Ö1 Journale: Journal um 5 (08.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/8/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Mit Paul Schiefer im Studio und mit diesen Themen.

In Israel hat der Sicherheitskabinett nach den gestrigen Überraschungsangriften Hamas

den Kriegszustand ausgerufen.

Die Opferzahlen sind weiter gestiegen, mindestens 600 Israelis und mehrere 100 Palästinenser

sind getötet worden.

US-Ausminister Anthony Blinken spricht von einem Anschlag einer Terrororganisation.

Man werde im Laufe des Tages die Teils über die US-Hilfe für Israel bekannt geben.

Der Flugverkehr zwischen Österreich und Israel bleibt weiter eingeschränkt.

Das Außenministerium rät von Reisen nach Israel ab.

Das Wetter bringt morgen Sonne und Wolken.

Am Nachmittag vom Norden her Regenschauer.

Nach dem gestrigen Überraschungsangriften Hamas steht Israel immer noch unter Schock

und die Lage ist zum Teil immer noch unübersichtlich.

Nach offiziellen Angaben sind mindestens 100 israelische Staatsbürger entführt worden.

Das israelische Sicherheitskabinett hat den Kriegszustand ausgerufen.

Die Kämpfe und der Beschuss dauern weiter an.

Christian Leninger.

Tag 2 nach dem großen Griff auf Israel und immer noch Tobengefechte in den Grenzorten zum Gaserstreifen.

Das israelische Militär hat die eingedrungenen Hamaskämpfer noch nicht vollständig besiegen können.

Immer klar wird aber, wie blutig dieser Angriff verlaufen ist.

Bei rund 600 Toten steht die Opferbilanz in Israel schon.

Die meisten Sensibilisten, Kinder, Frauen, Alte.

Ein Angriff, wie in Israel seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat.

In einer Polizeistation meldet eine Frau unterdessen, was mit ihrer Mutter passiert ist.

Sie ist von der Hamas entführt worden, sagt sie.

Dutzende Israelis hat die militante Organisation in ihrer Gewalt viel mehr als jemals bei früheren Angriffen.

Wie sie befreit werden können, ist unklar.

Es ist eine für das israelische Militär besonders heikel Situation.

Im Gaserstreifen fliegt die israelische Luftwaffe.

Unterdessen Vergeltungsangriffe, die am eh spricht von mehr als 400 getroffenen Zielen.

Ganze Wohnblocks stürzen nach Explosionen zusammen und auch hier gibt es Tote.

Mehr als 300 teilt die Hamas mit.

Das ist schon der fünfte Krieg, den ich erlebe, die Gewalt zuländlich aufhören.

Das sagt ein Mann im Rollstuhl, der wie an die 20.000 im Gaserstreifen

in eine von der unobetrebene Schule geflüchtet ist.

Doch ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.

Die Hamas kündigt weitere Aktionen innerhalb des Israels an

und die Israels Premier Benjamin Netanyahu spricht von Beginn eines langen und schwierigen Krieges.

Inzwischen gilt in Israel auch offiziell der Kriegszustand.

Betroffen von den Entführungen und dem Eindringen von bewaffneten Kämpfern war vor allem der Süden Israels,

weil die Lage noch nicht geklärt ist, sind dort noch immer israelische Spezialeinheiten unterwegs.

Und im Süden Israels befindet sich unser Korrespondent Tim Kupal.

Er schildert die Lage dort so.

Es gibt einige Kibuzim, also Ortschaften, wo sich möglicherweise noch Terroristen aufhalten,

wo auch die Bevölkerung sozusagen noch in ihren Häusern eingesperrt ist,

nicht raus kann, wo möglicherweise auch noch Geiseln festgehalten werden.

Die Situation ist nach wie vor nicht so klar, dass man eine genaue Opferbilanz treffen könnte.

Das tragischste ist das Fest für den Frieden,

dass in der Wüste hier ganz in der Nähe stattgefunden hat,

3000 Jugendliche, die getanzt haben und ein Rafe gefeiert haben.

Und offenbar war das direkt ein Ziel einer der Attacken.

Und wie viele dieser Festteilnehmer, wie viele dieser Jugendlichen tatsächlich überlebt haben,

verschleppt worden sind, umgekommen sind, ist völlig unklar.

Wir sehen nur, dass hunderte Angehörige versuchen, Informationen zu bekommen,

weil sie einfach nicht wissen, wo ihre Kinder oder Freunde oder Bekannten sind.

Berichtet Tim Kupal.

US-Präsident Joe Biden hat dem Staat Israel die Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert

und am Nachmittag hat sich auch US-Ausminister Anthony Blinken

in einem CNN-Interview zu Wort gemeldet.

Berichtet Gabriele Tücher.

Von einem terroristischen Anschlag einer terroristischen Organisation

spricht US-Ausminister Anthony Blinken.

Und er nennt auch ein mögliches Motiv der Hamas,

das könnte das Stören einer möglichen Normalisierung der Beziehungen

zwischen Israel und Saudi-Arabien sein, so blinken.

Aktuell gäbe es auch Berichte,

wonach mehrere US-Bürger bei dem Angriff der Hamas getötet worden sein sollen.

Man versucht das zu überprüfen.

Auch gäbe es Berichte über vermisste Amerikaner.

Auch diese Berichte werden überprüft, so blinken.

Der US-Ausminister deutet auch an,

dass noch heute Details zur konkreten Unterstützung der USA

für Israel bestätigt werden könnten.

