Ö1 Journale: Journal um 5 (06.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/6/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Ö1, Journal um fünf.

Mit Elina Seelmann im Studio, guten Tag.

16 Tote nach russischem Bombardement eines Marktes in der Ost-Ukraine.

Die SPÖ-Gremien haben das Millionärs-Steuermodell von Partei-Chef Barbara abgesegnet und die

Rolling Stones bringen nach 18 Jahren wieder ein Album heraus.

Das Wetter morgen, sommerlich.

Bei einem der folgenschwersten russischen Angriffe in der Ukraine in den vergangenen

Monaten sind heute im Osten des Landes mindestens 16 Menschen getötet worden.

In unmittelbarer Nähe eines Marktes dürfte eine Rakete eingeschlagen haben.

Der Angriff kam wenige Stunden nach dem US-Außenminister Anthony Blinken zu einem unangekündigten

Besuch in Kiew eingetroffen war.

Ernst Kernmeier berichtet.

Der Moment des Einschlags der Rakete bei einem Markt in Kostiantinovka in der Ost-Ukraine

30 Kilometer vom Bachmut ist auf Überwachungskameras festgehalten.

Unmittelbar nach der Explosion bricht ein Feuer aus, Menschen suchen in Panik Deckung.

Mindestens 16 Menschen sind laut ukrainischen Angaben getötet worden, mehr als 20 verletzt.

In Kiew ist davor US-Außenminister Anthony Blinken zu einem zweitägigen Besuch eingetroffen.

Als Zeichen des fortbestehenden Rückhalts für die Ukraine betonte er.

Blinken wird eine Milliarde Dollar an Hilfsgeld versprechen.

Die USA haben der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion mehr als 75 Milliarden

Dollar zugesagt, fast zwei Drittel davon für das Militär.

SPÖ-Chef Andreas Barbla hat sich heute von den Parteigremien Grünes Licht für sein

Erbschafts- und Vermögenssteuermodell geholt.

Es wurde einstimmig beschlossen und soll auch eine Koalitionsbedingung sein.

Um die Diskussion zu beenden, dass davon auch kleine Häuselbauer und deren Kinder

betroffen wären, hat die SPÖ ihr Modell adaptiert und Eigenheime ausdrücklich von einer Besteuerung

ausgenommen.

Stefan Kappacher berichtet.

Eigenheime, die als Hauptwohnsitz dienen, bleiben im SPÖ-Modell komplett aus der Besteuerung

draußen bis zu einer Luxusgrenze von 1,5 Millionen Euro.

Das ist neu und sei wichtig, damit die Gegner der Millionärsteuer die Häuselbauer nicht mehr

als Ausrede nehmen, so SPÖ-Chef Andreas Barbla.

Ganz wenig Superreiche, die ganz große Wildenseegrundstücke und viele teure Immobilien haben,

die werden davon betroffen sein, da gewinnen recht und es gibt zusätzlich auch noch den

lebensfreien Betrag von einer Million, also man müsste dann zusammengezählt bei 2,5 Millionen

Landen und dann wird es sehr dünn in der Suppe, wenn es tatsächlich trifft.

Vermögen jenseits von einer Million Euro sollen jährlich mit 0,5 bis 2 Prozent besteuert

werden, das allein soll 5 Milliarden Euro Einnahmen bringen.

Große Erbschaften ab 50 Millionen Euro will die SPÖ mit 50 Prozent besteuern.

Rettungsorganisationen in Österreich erhalten mehr Geld, das hat die türkisgrüne Regierung

in ihrem ersten Ministerrat nach der Sommerpause beschlossen.

So sollen die Organisationen besser für künftige Unwetter gerüstet sein, hat der Adhofer

berichtet.

Gerade die Ereignisse der letzten Wochen in Kärnten, der Steiermark und Tirol hätten

erneut vor Augen geführt, wie Seers auf professionelle Ausrüstung bei der Bewältigung solcher

Situation ankommen, heißt es im heutigen Ministerratsbeschluss.

Nach mehr Millionen für die Feuerwehren stellt die Regierung deshalb jetzt auch zusätzliches

Geld für Investitionen bei den Rettungsorganisationen zur Verfügung.

Konkret 22 Millionen jährlich in den kommenden fünf Jahren, also insgesamt 110 Millionen

Euro.

Damit soll die Anschaffung von Ausrüstung und Ausstattung unterstützt werden.

Der Großteil davon geht an die Rettungsorganisationen in den Bundesländern, kleinere Teile an die

bundesweitergierenden Dachverbände und die Stärkung des Zivilschutzes und der Eigenvorsorge

der Bevölkerung.

Ein Sturmtief hat in Südosteuropa tote Verletzte, Vermisste sowie schwere Sachschäden hinterlassen.

In Griechenland regnet es noch immer, in Bulgarien und der Türkei beginnt das Aufräumen.

Susanne Neva-Kla.

Im türkischen Istanbul steht der Besitzer eines Möbelgeschäfts im Schlamm.

Es war wirklich schlimm, es hat Autos in die Geschäfte geschwämt, die ganze Ware ist verloren,

alle Leiden dieser Straße sind betroffen, sagt Ergang Urer.

