Ö1 Journale: Journal um 5 (09.04.2023)
ORF Ö1 4/9/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Ö1 – Journal um fünf
Mithinine Seelmann im Studio Guten Tag. Waffenstillstandsgespräche im Jemen mit Saudi-Arabien, Friedensappelle
von Papst Franziskus bei der Ostermesse und die Zahl der Tatverdächtigen unter 14 hat
sich in Österreich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Das Wetter morgen am Ostermontag,
wärmer und mehr Sonne. Eine Delegation aus Saudi-Arabien ist in den Jemen gereist,
um mit den Houthis Rebellen über einen dauerhaften Waffenstillstand zu verhandeln. Das teilt eine
Houthi nahe Nachrichtenagentur mit. Saudi-Arabien führt eine Militärkoalition gegen die Houthis an,
die wiederum vom Iran unterstützt werden. Der letzte Waffenstillstand war im Oktober
ausgelaufen. Verena Sophie Meier berichtet. Die Gespräche in der jemenitischen Hauptstadt
Sana'a sind ein Hoffnungsschimmer in dem achtjährigen Bürgerkrieg, der bereits 10.000
der Opfer gefordert und den Großteil der Bevölkerung in eine Hungerkrise gestürzt hat.
Die saudische Delegation soll gestern gleichzeitig mit Vermittlern aus dem Oman in Sana'a gelandet
sein. Die Stadt wird von den Rebellen kontrolliert. Ein führender Houthi-Verhandler nennt in einem Video
vom Flughafen ihre Forderungen, darunter die Bezahlung aller öffentlichen Bediensteten aus
Öl und Gaseinnahmen. Besprochen werden sollen laut Berichten auch die Wiedereröffnung von
Häfen und Flughäfen und ein Zeitplan für den Abzug ausländischer Kräfte. Von Saudi-Arabien,
das im Jemen die Regierung unterstützt, gibt es noch keine offizielle Stellungnahme. Möglich
wurden die Gespräche offenbar durch die Annäherung mit dem Iran, der im Jemen auf Seiten der Houthi-Rebellen steht.
Angesichts der auf drei Tage an beraumten chinesischen Militärmanöver vor der Küste
Taiwan's fordern die USA China zur Zurückhaltung auf. Peking stuft Taiwan als abtrünnige
Provinz ein und verstärkt derzeit seinen militärischen Druck. Karin Koller berichtet.
Neun chinesische Kriegsschiffe und 58 chinesische Militärflugzeuge. So viel hat das
Taiwaneseische Verteidigungsministerium bis heute Mittagortszeit vor seinen Küsten gezählt.
Die chinesischen Einheiten sollen dabei nach eigenen Angaben auch Präzisionschläge auf
wichtige Ziele auf Taiwan simuliert haben. Wir haben die Kompetenz und die stärkere
jegliche Intervention von außen niederzuschlagen, so ein chinesischer Amerika-Mandant heute.
Die USA mahnen zur Zurückhaltung. Das aktuelle Manöver findet vor dem Hintergrund der USA-Reise
von Taiwan-Regierungschefin Tsai Ing-Wen statt. China befürchtet ja, dass Taiwan hinter seinem
Rücken seine Beziehungen zu den USA stärken könnte. Die USA halten zwar keine offiziellen
diplomatischen Beziehungen zu dem kleinen Inselstaat, unterstützen ihn aber mit militärischer
Ausrüstung. Der Ruf nach Frieden in der Welt ist die zentrale Osterbotschaft von Papst Franziskus.
Während der Osterfeierlichkeiten in Rom hat der Papst an Krieg und Leid in der Welt erinnert,
sowohl in der Ukraine als auch im Nahen Osten. Zum Abschluss der Ostermesse hat Franziskus den
traditionellen Segen gespendet, Urbi et Orbi, der Stadt und dem Erdkreis. Aus Rom Alexander Hecht.
Bei strahlenden Wetter feiert Papst Franziskus die Ostermesse auf dem Petersplatz. Am Altar
lässt er sich, wie schon in den vergangenen Tagen, vertreten, heute von Kardinal Giovanni
Battista Re. In seiner Predigt spricht Franziskus die Gewaltdiskalation im Nahen Osten ebenso an,
wie das Leid der Menschen in Kriegsgebieten allen voran in der Ukraine. Papst Franziskus
erneuert in seiner Osterbotschaft seinen dringenden Aufruf zum Frieden. Die internationale Gemeinschaft
habe die Pflicht, Kriege und blutige Konflikte zu beenden. Zum Abschluss spendet der Papst den Ostersegen.
Der Segen gilt wie immer Urbi et Orbi, also der Stadt und der ganzen Welt.
17.04 Minuten zu Themen aus Österreich jetzt. Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister
Gerhard Karner bei der ÖVP haben weitere Unterstützung für den Grenzschutz am Balkan angekündigt.
In den kommenden Monaten sollen zusätzliche Polizeieinheiten und technisches Gerät zur
Verfügung gestellt werden, hieß es gestern Abend in einer gemeinsamen Aussendung von Bundeskanzleramt
und Innenministerium. Manuel Marold mit den Einzelheiten. Aktuell sind 130 Polizistinnen und
Polizisten aus Österreich, Ungarn, Serbien und Nordmazedonien im Einsatz. Wie viele zusätzliche
Beamte in den kommenden Monaten entsendet werden sollen, wird in der gemeinsamen Aussendung von
Bundeskanzleramt und Innenministerium, aber nicht genannt. Der Einsatz an der Grenze Nordmazedoniens
zu Griechenland soll laut Innenministerium demnächst in einen Frontex-Einsatz umgewandelt werden.
