Ö1 Journale: Journal um 5 (06.10.2023)
ORF Ö1 10/6/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Mit Rainer Haselberg, guten Tag. Es gibt nur unvollkommene Menschen hat der ehemalige
Karitaspräsident Franz Kübel diese Woche festgestellt, wie unvollkommen dazu mehr in den kommenden
10 Minuten. Friedensnobelpreis für die Iranerin Narges Mohamedi, sie sitzt im Gefängnis. Als
es hier ohne Österreich der Tröste des ein wenig, dass es eine Milde ist, wie Wifo und IHS sagen und
gleich zwei Frauenmorde in Wien, in beiden Fällen werden die Ex oder eben der aktuelle Partner
vertächtigt. Kurzer Blick auf das Wetter heute, oft noch sonnig und mild. Es sei ein historischem
Moment für den Kampf des Iranes für Freiheit, so kommentiert die Familie der neuen Friedensnobelpreisträgerin,
die Auszeichnung, die 51-jährige iranische Frauenrechtlerin Narges Mohamedi ist. Das ist
also geworden. Die Berechtigung, die Vergabe hat, lässt sich auch daran erkennen, dass Mohamedi
gerade wieder eine Haftstrafe im Iran verblüßt. Mehr von Rainer Sophie Meyer. Zum Zeitpunkt der
Bekanntgabe ihres Friedensnobelpreises sitzt Narges Mohamedi im berüchtigten Ewingefängnis in
Teheran. Ihr mutiger Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen im Iran und für Menschenrechte und
Freiheit für alle, gegen mit großen persönlichen Kosten einher, sagt die Vorsitzende des Nobelkomitees.
Zuletzt deckte die studierte Physikerin folter und sexualisierte Gewalt in iranischen Gefängnissen
auf. Aus ihrer Zelle heraus organisierte sie auch Solidaritätsaktionen, als im Vorjahr die
größte Protestbewegung gegen das religiöse Regime begann. Die richtige Entscheidung der
iranischen Behörden wäre es, Narges Mohamedi freizulassen, damit sie den Preis im Dezember
persönlich entgegennehmen kann, fordert das norwegische Nobelkomitee. In Österreich hat
die Wirtschaft nachgelassen. Das Gefühl hat man schon länger, dass es nicht so gut läuft,
auch wenn die Zahlen das nicht so hergegeben haben. Aber es hat heute schon. Die Wirtschaftsforscher
von WIFO und IHS sehen nun eben eine Milderrezession, wobei das Mild vor allem darauf zurückgeht,
dass baldige Besserungen in Sicht ist. Die politischen Reaktionen sind jedenfalls
großzeils weniger mild, berichtet Peter Taser. Wirtschaftsminister Martin Kocher spricht von
einer vorübergehenden Konjunktur Delle. Es bestehe kein Grund zur Verunsicherung.
Jan Kreiner von den Sozialdemokraten sieht die Verantwortung für den Absprung bei der Regierung
und fordert, dass wir die Preisentwicklung bekämpfen müssen. Da sagen wir ein echter
Mietpreisdeckel und nicht ein Schmähpreisdeckel, wenn die Regierung vorhat, die Mehrwertsteuer auf
Lebensmittel senken. Das fordert auch der freiheitliche Herbert Kickel, von dem es heute auch heißt,
die schwarz-grüne Regierung habe Wirtschaft und Wohlstand wörtlich vernichtet. Niedrigere
Steuern und Lohnnebenkosten fordern heute auch die Neos ebenso wie ein Senken der Preise durch
die Landes- und Bundesnahen Energie unternehmen. Wir werden mehr und was heißt das? So könnte
das Motto in Granada gewesen sein beim dortigen EU-Gipfel. Wir werden mehr wegen der Migration,
da gab es das übliche EU-Pad, aber wir wollen mehr werden mit Erweiterungen. Da wurde überlegt,
nach welchen zusätzlichen Spielregeln berichtet das Granada, Benedikt Feichtner.
Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die EU erweitert werden. Das sei eine geopolitische Notwendigkeit,
befindet der finnische Ministerpräsident Pateri Orpo. Doch nicht nur die Beitrittskandidaten
müssen Reformen durchführen, auch die EU selbst will für die Erweiterung bereit sein. Es geht um
die Neuverteilung der EU-Gelder, um eine Reform der EU-Institutionen und um die Abschaffung des
Einstimmigkeitsprinzips. Derzeit macht vor allem Ungarn von seinem Vetorecht Gebrauch,
etwa um EU-Gelder für die Ukraine oder den NATO-Beitritt Schwedens zu verzögern. Mitte
Dezember kommen die Staatsspitzen erneut zusammen, dann soll über EU-Beitrittsgespräche für die
Ukraine und über eine Aufstockung des EU-Budgets verhandelt werden. Für beides braucht es einstimmige
Entscheidungen. Die Regierung in Italien stellt nun mehr als 50 Millionen Euro für eine genaure
Untersuchung der vulkanischen Aktivität und für die Überprüfung von Gebäuden in Neapel.
Zur Verfügung schließlich bebt rund um Neapel seit Wochen die Erde. Die Bevölkerung soll
besser gewarnt und im Ernstfall soll großflächig evakuiert werden, berichtet Alexander Hecht.
Etwa 500.000 Menschen leben in der roten Zone der flegräischen Feldern nordwestlich von Neapel.
