Ö1 Journale: Journal um 5 (05.09.2023)
ORF Ö1 9/5/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Mit Paul Schief im Studio und mit diesen Themen.
Ex-Schauspieler Florian Teichmeister ist heute zu einer bedingten Haftstrafe von zwei Jahren
unter strengen Auflagen verurteilt worden.
Russland und Nordkorea rücken militärisch näher zusammen das Berichten US-amerikanische
Medien.
Und der in der Corona-Pandemie bekanntgewordene Simulationsforscher Nikolaus Popper darf
seinen Doktortitel behalten, das Plagiatsverfahren gegen ihn wurde eingestellt.
Das Wetter wird morgen wieder sonnig und sehr warm.
Am frühen Nachmittag hat es also im Prozess gegen Ex-Schauspieler Florian Teichmeister
ein Urteil gegeben, erst wegen Besitz und Herstellung 10.000 Dateien von Missbrauchstarstellungen
von Kindern und Jugendlichen schuldig gesprochen worden.
Teichmeister ist zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt worden und auch zu einer bedingten
Einweisung in eine Anstalt.
Er muss Auflagen erfüllen und hat eine Probezeit von fünf Jahren.
Berate Tomasowicz war für uns beim Prozess dabei.
Das Urteil ist an strengen Auflagen geknüpft, so muss Florian Teichmeister seine Therapie
fortsetzen.
Außerdem muss er alle zwei Monate unaufgefordert dem Gericht nachweisen, dass er wieder Alkohol
noch Drogen konsumiert hat.
Ein ausgewogenes Urteil nennt das Teichmeistersverteidiger Rudolf Meier.
Ich will sagen, das Urteil war so, dass mein Mandant eine Chance hat für ein weiteres
Leben und das war das Urteil auch so, dass präsentive Opfer nicht mehr geschädigt werden
können.
Die Staatsanwältin hat noch keine Erklärung abgegeben, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
Erschwerend gewertet hat der Richter unter anderem die große Zahl an Dateien, die Teichmeister
konsumiert und hergestellt hat.
Strafmildern die bisherige Unbescholtenheit, das Geständnis und zusätzlich die soziale
Echtung, wie die Vorverurteilung durch Demonstrierende.
Nordkorea und Russland rücken enger zusammen, zumindest berichten das US-amerikanische Medien
unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter.
Nordkoreas Staatsschiff Kim Jong-un will sich demnach noch in diesem Monat mit Vladimir
Putin treffen.
Es soll um die Lieferung von Artilleriemunitionen an die russische Armee gehen, Christian Leninger
berichtet.
Dass Russland dringend mehr Munition für seine Angriffe in der Ukraine überschaffen möchte,
ist bekannt.
Auch das ist dabei an das international isolierte, aber hochgerüstete Nordkorea, als möglichen
Lieferanten denkt.
Erst letzte Woche berichtete hier der Sprecher des US-Sicherheitsrats John Kirby von einem
Besuch des russischen Verteiligungsministers Segi Scheuger und Bin Yang, um dort Waffengeschäfte
anzubahnen.
Am nötigsten hat Russland Artilleriemunition, so Kirby.
Neu ist aber, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un noch diesen Monat nach Russland
reisen will und mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin bei einem Gipfel treffen zweier
vom Westen geächteter Staatschefs, also den Deal höchstpersönlich zu fixieren.
Das wollen zumindest die USA wissen, sagen dies aber nicht offiziell, sondern haben die
Informationen mehrere in US-Milien zukommen lassen.
Russland gibt sich vorerst noch bedeckt.
Nein, dazu habe ich nichts zu sagen, so die erste Reaktion von Creme-Sprecher Dmitry
Beskov.
Wenn Österreich die Matura gemacht hat, der kann auf den Unis weitere Abschlüsse machen.
Nach einer Lehre gibt es aber abgesehen von der Meisterprüfung kaum Möglichkeiten,
sich weiterzubilden.
Das will die Bundesregierung jetzt ändern.
Ab dem kommenden Jahr sollen alle Lehrabsolventen formale Abschlüsse machen können, berichtet
Maria Kern.
Mir als die Hälfte aller Lehrlinge würde nach dem Lehrabschluss gerne eine weitere Ausbildung
machen.
Das soll künftig allen Lehrabsolventen ermöglicht werden, Arbeitsminister Martin Kocher von
der ÖVP.
Die Idee ist, eine zweite Säule der beruflichen Bildung neben die Säule der akademischen
Bildung zu setzen.
Ähnlich wie der Bachelor, der Master und der PhD-Abschluss auf den Unis, soll es künftig
nach der Lehre auch drei weitere formale Abschlüsse geben.
Die Weiterbildungen sollen ab Herbst kommenden Jahres möglich sein.
Durchgeführt werden sollen sie von Institutionen wie dem WIFI.
Wie hoch die Kosten für die Fortbildungen sein werden und wer sie tragen muss, ist
noch offen.
Das entsprechende Gesetz wurde heute in Begutachtung geschickt.
Die ÖVP will die Kinderbetreuung in Österreich ausbauen.
Bis zum Jahr 2030 soll es dafür 4,5 Milliarden Euro geben.
Diese Ankündigung des Bundeskanzlers bekräftigt heute auch Familienministerin Susanne Raab.
Auf diese Weise sollen 50.000 neuer Kindergartenplätze entstehen.