Denn es habe Anfragen aus Israel gegeben

und es sei die Absicht der USA, Israel jede nötige Hilfe zu finden.

Der Flugverkehr von Österreich nach Israel bleibt eingeschränkt.

So haben die Aua und die Wiss Air alle Flüge nach Tel Aviv gestrichen.

Und zwar bis einschließlich morgen. Volker Obermeier berichtet.

Die Aua wieder von und nach Tel Aviv fliegt sei offen,

sagt Ehreinsprecherin Barbara Greul.

Wir sind permanent im Austausch mit dem Behörden,

aber auch mit der Lufthansa Gruppe.

Wir werden uns morgen wieder zusammenfinden,

um die Lage neuerlich zu bewerten

und dann über eine mögliche weitere Durchführung

unseres Flugprogramms entscheiden.

Wiss Air will abmarken.

Wieder fliegen Ryanair sowie LL haben keine Verbindungen gestrichen.

Unterdessen redet das Außenministerium von Reisen nach Israel ab.

Es gelte ein hohes Sicherheitsrisiko.

Nicht dringend nötige Reisen sollten unterbleiben.

Um 6 Minuten nach 17 Uhr kommen wir zu anderen Themen in diesem Journal.

Im Westen Afghanistan rund um die Stadt Herat

hat es eine Serie mehrerer schwerer Erdbeben gegeben.

Einige Dörfer wurden vollkommen zerstört.

Laut letzten Angaben der Regierung

sind mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen.

Mehr als 9.000 sind verletzt worden.

Christian Leninger.

Dorfbewohner ziehen ein kleines Kind aus einem Schutthaufen.

Mir ist von einem Haus, das hier mal gestanden ist, nicht übrig.

Die einfachen Bauten aus Lehmziegeln sind einfach zu sand

und staubt zusammengefallen.

Und viele in den Häusern wurden lebendig begraben.

Erzählt ein Mann, zumindest 6 Dörfer sind vollkommen zerstört.

Alle in der Nähe der Stadt Herat.

Die Herat selbst drängen sich die Menschen auf den Straßen.

Hier stehen zwar die meisten Häuser noch.

Doch niemand traut sich mehr hinein.

Denn auf das erste Beben mit einer Stärke von 6,3

folgt eine ganze Serie ebenfalls äußerst starker Erdstöße.

Ein Arzt berichtet, dass immer noch verletzt in das Spital von Herat

eingeliefert werden.

Hier kann ihnen geholfen werden.

Doch in den Dörfern klagen die Menschen vieles an allem.

Nicht einmal decken gegen die Kältegebes.

Die Taliban haben inzwischen lokale Hilfsorganisationen

um Unterstützung gebeten.

In Deutschland wird heute in zwei Bundesländern gewählt,

in Bayern und in Hessen.

Die Wahllokale schließen in einer knappen Stunde um 18 Uhr.

In beiden Bundesländern sind die Unionsparteien

der größte Kraft in Bayern, die CSU, in Hessen, die CDU.

Auf den Plätzen dahinter könnte sich aber einiges verschieben,

berichtet Andreas Jolie.

CDU und CSU liegen klar voran.

Bei den letzten Wahlen in Hessen und Bayern

und auch jetzt bei den Umfragen,

bei gut 30 oder deutlich über 30 %

und mit einem beträchtlichen Vorsprung.

In Bayern könnte es im Ringen um Platz 2 zu einem Dreikampf kommen

von freien Wählern, den Grünen und der AfD.

Deutlich abgeschlagen, die SPD und die FDP,

die sogar aus dem Landtag fliegen könnten

mit Auswirkungen bis nach Berlin.

Denn die FDP würde damit in Bayern

ihre Serie der Erfolglosigkeit fortsetzen

und die Bundes-FDP noch mehr aufschrecken.

Diese Landtagswahlen könnten aber auch

bei der SPD Turbulenzen auslösen.

Zusätzlich, zum möglicherweise schlechtesten Ergebnis in Bayern,

wird auch für Hessen eine herbe Niederlage prognostiziert.

Trotz der Spitzenkandidatin Nancy Faeser,

die dann auch als Innenministerin angeschlagen wäre.

Um 18 Uhr sperren die Wahllokale,

dann gibt es auch die ersten Prognosen.

Jetzt haben wir noch die Wettausichten für Sie mit Daniel Schlager.

Eine wechselnd bewölkte,

aber vorübergehend nicht so windige Nacht liegt davor uns.

In den Abendstunden kann es teilweise noch leicht regnen

und bis zur Früh sinken die Temperaturen dann auf 14 bis 6 Grad.

Morgen kommt der erlebhafte bestarke Westwind schon wieder zurück

und mit ihm wechseln Sonne und Wolken.

Am freundlichsten ist es dabei

eine Nachnebelauflösung von Vorarlberg bis zur südlichen Steiermark.

Von Salzburg bis zum Burgenland

ziehen dagegen im Lauf des Nachmittags auch Regenschauer auf.

Dazu je nach Sonne 16 bis 26 in 2000 Meter Höhe um 12 Grad.

Das war das Journal um 5.

Helene Selmann, Regie Karlsmetz,

eine Technik unter dem Mikrofon Paul Schiefer.

Wir wählen uns wieder um 18 Uhr mit dem Abendjournal.

Jetzt ist es in wenigen Sekunden 17 Uhr und 9 Minuten.

Jazz in U1

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