Österreich werde sich dann weiterhin federführend beteiligen. Bundeskanzler Karl Nehammer und
Innenminister Gerhard Karner bekräftigen außerdem das Nein Österreichs zum angestrebten Schengenbeitritt
von Bulgarien und Rumänien. Stattdessen müssten die EU Außengrenzen wirksam geschützt werden. Nehammer
fordert die EU in diesem Zusammenhang einmal mehr auf, Bulgarien das benötigte Geld für den
Außengrenzschutz zu überweisen. Nach wie vor sind in Österreich deutlich mehr Frauen als Männer
im Alter Armuts gefährdet. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der
freiheitlichen an Sozialminister Rauch von den Grünen hervor. Es beziehen auch deutlich mehr
Frauen als Männer eine Mindestpension. Eva Haslinger informiert. Ende des Vorjahres bezogen rund 8%
der Pensionistinnen eine Mindestpension. Bei den Männern mit Pensionsbezug liegt dieser Anteil
bei 6%. Das geht aus Zahlen hervor, die sich in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage
an Sozialminister Rauch finden. Gestellt wurde die Anfrage von Rosa Ecker, Frauensprecherin der
freiheitlichen. Viele ist natürlich, dass sich der Unterschied auch aus Pensionen betrifft zwischen
Männern und Frauen absolut nicht schließt, sondern dass wirklich sehr viel mehr Frauen auch auf
Ausgleichszuleige angewiesen sind als Männer. Noch deutlicher zeigt sich der geschlechter
Unterschied bei der Armutsgefährdung. Laut Anfragebeantwortung sind rund 87.000 allein
lebende Pensionistinnen Armuts gefährdet. Dem gegenüber stehen 23.000 allein lebende
Armutsgefährderte Pensionisten. Ja, wir sagen der Kindererziehungsserben oder die bessere Anrechnung
von Pflege- und Erziehung von Angehörigen, die lassen auf sich warten. Da ist keine Rede davon
und das würde Frauen besonders unterstützen. Außerdem verlangt die freiheitliche Frauensprecherin
eine eigene Ausgleichszulagepension für Frauen. Viele Frauen bekämen dadurch, dass sie verheiratet
sind oder in einer eingetragenen Partnerschaft leben, eine gemeinsame Ausgleichszulagepension
mit dem Partner oder der Partnerin, wohin gegen alleinstehende Pensionistinnen eine eigene Mindestpension
beziehen. Fälle in Deutschland, bei denen Kindertötungsdelikte begehen, erschüttern derzeit die
Öffentlichkeit. Zuerst im März ein erstochendes Mädchen und diese Woche ein totes Mädchen in
einem Kinderheim. Beide sollen durch Gleichaltrige getötet worden sein. Solche Taten sind sehr selten,
allerdings nimmt auch in Österreich die Gewalt unter Kindern zu. Der Verein Neustart führt
Beratungen mit gewalttätigen Kindern und Jugendlichen durch. Nina Pöchaker berichtet.
Die Zahl der Tatverdächtigen unter 14 hat sich in Österreich in den vergangenen zehn
Jahren fast verdoppelt. Sie sind strafunmündig, heißt nicht strafbar. Aber in Österreich kann
die Polizei ein Betretungsverbot gegen unter 14-Jährige aussprechen. Seit einem Jahr müssen
sie dann eine Gewaltberatung absolvieren. In Niederösterreich macht das der Verein Neustart. Dort
war bei allen Beratungen nur 1% der Teilnehmer jünger als 14. Die Zahl der Beratungen würde
auch nicht steigen, sagt Vereinsleiter Alexander Groß. Aber solche Fälle würden sehr intensiv
wahrgenommen. Diskutiert wird nun in Deutschland das Alter der Strafmündigkeit zu senken. Das sei
kontraproduktiv so groß, außerdem sei es nicht ohne Folgen, wenn unter 14-Jährige Gewalt ausüben,
da die Kinder und Jugendhilfe eingreifen. Die Wetterburgnose hören Sie jetzt von Gunter Schuller.
Von Salzburg Ost und Südwärts kann es vorerst noch regnen und oberhalb von 700 bis 1100 Meter
schneiden. In der Nacht aber dann weitgehend trocken und nur noch vereinzelt schauern. Die
tiefstwerte Minus 5 bis Plus 5 Grad, es kann also immer noch frostig werden. Morgen überall milde
und auch deutlich mehr Sonne. Dichtere Wolken können jedoch am Vormittag im Osten und über
Mittag im Südosten auftauchen. Meist 10 bis 16 im Westen, nahe 20 Grad. Wir melken uns wieder um
18 Uhr mit dem Abendschannel der ausführlichen Tageszusammenfassung. Bis dahin eine angenehme
Zeit mit dem Programm von NÖ 1. Es ist gleich 17 Uhr neun.
Österreich 1 lädt ein ins Radiokulturhaus. Einige Höhepunkte im April.
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