Verena Brueher berichtet.
Jedes Kind, das einen Betreuungsplatz braucht, soll bis 2030 auch einen bekommen, verspricht
Familienministerin Susanne Raab von der ÖVP.
Mit dem in den letzten Monaten ausgearbeiteten Konzept geben jetzt in die Finanzausgleichsverhandlungen
zwischen Bund und Ländern.
Außerdem sollen Kindergärten künftig länger offen halten, damit Eltern Vollzeit arbeiten
können.
Das bedeutet, dass sie eine wöchentliche Öffnungszeit von mindestens 45 Stunden haben.
An fünf Tagen die Woche.
Ich will, dass die Betreuungseinrichtungen ganzjährig, mindestens 47 Wochen der Kindergarten
auch geöffnet ist.
Der Koalitionspartner die Grünen begrüßen die Pläne genauso wie die Gemeinden und
die Wirtschaft.
Sie sehen einen Schritt zu besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Skeptisch zeigen sich hingegen SPÖ, News und Gewerkschaften.
Die Technische Universität Wien beendet offiziell das Plagiatsverfahren rund um die Dissertation
des Simulationsforschers Nikolas Popper.
Ein externes Gutachten habe gezeigt, dass keine Täuschungsabsicht vorliegt.
Nikolas Popper darf den Doktortitel daher behalten.
Der Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber hatte Popper Anfang des Jahres Plagiate,
also die ungekennzeichnete Übernahme von wissenschaftlichen Erkenntnissen, etwa im
Vorwort vorgeworfen.
Doch nun schließt die TU das entsprechende Verwaltungsverfahren bei dem externe und interne
Gutachter einbezogen worden ab.
Popper hatte im Mai 2015 an der TU seine Doktorarbeit über Modellierung und Simulation eingereicht.
Wie schon beim Verfahren wegen seiner Diplomarbeit, sieht man auch hier, formale Mängel, aber keine
Täuschungsabsicht.
Popper sagt, unsaubere Zitierungen seien passiert, aber ...
Vieler passieren.
Die Arbeit ist, so wie ich es erwartet habe, eindeutig sehr gut.
Das hat auch das Guter zu bestellen und ich werde mich mit dem Thema auch nicht weiter
beschäftigen, um ehrlich zu sein.
Was die formalen Mängel beim Zitieren betrifft, verweist man bei der TU auf mittlerweile verbindliche
Richtlinien und Weiterbildungsangebote.
Die Meldungen hat die jetzt Andreas Lechner.
Seit heute läuft die Auszahlung des diesjährigen Klimabonus.
Je nachdem, wo man wohnt, bekommt man zwischen 110 und 220 Euro Kinder, die Hälfte.
Ein Antrag ist dafür nicht notwendig, die Kontoüberweisungen sollen laut Klimaschutzministerium
in der 2.
Septemberwoche abgeschlossen sein, die postalische Zustellung soll bis Ende Oktober erfolgen.
Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat bei seinem Besuch in Wien Österreichs
Kampf gegen Antisemitismus gelobt.
Der kompromisslose Kampf gegen Antisemitismus der österreichischen Regierung soll Beispiel
für andere Länder sein, sagte Herzog in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundespräsident
Alexander van der Bellen.
Israel schätze das sehr, so Herzog.
Die Zahl der Asylanträge in Europa ist massiv gestiegen.
Allein in der EU, in der Schweiz und Norwegen sind heuer im ersten Halbjahr mehr als 500.000
Asylanträge registriert worden.
Das ist ein Plus von fast 30% im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres.
Laut EU-Asylagentur wurden die meisten Anträge in Deutschland gestellt, nämlich mehr als
150.000, das ist fast ein Drittel aller in Europa gestellten Anträge.
In Österreich waren es knapp 23.000 Asylanträge in Ungarn hingegen nur 22.000.
Die meisten Anträge stellen Menschen aus Syrien und Afghanistan.
Ein europäischer Diplomat sitzt seit mehr als einem Jahr im Iran in Haft.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagt, der Rande eines Treffens in Spanien, der Diplomat,
ein schwedischer Staatsbürger, werde seit mehr als 500 Tagen im Iran illegal festgehalten.
Deshalb würden sich die EU-Institutionen jetzt gemeinsam mit der schwedischen Regierung
auf allen Ebenen für seine Freilassung einsetzen.
Der Iran wirft dem Diplomaten Spionage vor.
Jetzt haben wir noch die Wetteraussichten für Sie mit Michael Mattern.
Der Dienstag geht in ganz Österreich strahlen Sonnig zu Ende und auch die kommende Nacht
verläuft meist Sternen klar.
In einzelnen Becken und Tälern kann es aber nebelig werden.
Die Temperaturen sinken auf frische 16 bis 5 Grad.
In den nächsten Tagen bis über das Wochenende hinaus bleibt uns das ruhige Hochdruckwetter erhalten.
Damit scheint fast durchwegs die Sonne, nur stellenweise kann es in der Früh für ein
paar Stunden Nebel oder Hochnebel geben.
Beide als Leib auf dem Südostwind legen die Temperaturen weiter zu.
Höchstwerte richtig sommerliche 23 bis 31 Grad.
Das war das Journal um fünf.
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Wer Österreich Deutschland hört, denkt an ein legendäres Fußballspiel.
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