Gaserstreifen vollständig ab.

Lieferungen von Lebensmitteln und Energie werden von der israelischen Armee blockiert.

Sie hat nach eigenen Angaben inzwischen wieder die Kontrolle über die angegriffenen Ortschaften erlangt.

Paul Krisei.

Gaza liegt vielerorts in Trümmern.

Junge Männer suchen im Schutt nach Überlebenden.

Die islamistische Hamas feuert ihrerseits weitere Raketen auf Israel.

Die israelische Armee stockt nun die Zahl der Reservisten, die eingezogen werden sollen, auf 300.000 auf,

was die Sorge vor einer möglichen, groß angelegten Bodenoffensive wachsen lässt.

Und Israel greift noch härter gegen die palästinensische Zivilbevölkerung durch.

Wir verhängen eine vollständige Blockade über Gaza, verkündet der Verteidigungsminister.

Es wird keinen Strom geben, kein Essen, kein Wasser, keinen Treibstoff.

Künftig wird das dicht besiedelte Palästinensergebiet völlig von der Außenwelt abgeschnitten sein.

Konsequenzen haben die Ereignisse in Israel auch für die Entwicklungszusammenarbeit.

Deutschland hat gestern beschlossen, die Hilfsgelder für die Palästinensergebiete vorerst einzustellen.

Heute ist Österreich nachgezogen. 19 Millionen Euro werden auf Eis gelegt.

Und auch die Europäische Union setzt die Zahlungen an Palästinenser aus.

1,2 Milliarden Euro binnen vier Jahren hat die EU den Palästinenserbehörden versprochen.

Jetzt legt EU-Erweiterungskommissar Oliver Wahey alle Zahlungen vorläufig auf Eis.

Die Hamas habe in den vergangenen Jahren jedenfalls wieder direkt noch indirekt EU-Mittel bekommen,

hat eine Kommissionsbrecherin zuvor betont.

Auch Österreich hat bis zuletzt in größerem Ausmaß Geld für Palästinensergebiete bereitgestellt.

Zum Teil direkt an dort tätige Hilfsorganisationen.

6 Millionen Euro waren das im Vorjahr.

Zusätzlich hat Österreich bisher jedes Jahr mehrere Millionen Euro an das Hilfswerk

der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge überwiesen.

Erst im Sommer hatte Österreich einen neuen drei-Jahres-Vertrag unterzeichnet.

Jetzt sind diese Zahlungen in den vergangenen Jahren.

Jetzt sind diese Zahlungen ebenfalls vom Auszahlungsstopp betroffen.

Themenwechsel Wien's SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Ludwig

zieht sich aus den Gremien der Bundespartei zurück

und wird nicht mehr für Bundespartei Präsidium und Vorstand kandidieren.

Er wolle sich ganz auf Wien konzentrieren, heißt es heute aus der gewichtigen Wiener SPÖ-Landesgruppe.

Oliver Ordner berichtet.

Mehrere Stunden pro Woche nehme die Funktion in den Bundesgremien in Anspruch,

Zeit, die Michael Ludwig lieber in seine Arbeit in Wien investieren möchte.

Das ist die offizielle Sprachregelung.

Dass der Rückzug von außen auch als Schwächung des neuen Parteichefs Andreas Babler gesehen werden wird,

stellt SPÖ-Landespartei-Sekretärin Barbara Nowak gar nicht in Abrede.

Sie betont aber...

Die SPÖ Wien engagiert sich auch sehr stark in den kommenden Wahlauseinandersetzungen

und natürlich auch jetzt in den aktuellen Kampagnen.

Auch etwaige Parallelen zu Hans-Peter Doskozil will man in der Wiener SPÖ nicht sehen.

Hans-Peter Doskozil hat sich zurückgezogen zu einer Zeit,

wo er in einer direkten Konflikt und Konfrontation mit der Bundespartei

und der Bundespartei vorsitzend war.

Wir stehen ja gar keinem Konflikt.

Wir sind den besten Einvernehmen mit der Bundespartei.

Bundespartei-Chef Babler hat heute eher knapp reagiert.

Er sei von Ludwig informiert worden und respektiere die persönliche Entscheidung.

Die zweite Verhandlungsrunde um einen neuen Kollektivvertrag

für die metalltechnische Industrie ist vor Kurzem vorzeitig beendet worden.

Die Arbeitnehmervertreter haben die Verhandlung nach dem Angebot der Arbeitgeber

umgehend unterbrochen.

Maria Kern informiert.

Die Arbeitgeber haben heute zwar erstmals ihr Angebot auf den Tisch gelegt.

Sie bieten ein Lohnplus von 2,5 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 1.050 Euro.

Doch aus Sicht der Gewerkschaft ist das viel zu wenig.

Chefverhandlereinhold Binder.

Es ist eine absolute Respektlosigkeit gegenüber den Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmern eingetreten.