Nach Angaben der türkischen Behörden sind über 1.700 Wohnungen und Geschäfte in mehreren

Stadtteilen von Istanbul beschädigt worden.

Die Türkei meldet landesweit fünf Todesopfer.

Der Regen ist hier immerhin vorbei.

Weiterhin starke Regenfälle derzeit in Griechenland, in denen von den Unwettern besonders betroffenen

Gebieten um Wollos und auf der Ferieninsel Skerthos.

Noch nie habe es so viel geregnet, melden die Behörden, die Wassermassen haben Erdrutsche

ausgelöst, Brücken und Straßenteile weggeschwämt, Strommasten umgerissen, ein Ende des Regens

ist erst für Freitag vorausgesagt.

Nach 18 Jahren schaffen's Pause veröffentlichen die Rolling Stones ein neues Album mit eigenen

Stücken.

Darauf wird auch der 2021 verstorbenen Schlagzeuger Charlie Watts zu hören sein.

Hackney Diamonds, so der Titel, ist nicht nur ein neues Album, es leutet auch eine neue

Ehre ein, wie bei der heutigen Pressekonferenz verkündet wurde.

David Bardinger war für uns dabei.

So klingen die Rolling Stones auf ihrem neuen Album Hackney Diamonds.

Dezent, dreckig im Refrain eingängig, die erste Single Angry verstrümmt klassischen Stones

Schaden.

Am 20. Oktober wird Hackney Diamonds erscheinen, so frontman Mick Jagger.

12 neue Stücke finden sich auf Studio Album Nummer 24, dem ersten nach dem Tod von Schlagzeuger

Charlie Watts 2021.

Gastauftritte kommen unter anderem von Lady Gaga, Stevie Wonder und auch vom früheren

Stones-Bassisten Bill Wallman.

Die Nachrichten, Rosanna hat Sarah.

Das Urteil zu zwei Jahren bedingt gegen Florian Teichmeisters rechtskräftig, wie vor kurzem

bekannt wurde, verzichtet die Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel.

Teichmeister hat 10.000 Dateien von Missbrauchsdarstellungen von Kindern gehortert.

Das Urteil löst heute auch heftige Kritik der ÖVP an ihrem grünen Koalitionspartner

aus, einem früher in Begutachtung geschicktes Gesetz mit höheren Strafen bei Kindesmissbrauch

sei immer noch nicht beschlossen, das sei extrem fahrlässig von Justizministerin Sardic.

Laut Sardic steht ein Beschluss im Justiz-Ausschuss nach dem Sommer an, auf den Teichmeisterprozess

hätte das Gesetz keine Auswirkungen gehabt.

Die SPÖ und die Gewerkschaft wieder fordern mehr Kontrollen gegen Schwarzarbeit, das

Arbeitsinspektorat müsse aufgestockt werden, ein betrügerisches Geschäftsmodell mancher

Firmen schade sowohl Arbeitnehmernten, Steuerzahlern als auch ehrlichen Firmen.

Die Wirtschaftskammer kritisiert eine Zitat pauschal Verurteilung der Gewerkschaft.

Der Sommer 2023 war global gesehen der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen

im Jahr 1940, das hat das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitgeteilt.

Die mittlere Temperatur habe in den Monaten Juni bis August bei 16,77 Grad gelegen, das

ist mehr als ein halbes Grad über dem Durchschnitt.

Die spanische Fußballspielerin Jennifer Hermoso hat Strafanzeige gegen Verbandspräsident

Luis Robiales erstattet, damit kann die Staatsanwaltschaft weiter ermitteln.

Robiales wird sexuelle Nötigung vorgeworfen, er hat Hermoso beim WM-Finale ohne Einwilligung

auf den Mund geküsst, als Verbandschef ist Robiales derzeit suspendiert.

Ein Klimaktivist der letzten Generation hat mit seiner Beschwerde gegen die Polizei

vom Verwaltungsgericht Wien recht bekommen.

Der 24-Jährige wurde im Frühjahr von der Polizei gezwungen für eine Durchsuchung seiner Unterhose

herunterzuziehen.

Wie jetzt rechtskräftig festgestalt wurde, war die Durchsuchung des völlig nackten Körpers

rechtswidrig, weil es keinen Grund gab, zu glauben, dass der Mann gefährlich war.

Die Wetterbognose hören Sie jetzt von Jörg Stieber.

Sonnig und größtenteils sommerlich warm geht der Nachmittag zu Ende.

28 Grad hat es immer noch in Imst, 27 in Scherding und Krems.

Und sommerlich wird es auch morgen wieder.

Einzelne Nebelfelder lösen sich bald auf, dann scheint in ganz Österreich die Sonne.

Nennenswerte Quellwolken können sich am ersten am Nachmittag in Vorarlberg bilden.

In Ober- und Niederösterreich wird zum Teil sehr lebhafter Ostwind.

Die Temperaturen erreichen 23 bis etwa 30 Grad, in 2000 Meter Höhe von Ost nach West,

15 bis 23 Grad.

Wir melden uns wieder um 18 Uhr mit dem Abendjournal, jetzt ist es 17 Uhr 9.

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