Sie wohnen auf einem sogenannten Supervulkan, in dem sich Magma bewegt. In den vergangenen
Wochen sind diese Bewegungen immer stärker geworden und haben Erdbeben bis zur Stärke 4,2
ausgelöst. Im Ministerrat wurde als Konsequenz ein 52 Millionen Euro schweres Maßnahmenpaket
verabschiedet. Großflächig sollen Gebäude auf ihre Erdbebensicherheit geprüft werden.
Basierend auf den Ergebnissen sollen die Notfallspläne angepasst werden. Evakuierungen sollen nur
im äußersten Notfall erfolgen, sagt Zivilschutzminister Nelou Musumechi. Ebenfalls Teil des
Pakets ist eine Aufklärungskampagne, mit der die Bevölkerung für die Gefahren sensibilisiert
werden soll. Wer nach Österreich innerhalb von nur zwei Tagen dürfte es in Wien zwei
Morde an Frauen gegeben haben. Gestern Abend ist in Liesing, eine Frau mit Schnittverletzungen
totgefunden worden. Ihr Mann, erst schwer verletzt im Spital, wird verdächtigt. Und
heute Vormittag ist die Polizei zu einem weiteren Todesfall in einer Wohnung in der
Nähe des Praters gerufen worden, wie Werner Trinker berichtet.
Auch in diesem Fall haben sich Angehörige Sorgen gemacht. Heute Vormittag wurde dann
die Polizei zu der Wohnung am Mexikoplatz in der Leopoldstadt gerufen. Nachdem niemand
öffnete, wurde die Tür aufgebrochen. Dort fanden die Beamten dann die 54 Jahre alte Frau
mit Stichverletzungen tot auf dem Boden liegend, wie Markus Dietrich von der Wiener Polizei
sagt. Zeitgleich wurden die Polizisten informiert, dass ein Mann im Innenhof des Nebarteienhauses
lieben soll. Der Mann dürfte wenige Zeit bevor die Kollegen die Wohnung getreten haben
aus dem Fenster der in zweiten Stock gelegenden Wohnung geschkommen sein. Bei dem Mann handelt
es sich um den 64 Jahre alten Ehemann der Frau. Trotz sofort eingeleiteter erster Hilfe
konnte er nicht mehr gerettet werden. Er gilt als dringend tatverdächtig, die Frau getötet
zu haben. Und nur noch ins Nachrichtenstudio zu Paul
Kracker. In Wien leben erstmals seit mehr als 100
Jahren wieder mehr als 2 Millionen Menschen. Nach vorläufigen Daten des Bevölkerungsmonitorings
dürfte Wien Ende September die 2 Millionen Marke überschritten haben. Der Bevölkerungsanstieg
liegt an vielen Zuwanderern. Am meisten Menschen lebten in Wien bisher 1910, damals waren es
fast 2,1 Millionen. Arbeiterkammer- und Pensionistenverband der
SPÖ rufen Betroffene zur Klage gegen die sogenannte Pensionsallekotierung auf. Verbandchef
Peter Kostelke kritisiert die Regelung als Kalenderrullet. Wie stark die Pension im ersten
vollen Pensionsjahr angepasst wird, hängt derzeit davon ab, in welchem Monat man in
Pension geht. Die Regierung hat die Pensionsallekotierung allerdings für 2 Jahre ausgesetzt.
Die Turbulenzen der Wiener Ärztekammer um untreue Vorwürfe bei einer Tochterfirma gehen
weiter. Vizepräsident Eric Randl-Huber ist überraschend zurückgetreten. Er nennt keine
Gründe. Huber ist einer der schärfsten internen Kritiker von Kammerpräsident Johannes Steinhardt.
Dieser zählt zu den Beschuldigten bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Tochterfirma
Equip for All Thee. Die EU spricht sich für Geldprämen oder Pfandsysteme für mehr Weiterverwertung
alter Elektronikgeräte aus. Die Kommission in Brüssel erklärt, Rabatte oder Gutscheine
sollten dazu führen, dass mehr Smartphones, Tablets oder Laptops repariert, weiterverkauft
oder sonst verwendet werden. Finanziert werden sollte das aus Steuergeld oder indem man Verkäufer
Pflichte, Geräte zurückzunehmen. Derzeit werden in der EU weniger als 5% aller alten
Händes gesammelt. Danke Paul Kraker und die Wetteraussichten
hat jetzt noch Nikola Biermeier für Sie. Sonnyk klingt der Tag aus, auch wenn einige
hohe Wolken durchziehen. Mit meist 16 bis 22 Grad ist es auch recht warm. Morgen Samstag
scheint erneut häufig die Sonne und es wird wärmer als heute mit 18 bis 25 Grad. Im
Nord- und Osten frisst schon Vormittag lebhafter bis kräftiger Westwind auf. Am Nachmittag
ziehen hier ein paar Wolken durch. Am Sonntag viele Wolken, sehr windig und von Salzburg
Ostwärts etwas regen. Die Sonne zeigt sich nur stellenweise Anfangs etwa von Vorarlberg
bis Kärnten am Nachmittag im Nordosten. Die Höchstwerte liegen zwischen 15 und 24 Grad.
Von Norden wird es im Laufe des Tages aber spürbar kühler.
Mit diesen Wetteraussichten endet ein kurzes Journal um 5. Mehr Informationen gibt es wie
gewohnt natürlich in einer knappen Stunde im Abendjournal. Jetzt dreht es nochmal hier
weiter mit dem Kulturjournal.
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