Arbeitgebervertreter Christian Knil verweist dagegen

auf die schlechten Wirtschaftsdaten-Stichwort Rezession.

Wir haben einen Schrumpf von unserer Industrie von 2,7 Prozent.

Wir kämpfen derzeit ganz stark um Auftragseingänge.

Das Angebot der Arbeitgeber bedeutet,

wenn man die Abschaffung der kalten Progression berücksichtige Einplus

von 7 Prozent zu Knil.

Die Gewerkschaft fordert weiterhin 11,6 Prozent.

Nun werden die Betriebsräte informiert am 20. Oktober,

gehen die Lohnverhandlungen weiter.

Der Nobelpreis für Wirtschaft geht in diesem Jahr

an die US-Volkswirtin Claudia Goldin.

Ausgezeichnet wird sie für die Aufdeckung der wichtigsten Ursachen

für geschlechter spezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt.

Goldin ist die dritte Frau, die den Wirtschaftsnobelpreis erhält.

Die 77-jährige Volkswertein Claudia Goldin von der Harvard University

hat die US-Wirtschaft einer umfassenden Untersuchung unterzogen

und die Rolle der Frauen auf dem Arbeitsmarkt

über einen Zeitraum von 200 Jahren untersucht.

Dabei habe Goldin verschiedene Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede

beim Zugang zu Jobs und beim Einkommen aufgedeckt

und unter anderem nachgewiesen,

dass Wirtschaftsaufschwünge nicht automatisch zu mehr Frauenbeschäftigung führen,

hieß es von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Goldin habe durch ihre Forschungen das Verständnis

für die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.

Dadurch, dass die Ökonomienprobleme analysiere

und beim Namen nenne, können man bessere Lösungen für die Zukunft finden,

so das Nobelpreiskomitee.

Die Meldungen hat Andreas Lichner.

Konsumkredite werden strenger geregelt.

Das haben die EU-Mitgliedstaaten heute im Rat in Luxemburg beschlossen.

Das bereits bestehende EU-Regelwerk

wird mit diesem Beschluss nun auch auf Kredite unter 200 Euro

und auf Kauf jetzt bezahle später Verträge ausgeweitet.

Außerdem müssen kreditgeberkünftig besser darauf achten,

dass sich Kreditnehmer nicht überschulden.

Die steirische ÖVP baut ein Jahr vor der Landtagswahl die Regierungsmannschaft

um auf Agarlandesrat Hans Seithinger folgt EU-Mandatarin Simone Schmidtbauer.

Seithinger hatte vergangene Woche aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt.

Heute Vormittag verkündete Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner strauß ihren Rückzug.

Ihr folgt Karl-Heinz Kornhäusl, Facharzt für Innere Medizin, in Graz.

In Afghanistan schwindet nach einer verheerenden Erdbebenserie

die Hoffnung auf Rettung von Überlebenden.

Die Grenzregion zwischen Afghanistan und dem Iran

ist am Samstag in der Früh von mehreren Erdstößen verwüstet worden.

Die beiden schwersten Beben hatten laut der US-Irdbebenwarte eine Stärke von 6,3

und auch heute hat die Erde wieder gebebt.

Laut Behördenangaben sind bei den Beben mehr als 2.400 Menschen getötet

und mehr als 2.000 verletzt worden.

Wegen einer Anschlagstrohung auf ein Flugzeug von Teheran nach Hamburg

ist der Flughafen in Hamburg heute für rund eineinhalb Stunden komplett lahmgelegt gewesen.

Es habe weder Staats noch Landungen gegeben, sagte eine Flughafensprecherin.

Dadurch hätten mehrere Flüge etwa nach Hannover umgeleitet werden müssen.

Die Drogen wurde sehr ernst genommen, sogar die Luftwaffe war involviert.

Passiert ist nichts.

Die gut 200 Menschen an Bord konnten die Maschine in einem Sonderbereich

des Flughafens Hamburg problemlos verlassen.

Kommen wir jetzt noch zur Wetterprognose. Rainer Schulteis, bitte.

Am wärmsten war es heute im Tiroler Heiming mit 28 Grad.

Von Oberösterreich bis ins Burgenland regnet es auch am Abend

und über Nacht. Immer wieder aber auch weiter im Westen und Süden sind ein paar Schauer dabei.

Die Temperaturen sinken auf 16 bis 6 Grad.

Morgen am Dienstag gibt es deutlich mehr Sonne.

Im Westen und Südwesten ist es den ganzen Tag sonnig.

Von Oberösterreich bis ins Burgenland wechseln Wolken und Sonnenschein.

Da kann es zunächst auch noch ab und zu etwas regnen.

Bei lebhaftem Wind aus West bis Nordwestling die Höchstwerte morgen zwischen 18 und 25 Grad.

Ihr Journalteam meldet sich wieder um 18 Uhr mit dem Wichtigsten vom Tag.

Jetzt übernimmt hier die aktuelle Kultur.

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